ANHANG VO (EWG) 90/2676

1.
VOLUMENMASSE UND RELATIVE DICHTE BEI 20 oC

1.
DEFINITION

Volumenmasse ist der Quotient aus der Masse eines bestimmten Volumens Wein oder Most bei 20 oC und seinem Volumen, ausgedrückt in g/ml, Symbol ρ 20 oC. Relative Dichte bei 20 oC oder Dichte d 20 oC/20 oC ist das in Dezimalen ausgedrückte Verhältnis der Masse eines bestimmten Volumens Wein oder Most bei 20 oC zur Masse des gleichen Volumens bei 20 oC. Symbol: d20oC20oC.

2.
PRINZIP DER METHODEN

Die Volumenmasse und die relative Dichte bei 20 oC einer Probe werden wie folgt bestimmt: Referenzmethode: Bestimmung mit dem Pyknometer, gebräuchliche Methoden: Bestimmung mit dem Aräometer oder Bestimmung mit der hydrostatischen Waage.

Bemerkung:

Für sehr genaue Bestimmungen muß die Volumenmasse um den Gehalt an Schwefeldioxid korrigiert werden.

ρ20oC = ρ′ 20oC - 0,0006 · s

ρ20oC=
korrigierte Volumenmasse
ρ′20 oC=
festgestellte Volumenmasse
S=
Gesamtschwefeldioxid in g/l.

3.
VORBEREITUNG DER PROBE

Enthält der Wein oder der Most merkliche Mengen Kohlendioxid, muß dieses zum größten Teil vorher entfernt werden, indem man 250 ml Wein in einem 1000-ml-Gefäß schüttelt oder unter leichtem Vakuum durch 2 g Watte filtriert.

4.
REFERENZMETHODE

4.1.
Gerätschaften

Übliches Labormaterial, insbesondere:

4.1.1. Pyknometer(1) aus Pyrexglas von etwa 100 ml Fassungsvermögen mit einem eingeschliffenen beweglichen Thermometer mit 1/10 Gradeinteilung von 10 oC bis 30 oC. Dieses Thermometer muß geprüft sein (Abbildung 1). Das Pyknometer besitzt seitlich ein 25 mm langes Rohr von maximal 1 mm Innendurchmesser, dessen Ende konisch geschliffen ist. Dieses seitliche Rohr kann mit einem „Auffangstöpsel” verschlossen werden, der aus einem konisch geschliffenen Rohr mit ausgezogener Spitze besteht. Dieser Stöpsel dient als „Ausdehnungskammer” . Die beiden Schliffe des Pyknometers müssen sehr sorgfältig ausgeführt sein.

4.1.2. Als Tara verwendet man ein Gefäß von gleicher äußerer Form (< 1 ml genau) wie das beschriebene Pyknometer und von gleicher Masse wie die Masse des mit einer Flüssigkeit der Dichte 1,01 gefüllten Pyknometers; Natriumchloridlösung, 2 % (g/v). Hitzebeständiger Mantel, der sich genau an die Form des Pyknometers anpaßt.

4.1.3. Zweiarmige Waage mit einer Belastbarkeit bis zu 300 g und einer Empfindlichkeit von 0,1 mg genau oder einarmige Waage mit einer Belastbarkeit bis zu 200 g und einer Empfindlichkeit von 0,1 mg genau.

4.2.
Eichung des Pyknometers

Die Eichung des Pyknometers umfaßt die Bestimmung folgender Merkmale:

Leergewicht;

Volumen bei 20 oC;

Masse des Wassers bei 20 oC.

4.2.1.
Verwendung einer zweiarmigen Waage

Das Taragefäß wird auf die linke Schale der Waage und das saubere und trockne Pyknometer mit seinem „Auffangstöpsel” auf die rechte Schale der Waage gestellt; das Gleichgewicht wird mit Hilfe von mit „p” -Gramm bezeichneten Gewichten hergestellt. Das Pyknometer wird sorgfältig mit destilliertem Wasser bei Raumtemperatur gefüllt und das Thermometer angebracht. Das Pyknometer wird gut abgetrocknet und in den hitzebeständigen Mantel gegeben. Man mischt durch Hin- und Herdrehen, bis die auf dem Thermometer abgelesene Temperatur konstant bleibt. Man stellt sodann genau auf den oberen Rand des Seitenrohrs ein. Dieses Seitenrohr wird getrocknet, der Auffangstöpsel eingesetzt, die Temperatur t oC sorgfältig abgelesen und gegebenenfalls um die Ungenauigkeit des Thermometers korrigiert. Das mit Wasser gefüllte Pyknomter wird gewogen; p'= Masse in Gramm, die zur Herstellung des Gleichgewichtes dient. Berechnung(2) Gewicht des leeren Pyknometers: Leergewicht = p + m
m=
Masse der im Pyknometer enthaltenen Luft
m=
0,0012 (p - p').
Volumen bei 20 oC: V20 oC = (p + m - p') · Ft
Ft=
Faktor aus Tabelle I für die Temperatur t oC
V20 oC wird auf ± 0,001 ml genau berechnet. Masse des Wassers bei 20 oC: M20 oC = V20 oC · 0,998203
0,998203=
Volumenmasse des Wassers bei 20 oC.

4.2.2.
Verwendung einer einarmigen Waage

Zu bestimmen sind:

die Masse des sauberen und trocknen Pyknometers: P

die Masse des mit Wasser gefüllten Pyknometers bei t oC: P1 gemäß den Angaben unter 4.2.1

die Masse des Taragefäßes To.

Berechnung(2): Gewicht des leeren Pyknometers: Leergewicht: P - m
m=
Masse der im Pyknometer enthaltenen Luft
m=
0,0012 (P1 - P)
Volumen bei 20 oC V20 oC = [P1 - (P - m)] · Ft
Ft=
Faktor aus Tabelle I für die Temperatur t oC
Das Volumen bei 20 oC wird auf ± 0,001 ml genau berechnet. Masse des Wassers bei 20 oC: M20 oC = V20 oC · 0,998203
0,998203=
Volumenmasse des Wassers bei 20 oC.

4.3.
Durchführung der Bestimmung(2)

4.3.1.
Verwendung einer zweiarmigen Waage

Das mit der für die Bestimmung vorbereiteten Probe gefüllte Pyknometer wird nach der Beschreibung unter 4.2.1 gewogen. Dabei ist p“ die Masse in Gramm, die zur Herstellung des Gleichgewichtes bei t oC dient. Masse der im Pyknometer enthaltenen Flüssigkeit = p + m - p“. Scheinbare Volumenmasse bei t oC: ρt oC = p + m - p″V20 oC Die Volumenmasse bei 20 oC wird mit Hilfe einer der nachstehenden Korrekturtabellen je nach Art der untersuchten Flüssigkeit berechnet: trockner Wein (Tabelle II), natürlicher oder konzentrierter Most (Tabelle III), Süßweine (Tabelle IV). Man erhält die Dichte 20 oC/20 oC des Weines durch Division der Volumenmasse bei 20 oC durch 0,998203.

4.3.2.
Verwendung einer einarmigen Waage

Man wägt das Taragefäß = T1. Berechnung dT = T1 - To. Die Masse des leeren Pyknometers zum Zeitpunkt der Messung = P - m + dT. Das mit der für die Bestimmung vorbereiteten Probe gefüllte Pyknometer wird nach den Angaben unter 4.2.1 gewogen. P2 ist die Masse bei t oC. Masse der im Pyknometer enthaltenen Flüssigkeit bei t oC = P2 - (P - m + dT). Scheinbare Volumenmasse bei t oC: ρt oC = P2 - P - m + dTV20 oC Die Volumenmasse bei 20 oC der untersuchten Flüssigkeit — trockner Wein, natürlicher Most und konzentrierter Most, Süßwein — wird gemäß 4.3.1 berechnet. Man erhält die Dichte 20 oC/20 oC durch Division der Volumenmasse 20 oC durch 0,998203.

4.3.3. Wiederholbarkeit für trockne und liebliche Weine: r = 0,00010, für Süßweine: r = 0,00018.

4.3.4. Vergleichbarkeit für trockne und liebliche Weine: R = 0,00037, für Süßweine: R = 0,00045.

5.
GEBRÄUCHLICHE VERFAHREN

5.1.
Bestimmung mit dem Aräometer

5.1.1.
Gerätschaften

5.1.1.1. Aräometer Die Aräometer müssen hinsichtlich ihrer Ausmaße und Gradeinteilungen den Vorschriften der ISO entsprechen. Sie müssen einen zylindrischen Schwimmer mit einem Rohr von mindestens 3 mm Durchmesser besitzen. Für trockne Weine muß die Skala eine Gradeinteilung von 1/1000 und 5/1000 zwischen 0,983 bis 1,003 aufweisen. Der Abstand zwischen den Tausendstel-Markierungen muß mindestens 5 mm betragen. Zur Bestimmung der Dichte der entalkoholisierten Weine sowie von Süßweinen und Mosten ist ein Satz von 5 Aräometern mit folgenden Skalenbereichen zu verwenden: 1,000—1,030; 1,030—1,060; 1,060—1,090; 1,090—1,120; 1,120—1,150. Auf den Skalen dieser Geräte muß die Volumenmasse bei 20 oC mindestens in Tausendsteln und halben Tausendsteln abzulesen sein, wobei der Abstand zwischen den Tausendstel-Markierungen mindestens 3 mm betragen muß. Diese Aräometer müssen so graduiert sein, daß die Ablesung am unteren Meniskus erfolgt. Auf die Angabe der Gradeinteilung in Volumenmasse bei 20 oC oder relative Dichte bei 20 oC und die Art der Ablesung am Meniskus muß entweder durch einen Vermerk an der Skala oder durch einen im Schwimmer eingeschlossenen Zettel hingewiesen werden. Die Geräte müssen von einer amtlichen Stelle geprüft sein.
5.1.1.2. Geeichtes Thermometer mit mindestens 0,5 oC Gradeinteilung.
5.1.1.3. Glaszylinder; 36 mm Innendurchmesser und 320 mm Höhe, der mit Hilfe eines Stativs befestigt wird.

5.1.2.
Durchführung der Bestimmung

5.1.2.1.
Messung
In einen Glaszylinder (5.1.1.3) werden 250 ml der nach 3 vorbereiteten Probe eingefüllt und das Aräometer sowie das Thermometer eingebracht. Man schüttelt, um den Temperaturausgleich herzustellen, und liest nach 1 Minute das Thermometer ab. Das Thermometer wird herausgenommen und die scheinbare Volumenmasse bei t oC am Schwimmer des Aräometers nach 1 Minute abgelesen. Die bei t oC abgelesene scheinbare Volumenmasse wird mit Hilfe der Tabellen für trockne Weine (Tabelle V), Moste (Tabelle VI) und Weine mit Restzucker (Tabelle VII) korrigiert. Die Dichte 20 oC/20 oC erhält man durch Division der Volumenmasse bei 20 oC durch 0,998203.

5.2.
Bestimmung mit der hydrostatischen Waage

5.2.1.
Gerätschaften

5.2.1.1. Hydrostatische Waage Hydrostatische Waage mit einer Belastbarkeit bis zu 100 g, Empfindlichkeit: 0,1 mg. Unter jeder Waagschale befindet sich ein Schwimmer aus Pyrexglas mit einem Volumen von mindestens 20 ml. Diese beiden identischen Schwimmer hängen an einem Draht von höchstens 0,1 mm Durchmesser. Der unter der rechten Waagschale befestige Schwimmer taucht in einen Glaszylinder, der mit einer Marke versehen ist, ein. Der Innendurchmesser des Glaszylinders muß mindestens 6 mm mehr betragen als der Durchmesser des Schwimmers. Dur Schwimmer muß vollständig in die im Glaszylinder befindliche Flüssigkeit eintauchen, so daß die Flüssigkeit den Faden berührt. Die Temperatur der im Glaszylinder enthaltenen Flüssigkeit wird mittels eines Thermometers mit 1/5-Grad-Skala gemessen. Eine einarmige hydrostatische Waage kann auch verwendet werden.

5.2.2.
Durchführung der Bestimmung

5.2.2.1.
Eichung der hydrostatischen Waage
Das Gleichgewicht wird, während die Schwimmer in der Luft hängen, auf der rechten Waagschale mit den Gewichten p eingestellt. Man füllt den Glaszylinder bis zur Marke mit Wasser, liest 2 oder 3 Minuten nach dem Schütteln die Temperatur t oC ab und stellt das Gleichgewicht auf der rechten Waagschale mit den Gewichten p' wieder ein. Volumen des Schwimmers bei 20 oC: V20 oC = (p' - p) (F + 0,0012)
F=
Faktor gemäß Tabelle I für die Temperatur t oC
p und V20 oC sind die Merkmale des Schwimmers.
5.2.2.2.
Messung
Der rechte Schwimmer taucht in den mit Wein oder Most bis zur Marke gefüllten Glaszylinder ein. Man liest die Temperatur t oC des Weines (oder des Mostes) ab,
p“=
Gewichte, die zur Wiederherstellung des Gleichgewichtes aufgelegt wurden,
ρ t oC=

scheinbare Volumenmasse:

ρt oC = p″ - pV + 0,0012.

Diese Volumenmasse wird auf 20 oC mittels der Tabellen II, III oder IV umgerechnet.

6.
BEISPIEL FÜR DIE BERECHNUNG DER VOLUMENMASSE BEI 20 oC UND DER DICHTE 20 oC/20 oC (REFERENZMETHODE)

6.1.
Verwendung einer zweiarmigen Waage

6.1.1.
Aufstellung der Pyknometerkonstanten

1. Wägung des sauberen und trocknen Pyknometers:
Gewicht=
Pyknometer + p
p=
104,9454 g.
2. Wägung des mit Wasser gefüllten Pyknometers bei der Temperatur t oC:
Gewicht=
Pyknometer + Wasser + p′
p′=
1,2396 g für t = 20,5 oC.
3. Berechnung der Masse der im Pyknometer enthaltenen Luft:
m=
0,0012 (p - p′)
m=
0,0012 (104,9454 - 1,2396)
m=
0,1244 g.
4. Konstante Merkmale Gewicht des leeren Pyknometers p + m:
p + m=
104,9454 + 0,1244
p + m=
105,0698 g
Volumen bei 20 oC = (p + m - p′) · Ft oC
F20,50 oC=
1,001900
V20 oC=
(105,0698 - 1,2396) · 1,001900
V20 oC=
104,0276 ml
Masse des Wassers bei 20 oC = V20 oC · 0,998203 M20 oC = 103,8405 g.

6.1.2.
Bestimmung der Volumenmasse bei 20o C und der Dichte 20o C/20o C eines trocknen Weins:

ρ″ = 1,2622 bei 17,80 oC ρ17,80 oC = 105,0698 - 1,2622104,0275 ρ17,80 oC = 0,99788 g/ml Tabelle II erlaubt die Berechnung von ρ20 oC aus ρt oC mittels der Gleichung: ρ20 oC = ρt oC ± c1000 Bei t = 17,80 oC und einem Alkoholgehalt von 11 % vol beträgt c = 0,54. ρ20 oC = 0,99788 - 0,541000 ρ20 oC = 0,99734 g/ml d20 oC20 oC = 0,997340,998203 = 0,99913

6.2.
Verwendung einer einarmigen Waage

6.2.1.
Aufstellung der Pyknometerkonstanten

1. Wägung des sauberen und trocknen Pyknometers P = 67,7913 g.
2. Wägung des mit Wasser gefüllten Pyknometers bei der Temperatur t oC: P1 = 169,2715 bei 21,65 oC.
3. Berechnung der Masse der im Pyknometer enthaltenen Luft:
m=
0,0012 (P1 - P)
m=
0,0012 × 101,4802
m=
0,1218 g.
4. Konstante Merkmale: Gewicht des leeren Pyknometers: P - m
P - m=
67,7913 - 0,1218
P - m=
67,6695 g
Volumen bei 20 oC = [P1 - (P - m)] Ft oC
F21,65 oC
= 1,002140
V20 oC

= (169,2715 - 67,6695) · 1,002140

= 101,8194 ml

Masse des Wassers bei 20 oC = V20 oC · 0,998203 M20 oC = 101,6364 g Masse des Taragefäßes: To To = 171,9160 g.

6.2.2.
Bestimmung der Volumenmasse bei 20o C und der Dichte 20o C/20o C eines trocknen Weines

T1 = 171,9178 g dT = 171,9178 - 171,9160 = + 0,0018 g P - m + dT = 67,6695 + 0,0018 = 67,6713 g P2 = 169,2799 bei 18 oC ρ18 oC = 169,2799 - 67,6713101,8194 ρ18 oC = 0,99793 g/ml. Tabelle II erlaubt die Berechnung von ρ20 oC aus ρt oC mittels der Gleichung: ρ20 oC = ρt oC ± c1000. Bei t = 18 oC und einem Alkoholgehalt von 11 % vol beträgt c = 0,49 ρ20 oC = 0,99793 - 0,491000 ρ20 oC = 0,99744 g/ml d20 oC20 oC = 0,997440,998203 = 0,99923.

TABELLE I

toCFtoCFtoCFtoCFtoCFtoCFtoCF
10,01,00039813,01,00069116,01,00109719,01,00160822,01,00221525,01,00291628,01,003704
,11,000406,11,000703,11,001113,11,001627,11,002238,11,002941,11,003731
,21,000414,21,000714,21,001128,21,001646,21,002260,21,002966,21,003759
,31,000422,31,000726,31,001144,31,001665,31,002282,31,002990,31,003787
,41,000430,41,000738,41,001159,41,001684,41,002304,41,003015,41,003815
10,51,00043913,51,00075216,51,00117519,51,00170322,51,00232625,51,00304128,51,003843
,61,000447,61,000764,61,001191,61,001722,61,002349,61,003066,61,003871
,71,000456,71,000777,71,001207,71,001741,71,002372,71,003092,71,003899
,81,000465,81,000789,81,001223,81,001761,81,002394,81,003117,81,003928
,91,000474,91,000803,91,001239,91,001780,91,002417,91,003143,91,003956
11,01,00048314,01,00081617,01,00125720,01,00180023,01,00243926,01,00316829,01,003984
,11,000492,11,000829,11,001273,11,001819,11,002462,11,003194,11,004013
,21,000501,21,000842,21,001290,21,001839,21,002485,21,003222,21,004042
,31,000511,31,000855,31,001306,31,001859,31,002508,31,003247,31,004071
,41,000520,41,000868,41,001323,41,001880,41,002531,41,003273,41,004099
11,51,00053014,51,00088217,51,00134020,51,00190023,51,00255526,51,00329929,51,004128
,61,000540,61,000895,61,001357,61,001920,61,002578,61,003326,61,004158
,71,000550,71,000909,71,001374,71,001941,71,002602,71,003352,71,004187
,81,000560,81,000923,81,001391,81,001961,81,002625,81,003379,81,004216
,91,000570,91,000937,91,001409,91,001982,91,002649,91,003405,91,004245
12,01,00058015,01,00095118,01,00142721,01,00200224,01,00267227,01,00343230,01,004275
,11,000591,11,000965,11,001445,11,002023,11,002696,11,003458
,21,000601,21,000979,21,001462,21,002044,21,002720,21,003485
,31,000612,31,000993,31,001480,31,002065,31,002745,31,003513
,41,000623,41,001008,41,001498,41,002086,41,002769,41,003540
12,51,00063415,51,00102218,51,00151621,51,00210724,51,00279327,51,003567
,61,000645,61,001037,61,001534,61,002129,61,002817,61,003594
,71,000656,71,001052,71,001552,71,002151,71,002842,71,003621
,81,000668,81,001067,81,001570,81,002172,81,002866,81,003649
,91,000679,91,001082,91,001589,91,002194,91,002891,91,003676

TABELLE II

ρ20 = ρt ± C1000- wenn to< 20 oC
+ wenn to> 20 oC
Alkoholgehalt in % Vol.
056789101112131415161718192021222324252627
Temperatur in oC101,591,641,671,711,771,841,912,012,112,222,342,462,602,732,883,033,193,353,523,703,874,064,254,44
111,481,531,561,601,641,701,771,861,952,052,162,272,382,512,632,772,913,063,213,363,533,693,864,03
121,361,401,431,461,501,561,621,691,781,861,962,052,162,272,382,502,622,752,883,023,163,313,463,61
131,221,261,281,321,351,401,451,521,591,671,751,831,922,012,112,222,322,442,552,672,792,923,053,18
141,081,111,131,161,191,231,271,331,391,461,521,601,671,751,841,932,032,112,212,312,422,522,632,74
150,920,960,970,991,021,051,091,131,191,241,301,361,421,481,551,631,701,781,861,952,032,122,212,30
160,760,790,800,810,840,860,890,930,971,011,061,101,161,211,261,321,381,441,511,571,641,711,781,85
170,590,610,620,630,650,670,690,720,750,780,810,850,880,950,961,011,051,111,151,201,251,301,351,40
180,400,420,420,430,440,460,470,490,510,530,550,570,600,630,650,680,710,740,770,810,840,870,910,94
190,210,210,220,220,230,230,240,250,260,270,280,290,300,320,330,340,360,370,390,410,420,440,460,47
20
210,210,220,220,230,230,240,250,260,270,280,290,300,310,320,340,360,370,380,400,410,430,440,460,48
220,440,450,460,470,480,490,510,520,540,560,590,610,630,660,690,710,740,770,800,830,870,900,930,97
230,680,700,710,720,740,760,780,800,830,860,900,930,961,001,031,081,131,171,221,261,311,371,411,46
240,930,960,970,991,011,031,061,101,131,181,221,261,311,361,411,471,521,581,641,711,771,841,901,97
251,191,231,251,271,291,321,361,401,451,501,551,611,671,731,801,861,932,002,082,162,242,322,402,48
261,471,511,531,561,591,621,671,721,771,831,901,962,032,112,192,272,352,442,532,622,722,812,913,01
271,751,801,821,851,891,931,982,042,112,182,252,332,412,502,592,682,782,882,983,093,203,313,423,53
282,042,102,132,162,202,252,312,382,452,532,622,702,802,893,003,103,213,323,453,573,693,823,944,07
292,342,412,442,482,532,582,652,722,812,892,993,093,193,303,423,533,653,783,924,054,194,334,474,61
302,662,732,772,812,862,923,003,083,173,273,373,483,593,723,843,974,114,254,404,554,704,854,925,17

Anmerkung: Diese Tabelle kann auch zur Umrechnung der Dichte d20t in Dichte 20/20 verwendet werden.

TABELLE III

ρ20 = ρt ± C1000- wenn to< 20 oC
+ wenn to> 20 oC
Volumenmasse
1,051,061,071,081,091,101,111,121,131,141,151,161,181,201,221,241,261,281,301,321,341,36
Temperatur in oC10o2,312,482,662,822,993,133,303,443,593,733,884,014,284,524,764,985,185,425,565,735,906,05
11o2,122,282,422,572,722,862,993,123,253,373,503,623,854,084,294,484,674,845,005,165,315,45
12o1,922,062,192,322,452,582,702,822,943,043,153,263,473,673,854,034,204,364,514,654,784,91
13o1,721,841,952,062,172,272,382,482,582,692,782,883,053,223,393,553,653,843,984,114,244,36
14o1,521,621,721,811,902,002,092,172,262,342,432,512,662,822,963,093,223,343,453,563,673,76
15o1,281,361,441,521,601,671,751,821,891,962,042,112,242,362,482,592,692,792,882,973,033,10
16o1,051,121,181,251,311,371,431,491,551,601,661,711,811,902,002,082,162,242,302,372,432,49
17o0,800,860,900,951,001,041,091,131,181,221,261,301,371,441,511,571,621,681,721,761,801,84
18o0,560,590,620,660,680,720,750,770,800,830,850,880,930,981,021,051,091,121,161,191,211,24
19o0,290,310,320,340,360,370,390,400,420,430,440,450,480,500,520,540,560,570,590,600,610,62
20o
21o0,290,300,320,340,350,370,380,400,410,420,440,460,480,500,530,560,580,590,600,610,620,62
22o0,580,610,640,670,700,730,760,790,810,840,870,900,961,001,051,091,121,151,181,201,221,23
23o0,890,940,991,031,081,121,161,201,251,291,331,371,441,511,571,631,671,731,771,801,821,84
24o1,201,251,311,371,431,491,541,601,661,711,771,821,922,012,102,172,242,302,362,402,422,44
25o1,511,591,661,741,811,881,952,022,092,162,232,302,422,532,632,722,822,892,952,993,013,05
26o1,841,922,012,102,182,262,342,422,502,582,652,732,873,003,133,253,363,473,573,653,723,79
27o2,172,262,362,462,562,662,752,842,933,013,103,183,353,503,663,803,934,064,164,264,354,42
28o2,502,622,742,852,963,073,183,283,403,503,603,693,874,044,214,364,504,644,754,864,945,00
29o2,862,983,103,223,353,473,593,703,823,934,034,144,344,534,724,895,055,205,345,465,565,64
30o3,203,353,493,643,773,914,054,174,304,434,554,674,905,125,395,515,685,845,966,086,166,22

Anmerkung: Diese Tabelle kann auch für die Umrechnung der Dichte d20t in Dichte 20/20 verwendet werden.

TABELLE IV

ρ20 = ρt ± C1000- wenn to< 20 oC
+ wenn to> 20 oC
Weine mit 13 % Vol.Weine mit 15 % Vol.Weine mit 17 % Vol.
VolumenmasseVolumenmasseVolumenmasse
1,0001,0201,0401,0601,0801,1001,1201,0001,0201,0401,0601,0801,1001,1201,0001,0201,0401,0601,0801,1001,120
Temperatur in oC10o2,362,713,063,423,723,964,322,642,993,363,683,994,304,592,943,293,643,984,294,604,89
11o2,172,492,802,993,393,653,902,422,733,053,343,633,894,152,693,003,323,613,904,164,41
12o1,972,252,532,793,053,293,522,192,472,753,013,273,513,732,422,702,983,243,503,743,96
13o1,782,022,252,472,692,893,091,972,212,442,662,873,083,292,182,422,642,873,083,293,49
14o1,571,781,982,162,352,532,701,741,942,142,322,522,692,861,912,112,312,502,692,863,03
15o1,321,491,661,821,972,122,261,461,631,791,952,102,252,391,601,771,932,092,242,392,53
16o1,081,221,361,481,611,731,841,181,321,461,591,711,831,941,301,441,581,711,831,952,06
17o0,830,941,041,131,221,311,400,911,021,121,211,301,391,481,001,101,201,301,391,481,56
18o0,580,640,710,780,840,890,950,630,690,760,830,890,941,000,690,750,820,890,951,001,06
19o0,300,340,370,400,430,460,490,330,370,400,430,460,490,520,360,390,420,460,490,520,54
20o
21o0,300,330,360,400,430,460,490,330,360,390,430,460,490,510,350,390,420,450,480,510,54
22o0,600,670,730,800,850,910,980,650,720,780,840,900,961,010,710,780,840,900,961,011,07
23o0,931,021,121,221,301,391,491,011,101,201,291,381,461,551,101,191,291,381,461,551,63
24o1,271,391,501,611,741,841,951,371,491,591,721,841,952,061,481,601,711,831,952,062,17
25o1,611,751,902,052,192,332,471,731,872,022,172,312,452,591,872,012,162,312,452,592,73
26o1,942,122,292,472,632,792,952,092,272,442,622,782,943,102,262,442,612,792,953,113,26
27o2,302,512,702,903,093,273,442,482,682,873,073,273,453,622,672,883,073,273,463,643,81
28o2,662,903,133,353,573,864,002,863,103,233,553,773,994,203,083,313,553,763,994,214,41
29o3,053,313,563,794,044,274,493,283,533,774,024,264,494,713,523,774,014,264,504,734,95
30o3,443,703,994,284,544,805,063,683,944,234,524,795,055,303,954,224,514,795,075,325,57
Weine mit 19 % Vol.Weine mit 21 % Vol.
VolumenmasseVolumenmasse
1,0001,0201,0401,0601,0801,1001,1201,0001,0201,0401,0601,0801,1001,120
Temperatur in oC10o3,273,623,974,304,624,925,213,623,974,324,664,975,275,56
11o2,993,303,613,904,194,454,703,283,613,924,224,504,765,01
12o2,682,963,243,503,764,004,212,963,243,523,784,034,274,49
13o2,402,642,873,093,303,513,712,642,883,113,333,543,743,95
14o2,112,312,512,692,883,053,222,312,512,712,893,083,253,43
15o1,761,932,092,252,402,552,691,932,102,262,422,572,722,86
16o1,431,571,701,831,952,082,181,561,701,841,972,092,212,32
17o1,091,201,301,391,481,571,651,201,311,411,501,591,681,77
18o0,760,820,880,951,011,061,120,820,880,951,011,081,131,18
19o0,390,420,450,490,520,550,570,420,460,490,520,550,580,61
20o
21o0,380,420,450,480,510,540,570,410,450,480,510,540,570,60
22o0,780,840,900,961,021,071,130,840,900,961,021,081,141,19
23o1,191,281,381,471,551,641,721,291,391,481,571,651,741,82
24o1,601,721,831,952,062,182,291,731,851,962,082,192,312,42
25o2,022,162,312,462,602,742,882,182,322,472,622,762,903,04
26o2,442,622,792,963,123,283,432,532,812,973,153,313,473,62
27o2,883,083,273,423,663,844,013,103,303,473,693,884,064,23
28o3,313,543,784,004,224,444,643,563,794,034,254,474,694,89
29o3,784,034,274,524,764,995,214,064,314,554,805,045,275,48
30o4,244,514,805,085,365,615,864,544,825,115,395,665,916,16

TABELLE V

ρ20 = ρt ± C1000- wenn to< 20 oC
+ wenn to> 20 oC
Alkoholgehalt in % Vol.
056789101112131415161718192021222324252627
Temperatur in oC10o1,451,511,551,581,641,701,781,881,982,092,212,342,472,602,752,903,063,223,393,573,753,934,124,31
11o1,351,401,431,471,521,581,651,731,831,932,032,152,262,382,512,652,782,933,083,243,403,573,733,90
12o1,241,281,311,341,391,441,501,581,661,751,841,942,042,152,262,382,512,632,772,913,053,193,343,49
13o1,121,161,181,211,251,301,351,421,491,561,641,731,821,912,012,112,222,332,452,572,692,812,953,07
14o0,991,031,051,071,111,141,191,241,311,371,441,521,591,671,751,841,932,032,132,232,332,442,552,66
15o0,860,890,900,920,950,981,021,071,121,171,231,291,351,421,491,561,631,711,801,881,962,052,142,23
16o0,710,730,740,760,780,810,840,870,910,960,991,051,101,151,211,271,331,391,451,521,591,661,731,80
17o0,550,570,570,590,600,620,650,670,700,740,770,810,840,880,920,961,011,051,111,151,201,261,311,36
18o0,380,390,390,400,410,430,440,460,480,500,520,550,570,600,620,650,680,710,740,780,810,850,880,91
19o0,190,200,200,210,210,220,230,240,250,260,270,280,290,300,320,330,350,360,380,390,410,430,440,46
20o
21o0,210,220,220,230,230,240,250,250,260,270,290,290,310,320,340,350,360,380,390,410,430,440,460,48
22o0,430,450,450,460,470,490,500,520,540,560,580,600,630,650,680,710,730,770,800,830,860,890,930,96
23o0,670,690,700,710,720,740,770,790,820,850,880,910,950,991,031,071,121,161,211,251,301,351,401,45
24o0,910,930,950,970,991,011,041,071,111,151,201,241,291,341,391,451,501,561,621,691,761,821,881,95
25o1,161,191,211,231,261,291,331,371,421,471,521,571,631,701,761,831,901,972,052,132,212,292,372,45
26o1,421,461,491,511,541,581,621,671,731,791,851,921,992,072,142,222,312,402,492,582,672,772,862,96
27o1,691,741,771,801,831,881,931,982,052,122,202,272,352,442,532,632,722,822,933,043,143,253,373,48
28o1,972,032,062,092,142,192,242,312,382,462,552,632,732,832,933,033,143,263,383,503,623,753,854,00
29o2,262,332,372,402,452,502,572,642,732,822,912,993,113,223,343,453,583,703,843,974,114,254,394,54
30o2,562,642,672,722,772,832,902,983,083,183,283,383,503,623,753,884,024,164,304,464,614,764,925,07

Anmerkung: Diese Tabelle kann auch für die Umrechnung der Dichte d20t in Dichte d2020 verwendet werden.

TABELLE VI

ρ20 = ρt ± C1000- wenn to< 20 oC
+ wenn to> 20 oC
Volumenmasse
1,051,061,071,081,091,101,111,121,131,141,151,161,181,201,221,241,261,281,301,321,341,36
Temperatur in oC10o2,172,342,522,682,852,993,163,293,443,583,733,864,134,364,604,825,025,255,395,565,735,87
11o2,002,162,292,442,592,732,862,993,123,243,373,483,713,944,154,334,524,694,855,015,155,29
12o1,811,952,082,212,342,472,582,702,822,923,033,143,353,553,723,904,074,234,374,524,644,77
13o1,621,741,851,962,072,172,282,382,482,592,682,772,943,113,283,443,543,723,863,994,124,24
14o1,441,541,641,731,821,922,002,082,172,252,342,422,572,732,862,993,123,243,353,463,573,65
15o1,211,291,371,451,531,601,681,751,821,891,972,032,162,282,402,512,612,712,802,892,943,01
16o1,001,061,121,191,251,311,371,431,491,541,601,651,751,841,942,022,092,172,232,302,362,42
17o0,760,820,860,910,961,001,051,091,141,181,221,251,321,391,461,521,571,631,671,711,751,79
18o0,530,560,590,630,650,690,720,740,770,800,820,850,900,950,991,021,061,091,131,161,181,20
19o0,280,300,310,330,350,360,380,390,410,420,430,430,460,480,500,520,540,550,570,580,590,60
20o
21o0,280,290,310,330,340,360,370,390,400,410,430,440,460,480,510,540,560,570,580,590,600,60
22o0,550,580,610,640,670,700,730,760,780,810,840,870,930,971,021,061,091,121,151,171,191,19
23o0,850,900,950,991,041,081,121,161,211,251,291,321,391,461,521,581,621,681,721,751,771,79
24o1,151,191,251,311,371,431,481,541,601,651,711,761,861,952,042,112,172,232,292,332,352,37
25o1,441,521,591,671,741,811,881,952,022,092,162,222,342,452,552,642,742,812,872,902,922,96
26o1,761,841,932,022,102,182,252,332,412,492,562,642,782,913,033,153,263,373,473,553,623,60
27o2,072,162,262,362,462,562,652,742,832,913,003,073,243,393,553,693,823,944,044,144,234,30
28o2,392,512,632,742,852,963,063,163,283,383,483,573,753,924,084,234,374,514,624,734,804,86
29o2,742,862,973,093,223,343,463,573,693,803,904,004,204,394,584,744,905,055,195,315,405,48
30o3,063,213,353,503,633,773,914,024,154,284,404,524,754,965,165,355,525,675,795,915,996,04

Anmerkung: Diese Tabelle kann auch für die Umrechnung der Dichte d20t in Dichte d2020 verwendet werden.

TABELLE VII

ρ20 = ρt ± C1000- wenn to< 20 oC
+ wenn to> 20 oC
Weine mit 13 % Vol.Weine mit 15 %Weine mit 17 % Vol.
VolumenmasseVol. VolumenmasseVolumenmasse
1,0001,0201,0401,0601,0801,1001,1201,0001,0201,0401,0601,0801,1001,1201,0001,0201,0401,0601,0801,1001,120
Temperatur in oC10o2,242,582,933,273,593,894,182,512,853,203,543,854,024,462,813,153,503,844,154,454,74
11o2,062,372,692,973,263,533,782,312,612,933,213,513,644,022,572,893,203,493,774,034,28
12o1,872,142,422,672,943,173,402,092,362,642,903,163,273,612,322,602,873,133,393,633,84
13o1,691,932,142,372,592,803,001,882,122,342,562,782,883,192,092,332,552,772,983,193,39
14o1,491,701,902,092,272,442,611,671,862,062,252,452,512,771,832,032,232,422,612,772,94
15o1,251,421,591,751,902,052,191,391,561,721,882,032,112,321,541,711,872,032,182,322,47
16o1,031,171,301,431,551,671,781,061,271,401,531,651,771,881,251,391,521,651,771,892,00
17o0,800,901,001,091,171,271,360,870,981,081,171,261,351,440,961,061,161,261,351,441,52
18o0,540,610,680,750,810,860,920,600,660,730,800,850,910,970,660,720,790,860,920,971,03
19o0,290,330,360,390,420,450,480,320,360,390,420,450,480,510,350,380,410,450,480,510,53
20o
21o0,290,320,350,390,420,450,470,320,350,380,420,450,480,500,340,380,410,440,470,500,53
22o0,570,640,700,760,820,880,930,630,690,750,810,870,930,980,680,750,810,870,930,991,04
23o0,890,981,081,171,261,341,430,971,061,161,251,341,421,511,061,151,251,341,421,511,59
24o1,221,341,441,561,681,791,901,321,441,541,661,781,892,001,431,561,651,771,892,002,11
25o1,611,681,831,982,122,262,401,661,811,962,112,252,392,521,801,942,092,242,392,522,66
26o1,872,052,222,402,562,712,872,022,202,372,542,702,853,012,182,362,532,712,863,023,17
27o2,212,422,602,803,003,183,352,392,592,782,983,173,353,522,582,782,973,173,363,543,71
28o2,562,803,023,253,473,673,892,752,893,223,443,663,864,072,973,213,443,663,884,094,30
29o2,933,193,433,663,914,144,373,163,413,653,894,134,364,593,403,663,894,134,384,614,82
30o3,313,573,864,154,414,664,923,553,814,104,384,664,905,163,824,084,374,654,935,175,42
Weine mit 19 % Vol.Weine mit 21 % Vol.
VolumenmasseVolumenmasse
1,0001,0201,0401,0601,0801,1001,1201,0001,0201,0401,0601,0801,1001,120
Temperatur in oC10o3,143,483,834,174,484,785,073,503,844,194,524,835,125,41
11o2,873,183,493,784,064,324,573,183,493,804,094,344,634,88
12o2,582,863,133,393,653,884,102,863,133,413,673,924,154,37
13o2,312,552,772,993,203,413,612,562,793,013,233,443,653,85
14o2,032,232,432,612,802,963,132,232,432,632,813,003,163,33
15o1,691,862,022,182,332,482,621,862,032,192,352,502,652,80
16o1,381,521,651,781,902,022,131,511,651,781,912,032,152,26
17o1,061,161,261,351,441,531,621,151,251,351,451,541,631,71
18o0,730,790,850,920,981,031,090,790,850,920,981,051,101,15
19o0,380,410,440,480,510,520,560,410,440,470,510,540,570,59
20o
21o0,370,410,440,470,500,530,560,410,440,470,510,540,570,59
22o0,750,810,870,930,991,041,100,810,880,941,001,061,101,17
23o1,151,301,341,431,511,601,681,251,341,441,631,611,701,78
24o1,551,671,771,892,002,112,231,681,801,902,022,132,252,36
25o1,952,092,242,392,532,672,712,112,252,402,552,692,832,97
26o2,362,542,712,893,043,203,352,552,732,903,073,223,383,54
27o2,792,993,183,383,573,753,923,013,203,403,593,783,964,13
28o3,203,443,663,894,114,324,533,463,693,934,154,364,584,77
29o3,663,924,154,404,644,875,083,954,204,434,684,925,155,36
30o4,114,374,664,945,225,465,714,424,684,975,255,535,776,02

2.
BESTIMMUNG DES ZUCKERGEHALTES VON MOST, KONZENTRIERTEM MOST UND REKTIFIZIERTEM TRAUBENMOSTKONZENTRAT (RTK) NACH DEM REFRAKTOMETRISCHEN VERFAHREN

1.
PRINZIP DER METHODE

Bestimmung der Refraktion bei 20 oC, ausgedrückt als Brechungsindex oder als Massenprozente Saccharose, und Ermittlung des Zuckergehaltes in g/l und g/kg aus einer entsprechenden Tabelle für Most, konzentrierten Most und rektifiziertes Traubenmostkonzentrat.

2.
GERÄTSCHAFTEN

2.1.
Abbé-Refraktometer

Abbé-Refraktometer mit Skaleneinteilung entweder:

in Massenprozent Saccharose (auf 0,1 % genau) oder

in Brechungsindex mit 4 Dezimalen.

Das Refraktometer muß ausgerüstet sein mit einem Thermometer (15—25 oC) und einer Temperiereinrichtung zur Messung bei 20 oC ± 5 oC. Die Gebrauchsanweisung für das Gerät muß genau befolgt werden, vor allem hinsichtlich der Eichung und der Lichtquelle.

3.
VORBEREITUNG DER PROBE

3.1.
Most und konzentrierter Most

Der Most wird gegebenenfalls durch eine trockene, gefaltete Gaze filtriert. Nachdem die ersten Tropfen des Filtrats verworfen wurden, wird die Bestimmung mit der filtrierten Probe durchgeführt.

3.2.
Rektifiziertes Traubenmostkonzentrat

Je nach Konzentration verwendet man entweder das RTK direkt oder eine Verdünnung, die durch Auffüllen von 200 g genau gewogenem RTK mit destilliertem Wasser auf 500 g hergestellt wird.

4.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

Die Probe wird auf eine Temperatur von etwa 20 oC gebracht. Einige Tropfen werden auf das Prisma des Refraktometers gegeben, so daß sich die Probe beim Aufeinanderpressen der beiden Prismen gleichmäßig auf der Oberfläche verteilt. Die Messung wird entsprechend der Arbeitsanleitung für das verwendete Gerät durchgeführt. Man liest entweder die Massenprozent Saccharose auf 0,1 % genau oder den Brechungsindex mit 4 Dezimalen ab. Es werden mindestens 2 Bestimmungen an derselben Probe durchgeführt. Man stellt die Temperatur t oC fest.

5.
BERECHNUNG

5.1.
Temperaturkorrektur

5.1.1. Skaleneinteilung in Massenprozent Saccharose: Zur Temperaturkorrektur wird Tabelle I verwendet.

5.1.2. Skaleneinteilung in Brechungsindex: der dem bei t oC abgelesenen Brechungsindex entsprechende Saccharosegehalt in % (g/g) wird Tabelle II entnommen (Spalte 1). Dieser Wert wird unter Verwendung von Tabelle I auf 20 oC korrigiert.

5.2.
Invertzuckergehalt von Most und konzentriertem Most

Der den Massenprozent Saccharose bei 20 oC entsprechende Invertzuckergehalt, ausgedrückt in g/l und g/kg, wird Tabelle II entnommen. Die Angabe erfolgt mit 1 Dezimale.

5.3.
Invertzuckergehalt von rektifiziertem Traubenmostkonzentrat (RTK)

Der den Massenprozent Saccharose bei 20 oC entsprechende Invertzuckergehalt, ausgedrückt in g/l und g/kg, wird Tabelle III entnommen. Die Angabe erfolgt mit 1 Dezimale. Wurde die Messung mit verdünntem RTK durchgeführt, so ist das Ergebnis mit dem Verdünnungsfaktor zu multiplizieren.

5.4.
Brechungsindex von Most, konzentriertem Most und rektifiziertem Traubenmostkonzentrat

Der Brechungsindex bei 20 oC wird entsprechend den Massenprozent Saccharose bei 20 oC Tabelle II entnommen. Die Angabe erfolgt mit 5 Dezimalen.

