Kraftfahrzeugtechnikermeisterverordnung

Verordnung über die Meisterprüfung in den Teilen I und II im Kraftfahrzeugtechniker-Handwerk

<p>(1) In der Prüfung in Teil I hat der Prüfling umfängliche und zusammenhängende berufliche Aufgaben zu lösen und dabei nachzuweisen, dass er wesentliche Tätigkeiten des Kraftfahrzeugtechniker-Handwerks meisterhaft verrichtet.</p><p>(2) Die Prüfung in Teil I gliedert sich in folgende Prüfungsbereiche: <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>ein Meisterprüfungsprojekt nach <a href="/bund/kfztechmstrv/4" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Meisterprüfungsprojekt" data-lli="2" target="_blank">§ 4</a> und ein darauf bezogenes Fachgespräch nach <a href="/bund/kfztechmstrv/5" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Fachgespräch" data-lli="1" target="_blank">§ 5</a> sowie</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>eine Situationsaufgabe nach <a href="/bund/kfztechmstrv/6" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Situationsaufgabe" data-lli="0" target="_blank">§ 6</a>.</div></dd></dl></p>

Ziel und Gliederung der Prüfung in Teil I

<p>(1) Die Situationsaufgabe orientiert sich an einem Kundenauftrag und vervollständigt den Nachweis der beruflichen Handlungskompetenz für die Meisterprüfung im Kraftfahrzeugtechniker-Handwerk.</p><p>(2) Der Meisterprüfungsausschuss legt eine Situationsaufgabe fest, die zu keinem der im Meisterprüfungsprojekt ausgewählten Systeme Bezug hat. Für diese Situationsaufgabe wählt er aus den drei folgenden Arbeiten zwei Arbeiten aus: <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>Fehler und Schäden an einer Baugruppe diagnostizieren,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>eine Baugruppe instand setzen oder</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>die Systeme einer Baugruppe einstellen.</div></dd></dl></p><p>(3) Für die Bearbeitung der Situationsaufgabe stehen dem Prüfling zwei Stunden zur Verfügung.</p><p>(4) Jede Arbeit nach Absatz 2 Satz 2 Nummer 1 bis 3 wird jeweils gesondert bewertet. Die Gesamtbewertung der Situationsaufgabe entspricht dem arithmetischen Mittel der Bewertungen der ausgeführten Arbeiten nach Absatz 2.</p>

Situationsaufgabe

<p>(1) Im Fachgespräch hat der Prüfling nachzuweisen, dass er in der Lage ist, <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>die fachlichen Zusammenhänge aufzuzeigen, die dem Meisterprüfungsprojekt zugrunde liegen,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>Kunden zu beraten, insbesondere im Hinblick auf den jeweiligen Kundenwunsch; dabei hat der Prüfling wirtschaftliche Aspekte sowie rechtliche und technische Anforderungen in das Beratungsgespräch einzubeziehen,</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>sein Vorgehen bei der Planung und Durchführung des Meisterprüfungsprojekts zu begründen und</div></dd><dt style="float: left;">4.</dt><dd><div>mit dem Meisterprüfungsprojekt verbundene berufsbezogene Probleme sowie deren Lösungen darzustellen und dabei aktuelle Entwicklungen im Kraftfahrzeugtechniker-Handwerk zu berücksichtigen.</div></dd></dl></p><p>(2) Das Fachgespräch soll höchstens 30 Minuten dauern.</p>

