ANHANG B VO (EG) 2006/62

GLOSSAR

Ausdruck Beschreibung
Abfahrtsdatum/Uhrzeit, tatsächliche(s) Datum (und Uhrzeit) der Abfahrt des Transportmittels.
Abfahrtsort Ort, von dem ein Transportmittel abfahren soll oder abgefahren ist.
Absender

Partei, die durch Vertrag mit einem Dienstintegrator Güter mit dem Güterverkehrsunternehmen verschickt oder von ihm transportieren lässt.

Synonyme: Versender, Warenversender.

ACID

Atomisierung, Konsistenz, Isolierung, Dauerhaftigkeit

Dies sind die vier Grundprinzipien einer Transaktion:

    Atomisierung. In einer Transaktion, bestehend aus zwei oder mehr einzelnen Informationsteilen, werden entweder alle Teile oder überhaupt keine übergeben.

    Konsistenz. Eine Transaktion schafft entweder einen neuen, gültigen Status der Daten, oder, wenn irgendein Fehler auftritt, nehmen alle Daten wieder den Status ein, den sie vor dem Start der Transaktion hatten.

    Isolierung. Eine in Bearbeitung befindliche und noch nicht übergebene Transaktion muss von anderen Transaktionen isoliert bleiben.

    Dauerhaftigkeit. Übergebene Daten werden vom System gesichert, so dass die Daten sogar im Falle eines Fehlers und Systemneustarts wieder im korrekten Zustand verfügbar sind.

Das ACID-Konzept wird in ISO/IEC 10026-1:1992 Abschnitt 4 beschrieben. Im Allgemeinen ist jedoch ein Transaktionsmanager oder -monitor für die Realisierung des ACID-Prinzips vorhanden. In einem verteilten System besteht eine Möglichkeit der Realisierung von ACID in der Zweiphasen-Zustimmung (2PC), die sicherstellt, dass entweder alle einbezogenen Seiten dem Transaktionsabschluss zustimmen oder keine, wobei dann die Transaktion wieder zurückgenommen wird.

AEIF Association Européenne pour l'Interopérabilité Ferroviaire. (Europäische Vereinigung für Interoperabilität im Eisenbahnsektor). Die AEIF ist das in Richtlinie 2001/16/EG genannte „gemeinsame Gremium, der gemeinsame Verband von UIC, UNIFE und UITP” .
Anschlussstelle Bahnhöfe, in denen das EVU die Zugzusammensetzung ändern kann, aber wo es weiter verantwortlich für die Wagen bleibt, keine Änderung der Verantwortung.
Antragsteller Bezeichnet ein zugelassenes Eisenbahnverkehrsunternehmen und/oder eine internationale Gruppe von Eisenbahnverkehrsunternehmen und in Mitgliedstaaten, in denen eine solche Möglichkeit vorgesehen ist, anderer Personen und/oder Körperschaften mit öffentlichem oder privatwirtschaftlichem Interesse an der Bereitstellung von Infrastrukturkapazität, beispielsweise Behörden nach Verordnung (EWG) Nr. 1191/69 des Rates(1), sowie Versender, Spediteure und Betreiber des kombinierten Verkehrs, die Eisenbahnen auf ihrem jeweiligen Territorium betreiben.
Auslastung der Transporteinheit Code zur Angabe, in welchem Maß die Transporteinheit gefüllt oder leer ist (z. B. voll, leer, Stückgut).
Beförderungsauftrag

Eine Untermenge der Frachtbriefdaten, die alle relevanten Informationen umfasst, die ein EVU für den Transport unter seiner Verantwortung bis zur Übergabe an das nächste EVU benötigt.

Anweisung zur Beförderung einer Wagenfracht.

Benannte Stellen Die Stellen, die damit betraut sind, die Konformität oder die Gebrauchstauglichkeit der Interoperabilitätskomponenten zu bewerten oder das EG-Prüfverfahren für Teilsysteme durchzuführen (Richtlinie 91/440/EG).
Beteiligte

Jede Person oder Organisation mit einem Interesse an der Bereitstellung von Zugverkehrsleistungen, z. B.

    Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU),

    Frachtüberwachungsdienstleister,

    Triebfahrzeuganbieter,

    Wagenanbieter,

    Anbieter von Triebfahrzeugführern/Zugpersonal,

    Anbieter von Ablauf-Rangierbahnhöfen,

    Stellwerkbetreiber,

    Dienst-Integrator,

    Trassenanbieter (IB),

    Zugsteuerer,

    Verkehrsleitstelle,

    Fuhrparkbetreiber,

    Fähranbieter,

    Wagen-/Triebfahrzeuginspektoren,

    Wagen-/Triebfahrzeug-Instandhaltungswerke,

    Frachtmanager,

    Rangierbahnhöfe,

    Logistikanbieter,

    Empfänger,

    Absender.