TABELLE I

Temperatur

C

Saccharose in Gramm je 100 g der Probe
5101520304050607075
Abziehen
150,250,270,310,310,340,350,360,370,360,36
160,210,230,270,270,290,310,310,320,310,23
170,160,180,200,200,220,230,230,230,200,17
180,110,120,140,150,160,160,150,120,120,09
190,060,070,080,080,080,090,090,080,070,05
Hinzuzählen
210,060,070,070,070,070,070,070,070,070,07
220,120,140,140,140,140,140,140,140,140,14
230,180,200,200,210,210,210,210,220,220,22
240,240,260,260,270,280,280,280,280,290,29
250,300,320,320,340,360,360,360,360,360,37
Die Temperaturschwankungen gegenüber 20 oC dürfen 5 oC nicht überschreiten.

TABELLE II

Saccharose

% (g/g)

Brechungsindex bei 20 oCVolumenmasse bei 20 oCInvertzucker g/lInvertzucker g/kg

Alkohol

% vol. 20 oC

10.01.347811.039082.379.24,89
10.11.347981.039483.480.24,95
10.21.348141.039884.581.35,02
10.31.348301.040285.682.25,09
10.41.348451.040686.683.25,14
10.51.348601.041087.684.15,20
10.61.348751.041488.685.15,26
10.71.348901.041989.786.15,33
10.81.349061.042390.887.15,39
10.91.349211.042791.888.15,45
11.01.349361.043192.989.15,52
11.11.349521.043594.090.05,58
11.21.349681.043995.091.05,64
11.31.349841.044396.192.05,71
11.41.349991.044797.192.95,77
11.51.350151.045298.294.05,83
11.61.350311.045699.395.05,90
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63.01.448791.3123762.5581.045,31
63.11.449021.3130764.1582.045,40
63.21.449261.3136765.7582.945,49
63.31.449491.3143767.3583.845,59
63.41.449721.3149768.9584.845,69
63.51.449961.3156770.6585.745,79
63.61.450191.3162772.2586.645,88
63.71.450421.3169773.8587.645,98
63.81.450651.3175775.4588.546,07
63.91.450891.3182777.0589.446,17
64.01.451121.3188778.6590.446,26
64.11.451351.3195780.1591.346,35
64.21.451591.3201781.7592.146,45
64.31.451831.3207783.2593.046,53
64.41.452061.3213784.8593.946,63
64.51.452301.3219786.3594.846,72
64.61.452531.3226787.8595.746,81
64.71.452761.3232789.4596.646,90
64.81.453001.3238790.9597.546,99
64.91.453241.3244792.5598.347,09
55.01.430791.2635641.7507.938,11
55.11.431011.2640643.2508.838,22
55.21.431231.2646644.6509.738,30
55.31.431451.2652646.1510.738,39
55.41.431671.2658647.6511.638,48
55.51.431891.2664649.1512.538,57
55.61.432101.2670650.5513.438,65
55.71.432321.2676652.0514.338,74
55.81.432541.2682653.5515.338,83
55.91.432761.2688654.9516.238,91
56.01.432981.2694656.4517.139,00
56.11.433201.2700657.9518.039,09
56.21.433421.2706659.4518.939,18
56.31.433641.2712660.8519.939,26
56.41.433861.2718662.3520.839,35
56.51.434091.2724663.8521.739,44
56.61.434311.2730665.3522.639,53
56.71.434531.2736666.8523.539,62
56.81.434751.2742668.2524.439,70
56.91.434971.2748669.7525.439,79
57.01.435191.2754671.2526.339,88
57.11.435411.2760672.7527.239,97
57.21.435631.2766674.3528.240,06
57.31.435861.2773675.8529.140,15
57.41.436081.2779677.4530.140,25
57.51.436301.2785678.9531.040,34
57.61.436521.2791680.4532.040,43
57.71.436741.2797682.0532.940,52
57.81.436971.2804683.5533.840,61
57.91.437191.2810685.1534.840,70
58.01.437411.2816686.6535.740,80
58.11.437631.2822688.1536.640,88
58.21.437861.2828689.6537.540,97
58.31.438081.2834691.0538.441,06
58.41.438311.2840692.5539.341,14
58.51.438541.2846694.0540.241,23
58.61.438761.2852695.5541.141,32
58.71.438991.2858697.0542.041,41
58.81.439211.2864698.4542.941,50
58.91.439441.2870699.9543.841,58
59.01.439661.2876701.4544.741,67
59.11.439891.2882702.9545.741,76
59.21.440111.2888704.5546.641,86
59.31.440341.2895706.0547.541,95
59.41.440561.2901707.6548.542,04
59.51.440791.2907709.1549.442,13
59.61.441021.2913710.6550.342,22
59.71.441241.2920712.2551.242,32
59.81.441471.2926713.7552.242,41
59.91.441691.2932715.3553.142,50
65.01.453471.3251794.0599.247,18
65.11.453711.3257795.6600.147,27
65.21.453941.3264797.2601.147,37
65.31.454181.3270798.8602.047,46
65.41.454411.3277800.4602.947,56
65.51.454651.3283802.1603.847,66
65.61.454891.3290803.7604.747,75
65.71.455121.3296805.3605.647,85
65.81.455361.3303806.9606.647,94
65.91.455591.3309808.5607.548,04
66.01.455831.3316810.1608.448,13
66.11.456071.3322811.6609.348,22
66.21.456301.3328813.2610.148,32
66.31.456541.3335814.8611.048,41
66.41.456781.3341816.3611.948,50
66.51.457021.3347817.9612.848,60
66.61.457251.3353819.4613.648,69
66.71.457491.3360820.9614.548,77
66.81.457731.3366822.5615.448,87
66.91.457961.3372824.1616.248,97
67.01.458201.3378825.6617.149,05
67.11.458441.3385827.2618.049,15
67.21.458681.3391828.8618.949,24
67.31.458921.3398830.4619.849,34
67.41.459161.3404832.0620.749,43
67.51.459401.3411833.7621.649,53
67.61.459641.3418835.3622.549,63
67.71.459881.3424836.9623.449,73
67.81.460121.3431838.5624.349,82
67.91.460361.3437840.1625.249,92
68.01.460601.3444841.7626.150,01
68.11.460841.3450843.4627.050,11
68.21.461081.3457845.1628.050,21
68.31.461321.3464846.7628.950,31
68.41.461561.3471848.4629.850,41
68.51.461811.3478850.1630.850,51
68.61.462051.3484851.8631.750,61
68.71.462291.3491853.5632.650,71
68.81.462531.3498855.1633.550,81
68.91.462771.3505856.8634.550,91
69.01.463011.3512858.5635.451,01
69.11.463251.3518860.1636.351,10
69.21.463501.3525861.7637.251,20
69.31.463741.3531863.3638.051,29
69.41.463981.3538864.9638.951,39
69.51.464231.3544866.6639.851,49
69.61.464471.3551868.2640.751,58
69.71.464711.3557869.8641.651,68
69.81.464951.3564871.4642.451,78
69.91.465201.3570873.0643.351,87
70.01.465441.3577874.6644.251,97
70.11.465681.3583876.2645.152,06
70.21.465931.3590877.8645.952,15
70.31.466181.3596879.4646.852,25
70.41.466421.3603881.0647.752,35
70.51.466671.3609882.7648.652,45
70.61.466911.3616884.3649.452,54
70.71.467151.2622885.9650.352,64
70.81.467401.3629887.5651.252,73
70.91.467651.3635889.1652.152,83
71.01.467891.3642890.7652.952,92
71.11.468141.3649892.4653.853,02
71.21.468381.3655894.1654.753,12
71.31.468631.3662895.7655.653,22
71.41.468881.3669897.4656.553,32
71.51.469131.3676899.1657.453,42
71.61.469371.3683900.8658.353,52
71.71.469621.3689902.5659.253,62
71.81.469871.3696904.1660.153,72
71.91.470111.3703905.8661.053,82
72.01.470361.3710907.5661.953,92
72.11.470611.3717909.2662.854,02
72.21.470861.3723910.8663.754,12
72.31.471101.3730912.5664.654,22
72.41.471351.3737914.2665.554,32
72.51.471601.3744915.9666.454,42
72.61.471851.3750917.5667.354,51
72.71.472101.3757919.2668.254,62
72.81.472341.3764920.9669.054,72
72.91.472591.3771922.5669.954,81
73.01.472841.3777924.2670.854,91
73.11.473091.3784925.9671.755,01
73.21.473341.3791927.6672.655,11
73.31.473591.3798929.2673.555,21
73.41.473841.3804930.9674.455,31
73.51.474091.3811932.6675.255,41
73.61.474341.3818934.3676.155,51
73.71.474591.3825936.0677.055,61
73.81.474841.3832937.6677.955,71
73.91.475091.3838939.3678.855,81
74.01.475341.3845941.0679.755,91
74.11.475591.3852942.7680.556,01
74.21.475841.3859944.4681.456,11
74.31.476091.3866946.0682.356,21
74.41.476341.3872947.7683.256,31
74.51.476601.3879949.4684.056,41
74.61.476851.3886951.1684.956,51
74.71.477101.3893952.8685.856,61
74.81.477351.3900954.4686.756,71
74.91.477601.3906956.1687.556,81

TABELLE III

Saccharose

% (g/g)

Brechungsindex bei 20 oCVolumenmasse bei 20 oCInvertzucker g/lInvertzucker g/kg

Alkohol

% vol. 20 oC

50.01.420081.2342627.6508.537,28
50.11.420291.2348629.3509.637,38
50.21.420501.2355630.9510.637,48
50.31.420711.2362632.4511.637,56
50.41.420921.2367634.1512.737,66
50.51.421131.2374635.7513.737,76
50.61.421351.2381637.3514.737,85
50.71.421561.2386638.7515.737,94
50.81.421771.2391640.4516.838,04
50.91.421981.2396641.9517.838,13
51.01.422191.2401643.4518.838,22
51.11.422401.2406645.0519.938,31
51.21.422611.2411646.5520.938,40
51.31.422821.2416648.1522.038,50
51.41.423041.2421649.6523.038,59
51.51.423251.2427651.2524.038,68
51.61.423471.2434652.9525.138,78
51.71.423681.2441654.5526.138,88
51.81.423891.2447656.1527.138,97
51.91.424101.2454657.8528.239,07
52.01.424321.2461659.4529.239,17
52.11.424531.2466661.0530.239,26
52.21.424751.2470662.5531.339,35
52.31.424961.2475664.1532.339,45
52.41.425171.2480665.6533.339,54
52.51.425381.2486667.2534.439,63
52.61.425601.2493668.9535.439,73
52.71.425811.2500670.5536.439,83
52.81.426031.2506672.2537.539,93
52.91.426241.2513673.8538.540,02
53.01.426451.2520675.5539.540,12
53.11.426671.2525677.1540.640,22
53.21.426891.2530678.5541.540,30
53.31.427111.2535680.2542.640,40
53.41.427331.2540681.8543.740,50
53.51.427541.2546683.4544.740,59
53.61.427761.2553685.1545.840,69
53.71.427971.2560686.7546.740,79
53.81.428191.2566688.4547.840,89
53.91.428401.2573690.1548.940,99
54.01.428611.2580691.7549.841,09
54.11.428841.2585693.3550.941,18
54.21.429061.2590694.9551.941,28
54.31.429271.2595696.5553.041,37
54.41.429491.2600698.1554.041,47
54.51.429711.2606699.7555.141,56
54.61.429931.2613701.4556.141,66
54.71.430141.2620703.1557.141,76
54.81.430361.2625704.7558.241,86
54.91.430581.2630706.2559.141,95
55.01.430791.2635707.8560.242,04
55.11.431021.2639709.4561.342,14
55.21.431241.2645711.0562.342,23
55.31.431461.2652712.7563.342,33
55.41.431681.2659714.4564.342,44
55.51.431891.2665716.1565.442,54
55.61.432111.2672717.8566.442,64
55.71.432331.2679719.5567.542,74
55.81.432551.2685721.1568.542,83
55.91.432771.2692722.8569.542,93
56.01.432981.2699724.5570.543,04
56.11.433211.2703726.1571.643,13
56.21.433431.2708727.7572.643,23
56.31.433651.2713729.3573.743,32
56.41.433871.2718730.9574.743,42
56.51.434091.2724732.6575.843,52
56.61.434311.2731734.3576.843,62
56.71.434541.2738736.0577.843,72
56.81.434761.2744737.6578.843,81
56.91.434981.2751739.4579.943,92
57.01.435191.2758741.1580.944,02
57.11.435421.2763742.8582.044,12
57.21.435641.2768744.4583.044,22
57.31.435861.2773745.9584.044,31
57.41.436091.2778747.6585.144,41
57.51.436311.2784749.3586.144,51
57.61.436531.2791751.0587.144,61
57.71.436751.2798752.7588.144,71
57.81.436981.2804754.4589.244,81
57.91.437201.2810756.1590.244,91
58.01.437411.2818757.8591.245,01
58.11.437641.2822759.5592.345,11
58.21.437841.2827761.1593.445,21
58.31.438091.2832762.6594.345,30
58.41.438321.2837764.3595.445,40
58.51.438541.2843766.0596.445,50
58.61.438771.2850767.8597.545,61
58.71.438991.2857769.5598.545,71
58.81.439221.2863771.1599.545,80
58.91.439441.2869772.9600.645,91
59.01.439661.2876774.6601.646,01
59.11.439881.2882776.3602.646,11
59.21.440111.2889778.1603.746,22
59.31.440341.2896779.8604.746,32
59.41.440571.2902781.6605.846,43
59.51.440791.2909783.3606.846,53
59.61.441021.2916785.2607.946,64
59.71.441241.2921786.8608.946,74
59.81.441471.2926788.4609.946,83
59.91.441691.2931790.0610.946,93
60.01.441921.2936791.7612.047,03
60.11.442151.2942793.3613.047,12
60.21.442381.2949795.2614.147,23
60.31.442601.2956796.9615.147,34
60.41.442831.2962798.6616.147,44
60.51.443051.2969800.5617.247,55
60.61.443281.2976802.2618.247,65
60.71.443511.2981803.9619.347,75
60.81.443741.2986805.5620.347,85
60.91.443971.2991807.1621.347,94
61.01.444191.2996808.7622.348,04
61.11.444421.3002810.5623.448,14
61.21.444651.3009812.3624.448,25
61.31.444881.3016814.2625.548,36
61.41.445111.3022815.8626.548,46
61.51.445341.3029817.7627.648,57
61.61.445571.3036819.4628.648,67
61.71.445801.3042821.3629.748,79
61.81.446031.3049823.0630.748,89
61.91.446261.3056824.8631.748,99
62.01.446481.3062826.6632.849,10
62.11.446721.3068828.3633.849,20
62.21.446951.3075830.0634.849,30
62.31.447181.3080831.8635.949,40
62.41.447411.3085833.4636.949,50
62.51.447641.3090835.1638.049,60
62.61.447871.3095836.8639.049,71
62.71.448101.3101838.5640.049,81
62.81.448331.3108840.2641.049,91
62.91.448561.3115842.1642.150,02
63.01.448791.3121843.8643.150,12
63.11.449021.3128845.7644.250,23
63.21.449261.3135847.5645.250,34
63.31.449491.3141849.3646.350,45
63.41.449721.3148851.1647.350,56
63.51.449951.3155853.0648.450,67
63.61.450191.3161854.7649.450,77
63.71.450421.3168856.5650.450,88
63.81.450651.3175858.4651.550,99
63.91.450881.3180860.0652.551,08
64.01.451121.3185861.6653.551,18
64.11.451351.3190863.4654.651,29
64.21.451581.3195865.1655.651,39
64.31.451811.3201866.9656.751,49
64.41.452051.3208868.7657.751,60
64.51.452281.3215870.6658.851,71
64.61.452521.3221872.3659.851,81
64.71.452751.3228874.1660.851,92
64.81.452991.3235876.0661.952,03
64.91.453221.3241877.8662.952,14
65.01.453471.3248879.7664.052,25
65.11.453691.3255881.5665.052,36
65.21.453931.3261883.2666.052,46
65.31.454161.3268885.0667.052,57
65.41.454401.3275886.9668.152,68
65.51.454631.3281888.8669.252,79
65.61.454871.3288890.6670.252,90
65.71.455101.3295892.4671.253,01
65.81.455341.3301894.2672.353,12
65.91.455571.3308896.0673.353,22
66.01.455831.3315898.0674.453,34
66.11.456051.3320899.6675.453,44
66.21.456291.3325901.3676.453,54
66.31.456521.3330903.1677.553,64
66.41.456761.3335904.8678.553,75
66.51.457001.3341906.7679.653,86
66.61.457241.3348908.5680.653,96
66.71.457471.3355910.4681.754,08
66.81.457711.3361912.2682.754,18
66.91.457951.3367913.9683.754,29
67.01.458201.3374915.9684.854,40
67.11.458431.3380917.6685.854,51
67.21.458671.3387919.6686.954,62
67.31.458901.3395921.4687.954,73
67.41.459141.3400923.1688.954,83
67.51.459381.3407925.1690.054,95
67.61.459621.3415927.0691.055,06
67.71.459861.3420928.8692.155,17
67.81.460101.3427930.6693.155,28
67.91.460341.3434932.6694.255,40
68.01.460601.3440934.4695.255,50
68.11.460821.3447936.2696.255,61
68.21.461061.3454938.0697.255,72
68.31.461301.3460939.9698.355,83
68.41.461541.3466941.8699.455,94
68.51.461781.3473943.7700.456,06
68.61.462021.3479945.4701.456,16
68.71.462261.3486947.4702.556,28
68.81.462511.3493949.2703.556,38
68.91.462751.3499951.1704.656,50
69.01.463011.3506953.0705.656,61
69.11.463231.3513954.8706.656,72
69.21.463471.3519956.7707.756,83
69.31.463711.3526958.6708.756,94
69.41.463961.3533960.6709.857,06
69.51.464201.3539962.4710.857,17
69.61.464441.3546964.3711.957,28
69.71.464681.3553966.2712.957,39
69.81.464931.3560968.2714.057,51
69.91.465171.3566970.0715.057,62
70.01.465441.3573971.8716.057,72
70.11.465651.3579973.8717.157,84
70.21.465901.3586975.6718.157,95
70.31.466141.3593977.6719.258,07
70.41.466391.3599979.4720.258,18
70.51.466631.3606981.3721.258,29
70.61.466881.3613983.3722.358,41
70.71.467121.3619985.2723.458,52
70.81.467371.3626987.1724.458,63
70.91.467611.3633988.9725.458,74
71.01.467891.3639990.9726.558,86
71.11.468101.3646992.8727.558,97
71.21.468351.3653994.8728.659,09
71.31.468591.3659996.6729.659,20
71.41.468841.3665998.5730.759,31
71.51.469081.36721000.4731.759,42
71.61.469331.36781002.2732.759,53
71.71.469571.36851004.2733.859,65
71.81.469821.36921006.1734.859,76
71.91.470071.36981008.0735.959,88
72.01.470361.37051009.9736.959,99
72.11.470561.37121012.0738.060,11
72.21.470811.37181013.8739.060,22
72.31.471061.37251015.7740.060,33
72.41.471311.37321017.7741.160,45
72.51.471551.37381019.5742.160,56
72.61.471801.37451021.5743.260,68
72.71.472051.37521023.4744.260,79
72.81.472301.37581025.4745.360,91
72.91.472541.37651027.3746.361,02
73.01.472841.37721029.3747.461,14
73.11.473041.37781031.2748.461,25
73.21.473291.37851033.2749.561,37
73.31.473541.37921035.1750.561,48
73.41.473791.37981037.1751.661,60
73.51.474041.38051039.0752.661,72
73.61.474291.38121040.9753.661,83
73.71.474541.38181042.8754.761,94
73.81.474791.38251044.8755.762,06
73.91.475041.38321046.8756.862,18
74.01.475341.38381048.6757.862,28
74.11.475541.38451050.7758.962,41
74.21.475791.38521052.6759.962,52
74.31.476041.38581054.6761.062,64
74.41.476291.38651056.5762.062,76
74.51.476541.38711058.5763.162,87
74.61.476791.38781060.4764.162,99
74.71.477041.38851062.3765.163,10
74.81.477301.38921064.4766.263,23
74.91.477551.38981066.3767.263,33
75.01.477851.39051068.3768.363,46

3.
ALKOHOLGEHALT

1.
DEFINITION

Der in Volumenprozent ausgedrückte Alkholgehalt ist gleich der Anzahl Liter Ethanol, die in 100 l Wein enthalten sind. Beide Volumina werden bei 20 oC gemessen. Symbol: „% vol” .

Bemerkung:

Die Homologen des Ethanols sowie der Ethanol und die Homologen des Ethanols der Ester sind im Alkoholgehalt enthalten, da sie in das Destillat übergehen.

2.
PRINZIP DER METHODEN

2.1.
Destillation des durch Calciumhydroxid alkalisierten Weines und Bestimmung des Alkoholgehaltes im Destillat

2.2.
Referenzmethoden:

Pyknometrische Bestimmung des Alkoholgehalts des Destillats

Bestimmung des Alkoholgehalts des Weins mittels der hydrostatischen Waage

Bestimmung des Alkoholgehalts des Weins mittels der elektronischen Dichtemessung unter Verwendung eines Biegeschwingers

2.3.
Gebräuchliche Methoden

2.3.1.
Bestimmung des Alkoholgehaltes des Destillates mit dem Aräometer

2.3.2.
Bestimmung des Alkoholgehaltes des Destillates durch Messung der Volumenmasse mittels hydrostatischer Waage

2.3.3.
Bestimmung des Alkoholgehaltes des Destillates mit dem Refraktometer

Anmerkung:

Der Alkoholgehalt entsprechend der Volumenmasse des Destillates kann den Tabellen I, II und III im Anhang dieses Kapitels entnommen werden. Diese sind aufgrund der internationalen Alkoholtabelle berechnet worden, die von der internationalen Organisation für das gesetzliche Meßwesen im Jahr 1972 in ihrer Empfehlung Nr. 22 veröffentlicht und vom „internationalen Weinamt” (Office international de la Vigne et du Vin) auf der Generalversammlung 1974 angenommen wurde.

Die allgemeine Gleichung zur Berechnung des Alkoholgehaltes in % Vol. aus der Volumenmasse einer wäßrig-alkoholischen Lösung unter Berücksichtigung der Temperatur ist im Anhang dieses Kapitels angegeben.

3.
GEWINNUNG DES DESTILLATES

3.1.
Gerätschaften

3.1.1. Destillationsapparatur bestehend aus:

einem 1-Liter-Normalschliffkolben;

einer Rektifizierkolonne von etwa 20 cm Länge oder einer anderen Einrichtung zur Verhinderung eines Überschäumens;

einer Wärmequelle: jegliches Anbrennen der Extraktstoffe ist durch die Verwendung eines entsprechenden Gerätes zu vermeiden;

einem in ein dünnes Rohr auslaufenden Kühler, durch das das Destillat bis zum Boden des Vorlagegefäßes, das einige Milliliter Wasser enthält, geführt wird.

3.1.2. Wasserdampfdestillationsapparatur bestehend aus:
1.
einem Wasserdampfentwickler;
2.
einem Destillierkolben;
3.
einer Rektifizierkolonne;
4.
einem Kühler.
Es kann jede Art von Destillations- oder Wasserdampfdestillationsapparatur verwendet werden, wenn sie den folgenden Bedingungen entspricht: Eine wäßrig-alkoholische Mischung von 10 % Vol. Alkohol wird fünfmal hintereinander destilliert. Nach der fünften Destillation muß das Destillat einen Alkoholgehalt von mindestens 9,9 % Vol. aufweisen, d. h. der Alkoholverlust während einer Destillation darf nicht mehr als 0,02 % Vol. betragen.

3.2.
Reagenzien

3.2.1.
Calciumhydroxidsuspension (Ca(OH)2), 2M

Diese wird so hergestellt, daß 1 l heißes Wasser (60—70 oC) vorsichtig auf 120 g ungelöschten Kalk (CaO) gegossen wird.

3.3.
Vorbereitung der Probe

Bei Jungweinen oder Schaumweinen muß vorher die Hauptmenge an Kohlendioxid entfernt werden. Hierzu werden 250 bis 300 ml Wein in einen 500-ml-Kolben gegeben und geschüttelt.

3.4.
Durchführung der Bestimmung

In einem 200-ml-Meßkolben wird der Wein abgemessen und die Temperatur festgestellt. Der Wein wird in den Destillierkolben der Destillations- bzw. Wasserdampfdestillationsapparatur umgefüllt. Der Meßkolben wird viermal mit 5 ml Wasser nachgespült und das Wasser ebenfalls in den Kolben gegeben. Sodann fügt man 10 ml Calciumhydroxidlösung (3.2.1) und im Fall der Destillation einige Siedesteine aus porösem inerten Material (Bimsstein) hinzu. Das Destillat wird in demselben 200-ml-Meßkolben aufgefangen, der zur Abmessung des Weines gedient hat. Bei der Destillation müssen drei Viertel des Ausgangsvolumens, bei der Wasserdampfdestillation 198 bis 199 ml überdestilliert werden. Man füllt mit destilliertem Wasser auf 200 ml auf. Die Temperatur des Destillates soll nicht mehr als ± 2 oC von der Ausgangstemperatur abweichen. Man mischt vorsichtig mit kreisförmigen Bewegungen.

Bemerkung:

Bei Weinen, die besonders reich an Ammoniumionen sind, wird das Destillat gegebenenfalls unter den obengenannten Bedingungen erneut destilliert, wobei die Calciumhydroxidsuspension durch 1 ml 10 %ige (v/v) Schwefelsäure ersetzt wird.

4.
REFERENZMETHODEN

4–A
Pyknometrische Bestimmung des Alkoholgehalts des Destillats

Bestimmung des Alkoholgehaltes des Destillates mit dem Pyknometer.

4.1.
Gerätschaften

4.1.1. Geeichte Pyknometer, siehe „Bestimmung der Volumenmasse” .

4.2.
Durchführung der Bestimmung

Die Bestimmung der scheinbaren Volumenmasse bei t oC des Destillates (3.4) wird, wie in Kapitel 1 „Volumenmasse” unter 4.3.1 und 4.3.2 angegeben, durchgeführt. ρt = scheinbare Volumenmasse bei t oC.

4.3.
Angabe der Ergebnisse

4.3.1.
Berechnung
Der Alkoholgehalt bei 20 oC wird der Tabelle I entnommen. Hierzu sucht man entlang der Zelle, die dem ganzzahligen Anteil T oC der gemessenen Temperatur t oC entspricht, den zu ρt nächst höheren Volumenmassenwert. Mit der darunterstehenden Tabellendifferenz wird die Volumenmasse ρ bei der Temperatur T oC berechnet. Nun sucht man, wiederum entlang der Zeile der Temperatur T oC, den zu der berechneten Volumenmasse ρ nächsthöheren Wert ρ′. Man berechnet die Differenz beider Volumenmassen (ρ′ - ρ) und dividiert durch die rechts neben ρ′ stehende Tabellendifferenz. Der Quotient gibt die Alkoholvolumenprozente in Dezimalen an, deren ganze Zahlen oberhalb der Spalte, in der sich der Volumenmassewert ρ′ befindet, angegeben sind. Ein Beispiel für die Berechnung des Alkholgehaltes ist in Abschnitt 6 dieses Kapitels angegeben.

Anmerkung:

Diese Temperaturkorrektur ist programmiert worden und kann gegebenfalls automatisch erfolgen.

4.3.2.
Wiederholbarkeit (r):
r = 0,10 % Vol.
4.3.3.
Vergleichbarkeit (R):
R = 0,19 % Vol.

4–B
Bestimmung des Alkoholgehalts des Weins mittels der hydrostatischen Waage

1.
Messmethode

1.1.
Einleitung
Der Alkoholgehalt der Weine muss vor deren Vermarktung, insbesondere im Hinblick auf die Einhaltung der Etikettierungsvorschriften, gemessen werden. Der in Volumenprozent ausgedrückte Alkoholgehalt ist gleich der Anzahl Liter Ethanol, die in 100 l Wein enthalten sind. Beide Volumina werden bei 20 oC gemessen. Symbol: „% Vol.” .
1.2.
Zweck und Anwendungsbereich
Die beschriebene Messmethode ist die Bestimmung der Volumenmasse mittels hydrostatischer Waage. Unter Bezugnahme auf die geltenden Rechtsvorschriften wird die Versuchstemperatur auf 20 oC festgesetzt.
1.3.
Grundsätze und Begriffsbestimmungen
Das Prinzip der Methode besteht zunächst darin, den Wein Volumen für Volumen zu destillieren. Die Destillationsmethode ist in diesem Kapitel beschrieben. Durch diese Destillation werden die nicht flüchtigen Bestandteile beseitigt. Die Homologen des Ethanols sowie der Ethanol und die Homologen des Ethanols der Ester sind im Alkoholgehalt enthalten, da sie in das Destillat übergehen. Danach wird die Volumenmasse des Destillats gemessen. Die Volumenmasse einer Flüssigkeit bei einer bestimmten Temperatur ist gleich dem Quotienten aus ihrer Masse und ihrem Volumen: ρ2 = m/V, bei Wein wird sie in g/ml ausgedrückt. Der Alkoholgehalt von Wein kann densimetrisch mittels hydrostatischer Waage nach dem Archimedes-Prinzip gemessen werden, demzufolge ein in eine Flüssigkeit eintauchender Körper durch diese einen Auftrieb erfährt, der gleich dem Gewicht der verdrängten Flüssigkeit ist.
1.4.
Reagenzien
Falls nichts anderes angegeben ist, sind während der Analyse nur Reagenzien von anerkannter Analysequalität und Wasser von mindestens Grad 3 gemäß ISO 3696:1987 zu verwenden. Für die Zubereitung von 100 ml Lösung werden 30 g Natriumhydroxid gewogen und mit Ethanol von 96 % Vol. aufgefüllt.
1.5.
Gerät und Ausrüstung
Übliches Laborgerät, insbesondere:
1.6.
Verfahren
Zwischen jeder Messung sind Schwimmer und Messzylinder mit destilliertem Wasser zu reinigen, mit weichem, fusselfreiem Laborpapier anzuwischen und mit der Lösung, deren Volumenmasse zu bestimmen ist, zu spülen. Die Messungen sind durchzuführen, sobald die Apparatur wieder im Gleichgewicht ist, um den Alkoholverlust durch Verdampfen zu beschränken. Obgleich die Waagen im Allgemeinen mit einem internen Eichsystem ausgerüstet sind, muss die hydrostatische Waage mit Gewichten geeicht werden können, die von einer amtlichen Prüfstelle kontrolliert worden sind.

Anmerkung: Diese Lösung mit bekanntem Alkoholgehalt kann auch anstelle von bidestilliertem Wasser zur Eichung des Schwimmers verwendet werden.

Dieser Vorgang ist bei jeder Erstbenutzung des Schwimmers und dann nach Bedarf regelmäßig durchzuführen. Der tatsächliche Alkoholgehalt in Volumen wird unter Verwendung der Volumenmasse ρ20 anhand der Tabelle mit dem Wert des Alkoholgehalts ( % Vol.) bei 20 oC als Faktor der Volumenmasse bei 20 oC von Wasser-Alkohol-Gemischen errechnet. Hierbei handelt es sich um die Internationale Alkoholtabelle, die von der Internationalen Organisation für das gesetzliche Messwesen in ihrer Empfehlung Nr. 22 verabschiedet wurde.

2.
Vergleich der mittels hydrostatischer Waage ermittelten Messergebnisse mit den durch elektronische Dichtemessung erhaltenen Ergebnissen

Anhand von Proben mit einem Alkoholgehalt zwischen 4 % Vol. und 18 % Vol. wurden die Wiederholbarkeit und Vergleichbarkeit nach einem Ringversuch gemessen. Hierbei werden die Messungen des Alkoholgehalts verschiedener Proben mittels hydrostatischer Waage sowie durch elektronische Dichtemessung mit den aus mehrjährigen in großem Maßstab durchgeführten Ringversuchen gewonnenen Wiederholbarkeits- und Vergleichbarkeitswerten verglichen.
2.1.
Proben
Weine verschiedener Dichte und unterschiedlichen Alkoholgehalts, die jeden Monat industriell hergestellt und aus einem unter normalen Bedingungen gelagerten Vorrat von Flaschen stammen, die den Laboratorien anonym geliefert werden.
2.2.
Laboratorien
Laboratorien, die an den von der „Unione Italiana Vini” (Verona, Italien) monatlich organisierten Versuchen nach ISO 5725 (UNI 9225) und dem von AOAC, ISO und IUPAC eingeführten „International Protocol of Proficiency test for chemical analysis laboratories” und nach den Leitlinien ISO 43 und ILAC G 13 teilnehmen. Allen Teilnehmern wird von der genannten Gesellschaft ein Jahresbericht übermittelt.
2.3.
Hilfsmittel
2.4.
Analysen
Nach den Vorschriften für die Validierung der Analysemethoden wird jede Probe zur Feststellung des Alkoholgehalts zwei Mal hintereinander analysiert.
2.5.
Ergebnisse
Tabelle 1 zeigt die Messergebnisse der Laboratorien, die eine hydrostatische Waage verwendet haben. Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse der Laboratorien, die ein elektronisches Densimeter verwendet haben.
2.6.
Bewertung der Ergebnisse
Die im Protokoll festgelegten Berechnungen der Wiederholbarkeit (r) und der Vergleichbarkeit (R) wurden anhand der nach Beseitigung der herausfallenden Werte verbleibenden Ergebnisse durchgeführt. Wenn eine neue Methode bewertet werden soll, gibt es häufig keine validierte Referenzmethode oder keine vorgeschriebene Methode für den Vergleich der Präzisionsparameter, daher wird beim Vergleich der bei den Ringversuchen gewonnenen Präzisionsdaten auf „geschätzte” Präzisionswerte zurückgegriffen. Diese „geschätzten” Werte werden nach der Horwitz-Formel berechnet. Der Vergleich der Versuchsergebnisse mit den geschätzten Werten zeigt, ob die Methode genau genug für die gemessene Analytenkonzentration ist. Der geschätzte Horwitz-Wert wird nach der Horwitz-Formel berechnet:

    RSDR = 2(1-0,5 logC)

oder C = gemessene Analytenkonzentration in Dezimalen ausgedrückt (z. B. 1 g/100 g = 0,01). Der Horrat-Wert vergleicht die tatsächlich festgestellte Präzision mit der anhand der Horwitz-Formel geschätzten Präzision für die Methode und für die jeweilige Analytenkonzentration. Er wird wie folgt berechnet:

    HoR = RSDR (gemessen)/RSDR(Horwitz)

Ein Horrat-Wert von 1 zeigt normalerweise an, dass die Präzision zwischen den Laboratorien zufrieden stellend ist, während ein über 2 liegender Wert bedeutet, dass die Präzision nicht zufrieden stellend ist, d. h., dass die Präzision aus analytischen Gründen zu variabel ist oder die festgestellte Variation höher ist als für die angewandte Methode geschätzt wurde. HoR wird auch berechnet und verwendet, um die Präzision zwischen den Laboratorien festzustellen, wobei die folgende Annäherung angewandt wird:

    RSDr(Horwitz) = 0,66 RSDR(Horwitz) (was zu folgender Annäherung führt: r = 0,66 R)

Tabelle 3 zeigt die Differenzen zwischen den Messungen der Laboratorien, die ein elektronisches Densimeter verwendet haben und denen, die sich einer hydrostatischen Waage bedient haben. Abgesehen von der Probe 2000/3, die einen sehr geringen Alkoholgehalt aufweist und für die die beiden Methoden eine geringe Vergleichbarkeit ergeben, ist bei den übrigen Proben weitgehende Übereinstimmung festzustellen. Tabelle 4 zeigt den Gesamtdurchschnitt der Präzisionsparameter, der auf der Grundlage aller monatlichen Versuche zwischen Januar 1999 und Mai 2001 berechnet wurde. Insbesondere:

    Wiederholbarkeit (r) = 0,074 ( % Vol.) bei Verwendung der hydrostatischen Waage und 0,061 ( % Vol.) bei Verwendung des elektronischen Densimeters.

    Vergleichbarkeit (r) = 0,229 ( % Vol.) bei Verwendung der hydrostatischen Waage und 0,174 ( % Vol.) bei Verwendung des elektronischen Densimeters.

2.7.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse der Feststellung des Alkoholgehalts bei einer breit gestreuten Palette von Weinen zeigen, dass die Messungen mittels hydrostatischer Waage mit denen übereinstimmen, die anhand eines elektronischen Densimeters unter Verwendung eines Biegeschwingers durchgeführt wurden und dass die Validierungsparameter bei beiden Methoden eng beieinander liegen.

Legende zu den Tabellen

Durchschnitt
In den statistischen Analysen verwendeter Datendurchschnitt
N
Gesamtanzahl der übermittelten Datengruppen
Nc
Anzahl der wegen Nicht-Übereinstimmung aus den statistischen Analysen ausgeschlossenen Ergebnisse
herausfallende Werte
Anzahl der nach Feststellung der herausfallenden Werte mittels Cochran- und Grubbs-Test aus den statistischen Analysen ausgeschlossenen Ergebnisse
n1
Anzahl der in den statistischen Analysen verwendeten Ergebnisse
R
Wiederholgrenze
Sr
Wiederholstandardabweichung
RSDr
Relative Wiederholstandardabweichung (Sr x 100/Durchschnitt)
Hor
Der HORRAT-Wert für die Wiederholbarkeit ist der festgestellte RSDr-Wert dividiert durch den anhand der Horwitz-Formel geschätzten RSDr-Wert unter Anwendung der Annäherung r = 0,66R
R
Vergleichgrenze
SR
Vergleichstandardabweichung
HoR
Der HORRAT-Wert für die Vergleichbarkeit ist der festgestellte RSDR-Wert dividiert durch den anhand der Formel HoR = RSDR(gemessen)/RSDR berechneten RSDR-Wert.
Tabelle 1:
Hydrostatische Waage (HB)
Durchschnittnherausfallende Werten1RSrRSDrHorRsRRSDRHoRAnzahl der Doppelanalysen

Differenz

CrD95

1999/111,043171160,05710,02040,18460,10040,15790,05640,51070,1820,1080
1999/211,247141130,05840,02080,18540,10110,18030,06440,57270,2120,1241
1999/311,946160160,04050,01450,12110,06660,15930,05690,47640,1720,1108
1999/47,653171160,05020,01790,23440,12060,15370,05490,71720,2420,1057
1999/511,188170170,08710,03110,27800,15150,27010,09650,86220,3120,1860
1999/611,276190190,08460,03020,26800,14620,29570,10560,93650,3420,2047
1999/78,018170170,08900,03180,39640,20540,25730,09191,14620,3920,1764
1999/911,226170170,05800,02070,18460,14230,27960,09990,88960,4520,1956
1999/1011,026170170,06060,02160,19610,10660,26510,09470,85880,3120,1850
1999/117,701161150,06430,02290,29800,15350,23300,08321,08050,3720,1616
1999/1210,987172150,06550,02340,21280,11560,12580,04490,40890,1520,0827
2000/111,313160160,09860,03520,31130,16990,25770,09200,81350,2920,1754
2000/211,232170170,08590,03070,27310,14890,25350,09050,80600,2920,1740
2000/30,679100100,06800,02433,57731,27830,65290,233234,33958,1020,4604
2000/411,223180180,07090,02530,22570,12300,21840,07800,69510,2520,1503
2000/57,439191180,06300,02250,30230,15490,15220,05440,73070,2520,1029
2000/611,181190190,05360,01910,17100,09320,27830,09940,88900,3220,1950
2000/710,858160160,05260,01880,17310,09390,18270,06530,60110,2220,1265
2000/912,031171160,06020,02150,17870,09850,24470,08740,72630,2620,1704
2000/1011,374180180,08140,02910,25550,13950,27010,09650,84820,3120,1866
2000/117,644180180,08270,02950,38630,19880,22890,08171,06940,3620,1565
2000/1211,314191180,07750,02770,24470,13360,24210,08640,76410,2820,1667
2001/111,415190190,09500,03390,29710,16230,24100,08610,75390,2720,1636
2001/211,347190190,07920,02830,24930,13610,19440,06940,61190,2220,1316
2001/311,818160160,06590,02350,19900,10930,26360,09410,79650,2920,1834
2001/411,331170170,10670,03810,33640,18360,18950,06770,59710,2220,1229
2001/58,063191180,07820,02790,34650,17970,19060,06810,84420,2920,1290
Tabelle 2:
Elektronisches Densimeter (ED)
Durchschnitt n1nherausfallende Werten1rsrRSDrHorRsRRSDRHoRAnzahl der Doppelanalysen

Differenz

CrD95

D1999/111,019181170,06770,02420,21960,11930,19960,07130,64700,2320,1370
D1999/211,245192170,04480,01600,14230,07760,13110,04680,41650,1520,0900
D1999/311,967210210,07010,02500,20910,11510,15520,05540,46310,1720,1040
D1999/47,643191180,06100,02180,28520,14670,13400,04790,62620,2120,0897
D1999/511,188213180,02600,00930,08290,04520,20470,07310,65360,2420,1442
D1999/611,303210210,06520,02330,20610,11250,14660,05230,46310,1720,0984
D1999/78,026210210,08840,03160,39350,20390,17080,06100,76000,2620,1124
D1999/911,225170170,03720,01330,11830,06450,16860,06020,53660,1920,1178
D1999/1011,011190190,09150,03270,29690,16130,17230,06150,55880,2020,1129
D1999/117,648211200,06150,02200,28720,14780,15380,05490,71830,2420,1043
D1999/1210,999161150,04280,01530,13890,07550,20150,07200,65410,2320,1408
D2000/111,248221210,06970,02490,22120,12060,14220,05080,45160,1620,0944
D2000/211,240193160,04480,01600,14240,07760,16190,05780,51450,1920,1123
D2000/30,526121110,03270,01172,21850,76300,93440,333763,400914,3920,6605
D2000/411,225191180,04760,01700,15140,08250,13500,04820,42950,1520,0924
D2000/57,423210210,06280,02240,30190,15470,26350,09411,26770,4320,1836
D2000/611,175232210,06060,02170,19380,10560,16970,06060,54240,2020,1161
D2000/710,845215160,04400,01570,14490,07860,14470,05170,47660,1720,0999
D2000/911,983221210,08410,03000,25070,13800,24100,08610,71830,2620,1651
D2000/1011,356221210,06350,02270,19970,10900,18650,06660,58660,2120,1280
D2000/117,601270270,05210,01860,24480,12580,16850,06020,79160,2720,1162
D2000/1211,322251240,04760,01700,15030,08200,15940,05690,50280,1820,1102
D2001/111,427290290,07060,02520,22070,12060,15260,05450,47710,1720,1020
D2001/211,320291280,06750,02410,21280,11610,15700,05610,49520,1820,1057
D2001/311,826341330,04890,01750,14760,08110,17620,06290,53220,1920,1222
D2001/411,339312290,06390,02280,20120,10990,15200,05430,47880,1720,1026
D2001/58,058280280,04730,01690,20980,10880,20250,07230,89760,3120,1412
Tabelle 3:
Vergleich der mittels hydrostatischer Waage (HB) und elektronischem Densimeter (ED) ermittelten Ergebnisse
Durchschnitt (HB)nherausfallende Werten1Durchschnitt (ED)nherausfallende Werten1Δ TAV (HB – ED)
1999/111,04317116D1999/111,019181170,024
1999/211,24714113D1999/211,245192170,002
1999/311,94616016D1999/311,96721021–0,021
1999/47,65317116D1999/47,643191180,010
1999/511,18817017D1999/511,188213180,000
1999/611,27619019D1999/611,30321021–0,028
1999/78,01817017D1999/78,02621021–0,008
1999/911,22617017D1999/911,225170170,002
1999/1011,02617017D1999/1011,011190190,015
1999/117,70116115D1999/117,648211200,052
1999/1210,98717215D1999/1210,99916115–0,013
2000/111,31316016D2000/111,248221210,065
2000/211,23217017D2000/211,24019316–0,008
2000/30,67910010D2000/30,52612111(*)0,153
2000/411,22318018D2000/411,22519118–0,002
2000/57,43919118D2000/57,423210210,016
2000/611,18119019D2000/611,175232210,006
2000/710,85816016D2000/710,845215160,013
2000/912,03117116D2000/911,983221210,049
2000/1011,37418018D2000/1011,356221210,018
2000/117,64418018D2000/117,601270270,043
2000/1211,31419118D2000/1211,32225124–0,008
2001/111,41519019D2001/111,42729029–0,012
2001/211,34719019D2001/211,320291280,027
2001/311,81816016D2001/311,82634133–0,008
2001/411,33117017D2001/411,33931229–0,008
2001/58,06319118D2001/58,058280280,004
Gesamtdifferenz/Δ TAV (HB – ED)0,014
Standardabweichung von der Differenz0,036
Tabelle 4:
Präzisionsparameter
Hydrostatische WaageElektronisches Densimeter
N1441557
relative Varianz der Wierderholbarkeit0,3090,267
R0,0740,061
Sr0,0260,022
relative Varianz der Vergleichbarkeit2,9482,150
R0,2290,174
sR0,0820,062

4-C
Bestimmung des in Volumenprozent ausgedrückten Alkoholgehalts des Weins mittels der elektronischen Dichtemessung unter Verwendung eines Biegeschwingers

1.
Messmethode

1.1
Titel und Einleitung
Der in Volumenprozent ausgedrückte Alkoholgehalt der Weine muss vor deren Vermarktung, insbesondere im Hinblick auf die Einhaltung der Etikettierungsvorschriften, gemessen werden. Der in Volumenprozent ausgedrückte Alkoholgehalt ist in Absatz 1 dieses Kapitels definiert.
1.2
Zweck und Anwendungsbereich
Die beschriebene Messmethode ist die elektronische Dichtemessung unter Verwendung eines Biegeschwingers. Unter Bezugnahme auf die geltenden Rechtsvorschriften wird die Versuchstemperatur auf 20 °C festgesetzt.
1.3
Grundsätze und Begriffsbestimmungen
Das Prinzip der Methode besteht zunächst darin, den Wein Volumen für Volumen zu destillieren. Die Destillationsmethode ist in Absatz 3 dieses Kapitels beschrieben. Durch diese Destillation werden die nicht flüchtigen Bestandteile beseitigt. Die Homologen des Ethanols sowie der Ethanol und die Homologen des Ethanols der Ester sind im Alkoholgehalt enthalten, da sie in das Destillat übergehen. Danach wird die Volumenmasse des erhaltenen Destillats gemessen. Die Volumenmasse einer Flüssigkeit bei einer bestimmten Temperatur ist gleich dem Quotienten aus ihrer Masse und ihrem Volumen: ρ = m/V, bei Wein wird sie in g/ml ausgedrückt. Bei einer Wasser-Alkohol-Lösung wie einem Destillat und bei bekannter Temperatur kann aus der Volumenmasse mittels Tabellen der dazugehörige Alkoholgehalt abgelesen werden. Dieser Alkoholgehalt entspricht demjenigen des Weins (Destillation von Volumen für Volumen). Bei dieser Methode wird die Volumenmasse des Destillats mittels der elektronischen Dichtemessung unter Verwendung eines Biegeschwingers gemessen. Das Prinzip besteht darin, die Schwingungszeit eines die Probe enthaltenden Röhrchens zu messen, auf das ein elektromagnetischer Reiz einwirkt. Aus der Schwingungszeit wird anhand folgender Formel die Volumenmasse errechnet: ρ =T2 × C2V - MV (1)
ρ=
Volumenmasse der Probe
T=
hervorgerufene Schwingungszeit
M=
Masse des leeren Röhrchens
C=
Federkonstante
V=
Volumen der in Schwingung versetzten Probe
Diese Relation hat die Form ρ = A T2 – B (2); somit gibt es eine lineare Relation zwischen der Volumenmasse und der Zeit im Quadrat. Die Konstanten A und B sind spezifisch für jeden Oszillator und werden geschätzt, indem die Zeit von Fluiden mit bekannter Volumenmasse gemessen wird.
1.4
Reagenzien und Produkte
Zwei Referenzfluide dienen zur Einstellung des Densimeters. Die Volumenmassen der Referenzfluide müssen unterhalb und oberhalb derjenigen der zu messenden Destillate liegen. Eine Differenz der Volumenmasse zwischen den Referenzfluiden von mehr als 0,01000 g/ml wird empfohlen. Ihre Volumenmasse muss mit einer Ungenauigkeit von weniger als +/- 0,00005 g/ml, bei einer Temperatur von 20,00 +/- 0,05 °C bekannt sein. Für die Messung des in Volumenprozent ausgedrückten Alkoholgehalts des Weins mittels eines elektronischen Densimeters sind die Referenzfluide folgende:

trockene Luft (nicht verschmutzt),

Wasser von mindestens Grad 3, das der Begriffsbestimmung der Norm ISO 3696:1987 entspricht,

Wasser-Alkohol-Lösungen der Referenzvolumenmasse,

Lösungen, die mit den nationalen Viskositätsstandards von weniger als 2 mm2/s verbunden sind.

