Hörakustikermeisterverordnung

Verordnung über die Meisterprüfung in den Teilen I und II im Hörakustiker-Handwerk

<p>(1) In der Prüfung in Teil I hat der Prüfling umfängliche und zusammenhängende berufliche Aufgaben zu lösen und dabei nachzuweisen, dass er wesentliche Tätigkeiten des Hörakustiker-Handwerks meisterhaft verrichtet.</p><p>(2) Die Prüfung in Teil I gliedert sich in folgende Prüfungsbereiche: <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>ein Meisterprüfungsprojekt nach <a href="/bund/hoerakmstrv/4" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Meisterprüfungsprojekt" data-lli="2" target="_blank">§ 4</a> und ein darauf bezogenes Fachgespräch nach <a href="/bund/hoerakmstrv/5" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Fachgespräch" data-lli="1" target="_blank">§ 5</a> sowie</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>eine Situationsaufgabe nach <a href="/bund/hoerakmstrv/6" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Situationsaufgabe" data-lli="0" target="_blank">§ 6</a>.</div></dd></dl></p>

Ziel und Gliederung der Prüfung in Teil I

<p>(1) Die Situationsaufgabe orientiert sich an einem Kundenauftrag und vervollständigt für die Meisterprüfung den Nachweis der beruflichen Handlungskompetenz.</p><p>(2) Die Situationsaufgabe wird nach Maßgabe der Vorschriften der Meisterprüfungsverfahrensverordnung festgelegt. Im Rahmen der Situationsaufgabe hat der Prüfling <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>Kenndaten eines Hörsystems zur Qualitätssicherung zu ermitteln und</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>ein individuelles Hörprofil zu erstellen sowie audiologische Kenndaten zu ermitteln.</div></dd></dl>Daneben sind durch den Meisterprüfungsausschuss zwei weitere Aufgaben aus den folgenden Arbeiten auszuwählen:<dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>Hörsysteme programmieren und verifizieren,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>Tinnitus bestimmen und versorgen,</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>Hörassistenzsysteme anpassen und überprüfen,</div></dd><dt style="float: left;">4.</dt><dd><div>Lärmmessung zur Bestimmung der Lärmdosis in einer vorgegebenen Umgebung und Gehörschutzversorgung durchführen,</div></dd><dt style="float: left;">5.</dt><dd><div>Hörsystemtechnik in individuell gefertigte Ohrpassstücke einbauen,</div></dd><dt style="float: left;">6.</dt><dd><div>BiCROS oder CROS-Messungen durchführen,</div></dd><dt style="float: left;">7.</dt><dd><div>Fehlfunktionen an Hörsystemen erkennen, Fehlerdiagnosen durchführen und Fehlfunktionen beheben,</div></dd><dt style="float: left;">8.</dt><dd><div>Überwachung der Messmittel entsprechend der gesetzlichen Vorschriften sicherstellen und überwachen,</div></dd><dt style="float: left;">9.</dt><dd><div>psychoakustische Messverfahren anwenden, auswerten und zielorientiert einsetzen,</div></dd><dt style="float: left;">10.</dt><dd><div>Teil- und Vollimplantate programmieren und in deren Gebrauch einweisen,</div></dd><dt style="float: left;">11.</dt><dd><div>objektive Messverfahren anwenden, auswerten und zielorientiert einsetzen,</div></dd><dt style="float: left;">12.</dt><dd><div>Insitu-Messungen durchführen und bewerten,</div></dd><dt style="float: left;">13.</dt><dd><div>auf Basis eines vorgegebenen Audiogrammes dreidimensionale Abbilder des äußeren Ohres erstellen oder</div></dd><dt style="float: left;">14.</dt><dd><div>Otoplastiken, auch als Sonderformen anfertigen.</div></dd></dl></p><p>(3) Für die Bearbeitung der Situationsaufgabe stehen dem Prüfling 3 Stunden zur Verfügung.</p><p>(4) Jede Arbeit nach Absatz 2 Satz 2 Nummer 1 und 2 sowie Satz 3 Nummer 1 bis 14 wird als Teilleistung gesondert bewertet. Die Gesamtbewertung der Situationsaufgabe entspricht dem arithmetischen Mittel der Bewertungen der ausgeführten Arbeiten nach Absatz 2 Satz 2 Nummer 1 und 2 sowie Satz 3 Nummer 1 bis 14.</p>