Für Intermodalverkehr zusätzlich:

    Container-Anbieter,

    Intermodalterminal-Betreiber,

    An- und Abfuhrdienstleister/Speditionen,

    Dampfschifffahrt,

    Binnenschifffahrt.

Blockzug Spezifische Form eines Direktzuges, der nur so viele Wagen wie notwendig umfasst und ohne zwischenzeitliches Rangieren zwischen zwei Umschlagorten verkehrt.
Bruttogewicht Gebuchtes/tatsächliches Gesamtgewicht (Masse) der Güter, einschließlich Verpackung, jedoch ohne Transportvorrichtungen.
Buchung Der Prozess der Reservierung von Frachtraum in einem Transportmittel für Güter.
CA Zertifizierungsbehörde
COTS-Produkt Auf dem Markt erhältliches Standardprodukt ( „Commercial off the shelf” )
DARF NICHT Dieser Ausdruck, oder das Wort „UNZULÄSSIG” , bedeutet, dass die betreffende Definition ein eindeutiges Verbot ist.
Dienstleister Für die jeweilige Transportphase verantwortliches Güterverkehrsunternehmen. Die Partei, die die Buchung entgegennimmt und bearbeitet.
Direktzug Ein Zug mit zugehörigen Wagen, der ohne zwischenzeitliches Rangieren zwischen zwei Umschlagspunkten (Herkunftsort — Bestimmungsort) verkehrt.
Einheitszug Ein aus einheitlichen Wagen bestehender Güterzug, der mit einem einzigen Frachtbrief und einer einzigen Güterart auf die Fahrt geschickt wird und ohne zwischenzeitliches Rangieren direkt vom Absender zum Empfänger fährt.
Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) Eisenbahnverkehrsunternehmen bezeichnet jedes öffentlich-rechtliche oder private Unternehmen, dessen Haupttätigkeit im Erbringen von Eisenbahnverkehrsleistungen zur Beförderung von Gütern und/oder Personen besteht, wobei dieses Unternehmen die Traktion sicherstellen muss; dies schließt auch Unternehmen ein, die ausschließlich die Traktionsleistung erbringen.
Empfänger

Partei, die die Güter empfangen soll.

Synonym: Warenempfänger

EVU Siehe Eisenbahnverkehrsunternehmen
Fahrplan Chronologisch definierte Belegung der Eisenbahninfrastruktur für eine Zugbewegung auf offener Strecke oder in Bahnhöfen. Fahrplanänderungen werden vom IB mindestens zwei Tage vor Beginn des Tages, an dem der Zug von seinem Abfahrtsort abfahren soll, vorgelegt. Dieser Fahrplan gilt für einen spezifischen Tag. In einigen Ländern auch als Betriebsfahrplan bezeichnet.
Fahrplanmäßige Abfahrtzeit Datum und Uhrzeit, für die die Trasse beantragt wird.
Fahrt Eine „Fahrt” bezeichnet die Beförderung eines beladenen oder leeren Wagens vom Abfahrtsbahnhof zum Zielbahnhof.
Fahrtabschnitt

Der Teil einer Fahrt, der auf dem Infrastrukturabschnitt eines Infrastrukturbetreibers stattfindet, oder

der Teil einer Fahrt, der vom Übernahmepunkt bis zum Übergabepunkt auf der Infrastruktur eines Infrastrukturbetreibers verläuft.

Federführendes Eisenbahnverkehrsunternehmen (FEVU) Verantwortliches EVU, das die Transportstrecke gemäß Verpflichtung gegenüber dem Kunden organisiert und managt. Das FEVU ist die einzige Kontaktstelle für den Kunden. Wenn mehrere EVU an der Transportkette beteiligt sind, ist das FEVU auch für die Koordination der diversen EVU zuständig. Ein Kunde kann speziell für den Intermodaltransport ein Intermodaldienstintegrator sein.
FEVU Siehe Federführendes Eisenbahnverkehrsunternehmen.
Fracht Eine separat identifizierbare Menge Güter, die gemäß einem einzigen Transportdokument über einen oder mehrere Verkehrsträger von einem Absender zu einem Empfänger zu transportieren ist (Synonym: Lieferung).
Frachtbrief Ein Dokument, das den Vertrag eines Güterverkehrsunternehmens für den Transport einer Fracht von einem bestimmten Übernahmeort bis zu einem bestimmten Lieferort darstellt. Er enthält detaillierte Angaben über die zu befördernde Fracht.
Frachtkarte Das vom Güterverkehrsunternehmen oder im Namen des Güterverkehrsunternehmens ausgestellte Dokument, aus dem hervorgeht, dass ein Vertrag für den Transport einer Ladung besteht.
Freigabedatum/-zeit Datum/Uhrzeit, zu der die Güter versandbereit sein werden oder gemacht wurden.
Freigabezeit für Wagen Datum/Uhrzeit, um die die Wagen zur Abholung auf dem Abfertigungsgleis des Kunden bereitstehen.
FTP