Detergenzien, Säuren,

organische Lösemittel: Ethanol 96 % vol. reines Azeton

1.5
Gerät
Das elektronische Densimeter umfasst folgende Bestandteile:

eine Messzelle mit dem Messröhrchen und einem thermostatierten Behälter,

ein System, um das Röhrchen in Schwingung zu versetzen und die Schwingungszeit zu messen,

eine Uhr,

eine Digitalanzeige und gegebenenfalls eine Rechenmaschine.

Das Densimeter wird auf eine völlig stabile und schwingungsfreie Unterlage gestellt. Das Messröhrchen befindet sich in einem thermostatierten Behälter. Die Temperaturstabilität muss besser sein als +/- 0,02 °C. Falls das Densimeter dies erlaubt, muss die Temperatur der Messzelle kontrolliert werden, weil sie sich stark auf die Ergebnisse der Feststellungen auswirkt. Die Volumenmasse einer Wasser-Alkohol-Lösung des Alkoholgehalts 10 % vol. beläuft sich auf 0,98471 g/ml bei 20 °C und auf 0,98447 g/ml bei 21 °C, was einer Differenz von 0,00024 g/ml entspricht. Die Versuchstemperatur wird auf 20 °C. festgesetzt. Die Temperaturmessung in der Zelle erfolgt anhand eines Thermometers mit einer Resolution von weniger als 0,01 °C das mit den nationalen Standards verbunden ist. Es muss eine Temperaturmessung mit einer Ungenauigkeit von weniger als +/- 0,07 °C erlauben. Das Gerät muss vor seiner ersten Verwendung und anschließend alle sechs Monate oder im Falle eines nicht zufrieden stellenden Ergebnisses der Überprüfung kalibriert werden. Dabei sind zwei Referenzfluide zur Berechnung der Konstanten A und B zu verwenden (siehe Relation (2)). Für die praktische Durchführung der Kalibrierung ist die Gebrauchsanweisung des Geräts heranzuziehen. Grundsätzlich erfolgt diese Kalibrierung mit trockener Luft (unter Berücksichtigung des Luftdrucks) und sehr reinem Wasser (bidestilliertem und/oder mikrofiltriertem Wasser mit einer sehr hohen Leitfähigkeit von > 18 MΩ). Zur Überprüfung der Kalibrierung wird die Volumenmasse der Referenzfluide gemessen. Die Volumenmasse der Luft wird täglich geprüft. Eine 0,00008 g/ml übersteigende Differenz zwischen der theoretischen und der beobachteten Volumenmasse kann darauf hinweisen, dass das Röhrchen verschmutzt ist. In diesem Fall ist es zu reinigen. Nach der Reinigung wird die Volumenmasse der Luft nochmals geprüft; ergibt diese Überprüfung nicht das gewünschte Ergebnis, dann muss das Gerät justiert werden. Auch die Volumenmasse des Wassers wird überprüft; wenn die Differenz zwischen der theoretischen und der beobachteten Volumenmasse 0,00008 g/ml übersteigt, muss das Gerät justiert werden. Gestaltet sich die Überprüfung der Temperatur der Zelle als schwierig, so ist es möglich, direkt die Volumenmasse einer Wasser-Alkohol-Lösung mit einem in Volumenprozent ausgedrückten Alkoholgehalt zu überprüfen, der demjenigen der analysierten Destillate entspricht. Übersteigt die Differenz zwischen der theoretischen Volumenmasse einer Referenzlösung (die mit einer Ungenauigkeit von +/- 0,00005 g/ml bekannt ist) und dem gemessenen Wert 0,00008 g/ml, so muss die Temperatur der Zelle überprüft werden.
1.6
Probenahme und Probenvorbereitung
(Siehe Nummer 3 „Gewinnung des Destillates” dieses Kapitels.)
1.7
Verfahren
Nach Gewinnung des Destillates wird seine Volumenmasse bzw. sein in Volumenprozent ausgedrückter Alkoholgehalt durch Dichtemessung ermittelt. Der Probenehmer vergewissert sich von der Temperaturstabilität der Messzelle. Das Destillat in der Densimeterzelle darf keine Luftblasen enthalten und muss homogen sein. Ist ein Beleuchtungssystem vorhanden, um das Nichtauftreten von Luftblasen zu überprüfen, so muss dies nach der Überprüfung rasch ausgeschaltet werden, da sich die Hitze der Lampe auf die Messtemperatur auswirkt. Gibt das Gerät nur die Zeit an, so wird die Volumenmasse anhand der Konstanten A und B berechnet (siehe Nummer 1.3). Gibt das Gerät den in Volumenprozent ausgedrückten Alkoholgehalt nicht direkt an, so kann der Alkoholgehalt unter Zugrundelegung der bekannten Volumenmasse anhand der Tabellen ermittelt werden.
1.8
Angabe der Ergebnisse
Der Alkoholgehalt des Weins in Volumenprozent ist derjenige, der für das Destillat bestimmt wird. Er wird in „% vol.” ausgedrückt. Werden die Temperaturbedingungen nicht eingehalten, so muss eine Berichtigung vorgenommen werden, um den Alkoholgehalt in Volumenprozent bei °C auszudrücken. Das Ergebnis wird mit zwei Dezimalstellen angegeben.
1.9
Bemerkungen
Das in die Zelle eingefüllte Volumen muss groß genug sein, um eine etwaige Verunreinigung durch die vorhergehende Probe zu vermeiden. Daher müssen mindestens zwei Bestimmungen vorgenommen werden. Ergeben diese keine Ergebnisse, die in der Wiederholgrenze enthalten sind, so ist eine dritte Bestimmung erforderlich. Im Allgemeinen sind die Ergebnisse der letzten beiden Bestimmungen homogen und wird der erste Wert gestrichen.
1.10
Verlässlichkeit
Bei Stichproben mit einem Alkoholgehalt zwischen 4 und 18 % vol.:
Wiederholbarkeit (r)=0,067 (% vol.),
Vergleichbarkeit (R)=0,0454 + 0,0105 × Alkoholgehalt

2.
Laborringversuch. Verlässlichkeit und Genauigkeit beim Zusatz

Die in Nummer 1.10 angegebenen Leistungsmerkmale der Methode stammen aus einem Laborringversuch, der gemäß den auf internationaler Ebene festgelegten Verfahren bei 6 Proben von 11 Laboratorien durchgeführt wurde. Alle Einzelheiten und die in diesem Versuch vorgenommenen Wiederholbarkeits- und Wahrscheinlichkeitsberechnungen sind im Kapitel „TITRE ALCOOMÉTRIQUE VOLUMIQUE” (Nummer 4.B.2) des „Recueil International des Méthodes d’Analyses” (Ausgabe 2004) des Internationalen Weinamts beschrieben.

5.
GEBRÄUCHLICHE METHODEN

5.1.
Aräometrie

5.1.1.
Gerätschaften

5.1.1.1. Alkoholmeter Das Alkoholmeter muß den Definitionen für die Geräte der Klasse I oder II gemäß der Internationalen Empfehlung Nr. 44 „Alkoholmeter und Aräometer für Alkohol” der IOML (Internationale Organisation für das gesetzliche Meßwesen) entsprechen.
5.1.1.2. Thermometer von 0—40 oC, Einteilung in 1/10 Grad, auf 1/20 Grad genau geprüft.
5.1.1.3. Glaszylinder, 36 mm Innendurchmesser und 320 mm Höhe, der mit Hilfe eines Stativs befestigt wird.

5.1.2.
Durchführung des Bestimmung

Das Destillat (3.4) wird in den Glaszylinder gefüllt, und das Thermometer und das Alkoholmeter werden hineingebracht. Das Ablesen des Thermometers erfolgt eine Minute nach dem Schütteln, um einen Temperaturausgleich zwischen dem Glaszylinder, dem Thermometer, dem Alkoholmeter und dem Destillat zu gewährleisten. Das Thermometer wird herausgenommen und der scheinbare Alkoholgehalt nach einer Minute abgelesen. Es wird mindestens dreimal mit Hilfe einer Lupe abgelesen. Die Temperaturkorrektur des scheinbaren Alkoholgehaltes gemessen bei t oC wird mit Hilfe von Tabelle II vorgenommen. Die Temperatur der Flüssigkeit soll nur gering von der der Raumtemperatur abweichen (höchstens 5 oC Unterschied).

5.2.
Bestimmung der Volumenmasse mit der hydrostatischen Waage

5.2.1.
Gerätschaften

5.2.1.1. Hydrostatische Waage, siehe Kapitel 1 „Volumenmasse” .

5.2.2.
Durchführung der Bestimmung

Die Bestimmung der scheinbaren Volumenmasse bei t oC des Destillates wird, wie in Kapitel 1 „Volumenmasse” unter 5.2.2 beschrieben, durchgeführt.

5.2.3.
Angabe der Ergebnisse

Der Alkoholgehalt bei 20 oC wird gemäß den unter 4.3.1 gegebenen Anweisungen der Tabelle I entnommen, sofern der Schwimmer aus Pyrexglas besteht und gemäß der Tabelle III, sofern der Schwimmer aus gewöhnlichem Glas besteht.

5.3.
Refraktometrie

5.3.1.
Gerätschaften

5.3.1.1. Refraktometer, das die Messung der Brechungsindizes zwischen 1,330 und 1,346 ermöglicht. Je nach Art des Gerätes werden folgende Messungen durchgeführt:

bei 20 oC, mit Hilfe einer geeigneten Einrichtung;

bei Raumtemperatur t oC, gemessen mittels eines Thermometers (Genauigkeit 0,05 oC). Eine Korrekturtabelle für die Temperatur wird mit dem Gerät geliefert.

5.3.2.
Durchführung der Bestimmung

Die Messung des Brechungsindexes des Weindestillates (3.4) erfolgt gemäß der für den verwendeten Gerätetyp beschriebenen Arbeitsweise.

5.3.3.
Angabe der Ergebnisse

Der dem Brechungsindex bei 20 oC entsprechende Alkoholgehalt ist der Tabelle IV zu entnehmen.

Anmerkung:

Tabelle IV gibt die Beziehung zwischen den Brechungsindizes für reine wäßrig-alkoholische Lösungen und Weindestillaten an. Bei Weindestillaten werden Verunreinigungen des Destillates (hauptsächlich höhere Alkohole) berücksichtigt. Das Vorhandensein von Methanol ist durch eine Verringerung des Brechungsindexes, somit also des Alkoholgehaltes, zu erkennen.

6.
BEISPIEL FÜR DIE BERECHNUNG DES ALKOHOLGEHALTES EINES WEINES

(Referenzmethode)

6.1.
Verwendung einer zweiarmigen Waage

6.1.1. Die Pyknometerkonstanten sind, wie in Kapitel 1 „Volumenmasse und relative Dichte” unter 6.1.1 angegeben, bestimmt und berechnet worden.

6.1.2.
Wägung des mit Destillat gefüllten Pyknometers:

Zahlenbeispiel
Gewicht = Pyknometer + Destillat bei t oC + p″t oC= 18,90 oC
t oC korrigiert= 18,70oC
p″= 2,8074 g
p + m - p″ = Masse des Destillats bei t oC: 105,0698-2,8074 = 102,2624 g
Scheinbare Volumenmasse bei t oC:
ρt = p + m - p″Volumen des Pyknometers bei 20 oCρ18,70oC = 102,2624104,0229 =0,983076

6.1.3.
Berechnung des Alkoholgehaltes:

Man bezieht sich auf die Tabelle der scheinbaren Volumenmassen von wäßrig-alkoholischen Lösungen bei verschiedenen Temperaturen (siehe 4.3.1).Auf der Zeile 18 oC der Tabelle der scheinbaren Volumenmasse ist die zu der gemessenen Volumenmasse 0,983076 nächsthöhere Volumenmasse0,98398 in der Spalte 11 % Vol.

Volumenmasse bei 18 oC: (98307,6 +0,7 × 22) 10-5 = 0,98323

0,98398 - 0,98323= 0,00075

Dezimalstellen der Alkoholvolumenprozente = 75/114 = 0,65
Der Alkoholgehalt beträgt somit 11,65 % Vol.

6.2.
Verwendung einer einarmigen Waage

6.2.1 Die Pyknometerkonstanten sind, wie in Kapitel 1 „Volumenmasse und relative Dichte” unter 6.2.1 angegeben, bestimmt und berechnet worden.

6.2.2.
Wägung des mit Destillat gefüllten Pyknometers:

Gewicht des Taragefäßes zum

Zeitpunkt der Bestimmung in Gramm:

T1= 171,9178

Mit Destillat gefülltes

Pyknometer bei 20,50 oC in Gramm:

P2= 167,8438
Änderung des Luftdrucks:dT= 171,9178 - 171,9160
= + 0,0018
Masse des Destillates bei 20,50 oC:Lt= 167,8438 - (67,6695 + 0,0018)
= 100,1725
Scheinbare Volumenmasse des Destillates:ρ20,5oC = 100,1725101,8194 = 0,983825

6.2.3.
Berechnung des Alkoholgehaltes

Man bezieht sich auf die Tabelle der scheinbaren Volumenmassen von wäßrig-alkoholischen Lösungen bei verschiedenen Temperaturen (siehe 4.3.1).Auf der Zeile 20 oC der Tabelle der scheinbaren Volumenmassen ist die zu der gemessenen Volumenmasse 0,983825nächsthöhere Volumenmasse 0,98471 in der Spalte 10 % Vol.

Volumenmasse bei 20 oC:

(98382,5 + 0,50 × 24) 10-5 = 0,983945

0,98471 - 0,983945 = 0,000765

Dezimalstellen der Alkoholvolumenprozente = 76,5/119 = 0,64
Der Alkoholgehalt beträgt somit 10,64 % Vol.

FORMEL ZUR BERECHNUNG DER ALKOHOLTABELLEN FÜR MISCHUNGEN AUS ETHYLALKOHOL UND WASSER

Die Volumenmasse „ρ” , ausgedrückt als Kilogramm je Kubikmeter (kg/m3), einer Mischung aus Ethylalkohol und Wasser bei der Temperatur t, ausgedrückt in Grad Celsius, ist durch folgende Formel in Abhängigkeit von

dem Massengehalt p, ausgedrückt durch eine Dezimalzahl(3),

der Temperatur t, ausgedrückt in Grad Celsius (E. I. P. T. 68),

den nachstehenden numerischen Koeffizienten

gegeben. Die Formel gilt für Temperaturen zwischen - 20 oC und + 40 oC.

Numerische Koeffizienten der Formel

k

Ak

kg/m3

Bk
19,982 012 300 · 102- 2,061 851 3 · 10-1 kg/(m3 · oC)
2- 1,929 769 495 · 102- 5,268 254 2 · 10-3 kg/(m3 · oC2)
33,891 238 958 · 1023,613 001 3 · 10-5 kg/(m3 · oC3)
4- 1,668 103 923 · 103- 3,895 770 2 · 10-7 kg/(m3 · oC4)
51,352 215 441 · 1047,169 354 0 · 10-9 kg/(m3 · oC5)
6- 8,829 278 388 · 104- 9,973 9231 · 10-11 kg/(m3 · oC6)
73,062 874 042 · 105
8- 6,138 381 234 · 105
97,470172 998 · 105
10- 5,478 461 354 · 105
112,234 460 334 · 105
12- 3,903 285 426 · 104
k

C1,k

kg/(m3 · oC)

C2,k

kg/(m3 · oC2)

11,693 443 461 530 087 · 10-1- 1,193 013 005 057 010 · 10-2
2- 1,046 914 743 455 169 · 1012,517 399 633 803 461 · 10-1
37,196 353 469 546 523 · 101- 2,170 575 700 536 993
4- 7,047 478 054 272 792 · 1021,353 034 988 843 029 · 101
53,924 090 430 035 045 · 103- 5,029 988 758 547 014 · 101
6- 1,210 164 659 068 747 · 1041,096 355 666 577 570 · 102
72,248 646 550 400 788 · 104- 1,422 753 946 421 155 · 102
8- 2,605 562 982 188 164 · 1041,080 435 942 856 230 · 102
91,852 373 922 069 467 · 104- 4,414 153 236 817 392 · 101
10- 7,420 201 433 430 137 · 1037,442 971 530 188 783
111,285 617 841 998 974 · 103
k

C3,k

kg/(m3 · oC3)

C4,k

kg/(m3 · oC4)

C5,k

kg/(m3 · oC5)

1- 6,802 995 733 503 803 · 10-44,075 376 675 622 027 · 10-6- 2,788 074 354 782 409 · 10-8
21,876 837 790 289 664 · 10-2- 8,763 058 573 471 110 · 10-61,345 612 883 493 354 · 10-8
3- 2,002 561 813 734 156 · 10-16,515 031 360 099 368 · 10-6
41,022 992 966 719 220- 1,515 784 836 987 210 · 10-6
5- 2,895 696 483 903 638
64,810 060 584 300 675
7- 4,672 147 440 794 683
82,458 043 105 903 461
9- 5,411 227 621 436 812 · 10-1

TABELLE I

Tabelle der scheinbaren Volumenmassen von wäßrig-alkoholischen Mischungen

— Pyknometer aus Pyrex-Glas —

Volumen bei to mit Luftdruckkorrektur

toAlkoholgehalt in % vol
01234567891011
0o999,641,50998,141,44996,701,40995,301,35993,951,30992,651,24991,411,19990,221,14989,081,10987,981,05986,931,00985,930,95
-0,07-0,06-0,06-0,06-0,06-0,06-0,06-0,05-0,04-0,03-0,02-0,01
1o999,711,51998,201,44996,761,40995,361,35994,011,30992,711,24991,471,20990,271,15989,121,11988,011,06986,951,01985,940,97
-0,05-0,05-0,04-0,04-0,04-0,04-0,03-0,03-0,02-0,02-0,010,00
2o999,761,51998,251,45996,801,40995,401,35994,051,30992,751,25991,501,20990,301,16989,141,11988,031,07986,961,02985,940,98
-0,03-0,03-0,03-0,02-0,02-0,02-0,02-0,01-0,010,000,010,02
3o999,791,51998,281,45996,831,41995,421,35994,071,30992,771,25991,521,21990,311,16989,151,12988,031,08986,951,03985,921,00
-0,02-0,02-0,01-0,02-0,01-0,010,000,000,010,020,030,04
4o999,811,51998,301,46996,841,40995,441,36994,081,30992,781,26991,521,21990,311,17989,141,13988,011,09986,921,04985,881,00
0,000,000,000,000,010,020,020,020,020,030,040,05
5o999,811,51998,301,46996,841,40995,441,37994,071,31992,761,26991,501,21990,291,17989,121,14987,981,10986,881,05985,831,01
0,010,010,010,020,010,020,030,040,050,050,050,06
6o999,801,51998,291,46996,831,41995,421,36994,061,32992,741,27991,471,22990,251,18989,071,14987,931,10986,831,06985,771,03
0,030,030,030,030,040,040,040,050,060,070,080,09
7o999,771,51998,261,46996,801,41995,391,37994,021,32992,701,27991,431,23990,201,19989,011,15987,861,11986,751,07985,681,03
0,050,040,040,050,050,050,050,060,060,070,080,09
8o999,721,50998,221,46996,761,42995,341,37993,971,32992,651,27991,381,24990,141,19988,951,16987,791,12986,671,08985,591,05
0,050,060,060,060,060,060,070,070,080,090,100,11
9o999,671,51998,161,46996,701,42995,281,37993,911,32992,591,28991,311,24990,071,20988,871,17987,701,13986,571,09985,481,06
0,070,070,070,070,070,080,080,090,090,100,110,12
10o999,601,51998,091,46996,631,42995,211,37993,841,33992,511,28991,231,25989,981,20988,781,17987,601,14986,461,10985,361,06
0,090,090,090,080,090,090,100,100,110,110,120,13
11o999,511,51998,001,46996,541,41995,131,38993,751,33992,421,29991,131,25989,881,21988,671,18987,491,15986,341,11985,231,07
0,100,090,090,100,100,110,110,110,120,130,130,14
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17974,561,02973,541,04972,501,04971,461,05970,411,06969,351,08968,271,10967,171,12966,051,16964,891,18963,711,20962,511,24
0,320,350,360,370,390,410,430,450,470,480,490,52
18974,241,05973,191,05972,141,05971,091,07970,021,08968,941,10967,841,12966,721,14965,581,17964,411,19963,221,23961,991,25
0,340,350,360,390,400,420,430,450,470,480,500,52
19973,901,06972,841,06971,781,08970,701,08969,621,10968,521,11967,411,14966,271,16965,111,18963,931,21962,721,25961,471,27
0,340,360,380,390,410,420,450,460,470,490,510,52
20973,561,08972,481,08971,401,09970,311,10969,211,11968,101,14966,961,15965,811,17964,641,20963,441,23962,211,26960,951,29
toAlkoholgehalt in % vol
202122232425262728293031
20973,561,08972,481,08971,401,09970,311,10969,211,11968,101,14966,961,15965,811,17964,641,20963,441,23962,211,26960,951,29
0,360,370,380,400,420,440,450,460,490,500,520,53
21973,201,09972,111,09971,021,11969,911,12968,791,13967,661,15966,511,16965,351,20964,151,21962,941,25961,691,27960,421,31
0,360,370,400,410,420,440,450,480,490,510,520,54
22972,841,10971,741,12970,621,12969,501,13968,371,15967,221,16966,061,19964,871,21963,661,23962,431,26961,171,29959,881,32
0,370,390,400,420,430,450,470,480,490,510,530,55
23972,471,12971,351,13970,221,14969,081,14967,941,17966,771,18965,591,20964,391,22963,171,25961,921,28960,641,31959,331,33
0,380,400,410,420,440,450,470,490,510,520,540,55
24972,091,14970,951,14969,811,15968,661,16967,501,18966,321,20965,121,22963,901,24962,661,26961,401,30960,101,32958,781,35
0,390,400,420,430,450,470,480,490,510,530,540,55
25971,701,15970,551,16969,391,16968,231,18967,051,20965,851,21964,641,23963,411,26962,151,28960,871,31959,561,33958,231,37
0,400,410,420,440,460,470,490,500,510,530,540,57
26971,301,16970,141,17968,971,18967,791,20966,591,21965,381,23964,151,24962,911,27961,641,30960,341,32959,021,36957,661,38
0,400,420,430,450,460,480,490,510,530,540,560,56
27970,901,18969,721,18968,541,20967,341,21966,131,23964,901,24963,661,26962,401,29961,111,31959,801,34958,461,36957,101,40
0,410,430,450,460,470,480,500,520,540,560,570,59
28970,491,20969,291,20968,091,21966,881,22965,661,24964,421,26963,161,28961,881,31960,571,33959,241,35957,891,38956,511,41
0,420,430,450,470,490,500,520,530,530,550,560,58
29970,071,21968,861,22967,641,23966,411,24965,171,25963,921,28962,641,29961,351,31960,041,35958,691,36957,331,40955,931,42
0,440,450,460,470,490,500,510,530,550,550,580,58
30969,631,22968,411,23967,181,24965,941,26964,681,26963,421,29962,131,31960,821,33959,491,35958,141,39956,751,40955,351,44
0,440,450,460,480,490,510,520,530,550,570,580,60
31969,191,23967,961,24966,721,26965,461,27964,191,28962,911,30961,611,32960,291,35958,941,37957,571,40956,171,42954,751,44
0,440,460,470,480,500,510,530,540,550,570,580,59
32968,751,25967,501,25966,251,27964,981,29963,691,29962,401,32961,081,33959,751,36958,391,39957,001,41955,591,43954,161,46
0,450,460,480,490,500,520,530,550,570,570,590,61
33968,301,26967,041,27965,771,28964,491,30963,191,31961,881,33960,551,35959,201,38957,821,39956,431,43955,001,45953,551,47
0,460,470,490,500,510,530,540,560,560,590,590,60
34967,841,27966,571,29965,281,29963,991,31962,681,33961,351,34960,011,37958,641,38957,261,42955,841,43954,411,46952,951,49
0,460,480,490,510,520,530,550,560,580,580,600,62
35967,381,29966,091,30964,791,31963,481,32962,161,34960,821,36959,461,38958,081,40956,681,42955,261,45953,811,48952,331,50
0,470,480,500,510,530,540,550,570,580,600,610,62
36966,911,30965,611,32964,291,32962,971,34961,631,35960,281,37958,911,40957,511,41956,101,44954,661,46953,201,49951,711,51
0,480,490,500,520,530,550,560,570,590,600,610,62
37966,431,31965,121,33963,791,34962,451,35961,101,37959,731,38958,351,41956,941,43955,511,45954,061,47952,591,50951,091,53
0,490,500,510,520,540,550,570,580,590,600,620,63
38965,941,32964,621,34963,281,35961,931,37960,561,38959,181,40957,781,42956,361,44954,921,46953,461,49951,971,51950,461,54
0,490,500,520,530,540,560,570,580,600,610,620,64
39965,451,33964,121,36962,761,36961,401,38960,021,40958,621,41957,211,43955,781,46954,321,47952,851,50951,351,53949,821,55
0,490,510,520,540,550,560,580,590,600,620,630,64
40964,961,35963,611,37962,241,38960,861,39959,471,41958,061,43956,631,44955,191,47953,721,49952,231,51950,721,54949,181,57

TABELLE II

Tabelle für die Temperaturkorrektur der scheinbaren Alkoholvolumenprozente

Die unten angegebenen Korrekturwerte sind zu den scheinbaren Alkoholvolumenprozenten bei t o (Alkoholmeter aus gewöhnlichem Glas) hinzuzufügen oder abzuziehen.

Scheinbarer Alkoholgehalt bei t oC
012345678910111213141516
Temperatur0ohinzufügen0,760,770,820,870,951,041,161,311,491,701,952,262,623,033,494,024,56
1o0,810,830,870,921,001,091,201,351,521,731,972,262,592,973,403,874,36
2o0,850,870,920,971,041,131,241,381,541,741,972,242,542,893,293,724,17
3o0,880,910,951,001,071,151,261,391,551,731,952,202,482,803,163,553,95
4o0,900,920,971,021,091,171,271,401,551,721,922,152,412,713,033,383,75
5o0,910,930,981,031,101,171,271,391,531,691,872,082,332,602,893,213,54
6o0,920,940,981,021,091,161,251,371,501,651,822,012,232,472,743,023,32
7o0,910,930,971,011,071,141,231,331,451,591,751,922,122,342,582,833,10
8o0,890,910,940,981,041,111,191,281,391,521,661,822,002,202,422,652,88
9o0,860,880,910,951,011,071,141,231,331,441,571,711,872,052,242,442,65
10o0,820,840,870,910,961,011,081,161,251,351,471,601,741,892,062,242,43
11o0,780,790,820,860,900,951,011,081,161,251,361,471,601,731,882,032,20
12o0,720,740,760,790,830,880,930,991,071,151,241,341,441,561,691,821,96
13o0,660,670,690,720,760,800,840,900,961,031,111,191,281,381,491,611,73
14o0,590,600,620,640,670,710,740,790,850,910,971,041,121,201,291,391,49
15o0,510,520,530,550,580,610,640,680,730,770,830,890,951,021,091,161,24
16o0,420,430,440,460,480,500,530,560,600,630,670,720,770,820,880,941,00
17o0,330,330,340,350,370,390,410,430,460,480,510,550,590,620,670,710,75
18o0,230,230,230,240,250,260,270,290,310,330,350,370,400,420,450,480,51
19o0,120,120,120,120,130,130,140,150,160,170,180,190,200,210,230,240,25
Scheinbarer Alkoholgehalt bei t oC
012345678910111213141516
Temperatur21oabziehen0,130,130,130,140,140,150,160,170,180,190,190,200,220,230,250,26
22o0,260,270,280,290,300,310,320,340,360,370,390,410,440,470,490,52
23o0,400,410,420,440,450,470,490,510,540,570,600,630,660,700,740,78
24o0,550,560,580,600,620,640,670,700,730,770,810,850,890,940,991,04
25o0,690,710,730,760,790,820,850,890,930,971,021,071,131,191,251,31
26o0,850,870,900,930,961,001,041,081,131,181,241,301,361,431,501,57
27o1,031,071,111,151,191,231,281,341,401,461,531,601,681,761,84
28o1,211,251,291,331,381,431,491,551,621,691,771,851,932,022,11
29o1,391,431,471,521,581,631,701,761,841,922,012,102,192,292,39
30o1,571,611,661,721,781,841,911,982,072,152,252,352,452,562,67
31o1,751,801,861,921,982,052,132,212,302,392,492,602,712,832,94
32o1,942,002,062,132,202,272,352,442,532,632,742,862,973,093,22
33o2,202,272,342,422,502,582,672,772,882,993,123,243,373,51
34o2,412,482,562,642,722,812,913,023,133,253,383,513,653,79
35o2,622,702,782,862,953,053,163,273,393,513,643,783,934,08
36o2,832,913,003,093,193,293,413,533,653,783,914,054,214,37
37o3,133,233,333,433,543,653,783,914,044,184,334,494,65
38o3,363,473,573,683,793,914,034,174,314,464,614,774,94
39o3,593,703,813,934,054,174,304,444,584,744,905,065,23
40o3,823,944,064,184,314,444,574,714,865,025,195,365,53
Scheinbarer Alkoholgehalt bei t oC
1415161718192021222324252627282930
Temperatur0ohinzufügen3,494,024,565,115,656,166,637,057,397,677,918,078,208,308,368,398,40
1o3,403,874,364,865,355,826,266,646,967,237,457,627,757,857,917,957,96
2o3,293,724,174,615,055,495,896,256,556,817,027,187,317,407,477,517,53
3o3,163,553,954,364,775,175,535,856,146,396,596,746,866,977,037,077,09
4o3,033,383,754,114,484,845,175,485,745,976,166,316,436,536,596,636,66
5o2,893,213,543,864,204,524,835,115,355,565,745,896,006,106,166,206,23
6o2,743,023,323,613,914,214,494,744,965,165,335,475,585,675,735,775,80
7o2,582,833,103,363,633,904,154,384,584,774,925,055,155,245,305,345,37
8o2,422,652,883,113,353,593,814,024,214,384,524,644,744,814,874,924,95
9o2,242,442,652,863,073,283,483,673,843,994,124,234,324,394,454,504,53
10o2,062,242,432,612,802,983,163,333,483,613,733,833,913,984,034,084,11
11o1,882,032,202,362,522,682,832,983,123,243,343,433,503,573,623,663,69
12o1,691,821,962,102,242,382,512,642,762,872,963,043,103,163,213,253,27
13o1,491,611,731,841,962,082,202,312,412,502,582,652,712,762,802,832,85
14o1,291,391,491,581,681,781,881,972,062,132,202,262,312,362,392,422,44
15o1,091,161,241,321,401,481,561,641,711,771,831,881,921,961,982,012,03
16o0,880,941,001,061,121,191,251,311,361,411,461,501,531,561,581,601,62
17o0,670,710,750,800,840,890,940,981,021,051,091,121,141,171,181,201,21
18o0,450,480,510,530,560,590,620,650,680,700,720,740,760,780,790,800,81
19o0,230,240,250,270,280,300,310,330,340,350,360,370,380,390,400,400,41
Scheinbarer Alkoholgehalt bei t oC
1415161718192021222324252627282930
Temperatur21oabziehen0,230,250,260,280,290,300,310,330,340,350,350,370,380,380,390,390,40
22o0,470,490,520,550,570,600,620,650,670,700,720,740,750,760,780,790,80
23o0,700,740,780,820,860,900,930,971,011,041,071,101,121,151,171,181,19
24o0,940,991,041,101,151,201,251,291,341,391,431,461,501,531,551,571,59
25o1,191,251,311,371,431,491,561,621,681,731,781,831,871,901,941,971,99
26o1,431,501,571,651,731,801,871,942,012,072,132,192,242,282,322,352,38
27o1,681,761,841,932,012,102,182,262,342,412,482,552,612,662,702,742,77
28o1,932,022,112,212,312,402,492,582,672,762,832,902,983,033,083,133,17
29o2,192,292,392,502,602,702,812,913,003,093,183,263,343,403,463,513,55
30o2,452,562,672,782,903,013,123,233,343,443,533,623,703,773,843,903,95
31o2,712,832,943,073,193,313,433,553,673,783,883,984,074,154,224,284,33
32o2,973,093,223,363,493,623,743,874,004,114,224,334,434,514,594,664,72
33o3,243,373,513,653,793,924,064,204,334,454,574,684,794,884,975,045,10
34o3,513,653,793,944,094,234,374,524,664,794,915,035,155,255,345,425,49
35o3,783,934,084,234,384,534,694,844,985,125,265,385,505,615,715,805,87
36o4,054,214,374,524,684,845,005,165,315,465,605,735,865,976,086,176,25
37o4,334,494,654,824,985,155,315,485,645,805,956,096,226,336,446,546,63
38o4,614,774,945,125,295,465,635,805,976,136,296,436,576,696,816,927,01
39o4,905,065,235,415,595,775,946,126,306,476,636,786,937,067,187,297,39
40o5,195,365,535,715,906,086,266,446,626,806,977,137,287,417,547,667,76

TABELLE III

Tabelle der scheinbaren Volumenmassen von wäßrig-alkoholischen Mischungen

— Geräte aus gewöhnlichem Glas —

Volumenmasse bei to, mit Luftdruckkorrektur

toAlkoholgehalt in % Vol.
01234567891011
0999,341,52997,821,45996,371,39994,981,35993,631,29992,341,24991,101,18989,921,15988,771,09987,681,05986,631,00985,630,96
-0,09-0,09-0,09-0,08-0,08-0,08-0,07-0,05-0,05-0,04-0,03-0,02
1999,431,52997,911,45996,461,40995,061,35993,711,29992,421,25991,171,20989,971,15988,821,10987,721,06986,661,01985,650,97
-0,06-0,06-0,06-0,06-0,06-0,05-0,05-0,04-0,03-0,02-0,02-0,01
2999,491,52997,971,40996,521,40995,121,35993,771,30992,471,25991,221,21990,011,16988,851,11987,741,06986,681,02985,660,98
-0,05-0,05-0,04-0,04-0,04-0,04-0,03-0,03-0,03-0,020,000,01
3999,541,52998,021,46996,561,40995,161,35993,811,30992,511,26991,251,21990,041,16988,881,12987,761,08986,681,03985,650,99
-0,03-0,03-0,03-0,03-0,02-0,02-0,02-0,010,000,010,010,02
4999,571,52998,051,46996,591,40995,191,36993,831,30992,531,26991,271,22990,051,17988,881,13987,751,08986,671,04985,631,00
-0,02-0,02-0,02-0,02-0,02-0,010,000,000,000,010,020,03
5999,591,52998,071,46996,611,40995,211,36993,851,31992,541,27991,271,22990,051,17988,881,14987,741,09986,651,05985,601,02
0,000,000,000,010,010,010,010,020,030,030,040,06
6999,591,52998,071,46996,611,41995,201,36993,841,31992,531,27991,261,23990,031,18988,851,14987,711,10986,611,07985,541,02
0,010,010,010,010,010,020,020,020,030,040,050,06
7999,581,52998,061,46996,601,41995,191,36993,831,32992,511,27991,241,23990,011,19988,821,15987,671,11986,561,08985,481,04
0,030,030,030,030,040,040,050,050,060,070,070,08
8999,551,52998,031,46996,571,41995,161,37993,791,32992,471,28991,191,23989,961,20988,761,16987,601,11986,491,09985,401,05
0,040,040,040,040,040,040,050,060,060,060,080,08
9999,511,52997,991,46996,531,41995,121,37993,751,32992,431,29991,141,24989,901,20988,701,16987,541,13986,411,09985,321,06
0,060,060,060,060,060,070,070,070,080,090,100,11
10999,451,52997,931,46996,471,41995,061,37993,691,33992,361,29991,071,24989,831,21988,621,17987,451,14986,311,10985,211,07
0,070,060,060,070,070,070,070,080,090,100,100,11
11999,381,51997,871,46996,411,42994,991,37993,621,33992,291,29991,001,25989,751,22988,531,18987,351,14986,211,11985,101,08
0,090,090,090,090,090,090,100,110,110,110,120,13
12999,291,51997,781,46996,321,42994,901,37993,531,33992,201,30990,901,26989,641,22988,421,18987,241,15986,091,12984,971,09
0,090,090,090,090,100,100,100,100,110,120,130,14
13999,201,51997,691,46996,231,42994,811,38993,431,33992,101,30990,801,26989,541,23988,311,19987,121,16985,961,13984,831,10
0,110,110,110,110,110,120,120,130,130,140,150,16
14999,091,51997,581,46996,121,42994,701,38993,321,34991,981,30990,681,27989,411,23988,181,20986,981,17985,811,14984,671,11
0,120,120,120,120,120,120,130,130,140,140,150,16
15998,971,51997,461,46996,001,42994,581,38993,201,34991,861,31990,551,27989,281,24988,041,20986,841,18985,661,15984,511,12
0,130,130,130,130,140,140,140,150,150,170,170,18
16998,841,51997,331,46995,871,42994,451,39993,061,34991,721,31990,411,28989,131,24987,891,22986,671,18985,491,16984,331,13
0,140,140,140,140,140,150,150,150,160,170,170,18
17998,701,51997,191,46995,731,42994,311,39992,921,35991,571,31990,261,28988,981,25987,731,22986,501,18985,321,17984,151,14
0,150,150,160,160,160,160,170,170,180,180,190,19
18998,551,51997,041,47995,571,42994,151,39992,761,35991,411,32990,091,28988,811,26987,551,23986,321,19985,131,17983,961,15
0,170,160,160,160,160,160,170,180,180,190,200,21
19998,381,50996,881,47995,411,42993,991,39992,601,35991,251,33989,921,29988,631,26987,371,24986,131,20984,931,18983,751,16
0,180,180,180,180,190,190,190,200,210,220,220,23
20998,201,50996,701,47995,231,42993,811,40992,411,35991,061,33989,731,30988,431,27987,161,24985,921,21984,711,19983,521,17
toAlkoholgehalt in % Vol.
01234567891011
20998,201,50996,701,47995,231,42993,811,40992,411,35991,061,33989,731,30988,431,27987,161,24985,921,21984,711,19983,521,17
0,190,190,190,190,190,200,200,210,210,220,230,23
21998,011,50996,511,47995,041,42993,621,40992,221,36990,861,33989,531,31988,221,27986,951,25985,701,22984,481,19983,291,17
0,200,200,190,200,200,200,210,210,220,220,230,24
22987,811,50996,311,46994,851,43993,421,40992,021,36990,661,34989,321,31988,011,28986,731,25985,481,23984,251,20983,051,18
0,210,210,210,210,210,220,220,220,230,240,240,25
23997,601,50996,101,46994,641,43993,211,40991,811,37990,441,34989,101,31987,791,29986,501,26985,241,23984,011,21982,801,19
0,210,210,220,220,220,220,230,230,230,240,250,26
24997,391,50995,891,47994,421,43992,991,40991,591,37990,221,35988,871,31987,561,29986,271,27985,001,24983,761,22982,541,20
0,230,230,230,230,240,240,240,250,250,250,260,27
25997,161,50995,661,47994,191,43992,761,41991,351,37989,981,35988,631,32987,311,29986,021,27984,751,25983,501,23982,271,21
0,230,230,230,240,240,240,240,250,260,270,270,28
26996,931,50995,431,47993,961,44992,521,41991,111,37989,741,35988,391,33987,061,30985,761,28984,481,25983,231,24981,991,22
0,250,250,250,250,250,260,260,260,270,280,290,29
27996,681,50995,181,47993,711,44992,271,41990,861,38989,481,35988,131,33986,801,31985,491,29984,201,26982,941,24981,701,23
0,250,250,260,260,260,260,270,280,280,280,290,30
28996,431,50994,931,48993,451,44992,011,41990,601,38989,221,36987,861,34986,521,31985,211,29983,921,27982,651,25981,401,23
0,260,270,270,270,270,280,280,280,290,290,300,31
29996,171,51994,661,48993,181,44991,741,41990,331,39988,941,36987,581,34986,241,32984,921,29983,631,28982,351,26981,091,24
0,270,270,270,280,280,280,280,290,290,300,310,32
30995,901,51994,391,48992,911,45991,461,41990,051,39988,661,37987,291,34985,951,32984,631,30983,331,29982,041,27980,771,25
0,290,290,290,290,300,300,300,310,310,320,320,32
31995,611,51994,101,48992,621,45991,171,42989,751,39988,361,37986,991,35985,641,33984,311,30983,011,29981,721,27980,451,26
0,290,290,290,290,300,310,310,310,310,320,330,34
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38966,221,33964,891,34963,551,35962,201,37960,831,39959,441,40958,041,42956,621,44955,181,46953,721,49952,231,51950,721,54
0,480,490,510,520,530,540,560,570,580,600,610,62
39965,741,34964,401,36963,041,36961,681,38960,301,40958,901,42957,481,43956,051,45954,601,48953,121,50951,621,52950,101,55
0,490,500,510,530,540,550,560,580,600,610,620,64
40965,251,35963,901,37962,531,38961,151,39959,761,41958,351,43956,921,45955,471,47954,001,49952,511,51951,001,54949,491,56

TABELLE IV

4.
GESAMT-TROCKENEXTRAKT

1.
DEFINITION

Der Gesamt-Trockenextrakt oder die Gesamt-Trockensubstanz stellt die Gesamtmenge aller Weinsubstanzen dar, die sich unter bestimmten physikalischen Bedingungen nicht verflüchtigen. Diese Bedingungen müssen in der Weise festgelegt werden, daß die den Extrakt bildenden Stoffe nur möglichst geringe Veränderungen erfahren. Der reduktionsfreie Extrakt ist der Gesamt-Trockenextrakt abzüglich des Gesamtzuckers. Der reduzierte Extrakt ist der Gesamt-Trockenextrakt, vermindert um den 1 g/l übersteigenden Gesamtzucker, um das 1 g/l übersteigende Kaliumsulfat, um Mannit (soweit vorhanden) sowie abzüglich aller gegebenenfalls dem Wein zugesetzter Substanzen. Der Extraktrest ist der reduktionsfreie Extrakt abzüglich der als Weinsäure berechneten nichtflüchtigen Säuren. Der Extrakt wird in g/l ausgedrückt und muß mit einer Genauigkeit von 0,5 g bestimmt werden.