Fachgespräch

<p>(1) Der Prüfling hat ein Meisterprüfungsprojekt durchzuführen, das einem Kundenauftrag entspricht. Das Meisterprüfungsprojekt besteht aus Planungs-, Durchführungs-, Kontroll- und Dokumentationsarbeiten.</p><p>(2) Als Meisterprüfungsprojekt sind Arbeiten an einem Fahrzeug durchzuführen, das in mindestens zwei der nachfolgenden vernetzten Systeme mindestens jeweils einen Fehler aufweist: <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>Antriebssystem,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>Bremssystem,</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>Steuerungssystem,</div></dd><dt style="float: left;">4.</dt><dd><div>Fahrwerkssystem,</div></dd><dt style="float: left;">5.</dt><dd><div>Sicherheitssysteme,</div></dd><dt style="float: left;">6.</dt><dd><div>Komfortsysteme,</div></dd><dt style="float: left;">7.</dt><dd><div>Assistenzsysteme oder</div></dd><dt style="float: left;">8.</dt><dd><div>Zusatzsysteme.</div></dd></dl>Dabei sind die folgenden Arbeitsschritte durchzuführen: <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>ein Fahrzeug vom Kunden annehmen, dessen Anliegen aufnehmen und analysieren, das Fahrzeug anhand von standardisierten Merkmalen identifizieren und überprüfen, den Kunden beraten, einen Kostenvoranschlag erstellen und erläutern, einen Werkstattauftrag erstellen und den Instandsetzungsweg vorgeben,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>Fehler und Schäden an einem Fahrzeug mit seinen Fahrzeugsystemen diagnostizieren, beurteilen und beheben, Fahrzeugsysteme einstellen, abschließende Mess- und Prüfprotokolle erstellen, bewerten und erläutern, den Kundenauftrag auf Erweiterungen prüfen und diese mit abwickeln sowie</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>die Qualitätskontrolle durchführen, eine Rechnung erstellen und dem Kunden erläutern sowie dem Kunden das Fahrzeug übergeben.</div></dd></dl></p><p>(3) Die auftragsbezogenen Anforderungen an das Meisterprüfungsprojekt im Einzelnen werden vom Meisterprüfungsausschuss festgelegt.</p><p>(4) Anhand der Anforderungen erarbeitet der Prüfling ein Umsetzungskonzept für den Kundenauftrag einschließlich einer Zeitplanung und einer Materialbedarfsplanung. Das Umsetzungskonzept hat er vor der Durchführung des Meisterprüfungsprojekts dem Meisterprüfungsausschuss zur Genehmigung vorzulegen. Der Meisterprüfungsausschuss prüft, ob das Umsetzungskonzept den auftragsbezogenen Anforderungen entspricht.</p><p>(5) Für die Bearbeitung des Meisterprüfungsprojekts stehen dem Prüfling vier Stunden zur Verfügung.</p><p>(6) Für die Bewertung des Meisterprüfungsprojekts werden die einzelnen Bestandteile wie folgt gewichtet: <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>die Planungsarbeiten anhand der Planungsunterlagen, bestehend aus Kalkulation und Werkstattauftrag, mit 30 Prozent,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>die Durchführungsarbeiten mit 50 Prozent und</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>die Kontroll- und die Dokumentationsarbeiten anhand der Dokumentationsunterlagen, bestehend aus Mess- und Prüfprotokollen sowie Prüfberichten, mit 20 Prozent.</div></dd></dl></p>

Meisterprüfungsprojekt

Gegenstand

Meisterprüfungsberufsbild

Gewichtung; Bestehen der Prüfung in Teil I

Ziel und Gliederung der Prüfung in Teil II

Handlungsfeld „Anforderungen von Kunden eines Betriebs im Kraftfahrzeugtechniker-Handwerk analysieren, Lösungen erarbeiten und anbieten“

Handlungsfeld „Leistungen eines Betriebs im Kraftfahrzeugtechniker-Handwerk erbringen, kontrollieren und übergeben“

Handlungsfeld „Einen Betrieb im Kraftfahrzeugtechniker-Handwerk führen und organisieren“

Gewichtung; Bestehen der Prüfung in Teil II

Allgemeine Prüfungs- und Verfahrensregelungen, weitere Regelungen zur Meisterprüfung

Übergangsvorschrift

Inkrafttreten, Außerkrafttreten

Bundesrecht Deutschland

§ 3 KfzTechMstrV

Ziel und Gliederung der Prüfung in Teil I