Dateiübertragungsprotokoll (File Transfer Protocol)

Ein Protokoll zur Übertragung von Dateien zwischen zwei Computern im TCP/IP-Netzwerk.

Gateway Bahnhof innerhalb der Zugfahrt mit Intermodaleinheiten, in dem die Ladung den Wagen wechselt.
Gefahrenhalter Eine Person oder Körperschaft, die das von ihr in das Netz eingebrachte Risiko trägt, z. B. das EVU.
GGP

Gateway-to-Gateway-Protokoll

Siehe auch IP

Grundlegende Anforderungen Der Ausdruck „Grundlegende Anforderungen” bezeichnet alle Bedingungen nach Anhang III der Richtlinie 2001/16/EG, die das konventionelle transeuropäische Bahnsystem, seine Teilsysteme und die Interoperabilitätskomponenten einschließlich der Schnittstellen erfüllen müssen.
Halter Die Person, die als Halter oder Verfügungsberechtigter ein Fahrzeug permanent wirtschaftlich als Transportmittel nutzt und als solcher im Fahrzeugregister eingetragen ist.
HS-Code Vom Zoll verwendeter sechsstelliger Code für Waren, identisch mit den ersten sechs Stellen des KN-Codes.
HTTP

Hypertext Transfer Protocol

Das Client/Server-Protokoll, das zum Anschluss von Servern im World Wide Web dient.

IB Infrastrukturbetreiber: Jede(s) Stelle oder Unternehmen, die (das) insbesondere für die Errichtung und Instandhaltung von Eisenbahninfrastruktur zuständig ist. Dies kann auch den Betrieb der Steuerungs- und Sicherheitssysteme der Fahrwege einschließen. Die Funktionen des Infrastrukturbetreibers auf einem Korridor oder einem Teil eines Korridors können auf verschiedene Stellen oder Unternehmen verteilt sein (Richtlinie 2001/14/EG).
ICMP

Internet Control Message Protocol (ICMP)

Gelegentlich nimmt ein Gateway (siehe GGP) oder ein Destination-Host (siehe IP) die Kommunikation mit einem Source-Host auf, um ihm z. B. einen Fehler bei der Verarbeitung der Datagramme zu melden. Für diese Zwecke wird das Internet Control Message Protocol (ICMP) verwendet. ICMP stützt sich in gewisser Weise so auf das IP, als wäre es ein höher angeordnetes Protokoll; tatsächlich ist ICMP jedoch ein untrennbarer Bestandteil des IP und muss in jedem IP-Modul implementiert sein. ICMP-Meldungen werden in verschiedenen Situationen verschickt: zum Beispiel wenn ein Datagramm sein Ziel nicht erreichen kann, wenn der Gateway nicht genügend Pufferkapazität hat, um ein Datagramm weiterzuleiten, und wenn ein Gateway den Host anweisen kann, die Datagramme über eine kürzere Route zu schicken. Das Internet Protocol bietet keine absolute Zuverlässigkeit. Diese Kontrollmeldungen dienen nicht dazu, das IP zuverlässig zu machen, sondern sie sollen Probleme in der Kommunikationsumgebung aufzeigen. Es gibt dennoch keine Garantie, dass ein Datagramm zugestellt oder eine Kontrollmeldung zurückgeschickt wird. Einige Datagramme können unzugestellt verschwinden, ohne als verloren gemeldet zu werden. Die höher angeordneten Protokolle, die auf IP aufsetzen, müssen eigene Zuverlässigkeitsprozeduren einsetzen, wenn eine zuverlässige Kommunikation gefordert ist. Die ICMP-Meldungen verweisen in der Regel auf Fehler bei der Verarbeitung der Datagramme. Um eine endlose Schleife von Meldungen über Meldungen etc. auszuschließen, werden keine ICMP-Meldungen über ICMP-Meldungen generiert. Zudem werden ICMP-Meldungen nur dann geschickt, wenn bei der Abfertigung fragmentierter Datagramme Fehler in der Erkennung des Fragments Null auftreten. (Fragment Null hat einen Fragment-Offset von Null).