2.
PRINZIP DER METHODEN

Einzige Methode: densimetrische Bestimmung. Der Gesamt-Trockenextrakt wird indirekt aus der Dichte des Mostes bzw. aus der Dichte des entalkoholisierten Weines berechnet. Der Trockenextrakt wird durch die Menge Saccharose ausgedrückt, die in 1 Liter wäßriger Lösung die gleiche Dichte wie der Most bzw. der entalkoholisierte Wein aufweist. Die Werte sind der Tabelle I zu entnehmen.

3.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

Die relative Dichte d2020 des „entalkoholisierten Weines” (dr) wird mit Hilfe der Formel berechnet: dr = dw - dA + 1,000
dw=
relative Dichte des Weines bei 20 oC (korrigiert um den Anteil der flüchtigen Säure)(4);
dA=
relative Dichte bei 20 oC einer wäßrig-alkoholischen Lösung mit dem gleichen Alkoholgehalt wie der Wein.
Man kann dr auch aus der Volumenmasse bei 20 oC ρw des Weines und ρA der wäßrig-alkoholischen Mischung von gleichem Alkoholgehalt berechnen durch die Formel: dr = 1,0018 (ρw - ρA) + 1,000, wobei der Faktor 1,0018 in den Fällen, in denen ρw kleiner als 1,05 ist, d. h. in den meisten Fällen, durch 1 ersetzt werden kann.

4.
ANGABE DER ERGEBNISSE

Der Gesamt-Trockenextrakt in g/l wird entsprechend der Dichte dr2020 des entalkoholisierten Weines bzw. d2020 des Mostes der Tabelle I entnommen. Der Gesamt-Trockenextrakt wird mit 1 Dezimale angegeben.

TABELLE I

Relative Dichte mit 2 Dezimalen3. Dezimale der relativen Dichte
0123456789
Extrakt in g/l
1,0002,65,17,710,312,915,418,020,623,2
1,0125,828,431,033,636,238,841,343,946,549,1
1,0251,754,356,959,562,164,767,369,972,575,1
1,0377,780,382,985,588,190,793,395,998,5101,1
1,04103,7106,3109,0111,6114,2116,8119,4122,0124,6127,2
1,05129,8132,4135,0137,6140,3142,9145,5148,1150,7153,3
1,06155,9158,6161,2163,8166,4169,0171,6174,3176,9179,5
1,07182,1184,8187,4190,0192,6195,2197,8200,5203,1205,8
1,08208,4211,0213,6216,2218,9221,5224,1226,8229,4232,0
1,09234,7237,3239,9242,5245,2247,8250,4253,1255,7258,4
1,10261,0263,6266,3268,9271,5274,2276,8279,5282,1284,8
1,11287,4290,0292,7295,3298,0300,6303,3305,9308,6311,2
1,12313,9316,5319,2321,8324,5327,1329,8332,4335,1337,8
1,13340,4343,0345,7348,3351,0353,7356,3359,0361,6364,3
1,14366,9369,6372,3375,0377,6380,3382,9385,6388,3390,9
1,15393,6396,2398,9401,6404,3406,9409,6412,3415,0417,6
1,16420,3423,0425,7428,3431,0433,7436,4439,0441,7444,4
1,17447,1449,8452,4455,2457,8460,5463,2465,9468,6471,3
1,18473,9476,6479,3482,0484,7487,4490,1492,8495,5498,2
1,19500,9503,5506,2508,9511,6514,3517,0519,7522,4525,1
1,20527,8

Ergänzungstabelle

4. Dezimale der relativen Dichte

Extrakt in

g/l

4. Dezimale der relativen Dichte

Extrakt in

g/l

4. Dezimale der relativen Dichte

Extrakt in

g/l

10,341,071,8
20,551,382,1
30,861,692,3

5.
REDUZIERENDE ZUCKER

1.
DEFINITION

Die reduzierenden Zucker, die sich aus den Gesamtzuckern mit einer Keto- oder Aldehydgruppe zusammensetzen, werden durch Reduzierung einer alkalischen Kupfersalzlösung bestimmt.

2.
PRINZIP DER METHODEN

2.1.
Klärung

2.1.1. Referenzmethode: Behandlung des neutralisierten und vom Alkohol befreiten Weines über eine Anionenaustauschersäule, wobei dessen Anionen gegen Acetationen ausgetauscht werden, und anschließende Klärung mit neutralem Bleiacetat.

2.1.2. Gebräuchliche Methoden: Behandlung des Weines mit einem der folgenden Reagenzien:

2.1.2.1. Neutrales Bleiacetat
2.1.2.2. Zinkhexacynoferrat II

2.2.
Bestimmung

2.2.1. Einzige Methode: Nachdem der geklärte Wein oder Most mit einer bestimmten Menge Kupfersulfat reagiert hat, wird der Überschuß an Kupferionen iodometrisch bestimmt.

3.
KLÄRUNG

Die Lösung, in der die Zuckerbestimmung erfolgt, soll einen Zuckergehalt zwischen 0,5 und 5 g/l aufweisen. Handelt es sich um einen trockenen Wein, so ist während der Klärung eine Verdünnung zu vermeiden. Bei zuckerreichen Weinen soll bei der Klärung eine Verdünnung in der Weise vorgenommen werden, daß der Zuckergehalt zwischen den in der nachfolgenden Tabelle angegebenen Grenzwerten liegt.
BezeichnungZuckergehalt liegt zwischen (g/l)Volumenmasse 20 oC zwischenVorzunehmende Verdünnung (%)
Moste und Mistellen> 125> 1,0381
Süße Weine mit oder ohne Alkoholzusatz25 und 1251,005 und 1,0384
Liebliche Weine5 und 250,997 und 1,00520
Trockne Weine< 5< 0,997keine Verdünnung

3.1.
Referenzmethode

3.1.1.
Reagenzien

3.1.1.1. Salzsäure (HCl), 1 M
3.1.1.2. Natronlauge (NaOH), 1 M
3.1.1.3. Essigsäure (CH3 COOH), 4 M
3.1.1.4. Natronlauge (NaOH), 2 M
3.1.1.5. Anionenaustauscherharz (Typ Dowex 3 (20—50 mesh) oder gleichwertiges Harz). Vorbereitung der Austauschersäule. In eine 50-ml-Bürette, deren unteres Ende mit einem Glaswollepfropfen verschlossen ist, werden 15 ml Anionenaustauscherharz (3.1.1.5) eingebracht. Vor der Verwendung des Harzes wird dieses in zwei vollständigen Arbeitsgängen regeneriert, wobei abwechselnd eine 1-M-Salzsäurelösung (3.1.1.1) und eine 1-M-Natronlauge (3.1.1.2) verwendet werden. Nach dem Nachwaschen mit 50 ml destilliertem Wasser wird das Harz in ein Becherglas gegeben, 50 ml einer 4-M-Essigsäurelösung (3.1.1.3) hinzugefügt, 5 Minuten lang geschüttelt und in die Bürette zurückgefüllt. Danach werden 100 ml 4-M-Essigsäurelösung (3.1.1.3) über die Säule gegeben. (Es ist zweckmäßig, das Harz unter 4-M-Essigsäure (3.1.1.3) aufzubewahren.) Die Säule wird mit destilliertem Wasser gewaschen, bis die ablaufende Flüssigkeit neutral reagiert. Regenerierung des Harzes. Man läßt 150 ml einer 2-M-Natronlauge (3.1.1.4) durch die Säule laufen, um die Säuren und einen großen Teil der am Harz haftenden Farbstoffe zu entfernen und wäscht mit 100 ml Wasser nach. Dann läßt man 100 ml 4-M-Essigsäurelösung (3.1.1.3) durchlaufen und wäscht nach bis die ablaufende Flüssigkeit neutral reagiert.
3.1.1.6. Neutrale Bleiacetatlösung (annähernd gesättigt): 250 g neutrales Bleiacetat (CH3 COO)2Pb · 3 H2O) werden mit sehr heißem Wasser auf 500 ml gebracht und bis zur Lösung geschüttelt.
3.1.1.7. Calciumcarbonat (Ca CO3)

3.1.2.
Durchführung der Bestimmung

3.1.2.1.
Trockne Weine
50 ml Wein werden in einer Schale (Durchmesser 10—12 cm) mit 0,5 (n-0,5) ml 1-M-Natronlauge (3.1.1.2) versetzt (n = ml 0,1 M-Natronlauge, die zur Bestimmung der Gesamtsäure von 10 ml Wein verbraucht wurden) und auf einem siedenden Wasserbad mit Hilfe eines heißen Luftstroms auf etwa 20 ml eingeengt. Diese Lösung läßt man durch die Anionenaustauschersäule in Acetatform (3.1.1.5) mit einer Geschwindigkeit von 3 ml in 2 Minuten durchlaufen. Das Eluat wird in einem 100-ml-Meßkolben aufgefangen. Die Schale und die Säule werden insgesamt 6 × mit je 10 ml destilliertem Wasser gewaschen, sodann fügt man dem Meßkolben 1 ml der gesättigten Bleiacetatlösung (3.1.1.6) und 0,5 g Calciumcarbonat (3.1.1.7) hinzu, schüttelt mehrfach um und läßt mindestens 15 Minuten stehen; danach füllt man mit Wasser zur Marke auf und filtriert. 1 ml dieses Filtrats entspricht 0,5 ml Wein.
3.1.2.2.
Moste, Mistellen, Süßweine und liebliche Weine
Nachstehende Verdünnungen werden als Beispiele angegeben. Die zu untersuchende Flüssigkeit wird 10 zu 100 verdünnt, 10 ml dieser Verdünnung werden zur Bestimmung verwendet.

3.2.
Gebräuchliche Methoden

3.2.1.
Klärung mit neutralem Bleiacetat

3.2.1.1.
Reagenzien
Neutrale Bleiacetatlösung (annähernd gesättigt) (siehe 3.1.1.6). Calciumcarbonat.
3.2.1.2.
Durchführung der Bestimmung
50 ml eines trocknen Weines werden in einem 100-ml-Meßkolben mit 0,5 (n-0,5) ml 1-M-Natronlauge (3.1.1.2) versetzt (n = ml 0,1-M-Natronlauge, die zur Bestimmung der Gesamtsäure von 10 ml Wein verbraucht wurden). Unter Schütteln werden 2,5 ml der gesättigten Bleiacetatlösung (3.1.1.6) und 0,5 g Calciumcarbonat (3.1.1.7) hinzugefügt. Man schüttelt mehrmals um und läßt mindestens 15 Minuten stehen. Dann wird mit Wasser zur Marke aufgefüllt und filtriert. 1 ml Filtrat entspricht 0,5 ml Wein. In einem 100-ml-Meßkolben wird eine entsprechende Menge Wein (oder Most oder Mistelle) gegeben, wobei die nachstehend aufgeführten Verdünnungen als Beispiel dienen: Die zu untersuchende Flüssigkeit wird 10 zu 100 verdünnt, 10 ml dieser Verdünnung werden zur Bestimmung verwendet.

3.2.2.
Klärung mit Zinkhexacyanoferrat (II)

Dieses Verfahren soll nur für Weißweine, hellfarbige Süßweine und Moste verwandt werden.
3.2.2.1.
Reagenzien
Kaliumhexacyanoferrat (II) (K4 Fe (CN)6 · 3H2O)150g
mit Wasser auf1000ml.
Zinksulfat (Zn SO4 · 7 H2O)300g
mit Wasser auf1000ml.
3.2.2.2.
Durchführung der Bestimmung
In einen 100-ml-Meßkolben wird eine entsprechende Menge Wein (oder Most oder Mistelle) gegeben, wobei die nachstehend aufgeführten Verdünnungen als Beispiel dienen: Die zu untersuchende Flüssigkeit wird 10 zu 100 verdünnt, 10 ml dieser Verdünnung werden zur Bestimmung verwendet.

4.
BESTIMMUNG

4.1.
Reagenzien

4.1.1.
Alkalische Kupfersalzlösung:

Kupfersulfat, p.a. (CuSO4 · 5 H2O)25g
Citronensäure p.a. (C6 H8 O7 · H2O)50g
kristallisiertes Natriumcarbonat (Na2 CO3 · 10 H2O)388g
mit Wasser auf1000ml.
Man löst das Kupfersulfat in 100 ml Wasser, die Citronensäure in 300 ml Wasser und das Natriumcarbonat in 300 bis 400 ml heißem Wasser. Zunächst werden die Citronensäurelösung und die Natriumcarbonatlösung gemischt, sodann die Kupfersulfatlösung hinzugefügt und auf 1 l aufgefüllt.

4.1.2.
30%ige Kaliumjodidlösung:

Kaliumjodid (K)30g
mit Wasser auf100ml.
In dunkler Glasflasche aufbewahren.

4.1.3.
25%ige Schwefelsäure:

Schwefelsäure p.a. (H2SO4) ρ20 = 1,84 g/ml25g
mit Wasser auf1000ml.
Man gibt die Schwefelsäure zum Wasser, läßt abkühlen und füllt auf 100 ml auf.

4.1.4.
Stärkelösung 5 g/l:

5 g Stärke werden in etwa 500 ml Wasser gelöst, unter Rühren zum Kochen gebracht und 10 Minuten im Sieden gehalten. Man fügt 200 g Natriumchlorid (NaCl) zu und füllt nach dem Abkühlen auf 1 l auf.

4.1.5. Natriumthiosulfatlösung (Na2S2O3) 0,1 M

4.1.6. Invertzuckerlösung 5 g/l: Diese Lösung ist zur Überprüfung der Bestimmungstechnik zu verwenden. In einen 200 ml Meßkolben gibt man
Saccharose p.a. (C12H22O11)4,75g
Wasser, etwa100ml
Salzsäure p.a. (HCl), ρ20 = 1,16-1,19 g/ml5ml
In einem Wasserbad von 60 oC wird die Lösung auf 50 oC erwärmt und 15 Minuten bei dieser Temperatur gehalten. Man läßt 30 Minuten bei Raumtemperatur und anschließend in einem kalten Wasserbad abkühlen. Die Lösung wird in einen 1000-ml-Meßkolben übergeführt und zur Marke aufgefüllt. Diese Lösung ist etwa 1 Monat haltbar. Vor Gebrauch wird die Lösung mit Natronlauge neutralisiert (Acidität der Lösung etwa 0,06 M).

4.2.
Durchführung der Bestimmung

In einen 300-ml-Erlenmeyer-Kolben gibt man 25 ml alkalische Kupfersalzlösung, 15 ml Wasser und 10 ml der geklärten Flüssigkeit. Die Lösung darf nicht mehr als 60 mg Invertzucker enthalten. Man fügt einige Körnchen Bimsstein hinzu, bringt die Lösung am Rückfluß innerhalb von 2 Minuten zum Sieden und hält genau 10 Minuten lang im Sieden. Es wird sofort unter fließendem Wasser abgekühlt. Nach vollständigem Abkühlen werden 10 ml 30%ige Kaliumjodidlösung (4.1.2), 25 ml 25%ige Schwefelsäure (4.1.3) und 2 ml Stärkelösung (4.1.4) zugegeben. Man titriert mit 0,1 M-Natriumthiosulfatlösung (4.1.5). n = ml verbrauchte Natriumthiosulfatlösung des Hauptversuches. Außerdem wird ein Blindwert ermittelt, bei dem die 10 ml Probelösung durch 10 ml destilliertes Wasser ersetzt werden. n′ = ml verbrauchte Natriumthiosulfatlösung des Blindversuches.

4.3.
Angabe der Ergebnisse

4.3.1.
Berechnung

Der in der untersuchten Lösung enthaltene Zuckergehalt, ausgedrückt als Invertzucker, ist in Abhängigkeit von n′-n ml verbrauchter 0,1 M-Natriumthiosulfatlösung nachstehender Tabelle zu entnehmen. Der Zuckergehalt des Weines wird in Gramm Invertzucker je Liter mit einer Dezimalstelle angegeben, wobei die während der Klärung durchgeführten Verdünnungen und das Probevolumen zu berücksichtigen sind.

4.3.2.
Wiederholbarkeit

r=
0,015 xi
xi=
Konzentration des Invertzuckers in g/l der Probe.

4.3.3.
Vergleichbarkeit

R=
0,058 xi
xi=
Konzentration des Invertzuckers in g/l der Probe.
Umrechnungstabelle: ml 0,1 M-Natriumthiosulfatlösung (n′ - n) ml und reduzierende Zucker in mg

Na2S2O3

(ml 0,1 M)

Reduzierende Zucker (mg)Diff.

Na2S2O3

(ml 0,1 M)

Reduzierende Zucker (mg)Diff.
12,42,41333,02,7
24,82,41435,72,8
37,22,51538,52,8
49,72,51641,32,9
512,22,51744,22,9
614,72,61847,22,9
717,22,61950,03,0
819,82,62053,03,0
922,42,62156,03,1
1025,02,62259,13,1
1127,62,72362,2
1230,32,7

6.
SACCHAROSE

1.
PRINZIP DER METHODEN

I. Qualitativer Nachweis mittels Dünnschichtchromatographie. Die Saccharose wird dünnschichtchromatographisch auf Celluloseplatten von den anderen Zuckern getrennt und mit dem Reagenz Harnstoff-Salzsäure bei 105 oC nachgewiesen.

II. Nachweis und Bestimmung durch Hochdruckflüssigkeitschromatographie, Trennung der Saccharose über eine aminomodifizierte Kieselgelsäule, Detektion mittels Refraktometrie und Quantifizierung über einen externen Standard.

Anmerkungen:

Der Nachweis eines Zusatzes von Saccharose zum Most rektifizierten Traubenmostkonzentrat oder Wein kann durch die Kernresonanzmagnetische Messung des Deuteriums geführt werden.

Für den Nachweis und die Bestimmung von Saccharose kann auch die Gaschromatographie, wie in Kapitel 42 unter f) beschrieben, angewandt werden.

2.
DÜNNSCHICHTCHROMATOGRAPHISCHE METHODE

2.1.
Gerätschaften

2.1.1.
Cellulose-Fertigplatten

2.1.2.
Chromatographiekammer

2.1.3.
Mikroliterspritze oder Mikropipette

2.1.4.
Trockenschrank, einstellbar auf 105 ± 2o C

2.2.
Reagenzien

2.2.1.
Aktivkohle

2.2.2. Fließmittel: Dichlormethan — Essigsäure (ρ20 = 1,05 g/ml) — Ethanol — Methanol — Wasser (50:25:9:6:10).

2.2.3.
Sprühreagenz:

Harnstoff5g
Salzsäure, 2 M20ml
Ethanol100ml.

2.2.4.
Vergleichslösung:

Glucose35g
Fructose35g
Saccharose0,5g
Wasser zu1000ml.

2.3.
Durchführung der Bestimmung

2.3.1.
Vorbereitung der Probe

Stark gefärbte Moste und Weine werden mit Aktivkohle entfärbt. Bei rektifiziertem Traubenmostkonzentrat verwendet man eine Lösung, die 25 % (g/g) Zucker enthält (25 o Brix), siehe Kapitel „pH-Wert des Weines und des Mostes” unter 4.1.2, und verdünnt diese 1:4 (25 ml/100 ml) mit Wasser.

2.3.2.
Chromatographie

2,5 cm vom unteren Plattenrand entfernt werden

10 μl der Probelösung,

10 μl der Vergleichslösung

aufgetragen. Man chromatographiert bei Kammersättigung bis etwa 1 cm unterhalb des oberen Plattenrandes. Sodann wird die Platte in einem warmen Luftstrom getrocknet und die Chromatographie noch zweimal wiederholt, wobei die Platte jedes Mal getrocknet wird. Danach besprüht man mit 15 ml des Sprühreagenzes und erhitzt 5 Minuten bei 105 oC im Trockenschrank.

2.4.
Ergebnis

Saccharose und Fructose erscheinen als dunkelblaue Flecken auf weißem Grund, Glucose als weniger intensiver grünlicher Fleck.

3.
NACHWEIS UND BESTIMMUNG DURCH HPLC

Die chromatographischen Bedingungen sind lediglich beispielhaft angegeben.

3.1.
Gerätschaften

3.1.1.
Hochdruckflüssigkeitschromatograph ausgerüstet mit:

1. einem Injektor mit Probenschleife, 10 μl;
2. einem Detektor, Differential-Refraktometer oder Interferometer;
3. einer Trennsäule, Länge 250 mm, innerer Durchmesser 4 mm, stationäre Phase aminodifiziertes (NH2) Kieselgel;
4. einer Vorsäule, gefüllt mit derselben Phase;
5. einer Einrichtung zum Temperieren der Vor- und Trennsäule auf 30 oC;
6. einem Schreiber, evtl. Integrator;
7. Fließgeschwindigkeit der mobilen Phase: 1 ml/Min.

3.1.2.
Membranfiltration (0,45 μm)

3.2.
Reagenzien

3.2.1.
Bidestilliertes Wasser

3.2.2.
Acetonitril (CH3CN) HPLC-Qualität

3.2.3. Mobile Phase: Acetonitril-Wasser (80—20 (v/v)), filtriert über eine Membrane (0,45 μm). Das Fließmittel wird vor Gebrauch entgast.

3.2.4. Eichlösung: Wäßrige Saccharoselösung, 1,2 g/l, filtriert über eine Membrane (0,45 μm).

3.3.
Durchführung der Bestimmung

3.3.1.
Vorbereitung der Probe

Wein und Most: Man filtriert die Proben über eine Membrane (0,45 μm).

Rektifiziertes Traubenmostkonzentrat (RTK): Man verwendet eine verdünnte Lösung des RTK (40 %, g/v), siehe „Gesamtsäure” unter 5.1.2 und filtriert diese über eine Membrane (0,45 μm).

3.3.2.
Chromatographie

Man injiziert jeweils 10 μl der Eichlösung und der nach 3.3.1 vorbereiteten Probenlösung und nimmt die Chromatogramme auf. Die Einspritzungen werden wiederholt. Die Retentionszeit der Saccharose beträgt etwa 10 Minuten.

3.4.
Berechnung

Zur Berechnung nimmt man die Mittelwerte aus jeweils 2 Einspritzungen der Eichlösung und der Probelösung.

3.4.1.
Wein und Most

Der Gehalt wird in g/l berechnet.

3.4.2.
Rektifiziertes Traubenmostkonzentrat (RTK)

Der Saccharosegehalt in g/kg RTK beträgt 2,5 × C. C = Saccharosegehalt in g/l der 40%igen (g/v) RTK-Lösung.

3.5.
Angabe der Ergebnisse

Der Saccharosegehalt des Weines, des Mostes und des RTK wird in g/l (Wein und Most) bzw. g/kg RTK mit 1 Dezimalstelle angegeben.

7.
GLUCOSE UND FRUCTOSE

1.
DEFINITION

Glucose und Fructose werden enzymatisch bestimmt. Diese Bestimmung wird nur zur Berechnung des Verhältnisses Glucose/Fructose herangezogen.

2.
PRINZIP

Glucose und Fructose werden mit Adenosin-5′-triphosphat (ATP) während einer durch das Enzym Hexokinase (HK) katalysierten Reaktion phosphoriliert und bilden Glucose-6-phosphat (G6P) und Fructose-6-phosphat (F6P): Glucose + ATP G6P + ADP Fructose + ATP F6P + ADP Zunächst wird Glucose-6-phosphat durch Nicotinamid-adenin-dinucleotid-phosphat (NADP) in Gegenwart des Enzyms Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase (G6PDH) zu Gluconat-6-phosphat oxidiert. Die reduzierte Nicotinamid-adenin-dinucleotid-phosphat-Menge (NADPH), die während der Reaktion gebildet wird, entspricht der Menge Glucose-6-phosphat, somit also der Glucosemenge. G6P + NADP+ Gluconat-6-phosphat + NADPH + H+ Das reduzierte Nicotinamid-adenin-dinucleotid-phosphat (NADPH) ist Meßgröße und wird aufgrund seiner Absorption bei 340 nm bestimmt. Nach Ablauf dieser Reaktion wird Fructose-6-phosphat durch Phosphoglucose-Isomerase (PGI) in Glucose-6-phosphat überführt. F6P G6P Glucose-6-phosphat reagiert erneut mit Nicotinamid-adenin-dinucleotid-phosphat und bildet dabei Gluconat-6-phosphat und reduziertes Nicotinamid-adenin-dinucleotid-phosphat (NADPH); dieses wird wiederum bestimmt.

3.
GERÄTSCHAFTEN

Spektralphotometer zur Durchführung der Messung bei 340 nm, dem Absorptionsmaximum von NADPH. Da es sich um absolute Messungen handelt (Berechnung nicht über eine Eichkurve, sondern über den molaren Extinktionskoeffizienten von NADPH), müssen die Richtigkeit der Wellenlänge und die Linearität der Extinktionen gewährleistet sein.

Gegebenenfalls kann auch ein Spektrallinienphotometer verwendet werden, das Messungen bei 334 nm oder 365 nm erlaubt.

Glas- oder Einwegküvetten, Schichtdicke 1 cm.

Enzymtestpipetten, 0,02 — 0,05 — 0,1 — 0,2 ml.

4.
REAGENZIEN

4.1. Lösung 1: Puffer (Triethanolamin 0,3 M; pH = 7,6; 4 · 10-3 M Mg2+): 11,2 g Triethanolaminhydrochlorid (C2H5)3N · HCl) und 0,2 g Mg SO4 · 7 H2O werden in 150 ml bidestilliertem Wasser gelöst, 4 ml 5 M Natronlauge (NaOH) hinzugefügt, um einen pH = 7,6 zu erreichen, und auf 200 ml aufgefüllt. Diese Pufferlösung kann vier Wochen lang bei + 4 oC aufbewahrt werden.

4.2. Lösung 2: Nicotinamid-adenin-dinucleotid-phosphat (ungefähr 11,5.10-3M): 50 mg Dinatrium-Nicotinamid-adenin-dinucleotid-phosphat werden in 5 ml bidestilliertem Wasser gelöst. Diese Lösung kann vier Wochen lang bei + 4 oC aufbewahrt werden.

4.3. Lösung 3: Adenosin-5′-triphosphat (ungefähr 81 10-3M): 250 mg Dinatrium-adenosin-5′-triphosphat und 250 mg Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3) werden in 5 ml bidestilliertem Wasser gelöst. Diese Lösung kann vier Wochen lang bei + 4 oC aufbewahrt werden.

4.4. Lösung 4: Hexokinase/Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase: 0,5 ml Hexikonase (2 mg Protein/ml, d. h. 280 U/ml) und 0,5 ml Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase (1 mg Protein/ml) werden gemischt. Die Mischung kann ein Jahr lang bei ungefähr + 4 oC aufbewahrt werden.

4.5. Lösung 5: Phosphoglucose-Isomerase (2 mg Protein/ml, d. h. 700 U/ml). Die Suspension wird unverdünnt verwendet. Aufbewahrung: 1 Jahr bei ungefähr + 4 oC.

Anmerkung:

Die für diese Bestimmung notwendigen Reagenzien sind im Handel erhältlich.

5.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

5.1. Vorbereitung der Probe Nach Maßgabe der geschätzten Glucose- und Fructosemenge je Liter werden folgende Verdünnungen hergestellt:
Messung bei 340 und 334 nm365 nmVerdünnung mit WasserVerdünnungsfaktor F
Bis 0,4 g/l0,8 g/l
Bis 4,0 g/l8,0 g/l1 + 910
Bis 10,0 g/l20,0 g/l1 + 2425
Bis 20,0 g/l40,0 g/l1 + 4950
Bis 40,0 g/l80,0 g/l1 + 99100
Über 40,0 g/l80,0 g/l1 + 9991000

5.2.
Messung

Das Spektralphotometer wird auf die Wellenlänge 340 nm eingestellt, die Messungen werden gegen Luft (keine Küvette im Strahlengang) oder gegen Wasser durchgeführt. Temperatur 20 bis 25 oC. In 2 Küvetten, Schichtdecke 1 cm, pipettiert man:
LeerwertProbe
Lösung 1 (4.1) (Temperatur auf 20 oC)2,50 ml2,50 ml
Lösung 2 (4.2)0,10 ml0,10 ml
Lösung 3 (4.3)0,10 ml0,10 ml
Probe0,20 ml
Destilliertes Wasser0,20 ml
Man mischt und mißt nach ungefähr 3 Minuten die Extinktion der Lösungen (E1). Die Reaktion wird gestartet durch die Zugabe von
Lösung 4 (4.4)0,02 ml0,02 ml.
Man mischt, wartet 15 Minuten und mißt die Extinktion der Lösungen. Der Stillstand der Reaktion wird nach 2 Minuten überprüft (E2). Anschließend fügt man:
Lösung 5 (4.5)0,02 ml0,02 ml
hinzu und mischt. Nach 10 Minuten wird die Extinktion gemessen und über Stillstand der Reaktion nach 2 Minuten überprüft (E3). Man berechnet die Extinktionsdifferenzen (ΔE) für den Leerwert und die Probe: E2 - E1 entspricht Glucose; E3 - E2 entspricht Fructose. Die Extinktionsdifferenz des Leerwertes (ΔEL) wird von der Extinktionsdifferenz der Probe (ΔEρ) abgezogen, man erhält für Glucose: ΔEG = ΔEp - ΔEL für Fructose: ΔEF = ΔEp - ΔEL.

Bemerkung:

Die für die Reaktion der Enzyme erforderliche Zeit kann sich von einer Charge zur anderen ändern; sie wird hier nur als Beispiel angegeben. Es wird empfohlen, diese für jede Charge zu bestimmen.

5.3.
Angabe der Ergebnisse

5.3.1.
Berechnung

Die allgemeine Formel für die Berechnung der Konzentration lautet: C = V · MGε · d · v · 1000 Δ E g/l
V=
Testvolumen (ml)
v=
Probevolumen (ml)
MG=
Molekulargewicht der zu bestimmenden Substanz
d=
Schichtdicke der Küvette (cm)
ε=
Extinktionskoeffizient von NADPH bei 340 nm = 6,3 (mmol-1 · l · cm-1)
V=
2,92 ml für die Bestimmung der Glucose
V=
2,94 ml für die Bestimmung der Fructose
v=
0,20 ml
MG=
180
d=
1.
Man erhält: für Glucose: Cg/l = 0,417 · ΔEG für Fructose: Cg/l = 0,420 · ΔEF. Ist bei der Vorbereitung der Probe eine Verdünnung vorgenommen worden, so wird das Ergebnis mit dem entsprechenden Verdünnungsfaktor F multipliziert.

Anmerkung:

Wurde die Messung bei den Wellenlängen 334 oder 365 nm, durchgeführt, so ergibt sich für die

Messung bei 334 nm ε = 6,2 (mmol-1 · l · cm-1)

für Glucose: Cg/l = 0,425 · ΔEG

für Fructose: Cg/l = 0,428 · ΔEF;

Messung bei 365 nm ε = 3,4 (mmol-1 · l · cm-1)

für Glucose: Cg/l = 0,773 · ΔEG

für Fructose: Cg/l = 0,778 · ΔEF.

5.3.2.
Wiederholbarkeit (r)

r = 0,056 xi.

5.3.3.
Vergleichbarkeit (R)

R=
0,12 + 0,076 xi
xi=
Glucose- bzw. Fructosegehalt in g/l.

8.
NACHWEIS DER ANREICHERUNG VON TRAUBENMOST,

TRAUBENMOSTKONZENTRAT, REKTIFIZIERTEM TRAUBENMOSTKONZENTRAT UND WEIN DURCH KERNRESONANZMAGNETISCHE MESSUNG DES DEUTERIUMGEHALTES

(RMN — FINS / SNIF — NMR)

1.
DEFINITION

Die im Zucker und im Wasser des Traubenmostes enthaltenen Deuteriumatome sind nach der Gärung in den Molekülen I, II, III und IV des Weines wie folgt verteilt:
CH2D CH2 OHCH3 CHD OH
III
CH3 CH2 ODHOD
IIIIV
Die Zugabe von Zucker (Trockenzuckerung) vor der Gärung des Mostes wirkt sich auf die Verteilung der Deuteriumatome aus. Im Vergleich zu den Werten der entsprechenden Parameter eines natürlichen Weines aus dem gleichen Weinanbaugebiet hat die Trockenzuckerung folgende Änderungen zur Folge:

Parameter

Wein

(D/H)I(D/H)II(D/H)WQR
ohne Anreicherung

angereichert mit
Rübenzucker

Rohrzucker

Maiszucker
(D/H)I:
Isotopenverhältnis im Molekül I
(D/H)II:
Isotopenverhältnis im Molekül II
(D/H)WQ:
Isotopenverhältnis im Wasser des Weines.
R=
2(D/H)II/(D/H)I gibt die relative Verteilung des Deuteriums in den Molekülen I und II wieder: R wird direkt gemäß den Signalintensitäten h gemessen und beträgt R = 3hII/hI.
(D/H)I kennzeichnet vor allem die Pflanzenart, die den Zucker synthetisiert hat und in geringem Maße die geographische Lage des Anbauortes (Art des bei der Photosynthese assimilierten Wassers). (D/H)II gibt Aufschluß über die klimatischen Verhältnisse des Anbauortes der Trauben (Art des Regenwassers und meteorologische Bedingungen) und in geringem Maße über die anfängliche Zuckerkonzentration des Mostes. (D/H)WQ beschreibt die klimatischen Verhältnisse des Anbauortes und den Zuckergehalt des Ausgangsmostes.

2.
PRINZIP

Die Bestimmung der oben definierten Parameter R, (D/H)I und (D/H)II erfolgt durch NMR-Messung des Deuteriums an dem aus Wein oder Produkten der Gärung von Most, Mostkonzentrat oder rektifiziertem Mostkonzentrat unter bestimmten Bedingungen extrahierten Ethanol; sie wird gegebenenfalls durch die Bestimmung des Isotopenverhältnisses des aus dem Wein extrahierten Wassers (D/H)WQ und des Isotopenverhältnisses 13C/12C im Ethanol ergänzt. Aus der zu erwartenden Datenbank der Gemeinschaft müssen

bei Weinen neben den in den betreffenden Anbaugebieten entnommenen Untersuchungsproben auch authentische Vergleichsproben gleichen Ursprungs (geographischer Ort und Jahrgang) entnommen werden (mindestens 3);

bei Mosten, Mostkonzentraten und rektifizierten Mostkonzentraten als Vergleichsproben authentische Moste gleichen Ursprungs (geographischer Ort und Jahrgang) entnommen werden (mindestens 3).

Für die Kontrolle der auf ihrem Hoheitsgebiet hergestellten Erzeugnisse und in Erwartung des Aufbaus einer Datenbank der Gemeinschaft können die Mitgliedstaaten vorläufig eine einzelstaatliche Datenbank benutzen

3.
VORBEREITUNG DER PROBE

3.1.
Gewinn von Ethanol und Wasser aus dem Wein

Anmerkung: Jede andere Apparatur zur Gewinnung des Ethanols kann verwendet werden, wenn 98—98,5 % des vorhandenen Weinalkohols gewonnen werden und das Endprodukt 92—93 % (g/g) Alkohol (95 % Vol.) enthält.

3.1.1.
Gerätschaften und Reagenzien

Apparatur zur Gewinnung von Ethanol (Abbildung 1), bestehend aus:

Pilzheizhaube mit Spannungsregler;

Schliffkolben, Inhalt 1 Liter;

Drehbandkolonne mit Teflon-Spirale;

125 ml Erlenmeyerkolben mit Schliff;

125 und 60 ml Flaschen mit Kunststoffstopfen.

Karl-Fischer-Reagenzien zur Bestimmung des Wassers (zum Beispiel Merck 9241 und 9243).

3.1.2.
Durchführung der Bestimmung

3.1.2.1. Der Alkoholgehalt des Weines wird auf mindestens 0,05 % Vol. genau bestimmt (tv).
3.1.2.2.
Gewinnung des Ethanols
500 ml gut gemischter Wein mit einem Alkoholgehalt von tv werden in den Kolben der Destillationsapparatur, die mit einem konstanten Rückflußverhältnis von etwa 0,9 arbeitet, gegeben. Das Destillat wird in einem zuvor gewogenen 125-ml-Schlifferlenmeyerkolben aufgefangen. 40 bis 60 ml der im Temperaturbereich 78,0 bis 78,2 oC siedenden Flüssigkeit werden aufgefangen. Übersteigt die Temperatur 78,5 oC, so wird die Entnahme 5 Minuten lang unterbrochen. Nach Abkühlen auf 78 oC wird wiederum Destillat entnommen, bis die Temperatur erneut 78,5 oC erreicht; dieser Vorgang wird wiederholt, bis die Temperatur nach Unterbrechung der Entnahme und bei Betrieb im geschlossenen Kreislauf nicht mehr abnimmt. Die vollständige Destillation dauert rund 5 Stunden. Auf diese Weise können 98 bis 98,5 % des Gesamtalkoholgehaltes des Weines überdestilliert werden. Man erhält so ein Destillat von 92 bis 93 Gewichtsprozent (95 % Vol.) Alkohol, ein Alkoholgehalt, auf den sich die in Kapitel 4 beschriebenen Meßbedingungen beziehen. Das so erhaltene Ethanol wird gewogen. 60 ml der homogenen Destillationsrückstände werden in einem 60-ml-Fläschchen aufbewahrt. Dies entspricht dem Wasser des Weines, dessen Isotopenverhältnis eventuell bestimmt wird.

Anmerkung: Steht ein Spektrometer mit einem Probenkopf von 10 mm zur Verfügung (siehe Kapital 4), so ist die Entnahme einer homogenen Probe von 300 ml Wein ausreichend.

3.1.2.3.
Bestimmung des Alkoholgehaltes des gewonnenen Ethanoldestillates
An einer Probe von etwa 0,5 ml Ethanol mit genau bekannter Masse p in g wird der Wassergehalt (p′) nach dem Karl-Fischer-Verfahren bestimmt. Die Massenprozente Ethanol werden nach folgender Formel berechnet:tmD = p - p′p × 100

3.2.
Vergärung des Mostes, Mostkonzentrates und rektifizierten Mostkonzentrates

3.2.1.
Gerätschaften und Reagenzien

Weinsäure;

Bacto Yeast Nitrogen (Base ohne Aminosäuren) DIFCO;

Trockenhefe (Saccharomyces cerevisae).

Wenn das Isotopenverhältnis des Wassers aus dem Most bekannt ist, so können die Hefen vor der Zugabe 15 Minuten lang in wenig lauwarmem, nicht destilliertem Wasser, dessen Isotopenverhältnis nahe bei dem des Wassers des Mostes liegt, reaktiviert werden (1 g/50 ml). Kennt man das Isotopenverhältnis des Wassers aus dem Most nicht, so ist es vorteilhaft, die Hefen direkt zu verwenden. 1 g Trockenhefe (etwa 1010 Zellen) werden 1 Liter Most zugesetzt. Gärbehälter, Inhalt 1,5 l, mit Gäraufsatz, um die Alkoholdämpfe zu kondensieren. Ein Verlust an Alkohol während der Gärung ist unbedingt zu vermeiden. Der vorhandene Zucker muß zu mehr als 98 % vergoren werden.

