Arbeitsschutzverordnung zu elektromagnetischen Feldern

Verordnung zum Schutz der Beschäftigten vor Gefährdungen durch elektromagnetische Felder

<p>Expositionsgrenzwerte und Auslöseschwellen für elektromagnetische Felder sind in den Anhängen 2 und 3 festgelegt. Die zugehörigen physikalischen Größen sind in <a href="/bund/emfv/anhang_1" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Physikalische Größen im Zusammenhang mit der Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern" data-lli="0" target="_blank">Anhang 1</a> festgelegt.</p>

Expositionsgrenzwerte und Auslöseschwellen für elektromagnetische Felder

<p>(Fundstelle: BGBl. I 2016, 2542)</p><br><p>Die folgenden physikalischen Größen werden zur Beschreibung der Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern verwendet: <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>Die elektrische Feldstärke <i>E</i> ist eine Vektorgröße, die der Kraft entspricht, die auf ein geladenes Teilchen ungeachtet seiner Bewegung im Raum ausgeübt wird. Sie wird ausgedrückt in Volt pro Meter (V/m). Es muss zwischen der externen elektrischen Feldstärke <i>E<sub>e</sub></i> eines in der Umgebung auftretenden elektrischen Feldes und der internen elektrischen Feldstärke <i>E<sub>i</sub></i>, wie sie im Körper <i>(in situ)</i> infolge einer Exposition gegenüber der Umgebungsfeldstärke auftritt, unterschieden werden.</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>Die magnetische Feldstärke <i>H</i> ist eine Vektorgröße, die neben der magnetischen Flussdichte zur Beschreibung des magnetischen Feldes in jedem Raumpunkt dient. Sie wird ausgedrückt in Ampere pro Meter (A/m).</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>Die magnetische Flussdichte <i>B</i> ist eine Vektorgröße, aus der sich eine Kraft auf bewegte Ladungen ergibt; sie wird in Tesla (T) ausgedrückt. Die magnetische Flussdichte <i>B</i> und die magnetische Feldstärke <i>H</i> können in biologischem Material gemäß der Gleichung <i>B</i> = <i>µ<sub>0</sub></i> ·<i>H</i> mit <i>µ<sub>0</sub></i> = 4π · 10<sup>–7</sup> · T · m · A<sup>–1</sup> ineinander umgerechnet werden.</div></dd><dt style="float: left;">4.</dt><dd><div>Die Leistungsdichte <i>S</i> ergibt sich aus dem Betrag des Kreuzproduktes von elektrischer Feldstärke <i>E</i> und magnetischer Feldstärke <i>H</i>. Sie wird ausgedrückt in Watt pro Quadratmeter (W/m<sup>2</sup>).</div></dd><dt style="float: left;">5.</dt><dd><div>Die spezifische Absorption <i>SA</i> ist die je Masseneinheit biologischen Gewebes absorbierte Energie. Sie wird ausgedrückt in Joule pro Kilogramm (J/kg). In dieser Verordnung wird sie zur Festlegung von Grenzen für Wirkungen gepulster elektromagnetischer Felder im Frequenzbereich von 0,3 GHz bis 6 GHz benutzt.</div></dd><dt style="float: left;">6.</dt><dd><div>Die spezifische Absorptionsrate <i>SAR</i> ist die über den ganzen Körper oder Teile gemittelte Rate, mit der Leistung je Masseneinheit des Körpergewebes absorbiert wird; sie wird ausgedrückt in Watt pro Kilogramm (W/kg). Die Ganzkörper-<i>SAR</i> ist die physikalische Größe, um Wärmewirkungen zu einer Exposition von elektromagnetischen Feldern in Beziehung zu setzen. Neben der Ganzkörper-<i>SAR</i> sind lokale <i>SAR</i>-Werte notwendig, um übermäßige Energiekonzentrationen in kleinen Körperbereichen infolge besonderer Expositionsbedingungen zu bewerten und zu begrenzen.</div></dd><dt style="float: left;">7.</dt><dd><div>Die elektrische Ladung <i>Q</i> ist die physikalische Größe, die zur Beschreibung von transienten Kontaktströmen verwendet und in Coulomb (C) ausgedrückt wird.</div></dd><dt style="float: left;">8.</dt><dd><div>Der Kontaktstrom <i>I<sub>K</sub></i> bezeichnet einen Strom, der beim Kontakt zwischen einem Beschäftigten und einem Gegenstand in einem elektromagnetischen Feld fließt. Er wird in Ampere (A) ausgedrückt. Beim Kontakt kann es zu einem transienten oder einem stationären Kontaktstrom kommen.</div></dd><dt style="float: left;">9.</dt><dd><div>Der Strom durch die Gliedmaßen <i>I<sub>G</sub></i> bezeichnet den Strom in den Gliedmaßen von Beschäftigten, die elektromagnetischen Feldern im Frequenzbereich von 10 MHz bis 110 MHz ausgesetzt sind infolge eines Kontakts mit einem Gegenstand in einem elektromagnetischen Feld oder infolge des Fließens kapazitiver Ströme, die in dem exponierten Körper induziert werden. Er wird in Ampere (A) ausgedrückt.</div></dd><dt style="float: left;">10.</dt><dd><div>Die Entladungsenergie <i>W</i> ist die bei einem Entladungspuls eines Kontaktstroms übertragene Energie. Sie wird in Millijoule (mJ) ausgedrückt.</div></dd></dl></p><p>Von den genannten physikalischen Größen lassen sich die externe elektrische Feldstärke <i>E<sub>e</sub></i>, die magnetische Feldstärke <i>H</i>, die magnetische Flussdichte <i>B</i>, die Leistungsdichte <i>S</i>, die elektrische Ladung <i>Q</i>, der Kontaktstrom <i>I<sub>K</sub></i>, der Strom durch Gliedmaßen <i>I<sub>G</sub></i> sowie die Entladungsenergie <i>W</i> direkt am Arbeitsplatz des Beschäftigten messen.</p>