Inbetriebnahme Ein von der technischen Zulassung und einem Nutzungsvertrag mit einem EVU abhängiges Verfahren, das den kommerziellen Betrieb eines Wagens erlaubt.
Infrastrukturbetreiber (IB) Siehe IB
Intermodalbetreiber Betreiber eines Intermodalterminals, z. B. eines Gateways.
Intermodaldienstintegrator Beliebige Stellen oder Unternehmen, die mit den Kunden Verträge über den Transport von Intermodaleinheiten abschließen. Erstellt die Frachtbriefe, verwaltet die Kapazität von Blockzügen usw.
Intermodaleinheit Eine Ladeeinheit, die auf verschiedenen Verkehrsträgern transportiert werden kann, z. B. Container, Wechselbehälter, Sattelanhänger, Anhänger.
Intermodalterminal Ein Ort, der den Platz, die Ausrüstung und die Betriebsumgebung für den Transfer von Ladeeinheiten (Frachtcontainer, Wechselbehälter oder Sattelanhänger) bietet.
Intermodaltransport Die Bewegung von Gütern in ein und derselben Ladeeinheit oder in ein und demselben Fahrzeug, die/das der Reihe nach mehrere Verkehrsträger nutzt, ohne dass die Güter selbst beim Wechsel der Verkehrsträger angerührt werden.
Internet

Jedes große Netzwerk, das aus mehreren kleineren Netzwerken besteht.

Eine Gruppe von Netzwerken, die so miteinander verbunden sind, dass sie wie ein großes, zusammenhängendes Netz wirken, und die sich über die Netzwerkschicht des OSI-Modells mit Hilfe von Routern nahtlos ansprechen lassen.

Die Bezeichnung für ein Netzwerk, das Benutzern in aller Welt zum Austausch von E-Mails und als Online-Chatroom dient.

Interoperabilitätskomponente Bezeichnet Bauteile, Bauteilgruppen, Unterbaugruppen oder komplette Materialbaugruppen, die in ein Teilsystem eingebaut sind oder eingebaut werden sollen und von denen die Interoperabilität des konventionellen transeuropäischen Eisenbahnsystems direkt oder indirekt abhängt. Unter „Komponenten” sind materielle, aber auch immaterielle Produkte wie Software zu verstehen.
IP

Internet Protocol

Das Internet Protocol (IP) dient in einem System miteinander verbundener Netzwerke für den Datagramm-Dienst von Host zu Host.

Die Netzwerkverbindungsrechner heißen Gateways. Diese Gateways verständigen sich untereinander zu Steuerungszwecken mit Hilfe des Gateway-to-Gateway-Protokolls (GGP).

KANN

Dieses Wort oder das Adjektiv „OPTIONAL” gibt an, dass ein Element wirklich optional ist. Ein Anbieter kann sich möglicherweise entschließen, das Element mit aufzunehmen, weil es auf einem bestimmten Markt benötigt wird oder weil es nach Meinung des Anbieters das Gesamtprodukt verbessert.

Eine Implementierung, die eine bestimmte Option nicht enthält, MUSS so vorbereitet sein, dass sie mit jeder anderen Implementierung, die die betreffende Option enthält, zusammenarbeiten kann, wenn auch vielleicht mit eingeschränkter Funktionalität.

Dementsprechend MUSS eine Implementierung, die eine bestimmte Option enthält, so vorbereitet sein, dass sie mit jeder anderen Implementierung, die die betreffende Option nicht enthält, zusammenarbeiten kann (ausgenommen natürlich die Funktion, die von der Option bereitgestellt wird).

KN-Code Vom Zoll verwendeter achtstelliger Code für Waren.
Kombinierter Schienentransport Intermodaltransport, bei dem ein großer Teil der Fahrt durch Europa auf der Schiene erfolgt und bei dem ein erster und/oder letzter, möglichst kurzer Fahrtabschnitt auf der Straße durchgeführt wird.
Kooperationsmodus Eine Art des Zugbetriebs, bei der verschiedene EVU unter der Federführung eines EVU (FEVU) zusammenarbeiten. Jedes beteiligte EVU bestellt die für die Transportfahrt erforderlichen Zugtrassen eigenständig.
Kurzfristiger Trassenantrag Antrag auf Zuweisung einzelner Zugtrassen gemäß Artikel 23 der Richtlinie 2001/14/EG, der aufgrund von zusätzlichem Transportbedarf oder betrieblichen Erfordernissen gestellt wird.
Ladeeinheit Mehrere Einzelpakete, die zur effizienteren Handhabung beim Laden in einer Umverpackung, auf Palette oder in Bündeln zu einer größeren Einheit zusammengefasst sind.
Lieferort Ort, an dem die Ablieferung erfolgt (Abfahrtsbahnhof ist anzugeben). Ein Ort, an dem die Zuständigkeit für den Wagen wechselt.
Lieferung

Eine Warensendung, die von einem Absender an einen Empfänger geschickt und dazu in eine oder mehrere ganze Intermodaleinheiten oder auf einen oder mehrere ganze Wagen geladen wird.