Situationsaufgabe

<p>(1) Im Fachgespräch hat der Prüfling nachzuweisen, dass er in der Lage ist, <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>die fachlichen Zusammenhänge aufzuzeigen, die dem Meisterprüfungsprojekt zugrunde liegen,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>den Kunden zu beraten und dabei den jeweiligen Kundenwunsch sowie wirtschaftliche, rechtliche und technische Gesichtspunkte in das Beratungsgespräch einzubeziehen,</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>sein Vorgehen bei der Planung und Durchführung des Meisterprüfungsprojekts zu begründen sowie</div></dd><dt style="float: left;">4.</dt><dd><div>mit dem Meisterprüfungsprojekt verbundene berufsbezogene Probleme sowie deren Lösungen darzustellen und dabei aktuelle Entwicklungen im Hörakustiker-Handwerk zu berücksichtigen.</div></dd></dl></p><p>(2) Das Fachgespräch soll höchstens 30 Minuten dauern.</p>

Fachgespräch

<p>(1) Der Prüfling hat ein Meisterprüfungsprojekt durchzuführen, das einem Kundenauftrag entspricht. Das Meisterprüfungsprojekt besteht aus Planungs-, Durchführungs-, Kontroll- und Dokumentationsarbeiten.</p><p>(2) Als Meisterprüfungsprojekt ist eine Versorgung mit Hörsystemen nach <a href="/bund/hoerakmstrv/2" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Meisterprüfungsberufsbild" data-lli="0" target="_blank">§ 2 Satz 2 Nummer 5</a> unter Berücksichtigung von differenzierten Kundenanforderung und -wünschen durchzuführen, bestehend aus <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>Planung, Messung und Beratung des Kunden,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>Fertigungs- und Anpasstätigkeiten,</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>Kontroll- und Dokumentationsarbeiten zur Qualitätsbeurteilung anhand der Versorgungsunterlagen zur Sicherstellung des Versorgungszieles sowie der sozialrechtlichen Anforderungen.</div></dd></dl></p><p>(3) Die Anforderungen an das jeweilige Meisterprüfungsprojekt werden nach Maßgabe der Vorschriften der Meisterprüfungsverfahrensverordnung festgelegt.</p><p>(4) Anhand der Anforderungen erarbeitet der Prüfling ein Umsetzungskonzept für den Kundenauftrag einschließlich einer Schätzung hinsichtlich des Zeit- und Materialbedarfs. Das Umsetzungskonzept hat er vor der Durchführung des Meisterprüfungsprojekts dem Meisterprüfungsausschuss zur Freigabe vorzulegen. Der Meisterprüfungsausschuss prüft, ob das Umsetzungskonzept den Anforderungen entspricht.</p><p>(5) Für die Bearbeitung des Meisterprüfungsprojekts stehen dem Prüfling 6 Stunden zur Verfügung.</p><p>(6) Für die Bewertung des Meisterprüfungsprojekts werden die einzelnen Bestandteile wie folgt gewichtet: <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>die Planungs-, Messungs- und Beratungsarbeiten anhand der Planungsunterlagen mit 30 Prozent,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>die Fertigungs- und Anpasstätigkeiten mit 60 Prozent und</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>die Kontroll- und die Dokumentationsarbeiten anhand der Versorgungsunterlagen mit 10 Prozent.</div></dd></dl></p>

Meisterprüfungsprojekt

Gegenstand

Meisterprüfungsberufsbild

Gewichtung; Bestehen der Prüfung in Teil I

Ziel und Gliederung der Prüfung in Teil II

Handlungsfeld „Anforderungen von Kunden eines Betriebs im Hörakustiker-Handwerk analysieren, Lösungen erarbeiten und anbieten“

Handlungsfeld „Leistungen eines Betriebs im Hörakustiker-Handwerk erbringen, kontrollieren und übergeben“

Handlungsfeld „Einen Betrieb im Hörakustiker-Handwerk führen und organisieren“

Gewichtung, Bestehen der Prüfung in Teil II

Allgemeine Prüfungs- und Verfahrensregelungen, weitere Regelungen zur Meisterprüfung

Übergangsvorschrift

Inkrafttreten, Außerkrafttreten

Bundesrecht Deutschland

§ 3 HörAkMstrV

Ziel und Gliederung der Prüfung in Teil I