Präambel VO (EU) 2020/856
DIE EUROPÄISCHE KOMMISSION —
gestützt auf den Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union,
gestützt auf die Verordnung (EG) Nr. 396/2005 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Februar 2005 über Höchstgehalte an Pestizidrückständen in oder auf Lebens- und Futtermitteln pflanzlichen und tierischen Ursprungs und zur Änderung der Richtlinie 91/414/EWG des Rates(1), insbesondere auf Artikel 14 Absatz 1 Buchstabe a,
in Erwägung nachstehender Gründe:
- (1)
- Am 12. Juli 2019 legte die Codex-Alimentarius-Kommission neue Codex-Rückstandshöchstgehalte (CXL) für Abamectin, Bentazon, Benzovindiflupyr, Chlorfenapyr, Cyantraniliprol, Cyazofamid, Cyprodinil, Diquat, Ethiprol, Fenpicoxamid, Fenpyroximat, Fludioxonil, Fluopyram, Fluxapyroxad, Imazalil, Isofetamid, Kresoxim-methyl, Lufenuron, Mandipropamid, Norflurazon, Oxamyl, Oxathiapiprolin, Profenofos, Propamocarb, Propiconazol, Pydiflumetofen, Pyraclostrobin, Pyriofenon, Pyriproxyfen, Spinetoram und Tioxazafen fest(2).
- (2)
- Für diese Stoffe wurden in den Anhängen II und III der Verordnung (EG) Nr. 396/2005 Rückstandshöchstgehalte (im Folgenden „RHG” ) festgelegt, außer für Ethiprol, Norflurazon, Pydiflumetofen und Tioxazafen, für die keine spezifischen RHG festgelegt wurden und die auch nicht in Anhang IV der genannten Verordnung aufgenommen wurden, sodass für diese Stoffe der in deren Artikel 18 Absatz 1 Buchstabe b festgelegte Standardwert von 0,01 mg/kg gilt.
- (3)
- Gemäß Artikel 5 Absatz 3 der Verordnung (EG) Nr. 178/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates(3) sind bei der Entwicklung oder Anpassung des Lebensmittelrechts internationale Normen — sofern solche bestehen oder in Kürze zu erwarten sind — zu berücksichtigen, außer wenn diese Normen oder wichtige Teile davon ein unwirksames oder ungeeignetes Mittel zur Erreichung der legitimen Ziele des Lebensmittelrechts darstellen würden, wenn wissenschaftliche Gründe dagegen sprechen oder wenn die Normen zu einem anderen Schutzniveau führen würden, als es in der Union als angemessen festgelegt ist. Gemäß Artikel 13 Buchstabe e der genannten Verordnung fördert die Union zudem die Kohärenz zwischen den internationalen technischen Standards und dem Lebensmittelrecht und gewährleistet zugleich, dass das in der Union geltende hohe Schutzniveau nicht gesenkt wird.
- (4)
- Die Union meldete beim Codex-Komitee für Pestizidrückstände Vorbehalte(4) gegen die für folgende Pestizid-/Erzeugnis-Kombinationen vorgeschlagenen CXL an: Abamectin (Strauchbeeren, Trauben, grüne Zwiebeln, frische Kräuter), Bentazon (alle Erzeugnisse), Chlorfenapyr (alle Erzeugnisse), Cyazofamid (grüne Zwiebeln), Diquat (alle Erzeugnisse), Ethiprol (alle Erzeugnisse), Fludioxonil (Stangensellerie, grüne Zwiebeln, Blätter von Brassicaceae, Ananas, Granatäpfel), Fluopyram (geschälter Reis), Imazalil (Zitronen, Limetten, Orangen, Bananen, Kartoffeln, genießbare Schlachtnebenerzeugnisse von Säugetieren), Norflurazon (alle Erzeugnisse), Oxathiapiprolin (alle Erzeugnisse), Propamocarb (Erzeugnisse tierischen Ursprungs), Propiconazol (alle Erzeugnisse), Pydiflumetofen (alle Erzeugnisse), Pyraclostrobin (Kopfsalat, Kernobst, Erzeugnisse tierischen Ursprungs, Tee) und Tioxazafen (alle Erzeugnisse).
- (5)
- Die CXL für Abamectin, Benzovindiflupyr, Cyantraniliprol, Cyazofamid, Cyprodinil, Fenpicoxamid, Fenpyroximat, Fludioxonil, Fluopyram, Fluxapyroxad, Imazalil, Isofetamid, Kresoxim-methyl, Lufenuron, Mandipropamid, Oxamyl, Profenofos, Propamocarb, Pyraclostrobin, Pyriofenon, Pyriproxyfen und Spinetoram, die nicht in Erwägungsgrund 4 aufgeführt sind, sollten daher als RHG in die Verordnung (EG) Nr. 396/2005 aufgenommen werden, es sei denn, sie gelten für Erzeugnisse, die nicht in Anhang I der genannten Verordnung aufgeführt sind, oder sie sind niedriger als die derzeitigen RHG. Die RHG für Abamectin, Benzovindiflupyr, Fenpicoxamid, Fluopyram, Oxamyl und Profenofos werden somit nicht geändert. Diese CXL gewährleisten die Sicherheit der Verbraucher in der Union(5).
- (6)
- Der wissenschaftliche Bericht der Behörde und die Prüfung der relevanten Faktoren haben ergeben, dass die betreffenden Änderungen der RHG die Anforderungen von Artikel 14 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 396/2005 erfüllen.
- (7)
- Die Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sollte daher entsprechend geändert werden.
- (8)
- Die in dieser Verordnung vorgesehenen Maßnahmen entsprechen der Stellungnahme des Ständigen Ausschusses für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel —
HAT FOLGENDE VERORDNUNG ERLASSEN:
Fußnote(n):
- (1)
ABl. L 70 vom 16.3.2005, S. 1.
- (2)
http://www.fao.org/fao-who-codexalimentarius/sh-proxy/en/?lnk=1&url=https%253A%252F%252Fworkspace.fao.org%252Fsites%252Fcodex%252FMeetings%252FCX-701-42%252FReport%252FREP19_CACe_Final.pdf
Gemeinsames Programm von FAO und WHO zur Aufstellung von Lebensmittelstandards, Codex-Alimentarius-Kommission, Anhang II, 42. Sitzung. CICG, Genf, Schweiz, 8.-12. Juli 2019.
- (3)
Verordnung (EG) Nr. 178/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 28. Januar 2002 zur Festlegung der allgemeinen Grundsätze und Anforderungen des Lebensmittelrechts, zur Errichtung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit und zur Festlegung von Verfahren zur Lebensmittelsicherheit (ABl. L 31 vom 1.2.2002, S. 1).
- (4)
European Union comments on Codex Circular Letter CL 2018/97-PR:
http://www.fao.org/fao-who-codexalimentarius/sh-proxy/en/?lnk=1&url=https%253A%252F%252Fworkspace.fao.org%252Fsites%252Fcodex%252FMeetings%252FCX-718-51%252FCRD%252Fpr51_CRD04x.pdf
- (5)
Wissenschaftliche Unterstützung für die Ausarbeitung eines Standpunkts der EU in der 51. Sitzung des Codex-Komitees für Pestizidrückstände (CCPR). EFSA Journal 2019;17(7):5797.
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