3.2.2.
Durchführung der Vergärung

3.2.2.1.
Most

Frischer Most

1 Liter Most, dessen Gehalt an vergärbaren Zuckern vorher bestimmt wurde, wird in den Gärbehälter gegeben und mit 1 g reaktivierter Trockenhefe versetzt. Der Gärbehälter wird mit einem Gäraufsatz (Vergärung unter Luftabschluß) versehen. Die Gärung wird bei etwa 20 oC bis zur vollständigen Vergärung der Zucker durchgeführt. Nach der Bestimmung des Alkoholgehaltes und der Berechnung der Alkoholausbeute, wird der vergorene Most zentrifugiert und zur Gewinnung des Ethanols destilliert.

Mit Schwefeldioxid stummgemachter Most

Etwas mehr als 1 Liter Most (1,2 l) werden entschwefelt, indem durch den auf einem Wasserbad von 70—80 oC unter Rückfluß erhitzten Most ein Stickstoffstrom geleitet wird, bis der Gehalt an Schwefeldioxid weniger als 200 mg/l beträgt. Eine Konzentrierung des Mostes durch Verdampfen von Wasser ist unbedingt zu vermeiden (Verwendung eines geeigneten Kühlsystems).

Man gibt 1 Liter des entschwefelten Mostes in den Gärbehälter und verfährt weiter wie unter „frischer Most” beschrieben.

Anmerkung: Ist zur Stummschwefelung Kaliummetabisulfit verwendet worden, so müssen vor der Entschwefelung 0,25 ml konzentrierte Schwefelsäure (ρ20 = 1,84 g/ml) je Gramm Metabisulfit pro Liter Most zugegeben werden.

3.2.2.2.
Mostkonzentrat
V ml Mostkonzentrat mit einem Zuckergehalt von etwa 170 g werden in den Gärbehälter gegeben und das Volumen mit (1000 - V ml) Wasser, dessen Isotopenverhältnis gleich dem des authentischen Vergleichsmostes ist, auf 1 Liter ergänzt. Man fügt, wie unter 3.2.1 beschrieben, Trockenhefe und zusätzlich 3 g Bacto Yeast Nitrogen (ohne Aminosäuren) DIFCO zu, mischt und verfährt weiter wie oben beschrieben.
3.2.2.3.
Rektifiziertes Traubenmostkonzentrat
Man verfährt wie unter 3.2.2.2 beschrieben, wobei zu 1 Liter mit 1000 - V ml Wasser, in dem zuvor 3 g Weinsäure gelöst wurden, ergänzt wird. Das Isotopenverhältnis des verwendeten Wassers muß gleich dem des Wassers des authentischen Vergleichsmostes sein.

Anmerkung: Je 50 ml Most, entschwefelter Most, Mostkonzentrat oder rektifiziertes Traubenmostkonzentrat werden zur evtl. Gewinnung des Wassers und zur Bestimmung seines Isotopenverhältnisses (D/H)WQ aufbewahrt. Das Wasser kann aus dem Most durch azeotrope Destillation mit Toluol sehr leicht extrahiert werden.

3.3.
Vorbereitung der Alkoholprobe für die NMR-Messung

3.3.1.
Reagenzien

N,N-Tetramethylharnstoff (TMU); man verwendet eine TMU-Referenzprobe mit bekanntem und kontrolliertem Isotopenverhältnis (D/H). Diese Probe wird geliefert von der:

    Generaldirektion Wissenschaft, Forschung und Entwicklung der Kommission der EG,

    Referenzbüro der Gemeinschaft (BCR),

    Rue de la Loi 200,

    B — 1049 Brüssel.

3.3.2.
Durchführung der Bestimmung

NMR-Probenkopf mit 15 mm Durchmesser:

In ein zuvor gewogenes Fläschchen werden 7 ml des nach 3.1.2 erhaltenen Alkohols gegeben und auf 0,1 mg genau gewogen (mA). Nach Zugabe von 3 ml des internen Standards (TMU) wird wieder auf 0,1 mg genau gewogen (mSt und gut durchgemischt.

NMR-Probenkopf mit 10 mm Durchmesser:

Es genügen 3,2 ml Alkohol und 1,3 ml TMU.

Entsprechend dem Spektrometertyp und des verwendeten Probenkopfes (siehe Kapitel 4) wird eine ausreichende Menge an Hexafluorbenzol (C6F6) zur Stabilisierung der Feldfrequenz (Locksubstanz) hinzugefügt.

SpektrometerProbenkopf
10 mm15 mm
7,05 T150 μl200 μl
9,4 T35 μl50 μl

3.4.
Vorbereitung der Wasserprobe für die NMR-Messung im Hinblick auf eine eventuelle Bestimmung des Isotopenverhältnisses.

3.4.1.
Reagenzien

N,N-Tetramethylharnstoff (TMU): Siehe 3.3.1.

3.4.2.
Durchführung der Bestimmung

In ein zuvor gewogenes Fläschchen werden 3 ml des nach 3.1.2 bzw. 3.2 (Anmerkung) erhaltenen Wassers gegeben und auf 0,1 mg genau gewogen (m′E). Nach Zugabe von 4 ml des internen Standards (TMU) wird wiederum auf 0,1 mg genau gewogen und gut durchmischt (m′st).

Anmerkung:

Wenn das Laboratorium über ein Massenspektrometer zur Isotopenanalyse verfügt, so kann zur Entlastung des NMR-Gerätes die Messung auch mit diesem Gerät durchgeführt werden, denn es ist notwendig, für jede Serie der zu untersuchenden Weine das Verhältnis TIV (5.2) zu bestimmen.

4.
AUFNAHME DES 2H-NMR-SPEKTRUMS VON ALKOHOL UND WASSER

Bestimmung der Isotopenverhältnisse.

4.1.
Gerätschaften

Kernresonanzspektrometer, ausgerüstet mit einem selektiven Deuterium-Probenkopf, der bei gegebener Feldstärke optimal auf die Resonanzfrequenz des Deuteriumisotops abstimmbar ist (z. B. für Bo = 7,05 T beträgt Vo = 46,05 MHz und für Bo = 9,4 T beträgt Vo = 61,4 MHz), sowie einem Protonenentkopplungskanal und einem 19-F-Locksystem.

Die Auflösung, ausgedrückt durch die Halbwertsbreite des Methyl-, Methylensignals des Alkohols und des Methylsignals von TMU (Tetramethylharnstoff) wird wie folgt bestimmt: Exponentielle Multiplikation mit LB = 0 (Abbildung 2b; d. h. ohne Window-Funktion) und Ausmessen der Linienbreite auf halber Höhe des Signals von Tetramethylharnstoff. Die Halbwertsbreite sollte kleiner als 0,5 Hz sein. Die Empfindlichkeit sollte mindestens ein Signal-Rauschverhältnis von 150: 1 erreichen, gemessen am Methylsignal von Ethanol bei 95 % Vol. (93,5 % g/g) und berechnet mit einer exponentiellen Multiplikation von LB = 2 (Abbildung 2a).

Unter diesen Bedingungen sollte die Standardabweichung der Messung kleiner als 0,35 % sein, bezogen auf die Höhe der Signale bei 10 Wiederholungen und 97,5 %iger statistischer Sicherheit.

Automatischer Probenwechsler (eventuell).

Zugehöriges Auswerteprogramm.

15 mm oder 10 mm Probenröhrchen je nach Ausrüstung des Spektrometers.

4.2.
Einstellung und Überprüfung des NMR-Spektrometers

4.2.1.
Einstellung

Die Homogenität und Empfindlichkeit werden wie üblich gemäß den Anweisungen des Herstellers eingestellt.

4.2.2.
Überprüfung der Einstellung

Man verwendet Referenzalkohole mit unterschiedlichen, aber genau bestimmten Isotopengehalten, bezeichnet mit den Buchstaben C (Alkohol aus Rohrzucker oder Maiszukker), V (Weinalkohol) und B (Alkohol aus Zuckerrüben). Diese Proben werden von der unter Ziffer 3.3.1 angegebenen Adresse geliefert. Man bestimmt die Isotopenwerte dieser Alkohole wie unter 4.3 beschrieben und bezeichnet diese als Cmes, Vmes und Bmes (siehe 5.3). Man vergleicht diese Werte mit den entsprechenden Referenzwerten Cst, Vst und Bst (siehe 5.3). Die Wiederholstandardabweichung aus 10 Messungen für jedes Spektrum muß für den R-Wert weniger als 0,01 und für die Verhältnisse (D/H)I und (D/H)II weniger als 0,3 ppm betragen. Die Mittelwerte der so bestimmten Isotopenwerte (R, (D/H)I, (D/H)II) müssen innerhalb der Wiederholbarkeit, die vom Referenzbüro der Gemeinschaft für diese Parameter für die 3 Referenzalkohole angegeben wird, liegen. Wenn nicht, so muß die Einstellung wiederholt werden.

4.3.
Aufnahme der NMR-Spektren

Die nach 3.3 aufbereitete Alkoholprobe (oder nach 3.4 aufbereitete Wasserprobe) wird in ein 15- oder 10-mm-Proberöhrchen eingebracht und in das Gerät eingesetzt. Die Bedingungen zur Aufnahme der Spektren sind folgende:

Die Temperatur des Gerätes (z. B. 302 K) muß konstant gehalten werden.

Aufnahmezeit (Acquisition time) (ACS) mindestens 6,8 s bei einer Spektralbreite (Sween-width) (SW) von 1200 Hz und einer Größe (Size) (SI) von 16 K, d. h. ungefähr 20 ppm bei 61,4 MHz oder 27 ppm bei 46,1 MHz.

Pulswinkel: 90o.

Verzögerung der Aufnahme: dieser Wert muß etwa in der gleichen Größenordnung liegen wie die Zeit des Probedurchlaufs (dwell time).

Quadratur-Detektion: Offset 01 (Einstrahlfrequenz zur Anregung der Deuteriumspinsysteme) zwischen die Referenzsignale OD und CHD für den Alkohol und zwischen die Referenzsignale HOD und TMU für das Wasser einstellen.

Offset 02 (Einstrahlfrequenz des Entkopplers) anhand eines Protonenspektrums der aktuellen Probe bestimmen. Eine gute Entkopplung ist erreicht, wenn sich 02 in der Mitte des Frequenzabstandes zwischen den CH3- und CH2-Gruppen befindet. Es sollte das Breitbandentkopplungsverfahren angewendet werden.

Für jedes Spektrum ist eine genügende Anzahl Akkumulationen NS (number of scans) durchzuführen, um das unter 4.1 angegebene Signal-Rauschverhältnis zu erhalten. Man wiederholt dieses für jede Probe 10mal. Die NS-Werte hängen vom verwendeten Spektrometertyp und Probenkopf ab (siehe 4). Es empfiehlt sich beispielsweise:
SpektrometerProbenkopf
10 mm15 mm
7,05 TNS = 304NS = 200
9,04 TNS = 200NS = 128

5.
ANGABE DER ERGEBNISSE

5.1.
Ethanol

Für jedes dieser zehn Spektren ist folgendes zu bestimmen (siehe NMR-Spektrum des Ethanols, Abbildung 2a):

R = 3 hIIhI = 3 · Höhe des Signals II CH3 CHD OHHöhe des Signals I CH2D CH2OH

D/HI = 1,5866 · T1 · mstmA · D/HsttmD

D/HII = 2,3799 · TII · mstmA · D/HsttmD

mit

TI = Höhe des Signals I CH2D CH2 OHHöhe des Signals des internen Standards TMU

TII = Höhe des Signals II CH3 CHD OHHöhe des Signals des internen Standards TMU

CH3 CHD OH mSt und mA siehe 3.3.2

tmD siehe 3.1.2.3

(D/H)St = Isotopenverhältnis des internen Standards (TMU), laut Angabe auf der Flasche, die vom Referenzbüro der Gemeinschaft (BCR) bezogen wurde.

Anstelle der Signalflächen kann man durchaus die Höhen der Signale zur Berechnung heranziehen, vorausgesetzt die Breiten in halber Höhe sind gleich (Abb. 2 b).

5.2.
Wasser

Wird das Isotopenverhältnis des Wassers mittels NMR aus dem Gemisch Wasser-TMU ermittelt, so wird folgende Gleichung angewendet:

D/HWQ = 0,9306 · TIV · m′stm′E · D/Hst

mit

TIV = Fläche des Signals HOD des aus dem Wein extrahierten WassersFläche des Signals des internen Standards TMU

m′st und m′E siehe 3.4.2

(D/H)St = Isotopenverhältnis des internen Standards (TMU) laut Angabe auf der Flasche, die vom Referenzbüro der Gemeinschaft (BCR) gezogen wurde.

5.3. Für jeden Isotopenparameter wird der Mittelwert der 10 Bestimmungen und die Standardabweichung berechnet. Mit einer mit dem Rechner des Spektrometers kompatiblen Software (z. B. SNIF-NMR) können diese Werte „on line” berechnet werden.

Anmerkung:

Wenn nach Einstellen des Spektrometers systematische Abweichungen zwischen den nach 4.2.2 erhaltenen Mittelwerten für die Isotopen-Parameter der Referenzalkohole und den vom Referenzbüro der Gemeinschaft angegebenen Werten auftreten, so kann folgende Korrektur angewendet werden, um für eine Probe X den wahren Wert zu erhalten.

Die Interpolation wird mit den Werten der Referenzproben, die die Probe X einschließen, durchgeführt.

Wenn (D/H)iXmes der gemessene Wert und (D/H)iXmes der korrigierte Wert ist, so erhält man:

(D/H)iXcorr = (D/H)iBst + α (D/H)iXmes - (D/H)iBmes

mit α = D/HiVst - D/HiBstD/HiVmes - D/HiBmes

Beispiel:

Referenzprobe, geliefert und gemessen vom Referenzbüro der Europäischen Gemeinschaften:

(D/H)IVSt = 102,0 ppm(D/H)IBSt = 91,95 ppm.

Referenzprobe, gemessen im Laboratorium:

(D/H)IVmess = 102,8 ppm(D/H)IBmess = 93,0 ppm.

Verdächtige Probe, nicht korrigiert:

(D/H)IXmess = 100,2 ppm.

Man berechnet also α = 1,0255 und (D/H)IXcorr = 99,3 ppm.

6.
INTERPRETATION DER ERGEBNISSE

Man vergleicht den für das Verhältnis R des verdächtigen Weines erhaltenen Wert RX mit den für die Vergleichsweine erhaltenen Werten RT. Weicht RX um mehr als das Doppelte vom Vertrauensbereich des von dem für die Vergleichsweine erhaltenen Mittelwertes RT ab, besteht Verdacht auf Verfälschung.

6.1.
Anreicherung mit Rüben-, Rohr- oder Maiszucker

6.1.1.
Wein

RX größer als RT: Verdacht auf Zusatz von Rübenzucker. RX kleiner als RT: Verdacht auf Zusatz von Rohr- oder Maiszucker. (D/H)IIX und (D/H)WQX sind erhöht. Man prüft (D/H)IX bei Verdacht auf:

Anreicherung mit Rübenzucker:

(D/H)IX der verdächtigen Probe ist kleiner als (D/H)IT, Mittelwert der Vergleichsproben. Die Differenz ist größer als eine Standardabweichung.

Anreicherung mit Rohrzucker oder Maiszucker:

(D/H)IX ist größer als (D/H)IT. Die Differenz ist größer als eine Standardabweichung.

Berechnung der Anreicherung, E, ausgedrückt in % Vol. Ethanol:

Anreicherung mit Rübenzucker:

E % Vol. = tVD/HIT - D/HIXD/HIT - D/HIB

(D/H)IB=
Isotopenverhältnis für die Methylgruppe des Alkohols aus Rübenzukker: (D/H)IB= 92,5(5).
tV=
Alkoholgehalt (% Vol.) des zu untersuchenden Weines (X).

Anreicherung mit Rohr- oder Maiszucker:

E % Vol. = tVD/HIX - D/HITD/HIC - D/HIT

(D/H)IC=
Isotopenverhältnis für die Methylgruppe des Alkohols aus Rohr- oder Maiszucker: (D/H)IC = 110,5(5).
tV=
Alkoholgehalt (% Vol.) des zu untersuchenden Weines (X).

6.1.2.
Most, Mostkonzentrat, rektifiziertes Traubenmostkonzentrat (RTK)

Die Werte der Isotopenparameter des Alkohols, der nach 3.1 und 3.2 aus dem Most, Mostkonzentrat oder rektifizierten Traubenmostkonzentrat erhalten worden ist, werden nach 6.1.1 „Interpretation der Ergebnisse” geprüft und den Werten des Alkohols gegenübergestellt, der aus den entsprechenden authentischen Mosten erhalten wurde. Die Anreicherung E % Vol. bezieht sich auf das vergorene Erzeugnis. Unter Berücksichtigung einer evtl. vor der Vergärung vorgenommenen Verdünnung (Mostkonzentrat und RTK) und der Tatsache, daß 16,83 g Zucker 1 % Vol. Alkohol ergeben, berechnet man die Massenkonzentration an Zucker, die 1 l Most, Mostkonzentrat oder RTK zugesetzt wurde.

6.2.
Anreicherung mit einer Mischung aus Rübenzucker mit Rohr- oder Maiszucker

Die Isotopenverhältnisse (D/H)I und R sind weniger verändert, als wenn nur mit einer Zuckerart angereichert wird. (D/H)II ist ebenso wie (D/H)WQ erhöht. Ein solcher Zusatz kann durch die massenspektrometrische Bestimmung des Verhältnisses 13C/12C im Alkohol bestätigt werden; in diesem Fall ist das Verhältnis erhöht.

9.
ASCHE

1.
DEFINITION

Als Asche bezeichnet man die Gesamtheit der Stoffe, die durch Veraschung des Abdampfrückstandes des Weines erhalten werden. Die Veraschung wird in der Weise durchgeführt, daß die Gesamtheit der Kationen (außer Ammonium) in der Carbonatform oder anderen wasserfreien Mineralsalzen vorliegt.

2.
PRINZIP DER METHODE

Die Veraschung des Weinextraktes wird bis zur vollständigen Verbrennung des Kohlenstoffs bei 500o bis 550 oC durchgeführt.

3.
GERÄTSCHAFTEN

3.1. Wasserbad 100 oC.

3.2. Analysenwaage, auf 0,1 mg genau.

3.3. Heizplatte oder Infrarotstrahler.

3.4. Muffelofen mit Temperaturregelung.

3.5. Exsikkator.

3.6. Platinschale, 70 mm Durchmesser und 25 mm Höhe mit flachem Boden.

4.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

20 ml Wein werden in eine gewogene Platinschale (Po g) gegeben und auf dem Wasserbad bei 100 oC zur Trockne eingeengt. Der Rückstand wird auf einer Heizplatte bei 200 oC oder unter dem Infrarotstrahler abgeraucht. Gibt der Rückstand keinen Rauch mehr ab, so wird die Schale in den Muffelofen (Temperatur 525 oC ± 25 oC) gestellt. Nach 15 Minuten Veraschung wird die Schale aus dem Muffelofen genommen und 5 ml destilliertes Wasser hinzugefügt. Anschließend wird auf dem Wasserbad oder unter dem Infrarotstrahler eingeengt und erneut bei 525 oC etwa 10 Minuten verascht. Ist die Veraschung nicht vollständig, so wiederholt man den oben beschriebenen Vorgang (Aufnehmen mit Wasser, Einengen, Veraschen). Für zuckerreiche Weine ist der Zusatz von wenigen Tropfen reinen Pflanzenöls vor der ersten Veraschung empfehlenswert, um das Überschäumen des Inhalts zu vermeiden. Nach dem Abkühlen im Exsikkator wird die Schale gewogen (P1 g). Die dem eingesetzten Probevolumen (20 ml) entsprechenden Gramm Asche betragen p = (P1 - Po) g.

5.
ANGABE DER ERGEBNISSE

5.1. Berechnung Der Aschegehalt P, ausgedrückt in Gramm je Liter mit 2 Dezimalstellen beträgt: P = 50.p.

10.
ALKALITÄT DER ASCHE

1.
DEFINITION

Als Alkalität der Asche bezeichnet man die Summe der Kationen (außer Ammonium), die an die organischen Säuren des Weines gebunden sind.

2.
PRINZIP DER METHODE

Die Asche wird in einer gemessenen, überschüssigen Menge Säure in der Wärme gelöst und der Überschuß an Säure in Gegenwart von Methylorange zurücktitriert.

3.
REAGENZIEN UND GERÄTSCHAFTEN

3.1. 0,05 M Schwefelsäure (H2SO4).

3.2. 0,1 M Natronlauge (NaOH).

3.3. 0,1 %ige (g/v) wäßrige Methylorangelösung.

3.4. Wasserbad 100 oC.

4.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

In die Platinschale mit der Asche von 20 ml Wein werden 10 ml 0,05 M Schwefelsäurelösung (3.1) gegeben; die Schale wird dann 15 Minuten lang auf dem Wasserbad von 100 oC erhitzt und der Rückstand zur Beschleunigung der Auflösung mit einem Glasstab umgerührt. Anschließend fügt man 2 Tropfen Methylorangelösung hinzu und titriert den Schwefelsäureüberschuß mit 0,1 M Natronlauge (3.2) bis zum Farbumschlag des Indikators nach gelb.

5.
ANGABE DER ERGEBNISSE

Berechnung Die Alkalität der Asche, ausgedrückt in Milliäquivalent je Liter mit 1 Dezimale, beträgt: A = 5 (10-n)
n=
ml 0,1 M Natronlauge.

11.
CHLORIDE

1.
PRINZIP DER METHODE

Direkte Bestimmung der Chloride im Wein durch potentiometrische Titration mit einer Ag/AgCl-Elektrode.

2.
GERÄTE

2.1. pH-Millivoltmeter mit mindestens 2 mV-Einstellung.

2.2. Magnetrührer.

2.3. Ag/AgCl-Elektrode mit gesättigter Kaliumnitratlösung als Elektrodenflüssigkeit.

2.4. Feinbürette mit 0,01 ml Einstellung.

2.5. Stoppuhr.

3.
REAGENZIEN

3.1. Chlorid-Standardlösung: 2,1027 g Kaliumchlorid (max. 0,005 % Br) z. A. (K Cl), das vor Gebrauch einige Tage im Exsikkator getrocknet wurde, werden mit bidestilliertem Wasser zu 1 Liter gelöst. 1 ml dieser Lösung enthält 1 mg Cl-.

3.2. Silbernitrat-Maßlösung; 4,7912 g Silbernitrat z. A. (AgNO3) werden in einer 10%igen ethanolischen Lösung zu 1 Liter gelöst. 1 ml dieser Lösung entspricht 1 mg Cl-.

3.3. Salpetersäure mind. 65 % (ρ20 = 1,40 g/ml).

4.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG:

4.1. 5,0 ml Chlorid-Standardlösung werden in ein 150-ml-Becherglas pipettiert, mit destilliertem Wasser auf etwa 100 ml ergänzt und 1,0 ml Salpetersäure mind. 65 % hinzugefügt. Nach Eintauchen der Elektrode bis über das Diaphragma wird unter langsamem Rühren (Magnetrührer) mit der Silbernitrat-Maßlösung aus einer Feinbürette titriert. Zunächst wird in Schritten von 1,00 ml bis zu einem Verbrauch von 4,00 ml titriert und der jeweils angezeigte mV-Wert abgelesen. Dann wird in Teilschritten von 0,20 ml weitertitriert, bis nochmals 2,00 ml zugegeben sind. Schließlich wird wieder in 1,00 ml Schritten titriert, bis insgesamt 10,00 ml zugegeben sind. Nach jedem Zusatz wird etwa 30 Sekunden bis zum Ablesen des mV-Wertes gewartet. Die erhaltenen Werte trägt man auf Millimeterpapier gegen die zugehörigen Milliliter Maßlösung auf und bestimmt das Umschlagspotential aus dem Wendepunkt der sich ergebenden Kurve.

4.2. 5 ml Chlorid-Standardlösung werden in ein 150 ml-Becherglas pipettiert und 95 ml destilliertes Wasser sowie 1,0 ml Salpetersäure mind. 65 % zugefügt. Nach Eintauchen der Elektrode titriert man unter Rühren bis zu dem vorher bestimmten Äquivalenzpotential. Diese Bestimmung wird solange wiederholt, bis eine gute Übereinstimmung der Ergebnisse erzielt wird. Die Festlegung des Äquivalenzpotentials muß vor jeder Bestimmungsserie erneut durchgeführt werden.

4.3. 50 ml der zu untersuchenden Flüssigkeit werden in ein 150 ml-Becherglas pipettiert. Man fügt 50 ml destilliertes Wasser und 1,0 ml Salpetersäure mind. 65 % hinzu und titriert wie unter 4.2 beschrieben.

5.
ANGABE DER ERGEBNISSE

5.1.
Berechnung

Wurden n ml Silbernitrat-Maßlösung verbraucht, so errechnet sich der Chloridgehalt der untersuchten Flüssigkeit nach der Formel:
20 n= Milligramm Cl/Liter
0,5633 n= Milliäquivalente/Liter
32,9 n= Milligramm Natriumchlorid/Liter.

5.2.
Wiederholbarkeit

r=
1,2 mg/l Cl
r=
0,03 Milliäquivalente/l
r=
2,0 mg NaCl/l.

5.3.
Vergleichbarkeit

R=
4,1 mg/l Cl
R=
0,12 Milliäquivalente/l
R=
6,8 mg NaCl/l.

6.

Anmerkung:

Für besonders genaue Bestimmungen kann die vollständige Titrationskurve durch Titration der untersuchten Flüssigkeit mit Silbernitrat-Maßlösung aufgenommen werden und aus dem Äquivalenzpunkt der Endpunkt der Titration zeichnerisch, oder genauer rechnerisch, ermittelt werden.

a)
50 ml der zu untersuchenden Flüssigkeit werden in einem 150 ml Becherglas mit 50 ml destilliertem Wasser versetzt und 1 ml Salpetersäure (65%ig) zugefügt. Man titriert mit der Silbernitrat-Standardlösung durch Zugabe von jeweils 0,5 ml und Messung des entsprechenden Potentials in Millivolt. Aus dieser ersten Titration wird das benötigte Titrationsvolumen annähernd ermittelt.
b)
Man wiederholt die Bestimmung unter den gleichen Bedingungen. Man titriert zunächst in Teilschritten von 0,5 ml und reduziert diese 1,5 bis 2 ml vor dem zu erwartenden Endpunkt auf 0,2 ml; danach setzt man weiter 0,2 ml zu und erhöht wiederum auf 0,5 ml.

Zur Berechnung des Titrationsendpunktes dient die folgende Formel:

V = V′ + Δ ViΔΔ E1ΔΔ E1 + ΔΔ E2

Es bedeuten:

V=
Volumen Maßlösung am Äquivalenzpunkt
V′=
Volumen Maßlösung vor dem Potentialsprung
Δ Vi=
Konstantes Volumen der zugefügten Maßlösung, z. B. 0,2 ml
ΔΔ E1=
Zweite Potentialdifferenz vor dem größten Potentialsprung
ΔΔ E2=
Zweite Potentialdifferenz nach dem größten Potentialsprung.

Beispiel:

Volumen der AgNO3-MaßlösungPotentiale in mVDifferenz ESekundär-Differenz E
0204
4
0,22080
4
0,42122
6
0,62180
6
0,82240
6
1,02302
8
1,22384
12
1,425010
22
1,627222
44
1,831610
34
2,03508
26
2,23766
20
2,4396

In diesem Beispiel liegt der Titrationsendpunkt zwischen 1,6 und 1,8 ml, denn hier tritt der größte Potentialsprung auf (ΔE = 44 mV). Das bis zu diesem Titrationsendpunkt verbrauchte Volumen an Silbernitrat beträgt:

V = 1,6 + 0,22222 + 10 = 1,74 ml

12.
SULFATE

1.
PRINZIP DER METHODEN

1.1.
Referenzmethode:

Fällung als Bariumsulfat, das gravimetrisch gestimmt wird. Das unter den gleichen Bedingungen gefällte Bariumphosphat wird durch Waschen des Niederschlags mit Salzsäure entfernt. Im Fall von Mosten und Weinen, die größere Mengen an schwefliger Säure enthalten, wird diese durch vorheriges Erhitzen unter Luftabschluß entfernt.

1.2.
Schnellmethode:

Eingruppierung der Weine in verschiedene Kategorien, nach der sogenannten Grenzwertmethode, deren Prinzip in der Fällung des Sulfats als Bariumsulfat mit einer Bariumchloridlösung bekannten Gehaltes beruht.

2.
REFERENZMETHODE

2.1.
Reagenzien.

2.1.1. Salzsäure 2 M.

2.1.2. Bariumchloridlösung: 200 g BaCl2 × 2H2O werden mit Wasser zu 1 Liter gelöst.

2.2.
Durchführung der Bestimmung.

2.2.1. 40 ml der zu untersuchenden Flüssigkeit werden in einem 50-ml-Zentrifugenglas mit 2 ml Salzsäure (2.1.1) und 2 ml Bariumchloridlösung (2.1.2) versetzt, mit einem Glasstab umgerührt, und der Glasstab wird abgespült. Man läßt 5 Minuten stehen und zentrifugiert weitere 5 Minuten. Die überstehende Flüssigkeit wird vorsichtig in ein Becherglas dekantiert. Nun wäscht man den Bariumsulfatniederschlag in dem Zentrifugenglas wie folgt aus: Man fügt 10 ml Salzsäure 2 M (2.1.1) hinzu, rührt den Niederschlag auf und zentrifugiert 5 Minuten. Die überstehende Flüssigkeit wird vorsichtigt entfernt. Man wiederholt das Auswaschen 2 mal unter den gleichen Bedingungen mit jeweils 15 ml destilliertem Wasser. Der Niederschlag wird nun mit destilliertem Wasser aus dem Zentrifugenglas quantitativ in eine gewogene Platinschale gebracht und auf dem Wasserbad zur Trockne eingedampft. Der getrocknete Niederschlag wird durch mehrmaliges kurzes Glühen über offener Flamme weiß geglüht, im Exsikkator abgekühlt und gewogen. Menge des gewogenen Bariumsulfats: m mg (Bariumsulfat).

2.2.2. Im Fall von Mosten und Weinen mit höheren Gehalten an SO2. In einen 500 ml-Erlenmeyerkolben, der mit einem Tropfhahn und einem Steigrohr verbunden ist, gibt man 25 ml destilliertes Wasser, 1 ml konzentrierte Salzsäure (ρ 20 = 1,15 — 1,18 g/ml) und erhitzt zum Sieden, um die Luft zu entfernen. Sodann läßt man durch den Tropftrichter 100 ml der Probe zufließen, wobei darauf zu achten ist, daß das Sieden nicht unterbrochen wird. Das Sieden wird solange fortgesetzt, bis die Flüssigkeit auf etwa 75 ml reduziert ist. Nach dem Abkühlen überführt man die Flüssigkeit quantitativ in ein 100 ml-Meßkölbchen und füllt mit Wasser zur Marke auf. Die Sulfatbestimmung in 40 ml Probelösung wird dann wie unter 2.2.1 beschrieben durchgeführt.

2.3.
Angabe der Ergebnisse

2.3.1.
Berechnungen

Der Sulfatgehalt in Milligramm pro Liter als Kaliumsulfat berechnet beträgt: 18,67 × m. Der Sulfatgehalt des Mostes oder des Weines wird in Milligramm pro Liter (mg/l) Kaliumsulfat ohne Dezimale angegeben.

2.3.2.
Wiederholbarkeit

bis 1000 mg/l: r = 27 mg/l ungefähr 1500 mg/l: r = 41 mg/l.

2.3.3.
Vergleichbarkeit

bis 1000 mg/l: R = 51 mg/l ungefähr 1500 mg/l: R = 81 mg/l.

3.
SCHNELLMETHODE

3.1.
Reagenzien

3.1.1. Bariumchlorid-Standardlösung: 2,804 g Bariumchlorid BaCl2 × 2H2O und 10 ml Salzsäure (ρ 20 = 1,15 — 1,18 g/ml) werden mit destilliertem Wasser zu 1 Liter gelöst. 1 ml dieser Lösung fällt 2 Milligram Kaliumsulfat.

3.1.2. 10 %ige Schwefelsäure (g/v) (ρ20 = 1,84 g/ml).

3.2.
Durchführung der Bestimmung

In 3 Reagenzgläser gibt man 10 ml Most oder Wein und fügt dann dem 1. Glas 3,5 ml, dem 2. Glas 5 ml und dem 3. Glas 10 ml der Bariumchloridlösung hinzu. Nach dem Schütteln erhitzt man zum Sieden und läßt 1 bis 2 Stunden stehen. Die Flüssigkeit in jedem der drei Reagenzgläser wird dekantiert, filtriert und in 2 Hälften geteilt. Eine Hälfte wird mit einigen Tropfen verdünnter Schwefelsäure, die andere Hälfte mit einigen Tropfen Bariumchloridlösung versetzt. Die Klarheit oder die entstandene Trübung in den Gläsern wird nach folgender Tabelle ausgewertet:
WeinBaCl2Wein filtriert +
Verdünnte SchwefelsäureBaCl2
1. Probe(ml)(ml)trübeklar
103,5(weniger als 0,7 g K2SO4/l)
klartrübe
(mehr als 0,7 g K2SO4/l)
2. Probe105trübeklar
(weniger als 1 g K2SO4/l)
klartrübe
(mehr als 1 g K2SO4/l)
3. Probe1010trübeklar
(weniger als 2 g K2SO4/l)
klartrübe
(mehr als 2 g K2SO4/l)

13.
GESAMTSÄURE

1.
DEFINITION

Die Gesamtsäure stellt die Summe aller titrierbaren Säuren dar. Die Titration erfolgt mit einer alkalischen Maßlösung bis zum pH 7,0. Kohlensäure ist in der Gesamtsäure nicht einbegriffen.

2.
PRINZIP DER METHODE

Potentiometrische Titration oder Titration in Anwesenheit von Bromthylmolblau als Indikator gegen eine Farbvergleichslösung.

3.
REAGENZIEN

3.1. Pufferlösung pH 7,0: prim. Kaliumphosphat KH2PO4: 107,3 g 1 M Natronlauge (NaOH): 500 ml mit Wasser auf 1000 ml auffüllen. Handelsübliche Pufferlösungen können ebenfalls verwendet werden.

3.2. 0,1 M Natronlauge (NaOH).

3.3. Bromthymolblaulösung 4 g/l.
Bromthymolblau (C27H28Br2O5S) …4 g
Neutraler Alkohol 96 % Vol. …200 ml
Nach dem Auflösen werden hinzugefügt:
Kohlendioxidfreies Wasser …200 ml
1 M Natronlauge bis zum Farbumschlag
nach blaugrün (pH 7) etwa …7,5 ml
Wasser auf …1000 ml

4.
GERÄTSCHAFTEN

4.1. Wasserstrahlpumpe.

4.2. Saugflasche, 500 ml.

4.3. pH-Meter und Elektroden. Die Glaselektrode muß in destilliertem Wasser, die Kalomelgesättigte Kaliumchlorid-Elektrode in einer gesättigten Kaliumchloridlösung aufbewahrt werden. Meist wird eine kombinierte Elektrode gebraucht; sie ist in destilliertem Wasser aufzubewahren.

4.4. Bechergläser mit 50 ml Inhalt (bei Wein) und 100 ml Inhalt (bei rektifiziertem Traubenmostkonzentrat).

5.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

5.1.
Vorbereitung der Probe

5.1.1.
Wein

Zur Entfernung des Kohlendioxids werden ungefähr 50 ml Wein in eine 500 ml-Saugflasche gegeben und 1 — 2 Minuten an der Wasserstrahlpumpe geschüttelt.

5.1.2.
Rektifiziertes Traubenmostkonzentrat (RTK)

200 g RTK werden genau in einen 500 ml-Meßkolben eingewogen, mit Wasser zur Marke aufgefüllt und gemischt.

5.2.
Potentiometrische Titration

5.2.1.
Eichung des pH-Meters

Die Eichung erfolgt gemäß der Betriebsanleitung des verwendeten pH-Meters mit der Pufferlösung pH 7,0 bei 20 oC.

5.2.2.
Messung

In ein Becherglas (4.4) werden 10 ml des nach 5.1 vorbereiteten Weines bzw. 50 ml der RTK-Lösung gegeben, 10 ml destilliertes Wasser hinzugefügt und mit 0,1 M Natronlauge (3.3) bis pH 7,0 (20 oC) titriert. Der Zusatz der Natronlauge muß langsam erfolgen und die Lösung ständig gerührt werden. n = ml der verbrauchten 0,1 M Natronlauge.

5.3.
Titration mit Indikator (Bromthylmolblau)

5.3.1.
Vorversuch: Herstellung der Farbvergleichslösung

In ein Becherglas (4.4) werden 25 ml ausgekochtes destilliertes Wasser, 1 ml Bromthylmolblaulösung (3.3) und 10 ml des nach 5.1 vorbereiteten Weines bzw. 50 ml der RTK-Lösung gegeben. Man fügt 0,1 M Natronlauge (3.2) bis zum Farbumschlag nach blaugrün und anschließend 5 ml der Pufferlösung pH 7,0 (3.1) hinzu.

5.3.2.
Bestimmung

In ein Becherglas (4.4) werden 30 ml ausgekochtes destilliertes Wasser, 1 ml der Bromthylmolblaulösung (3.3) und 10 ml des nach 5.1 vorbereiteten Weines bzw. 50 ml der RTK-Lösung gegeben. Man titriert mit 0,1 M Natronlauge (3.2) auf den im Vorversuch (5.3.1) ermittelten Farbton. n = ml verbrauchte 0,1 M Natronlauge.

6.
ANGABE DER ERGEBNISSE

6.1.
Berechnung

6.1.1.
Wein

Die Gesamtsäure, ausgedrückt als Milliäquivalent (mval) je Liter, beträgt: A = 10 n. Die Angabe erfolgt mit 1 Dezimalstelle. Die Gesamtsäure, ausgedrückt als Gramm Weinsäure je Liter, beträgt: A′ = 0,075 · A. Die Angabe erfolgt mit 1 Dezimalstelle.

6.1.2.
Rektifiziertes Traubenmostkonzentrat (RTK)

Die Gesamtsäure, ausgedrückt als Milliäquivalent (mval) je Kilogramm RTK, beträgt: a = 5 · n.

Die Gesamtsäure, ausgedrückt als Milliäquivalent (mval) je Kilogramm Gesamtzucker, beträgt:

A = 500 · nP

P=
Gesamtzuckergehalt in % (g/g).

Die Angabe erfolgt mit 1 Dezimalstelle.

6.2.
Wiederholbarkeit (r): Für die Titration mit Indikator (5.3)

r=
0,9 mval/l
r=
0,07 g/l Weinsäure
für Weiß-, Rosé- und Rotweine.

6.3.
Vergleichbarkeit (R): Für die Titration mit Indikator (5.3)

Für Weiß- und Roséweine:
R=
3,6 mval/l
R=
0,3 g/l Weinsäure.
Für Rotweine:
R=
5,1 mval/l
R=
0,4 g/l Weinsäure.

14.
FLÜCHTIGE SÄUREN

1.
DEFINITION

Die flüchtigen Säuren setzen sich aus den Homologen der Essigsäure zusammen, die im Wein in freier oder gebundener Form enthalten sind.

2.
PRINZIP DER METHODE

Titration der durch Wasserdampfdestillation abgetrennten flüchtigen Säuren. Der Wein wird zuvor von Kohlendioxid befreit. Die freie und gebundene schweflige Säure, die unter diesen Bedingungen auch überdestilliert, wird von den flüchtigen Säuren abgezogen. Eventuell dem Wein zugesetzte Sorbinsäure wird ebenfalls abgezogen.

Anmerkung: Die in einigen Ländern zur Stabilisierung der Weine vor der Analyse verwendete Salicylsäure geht zum Teil in das Destillat über. Sie muß bestimmt und von den flüchtigen Säuren abgezogen werden (Bestimmungsmethode siehe unter Ziffer 7 dieses Kapitels).

3.
REAGENZIEN

3.1. Weinsäure (C4H6O6).

3.2. 0,1 M Natronlauge (NaOH).

3.3. Phenolphtaleinlösung 1 %ig in 96 Vol. %igem neutralen Ethanol.

3.4. Salzsäure (HCZ, ρ20 = 1,18 bis 1,19 g/ml), 1:4 verdünnt (v/v).

3.5. 0,005 M Jodlösung (J2).

3.6. Kaliumjodid (KJ).

3.7. Stärkelösung, 5 g/l: 5 g Stärke werden in etwa 500 ml Wasser gelöst, unter Rühren zum Sieden gebracht und 10 Minuten im Sieden gehalten. Sodann fügt man 200 g Natriumchlorid hinzu. Nach dem Abkühlen füllt man auf 1 Liter auf.

3.8. Gesättigte Natriumboratlösung (Na2B4O7 · 10 H2O): etwa 55 g/l bei 20 oC.

4.
GERÄTSCHAFTEN

4.1. Wasserdampfdestillationsapparatur bestehend aus:
1.
einem Wasserdampfentwickler, der erzeugte Wasserdampf muß frei von Kohlendioxid sein;
2.
einem Destillierkolben;
3.
einer Rektifizierkolonne;
4.
einem Kühler.

Diese Apparatur muß folgenden Bedingungen genügen:

a)
In den Destillierkolben werden 20 ml ausgekochtes Wasser gegeben. Man destilliert 250 ml über und fügt dem Destillat 0,1 ml der 0,1 M Natronlauge (3.2) und 2 Tropfen der Phenolphtaleinlösung (3.3) zu; die Rosafärbung muß mindestens 10 Sekunden lang bestehen bleiben (Wasserdampf frei von Kohlendioxid).
b)
In den Destillierkolben werden 20 ml einer 0,1 M Essigsäurelösung gegeben. Man destilliert 250 ml über und titriert das Destillat mit 0,1 M Natronlauge (3.2).

Es müssen mindestens 19,9 ml titriert werden (überdestillierte Essigsäure ≥99,5 %).

c)
In den Destillierkolben werden 20 ml einer 1 M Milchsäurelösung gegeben. Man destilliert 250 ml über und titriert das Destillat mit 0,1 M Natronlauge (3.2).

Es dürfen nicht mehr als 1,0 ml titriert werden (überdestillierte Milchsäure ≤ 0,5 %).

Jede Apparatur und jede Verfahrensweise, die den obengenannten Anforderungen entspricht, gilt als international amtlich.

4.2. Wasserstrahlpumpe.

4.3. Saugflasche.

5.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

5.1. Vorbereitung der Probe: Entfernung des Kohlendioxids. Etwa 50 ml Wein werden 1 bis 2 Minuten an der Wasserstrahlpumpe geschüttelt.

5.2.
Wasserdampfdestillation

20 ml des nach 5.1 entcarbonisierten Weines werden in den Destillierkolben gegeben und 0,5 g Weinsäure (3.1) zugefügt. Es werden mindestens 250 ml überdestilliert.

