ANHANG I RL 79/869/EWG

Referenzmeßmethoden zur Bestimmung der Parameter-Werte I und/oder G gemäß Richtlinie 75/440/EWG

Parameter Erfassungsgrenze

Genauigkeit

+ -

Richtigkeit

+ -

Referenzmeßmethoden(1) Empfohlenes Behältermaterial
(A) (B) (C) (D) (E) (F) (G)
1 pH-Wert Einheit pH 0,1 0,2 — Elektrometrie Die Messung erfolgt an Ort und Stelle bei der Probenahme ohne Probenvorbehandlung
2 Färbung (nach einfachem Filtern) mg Pt/l 5 10 % 20 % — Filtration durch Glasfibermembrane Photometrische Methode nach den Eichwerten der Platin-Kobalt-Skala
3 Suspendierte Stoffe Insgesamt mg/l 5 % 10 % — Membranfiltration (0,45 μm), Trocknen bei 105 °C und Wiegen
— Zentrifugieren (mindestens 5 min, mittlere Beschleunigung 2800 bis 3200 g), Trocknen bei 105 °C und Wiegen
4 Temperatur °C 0,5 1 — Temperaturmessung Messung an Ort und Stelle bei der Probenahme ohne Probenvorbehandlung
5 Leitfähigkeit bei 20 °C μ S/ cm 5 % 10 % — Elektrometrie
6 Geruch Verdünnungsfaktor bei 25 °C — Feststellung durch Verdünnungsreihe Glas
7 Nitrate mg/l NO3 2 10 % 20 % — Molekularabsorptionsspektrophotometrie
8 Fluoride mg/l F 0,05 10 % 20 % — Molekularabsorptionsspektrophotometrie, nötigenfalls nach Destillation
— ionensensitive Elektroden
9 Gesamtes extrahierbares organisches Chlor mg/l Cl
10 Eisen (gelöst) mg/l Fe 0,02 10 % 20 % — Atomabsorptionsspektrometrie nach Membranfiltration (0,45 μm) Molekularabsorptionsspektrophotometrie nach Membranfiltration (0,45 μm)
11 Mangan mg/l Mn 0,01 (2) 10 % 20 % — Atomabsorptionsspektrometrie
0,02 (3) 10 % 20 % — Atomabsorptionsspektrometrie
— Molekularabsorptionsspektrophotometrie
12 Kupfer(10) mg/l Cu 0,005 10 % 20 % — Atomabsorptionsspektrometrie
— Polarographie
0,02 (4) 10 % 20 % — Atomabsorptionsspektrometrie
— Molekularabsorptionsspektrophotometrie
— Polarographie
13 Zink(10) mg/l Zn 0,01 (2) 10 % 20 % — Atomabsorptionsspektrometrie
0,02 10 % 20 % — Atomabsorptionsspektrometrie
— Molekularabsorptionsspektrophotometrie
14 Bor(10) mg/l B 0,1 10 % 20 % — Molekularabsorptionsspektrophotometrie Material, das keine erheblichen Mengen Bor enthält
— Atomabsorptionsspektrometrie
15 Beryllium mg/l Be
16 Kobalt mg/l Co
17 Nickel mg/l Ni
18 Vanadium mg/l V
19 Arsen(10) mg/l As 0,002 (2) 20 % 20 % — Atomabsorptionsspektrometrie
0,01 (5) — Atomabsorptionsspektrometrie
— Molekularabsorptionsspektrophotometrie
20 Cadmium(10) mg/l Cd 0,0002 30 % 30 % — Atomabsorptionsspektrometrie
0,001 (5) — Polarographie
21 Chrom gesamt(10) mg/l Cr 0,01 20 % 30 % — Atomabsorptionsspektrometrie
— Molekularabsorptionsspektrophotometrie
22 Blei(10) mg/l Pb 0,01 20 % 30 % — Atomabsorptionsspektrometrie
— Polarographie
23 Selen(10) mg/l Se 0,005 — Atomabsorptionsspektrometrie
24 Quecksilber(10) mg/l Hg

0,0001

0,0002(5)