Beispiele:

Meldepunkt Ein Ort im Verlauf einer Zugfahrt, an dem der zuständige IB eine „Zugfahrtprognosemeldung” mit TETA an das EVU, das die Trasse gebucht hat, absetzen muss.
Metadaten Kurz gesagt, Daten über Daten. Metadaten beschreiben Daten, Software-Dienste und andere Komponenten in unternehmensweiten Informationssystemen. Beispiele für verschiedene Arten von Metadaten: Definitionen von Standarddaten, Ortsangaben und Zustellinformationen, Synchronisationsmanagement für die Verteilung gemeinsam genutzter Daten.
Mieter Eine Person oder Körperschaft, die vom Halter/Besitzer eines Wagens als Mieter ausgewiesen ist.
MUSS Dieses Wort oder die Ausdrücke „ERFORDERLICH” oder „VORGESCHRIEBEN” bedeuten, dass die betreffende Definition eine verbindliche Vorschrift ist.
NFS

Das Network File System (NFS) ist ein Protokoll für dezentrale Dateisysteme.

Das Network File System (NFS) ermöglicht einen transparenten Fernzugriff auf Dateisysteme, die über Netzwerke hinweg gemeinsam genutzt werden. Das NFS-Protokoll arbeitet unabhängig von Maschinen, Betriebssystemen, Netzarchitektur, Sicherheitsmechanismen und Transportprotokollen. Diese Unabhängigkeit wird erreicht über den Einsatz von Routinen mit der Bezeichnung Remote Procedure Call (RPC), die auf einer so genannten eXternal Data Representation (XDR) aufsetzen.

Offener Netzzugang Eine Art des Zugbetriebs, bei der nur ein EVU beteiligt ist, das den Zug über verschiedene Infrastrukturen betreibt. Dieses EVU bestellt die erforderlichen Zugtrassen bei allen beteiligten IB.
One Stop Shop (OSS)

Eine internationale Partnerschaft zwischen Eisenbahninfrastrukturbetreibern; sie bietet den Bahnkunden eine einzige Anlaufstelle für folgende Zwecke:

Bestellung spezifizierter Zugtrassen im grenzüberschreitenden Güterverkehr,

Überwachung der gesamten Zugbewegung,

Generell auch die Abrechnung von Wegeentgelten im Namen der IB

OSI

Open Systems Interconnection

Beschreibt ein Kommunikationsprotokoll für offene Systeme, das auf dem OSI-Schichtenmodell basiert. Offene Systeme können unabhängig von proprietären Lösungen miteinander kommunizieren.

OSI-Schichtenmodell Standardbeschreibung, wie Meldungen zwischen zwei Punkten in einem Netzwerk übertragen werden sollten. Das OSI-Modell definiert 7 Schichten von Funktionen, die an jedem Ende einer Kommunikation stattfinden. Diese Schichten sind der einzige international anerkannte Standard für die Kommunikation.
OSS One Stop Shop
PAZ Voraussichtliche Ankunftszeit der Wagen auf Kundenseite (Estimated Time of Arrival).
Peer-to-Peer Der Ausdruck „Peer-to-Peer” bezieht sich auf eine Klasse von Systemen und Anwendungen, die mit verteilten Ressourcen arbeiten, um eine kritische Funktion dezentral durchzuführen. Die Ressourcen bestehen aus Rechenleistung, Daten (Speicherung und Inhalt), Netzbandbreite und Präsenz (Computer, Menschen und andere Ressourcen). Kritische Funktionen sind beispielsweise dezentrale Rechenleistungen, Bereitstellung von Daten/Inhalten zur gemeinsamen Nutzung sowie Kommunikation und Zusammenarbeit oder Plattformdienste. Die Dezentralisierung kann sich auf Algorithmen, Daten, Metadaten oder alle diese Elemente erstrecken. Dies schließt nicht aus, dass in einigen Teilen der Systeme und Anwendungen ein zentrales System beibehalten wird, wenn es den Erfordernissen gerecht wird.
PKI Public Key Infrastructure — Infrastruktur mit öffentlich hinterlegtem Schlüssel
Primärdaten Basisdaten, die als Referenzdaten für Meldungen oder als Grundlage für die Funktionalität und Berechnung abgeleiteter Daten dienen.
Prognosezeit Beste Schätzung der Ankunfts-, Abfahrts- oder Durchfahrtszeit eines Zuges.
Protokollierung Aktivität bei einem Nachforschungsauftrag zum Suchen und Rekonstruieren des Transportverlaufs einer/eines definierten Fracht, Fahrzeugs, Anlage, Pakets oder Ladung.
PÜZ Voraussichtliche Wechselzeit der Wagen von einem EVU zu einem anderen (Estimated Time of Interchange).
PZAZ Siehe Voraussichtliche Ankunftszeit des Zuges (Train Estimated Time of Arrival).
PZÜ Voraussichtliche Übergabezeit eines Zuges von einem IB zu einem anderen (Estimated Time of Handover).
RAMS (Reliability, Availability, Maintainability, Safety) Siehe Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Wartbarkeit, Sicherheit.
RARP Reverse Address Resolution Protocol (RARP)
RID Internationale Ordnung für die Beförderung gefährlicher Güter mit der Eisenbahn.
RID-Nummer OTIF-Nummer für Gefahrgüter
RIV

