Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung

Verordnung zum Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere und anderer zur Erzeugung tierischer Produkte gehaltener Tiere bei ihrer Haltung

<p>(1) Zuchtläufer und Mastschweine sind in der Gruppe zu halten. Umgruppierungen sind möglichst zu vermeiden.</p><p>(2) Wer Zuchtläufer oder Mastschweine hält, muss entsprechend dem Durchschnittsgewicht der Tiere für jedes Schwein mindestens eine uneingeschränkt nutzbare Bodenfläche nach folgender Tabelle zur Verfügung stellen: <br><br><table><tr><td>Durchschnittsgewicht in Kilogramm</td><td>Fläche in Quadratmetern</td></tr><tr><td>über 30 bis 50</td><td>0,5</td></tr><tr><td>über 50 bis 110</td><td>0,75</td></tr><tr><td>über 110</td><td>1,0.</td></tr></table><br><br>Mindestens die Hälfte der Mindestfläche nach Satz 1 muss als Liegebereich nach § 22 Absatz 3 Nummer 8 zur Verfügung stehen.</p><p>(2a) Abweichend von Absatz 2 gilt für Zuchtläufer im Zeitraum von einer Woche vor der geplanten Besamung bis zur Besamung <a href="/bund/tierschnutztv/30" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Besondere Anforderungen an das Halten von Jungsauen und Sauen" data-lli="1" target="_blank">§ 30 Absatz 2a</a> entsprechend.</p><p>(3) <a href="/bund/tierschnutztv/28" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Besondere Anforderungen an das Halten von Absatzferkeln" data-lli="0" target="_blank">§ 28 Absatz 2 Nummer 3 bis 6</a> gilt entsprechend.</p>

Besondere Anforderungen an das Halten von Zuchtläufern und Mastschweinen

<p>(1) Absatzferkel sind in der Gruppe zu halten. Umgruppierungen sind möglichst zu vermeiden.</p><p>(2) Absatzferkel dürfen nur nach Maßgabe der folgenden Vorschriften in Gruppen gehalten werden: <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>Das Durchschnittsgewicht der Absatzferkel muss mindestens fünf Kilogramm betragen. Bei neu zusammengesetzten Gruppen darf das Gewicht der einzelnen Absatzferkel um höchstens 20 Prozent vom Durchschnittsgewicht der Absatzferkel der Gruppe abweichen.</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>Entsprechend dem Durchschnittsgewicht der Absatzferkel muss für jedes Absatzferkel mindestens eine uneingeschränkt nutzbare Bodenfläche nach folgender Tabelle zur Verfügung stehen:</div></dd></dl><br><table><tr><td>Durchschnittsgewicht in Kilogramm</td><td>Fläche in Quadratmetern</td></tr><tr><td>über 5 bis 10</td><td>0,15</td></tr><tr><td>über 10 bis 20</td><td>0,2</td></tr><tr><td>über 20</td><td>0,35.</td></tr></table><dl><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>Bei rationierter Fütterung muss der Fressplatz so beschaffen sein, dass alle Absatzferkel gleichzeitig fressen können. Bei Fütterung zur freien Aufnahme muss für jeweils höchstens vier Absatzferkel eine Fressstelle vorhanden sein.</div></dd><dt style="float: left;">4.</dt><dd><div>Nummer 3 gilt nicht für die Abruffütterung und die Fütterung mit Breifutterautomaten.</div></dd><dt style="float: left;">5.</dt><dd><div>Bei Verwendung von Selbsttränken muss für jeweils höchstens zwölf Absatzferkel eine Tränkstelle vorhanden sein.</div></dd><dt style="float: left;">6.</dt><dd><div>Aggressionen in der Gruppe oder Auseinandersetzungen zwischen Absatzferkeln sind durch geeignete Maßnahmen auf ein Mindestmaß zu begrenzen.</div></dd></dl></p><p>(3) <a href="/bund/tierschnutztv/27" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Besondere Anforderungen an das Halten von Saugferkeln" data-lli="0" target="_blank">§ 27 Absatz 2</a> gilt entsprechend.</p>

