ANHANG II RL 2001/110/EG

MERKMALE DER ZUSAMMENSETZUNG DES HONIGS

Honig besteht im wesentlichen aus verschiedenen Zuckerarten, insbesondere aus Fructose und Glucose sowie aus organischen Säuren, Fermenten und beim Honigsammeln aufgenommenen festen Partikeln. Die Farbe des Honigs reicht von beinahe farblos bis dunkelbraun. Er kann von flüssiger, dickflüssiger oder ganz bis teilweise kristalliner Beschaffenheit sein. Die Unterschiede in Geschmack und Aroma werden von dem jeweiligen botanischen Ursprung bestimmt.

Dem Honig dürfen weder Lebensmittelzutaten noch Lebensmittelzusatzstoffe noch andere Stoffe als Honig beigegeben worden sein, soll er als Honig in Verkehr gebracht oder in einem für den menschlichen Verzehr bestimmten Erzeugnis verwendet werden. Der Honig muss, soweit möglich, frei von organischen und anorganischen Fremdstoffen sein. Er darf — vorbehaltlich Anhang I Ziffer 3 — keinen fremden Geschmack oder Geruch aufweisen und nicht in Gärung sein und darf weder einen künstlich veränderten Säuregrad haben noch so stark erhitzt worden sein, dass die natürlichen Enzyme vernichtet oder in erheblicher Weise inaktiviert wurden.

Unbeschadet des Anhangs I Nummer 2 Buchstabe b Ziffer viii dürfen dem Honig weder Pollen noch andere honigeigene Bestandteile entzogen werden, es sei denn, dass dies beim Entziehen von anorganischen oder organischen Fremdstoffen unvermeidbar ist.

Soll er als Honig in Verkehr gebracht oder in einem für den menschlichen Verzehr bestimmten Erzeugnis verwendet werden, muss der Honig folgende Merkmale aufweisen:

1.
Zuckergehalt

1.1.
Fructose- und Glucosegehalt (Summe)

— Blütenhonig, mindestens 60 g/100 g,
— Honigtauhonig, allein oder in Mischung mit Blütenhonig, mindestens 45 g/100 g.

1.2.
Saccharosegehalt

— Im Allgemeinen, höchstens 5 g/100 g,
— Honig von Robinie (Robinia pseudoacacia), Luzerne (Medicago sativa), Banksia menziesii, Süßklee (Hedysarum), Roter Eukalyptus (Eucalyptus camadulensis), Eucryphia lucida, Eucryphia milliganii, Citrus spp., höchstens 10 g/100 g,
— Honig von Lavendel (Lavandula spp.), Borretsch (Borago officinalis), höchstens 15 g/100 g.

2.
Wassergehalt

— Im Allgemeinen, höchstens 20 %,
— Honig von Heidekraut (Calluna) und Backhonig im Allgemeinen, höchstens 23 %,
— Backhonig von Heidekraut (Calluna) höchstens 25 %.

3.
Gehalt an wasserunlöslichen Stoffen

— Im Allgemeinen, höchstens 0,1 g/100 g,
— Presshonig, höchstens 0,5 g/100 g.

4.
Elektrische Leitfähigkeit

— Nachstehend nicht aufgeführte Honigarten und Mischungen dieser Honigarten, höchstens 0,8 mS/cm,
— Honigtauhonig und Kastanienhonig und Mischungen dieser Honigarten mit Ausnahme der nachstehend aufgeführten Honigarten, mindestens 0,8 mS/cm.
— Ausnahmen: Honig von Erdbeerbaum (Arbutus unedo), Glockenheide (Erica), Eukalyptus, Linden (Tilia spp), Heidekraut (Calluna vulgaris), (Leptospermum), Teebaum (Melaleuca spp.)

5.
Gehalt an freien Säuren

— Im Allgemeinen höchstens 50 Milliäquivalente Säure pro kg,
— Backhonig, höchstens 80 Milliäquivalente Säure pro kg.

6.
Diastaseindex und Hydroxymethylfurfurolgehalt (HMF), bestimmt nach der Behandlung und Mischung

a)
Diastaseindex (Schade-Skala):

— Im Allgemeinen mit Ausnahme von Backhonig, mindestens 8,
— Honigarten mit einem geringen natürlichen Enzymgehalt (z. B. Zitrushonig) und einem HMF-Gehalt von höchstens 15 mg/kg mindestens 3.

b)
HMF

— Im Allgemeinen, mit Ausnahme von Backhonig, höchstens 40 mg/kg (vorbehaltlich der Bestimmungen unter Buchstabe a) zweiter Gedankenstrich),
— Honig mit angegebenem Ursprung in Regionen mit tropischem Klima und Mischungen solcher Honigarten, höchstens 80 mg/kg.

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