Übereinkommen über die Benutzung der Güterwagen im internationalen Verkehr.

Übereinkommen über die gegenseitige Benutzung von Ladegeräten, Containern und Paletten im internationalen Verkehr.

RPC

Remote Procedure Call

Das RPC-Protokoll ist spezifiziert in der Remote Procedure Call Protocol Specification Version 2 [RFC1831].

SMTP Simple Mail Transfer Protocol
SNMP Simple Network Management Protocol
SOLLTE Dieses Wort oder das Adjektiv „EMPFOHLEN” bedeutet, dass es stichhaltige Gründe geben kann, unter bestimmten Umständen ein bestimmtes Element zu ignorieren; die Konsequenzen dieses Verhaltens müssen jedoch hinreichend verstanden und sorgfältig abgewogen werden, bevor die Entscheidung für einen anderen Kurs getroffen wird.
SOLLTE NICHT Dieser Ausdruck oder der Ausdruck „NICHT EMPFOHLEN” bedeutet, dass unter bestimmten Umständen ein bestimmtes Verhalten als akzeptabel gelten kann; die Konsequenzen dieses Verhaltens müssen jedoch hinreichend verstanden und sorgfältig abgewogen werden, bevor die Entscheidung für eine nicht empfohlene Vorgehensweise getroffen wird.
Spedition Transport auf der Straße
SQL

Structured Query Language

Eine von IBM entwickelte und von ANSI und ISO standardisierte Sprache zur Erstellung, Pflege und zum Abrufen von Daten in relationalen Datenbanken.

Strecke Der geografische Weg von einem Anfangspunkt zu einem Zielpunkt.
Streckenabschnitt Teil einer Strecke
TCP Transmission Control Protocol (TCP)
Technische Spezifikation für die Interoperabilität Bezeichnet die Spezifikationen, die für jedes Teilsystem oder Teile davon im Hinblick auf die Erfüllung der grundlegenden Anforderungen gelten und die Interoperabilität des konventionellen transeuropäischen Eisenbahnsystems gewährleisten.
Tourenplan Für Wagen- oder Intermodaleinheiten; zeigt die für einen Wagen oder eine Intermodaleinheit geplante Tour.
Transeuropäisches Bahnnetz Das in Anhang 1 der Richtlinie 2001/16/EG beschriebene Eisenbahnnetz.
Trasse Trasse bezeichnet die Infrastrukturkapazität, die für den Betrieb eines Zuges zwischen zwei Orten innerhalb eines gegebenen Zeitraums erforderlich ist (zeitlich und räumlich definierte Strecke).
Trassennummer Nummer einer definierten Zugtrasse.
Trassenverbund Zusammenschluss einzelner Trassen zur zeitlichen und räumlichen Erweiterung der Trasse.
Triebfahrzeug-ID Eindeutige Kennung eines Triebfahrzeugs.
TSI Siehe Technische Spezifikation für Interoperabilität
Tunnelling Ein Prozess, bei dem private IP-Pakete in einem öffentlichen IP-Paket eingekapselt werden.
Übergabepunkt Punkt, an dem die Verantwortung von einem IB zu einem anderen wechselt.
UDP

User Datagram Protocol

„Simple Traversal of User Datagram Protocol (UDP) through Network Address Translators (NATs) (STUN)” ist ein abgespecktes Protokoll, mit dem Anwendungen erkennen können, ob und welche NATs und Firewalls sich zwischen ihnen und dem öffentlichen Internet befinden. Es gibt den Anwendungen auch die Möglichkeit, die öffentliche Internet-Protocol-Adresse (IP-Adresse) zu bestimmen, die ihnen vom NAT zugewiesen wurde. STUN arbeitet mit den vielen bestehenden NATs und erwartet kein spezielles Verhalten von ihnen. So können zahlreiche Anwendungen problemlos mit bestehenden NAT-Infrastrukturen arbeiten.