30 % 30 % — Atomabsorptionsspektrometrie (Kaltdampfmethode)
25 Barium(10) mg/l Ba 0,02 15 % 30 % — Atomabsorptionsspektrometrie
26 Cyanide mg/l CN 0,01 20 % 30 % — Molekularabsorptionsspektrophotometrie
27 Sulfate mg/l SO4 10 10 % 10 % — Gravimetrie
— Komplexometrie mit Äthylendiamintetraessigsäure
— Molekularabsorptionsspektrophotometrie
28 Chloride mg/l Cl 10 10 % 10 % — Titrimetrie (Mohrsche Methode)
— Molekularabsorptionsspektrophotometrie
29 Grenzflächenaktive Stoffe (methylenblauaktiv) mg/l (Laurylsulfat) 0,05 20 % — Molekularabsorptionsspektrophotometrie
30 Phosphate mg/l P2O5 0,02 10 % 20 % — Molekularabsorptionsspektrophotometrie
31 Phenole (Phenolzahl) mg/l C6H5OH 0,0005 0,0005 0,0005 — Molekularabsorptionsspektrophotometrie, 4 Aminoantipyrin-Methode Glas
0,001 (6) 30 % 50 % — p-Nitroanilin-Methode
32 Gelöste oder emulgierte Kohlenwasserstoffe mg/l 0,01 20 % 30 % — Infrarot-Spektrometrie nach Extraktion mit Tetrachlorkohlenstoff Glas
0,04 (3) — Gravimetrie nach Extraktion durch Petroläther
33 Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe(10) mg/l 0,00004 50 % 50 % — Messung der Fluoreszenzintensität im UV-Licht nach Dünnschichtchromatographie Glas oder Aluminium
— Vergleichsmessung zu einer Mischung von 6 Standardsubstanzen mit derselben Konzentration(8)
34 Pestizide — gesamt (Parathion, Hexachlorcyclohexan, Dieldrin)(10) mg/l 0,0001 50 % 50 % — Gas- oder Flüssigkeitschromatographie nach Extraktion mit geeignetem Lösungsmittel und Reinigung. Identifizierung der Mischungsbestandteile, quantitative Bestimmung(9) Glas
35 Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB) mg/l O2 15 20 % 20 % — Kaliumdichromatmethode
36 Sauerstoffsättigungsindex % 5 10 % 10 % — Winkler-Methode Glas
— Elektrochemische Methode
37 Biochemischer Sauerstoffbedarf bei 20 °C ohne Nitrifizierung (BSB5) mg/l O2 2 1,5 2 — Bestimmung des gelösten O2 vor und nach fünftägiger Bebrütung bei 20 ± 1 °C im Dunkeln. Zusatz eines Nitrifizierungsinhibitors
38 Kjeldahl-Stickstoff (außer NO2- und NO3- Stickstoff) mg/l N 0,5 0,5 0,5 — Mineralisierung und Destillation nach dem Kjeldahl-Verfahren, Ammoniumbestimmung durch Molekularabsorptionsspektrophotometrie oder Titrimetrie
39 Ammonium mg/l NH4

0,01(2)

0,1(3)

0,03(2)

10 %(3)

0,03(2)

20 %(3)

— Molekularabsorptionsspektrophotometrie
40 Chloroformextrahierbare Stoffe mg/l (11) — Extraktion bei pH 7 mit gereinigtem Chloroform, Vakuumverdampfung bei Umgebungstemperatur, Wägen des Rückstands Glas
41 Gesamter organischer Kohlenstoff mg/l C
42 Organischer Kohlenstoff nach Flokkung und Membranfiltration (5 μm) mg/l C
43 Gesamtcoliforme /100 ml

5(2)

500(7)

— Kultur bei 37 °C auf zu diesem Zweck geeignetem spezifischen festen Nährboden (Milchzucker-Tergitol-Agar, Endo-Agar, 0,4%iges Teepol-Agar), mit(2) oder ohne(7) Filtrieren und Auszählen der Kolonien. Die Proben müssen verdünnt oder gegebenenfalls so konzentriert sein, daß sie 10 bis 100 Kolonien enthalten. Erforderlichenfalls durch Gasbildung zu identifizieren. Sterilisiertes Glas

5(2)

500(7)