Physikalische Größen im Zusammenhang mit der Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern

Anwendungsbereich und Begriffsbestimmungen

Abschnitt 1

Anwendungsbereich

Begriffsbestimmungen

Gefährdungsbeurteilung; Fachkundige Personen; Messungen, Berechnungen und Bewertungen

Abschnitt 2

Gefährdungsbeurteilung

Fachkundige Personen; Messungen, Berechnungen und Bewertungen

Expositionsgrenzwerte und Auslöseschwellen; Festlegungen zum Schutz vor Gefährdungen durch elektromagnetische Felder

Abschnitt 3

Expositionsgrenzwerte und Auslöseschwellen; allgemeine Festlegungen zum Schutz vor Gefährdungen durch elektromagnetische Felder

Unterabschnitt 1

Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung der Gefährdungen von Beschäftigten durch elektromagnetische Felder

Besondere Festlegungen zum Schutz vor Gefährdungen durch statische Magnetfelder

Unterabschnitt 2

Besondere Festlegungen für die Überschreitung der Expositionsgrenzwerte für sensorische Wirkungen bei Tätigkeiten im statischen Magnetfeld über 2 Tesla

Besondere Festlegungen für die Überschreitung der Auslöseschwellen für die Projektilwirkung von ferromagnetischen Gegenständen im Streufeld von Anlagen mit hohem statischen Magnetfeld (

Besondere Festlegungen für die Überschreitung der oberen Auslöseschwelle für die Beeinflussung von implantierten aktiven oder am Körper getragenen medizinischen Geräten in statischen Magnetfeldern

Besondere Festlegungen zum Schutz vor Gefährdungen durch elektromagnetische Felder im Frequenzbereich von 0 Hertz bis 10 Megahertz

Unterabschnitt 3

Besondere Festlegungen für die Überschreitung der unteren Auslöseschwellen für externe elektrische Felder im Frequenzbereich von 0 Hertz bis 10 Megahertz

Besondere Festlegungen für die Überschreitung der oberen Auslöseschwellen für externe elektrische Felder im Frequenzbereich von 0 Hertz bis 10 Megahertz

Besondere Festlegungen für die Überschreitung der unteren Auslöseschwellen für magnetische Felder im Frequenzbereich von 0 Hertz bis 10 Megahertz

Besondere Festlegungen für die Überschreitung der Auslöseschwellen für Kontaktströme bei berührendem Kontakt

Besondere Festlegungen für die Überschreitung der Expositionsgrenzwerte für sensorische Wirkungen im Frequenzbereich bis 400 Hertz

Besondere Festlegungen zum Schutz vor Gefährdungen durch elektromagnetische Felder im Frequenzbereich von 100 Kilohertz bis 300 Gigahertz

Unterabschnitt 4

Besondere Festlegungen für die Überschreitung der Auslöseschwellen für elektromagnetische Felder im Frequenzbereich von 100 Kilohertz bis 300 Gigahertz

Besondere Festlegungen für die Überschreitung der Auslöseschwellen für stationäre Kontaktströme oder induzierte Ströme durch die Gliedmaßen im Frequenzbereich von 100 Kilohertz bis 110 Megahertz

Besondere Festlegungen für die Überschreitung des Expositionsgrenzwertes der lokalen spezifischen Energieabsorption für sensorische Wirkungen von gepulsten elektromagnetischen Feldern im Frequenzbereich von 0,3 Gigahertz bis 6 Gigahertz (Mikrowellenhören)

Besondere Festlegungen zum Schutz vor Gefährdungen durch elektromagnetische Felder bei medizinischen Anwendungen von Magnetresonanzverfahren

Unterabschnitt 5

Besondere Festlegungen für die Überschreitung von Expositionsgrenzwerten bei medizinischen Anwendungen von Magnetresonanzverfahren

Unterweisung der Beschäftigten; Beratung durch den Ausschuss für Betriebssicherheit

Abschnitt 4

Unterweisung der Beschäftigten

Beratung durch den Ausschuss für Betriebssicherheit

Ausnahmen; Straftaten und Ordnungswidrigkeiten

Abschnitt 5

Ausnahmen

Straftaten und Ordnungswidrigkeiten

Nichtthermische Wirkungen: Expositionsgrenzwerte und Auslöseschwellen für statische und zeitveränderliche elektrische und magnetische Felder im Frequenzbereich bis 10 MHz

Thermische Wirkungen: Expositionsgrenzwerte und Auslöseschwellen für zeitveränderliche elektromagnetische Felder im Frequenzbereich von 100 kHz bis 300 GHz

Bundesrecht Deutschland

§ 5 EMFV

Expositionsgrenzwerte und Auslöseschwellen für elektromagnetische Felder