Bayerisches Waldgesetz

(1) 
 1Für Anträge nach diesem Gesetz ist Textform erforderlich.&nbsp;2Die Forstbehörde kann Ergänzung um die für die Beurteilung erforderlichen Angaben oder Unterlagen verlangen.(2) Zu Anträgen nach <a href="/bayern/baywaldg/9" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Erhaltung des Waldes" data-lli="0" target="_blank">Art. 9</a>, <a href="/bayern/baywaldg/16" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Aufforstung" data-lli="1" target="_blank">16</a> und <a href="/bayern/baywaldg/17" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Feuergefahr" data-lli="2" target="_blank">17</a> holt die untere Forstbehörde eine fachgutachtliche Stellungnahme der Kreisverwaltungsbehörde ein.(3) Antragsberechtigt ist, soweit dieses Gesetz nichts anderes bestimmt, der Waldbesitzer oder der Eigentümer der Aufforstungsfläche.

Antragstellung

(1) 
 1Jede Handlung, durch welche die Produktionskraft des Waldbodens vernichtet oder wesentlich geschwächt oder durch welche der Waldboden beseitigt wird (Waldzerstörung), ist verboten.&nbsp;2Satz 1 gilt nicht, wenn die Erlaubnis zur Rodung erteilt ist.(2) 
 1Die Beseitigung von Wald zugunsten einer anderen Bodennutzungsart (Rodung) bedarf der Erlaubnis.&nbsp;2Im Schutzwald (<a href="/bayern/baywaldg/10" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Schutzwald" data-lli="0" target="_blank">Art. 10</a>) gilt als Rodung auch die Überführung von Wald im Sinn des <a href="/bayern/baywaldg/2" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Wald" data-lli="1" target="_blank">Art. 2</a> Abs. 1 in Flächen im Sinn des <a href="/bayern/baywaldg/2" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Wald" data-lli="2" target="_blank">Art. 2</a> Abs. 2.&nbsp;3Die Beseitigung von Wald, der auf natürliche Weise auf bisher anderweitig genutzten Flächen entstanden ist, gilt nicht als Rodung, solang und soweit der Bestand sich noch nicht geschlossen hat.(3) Die Erlaubnis ist zu erteilen, sofern sich aus den Abs. 4 bis 7 nichts anderes ergibt.(4) Die Erlaubnis ist zu versagen, wenn
 <dl>
 <dt style="float: left;">1.</dt><dd>
 
 es sich um Schutz-, Bann- oder Erholungswald (<a href="/bayern/baywaldg/10" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Schutzwald" data-lli="3" target="_blank">Art. 10</a>, <a href="/bayern/baywaldg/11" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Bannwald" data-lli="4" target="_blank">11</a>, <a href="/bayern/baywaldg/12" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Erholungswald" data-lli="5" target="_blank">12</a>) oder ein Naturwaldreservat (<a href="/bayern/baywaldg/12a" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Naturwaldreservate und Naturwaldflächen" data-lli="6" target="_blank">Art. 12a</a>) handelt, unbeschadet des Abs. 6,
 </dd>
 <dt style="float: left;">2.</dt><dd>
 
 der Rodung Rechtsvorschriften außerhalb dieses Gesetzes entgegenstehen.
 </dd>
 </dl>(5) Die Erlaubnis soll versagt werden, wenn
 <dl>
 <dt style="float: left;">1.</dt><dd>
 
 die Rodung Plänen im Sinn des <a href="/bayern/baywaldg/6" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Waldfunktionspläne" data-lli="7" target="_blank">Art. 6</a> widersprechen oder deren Ziele gefährden würde,
 </dd>
 <dt style="float: left;">2.</dt><dd>
 
 die Erhaltung des Waldes aus anderen Gründen im öffentlichen Interesse liegt und dieses vor den Belangen des Antragstellers den Vorrang verdient.
 </dd>
 </dl>(6) 
 1Die Erlaubnis ist zu erteilen
 <dl>
 <dt style="float: left;">1.</dt><dd>
 
 im Schutzwald, sofern Nachteile für die Schutzfunktion des Waldes nicht zu befürchten sind,
 </dd>
 <dt style="float: left;">2.</dt><dd>
 
 im Erholungswald, wenn die Erholungsfunktion des Waldes nicht geschmälert wird.
 </dd>
 </dl>
 
 &nbsp;2Im Bannwald kann die Erlaubnis erteilt werden, wenn sichergestellt ist, dass angrenzend an den vorhandenen Bannwald ein Wald neu begründet wird, der hinsichtlich seiner Ausdehnung und seiner Funktionen dem zu rodenden Wald annähernd gleichwertig ist oder gleichwertig werden kann.(7) Wenn zwingende Gründe des öffentlichen Wohls es erfordern, kann die Erlaubnis auch erteilt werden, wenn die in Abs. 6 genannten Voraussetzungen nicht vorliegen oder nicht geschaffen werden können oder es sich um ein Naturwaldreservat handelt.(8) 
 1Soweit in Satzungen, Planfeststellungsbeschlüssen, Genehmigungen und sonstigen behördlichen Gestattungen auf Grund anderer Gesetze die Änderung der Nutzung festgelegt oder zugelassen ist, bedarf es keiner Erlaubnis nach Abs. 2.&nbsp;2In den Verfahren nach diesen Gesetzen sind die Abs. 4 bis 7 sinngemäß zu beachten.