5.3.
Titration

Man titriert mit 0,1 M Natronlauge (3.2) im Gegenwert von 2 Tropfen Phenolphtaleinlösung (3.3) (= n ml). Danach fügt man 4 Tropfen verdünnte Salzsäure (3.4), 2 ml Stärkelösung (3.7) und einige Kaliumjodidkristalle (3.6) hinzu. Das freie Schwefeldioxid wird mit 0,005 M Jodlösung (3.5) titriert (= n′ ml). Nun setzt man bis zum Farbumschlag nach rosa, gesättigte Natriumboratlösung (3.8) zu und titriert das gebundene Schwefeldioxid mit 0,005 M Jodlösung (3.5) (= n″ ml).

6.
ANGABE DER ERGEBNISSE

6.1.
Berechnung

Der Gehalt an flüchtigen Säuren, ausgedrückt in Milliäquivalent/l mit (mval/l) 1 Dezimalstelle, beträgt: Fl.S. = 5 (n - 0,1 n′ - 0,05 n″) Der Gehalt an flüchtigen Säuren, ausgedrückt in Gramm Essigsäure im Liter mit 2 Dezimalstellen, beträgt: 0,300 (n - 0,1 n′ - 0,05 n″)

6.2.
Wiederholbarkeit (r)

r=
0,7 mval/l
r=
0,04 g Essigsäure/l.

6.3.
Vergleichbarkeit (R)

R=
1,3 mval/l
R=
0,08 g Essigsäure/l.

6.4.
Weine mit Sorbinsäurezusatz

Da die Sorbinsäure bei einem Destillationsvolumen von 250 ml zu etwa 96 % in das Destillat übergeht, muß sie von den flüchtigen Säuren abgezogen werden. 100 Milligramm Sorbinsäure entsprechen 0,89 mval oder 0,053 g Essigsäure. Der Gehalt an Sorbinsäure (mg/l) wird wie unter Nummer 18 beschrieben bestimmt.

7.
BESTIMMUNG DER SALICYLSÄURE IM DESTILLAT DER FLÜCHTIGEN SÄUREN

7.1.
Prinzip

Nach der Bestimmung der flüchtigen Säuren und der Korrektur des Schwefeldioxids wird die Salicylsäure nach Ansäuern und Zusatz eines Eisen-III-Salzes aufgrund der entstehenden violetten Farbe nachgewiesen. Die Bestimmung der in das Destillat der flüchtigen Säuren übergegangenen Salicylsäure erfolgt in einem zweiten Destillat von gleichem Volumen. In diesem Destillat wird die Salicylsäure mit einer Farbvergleichsmethode bestimmt. Die so ermittelte Menge an Salicylsäure wird vom Gehalt an flüchtigen Säuren abgezogen.

7.2.
Reagenzien

7.2.1. Salzsäure (HCl) (ρ20 = 1,18 — 1,19 g/ml).

7.2.2. Natriumthiosulfat (Na2 S2 O3 · 5 H2O), 0,1 M.

7.2.3. Ammoniumeisen III-Sulfat (Fe2 (SO4)3 · (NH4)2 SO4 · 24 H2O) 10 %ig (g/v).

7.2.4. Natriumsalicylat, 0,01 M. Die Lösung enthält 1,60 g/l Natriumsalicylat (Na C7 H5 O3).

7.3.
Durchführung der Bestimmung

7.3.1.
Nachweis der Salicylsäure im Destillat der flüchtigen Säuren

Unmittelbar nach der Bestimmung der flüchtigen Säuren und der Korrektur des Schwefeldioxids gibt man in den Erlenmeyerkolben 0,5 ml Salzsäure (7.2.1), 3 ml 0,1 M Natriumthiosulfatlösung (7.2.2) und 1 ml Ammoniumeisen(III)-sulfatlösung (7.2.3). Bei Anwesenheit von Salicylsäure entsteht eine violette Färbung.

7.3.2.
Bestimmung der Salicylsäure

Die nach 7.3.1 verwendete Destillatmenge wird an dem Erlenmeyerkolben markiert; der Kolben wird entleert und ausgewaschen. Nun werden erneut 20 ml Wein der Wasserdampfdestillation unterworfen. Es wird bis zur Markierung in denselben Erlenmeyerkolben überdestilliert. Man fügt 0,3 ml rauchende Salzsäure (7.2.1) und 1 ml Ammoniumeisen(III)-sulfatlösung (7.2.3) hinzu. Es entsteht eine violette Färbung. In einen gleichen Erlenmeyerkolben gibt man soviel destilliertes Wasser wie der obengenannten verwendeten Destillatmenge entspricht. Man fügt 0,3 ml der rauchenden Salzsäure (7.2.1) und 1 ml Ammoniumeisen(III)-sulfatlösung (7.2.3) hinzu und titriert mit 0,01 M Natriumsalicylatlösung (7.2.4), bis die Intensität der entstehenden violetten Färbung der des Destillates entspricht (= n‴ ml).

7.4.
Korrektur der flüchtigen Säure

0,1 n‴ ml werden von den n ml 0,1 M Natronlauge, die zur Titration des Destillates der flüchtigen Säuren verbraucht wurden, abgezogen.

15.
NICHTFLÜCHTIGE SÄUREN

1.
PRINZIP

Die nichtflüchtigen Säuren ergeben sich aus der Differenz zwischen „Gesamtsäure” und „flüchtigen Säuren” .

2.
ANGABE DER ERGEBNISSE

Die nichtflüchtigen Säuren werden angegeben in:

Milliäquivalent je Liter;

Gramm Weinsäure je Liter.

16.
WEINSÄURE

1.
PRINZIP DER METHODEN

1.1.
Referenzmethode

Die Weinsäure wird in Form des Calciumracemats gefällt und gravimetrisch bestimmt. Diese Bestimmung kann zum Vergleich durch eine maßanalytische Bestimmung ergänzt werden. Die Fällungsbedingungen (pH, Gesamtvolumen der Ausgangslösung, Konzentration der Fällungsionen) sind so beschaffen, daß die Ausfällung des Calciumracemats vollständig ist, das Calcium-D(-)tartrat aber in Lösung verbleibt. Sofern dem Wein Metaweinsäure zugefügt wurde, ist diese vorher zu hydrolysieren, da sonst die Ausfällung des Calciumracemats nicht vollständig verläuft.

1.2.
Gebräuchliche Methode

Die über eine Anionenaustauschersäule isolierte Weinsäure wird im Eluat durch Messung der mit Vanadinsäure entstehenden Rotfärbung photometrisch bestimmt. Die außerdem im Eluat vorhandene Milchsäure und Äpfelsäure stören die Reaktion nicht.

2.
REFERENZMETHODE

2.1.
Gravimetrische Methode

2.1.1.
Reagenzien

2.1.1.1. Calciumacetatlösung (10 g Calcium/Liter):
Calciumcarbonat (Ca CO3) …25g
Eisessig (CH3 COOH, ρ20 = 1,05 g/ml) …40ml
Wasser zu …1000ml
2.1.1.2. Calciumracemat (CaC4O6H4 · 4H2O): In einem 400 ml-Becherglas werden 20 ml L(+)Weinsäurelösung (5 g/l), 20 ml Ammonium-D(-)tartratlösung (6,126 g/l) und 6 ml Calciumacetatlösung (10 g Calcium/Liter) (2.1.1.1) gemischt. Nach 2 Stunden filtriert man den Niederschlag über einen Filtertiegel ab (Porosität 4), wäscht dreimal mit etwa 30 ml destilliertem Wasser nach und trocknet im Trockenschrank bei 70 oC bis zur Gewichtskonstanz. Mit den oben angegebenen Reagenzienmengen erhält man etwa 340 mg kristallisiertes Calciumracemat, das man in einem verschlossenen Gefäß aufbewahrt.
2.1.1.3. Fällungslösung (pH 4,75):
D(-)Weinsäure …
122 mg
Ammoniak, 25 % (ρ20 = 0,97 g/ml) …
0,3 ml
Calciumacetatlösung zu 10 g Calcium/Liter (2.1.1.1) …
8,8 ml
Wasser …1000 ml
Die D(-)Weinsäure löst man unter Zusatz des Ammoniaks in 900 ml Wasser, fügt 8,8 ml Calciumacetatlösung (2.1.1.1) hinzu, füllt auf 1000 ml auf und stellt mit Essigsäure auf einen pH-Wert von 4,75 ein. Das Calciumracemat ist in dieser Lösung etwas löslich; es ist daher zweckmäßig, 5 mg Calciumracemat zuzusetzen, 12 Stunden zu schütteln und dann zu filtrieren.

2.1.2.
Durchführung der Bestimmung

2.1.2.1.
Wein ohne Zusatz von Metaweinsäure
In ein 600 ml-Becherglas gibt man unter Rühren mit einem Glasstab und Reiben des Glasstabes an der Becherwand zum Auslösen der Fällung 500 ml der Fällungslösung und 10 ml Wein. Man läßt den Niederschlag 12 Stunden (über Nacht) absetzen. Dann filtriert man quantitativ durch einen gewogenen Filtertiegel (Porosität 4). Man trocknet den Niederschlag bei 70 oC bis zur Gewichtskonstanz und wägt, p = Gewicht des Calciumracemats (CaC4O6H4 · 4H2O).
2.1.2.2.
Wein mit Zusatz von Metaweinsäure
Für den Fall, daß Metaweinsäure zugefügt wurde oder man einen solchen Zusatz annimmt, wird wie folgt verfahren: In ein 50 ml-Erlenmeyerkölbchen mit Schliff gibt man 10 ml Wein und 0,4 ml Eisessig (CH3COOH, ρ20 = 1,05 g/ml). Man verschließt das Kölbchen, bringt den Kolbeninhalt zum Sieden und beläßt 30 Minuten im Sieden. Nach dem Abkühlen gießt man die Lösung in ein Becherglas, wäscht das Erlenmeyerkölbchen zweimal mit 5 ml Wasser nach und verfährt wie oben angegeben. Die Metaweinsäure geht als Weinsäure berechnet in das Ergebnis der Bestimmung ein.

2.1.3.
Angabe der Ergebnisse

1 Molekül Calciumracemat entspricht ½ Molekül L(+)Weinsäure des Weines. Der Gehalt an Weinsäure je Liter Wein, ausgedrückt in Milliäquivalenten (mval), beträgt 384,5 p. Die Angabe erfolgt mit 1 Dezimale. Der Gehalt an Weinsäure je Liter Wein, ausgedrückt in Gramm Weinsäure, beträgt 28,84 p. Die Angabe erfolgt mit 1 Dezimale. Der Gehalt an Weinsäure je Liter Wein, ausgedrückt als Kaliumhydrogentartrat, beträgt 36,15 p. Die Angabe erfolgt mit 1 Dezimale.

2.2.
Maßanalytische Vergleichsbestimmung

2.2.1.
Reagenzien

2.2.1.1. Verdünnte Salzsäure (HCl, ρ20 = 1,18 — 1,19 g/ml), 1 : 5 verdünnt
2.2.1.2. 0,05 M EDTA-Lösung: 18,61 g EDTA Dinatriumsalz der Ethylendinitrilotetraessigsäure (C10H14N2O8Na2 · 2H2O) werden mit destilliertem Wasser zu 1000 ml gelöst.
2.2.1.3. 40%ige Natriumhydroxidlösung (g/v): 40 g Natriumhydroxid (NaOH) werden mit destilliertem Wasser zu 100 ml gelöst.
2.2.1.4. Komplexometrischer Indikator, z. B. Calconcarbonsäure 1 % (g/g): 1 g Calconcarbonsäure (2-Hydroxy-1-2-hydroxy-4-sulfonaphtyl-1-azo)-naphthalin-3-carbonsäure, (C21H14N2O7S · 3H2O) wird mit 100 g Natriumsulfat (Na2SO4) wasserfrei verrieben.

2.2.2.
Durchführung der Bestimmung

Der in dem Filtertiegel enthaltene Calciumracematniederschlag wird nach dem Wägen in 10 ml Salzsäure (2.2.1.1) gelöst und der Filtertiegel mit 50 ml destilliertem Wasser ausgewaschen. Man fügt 5 ml der 40%igen Natriumhydroxidlösung (2.2.1.3) und etwa 30 mg Indikator (2.2.1.4) zu und titriert mit 0,05 M EDTA-Lösung (2.2.1.2), n = verbrauchte ml.

2.2.3.
Angabe der Ergebnisse

Der Weinsäuregehalt je Liter Wein, ausgedrückt in Milliäquivalenten (mval), beträgt 5 n. Die Angabe erfolgt mit 1 Dezimale. Der Weinsäuregehalt je Liter Wein, ausgedrückt in g Weinsäure, beträgt 0,375 · n. Die Angabe erfolgt mit 1 Dezimale. Der Weinsäuregehalt je Liter Wein, ausgedrückt in g Kaliumhydrogentartrat, beträgt 0,470 · n. Die Angabe erfolgt mit 1 Dezimale.

3.
GEBRÄUCHLICHE METHODE

3.1.
Reagenzien

3.1.1.
Für die Vorbehandlung des Weines

3.1.1.1. Essigsäure (CH3 COOH, ρ20 = 1,05 g/ml), 30/100 (v/v) verdünnt.
3.1.1.2. Stark basischer Anionenaustauscher (z. B. Merck III 20 — 50 mesh) in Acetatform. Man stellt eine Suspension von etwa 100 g Anionenaustauscher in 200 ml 30%iger Essigsäure(3.1.1.1) her und läßt vor Gebrauch mindestens 24 Stunden stehen. Der Anionenaustauscher wird unter 30%iger Essigsäure aufbewahrt.
3.1.1.3. Essigsäure (CH3COOH, ρ20 = 1,05 g/ml), 0,5/100 (v/v) verdünnt.
3.1.1.4. Natriumsulfatlösung, 7,1 % (g/v) (0,5 M). 71 g wasserfreies Natriumsulfat (Na2SO4) werden in destilliertem Wasser gelöst und mit destilliertem Wasser zu 1000 ml aufgefüllt.

3.1.2.
Für die Bestimmung der Weinsäure

3.1.2.1. Natriumacetatlösung (Na CH3COO), 27%ig (g/v). 270 g Natriumacetat (Na CH3 COO) werden in destilliertem Wasser gelöst und mit destilliertem Wasser zu 1000 ml aufgefüllt.
3.1.2.2. Vanadinreagenz. 10 g Ammoniummetavanadat (NH4 VO3) werden in 150 ml 1 M Natronlauge (3.1.2.10) gelöst und in einen 500 ml-Meßkolben übergeführt. Nach Zugabe von 200 ml 27%iger Natriumacetatlösung (3.1.2.1) füllt man mit destilliertem Wasser zur Marke auf.
3.1.2.3. Schwefelsäure (H2SO4) 1 M.
3.1.2.4. Schwefelsäure (H2SO4) 0,5 M.
3.1.2.5. Schwefelsäure (H2SO4) 0,05 M.
3.1.2.6. Perjodsäurelösung, 0,05 M: 10,696 g Natriumperjodat (NaIO4) werden in einem 1000 ml-Meßkolben mit 50 ml 0,5 M Schwefelsäure (3.1.2.4) versetzt und mit destilliertem Wasser zur Marke aufgefüllt.
3.1.2.7 Glycerinlösung, 10 % (g/v): 10 g Glycerin (C3H8O3) werden mit destilliertem Wasser auf 100 ml aufgefüllt.
3.1.2.8. Natriumsulfatlösung, 7,1 % (siehe 3.1.1.4).
3.1.2.9. Weinsäurelösung, 1 g/l: In einen 500 ml-Meßkolben gibt man 0,50 g Weinsäure und 6,66 ml 1 M Natronlauge (3.1.2.10) und füllt mit 7,1%iger Natriumsulfatlösung (3.1.1.4) zur Marke auf.
3.1.2.10 Natronlauge (NaOH), 1 M.

3.2.
Gerätschaften

3.2.1. Glassäule mit Hahn, Länge etwa 300 mm, innerer Durchmesser 10 — 11 mm.

3.2.2. Spektralphotometer zur Messung bei 490 nm in 1 cm Küvetten.

3.3.
Durchführung der Bestimmung

3.3.1.
Vorbereitung der Anionenaustauschersäule

Der Auslauf der Glassäule (3.2.1) wird mit angefeuchteter Glaswolle abgedeckt, die Säule mit etwa 10 ml der Anionenaustauscher-Suspension in Acetatform (3.1.1.2) beschickt undmit angefeuchteter Glaswolle abgedeckt (um das Aufwirbeln des Austauschers während der nachfolgenden Arbeitsgänge zu vermeiden). Der Austauscher sollte nur einmal verwendet werden.

3.3.2.
Isolierung der organischen Säuren

Bei vollgeöffnetem Hahn läßt man die Essigsäure bis etwa 2 — 3 mm über dem Glaswollepfropfen ablaufen. Nun gibt man 10 ml 0,5%ige Essigsäure (3.1.1.3) auf den Austauscher und läßt wiederum bis 2 — 3 mm über dem Glaswollepfropfen ablaufen. Man wiederholt diesen Waschvorgang noch viermal. Nach dem letzten Auswaschen schließt man den Hahn und bringt auf den Austauscher 10 ml Wein oder Most. Man läßt den Wein mit einer Geschwindigkeit von etwa 1 Tropfen pro Sekunde bis kurz über den Austauscher durchlaufen. Nun gibt man 10 ml der 0,5%-igen Essigsäure (3.1.1.3) auf den Austauscher und verfährt wie oben beschrieben. Man wiederholt diesen Vorgang noch 7 mal mit jeweils 10 ml destilliertem Wasser. Nach dem letzten Auswaschen schließt man den Hahn, wenn die Flüssigkeit kurz über dem oberen Glaswollepfropfen steht. Man eluiert die am Austauscher gebundenen Säuren mit 100 ml der 7,1%igen Natriumsulfatlösung (3.1.1.4) und fängt das Eluat in einem 100 ml-Meßkolben auf.

3.3.3.
Bestimmung der Weinsäure

3.3.3.1.
Wein ohne Zusatz von Metaweinsäure
In 2 Erlenmeyerkolben a und b pipettiert man je 20 ml des Eluates. Der Kolben a dient zur Messung, der Kolben b, in dem die Weinsäure durch Perjodsäure zerstört wird, als Leerwert. In den Kolben a pipettiert man:

2 ml 1 M Schwefelsäure (3.1.2.3),

5 ml 0,05 M Schwefelsäure (3.1.2.5),

1 ml 10%ige Glycerinlösung (3.1.2.7).

In den Kolben b pipettiert man:

2 ml 1 M Schwefelsäure (3.1.2.3),

5 ml 0,05 M Perjodsäurelösung (3.1.2.6).

Man wartet 15 Minuten und fügt:

1 ml 10%ige Glycerinlösung (3.1.2.7) zur Zerstörung der Perjodsäure zu.

Man wartet 2 Minuten und gibt unter Umschütteln zunächst in den Kolben b, dann in Kolben a je 5 ml des Vanadinreagenzes (3.1.2.2), stellt sofort eine Stoppuhr und füllt die Lösungen in die Küvetten. Nach genau 1 Minute und 30 Sekunden mißt man bei 490 nm die Extinktion der Lösung aus dem Kolben a (Meßlösung) gegen die Lösung aus dem Kolben b (Leerwert). Ist der Weinsäuregehalt des Eluates zu hoch, d. h. man erhält eine zu hohe Extinktion, so verdünnt man das Eluat mit der 7,1%igen Natriumsulfatlösung und führt die Messung mit dieser verdünnten Lösung durch.
3.3.3.2.
Weine mit Zusatz von Metaweinsäure
Wenn dem Wein Metaweinsäure zugesetzt wurde oder dieser Zusatz angenommen wird, wird die Hydrolyse, wie bei der Referenzmethode beschrieben, durchgeführt. Nach dem Abkühlen gibt man den gesamten Inhalt des Erlenmeyerkolbens sowie das Waschwasser (2 × 5 ml) auf die Austauschersäule. Man verfährt wie oben beschrieben. Die Metaweinsäure geht als Weinsäure berechnet in das Ergebnis ein.

3.3.4.
Aufstellen der Eichkurve

Man pipettiert 10, 20, 30, 40 und 50 ml der Weinsäurelösung (3.1.2.9) in je ein 100 ml-Meßkölbchen und füllt mit 7,1%iger Natriumsulfatlösung (3.1.1.4) zur Marke auf. Man erhält so Lösungen, die Eluaten mit 1,2,3,4 und 5 g Weinsäure im Liter Wein entsprechen. In 2 Erlenmeyerkolben a und b pipettiert man je 20 ml dieser Eichlösungen und verfährt wie oben beschrieben. Die Extinktionen dieser Lösungen aufgetragen gegen den Gehalt an Weinsäure in g/l Wein ergeben eine Gerade, die gegen den Nullpunkt hin leicht gekrümmt ist. Wenn erforderlich, muß dieser Bereich unterhalb 1,0 g/l bestimmt werden.

3.3.5.
Angabe der Ergebnisse

Der Gehalt an Weinsäure, ausgedrückt in g/l, wird der Eichkurve entnommen. Die Angabe erfolgt mit 1 Dezimale.

17.
CITRONENSÄURE

1.
PRINZIP DER METHODE

Citronensäure wird in der durch Citrat-Lyase (CL) katalysierten Reaktion umgewandelt: Citrat Oxalacetat + Acetat In Anwesenheit von Malat-Dehydrogenase (MDH) und Lactat-Dehydrogenase (LDH) werden Oxalacetat und dessen Decarboxilierungsprodukt Pyruvat durch reduziertes Nicotinamid-adenin-dinucleotid (NADH) zu L-Malat und L-Lactat reduziert. Oxalacetat + NADH + H+ L-Malat + NAD+ Pyruvat + NADH + H+ L-Lactat + NAD+ Die in diesen Reaktionen zu NAD+ oxidierte NADH-Menge ist proportional dem vorhandenen Citronensäuregehalt. Die Oxidation des NADH wird durch die Abnahme der Extinktion bei der Wellenlänge 340 nm gemessen.

2.
REAGENZIEN

2.1. Puffer ph 7,8 (Glycylglycin 0,51 M; pH = 7,8; Zn2+ : 0,6 · 10- 3M): 7,13 g Glycylglycin werden in ca. 70 ml bidestilliertem Wasser gelöst, mit ca. 13 ml 5 M Natronlauge wird der pH-Wert auf 7,8 eingestellt, 10 ml Zinkchloridlösung (ZnCl2, 80 mg/100 ml) hinzugefügt und mit bidestilliertem Wasser auf 100 ml aufgefüllt. Die Lösung ist mindestens 4 Wochen bei +4 oC haltbar.

2.2. Lösung von reduziertem Nicotinamid-adenin-dinucleotid (NADH), (ca. 6 · 10- 3 M): 30 mg NADH und 60 mg NaHCO3 werden mit 6 ml bidestilliertem Wasser gelöst.

2.3. Lösung von Malat-Dehydrogenase/Lactat-Dehydrogenase (MDH/LDH) (0,5 mg MDH/ml); 2,5 mg LDH/ml): Man stellt eine Mischung von 0,1 ml MDH (5 mg MDH/ml), 0,4 ml Ammoniumsulfat-Lösung (3,2 M) und 0,5 ml LDH (5 mg/ml) her. Die Suspension ist mindestens ein Jahr bei +4 oC haltbar.

2.4. Citrat-Lyase CL (5 mg Protein/ml): 168 mg Lyophilisat werden in 1 ml Eiswasser gelöst. Die Lösung ist mindestens eine Woche bei +4 oC und mindestens vier Wochen tiefgefroren haltbar. Es wird empfohlen, vor der Bestimmung die Enzymaktivität zu überprüfen.

2.5. Polyvinylpolypyrrolidon (PVPP)

Anmerkung: Alle für diese Bestimmung nötigen Reagenzien können im Handel erworben werden.

3.
GERÄTSCHAFTEN

3.1. Spektralphotometer zur Durchführung der Messungen bei 340 nm, Absorptionsmaximum von NADH oder Spektrallinien-Photometer zur Durchführung der Messungen bei 334 nm oder 365 nm. Da es sich um absolute Messungen handelt (Berechnung nicht über eine Eichkurve, sondern über den molaren Extinktionskoeffizienten von NADH), müssen die Richtigkeit der Wellenlänge und die Linearität der Extinktionen gewährleistet sein.

3.2. Glas- oder Einwegküvetten, Schichtdicke 1 cm.

3.3. Mikropipetten von 0,02 bis 2 ml.

4.
VORBEREITUNG DER PROBE

Die Bestimmung der Citronensäure erfolgt im allgemeinen direkt aus dem Wein ohne vorherige Entfärbung und ohne Verdünnung, sofern der Citronensäuregehalt unter 400 mg/l liegt. Anderenfalls ist der Wein so zu verdünnen, daß der Citronensäuregehalt zwischen 20 und 400 mg/l (im Meßansatz zwischen 5 μg und 80 μg) liegt. Bei an Phenolverbindungen reichen Rotweinen wird empfohlen, zuvor eine Behandlung mit PVPP vorzunehmen: Man stellt eine Suspension von ca. 0,2 g PVPP in Wasser her, läßt 15 Minuten stehen und filtriert über einen Faltenfilter. 10 ml Wein werden in ein 50 ml Erlenmeyerkölbchen gegeben, das feuchte PVPP zugefügt, 2 — 3 Minuten geschüttelt und filtriert.

5.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

Das Spektralphotometer wird auf 340 nm eingestellt. Die Messung erfolgt in 1 cm Küvetten gegen Luft (keine Küvette im Strahlengang). In die 1 cm-Küvetten pipettiert man:
LeerwertProbe
Lösung 2.11,00 ml1,00 ml
Lösung 2.20,10 ml0,10 ml
Probe0,20 ml
bidestilliertes Wasser2,00 ml1,80 ml
Lösung 2.30,02 ml0,02 ml
Man mischt und liest nach ca. 5 Minuten die Extinktion des Leerwertes und der Probe ab (E1). Dann fügt man:
Lösung 2.40,02 ml0,02 ml
hinzu und mischt. Man wartet das Ende der Reaktion (ca. 5 Minuten) ab und liest die Extinktion des Leerwertes und der Probe ab (E2). Für Leerwert und Probe wird die Extinktionsdifferenz (E1 - E2) berechnet. Die Extinktionsdifferenz des Leerwertes wird von der der Probe abgezogen: ΔE = ΔEP - ΔEL

Anmerkung: Die für die Reaktion der Enzyme erforderliche Zeit kann von einer Charge zur anderen schwanken, sie wird hier nur als Beispiel angegeben. Es wird empfohlen, diese für jede Charge zu bestimmen.

6.
ANGABE DER ERGEBNISSE

Der Citronensäuregehalt wird in Milligramm je Liter (mg/l) ohne Dezimalstelle angegeben.

6.1.
Berechnung

Die Konzentration in Milligramm je Liter ist durch folgende allgemeine Formel gegeben: C = V · PMε · d · v · Δ E
V=
Testvolumen in ml (hier 3,14 ml)
v=
Probevolumen in ml (hier 0,2 ml)
MG=
Molekulargewicht der zu bestimmenden Substanz (hier: Citronensäure, wasserfrei = 192,1)
d=
Schichtdicke in cm (hier 1 cm)
ε=

Extinktionskoeffizient von NADH bei 340 nm:

ε = 6,3 mmol × l- 1 × cm- 1).

Somit ist: C = 479 × ΔE. Wurde bei der Vorbereitung der Probe eine Verdünnung vorgenommen, so ist das Ergebnis mit dem Verdünnungsfaktor zu multiplizieren.

Anmerkung:

Bei 334 nm: C = 488 × ΔE (ε = 6,2 mmol- 1 · l · cm- 1)

bei 365 nm: C = 887 × ΔE (ε = 3,4 mmol- 1 · l · cm- 1).

6.2.
Wiederholbarkeit (r):

Citronensäuregehalt unter 400 mg/l: r = 14 mg/l. Citronensäuregehalt über 400 mg/l: r = 28 mg/l.

6.3.
Vergleichbarkeit (R):

Citronensäuregehalt unter 400 mg/l: R = 39 mg/l. Citronensäuregehalt über 400 mg/l: R = 65 mg/l.

18.
MILCHSÄURE

1.
PRINZIP DER METHODEN

1.1.
Referenzmethode

In Gegenwart von Nicotinamid-adenin-dinucleotid (NAD) wird die gesamte Milchsäure (L-Lactat und D-Lactat) in einer durch L-Lactat-Dehydrogenase (L-LDH) und D-Lactat-Dehydrogenase (D-LDH) katalysierten Reaktion zu Pyruvat oxidiert. Das Gleichgewicht der Reaktion liegt auf der Seite von Lactat. Durch Entfernung des Pyruvats aus dem Reaktionsgemisch verändert sich das Gleichgewicht der Reaktion zugunsten der Bildung von Pyruvat. In Anwesenheit von L-Glutamat wird Pyruvat in einer durch Glutamat-Pyruvat-Transaminase (GPT) katalysierten Reaktion zu Alanin umgeformt.
(1)
L-Lactat + NAD+ Pyruvat + NADH + H+
(2)
D-Lactat + NAD+ Pyruvat + NADH + H+
(3)
Pyruvat + L-Glutamat L-Alanin + α-Ketoglutarat
Die Bildung von NADH, gemessen durch die Zunahme der Extinktion bei 340 nm, ist proportional dem vorhandenen Milchsäuregehalt.

Anmerkung:

L-Milchsäure kann einzeln gemäß den Reaktionen (1) und (3) bestimmt werden.

D-Milchsäure kann einzeln gemäß den Reaktionen (2) und (3) bestimmt werden.

1.2.
Gebräuchliche Methode

Die über einen Anionenaustauscher isolierte Milchsäure wird zu Acetaldehyd oxidiert und nach Reaktion mit Nitroprussid-Natrium und Piperidin photometrisch bestimmt.

2.
REFERENZMETHODE

2.1.
Reagenzien

2.1.1. Pufferlösung pH-Wert 10 (Glycylglycin 0,6 M; L-Glutamat 0,1 M): 4,75 g Glycylglycin und 0,88 g L-Glutaminsäure werden in ca. 50 ml bidestilliertem Wasser gelöst, der pH-Wert mit einigen ml Natronlauge (10 M) auf 10 eingestellt und mit bidestilliertem Wasser auf 60 ml aufgefüllt. Die Lösung ist mindestens 12 Wochen bei +4 oC haltbar.

2.1.2. Lösung von Nicotinamid-adenin-dinucleotid (NAD) (ca. 40 · 10 - 3 M); 900 mg NAD werden in 30 ml bidestilliertem Wasser gelöst. Die Lösung ist mindestens vier Wochen bei +4 oC haltbar.

2.1.3. Suspension von Glutamat-Pyruvat-Transaminase, (GPT) (20 mg/ml). Die Suspension ist mindestens ein Jahr bei +4 oC haltbar.

2.1.4. Suspension von L-Lactat-Dehydrogenase (L-LDH), (5 mg/ml). Die Suspension ist mindestens ein Jahr bei +4 oC haltbar.

2.1.5. Suspension von D-Lactat-Dehydrogenase (D-LDH), (5 mg/ml). Die Suspension ist mindestens ein Jahr bei +4 oC haltbar. Es wird empfohlen, vor der Bestimmung die Enzymaktivitäten zu überprüfen.

Anmerkung: Alle für diese Methode notwendigen Reagenzien können im Handel erworben werden.

2.2.
Gerätschaften

2.2.1. Spektralphotometer zur Durchführung der Messungen bei 340 nm, Absorptionsmaximum von NADH oder Spektrallinien-Photometer zur Durchführung der Messungen bei 334 nm oder 365 nm. Da es sich um absolute Messungen handelt (Berechnung nicht über eine Eichkurve, sondern über den molaren Extinktionskoeffizienten von NADH), müssen die Richtigkeit der Wellenlänge und die Linearität der Extinktionen gewährleistet sein.

2.2.2. Glas- oder Einwegküvetten, Schichtdicke 1 cm.

2.2.3. Mikropipetten von 0,02 bis 2 ml.

2.3.
Vorbereitung der Probe

Es ist darauf zu achten, daß die mit der Meßlösung in Kontakt kommenden Gerätschaften nicht mit den Fingern berührt werden, um eine Übertragung von L-Milchsäure und somit eine Verfälschung des Resultats zu vermeiden. Die Milchsäurebestimmung erfolgt im allgemeinen direkt aus dem Wein ohne vorherige Entfärbung und Verdünnung, falls die Konzentration weniger als 100 mg/l beträgt. Liegt die Milchsäurekonzentration des Weines zwischen

    100 mg/l und 1 g/l, so ist mit bidestilliertem Wasser 1:10 zu verdünnen;

    1 g/l und 2,5 g/l, so ist mit bidestilliertem Wasser 1:25 zu verdünnen;

    2,5 g/l und 5 g/l, so ist mit bidestilliertem Wasser 1:50 zu verdünnen.

2.4.
Durchführung der Bestimmung

2.4.1.
Bestimmung der Gesamtmilchsäure

Die Pufferlösung muß vor der Bestimmung auf 20 — 25 oC temperiert werden. Das Spektralphotometer wird auf 340 nm eingestellt. Die Messung wird in 1 cm-Küvette gegen Luft (keine Küvette im Strahlengang) oder gegen Wasser durchgeführt. In die 1 cm-Küvetten werden gegeben:
LeerwertProbe
Lösung 2.1.11,00 ml1,00 ml
Lösung 2.1.20,20 ml0,20 ml
bidestilliertes Wasser1,00 ml0,80 ml
Suspension 2.1.30,02 ml0,02 ml
Probe0,20 ml
Mit einem Glas- oder Kunststoffstab mit abgeflachtem Ende wird gemischt und nach ca. 5 Minuten die Extinktion des Leerwertes und der Probe gemessen (E1). Man fügt 0,02 ml der Lösung 2.1.4 und 0,05 ml der Lösung 2.1.5 hinzu, mischt und mißt nach Ablauf der Reaktion (ca. 30 Minuten) die Extinktion des Leerwertes und der Probe (E2). Man berechnet die Extinktionsdifferenz (E2 - E1) für Leerwert und Probe. Die Extinktionsdifferenz des Leerwertes wird von der der Probe abgezogen: ΔE = ΔEP - ΔEL

2.4.2.
Bestimmung der L-Milchsäure und der D-Milchsäure

Die Bestimmung der L-Milchsäure und der D-Milchsäure kann einzeln nach der für die Gesamtmilchsäure angegebenen Arbeitsweise erfolgen, wobei nach der Messung E1 wie folgt verfahren wird: Man fügt 0,02 ml der Lösung 2.1.4 hinzu, mischt und mißt nach Ablauf der Reaktion (ca. 20 Minuten) die Extinktion des Leerwertes und der Probe (E2). Man fügt 0,05 ml der Lösung 2.1.5 hinzu, mischt und mißt nach Ablauf der Reaktion (ca. 30 Minuten) die Extinktion des Leerwertes und der Probe (E3). Man berechnet die Extinktionsdifferenz (E2 - E1) für die L-Milchsäure und (E3 - E2) für die D-Milchsäure für Leerwert und Probe. Die Extinktionsdifferenz des Leerwertes wird von der der Probe abgezogen: ΔE = ΔEP - ΔEL.

Anmerkung: Die für die Reaktion der Enzyme erforderliche Zeit kann von einer Charge zur anderen schwanken, sie wird hier nur als Beispiel angegeben. Es wird empfohlen, diese für jede Charge zu bestimmen.

2.5.
Angabe der Ergebnisse

Der Milchsäuregehalt wird in Gramm je Liter (g/l) mit 1 Dezimale angegeben.

2.5.1.
Berechnung

Die Konzentration in Gramm je Liter ist durch folgende allgemeine Formel gegeben: C = V · MGε · d · v · 1000 · Δ E
V=
Testvolumen in ml (V = 2,24 ml für L-Milchsäure, V = 2,29 ml für D-Milchsäure und Gesamtmilchsäure)
v=
Volumen der Probe in ml (hier 0,2 ml)
MG=
Molekulargewicht der zu bestimmenden Substanz (hier DL-Milchsäure = 90,08)
d=
Schichtdicke der Küvette in cm (hier 1 cm)
ε=

Absorptionskoeffizient von NADH bei 340 nm

ε = 6,3 (mmol × l- 1 × cm- 1).

2.5.1.1.
Gesamtmilchsäure und D-Milchsäure
C = 164 × ΔE. Wurde bei der Vorbereitung der Probe eine Verdünnung vorgenommen, so ist das Ergebnis mit dem Verdünnungsfaktor zu multiplizieren.

Anmerkung:

Messung bei 334 nm : C = 0,167 × ΔE (ε = 6,2 mmol- 1 × l × cm- 1).

Messung bei 365 nm : C = 0,303 × ΔE (ε = 3,4 mmol- 1 × l × cm- 1).

2.5.1.2.
L-Milchsäure
C = 160 × ΔE Wurde bei der Vorbereitung der Probe eine Verdünnung vorgenommen, so ist das Ergebnis mit dem Verdünnungsfaktor zu multiplizieren.

Anmerkung:

Messung bei 334 nm : C = 0,163 × ΔE (ε = 6,2 mmol- 1 × l × cm- 1).

Messung bei 365 nm : C = 0,297 × ΔE (ε = 3,4 mmol- 1 × l × cm- 1).

2.5.2.
Wiederholbarkeit (r) für L-Milchsäure

r=
0,02 + 0,07 xi g/l
xi=
Konzentration an L-Milchsäure in der Probe in g/l.

2.5.3.
Vergleichbarkeit (R) für L-Milchsäure

R=
0,05 + 0,125 xi g/l
xi=
Konzentration an L-Milchsäure in der Probe in g/l.

3.
GEBRÄUCHLICHE METHODE

3.1.
Reagenzien

3.1.1.
Für die Vorbereitung des Weines:

Siehe Kapitel „Weinsäure” , gebräuchliche Methode unter 3.1.1.

3.1.2.
Für die Bestimmung der Milchsäure

3.1.2.1. Cer(IV)-sulfatlösung, 0,1 M in 0,35 M Schwefelsäure 40,431 g Cer(IV)-sulfat-Tetrahydrat Ce(SO4)2 · 4H2O) werden in 350 ml 1 M Schwefelsäure (3.1.2.4) gelöst und mit Wasser auf 1000 ml aufgefüllt.
3.1.2.2. Natronlauge (NaOH), 2,5 M.
3.1.2.3. Natriumacetatlösung, 270 g/l (hergestellt aus wasserfreiem Natriumacetat, Na CH3 COO).
3.1.2.4. Schwefelsäure (H2SO4) 1 M.
3.1.2.5. Nitroprussid-Natriumlösung [Na2 (Fe (CN)5NO) × 2H2O]: 2%ig (g/v). Die Lösung ist gut verschlossen im Dunkeln aufzubewahren. Haltbarkeit: 8 Tage.
3.1.2.6. Piperidinlösung (C5 H11 N), 10%ig (v/v).
3.1.2.7. Milchsäurelösung, 1 M. 100 ml Milchsäure (C3H6O3) werden mit 400 ml Wasser gemischt und in einer Schale 4 Stunden auf dem siedenden Wasserbad erhitzt (von Zeit zu Zeit muß das Volumen mit Wasser aufgefüllt werden). Nach dem Abkühlen füllt man auf 1 Liter auf. In 10 ml dieser Lösung titriert man die Milchsäure mit 1 M Natronlauge (3.1.2.8) und stellt die Lösung auf eine genau 1 M Milchsäurelösung ein (90 g Milchsäure/l).
3.1.2.8. Natronlauge (NaOH), 1 M.

3.2.
Gerätschaften

3.2.1. Glassäule mit Hahn, Länge etwa 300 mm, Durchmesser etwa 10 — 11 mm.

3.2.2. Wasserbad, 65 oC.

3.2.3. Spektralphotometer zur Messung bei 570 nm in 1 cm Küvetten.

3.3.
Durchführung der Bestimmung

3.3.1.
Vorbereitung der Austauschersäule

Siehe Kapitel „Weinsäure” , gebräuchliche Methode unter 3.3.1.

3.3.2.
Isolierung der Organischen Säuren

Siehe Kapitel „Weinsäure” , gebräuchliche Methode unter 3.3.2.

3.3.3.
Bestimmung der Milchsäure

10 ml Eluat werden in ein weites Reagenzglas mit Glasschliffstopfen (Fassungsvermögen 50 ml) gegeben, 10 ml Cer(IV)-sulfatlösung (3.1.2.1) zugefügt, gemischt und genau 10 Minuten in ein Wasserbad von 65 oC gestellt. Nach dem Einstellen lüftet man für einige Sekunden den Glasstopfen, um den Druck auszugleichen, der durch die Erhitzung entsteht. Man verschließt gut, um einen Verlust des sich bildenden Acetaldehyds zu vermeiden. Nach dem Abkühlen unter fließendem Wasser auf 20 oC fügt man 5 ml 2,5 M Natronlauge (3.1.2.2) zu, mischt gut durch und filtriert. 15 ml des Filtrats werden in einen 50 ml fassenden Standzylinder mit Schliffstopfen, der 5 ml 27%ige Natriumacetatlösung (3.1.2.3) und 2 ml 1 M Schwefelsäure (3.1.2.4) enthält, gegeben. Man fügt 5 ml Nitoprussid-Natriumlösung (3.1.2.5) zu, mischt und versetzt sofort mit 5 ml Piperidinlösung (3.1.2.6), schüttelt schnell um und gibt die Lösung sofort in die Küvette. Die entstehende Färbung, die von grün bis violett schwankt, wird bei 570 nm gegen Luft (keine Küvette im Strahlengang) gemessen. Die Farbintensität steigt zunächst an und nimmt dann sehr schnell ab. Man verfolgt den Anstieg der Extinktion und liest den Höchstwert als Meßwert ab. Enthält das Eluat größere Mengen an Milchsäure, so daß die Extinktion zu hoch ist, verdünnt man das Eluat mit der 7,1%igen Natriumsulfatlösung (siehe unten 3.1.1) und führt mit dieser verdünnten Lösung die Messung durch.

3.3.4.
Aufstellen der Eichkurve

10 ml der 1 M Milchsäurelösung (3.1.2.7) und 10 ml 1 M Natronlauge (3.1.2.8) werden in einen 1000 ml-Meßkolben gegeben und mit 7,1%iger Natriumsulfatlösung (siehe unten 3.1.1) zur Marke aufgefüllt. Von dieser Lösung werden jeweils 5, 10, 15, 20 und 25 ml in ein 100 ml-Meßkölbchen gegeben und mit 7,1%iger Natriumsulfatlösung (siehe unten 3.1.1) zur Marke aufgefüllt. Mit je 10 ml dieser Lösungen wird die Messung, wie unter (3.3.3) beschrieben, durchgeführt. Diese Lösungen entsprechen Eluaten von Weinen, die 0,45 — 0,9 — 1,35 — 1,80 und 2,25 g/l Milchsäure enthalten. Die Extinktionen dieser Lösungen gegen den Milchsäuregehalt aufgetragen, ergeben eine Gerade.

3.4.
Angabe der Ergebnisse

Der Milchsäuregehalt des Weines, ausgedrückt in g/l, wird der Eichkurve entnommen. Die Angabe erfolgt mit 1 Dezimale.