— Verdünnungsmethode mit Fermentation in flüssigen Substraten in mindestens drei Ansätzen in drei Verdünnungen. Bei positivem Ausfall Überführen in Nachweismilieu. Auszählen auf wahrscheinlichste Zahl. Bebrütungstemperatur 37 ± 1 °C.
44 Fäkalcoliforme /100 ml

2(2)

200(7)

— Kultur bei 44 °C auf zu diesem Zweck geeignetem spezifischen festen Nährboden (Milchzucker-Tergitol-Agar, Endo-Agar, 0,4 %iges Teepol-Agar), mit(2) oder ohne(7) Filtrieren und Auszählen der Kolonien. Die Proben müssen verdünnt oder gegebenenfalls so konzentriert sein, daß sie 10 bis 100 Kolonien enthalten. Erforderlichenfalls durch Gasbildung zu identifizieren. Sterilisiertes Glas

2(2)

200(7)

— Verdünnungsmethode mit Fermentation in flüssigen Substraten in mindestens drei Ansätzen in drei Verdünnungen. Bei positivem Ausfall Überführen in Nachweismilieu. Auszählen auf wahrscheinlichste Zahl. Bebrütungstemperatur 44 ± 0,5 °C.
45 Fäkalstreptokokken /100 ml

2(2)

200(7)

— Kultur bei 37 °C auf zu diesem Zweck geeignetem spezifischen festen Nährboden (z. B. Natriumazid), mit(2) oder ohne(7) Filtrieren und Auszählen der Kolonien. Die Proben müssen verdünnt oder gegebenenfalls so konzentriert sein, daß sie 10 bis 100 Kolonien enthalten. Sterilisiertes Glas

2(2)

200(7)

— Verfahren der Verdünnung in Natriumazidbrühe in mindestens 3 Ansätzen mit 3 Verdünnungen. Auszählen auf wahrscheinlichste Zahl.
46 Salmonellen(12)

1/5000 ml

1/1000 ml

— Konzentration durch Filtrieren (über Membrane oder geeigneten Filter); Impfung auf vorangereichertem Nährboden. Anreicherung, Überführen auf Isolierungs- Agar-Agar, Identifizierung. Sterilisiertes Glas

Fußnote(n):

(1)

Die an der Schöpfstelle entnommenen Proben von Oberflächenwasser werden nach Siebung (Maschennetz) zur Entfernung darin schwimmender Rückstände wie Holz, Kunststoff usw. analysiert und gemessen.

(2)

Für Wasser der Kategorie A1 Wert G.

(3)

Für Wasser der Kategorien A2 und A3.

(4)

Für Wasser der Kategorie A3.

(5)

Für Wasser der Kategorien A1, A2, A3 Wert I.

(6)

Für Wasser der Kategorien A2 Wert I und A3.

(7)

Für Wasser der Kategorien A2 und A3 Wert G.

(8)

Mischung von sechs Standardsubstanzen mit derselben Konzentration: Fluoranthen; 3,4-Benzofluoranthen; 11,12-Benzofluoranthen; 3, 4-Benzopyren; 1,12-Benzoperylen; /1, 2, 3 — cd/Indenopyren.

(9)

Mischung von drei Substanzen mit derselben Konzentration: Parathion, Hexachlorcyclohexan, Dieldrin.

(10)

Enthalten die Proben einen so hohen Anteil an suspendierten Stoffen, daß eine besondere Probenvorbehandlung erforderlich ist, können die Meßgenauigkeitswerte der Spalte E ausnahmsweise überschritten werden und stellen dann einen Zielwert dar. Diesen Proben müssen so behandelt werden, daß möglichst viele der zu messenden Stoffe zur Analyse kommen.

(11)

Da diese Methode nicht in allen Mitgliedstaaten üblich ist, ist es nicht gewährleistet, daß der Welt der Erfassungsgrenze, der zur Kontrolle der in der Richtlinie 75/440/EWG festgesetzten Werte erforderlich ist, erreicht werden kann.

(12)

Nicht nachweisbar in 5000 ml (A1, G) und nicht nachweisbar in 1000 ml (A2, G).

© Europäische Union 1998-2021

Tipp: Verwenden Sie die Pfeiltasten der Tastatur zur Navigation zwischen Normen.