ANHANG II VO (EG) 2005/736
VERORDNUNG (EWG) Nr. 2081/92 DES RATES
„MIEL D’ALSACE”
Diese Zusammenfassung wurde zu Informationszwecken erstellt. Für die vollständigen Angaben, insbesondere zu den Herstellern des Erzeugnisses mit der betreffenden g.U. bzw. g.g.A., ist die vollständige Fassung der Spezifikation auf nationaler Ebene oder bei den Dienststellen der Europäischen Kommission zu konsultieren.- 1. Zuständige Behörde des Mitgliedstaats
- Name:
- Ministère de l’agriculture et de la pêche — direction des politiques économique et internationale — bureau des signes de qualité et de l’agriculture biologique
- Anschrift:
3, rue Barbet de Jouy
F-75349 07 SP
- Telefon:
- (33) 149 55 81 01
- Fax:
- (33) 149 55 57 85
- 2. Vereinigung
- 2.1
- Name:
- Confédération régionale des apiculteurs d’Alsace
- 2.2
- Anschrift:
Espace européen de l’entreprise
2, rue de Rome
F-67300 Schiltigheim
- Telefon:
- (33) 388 19 16 78
- Fax:
- (33) 388 18 90 42
- E-Mail:
- alsace-qualite@alsace-qualite.com
- 2.3
- Zusammensetzung
- Erzeuger/Verarbeiter (X) Andere ( )
- 3. Art des Erzeugnisses
- Klasse 1.4 Honig
- 4. Beschreibung der Spezifikation
(Zusammenfassung der Bedingungen gemäß Artikel 4 Absatz 2)
- 4.1 Name
- „Miel d’Alsace”
- 4.2 Beschreibung
Von Bienen erzeugtes Naturprodukt aus zuckerhaltigen Säften lebender Pflanzen, namentlich dem süßen Sekret aus den Nektardrüsen der Blütenpflanzen (Nektar) oder den zuckerhaltigen Ausscheidungen von Insekten wie beispielsweise Läusen (Honigtau). Jede Honigart ist durch spezifische Merkmale gekennzeichnet (Wasserhöchstgehalt, elektrische Leitfähigkeit, Säure, HMF-Gehalt, Farbe und Geschmack).
Tannenhonig: tannendunkle Tönung mit grünlichem Schimmer, leicht harziger Beigeschmack und ausgeprägtes Aroma.
Edelkastanienhonig: hell- bis dunkelbraune Tönung, kräftiges Esskastanienaroma, herb-würzig mit leicht bitterer Note.
Akazienhonig: helle Tönung, zarter Akazienblütenduft, Robinienaroma mit Bienenstocknote.
Lindenhonig: hell- bis dunkelgelbe Farbe, minziger Geruch und Geschmack, leicht bittere Note.
Waldhonig: Produkt aus Nektar und Honigtau mit dunkler Tönung und zartem Aroma, herzhaft und würzig.
Blütenhonig: helle bis dunkle Farbe, aufgrund der Nektarmischung komplexes Aroma, sehr süß.
- 4.3 Geografisches Gebiet
Die Produktionsbeuten müssen im Elsass angesiedelt sein. Bei Tannenhonig ist das Sammelgebiet auf das elsässische Einzugsgebiet der Vogesen und des Juragebirges begrenzt. Edelkastanienhonig wird im Hügelgebiet des Vogesenvorlands (Bas-Rhin und Haut-Rhin in den Wäldern um Brumath und Haguenau) gesammelt. Der Lindenhonig stammt aus den Hardt-Wäldern (Haut-Rhin).
Die für die Qualitätsmerkmale des elsässischen Honigs ausschlaggebenden Sammelgebiete sind genau festgelegt. Die Bienen können allerdings auch außerhalb dieser Gebiete schwärmen; ihr Verbleib ist jedoch jederzeit feststellbar.
- 4.4 Ursprungsnachweis
Imker und Beuten werden identifiziert, registriert und kontrolliert. Die Honigproduktionsstätten müssen im Elsass liegen. Die Herkunftssicherung ist gewährleistet durch eine Etikettenbuchführung, deren Angaben stets auf Übereinstimmung mit den Angaben in den Ernteerklärungen und Bestandsregistern überprüft werden.
Der Ursprungsnachweis wird auch durch eine mikroskopische Analyse von 30 % der Gesamterzeugung von „Miel d’Alsace” je Bezeichnung überprüft.
- 4.5 Herstellungsverfahren
- Die Bienenstöcke sind an Standorten angesiedelt, an denen die zur Gewinnung des jeweiligen Honigs (Akazien-, Linden-, Tannen-, Edelkastanien-, Wald- bzw. Blütenhonig) erforderlichen Baum- oder Blumenarten heimisch sind. Der reife Honig wird durch Kaltschleuderung gewonnen, abgefüllt, eingelagert und verpackt. Jede einzelne Honigpartie wird auf Vorliegen entsprechender physikalisch-chemischer und sensorischer Merkmale geprüft. Darüber hinaus müssen die Honige die physikalisch-chemischen und organoleptischen Kriterien der Spezifikation erfüllen.
- 4.6 Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet
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Im 16. Jahrhundert wurden diverse Werke veröffentlicht, darunter auch eine Abhandlung aus dem Jahre 1580 über die Bienenzucht, die fast zwei Jahrhunderte lang als Referenz diente.
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In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte die elsässische Bienenzucht eine neue Entwicklungsphase, und zu Beginn des 20. Jahrhunderts verzeichnete das Elsass über 50000 Bienenstöcke.
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Heute ist der elsässische Bienenzuchtsektor durch eine große Anzahl Imkereibetriebe (nahezu 4000) gekennzeichnet, die in hierarchisch gegliederten, dezentralisierten Berufsverbänden gruppiert sind. Der regionale Honigwettbewerb (concours régional des miels d'Alsace) von Colmar bezeugt die Vitalität dieses Produktionszweigs.
Besondere Produktmerkmale:
Jede Honigart weist die für sie typischen physikalisch-chemischen und organoleptischen Eigenschaften auf, die in der Spezifikation festgelegt sind und ihrer botanischen Herkunft entsprechen. Die Vielfältigkeit elsässischer Honigarten steht in direktem Zusammenhang zu den vielfältigen Ökosystemen der Region — Berggebiete mit Nadelwäldern, Hügellandschaften und Hochebenen mit Rebflächen, Wiesen, Buchen- und Kastanienwäldern sowie Flachlandgebiete mit Ackerflächen und Weiden. Diese Diversität der Ökosysteme ermöglicht eine Honigernte von Frühjahrs- bis Herbstbeginn und gewährleistet eine große Produktpalette.
Ausgezeichnetes Renommee — damals wie heute:
Die Honigproduktion im Elsass reicht zurück bis ins 7. Jahrhundert.
- 4.7 Kontrolleinrichtung
- Name:
- Certiqual, association de certification des produits de qualité d’Alsace
- Anschrift:
Espace européen de l’entreprise
2 rue de Rome
F-67300 Schiltigheim
- Telefon:
- (33) 388 19 16 79
- Fax:
- (33) 388 19 55 29
- E-mail:
- certiqual2@wanadoo.fr
- 4.8 Etikettierung
Als „Miel d’Alsace” mit obligatorischer Angabe der Honigart (Akazien-, Linden-, Tannen-, Edelkastanien-, Wald- bzw. Blütenhonig).
Frische-, Qualitäts- und Geschmacksgarantie; zertifizierte Produktmerkmale gemäß
Certiqual, F-67309 Schiltigheim .- 4.9 Einzelstaatliche Vorschriften
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