Anmerkung:

Weine, die mehr als 250 mg/l gesamtschweflige Säure enthalten, können einen Gehalt an acetaldehydschwefliger Säure aufweisen, der als Milchsäure berechnet wird. In diesem Fall muß das Ergebnis der Bestimmung folgendermaßen korrigiert werden:

15 ml Eluat werden in einem Standschliffzylinder mit 5 ml 27%iger Natriumacetatlösung (3.1.2.3), 2 ml 0,775 M Schwefelsäure (77,5 ml 1 M Schwefelsäure werden mit destilliertem Wasser zu 100 ml verdünnt) gemischt. Dann fügt man, wie bei der Bestimmung der Milchsäure, 5 ml Nitroprussid-Natriumlösung (3.1.2.5) und 5 ml 10%ige Piperidinlösung (3.1.2.6) zu; nach dem Durchmischen mißt man die entstandene Färbung unter den oben angegebenen Bedingungen und berechnet aus der erhaltenen Extinktion den durch acetaldehydschweflige Säure vorgetäuschten Milchsäuregehalt B in g/l. Bezeichnet man den nach 3.3.3 ermittelten scheinbaren Gehalt an Milchsäure mit M', dann ergibt sich der tatsächliche Gehalt an Milchsäure M zu

M = M' - B · 0,4 (g/l).

19.
L-ÄPFELSÄURE

1.
PRINZIP DER METHODE

In Gegenwart von Nicotinamid-adenin-dinucleotid (NAD) wird L-Äpfelsäure (L-Malat) in einer durch das Enzym L-Malat-Dehydrogenase (L-MDH) katalysierten Reaktion zu Oxalacetat oxidiert. Das Gleichgewicht der Reaktion liegt auf der Seite von Malat. Die Entfernung des Oxalacetats aus dem Reaktionsgemisch verändert das Gleichgewicht der Reaktion zugunsten der Bildung von Oxalacetat. In Gegenwart von L-Glutamat wird Oxalacetat in einer durch Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (GOT) katalysierten Reaktion in L-Aspartat überführt.
(1)
L-Malat + NAD+ Oxalacetat + NADH + H+
(2)
Oxalacetat + L-Glutamat L-Aspartat + α Ketoglutarat
Die Bildung von NADH, gemessen durch die Zunahme der Extinktion bei 340 nm, ist proportional der vorhandenen Menge an L-Äpfelsäure.

2.
REAGENZIEN

1.2. Pufferlösung pH-Wert 10 (Glycylglycin 0,60 M, L-Glutamat 0,1 M). 4,75 g Glycylglycin und 0,88 g L-Glutaminsäure werden in ca. 50 ml bidestilliertem Wasser gelöst, der pH-Wert wird mit ca. 4,6 ml Natronlauge (10 M) auf 10 eingestellt und mit bidestiliertem Wasser auf 60 ml aufgefüllt. Die Lösung ist mindestens 12 Wochen bei +4 oC haltbar.

2.2. Lösung von Nicotinamid-adenin-dinucleotid (NAD), (etwa 47 · 10- 3 M): 420 mg NAD werden in 12 ml bidestilliertem Wasser gelöst. Die Lösung ist mindestens 4 Wochen bei +4 oC haltbar.

2.3. Suspension von Glutamat-Oxalacetat-Transaminase, (GOT) 2 mg/ml. Die Suspension ist mindestens ein Jahr bei +4 oC haltbar.

2.4. Lösung von L-Malat-Dehydrogenase (L-MDH), 5 mg/ml. Die Lösung ist mindestens ein Jahr bei +4 oC haltbar.

Anmerkung: Alle für diese Methode notwendigen Reagenzien können im Handel erworben werden.

3.
GERÄTSCHAFTEN

3.1. Spektralphotometer zur Durchführung der Messungen bei 340 nm, Absorptionsmaximum von NADH oder Spektrallinien-Photometer zur Durchführung der Messungen bei 334 nm oder 365 nm. Da es sich um absolute Messungen handelt (Berechnung nicht über eine Eichkurve, sondern über den molaren Extinktionskoeffizienten von NADH), müssen die Richtigkeit der Wellenlänge und die Linearität der Extinktion gewährleistet sein.

3.2. Glas- oder Einwegküvetten, Schichtdicke 1 cm.

3.3. Mikropipetten von 0,01 bis 2 ml.

4.
VORBEREITUNG DER PROBE

Die Bestimmung der L-Äpfelsäure erfolgt im allgemeinen direkt aus dem Wein ohne vorherige Entfärbung und ohne Verdünnung, sofern der Gehalt unter 350 mg/l (Messung bei 365 nm) liegt. Andernfalls ist eine Verdünnung des Weines mit bidestilliertem Wasser vorzunehmen, so daß die Konzentration zwischen 30 und 350 mg/l beträgt (in der Meßlösung zwischen 3 und 35 μg). Enthält der Wein weniger als 30 mg/l L-Äpfelsäure, so kann das Probevolumen bis zu 1 ml erhöht werden. In diesem Fall ist die zuzusetzende Wassermenge zu verringern, damit das Gesamtvolumen in beiden Küvetten übereinstimmt.

5.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

Das Spektralphotometer wird auf 340 nm eingestellt. Die Messung wird in 1 cm-Küvetten gegen Luft (keine Küvette im Strahlengang) oder gegen Wasser durchgeführt. In die 1 cm-Küvetten werden gegeben:
LeerwertProbe
Lösung 2.11,00 ml1,00 ml
Lösung 2.20,20 ml0,20 ml
bidestilliertes Wasser1,00 ml0,90 ml
Suspension 2.30,01 ml0,01 ml
Probe0,10 ml
Man mischt und mißt nach ca. 3 Minuten die Extinktion des Leerwertes und der Probe (E1). Man fügt:
Lösung 2.40,01 ml0,01 ml
hinzu und mischt; man wartet das Ende der Reaktion (ca. 5 — 10 Minuten) ab und mißt die Extinktion des Leerwertes und der Probe (E2). Man berechnet die Extinktionsdifferenzen (E2 - E1) für Leerwert und Probe. Die Extinktionsdifferenz des Leerwertes wird von der der Probe abgezogen: ΔE = ΔEp - ΔEL

Anmerkung: Die für die Reaktion der Enzyme erforderliche Zeit kann von einer Charge zur anderen schwanken, sie wird hier nur als Beispiel angegeben. Es wird empfohlen, sie für jede Charge zu bestimmen.

6.
ANGABE DER ERGEBNISSE

Der Gehalt an L-Äpfelsäure wird in Gramm je Liter (g/l) mit 1 Dezimalstelle angegeben.

6.1.
Berechnung

Die Konzentration in Gramm je Liter ist durch folgende allgemeine Formel gegeben: C = V · MGε · d · v · 1000 · Δ E
V=
Testvolumen in ml (hier 2,22 ml)
v=
Volumen der Probe in ml (hier 0,1 ml)
MG=
Molekulargewicht der zu bestimmenden Substanz (hier L-Äpfelsäure = 134,09)
d=
Schichtdicke der Küvette in cm (hier 1 cm)
ε=

Absorptionskoeffizient von NADH bei 340 nm;

ε = 6,3 (mmol- 1 × l × cm- 1).

Somit ergibt sich für L-Äpfelsäure: C = 0,473 · ΔE g/l. Wurde bei der Vorbereitung der Probe eine Verdünnung vorgenommen, so ist das Ergebnis mit dem Verdünnungsfaktor zu multiplizieren.

Anmerkung:

Messung bei 334 nm: C = 0,482 × ΔE.

Messung bei 365 nm: C = 0,876 × ΔE.

6.2.
Wiederholbarkeit (r)

r=
0,03 + 0,034 xi
xi=
Äpfelsäuregehalt der Probe in g/l.

6.3.
Vergleichbarkeit (R)

R=
0,05 + 0,071 xi
xi=
Äpfelsäuregehalt der Probe in g/l.

20.
D-APFELSÄURE

1.
PRINZIP

D-Apfelsäure (D-Malat) wird in Gegenwart von D-Malat-Dehydrogenase (D-MDH) durch Nicotinamid-Adenin-Dinucleotid (NAD) zu Oxalacetat oxidiert. Das anfallende Oxalacetat wird zu Pyruvat und Kohlenstoffdioxid umgewandelt. D-Malat + NAD+Pyruvate + CO2 + NADH + H+ Die durch die Zunahme der Extinktion bei einer Wellenlänge von 334, 340 bzw. 365 nm gemessene NADH-Bildung ist proportional zur vorhandenen Menge D-Malat.

2.
REAGENZIEN

Im Handel sind folgende für etwa 30 Bestimmungen ausreichenden Reagenzienkits erhältlich:
a)
Fläschchen 1 mit etwa 30 ml einer Lösung, die aus HEPES-Pufferlösung [4-(2-hydroxyethyl)-1-piperazinethan-sulfonsäure], pH = 9,0 und Stabilisatoren besteht;
b)
Fläschchen 2 mit etwa 210 mg NAD-Lyophilisat;
c)
Fläschchen 3 (drei Stück) mit D-MDH-Lyophilisat, jede etwa 8 Einheiten.

Ansetzen der Lösungen

1.
Den Inhalt des Fläschchens 1 unverdünnt verwenden. Die Lösung vor Gebrauch auf 20—25 oC temperieren.
2.
Inhalt des Fläschchens 2 in 4 ml bidestillierten Wassers lösen.
3.
Inhalt eines der Fläschchen 3 in 0,6 ml bidestillierten Wassers lösen. Die Lösung vor Gebrauch auf 20—25 oC temperieren.

Haltbarkeit der Lösungen

Der Inhalt des Fläschchens 1 ist bei + 4 oC mindestens ein Jahr haltbar; Lösung 2 ist bei + 4 oC etwa drei Wochen und bei - 20 oC etwa 2 Monate haltbar; Lösung 3 ist bei + 4 oC fünf Tage haltbar.

3.
GERÄTSCHAFTEN

3.1.
Spektralphotometer zur Durchführung der Messungen bei 340 nm, NADH-Extinktionsmaximum, oder Spektrallinienphotometer zur Durchführung der Messungen bei 334 nm oder 365 nm. Da es sich um absolute Messungen handelt (keine Eichreihe, sondern im Verhältnis zum molaren Extinktionskoeffizienten von NADH) müssen die Richtigkeit der Wellenlänge und die Linearität der Extinktion gewährleistet sein.
3.2.
Glas- oder Einwegküvetten, Schichtdicke 1 cm.
3.3.
Mikropipetten von 0,01 und 2 ml.

4.
VORBEREITUNG DER PROBE

Die Bestimmung von D-Malat erfolgt im allgemeinen direkt aus Wein ohne vorherige Entfärbung. Da die Küvette 2 μg bis 50 μg D-Malat enthalten muß, sollte der Wein so verdünnt werden, daß die D-Malatkonzentration zwischen 0,02 und 0,5 g/l (Messung bei 365 nm) oder 0,02 und 0,3 g/l (Messung bei 340, 334 nm) liegt. Verdünnungstafel:
Geschätzte Menge an D-Malat/LiterVerdünnung mit WasserVerdünnungsfaktor F
Messung bei:
340 oder 334 nm365 nm
< 0,3 g< 0,5 g1
0,3—3,0 g0,5—5,0 g1 + 910

5.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

Das Spektralphotometer wird auf 340 nm eingestellt. die Extinktionsmessungen werden in 1-cm-Küvetten durchgeführt, wobei die Extinktion Null gegenüber Luft (kein Gefäß im Strahlengang) oder gegenüber Wasser eingestellt wird. Die 1-cm-Küvetten werden beschickt mit:
LeerwertProbe
Lösung 11,00 ml1,00 ml
Lösung 20,10 ml0,10 ml
Bidestilliertes Wasser1,80 ml1,70 ml
Probe0,10 ml
Mischen und nach ca. 6 Minuten die Extinktion des Leerwerts und der Probe (E1) messen. Zugabe von:
LeerwertProbe
Lösung 30,05 ml0,05 ml
Mischen, Ende der Reaktion abwarten (ca. 20 Min.) und die Extinktion des Leerwerts und der Probe messen (E2). Die Extinktionsdifferenzen (E2 - E1) des Leerwerts (ΔET) und der Probe (ΔEE) werden bestimmt. Die Extinktionsdifferenz des Leerwerts wird von der der Probe abgezogen: ΔE = ΔEE - ΔET.

Hinweis: Die für die Reaktion der Enzyme erforderliche Zeit kann von einer Charge zur anderen schwanken, sie wird hier nur als Beispiel angegeben. Es wird empfohlen, sie für jede Charge zu bestimmen.

D-Apfelsäure reagiert rasch. Eine zusätzliche Aktivität des Enzyms setzt auch Weinsäure um, wenn auch weniger rasch, so daß es mitunter zu einer schwachen Störreaktion kommt, die durch Extrapolierung (vgl. Anlage A) korrigiert werden kann.

6.
BERECHNUNG

Die Konzentration in Milligramm je Liter wird nach folgender allgemeinen Formel berechnet: C =V × MGε × d × ν × ΔE
V=
Testvolumen in ml (hier 2,95 ml)
v=
Probenvolumen in ml (hier 0,1 ml)
MG=
Molekulargewicht der zu bestimmenden Substanz (hier D-Apfelsäure = 134,09)
d=
Schichtdicke der Küvette in cm (hier 1 cm)
ε=

Extinktionskoeffizient von NADH:

bei 340 nm=
6,3 (1 mmol-1 cm-1)
bei 365 nm=
3,4 (1 mmol-1 cm-1)
bei 334 nm=
6,18 (1 mmol-1 cm-1).
Wurde bei der Vorbereitung der Probe eine Verdünnung vorgenommen, so ist das Ergebnis mit dem Verdünnungsfaktor zu multiplizieren. Die D-Apfelsäurekonzentration wird in Milligramm je Liter (mg/l) ohne Dezimale angegeben.

7.
ZUVERLÄSSIGKEITSBEDINGUNGEN

Die im Ringversuch ermittelten Präzisionsdaten sind in Anlage B zusammengefaßt. Die aus dem Ringversuch abgeleiteten Werte sind auf die Analytkonzentrationen und Matrizen anderer als der in Anlage B genannten mitunter nicht anwendbar.

7.1.
Wiederholgrenze (r)

Die absolute Differenz zwischen zwei einzelnen Ergebnissen, die an identischem Untersuchungsmaterial von einem Bearbeiter mit denselben Geräten innerhalb der kürzesten möglichen Zeitspanne erhält, wird die Wiederholgrenze r nicht häufiger als in 5 % der Fälle überschritten. Die Wiederholbarkeit beträgt:
r=
11 mg/l.

7.2.
Vergleichgrenze (R)

Die absolute Differenz zwischen zwei einzelnen Ergebnissen, die für identisches Untersuchungsmaterial von zwei Laboratorien berichtet werden, wird die Vergleichgrenze R nicht häufiger als in 5 % der Fälle überschritten. Die Vergleichbarkeit beträgt:
R=
20 mg/l.

8.
BESTIMMUNG VON D-ÄPFELSÄURE (D(+)-MALAT) IN WEIN MIT GERINGEM GEHALT

8.1.
Anwendungsbereich

Die beschriebene Methode ist für die enzymatische Bestimmung von D-Äpfelsäure in Wein mit Gehalten von weniger als 50 mg/l anzuwenden.

8.2.
Prinzip

Das Prinzip der Methode ist unter Punkt 1 beschrieben. Die durch die Zunahme der Extinktion bei einer Wellenlänge von 340 nm gemessene NADH-Bildung ist proportional zur vorhandenen D-Malat-Menge, nach Zugabe einer 50 mg/l äquivalenten Menge an D-Äpfelsäure in die Messküvette.

8.3.
Reagenzien

D-Äpfelsäure-Lösung in der Konzentration von 0,199 g/l, zusätzlich zu den unter Punkt 2 genannten Reagenzien.

8.4.
Gerätschaften

Die Gerätschaften sind unter Punkt 3 beschrieben.

8.5.
Vorbereitung der Probe

Die Vorbereitung der Probe ist unter Punkt 4 beschrieben.

8.6.
Durchführung der Bestimmung

Die Durchführung der Bestimmung ist unter Punkt 5 beschrieben, wobei jedoch die Messküvette mit einer Menge D-Äpfelsäure äquivalent zu 50 mg/l beschickt wird (Zugabe von 0,025 ml einer Lösung von D-Äpfelsäure in einer Konzentration von 0,199 g/l unter Ersetzung des äquivalenten Volumens von Wasser); die erhaltenen Werte werden um 50 mg/l verringert.

8.7.
Interne Validierung

Die nachstehende Tabelle gibt eine Zusammenfassung der internen Validierung der Methode zur Bestimmung von D-Äpfelsäure nach vorheriger Zugabe von 50 mg/l dieses Isomers.
Arbeitsbereich

0 mg bis 70 mg D-Äpfelsäure/l

Innerhalb dieser Grenzen ist die Methode linear mit einem Korrelationskoeffizienten zwischen 0,990 und 0,994

Bestimmungsgrenze24,4 mg/l
Nachweisgrenze8,3 mg/l
Empfindlichkeit0,0015 abs/mg/l
Wiederfindungsrate87,5 % bis 115,0 % für Weißwein und 75 % bis 105 % für Rotwein
Wiederholbarkeit

= 12,4 mg/l für Weißwein (nach der OIV-Methode =12,5mg/l)

= 12,6 mg/l für Rotwein (nach der OIV-Methode = 12,7mg/l)

Variationskoeffizient4,2 % bis 7,6 % (Weißwein und Rotwein)
Laborinterne StandardabweichungCV = 7,4% (s = 4,4 mg/l; Durchschnitt = 59,3 mg/l)

Anlage A

Informationen über den Umgang mit Schleich-Reaktionen

„Schleich” -Reaktionen gehen zumeist zurück auf Sekundärreaktionen des Enzyms in Gegenwart anderer in der Probenmatrix enthaltener Enzyme oder auf die Wechselwirkung mit einem oder mehreren Matrixelementen mit einem Kofaktor der Enzymreaktion. Bei der normalen Reaktion erreicht die Extinktion nach einer bestimmten Zeit, die von der Reaktionsgeschwindigkeit des spezifischen Enzyms abhängt — in der Regel nach zehn bis zwanzig Minuten — einen konstanten Wert. Treten jedoch Sekundärreaktionen auf, so erreicht die Extinktion keinen konstanten Wert, sondern nimmt stetig zu; diesen Prozeß nennt man „Schleich” -Reaktion. Wenn dieses Problem auftritt, empfiehlt es sich, nach der für die Standardlösung bis zum Erreichen ihrer endügltigen Extinktion erforderlichen Zeit die Extinktion der Lösung in regelmäßigen Abständen (alle 2 bis 5 Minuten) zu messen. Wenn eine konstante Extinktionszunahme erreicht ist, so sind 5 bis 6 Messungen und anschließend eine graphische oder rechnerische Extrapolierung durchzuführen, um die Extinktion zu bestimmen, die die Lösung zum Zeitpunkt des Zusetzens des letzten Enzyms hätte erreichen müssen (T0). Die extrapolierte Extinktionsdifferenz (Ef - Ei) wird zur Berechnung der Substratkonzentration verwendet.

Anlage B

Statistische Ergebnisse des Ringversuchs

Jahr des Ringversuchs:
1995
Anzahl der Laboratorien:
8
Anzahl der Proben:
5 mit Zusatz von D-Apfelsäure

Art der Proben:

    A: Rotwein; B: Rotwein; C: Weißwein; D: Weißwein; E: Weißwein.

Probe

ABCDE
Anzahl der nach Eliminieren der Ausreißer verbliebenen Laboratorien78787
Anzahl der Ausreißer (Laboratorien)111
Anzahl der anerkannten Ergebnisse3541354136
Mittelwert (χ) (mg/l)161,765,933,1106,9111,0
Wiederhol-Standardabweichung (sr) (mg/l)4,534,241,934,364,47
Relative Wiederhol-Standardabweichung (RSDr) (%)2,86,45,84,14,00
Wiederholgrenze (r) (mg/l)12,711,95,412,212,5
Vergleich-Standardabweichung (sR) (mg/l)9,267,245,896,366,08
Relative Vergleich-Standardabweichung (RSDR) (%)5,71117,85,95,5
Vergleichsgrenze (R) (mg/l)25,920,316,517,817,0

21.
BESTIMMUNG DER GESAMT-ÄPFELSÄURE

1.
PRINZIP DER METHODE

Die über eine Anionenaustauschersäule isolierte DL-Äpfelsäure wird im Eluat photometrisch aufgrund der mit 96%iger Schwefelsäure und Chromotropsäure entstehenden Gelbfärbung bestimmt. Die im Eluat vorhandenen Äpfelsäure vortäuschenden Substanzen reagieren im Gegensatz zu Äpfelsäure bereits mit 86%iger Schwefelsäure und Chromotropsäure. Durch Subtraktion der mit 96%iger und 86%iger Schwefelsäure erhaltenen Extinktionswerte voneinander erhält man den tatsächlichen Gehalt an DL-Äpfelsäure.

2.
GERÄTSCHAFTEN

2.1. Glassäule mit Hahn, Länge etwa 250 mm, innerer Durchmesser etwa 35 mm.

2.2. Glassäule mit Hahn, Länge etwa 300 mm, innerer Durchmesser etwa 10—11 mm.

2.3. Wasserbad von 100 oC.

2.4. Spektralphotometer zur Messung bei 420 nm in 10 mm Küvetten.

3.
REAGENZIEN

3.1. Stark basischer Anionenaustauscher (z. B. Merck III).

3.2. Natronlauge (NaOH), 5%ig (g/v).

3.3. Essigsäure (CH3COOH), 30%ig (g/v).

3.4. Essigsäure (CH3COOH), 0,5%ig (g/v).

3.5. Natriumsulfatlösung (Na2SO4), 10%ig (g/v).

3.6. Konzentrierte Schwefelsäure (H2SO4), 95—97 % (g/g).

3.7. Schwefelsäure (H2SO4), 86%ig (g/g).

3.8. Chromotropsäurelösung, 5%ig: 500 mg chromotropsaures Natrium (C10H6Na2O8S2 · 2H2O) werden in 10 ml destilliertem Wasser gelöst. Die Lösung wird vor jeder Bestimmung frisch hergestellt.

3.9. DL-Äpfelsäurelösung, 0,5 g/l: 250 mg DL-Äpfelsäure (C4H6O5) werden mit 10%iger Natriumsulfatlösung (3.5) zu 500 ml gelöst.

4.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

4.1.
Vorbereitung des Austauschers

Der Auslauf der Glassäule (35 × 250 mm) wird mit angefeuchteter Glaswolle abgedeckt und die Säule mit soviel in Wasser angerührtem Austauscher luftblasenfrei beschickt, daß oberhalb ein Raum von ca. 50 mm Höhe verbleibt. Man füllt die Säule randvoll mit destilliertem Wasser, läßt bei voll geöffnetem Hahn bis zur Oberfläche des Austauschers in ein 1000-ml-Becherglas ablaufen und wiederholt den Vorgang so lange, bis 1000 ml aufgefangen wurden. Danach wird die Säule randvoll mit 5%iger Natronlauge gefüllt, diese wiederum bis zur Oberfläche des Austauschers abgelassen, der Vorgang wird 2mal wiederholt und 1 Stunde unter Natronlauge stehen gelassen. Die Säule wird dann mit etwa 1 Liter destilliertem Wasser wie oben beschrieben ausgewaschen. Man füllt die Säule nunmehr randvoll mit 30%iger Essigsäure, läßt wiederum bis kurz über die Oberfläche des Austauschers ablaufen, wiederholt den Vorgang 2mal und läßt vor Gebrauch mindestens 24 Stunden stehen. Der Austauscher wird in 30%iger Essigsäure aufbewahrt.

4.2.
Vorbereitung der Austauschersäule

Der Auslauf der Glassäule (11 × 300 mm) wird mit angefeuchteter Glaswolle abgedeckt und der, wie unter 4.1 beschrieben, vorbereitete Austauscher 10 cm hoch eingefüllt. Bei vollgeöffnetem Hahn läßt man die 30%ige Essigsäure bis kurz über die Austauscheroberfläche ablaufen und wäscht die Säule mit etwa 50 ml 0,5%iger Essigsäure nach.

4.3.
Isolierung der DL-Äpfelsäure

10 ml Wein oder Most werden auf den nach 4.2 vorbereiteten Austauscher gebracht und mit einer Geschwindigkeit von 1 Tropfen pro Sekunde bis kurz über die Austauscheroberfläche durchlaufen gelassen. Dann wird mit der gleichen Geschwindigkeit erst mit etwa 50 ml 0,5%iger Essigsäure, dann mit etwa 50 ml destilliertem Wasser nachgewaschen. Man eluiert in der gleichen Geschwindigkeit (1 Tropfen/Sekunde) die am Austauscher gebundenen Säuren mit 100 ml 10%iger Natriumsulfatlösung und fängt das Eluat in einem 100-ml-Meßkolben auf. Der Austauscher kann, wie unter 4.1 beschrieben, regeneriert werden.

4.4.
Photometrische Bestimmung

In 2 mit A und B gekennzeichnete weite, etwa 30 ml fassende Reagenzgläser pipettiert man jeweils 1,0 ml Eluat und 1,0 ml der 5%igen Chromotropsäurelösung. In Reagenzglas A gibt man 10 ml der 85%igen Schwefelsäure (Leerwert) und in Reagenzglas B 10 ml der 96%igen Schwefelsäure (Meßwert). Man verschließt die Gläser und mischt zu einer homogenen Flüssigkeit, ohne den Glasstopfen zu benetzen. Die Reagenzgläser werden genau 10 Minuten in ein lebhaft siedendes Wasserbad gestellt und sodann im Dunkeln auf 20 oC abgekühlt. 90 Minuten nach dem Beginn des Abkühlens wird die Extinktion der im Reagenzglas B entstandenen Färbung gegen den Leerwert (Reagenzglas A) bei 420 nm in 10 mm Küvetten gemessen.

4.5.
Aufstellen der Eichkurve

Man pipettiert 5,0, 10,0, 15,0 und 20 ml der Äpfelsäurelösung (0,5 g/l) jeweils in 50 ml Meßkölbchen und füllt mit 10%iger Natriumsulfatlösung zur Marke auf. Die so erhaltenen Lösungen entsprechen Eluaten von Weinen, die 0,5 - 1,0 - 1,5 und 2,0 g/l DL-Äpfelsäure enthalten. Man verfährt weiter, wie unter 4.4 beschrieben. Die erhaltenen Extinktionswerte werden gegen die entsprechenden Äpfelsäuregehalte aufgetragen und ergeben eine Gerade, die durch den Nullpunkt geht. Da die Intensität der Färbung der Meßlösung stark von der Konzentration der Schwefelsäure abhängt, muß die Eichkurve in jeder Meßserie in mindestens einem Punkt überprüft werden, um eine Änderung in der Konzentration der Schwefelsäure feststellen zu können.

5.
ANGABE DER ERGEBNISSE

Der Gehalt an DL-Äpfelsäure wird der Eichkurve entnommen. Die Angabe erfolgt in g/l mit 1 Dezimale

Wiederholbarkeit

Gehalt < 2 g/l: r=
0,1 g/l
Gehalt > 2 g/l: r=
0,2 g/l.

Vergleichbarkeit

R = 0,3 g/l.

22.
SORBINSÄURE

1.
PRINZIP DER METHODEN

1.1.
Spektralphotometrische Messung im UV

Die Sorbinsäure (2,4 Hexadiensäure) wird mittels Wasserdampfdestillation abgetrennt und im Destillat durch spektralphotometrische Messung im UV bestimmt. Zur Entfernung der die Messung im UV störenden Substanzen wird ein Teil des Destillates mit Calciumhydroxid schwach alkalisch gemacht und zur Trockne eingeengt. Gehalte unter 20 mg/l müssen dünnschichtchromatographisch abgesichert werden (Empfindlichkeit: 1 mg/l).

1.2.
Gaschromatographische Methode

Die Sorbinsäure wird mit Diethylether ausgeschüttelt und gaschromatographisch in Gegenwart eines internen Standards bestimmt.

1.3.
Dünnschichtchromatographische Methode zum Nachweis sehr kleiner Mengen an Sorbinsäure

Die Sorbinsäure wird mit Diethylether ausgeschüttelt und dünnschichtchromatographiert. Der Gehalt wird halbquantitativ abgeschätzt.

2.
SPEKTRALPHOTOMETRISCHE MESSUNG IM UV

2.1.
Reagenzien

2.1.1. Weinsäure, C4H6O6 kristallisiert.

2.1.2. Calciumhydroxidlösung, Ca (OH)2 etwa 0,02 M.

2.1.3. Sorbinsäure-Standardlösung, 20 mg/l: 20 mg Sorbinsäure (C6H8O2) werden in etwa 2 ml 0,1 M Natronlauge gelöst, in einen 1000-ml-Meßkolben überführt und mit destilliertem Wasser zur Marke aufgefüllt. Man kann auch 26,8 mg Kaliumsorbat (C6H7KO2) in destilliertem Wasser lösen und auf 1000 ml auffüllen.

2.2.
Gerätschaften

2.2.1. Wasserdampfdestillation (siehe „flüchtige Säuren” ).

2.2.2. Wasserbad, 100 oC.

2.2.3. Spektralphotometer zur Messung bei 256 nm in 1 cm Quarzküvetten.

2.3.
Durchführung der Bestimmung

2.3.1.
Destillation

10 ml Wein werden in den Destillationskolben der Wasserdampfdestillationsapparatur gegeben und 1-2 g Weinsäure (2.1.1) zugesetzt. Man destilliert 250 ml über.

2.3.2.
Eichkurve

Aus der Sorbinsäure-Standardlösung (2.1.4) werden 4 Verdünnungen hergestellt, die 0,5 - 1 - 2,5 und 5 mg/l Sorbinsäure enthalten. Man mißt die Extinktion bei 256 nm gegen Wasser. Die gemessenen Extinktionen, gegen die entsprechenden Konzentrationen aufgetragen, ergeben eine Gerade.

2.3.3.
Bestimmung

In eine Abdampfschale (Durchmesser 55 mm) gibt man 5 ml Destillat, 1 ml Calciumhydroxidlösung (2.1.2) und dampft auf dem siedenden Wasserbad zur Trockne ein. Der Rückstand wird in wenig Wasser gelöst, quantitativ in ein 20-ml-Meßkölbchen überführt und zur Marke aufgefüllt. Für den Leerwert werden 1 ml Calciumhydroxidlösung (2.1.2) mit Wasser auf 20 ml aufgefüllt. Die Messung erfolgt bei 256 nm gegen den Leerwert. Der der gemessenen Extinktion entsprechende Sorbinsäuregehalt wird der Eichkurve entnommen.

Anmerkung: In der Routineuntersuchung kann das Eindampfen zur Trockne vernachlässigt werden. Man führt die UV-Messung direkt im 1:4 mit Wasser verdünnten Destillat durch.

2.4.
Angabe der Ergebnisse

2.4.1.
Berechnung

Der Sorbinsäuregehalt des Weines, ausgedrückt in mg/l, beträgt: 100 · C
C=
mg/l Sorbinsäure in der Meßlösung.

3.
GASCHROMATOGRAPHISCHE METHODE

3.1.
Reagenzien

3.1.1. Diethylether (C2H5)2O, unmittelbar vor Gebrauch destilliert.

3.1.2. Interner Standard: 1 g Udecansäure (C11H22O2)/ Ethanol (95 % Vol.).

3.1.3. Schwefelsäure (H2SO4) (ρ20 = 1,84 g/ml) mit Wasser 1:3 verdünnt (v/v).

3.2.
Gerätschaften

3.2.1. Gaschromatograph mit Flammenionisationsdetektor und Edelstahlsäure (4 m × ⅛″), vorher behandelt mit Dimethyldichlorsilan (DMDCS), belegt mit einer Mischung von Diethylenglykolsuccinat (5 %) und Phosphorsäure (1 %) (DEGS— H3 PO4) oder mit einer Mischung von Diethylenglykoladipat (7 %) und Phosphorsäure (1 %) (DEGA — H3 PO4) auf Gaschrom Q, 80—100 mesh. Behandlung mit Dimethyldichlorsilan (DMDCS): man läßt eine Lösung von 2—3 g DMDCS in Toluol durch die Säule fließen und wäscht sofort mit Methanol nach. Anschließend wird ein Stickstoffstrom durchgeleitet, dann Hexan und wiederum Stickstoff. Danach wird die Säule gefüllt. Ofentemperatur: 175 oC. Temperatur des Injektors und Detektors: 230 oC Trägergas: Stickstoff (20 ml/Min.).

3.2.2. Mikroliterspritze, 10 μl mit 0,1 μl-Einteilung.

Anmerkung: Mit anderen Säulen kann ebenfalls eine gute Trennung erreicht werden, vor allem mit Kapillarsäulen (z. B. FFAP).

Die unten beschriebene Durchführung der Bestimmung ist nur beispielhaft angegeben.

3.3.
Durchführung der Bestimmung

3.3.1.
Vorbereitung der Probe

In ein geeignetes Glasgefäß mit Schliff (Inhalt etwa 40 ml) gibt man 20 ml Wein, 2 ml des internen Standards (3.1.2) und 1 ml verdünnte Schwefelsäure (3.1.3). Nach kräftigem Umschütteln fügt man 10 ml Diethylether (3.1.1) hinzu und extrahiert die Sorbinsäure durch 5minütiges Schütteln in die organische Phase. Man läßt absitzen.

3.3.2.
Vorbereitung der Eichlösung

Einem Wein, dessen Etherextrakt im Chromatogramm keinen Peak auf der Höhe der Sorbinsäure aufweist, werden 100 mg/l Sorbinsäure zugesetzt. 20 ml dieser Probe werden, wie unter 3.3.1 beschrieben, behandelt.

3.3.3.
Chromatographie

Man injiziert je 2 μl der nach 3.3.2 und 3.3.1 erhaltenen Etherextrakte. Man nimmt die entsprechenden Chromatogramme auf, identifiziert die Sorbinsäure und den internen Standard anhand der Retentionszeiten und mißt die Höhe (oder Fläche) der registrierten Peaks.

3.4.
Angabe der Ergebnisse

3.4.1.
Berechnung

Der Sorbinsäuregehalt des zu untersuchenden Weines, ausgedrückt in mg/l, beträgt: 100 · hH · Ii
H=
Höhe des Sorbinsäurepeaks der Eichlösung
h=
Höhe des Sorbinsäurepeaks des zu untersuchenden Weines
I=
Höhe des Peaks des internen Standards der Eichlösung
i=
Höhe des Peaks des internen Standards des zu untersuchenden Weines.

Anmerkung: Der Sorbinsäuregehalt kann in gleicher Weise mit den Flächen der Peaks berechnet werden.

4.
DÜNNSCHICHTCHROMATOGRAPHISCHE METHODE ZUM NACHWEIS SEHR KLEINER MENGEN SORBINSÄURE

4.1.
Reagenzien

4.1.1. Diethylether (C2H5)2O).

4.1.2. Schwefelsäure (H2SO4) (ρ20 = 1,84 g/ml) mit Wasser 1:3 verdünnt (v/v).

4.1.3. Sorbinsäure-Eichlösung, 20 mg/l in Ethanol (10 % Vol.).

4.1.4. Fließmittel: Hexan-Pentan-Eisessig (20:20:3) (C6H14 — C5H12 — CH3COOH, ρ20 = 1,05 g/ml).

4.2.
Gerätschaften

4.2.1. Polyamid-Fertigplatten mit Fluoreszenzindikator, 20 × 20 cm Schichtdicke 0,15 mm.

4.2.2. DC-Kammer.

4.2.3. Mikropipette oder Mikroliterspritze zum Auftragen von 5 μl ± 0,1 μl genau.

4.2.4. UV-Lampe (254 nm).

4.3.
Durchführung der Bestimmung

4.3.1.
Vorbereitung der Probe

In einen Scheidetrichter mit Schliff (Inhalt etwa 25 ml) gibt man 10 ml Wein, 1 ml verdünnte Schwefelsäure (4.1.2) und 5 ml Diethylether (4.1.1). Man schüttelt aus und läßt absitzen.

4.3.2.
Herstellung der verdünnten Eichlösungen

Durch Verdünnen der Eichlösung (4.1.3) stellt man 5 Lösungen her, die 2 - 4 - 6 - 8 und 10 mg/l Sorbinsäure enthalten.

4.3.3.
Chromatographie

2 cm vom unteren Rand entfernt trägt man mit einer Mikropipette oder Mikroliterspritze 5 μl des nach 4.3.1 erhaltenen Etherextraktes und je 5 μl der verdünnten Eichlösungen (4.3.2) in 2-cm-Abständen auf. Man chromatographiert nach Kammersättigung etwa 12—15 cm hoch (etwa 30 Minuten). Die Platte wird unter einem kalten Luftstrom getrocknet. Man betrachtet das Chromatogramm unter der UV-Lampe bei 254 nm. Sorbinsäure erscheint als dunkelvioletter Fleck auf gelb fluoreszierendem Untergrund.

4.4.
Angabe der Ergebnisse

Durch Farbvergleich des Fleckes der zu untersuchenden Probe mit den Flecken der Eichlösungen können Sorbinsäuregehalte zwischen 2 und 10 mg/l halbquantitativ abgeschätzt werden. 1 mg/l kann bestimmt werden, indem man 10 μl der zu untersuchenden Probe aufträgt. Beträgt der Gehalt an Sorbinsäure mehr als 10 mg/l, so werden weniger als 5 μl der zu untersuchenden Probe aufgetragen (Mikroliterspritze).

23.
L-ASCORBINSÄURE

1.
PRINZIP DER METHODEN

Die nachstehend beschriebenen Verfahren erlauben die Bestimmung der L-Ascorbinsäure und der Dehydroascorbinsäure in Weinen und Mosten.

1.1.
Referenzmethode (fluorimetrisch)

L-Ascorbinsäure wird durch Aktivkohle zu Dehydroascorbinsäure oxidiert. Diese Verbindung reagiert mit ortho-Phenylendiamin zu einer fluoreszierenden Verbindung. In einem Blindversuch in Anwesenheit von Borsäure (Bildung eines Borsäure-Dehydroascorbinsäurekomplexes) wird die Nebenfluoreszenz ermittelt und von der fluorimetrischen Bestimmung abgezogen.

1.2.
Gebräuchliche Methode (photometrisch)

Die L-Ascorbinsäure wird mit Jod zu Dehydroascorbinsäure oxidiert und diese mit 2,4-Dinitrophenylhydrazin zu rotgefärbtem bis (2,4-Dinitrophenylhydrazon) der Diketogulonsäure umgesetzt, dessen Farbintensität nach dünnschichtchromatographischer Trennung bei 500 nm im Spektralphotometer gemessen wird.

2.
REFERENZMETHODE (fluorimetrische Methode)

2.1.
Reagenzien

2.1.1. 0,02%ige Lösung von ortho-Phenylendiamindihydrochlorid (C6H10Cl2N2) (g/v). Jeweils frisch herzustellen.

2.1.2. Natriumacetat-Trihydrat (CH3COONa 3H2O): 500 g/l.

2.1.3. Lösung von Borsäure und Natriumacetat 3 g Borsäure (H3BO3) werden in 100 ml Natriumacetatlösung (2.1.2) gelöst. Diese Lösung ist jeweils frisch herzustellen.

2.1.4. Essigsäure (CH3COOH) 56 % (v/v), pH 1,2; hergestellt aus Essigsäure (ρ20 = 1,05 g/ml).

2.1.5. L-Ascorbinsäure-Standardlösung, 1 g/l. Unmittelbar vor der Verwendung werden 50 mg L-Ascorbinsäure (C6H8O6), die vorher im Exsikkator unter Luft- und Lichtabschluß getrocknet worden sind, in 50 ml der Essigsäurelösung (2.1.4) gelöst.

2.1.6 Aktivkohle reinst z.A.(6) In einen 2-Liter-Erlenmeyerkolben gibt man 100 g Aktivkohle unf fügt 500 ml einer 10%igen Salzsäure (HCl) (ρ20 = 1,19 g/ml) 10/100 (v/v) verdünnt hinzu. Man bringt zum Sieden und filtriert sodann über eine Glasfritte (Porosität 3). Man bringt die so behandelte Kohle in einen 2-Liter-Erlenmeyerkolben, fügt 1 Liter Wasser hinzu, schüttelt und filtriert über eine Glasfritte (Porosität 3). Man wiederholt diesen Vorgang 2mal. Der Rückstand wird im Trockenschrank bei 115 ± 5 oC während 12 Stunden getrocknet (z. B. über Nacht).

2.2.
Gerätschaften

2.2.1. Fluoreszenz-Spektrometer mit Kontinuum-Strahler. Die optimalen Wellenlängen für die Anregung und Emission sind von dem verwendeten Gerät abhängig und werden vorher bestimmt. Für die Anregung liegt diese bei etwa 350 nm, für die Emmission etwa bei 430 nm. Küvetten mit 1 cm Schichtdicke.

2.2.2. Glasfritte (Porisität 3).

2.2.3. Reagenzgläser (Durchmesser 10 mm).

2.2.4. Schüttelmaschine für Reagenzgläser.

2.3.
Durchführung der Bestimmung

2.3.1.
Vorbereitung des Weines oder Mostes

Ein entsprechendes Volumen Wein oder Most wird in einem 100-ml-Meßkolben mit der 56%igen Essigsäurelösung (2.1.4) zur Marke aufgefüllt, so daß der L-Ascorbinsäuregehalt der Lösung weniger als 60 mg/l beträgt. Man schüttelt gut um. Sodann fügt man 2 g Aktivkohle (2.1.6) hinzu und läßt unter zeitweiligem Schütteln 15 Minuten stehen. Man filtriert über ein normales Filter und verwirft die ersten Milliliter. In zwei 100-ml-Meßkölbchen gibt man je 5 ml des Filtrats und fügt 5 ml der Borsäure-Acetatmischung (2.1.3) (Leerwert) bzw. 5 ml der Natriumacetatlösung (2.1.2) (Meßwert) hinzu. Man läßt 15 Minuten unter zeitweiligem Schütteln stehen und füllt dann zur Marke auf. Jeweils 2 ml dieser Lösungen werden mit 5 ml des ortho-Phenylendiaminreagenzes (2.1.1) versetzt. Nach dem Schütteln läßt man 30 Minuten im Dunkeln stehen und mißt dann die Fluoreszenz.

2.3.2.
Eichkurve

In drei 100-ml-Meßkölbchen werden 2 - 4 und 6 ml der L-Ascorbinsäure-Standardlösung (2.1.5) gegeben und mit der Essigsäure (2.1.4) zur Marke aufgefüllt. Die so hergestellten Lösungen enthalten 2 - 4 und 6 mg/100 ml. Man fügt 2 g Aktivkohle (2.1.6) hinzu und läßt unter zeitweiligem Schütteln 15 Minuten stehen. Man filtriert über ein normales Filter und verwirft die ersten Milliliter. Je 5 ml der erhaltenen Filtrate werden in drei 100-ml-Meßkölbchen gegeben (1. Serie), in weitere drei 100-ml-Meßkölbchen gibt man ebenfalls jeweils 5 ml der erhaltenen Filtrate (2. Serie). In die Meßkölbchen der 1. Serie (Leerwert) gibt man 5 ml der Borsäureacetatmischung (2.1.3) und in die Meßkölbchen der 2. Serie (Meßwert) jeweils 5 ml Natriumacetatlösung (2.1.2). Man läßt unter zeitweiligem Schütteln 15 Minuten stehen und füllt dann zur Marke mit destilliertem Wasser auf. Jeweils 2 ml werden in einem Reagenzglas mit 5 ml des ortho-Phenylendiaminreagenzes (2.1.1) versetzt. Nach dem Schütteln läßt man 30 Minuten im Dunkeln stehen und mißt dann die Fluoreszenz.