Besondere Anforderungen an das Halten von Absatzferkeln

<p>(1) Jungsauen und Sauen dürfen nur nach Maßgabe der Absätze 2 bis 8 gehalten werden.</p><p>(2) Jungsauen und Sauen sind in der Gruppe zu halten. Dabei muss, vorbehaltlich des Absatzes 2a, abhängig von der Gruppengröße mindestens eine uneingeschränkt nutzbare Bodenfläche nach folgender Tabelle zur Verfügung stehen: <br><table><tr><td> </td><td colspan="3">Fläche in Quadratmetern</td></tr><tr><td> </td><td>bei einer Gruppengröße bis 5 Tiere</td><td>bei einer Gruppengröße von 6 bis 39 Tieren</td><td>bei einer Gruppengröße von 40 oder mehr Tieren</td></tr><tr><td>je Jungsau</td><td>1,85</td><td>1,65</td><td>1,5</td></tr><tr><td>je Sau</td><td>2,5</td><td>2,25</td><td>2,05.</td></tr></table>Ein Teil der Bodenfläche, der 0,95 Quadratmeter je Jungsau und 1,3 Quadratmeter je Sau nicht unterschreiten darf, muss als Liegebereich nach § 22 Absatz 3 Nummer 8 zur Verfügung stehen. Die Sätze 1 bis 3 gelten nicht <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>in Betrieben mit weniger als zehn Sauen,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>für das Halten von Jungsauen und Sauen im Zeitraum von einer Woche vor dem voraussichtlichen Abferkeltermin bis zum Absetzen ihrer Ferkel,</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>für das Halten von kranken oder verletzten Jungsauen und Sauen.</div></dd></dl></p><p>(2a) Im Zeitraum ab dem Absetzen ihrer Ferkel bis zur Besamung muss Sauen eine uneingeschränkt nutzbare Bodenfläche von mindestens fünf Quadratmetern je Sau zur Verfügung stehen. Von dieser Bodenfläche muss <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>ein Teil, der 1,3 Quadratmeter je Sau nicht unterschreiten darf, als Liegebereich nach § 22 Absatz 3 Nummer 8 und</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>ein weiterer Teil als Aktivitätsbereich</div></dd></dl>zur Verfügung gestellt werden. Dabei müssen für die Sauen Rückzugsmöglichkeiten in ausreichendem Umfang vorhanden sein. Fress-Liegebuchten nach <a href="/bund/tierschnutztv/24" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Besondere Anforderungen an Haltungseinrichtungen für Jungsauen und Sauen" data-lli="3" target="_blank">§ 24 Absatz 5</a> oder sonstige Fressplätze stellen keine Rückzugsmöglichkeit im Sinne von Satz 3 dar.</p><p>(2b) Werden Jungsauen oder Sauen im Zeitraum von einer Woche vor dem voraussichtlichen Abferkeltermin bis zum Absetzen ihrer Ferkel nicht in der Gruppe gehalten, dürfen sie nur in Buchten gehalten werden, die den Anforderungen des <a href="/bund/tierschnutztv/24" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Besondere Anforderungen an Haltungseinrichtungen für Jungsauen und Sauen" data-lli="2" target="_blank">§ 24 Absatz 4</a> entsprechen. Dabei dürfen Jungsauen und Sauen nur für einen Zeitraum von längstens fünf Tagen, der die Zeit beinhaltet, in der die Jungsau oder Sau abferkelt, im Kastenstand gehalten werden.</p><p>(2c) Es sind Maßnahmen zu treffen, um Aggressionen in Gruppen auf ein Minimum zu beschränken.</p><p>(3) Kranke oder verletzte Jungsauen oder Sauen, die abgesondert worden sind, sind so zu halten, dass sie sich jederzeit ungehindert umdrehen können. <a href="/bund/tierschnutztv/4" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Allgemeine Anforderungen an Überwachung, Fütterung und Pflege" data-lli="1" target="_blank">§ 4 Absatz 1 Nummer 3</a> bleibt unberührt. Soweit Jungsauen oder Sauen in Betrieben mit weniger als zehn Sauen nicht in der Gruppe gehalten werden, gilt, vorbehaltlich des Absatzes 2b, Satz 1 entsprechend.</p><p>(4) Im Fall des Absatzes 2b Satz 2 dürfen Jungsauen und Sauen im Kastenstand nur gehalten werden, wenn nicht offensichtlich erkennbar ist, dass diese Haltungsform zu nachhaltiger Erregung führt, die insbesondere durch Gabe von Beschäftigungsmaterial nicht abgestellt werden kann.</p><p>(5) Die Anbindehaltung ist verboten.</p><p>(6) Trächtige Jungsauen und Sauen sind bis eine Woche vor dem voraussichtlichen Abferkeltermin mit Alleinfutter mit einem Rohfasergehalt in der Trockenmasse von mindestens 8 Prozent oder so zu füttern, dass die tägliche Aufnahme von mindestens 200 Gramm Rohfaser je Tier gewährleistet ist.</p><p>(7) Trächtige Jungsauen und Sauen sind erforderlichenfalls gegen Parasiten zu behandeln und vor dem Einstallen in die Abferkelbucht zu reinigen. In der Woche vor dem voraussichtlichen Abferkeltermin muss jeder Jungsau oder Sau ausreichend Stroh oder anderes Material zur Befriedigung ihres Nestbauverhaltens zur Verfügung gestellt werden, soweit dies nach dem Stand der Technik mit der vorhandenen Anlage zur Kot- und Harnentsorgung vereinbar ist.</p><p>(8) <a href="/bund/tierschnutztv/28" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Besondere Anforderungen an das Halten von Absatzferkeln" data-lli="0" target="_blank">§ 28 Absatz 2 Nummer 3 bis 5</a> gilt entsprechend.</p>

Besondere Anforderungen an das Halten von Jungsauen und Sauen

Allgemeine
Bestimmungen

Abschnitt 1

Anwendungsbereich

Begriffsbestimmungen

Allgemeine Anforderungen an Haltungseinrichtungen

Allgemeine Anforderungen an Überwachung, Fütterung und Pflege

Anforderungen an das Halten von Kälbern

Abschnitt 2

Allgemeine Anforderungen an das Halten von Kälbern

Allgemeine Anforderungen an das Halten von Kälbern in Ställen

Besondere Anforderungen an das Halten von Kälbern im Alter von bis zu
zwei Wochen in Ställen

Besondere Anforderungen an das Halten von Kälbern im Alter von über
zwei bis zu acht Wochen in Ställen

Besondere Anforderungen an das Halten von Kälbern im Alter von über
acht Wochen in Ställen

Durchschnittsgewicht in Kilogramm	Fläche in Quadratmetern
über 30 bis 50	0,5
über 50 bis 110	0,75
über 110	1,0.

§ 29 TierSchNutztV

Besondere Anforderungen an das Halten von Zuchtläufern und Mastschweinen