UIC Die UIC ist der Internationale Eisenbahnverband.
UITP Die UITP ist der Internationale Verband für öffentliches Verkehrswesen.
Umschlag, Umladung Der Vorgang der Umladung von Frachtgütern oder Ladeeinheiten von einem Fahrzeug auf ein anderes oder der Umlagerung aus einem oder in ein Lager.
UNIFE UNIFE ist ein Verband, der die Interessen der Eisenbahnhersteller vertritt. Derzeit sind etwa 100 Hersteller und Zulieferer direkt in der UNIFE organisiert; rund 1000 weitere sind über nationale Organisationen vertreten.
UN-Nummer Nummer der Vereinten Nationen für Gefahrgüter.
Verfolgung (Tracking) Systematische Überwachung und Aufzeichnung des jeweiligen Standorts einer/eines definierten Fracht, Fahrzeugs, Anlage, Pakets oder Ladung.
Verschlüsselung

Codierung von Meldungen.

Entschlüsselung: Rückverwandlung verschlüsselter Daten in ihre ursprüngliche Form

Vor-Abfahrt-Periode Ist die Delta-Zeit vor der geplanten Abfahrt. Die Vor-Abfahrt-Periode beginnt mit der fahrplanmäßigen Abfahrtszeit minus der Delta-Zeit und endet zur planmäßigen Abfahrtszeit.
Voraussichtliche Ankunftszeit des Zuges Geschätzte Ankunftszeit eines Zuges an einem spezifischen Punkt, z. B. Übergabepunkt, Wechselpunkt, Zielort des Zuges.
VPN

Virtual Private Network

Der Ausdruck Virtual Private Network wird oft verwendet, um nahezu jede Art von Netz mit angeschlossenen Fernteilnehmern zu beschreiben, vom öffentlichen Telefonnetz bis hin zu Großrechner-Netzen.

Mit der Einführung des Internet wurde VPN zum Synonym für dezentrale Datennetze auf IP-Basis. Einfach ausgedrückt besteht ein VPN aus zwei oder mehr privaten Netzen, die über ein öffentliches Netz sicher miteinander kommunizieren.

Ein VPN kann zwischen einem Einzelrechner und einem privaten Netz (Client-Server) oder zwischen einem fernen LAN und einem privaten Netz (Server-Server) bestehen. Die privaten Netze können die Verbindung mit Hilfe der Tunnelling-Technik aufnehmen. Ein VPN nutzt das Internet als Transportnetz, verschlüsselt seine Daten vor dem Versand jedoch so, dass sie, selbst wenn sie unterwegs abgefangen werden, nicht gelesen werden können.

Wagenladung Eine Ladeeinheit, bei der der Wagen die Einheit bildet.
Wagenübergang

Der Wechsel der betrieblichen und sicherheitstechnischen Verantwortung für die Wagen von einem EVU zu einem anderen. Beispiele:

Gemischter Verkehr,

Leistungen mit gemeinsamer Transportverantwortung,

Informationstransfer zwischen verschiedenen Eisenbahnverwaltungen,

Informationstransfer zwischen Wagenbesitzern/-haltern und Zugbetreibern.

Wagenübergangspunkt

Punkt, an dem die Verantwortung für die Wagen eines Zuges von einem EVU zu einem anderen wechselt.

Bezogen auf einen fahrenden Zug heißt dies, dass der Zug von einem EVU an ein anderes EVU übergeben wird, das nun die Trasse für den nächsten Fahrtabschnitt besitzt.

Web

World Wide Web:

Ein Dienst innerhalb des Internet, der Dokumente verknüpft, indem er Hypertext-Links von Server zu Server liefert, so dass der Benutzer von einem Dokument zu einem verwandten Dokument springen kann, das sich irgendwo anders im Internet befindet.

XDR

External Data Representation

Das XDR-Protokoll ist spezifiziert im External Data Representation Standard [RFC1832].

