ANHANG I VO (EG) 2003/1831
FUNKTIONSGRUPPEN VON ZUSATZSTOFFEN
- 1.
-
In die Kategorie „technologische Zusatzstoffe” werden folgende Funktionsgruppen aufgenommen:
- a)
- Konservierungsmittel: Stoffe oder gegebenenfalls Mikroorganismen, die Futtermittel vor den schädlichen Auswirkungen von Mikroorganismen oder deren Metaboliten schützen;
- b)
- Antioxidationsmittel: Stoffe, die die Haltbarkeit von Futtermitteln und Futtermittel-Ausgangserzeugnissen verlängern, indem sie sie vor den schädlichen Auswirkungen der Oxidation schützen;
- c)
- Emulgatoren: Stoffe, die es ermöglichen, die einheitliche Dispersion zweier oder mehrerer nicht mischbarer Phasen in einem Futtermittel herzustellen oder aufrecht zu erhalten;
- d)
- Stabilisatoren: Stoffe, die es ermöglichen, den physikalisch-chemischen Zustand eines Futtermittels aufrecht zu erhalten;
- e)
- Verdickungsmittel: Stoffe, die die Viskosität eines Futtermittels erhöhen;
- f)
- Geliermittel: Stoffe, die einem Futtermittel durch Gelbildung eine verfestigte Form geben;
- g)
- Bindemittel: Stoffe, die die Tendenz der Partikel eines Futtermittels, haften zu bleiben, erhöhen;
- h)
- Stoffe zur Beherrschung einer Kontamination mit Radionukliden: Stoffe, die die Absorption von Radionukliden verhindern oder ihre Ausscheidung fördern;
- i)
- Trennmittel: Stoffe, die die Tendenz der einzelnen Partikel eines Futtermittels, haften zu bleiben, herabsetzen;
- j)
- Säureregulatoren: Stoffe, die den pH-Wert eines Futtermittels regulieren;
- k)
- Silierzusatzstoffe: Stoffe, einschließlich Enzyme oder Mikroorganismen, die Futtermitteln zugesetzt werden, um die Silageerzeugung zu verbessern;
- l)
- Vergällungsmittel: Stoffe, die, wenn sie bei der Herstellung verarbeiteter Futtermittel verwendet werden, den Herkunftsnachweis für bestimmte Lebensmittel oder Futtermittel-Ausgangserzeugnisse ermöglichen;
- m)
- Stoffe zur Verringerung der Kontamination von Futtermitteln mit Mykotoxinen: Stoffe, die die Aufnahme von Mykotoxinen unterdrücken oder verringern, ihre Ausscheidung fördern oder ihre Wirkungsweise verändern können;
- n)
- Stoffe zur Verbesserung der hygienischen Beschaffenheit: Stoffe oder gegebenenfalls Mikroorganismen, die die Hygieneeigenschaften eines Futtermittels durch die Verringerung einer spezifischen mikrobiologischen Kontamination positiv beeinflussen;
- o)
- Sonstige technologische Zusatzstoffe: Stoffe oder gegebenenfalls Mikroorganismen, die Futtermitteln zu technologischen Zwecken zugesetzt werden und die sich positiv auf die Merkmale des Futtermittels auswirken.
- 2.
-
In die Kategorie „sensorische Zusatzstoffe” werden folgende Funktionsgruppen aufgenommen:
- a)
-
Farbstoffe:
- i)
- Stoffe, die einem Futtermittel Farbe geben oder die Farbe in einem Futtermittel wiederherstellen;
- ii)
- Stoffe, die bei Verfütterung an Tiere Lebensmitteln tierischen Ursprungs Farbe geben;
- iii)
- Stoffe, die die Farbe von Zierfischen und -vögeln positiv beeinflussen;
- b)
- Aromastoffe: Stoffe, deren Zusatz zu Futtermitteln deren Geruch oder Schmackhaftigkeit verbessert.
- 3.
-
In die Kategorie „ernährungsphysiologische Zusatzstoffe” werden folgende Funktionsgruppen aufgenommen:
- a)
- Vitamine, Provitamine und chemisch definierte Stoffe mit ähnlicher Wirkung;
- b)
- Verbindungen von Spurenelementen;
- c)
- Aminosäuren, deren Salze und Analoge;
- d)
- Harnstoff und seine Derivate.
- 4.
-
In die Kategorien „zootechnische Zusatzstoffe” werden folgende Funktionsgruppen aufgenommen:
- a)
- Verdaulichkeitsförderer: Stoffe, die bei der Verfütterung an Tiere durch ihre Wirkung auf bestimmte Futtermittel-Ausgangserzeugnisse die Verdaulichkeit der Nahrung verbessern;
- b)
- Darmflorastabilisatoren: Mikroorganismen oder andere chemisch definierte Stoffe, die bei der Verfütterung an Tiere eine positive Wirkung auf die Darmflora haben;
- c)
- Stoffe, die die Umwelt günstig beeinflussen;
- d)
- sonstige zootechnische Zusatzstoffe;
- e)
- Mittel zur Stabilisierung des physiologischen Zustands: Stoffe oder gegebenenfalls Mikroorganismen, die, wenn sie an gesunde Tiere verfüttert werden, eine positive Wirkung auf deren physiologischen Zustand haben, einschließlich ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber Stressfaktoren.
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