Erhaltung des Waldes

(1) 
 1Die Aufforstung nicht forstlich genutzter Grundstücke bedarf der Erlaubnis.&nbsp;2Die Erlaubnis darf nur versagt werden, wenn und soweit
 
 
 <dl>
 <dt style="float: left;">1.</dt><dd>
 
 die Aufforstung Landschaftsplanungen im Sinn des <a href="/bayern/baynatschg/4" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Landschaftsplanung" data-lli="0" target="_blank">Art. 4</a> <a href="/bayern/baynatschg" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]" data-ll="true" target="_blank">BayNatSchG</a> widerspricht,
 </dd>
 <dt style="float: left;">2.</dt><dd>
 
 wesentliche Belange der Landeskultur oder des Naturschutzes und der Landschaftspflege gefährdet werden,
 </dd>
 <dt style="float: left;">3.</dt><dd>
 
 der Erholungswert der Landschaft wesentlich beeinträchtigt wird,
 </dd>
 <dt style="float: left;">4.</dt><dd>
 
 erhebliche Nachteile für die umliegenden Grundstücke zu erwarten sind oder
 </dd>
 <dt style="float: left;">5.</dt><dd>
 
 eine Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich, aber noch nicht erfolgt ist.
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 </dl>(2) Die Forstbehörde kann geplante oder erfolgte Aufforstungen, die Abs. 1 widersprechen, untersagen oder ihre Beseitigung anordnen.(3) In Fällen, in denen aus zwingenden Gründen des öffentlichen Wohls die Aufforstung geboten ist, haben die Eigentümer und Nutzungsberechtigten die Aufforstung zu dulden.(4) 
 1Auf die Aufforstung von Flächen, die in auf Gesetz beruhenden Plänen zur Aufforstung vorgesehen sind, ist im Rahmen der Förderung der Forstwirtschaft hinzuwirken.&nbsp;2Die Aufforstung solcher Flächen ist durch Zusammenlegung im Flurbereinigungsverfahren zu erleichtern.&nbsp;3Soweit sich für eine Aufforstung nach Satz 1 keine Träger finden, sollen der Freistaat Bayern oder sonstige Gebietskörperschaften die Flächen erwerben und aufforsten.

Aufforstung

(1) 
 1Wer in einem Wald oder in einer Entfernung von weniger als 100 m davon
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 <dt style="float: left;">1.</dt><dd>
 
 eine offene Feuerstätte errichten oder betreiben,
 </dd>
 <dt style="float: left;">2.</dt><dd>
 
 ein unverwahrtes Feuer anzünden oder betreiben,
 </dd>
 <dt style="float: left;">3.</dt><dd>
 
 einen Kohlenmeiler errichten oder betreiben,
 </dd>
 <dt style="float: left;">4.</dt><dd>
 
 Bodendecken abbrennen oder
 </dd>
 <dt style="float: left;">5.</dt><dd>
 
 Pflanzen oder Pflanzenreste flächenweise absengen
 </dd>
 </dl>
 will, bedarf der Erlaubnis.&nbsp;2Diese darf nur erteilt werden, wenn das Vorhaben den Belangen der Sicherheit, der Landeskultur, des Naturschutzes und der Erholung nicht zuwiderläuft und Belästigungen möglichst ausgeschlossen sind.(2) In einem Wald oder in einer Entfernung von weniger als 100 m davon dürfen nicht
 <dl>
 <dt style="float: left;">1.</dt><dd>
 
 offenes Licht angezündet oder verwendet werden,
 </dd>
 <dt style="float: left;">2.</dt><dd>
 
 brennende oder glimmende Sachen weggeworfen oder sonst unvorsichtig gehandhabt werden,
 </dd>
 <dt style="float: left;">3.</dt><dd>
 
 ein nach Abs. 1 Nr. 2 angezündetes Feuer unbeaufsichtigt oder ohne ausreichende Sicherungsmaßnahmen gelassen werden.
 </dd>
 </dl>(3) Im Wald darf in der Zeit vom 1. März bis 31. Oktober nicht geraucht werden.(4) Abs. 1 Nrn. 1 und 2 und Abs. 3 gelten nicht
 <dl>
 <dt style="float: left;">1.</dt><dd>
 
 für den Waldbesitzer und für Personen, die er in seinem Wald beschäftigt,
 </dd>
 <dt style="float: left;">2.</dt><dd>
 
 für Personen, die behördlich angeordnete oder genehmigte Arbeiten durchführen,
 </dd>
 <dt style="float: left;">3.</dt><dd>
 
 für die zur Jagdausübung Berechtigten und
 </dd>
 <dt style="float: left;">4.</dt><dd>
 
 für die Holznutzungsberechtigten bei der Ausübung des Rechts.
 </dd>
 </dl>(5) Abs. 2 Nr. 1 gilt nicht bei Maßnahmen zur Rettung von Menschen oder von bedeutsamen Sachwerten aus Gemeingefahr oder bei Rettungsübungen.

Feuergefahr

Gesetzeszweck, Begriffsbestimmungen

Erster Teil

Gesetzeszweck

Wald

Waldeigentümer, Waldbesitzer

Weitere Begriffsbestimmungen

Schutz des Waldes

Zweiter Teil

Sicherung der Waldfunktionen

Abschnitt I

Grundsätze der forstlichen Fachplanung

Waldfunktionspläne

Sicherung der Funktionen des Waldes

Waldverzeichnis, Waldinventur

Erhaltung und Bewirtschaftung des Waldes

Abschnitt II

Schutzwald

Bannwald

Erholungswald

Naturwaldreservate und Naturwaldflächen

Betreten des Waldes

Bewirtschaftung des Waldes

Wiederaufforstung

Geltungsdauer der Erlaubnisse

Ergänzende Vorschriften über die Bewirtschaftung des Staats- und Körperschaftswaldes

Art. 42 BayWaldG

Antragstellung