XDR ist ein Standard zur Beschreibung und Codierung von Daten. Es dient der Übertragung von Daten zwischen verschiedenen Computerarchitekturen. XDR passt in die ISO-Darstellungsschicht und ähnelt von seinem Zweck her dem Protokoll X.409, ISO Abstract Syntax Notation. Der Hauptunterschied zwischen diesen beiden liegt darin, dass XDR implizite Typen und X.409 explizite Typen verwendet. XDR verwendet eine Sprache zur Beschreibung von Datenformaten. Die Sprache dient nur zur Beschreibung der Daten, sie ist keine Programmiersprache. Mit dieser Sprache ist es möglich, komplexe Datenformate kurz und knapp zu beschreiben. Die Alternative einer grafischen Darstellung (die eine informelle Sprache darstellt) wird schnell unübersichtlich, wenn es um komplexe Sachverhalte geht. Die XDR-Sprache selbst ähnelt der Sprache „C” . Protokolle wie ONC RPC (Remote Procedure Call) und NFS (Network File System) verwenden XDR zur Beschreibung des Formats ihrer Daten. Der XDR-Standard legt folgende Annahmen zugrunde: dass Bytes (oder Oktette) portabel sind, wobei ein Byte als eine Menge von 8 Datenbits definiert ist. Ein Hardwaregerät sollte die Bytes so auf die verschiedenen Medien codieren, dass andere Hardwaregeräte die Bytes ohne Sinnverlust decodieren können.

XML-RPC XML-RPC ist ein im Internet eingesetztes Protokoll mit der Bezeichnung Extensible Markup Language-Remote Procedure Call. Es definiert ein XML-Format für Mitteilungen, die über HTTP zwischen Clients und Servern übertragen werden. Eine XML-RPC-Mitteilung codiert entweder ein von einem Server aufzurufendes Verfahren (mitsamt den dabei zu verwendenden Parametern) oder das Ergebnis eines solchen Verfahrensaufrufs. Die Verfahrensparameter und -ergebnisse können Skalare, Zahlen, Textfolgen, Datumsangaben usw. sein; sie können aber auch komplexe Datensätze oder Listenstrukturen sein. Dieses Dokument spezifiziert, wie das Blocks Extensible Exchange Protocol (BEEP) zur Übertragung von im XML-RPC-Format codierten Meldungen zwischen Client und Server verwendet werden kann.
XQL Extended Structured Query Language
Zentraler Speicher (Repository) Ein Repository oder zentraler Datenspeicher ähnelt einer Datenbank oder einem Datenwörterbuch, besitzt jedoch zusätzlich ein umfassendes Informationsmanagementsystem. Er muss nicht nur die Beschreibungen der Datenstrukturen (d. h. Einheiten und Elemente) enthalten, sondern auch die für das Unternehmen wichtigen Metadaten, Datenmasken, Berichte, Programme und Systeme. Er verfügt in der Regel über eine Reihe interner Software-Tools, ein Datenbankmanagementsystem, ein Metamodell, Stamm-Metadaten sowie Lade- und Abruf-Software für den Zugriff auf die eingelagerten Daten.
Zielort

Ort, an dem das Transportmittel ankommen soll oder angekommen ist.

Synonym: Ankunftsort

Zugtrasse Zeitlich und räumlich definierte Fahrtstrecke eines Zuges.
Zugtrasse/Slot Definition einer Zugstrecke mit Nennung des Zeitrahmens, der Orte (Markierungspunkte), an denen der Zug anfängt und endet, und mit Angaben zu Orten entlang der Strecke, an denen der Zug durchfährt oder einen Zwischenhalt einlegt. Zu den detaillierten Angaben gehören auch etwaige Aktivitäten, die entlang der Strecke am Zug vorgenommen werden, z. B. Wechsel des Zugpersonals, des Triebfahrzeugs oder Änderungen der Zugbildung.
Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Wartbarkeit, Sicherheit (RAMS)

Zuverlässigkeit — Mathematisch ausgedrückte Fähigkeit, unter vorgegebenen Betriebsbedingungen in einem vorgegebenen Zeitraum den Betrieb aufzunehmen und fortzusetzen.

Verfügbarkeit — Mathematisch ausgedrückter Vergleich zwischen der Zeit, die ein System in Betrieb ist, und der Zeit, die das System außer Betrieb ist.

Wartbarkeit — Mathematisch ausgedrückte Fähigkeit, ein System nach einem Ausfall wieder in Betrieb zu setzen.

Sicherheit — Mathematisch ausgedrückte Wahrscheinlichkeit, dass von einem System ein gefährliches Ereignis ausgeht.

Zwischenpunkt Ein Ort, der den Anfangs- oder Endpunkt eines Fahrtabschnitts definiert. Dies kann z. B. ein Wechsel-, ein Übergabe- oder ein Abfertigungspunkt sein.

Fußnote(n):

(1)

ABl. L 156 vom 28.6.1969, S. 1. Verordnung zuletzt geändert durch die Verordnung (EWG) Nr. 1893/91 (ABl. L 169 vom 29.6.1991, S. 1).

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