2.3.3.
Fluorimetrische Bestimmung

Man mißt die Eich- bzw. Probelösungen gegen den zugehörigen Leerwert. Die Eichkurve ist eine Gerade, die durch den Nullpunkt geht. Der Gehalt C an L-Ascorbinsäure und Dehydroascorbinsäure wird der Eichkurve entnommen.

2.3.4.
Angabe der Ergebnisse

Der Gehalt an L-Ascorbinsäure und Dehydroascorbinsäure im Wein, ausgedrückt in mg/l, beträgt: C · F
F=
Verdünnungsfaktor.

3.
GEBRÄUCHLICHE METHODE (photometrisch)

3.1.
Reagenzien

3.1.1. 30%ige meta-Phosphorsäurelösung (g/v) Man zerreibt einige Stücke meta-Phosphorsäure (HPO3)n in einem Mörser (aus Porzellan) und wägt davon 30 Gramm ab. Durch schnelles Übergießen mit destilliertem Wasser und kurzes Schütteln wird gewaschen, das Waschwasser wird verworfen. Die gewaschene meta-Phosphorsäure wird unter Schütteln in einem 100-ml-Meßkolben in destilliertem Wasser gelöst und auf 100 ml ergänzt.

3.1.2. 3%ige meta-Phosphorsäurelösung (g/v) Die Lösung wird unmittelbar vor Gebrauch durch Verdünnen der Lösung 3.1.1 (1:10) hergestellt.

3.1.3. 1%ige meta-Phosphorsäurelösung (g/v) Die Lösung wird unmittelbar vor Gebrauch durch Verdünnen der Lösung 3.1.1 (1:30) hergestellt.

3.1.4. Polyamidsuspension 10 g Polyamidpulver zur Chromatographie läßt man in 60 ml destilliertem Wasser 2 Stunden quellen (diese Menge ist für 4 Bestimmungen ausreichend).

3.1.5. Thioharnstoff (H2NCSNH2).

3.1.6. 0,05 M Jodlösung (I2).

3.1.7. 6%ige 2,4-Dinitrophenylhydrazinlösung (g/v), 6,0 g 2,4-Dinitrophenylhydrazin (C6H6N4O4) werden zunächst in 50 ml Eisessig (ρ20 = 1,05 g/ml) suspendiert und danach durch Zugabe von 50 ml Schwefelsäure (H2SO4, ρ20 = 1,84 g/ml) durch Schütteln in Lösung gebracht.

3.1.8. Ethylacetat: Zur Herstellung der Lösung wird das Ethylacetat (C4H8O2) mit 2 % (v/v) Eisessig (3.1.12) versetzt.

3.1.9. Chloroform (CHCl3).

3.1.10. 0,5%ige Stärkelösung (g/v).

3.1.11. Fließmittel:
Ethylacetat …50 Vol.
Chloroform …60 Vol.
Eisessig …5 Vol.
Das Fließmittel wird 12 Stunden vor Gebrauch hergestellt.

3.1.12. Eisessig (CH3COOH) (ρ20 = 1,05 g/ml).

3.1.13. Ascorbinsäurelösung: 0,1 g/100 ml 1%ige meta-Phosphorsäurelösung (3.1.3).

3.2.
Gerätschaften

3.2.1. Laborzentrifuge und Zentrifugengläser (50 ml) mit eingeschliffenem Stopfen.

3.2.2. Wasserbad (thermostatisiert zwischen 5 und 10 oC).

3.2.3. Wasserbad (thermostatisiert auf 20 oC).

3.2.4. Kieselgel-Fertigplatten, 20 × 20 cm, Schichtdicke 0,25 oder 0,3 mm.

3.2.5. DC-Kammer.

3.2.6. Mikropipetten 0,2 ml.

3.2.7. Spektralphotometer für die Messung bei 500 nm in 1 cm Küvetten.

3.3.
Durchführung der Bestimmung

3.3.1.
Oxidation der L-Ascorbinsäure zu Dehydroascorbinsäure

In einem 100-ml-Meßkolben werden 50 ml der zu untersuchenden Flüssigkeit mit 15 ml Polyamidsuspension (3.1.4) versetzt und mit 3%iger meta-Phosphorsäurelösung (3.1.2) zur Marke aufgefüllt. Man läßt 60 Minuten unter häufigem Umschütteln stehen und filtriert sodann durch ein Faltenfilter. 20 ml des Filtrats werden in ein 50 ml Zentrifugenglas mit Schliffstopfen pipettiert. Man fügt 1 ml 0,05 M Jodlösung (3.1.6) hinzu, mischt durch und entfernt nach 1 Minute den Jodüberschuß durch Zugabe von etwa 25 mg Thioharnstoff (3.1.6).

3.3.2.
Bildung und Extraktion des bis-(2,4-Dinitrophenylhydrazons) der Diketogulonsäure

Das Zentrifugenglas wird in ein Wasserbad von 5 bis 10 oC gestellt und 4 ml 2,4-Dinitrophenylhydrazinlösung (3.1.7) hinzugefügt. Nach gründlichem Durchmischen, wobei der Schliff nicht benetzt werden darf, bleibt das Glas gut verschlossen etwa 16 Stunden (über Nacht) bei 20 oC (Thermostat) stehen. Danach pipettiert man 15 ml Ethylacetat (3.1.8) in das Zentrifugenglas, verschließt mit dem Schliffstopfen, schüttelt 30 Sekunden kräftig und zentrifugiert zur Trennung der Schichten 5 Minuten mit 350—400 g. Von der Ethylacetatphase werden 10 ml in ein Reagenzglas mit Schliff pipettiert. Zur Reaktionslösung im Zentrifugenglas fügt man 5 ml Ethylacetat (3.1.8), schüttelt wiederum 30 Sekunden kräftig und zentrifugiert 5 Minuten mit 350—400 g. 5 ml der Ethylacetatphase werden abpipettiert, zu den 10 ml des im Reagenzglas befindlichen ersten Extraktes gegeben und gemischt.

3.3.3.
Chromatographische Trennung des bis-(2,4-Dinitrophenylhydrazons): (innerhalb 2 Stunden nach der Extraktion (3.3.2) durchzuführen)

0,2 ml des Ethylacetatextraktes werden über die ganze Startlinie einer Kiesel-G-Platte aufgetragen (Abstand vom unteren und seitlichen Rand: 2 cm). Das Fließmittel wird 1 cm hoch in die Kammer gegeben. Man chromatographiert mit dem unter 3.1.11 angegebenen Fließmittel in kammergesättigter Atmosphäre bis zum oberen Plattenrand. Die Platten werden aus der Kammer herausgenommen und 60 Minuten unter dem Abzug getrocknet. Die rotgefärbte Zone des bis-(2,4-Dinitrophenylhydrazons) der Diketogulonsäure wird mit Hilfe eines plangeschliffenen Spatels (die Platte wird zweckmäßig hierzu senkrecht auf ein glattes Papier gestellt) in ein Reagenzglas mit Schliff gebracht, mit 4 ml Eisessig (3.1.12) versetzt, verschlossen und unter häufigem Durchmischen 30 Minuten stehengelassen. Die Suspension wird durch ein kleines Faltenfilter unmittelbar in die Küvette (3.2.7) filtriert. Das blanke Filtrat wird gegen Eisessig (3.1.12) als Leerwert im Spektralphotometer bei 500 nm gemessen.

3.3.4.
Eichkurve

In drei 100-ml-Meßkölbchen werden 5 - 10 und 15 ml der L-Ascorbinsäurelösung (3.1.13) gegeben und mit 1%iger meta-Phosphorsäurelösung (3.1.3) zur Marke aufgefüllt. Man erhält so Lösungen, die jeweils 50, 100 und 150 mg Ascorbinsäure in 1 Liter enthalten. Mit je 50 ml dieser Lösungen wird wie oben beschrieben (3.3.1, 3.3.2 und 3.3.3) die Reaktion durchgeführt. Die L-Ascorbinsäurewerte gegen die zugehörigen Extinktionen aufgetragen, liegen auf einer Geraden, die durch den Nullpunkt geht.

3.3.5.
Angabe der Ergebnisse

Der Gehalt an L-Ascorbinsäure und Dehydroascorbinsäure wird in mg je Liter angegeben.
3.3.5.1.
Berechnung
Der Gehalt an L-Ascorbinsäure und Dehydroascorbinsäure wird entsprechend der nach (3.3.3) erhaltenen Extinktion der Eichkurve entnommen.

Anmerkung:

Liegt der Gehalt an L-Ascorbinsäure und Dehydroascorbinsäure über 150 mg/l, verringert man das Ausgangsvolumen auf 25, 20 oder 10 ml Wein und multipliziert das erhaltene Ergebnis mit dem entsprechenden Verdünnungsfaktor F.

24.
pH-WERT

1.
PRINZIP DER METHODE

Die Potentialdifferenz zwischen 2 Elektroden, die in die zu untersuchende Flüssigkeit tauchen, wird gemessen. Eine der Elektroden besitzt ein Potential, das eine bestimmte Funktion des pH-Wertes dieser Lösung darstellt, die andere Elektrode ist die Referenzelektrode mit einem festen und bekannten Potential.

2.
GERÄTSCHAFTEN

2.1. Geeichtes pH-Meter (erforderliche Genauigkeit mindestens ± 0,05 pH-Einheiten).

2.2. Elektroden:

2.2.1. Glaselektrode, Aufbewahrung in destilliertem Wasser.

2.2.2. Referenzelektrode (Kalomel-gesättigte Kaliumchlorid-Elektrode), Aufbewahrung in gesättigter Kaliumchloridlösung.

2.2.3. Kombinierte Elektrode (Aufbewahrung in destilliertem Wasser).

3.
REAGENZIEN

3.1. Pufferlösungen:

3.1.1. Gesättigte Lösung von Kaliumhydrogentartrat. Die Lösung enthält mindestens 5,7 Kaliumhydrogentartrat (C4H5KO6) im Liter bei 20 oC. Diese mit Thymol (0,1 g/200 ml) konservierte Lösung ist bis zu 2 Monaten haltbar.
pH3,57 bei 20 oC
3,56 bei 25 oC
3,55 bei 30 oC

3.1.2. 0,05 M Kaliumhydrogenphthalatlösung. Die Lösung enthält genau 10,211 g/l Kalumhydrogenphthalat wasserfrei (C8H5KO4) in 1 Liter bei 20 oC (Haltbarkeit max. 2 Monate).
pH3,999 bei 15 oC
4,003 bei 20 oC
4,008bei 25 oC
4,015 bei 30 oC

3.1.3. Lösung von:
Kaliumdihydrogenphosphat, KH2 PO43,402g
di-Kaliumhydrogenphosphat, K2 H PO44,354g
Wasser zu …1l
(Haltbarkeit: max. 2 Monate)
pH6,90 bei 15 oC
6,88 bei 20 oC
6,86 bei 25 oC
6,85 bei 30 oC

Anmerkung: Die handelsüblichen Pufferlösungen können ebenfalls verwendet werden.

4.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

4.1.
Vorbereitung der Probe

4.1.1.
Most und Wein

Die Messung wird direkt im Most oder Wein durchgeführt.

4.1.2.
Rektifiziertes Traubenmostkonzentrat (RTK)

Das RTK wird mit Wasser auf 25 ± 0,5 % (g/g) Gesamtzucker verdünnt (25 oBrix). Wenn P der Gesamtzuckergehalt des RTK, ausgedrückt in % (g/g), ist, so werden2500P g-RTK eingewogen und mit destilliertem Wasser auf 100 g ergänzt. Das Wasser muß eine Leitfähigkeit unter 2 Mikrosiemens je cm aufweisen.

4.2.
Nullpunkteinstellung

Vor jeder Messung ist der Nullpunkt des Gerätes, entsprechend der für das Gerät angegebenen Anleitung, einzustellen.

4.3.
Eichung des pH-Meters

Mit den Pufferlösungen pH = 6,88 und pH = 3,57 wird das pH-Meter gemäß der für das Gerät angegebenen Anleitung bei 20 oC geeicht. Man überprüft die Eichung mit der Pufferlösung pH = 4,00 bei 20 oC.

4.4.
Messung

Man taucht die Elektrode bei einer Temperatur zwischen 20 und 25 oC, wobei diese möglichst nahe bei 20 oC liegen soll, in die zu untersuchende Lösung ein und liest den pH-Wert direkt ab. Es müssen mindestens 2 Bestimmungen durchgeführt werden. Das Ergebnis ist das arithmetische Mittel beider Bestimmungen.

5.
ANGABE DER ERGEBNISSE

Der pH-Wert des Mostes, des Weines oder der RTK-Lösung (25 oBrix) wird mit 2 Dezimalen angegeben.

25.
SCHWEFELDIOXID

1.
DEFINITION

Als Schwefeldioxid bezeichnet man das Schwefeldioxid, das in nachstehenden Formen im Most oder Wein vorhanden ist: H2SO3, H SO3- das Gleichgewicht hängt vom pH-Wert und der Temperatur ab: H2SO3 H+ + HSO3- H2SO3 stellt das molekulare Schwefeldioxid dar. Als Gesamtschwefeldioxid bezeichnet man sämtliche Formen des Schwefeldioxids, die im Wein in freiem oder gebundenem Zustand vorhanden sind.

2.
FREIES UND GESAMTES SCHWEFELDIOXID

2.1.
Prinzip der Methoden

2.1.1.
Referenzmethode

2.1.1.1.
Wein und Most
Schwefeldioxid wird durch einen Luft- oder Stickstoffstrom in eine Vorlage, die eine verdünnte, neutralisierte Wasserstoffperoxid-Lösung enthält, übergetrieben und oxidiert. Die gebildete Schwefelsäure wird mit Natronlauge titriert. Das freie Schwefeldioxid wird in der Kälte übergetrieben (10 oC). Das Gesamtschwefeldioxid wird in der Hitze (ca. 100 oC) übergetrieben.
2.1.1.2.
Rektifiziertes Traubenmostkonzentrat
Aus dem vorher verdünnten RTK wird das Gesamtschwefeldioxid in der Hitze (etwa 100 oC) übergetrieben.

2.1.2.
Schnellmethode (für Wein und Most)

Das freie Schwefeldioxid wird direkt jodometrisch bestimmt. Das gebundene Schwefeldioxid wird anschließend nach alkalischer Hydrolyse durch jodometrische Titration bestimmt. Addiert man das freie Schwefeldioxid dazu, so erhält man das Gesamtschwefeldioxid.

2.2.
Referenzmethode

2.2.1.
Gerätschaften

2.2.1.1. Die verwendete Apparatur muß, insbesondere den Kühler betreffend, der Abbildung entsprechen. Das Gaseinleitungsrohr der Vorlage B endet in einer kleinen Kugel von 1 cm Durchmesser, die 20 kreisförmig (horizontal) angeordnete Löcher von 0,2 mm Durchmesser aufweist. Man kann das Einleitungsrohr ebenso auch mit einer Glasfritte verschließen, die die Bildung vieler kleiner Glasblasen bewirkt, um eine intensive Berührung der Gasphase mit der flüssigen Phase zu gewährleisten. Durch die Apparatur sollen etwa 40 l/Stunde Gas strömen. Mit der Druckreglerflasche auf der rechten Seite der Apparatur wird der durch die Wasserstrahlpumpe erzeugte Unterdruck auf 20—30 cm Wassersäule begrenzt. Um den Unterdruck genau einstellen zu können, ist es zweckmäßig, zwischen das Absorptionsgefäß und die Druckreglerflasche einen Strömungsmesser mit halbkapillarem Rohr zu schalten.
2.2.1.2. Mikrobürette.

2.2.2.
Reagenzien

2.2.2.1. 85%ige Phosphorsäure (H3PO4, (ρ20 = 1,71 g/ml).
2.2.2.2. Wasserstoffperoxidlösung, 9,1 g H2O2/Liter (3 Volumen).
2.2.2.3. Indikatorlösung:
Methylrot …100 mg
Methylenblau …50 mg
Alkohol (50 % Vol.) …100 ml
2.2.2.4. Natronlauge (NaOH), 0,01 M.

2.2.3.
Durchführung der Bestimmung

2.2.3.1.
Bestimmung des freien Schwefeldioxids
Der Wein muß vor der Bestimmung 2 Tage bei 20 oC in einer vollen und gut verschlossenen Flasche gelagert werden.

In das Absorptionsgefäß B gibt man 2—3 ml der Wasserstoffperoxidlösung (2.2.2.2) sowie 2 Tropfen Indikator (2.2.2.3) und neutralisiert mit 0,01 M Natronlauge (2.2.2.4).

Das Absorptionsgefäß wird an die Apparatur angeschlossen.

In den 250-ml-Kolben A werden 50 ml der Probe und 15 ml Phosphorsäure (2.2.2.1) gegeben und der Kolben angeschlossen.

Nunmehr wird 15 Minuten lang ein Luft- oder Stickstoffstrom durch die Apparatur geleitet, dabei wird das freie Schwefeldioxid übergetrieben und zu Schwefelsäure oxidiert. Nach dieser Zeit wird das Absorptionsgefäß von der Apparatur genommen und die gebildete Schwefelsäure mit 0,01 M Natronlauge (2.2.2.4) titriert.

n = verbrauchte ml 0,01 M Natronlauge.

2.2.3.2.
Angabe der Ergebnisse
Das freie Schwefeldioxid wird in Milligramm pro Liter (mg/mg/l) ohne Dezimalstelle angegeben.
2.2.3.3.
Bestimmung des gesamten Schwefeldioxids
2.2.3.4.
Angabe der Ergebnisse
Das Gesamtschwefeldioxid wird in Milligramm pro Liter (mg/l) bzw. Milligramm pro Kilogramm (mg/kg) Gesamtzucker ohne Dezimalstelle angegeben.

2.3.
Schnellmethode

2.3.1.
Reagenzien

2.3.1.1. EDTA (Komplexon III): Dinatriumsalz der Ethylendinitrilo-tetraessigsäure (C10H14N2Na2O8 · 2H2O).
2.3.1.2. Natronlauge (NaOH) 4 M (160 g/l).
2.3.1.3. Schwefelsäure (H2SO4, (ρ20 = 1,84 g/ml) 10 % (v/v).
2.3.1.4. Stärkelösung, 5 g/l: 5 g Stärke in etwa 500 ml Wasser lösen, unter Rühren zum Sieden bringen, 10 Minuten im Sieden halten, 200 g Natriumchlorid (NaCl) hinzufügen und nach dem Erkalten auf 1 Liter auffüllen.
2.3.1.5. 0,025 M Jodlösung (I2).

2.3.2.
Gerätschaften

2.3.2.1. Erlenmeyerkolben, 500 ml.
2.3.2.2. Bürette.
2.3.2.3. Pipetten: 1, 2, 5 und 50 ml.

2.3.3.
Durchführung der Bestimmung

2.3.3.1.
Freies Schwefeldioxid
In einen 500-ml-Erlenmeyerkolben gibt man:

50 ml Wein

5 ml Stärkelösung (2.3.1.4)

30 mg EDTA (2.3.1.1)

3 ml H2SO4, 10 % (v/v) (2.3.1.3).

Man titriert sofort mit 0,025 M Jodlösung (2.3.1.5), bis die Blaufärbung 10—15 Sekunden lang bestehen bleibt. n = verbrauchte ml 0,025 M Jodlösung.
2.3.3.2.
Gesamtschwefeldioxid
Man fügt 8 ml 4 M Natronlauge (2.3.1.2) zu, schüttelt einmal um und wartet 5 Minuten. Danach fügt man unter kräftigem Schütteln in einem Guß 10 ml der 10%igen Schwefelsäurelösung (2.3.1.3) zu und titriert sofort mit 0,025 M Jodlösung (2.3.1.5). n′ = verbrauchte ml 0,025 M Jodlösung. Nun fügt man 20 ml 4 M Natronlauge (2.3.1.2) hinzu, schüttelt einmal um und wartet 5 Minuten. Man verdünnt mit 200 ml sehr kaltem Wasser. Anschließend werden unter kräftigem Schütteln in einem Guß 10 ml 10%ige Schwefelsäurelösung (2.3.1.3) zugegeben, und das freigesetzte Schwefeldioxid wird mit 0,025 M Jodlösung (2.3.1.5) titriert. n″ = verbrauchte ml 0,025 M Jodlösung.

2.3.4.
Angabe der Ergebnisse

2.3.4.1.
Berechnung
Freies Schwefeldioxid in mg/l: 32 n. Gesamtschwefeldioxid mg/l: 32 · (n + n′ + n″).

Anmerkungen:

1.Bei Rotweinen, die wenig SO2 enthalten, empfiehlt es sich, mit einer stärker verdünnten Jodlösung, z. B. 0,01 M, zu arbeiten. Bei der Berechnung wird dann der Faktor 32 durch 12,8 ersetzt.

2.Bei der Titration von Rotweinen ist es zweckmäßig, den Wein von unten mit gelbem Licht anzustrahlen, indem man entweder mit einer üblichen Glühbirne und einem Kaliumchromatfilter oder mit einer Natriumdampflampe arbeitet. In einem verdunkelten Raum kann man dann beobachten, wie der ursprünglich transparente Wein beim Farbumschlag der Stärkelösung lichtundurchlässig wird.

3.Liegt die gefundene Schwefeldioxidmenge bei oder über dem gesetzlichen Grenzwert, so ist es zweckmäßig, das Gesamtschwefeldioxid nach der Referenzmethode zu bestimmen.

4.Für eine sehr genaue Bestimmung des Schwefeldioxids wird diese üblicherweise an einer Probe durchgeführt, die vor der Analyse zwei Tage unter Luftabschluß bei einer Temperatur von 20 oC aufbewahrt wurde; die Analyse wird ebenfalls bei dieser Temperatur durchgeführt.

5.

Da bestimmte Stoffe durch Jod in saurem Milieu oxidiert werden, ist es für sehr genaue Bestimmungen notwendig, die hierfür verbrauchte Jodmenge zu ermitteln. Zu diesem Zweck wird das freie Schwefeldioxid vor der Titration an Acet- oder Propionaldehyd gebunden: In einen 300 ml Erlenmeyerkolben gibt man 50 ml Wein und 5 ml einer Acetaldehydlösung (C2H4O, 7 g/l) oder 5 ml Propionaldehydlösung (C3H6O, 10 g/l).

Man verschließt den Kolben und läßt mindestens 30 Minuten stehen. Nach Zugabe von 3 ml 10%iger Schwefelsäurelösung (2.3.1.3) titriert man mit 0,025 M Jodlösung (2.3.1.5) bis zum Farbumschlag.

n‴ = verbrauchte ml 0,025 M Jodlösung. Dieser Wert muß von n (freies Schwefeldioxid) und n + n′ + n″ (Gesamtschwefeldioxid) abgezogen werden.

Der Wert n‴ ist in der Regel niedrig: 0,2 bis 0,3 ml 0,025 M Jodlösung. Wurde dem Wein Ascorbinsäure zugesetzt, ist der Wert von n‴ höher und ermöglicht so eine zumindest annähernde Bestimmung der zugesetzten Menge (1 ml 0,025 M Jodlösung oxidiert 4,4 mg Ascorbinsäure). Durch Bestimmung von n‴ lassen sich so unschwer Weine nachweisen, denen Ascorbinsäure in Mengen über 20 mg/l zugesetzt wurde und die noch keine Oxidationsprodukte gebildet haben.

3.
MOLEKULARES SCHWEFELDIOXID

3.1.
Prinzip der Methode

Der Anteil an molekularem Schwefeldioxid H2SO3 in freiem Schwefeldioxid wird in Abhängigkeit vom pH-Wert, dem Alkoholgehalt und der Temperatur berechnet. Für eine gegebene Temperatur und einen gegebenen Alkoholgehalt lautet die Formel: H2SO3 H+ + HSO3-(1) H2SO3 = L10pH - pkM + 1 (1) mit
pKM=
pKT - A 2I1 + B 2I
L=
[H2SO3] + [HSO3-]
I=
Ionenstärke.
A und B=
Koeffizienten, die mit der Temperatur und dem Alkoholgehalt variieren.
KT=
thermodynamische Dissoziationskonstante; der Wert pKT ist in Tabelle 1 in Abhängigkeit vom Alkoholgehalt und der Temperatur angegeben.
KM=
gemischte Dissoziationskonstante.
Nimmt man als Ionenstärke I den Durchschnittswert 0,038 an, so gibt Tabelle 2 die Werte pKM in Abhängigkeit von der Temperatur und dem Alkoholgehalt an. Der Gehalt an molekularem Schwefeldioxid, berechnet nach Gleichung (1), ist in Tabelle 3 in Abhängigkeit vom pH-Wert, der Temperatur und dem Alkoholgehalt angegeben.

3.2.
Berechnung

Sind der pH-Wert des Weines und sein Alkoholgehalt bekannt, so wird der Anteil an molekularem Schwefeldioxid in Tabelle 3 für die Temperatur t oC abgelesen; X = % molekulares Schwefeldioxid gemäß Tabelle 3. Gehalt an molekularem Schwefeldioxid in mg/l: X · C
C=
Gehalt an freiem Schwefeldioxid in mg/l.

TABELLE 1

Werte für die termodynamische Konstante pKT

Alkohol % Vol.Temperatur oC
2025303540
01,7982,0002,2192,3342,493
51,8972,0982,2992,3972,527
101,9972,1982,3942,4882,606
152,0992,3012,5032,6072,728
202,2032,4062,6282,7542,895

TABELLE 2

Werte für die gemischte Konstante pKM I = 0,038

Alkohol % Vol.Temperatur oC
2025303540
01,7231,9252,1432,2572,416
51,8192,0202,2202,3172,446
101,9162,1162,3112,4052,522
152,0142,2162,4172,5202,640
202,1142,3172,5382,6632,803

TABELLE 3

Molekulares Schwefeldioxid in Prozent des freien Schwefeldioxids (I = 0,038)

pHT = 20 oC
Alkohol % Vol.
05101520
2,87,739,4611,5514,0717,09
2,96,247,669,4011,5114,07
3,05,026,187,619,3611,51
3,14,034,986,147,589,36
3,23,223,994,946,127,58
3,32,583,203,984,926,12
3,42,062,563,183,954,92
3,51,642,042,543,163,95
3,61,311,632,032,533,16
3,71,041,301,622,022,53
3,80,831,031,291,612,02
T = 25 oC
2,811,4714,2317,1520,6724,75
2,99,5811,6514,1217,1522,71
3,07,769,4811,5514,1217,18
3,16,277,689,4011,5514,15
3,25,046,207,619,4011,58
3,34,054,996,147,619,42
3,43,244,004,946,147,63
3,52,603,203,974,946,16
3,62,072,563,183,974,55
3,71,652,052,543,183,98
3,81,321,632,032,543,18
T = 30 oC
2,818,0520,8324,4929,2835,36
2,914,8917,2820,4824,7530,29
3,012,2014,2316,9820,7125,66
3,19,9411,6513,9817,1821,52
3,28,069,4811,4414,1517,88
3,36,517,689,3011,5814,75
3,45,246,207,539,4212,08
3,54,214,996,087,639,84
3,63,374,004,896,167,98
3,72,693,213,924,956,44
3,82,162,563,143,985,19
T = 35 oC
2,822,2724,7528,7134,4242,18
2,918,5320,7124,2429,4236,69
3,015,3117,1820,2624,8831,52
3,112,5514,1516,7920,8326,77
3,210,2411,5813,8217,2822,51
3,38,319,4211,3014,2318,74
3,46,717,639,1911,6515,49
3,55,446,167,449,4812,71
3,64,344,956,007,6810,36
3,73,483,984,886,208,41
3,82,783,183,874,996,80
T = 40 oC
2,829,2330,6834,5240,8950,14
2,924,7026,0129,5235,4744,74
3,020,6721,8324,9630,3938,85
3,117,1518,1620,9025,7533,54
3,214,1214,9817,3521,6028,62
3,311,5512,2814,2917,9624,15
3,49,4010,0011,7014,8120,19
3,57,618,119,5212,1316,73
3,66,146,567,719,8813,77
3,74,945,286,228,0111,25
3,83,974,245,016,479,15

26.
NATRIUM

1.
PRINZIP DER METHODEN

1.1.
Referenzmethode: Atomabsorptionsspektrometrie

Natrium wird nach Zusatz eines Puffers (Cäsiumchlorid) zur Unterdrückung der Ionisation direkt aus dem Wein mittels Atomabsorptionsspektrometrie bestimmt.

1.2.
Gebräuchliches Verfahren: Flammenphotometrie.

Natrium wird direkt in dem mindestens 1:10 verdünnten Wein mittels Flammenphotometrie bestimmt.

2.
REFERENZMETHODE

2.1.
Reagenzien

2.1.1.
Natriumlösung 1 g/l:

Es wird eine handelsübliche Natriumstandardlösung verwendet. Diese Lösung kann auch hergestellt werden, indem 2,542 g getrocknetes Natriumchlorid (NaCl) in destilliertem Wasser gelöst und auf 1 Liter aufgefüllt werden. Diese Lösung wird in einer Polyethylenflasche aufbewahrt.

2.1.2.
Vergleichslösung:

Citronensäure (C6H8O7, H2O) …3,5g
Saccharose (C12H22O11) …1,5g
Glycerin (C3H8O35,0g
Calciumchlorid (wasserfrei) (Ca Cl2) …50mg
Magnesiumchlorid (wasserfrei) (Mg Cl2) …50mg
Alkohol abs. (C2H5OH) …50ml
Destilliertes Wasser zu …500ml

2.1.3.
Cäsiumchloridlösung, 5 % Cäsium:

6,33 g Cäsiumchlorid (CsCl) werden in 100 ml destilliertem Wasser gelöst.

2.2.
Gerätschaften

2.2.1. Atomabsorptionsspektrometer mit Brennerkopf für Luft/Acetylen.

2.2.2. Hohlkathodenlampe für Natrium.

2.3.
Durchführung der Bestimmung

2.3.1.
Vorbereitung der Probe

2,5 ml Wein werden in einem 50 ml-Meßkölbchen nach Zusatz von 1 ml Cäsiumchloridlösung (2.1.3) mit destilliertem Wasser zur Marke aufgefüllt.

2.3.2.
Herstellung der Eichlösungen

In fünf 100-ml-Meßkölbchen gibt man 0 - 2,5 - 5 - 7,5 bzw. 10 ml der 1:100 verdünnten Natrium-Standardlösung (2.1.1), fügt jeweils 5,0 ml Vergleichslösung (2.1.2) und 2 ml der Cäsiumchloridlösung (2.1.3) hinzu und füllt mit destilliertem Wasser zur Marke auf. Die so hergestellten Eichlösungen entsprechen 0 - 0,25 - 0,50 - 0,75 - 1,00 mg Natrium je Liter und enthalten 1 g/l Cäsium. Die Eichlösungen werden in Polyethylenflaschen aufbewahrt.

2.3.3.
Bestimmung

Die Messung erfolgt bei 589,0 nm. Der Nullpunkt wird mit der Vergleichslösung, die 1 g/l Cäsium enthält (2.3.2), eingestellt. Der verdünnte Wein und die Eichlösungen (2.3.2) werden nacheinander gemessen. Die Bestimmungen werden doppelt ausgeführt.

2.4.
Angabe der Ergebnisse

2.4.1.
Berechnung

Mit den Werten der Eichlösungen wird eine Eichkurve aufgestellt. Der Natriumgehalt C des verdünnten Weines, ausgedrückt in mg/l, wird der Eichkurve entnommen (Mittelwert aus 2 Bestimmungen). Der Natriumgehalt, ausgedrückt in Milligramm pro Liter Wein ohne Dezimalstelle, beträgt: 20 · C

2.4.2.
Wiederholbarkeit (r):

r=
1 + 0,024 xi mg/l
xi=
Natriumgehalt der Probe in mg/l.

2.4.3.
Vergleichbarkeit (R):

R=
2,5 + 0,05 xi mg/l
xi=
Natriumgehalt der Probe in mg/l.

3.
GEBRÄUCHLICHE METHODE

3.1.
Reagenzien

3.1.1.
Natrium-Eichlösung: 20 mg/l

Alkohol abs. (C2H5OH) …10ml
Citronensäure (C6H8O7,H2O) …700mg
Saccharose (C12H22O11) …300mg
Glycerin (C3H8O3) …1000mg
Kaliumhydrogentartrat (C4H5KO6) …481,3mg
Calciumchlorid (wasserfrei) (Ca Cl2) …10mg
Magnesiumchlorid (wasserfrei) (Mg Cl2) …10mg
Natriumchlorid, getrocknet (NaCl) …50,84mg
Destilliertes Wasser …1Liter

3.1.2.
Verdünnungslösung

Alkohol abs. (C2H5OH) …10ml
Citronensäure (C6H8O7,H2O) …700mg
Saccharose (C12H22O11) …300mg
Glycerin (C3H8O3) …1000mg
Kaliumhydrogentartrat (C4H5KO6) …481,3mg
Calciumchlorid (wasserfrei) (Ca Cl2) …10mg
Magnesiumchlorid (wasserfrei) (Mg Cl2) …10mg
Destilliertes Wasser …1Liter
Bei der Herstellung der Lösungen 3.1.1 und 3.1.2 wird das Kaliumhydrogentartrat in etwa 500 ml heißem, destilliertem Wasser gelöst, mit den anderen zuvor in etwa 400 ml destilliertem Wasser gelösten Bestandteilen gemischt und auf 1 Liter aufgefüllt. Die Lösungen werden unter Zusatz von 2 Tropfen Allylisothiocyarat in Polyethylenflaschen aufbewahrt.

3.2.
Gerätschaften

3.2.1. Flammenphotometer: mit Brennerkopf für Luft/Butan.

3.3.
Durchführung der Bestimmung

3.3.1.
Herstellung der Eichlösungen

In fünf 100-ml-Meßkölbchen gibt man jeweils 5 - 10 - 15 - 20 und 25 ml der Natrium-Eichlösung - 20 mg/l (3.1.1) und füllt mit der Verdünnungslösung (3.1.2) zur Marke auf. Man erhält Lösungen mit 1 - 2 - 3 - 4 und 5 mg Natrium je Liter.

3.3.2.
Bestimmung

Die Messungen werden bei 589,0 nm durchgeführt. Mit destilliertem Wasser werden 100 % Transmission eingestellt. Die Eichlösungen (3.3.1) und die 1:10 mit destilliertem Wasser verdünnten Probelösungen werden nacheinander gemessen und die Transmissionswerte (%) abgelesen. Wenn es notwendig ist, wird der bereits 1:10 verdünnte Wein mit der Verdünnungslösung (3.1.2) weiter verdünnt.

3.4.
Angabe der Ergebnisse

3.4.1.
Berechnung

Aus den Werten der Eichlösungen wird die Eichkurve aufgestellt. Der Natriumgehalt C des verdünnten Weines wird der Eichkurve entnommen. Der Natriumgehalt in Milligramm je Liter ohne Dezimalstelle beträgt: C · F
F=
Verdünnungsfaktor.

3.4.2.
Wiederholbarkeit (r):

außer Likörwein r=
1,4 mg/l
Likörwein r=
2,0 mg/l.

3.4.3.
Vergleichbarkeit (R):

R=
4,7 + 0,08 xi mg/l
xi=
Natriumgehalt der Probe in mg/l.

27.
KALIUM

1.
PRINZIP DER METHODEN

1.1.
Referenzmethode: Atomabsorptionsspektrometrie

Kalium wird nach Zusatz eines Puffers (Cäsiumchlorid) zur Unterdrückung der Ionisation direkt aus dem Wein mittels Atomabsorptionsspektrometrie bestimmt.

1.2.
Gebräuchliches Verfahren: Flammenphotometrie

Kalium wird direkt in dem verdünnten Wein mittels Flammenphotometrie bestimmt.

2.
REFERENZMETHODE

2.1.
Reagenzien

2.1.1.
Kalium-Eichlösung, 1 g/l

Es wird eine handelsübliche Kaliumstandardlösung verwendet. Diese Lösung kann auch hergestellt werden, indem man 4,813 g Kaliumhydrogentartrat (C4H5KO6) in destilliertem Wasser löst und auf 1 Liter auffüllt.

2.1.2.
Vergleichslösung

Citronensäure (C6H8O7, H2O) …3,5g
Saccharose (C12H22O11) …1,5g
Glycerin (C3H8O3) …5,0g
Calciumchlorid (wasserfrei) (Ca Cl2) …50mg
Magnesiumchlorid (wasserfrei) (Mg Cl2) …50mg
Alkohol abs. (C2H5OH) …50ml
Destilliertes Wasser …500ml

2.1.3.
Cäsiumchloridlösung, 5 % Cäsium

6,330 g Cäsiumchlorid (CsCl) werden in 100 ml destilliertem Wasser gelöst.

2.2.
Gerätschaften

2.2.1. Atomabsorptionsspektrometer mit Brennerkopf für Luft/Acetylen.

2.2.2. Hohlkathodenlampe für Kalium.

2.3.
Durchführung der Bestimmung

2.3.1.
Vorbereitung der Probe

2,5 ml Wein (1:10 verdünnt) werden in einem 50-ml-Meßkölbchen nach Zusatz von 1 ml Cäsiumchlorid (2.1.3) mit destilliertem Wasser zur Marke aufgefüllt.

2.3.2.
Herstellung der Eichlösung

In fünf 100-ml-Meßkolben gibt man 0 - 2,0 - 4,0 - 6,0 und 8,0 ml der 1:10 verdünnten Kalium-Eichlösung, 1 g/l (2.1.1), fügt jeweils 5 ml der Vergleichslösung (2.1.2) und 2 ml der Cäsiumchloridlösung (2.1.3) zu und füllt mit destilliertem Wasser zur Marke auf. Die so hergestellten Eichlösungen entsprechen 0 - 2 - 4 - 6 und 8 mg Kalium je Liter und enthalten 1 g/l Cäsium. Die Eichlösungen werden in Polyethylenflaschen aufbewahrt.

2.3.3.
Bestimmung

Die Messung erfolgt bei 769,9 nm. Der Nullpunkt wird mit der Vergleichslösung, die 1 g/l Cäsium enthält (2.3.2), eingestellt. Der verdünnte Wein (2.3.1) und die Eichlösungen (2.3.2) werden nacheinander gemessen. Die Messung wird wiederholt.

2.4.
Angabe der Ergebnisse

2.4.1.
Berechnung

Aus den Werten der Eichlösungen wird eine Eichkurve aufgestellt. Der Kaliumgehalt C des verdünnten Weines in mg/l wird der Eichkurve entnommen (Mittelwert aus 2 Bestimmungen). Der Kaliumgehalt, ausgedrückt in Milligramm pro Liter ohne Dezimalstelle, beträgt: F · C
F=
Verdünnungsfaktor (hier 200).

2.4.2.
Wiederholbarkeit (r):

r = 35 mg/l.

2.4.3.
Vergleichbarkeit (R):

R = 66 mg/l.

2.4.4.
Sonstige Angabe der Ergebnisse

in Milliäquivalenten je Liter: 0,0256 · F · C

in Milligramm Kaliumhydrogentartrat je Liter: 4,813 · F · C.

3.
GEBRÄUCHLICHE METHODE: FLAMMENPHOTOMETRIE

3.1.
Reagenzien

3.1.1.
Kalium-Eichlösung: 100 mg/l

Alkohol abs. (C2H5OH) …10ml
Citronensäure (C6H8O7, H2O) …700mg
Saccharose (C12H22O11) …300mg
Glycerin (C3H8O3) …1000mg
Natriumchlorid (NaCl) …50,8mg
Calciumchlorid (wasserfrei) (Ca Cl2) …10mg
Magnesiumchlorid (wasserfrei) (Mg Cl2) …10mg
Kaliumhydrogentartrat (C4H5KO6) …481,3mg
Destilliertes Wasser zu …1000l
Das Kaliumhydrogentartrat wird in etwa 500 ml heißem, destilliertem Wasser gelöst, mit den anderen zuvor in etwa 400 ml destilliertem Wasser gelösten Bestandteilen gemischt und auf 1 Liter aufgefüllt.

3.1.2.
Verdünnungslösung

Alkohol abs. (C2H5OH) …10ml
Citronensäure (C6H8O7, H2O) …700mg
Saccharose (C12H22O11) …300mg
Glycerin (C3H8O3) …1000mg
Natriumchlorid (NaCl) …50,8mg
Calciumchlorid (wasserfrei) (Ca Cl2) …10mg
Magnesiumchlorid (wasserfrei) (Mg Cl2) …10mg
Weinsäure (C4H6O6) …383mg
Destilliertes Wasser zu …1000l
Die Lösungen werden unter Zusatz von 2 Tropfen Allylisothiocyanat in Polyethylenflaschen aufbewahrt.

3.2.
Gerätschaften

3.2.1. Flammenphotometer, mit Brennerkopf für Luft/Butan.

3.3.
Durchführung der Bestimmung

3.3.1.
Herstellung der Eichlösungen

In vier 100-ml-Meßkolben gibt man 25 - 50 - 75 und 100 ml der Eichlösung (3.1.1) und füllt mit der Verdünnungslösung (3.1.2) zur Marke auf. Die so hergestellten Eichlösungen enthalten 25 - 50 - 75 und 100 mg/l Kalium.

3.3.2.
Bestimmung

Die Messungen werden bei 766 nm durchgeführt. Mit destilliertem Wasser werden 100 % Transmission eingestellt. Die Eichlösungen (3.3.1) und der mit destilliertem Wasser 1:10 verdünnte Wein werden nacheinander gemessen und die Transmission (%) abgelesen. Falls erforderlich, wird der bereits 1:10 verdünnte Wein mit der Verdünnungslösung (3.1.2) weiter verdünnt.

3.4.
Angabe der Ergebnisse

3.4.1.
Berechnung

Aus den Werten der Eichlösungen wird eine Eichkurve aufgestellt. Der Kaliumgehalt C des verdünnten Weines wird der Eichkurve entnommen. Der Kaliumgehalt in Milligramm je Liter ohne Dezimalstelle beträgt: C · F
F=
Verdünnungsfaktor.

3.4.2.
Wiederholbarkeit (r):

r = 17 mg/l.

3.4.3.
Vergleichbarkeit (R):

R = 66 mg/l.

3.4.4.
Andere Angabe der Ergebnisse:

als Milliäquivalente je Liter: 0,0256 · F · C

als Milligramm Kaliumhydrogentartrat je Liter: 4,813 · F · C.

28.
MAGNESIUM

1.
PRINZIP

Magnesium wird direkt aus dem entsprechend verdünnten Wein mittels Atomabsorptionsspektrometrie bestimmt.

2.
REAGENZIEN

2.1. Konzentrierte Magnesium-Eichlösung, 1 g/l Es wird eine handelsübliche Magnesium-Standardlösung verwendet. Diese Lösung kann auch hergestellt werden, indem 8,3646 g Magnesiumchlorid (MgCl2 · 6 H2O) in destilliertem Wasser gelöst und auf 1 Liter aufgefüllt werden.

2.2. Verdünnte Eichlösung, 5 mg/l Magnesium

Anmerkung: Die Eichlösungen sind in Polyethylenflaschen aufzubewahren.

3.
GERÄTSCHAFTEN

3.1. Atomabsorptionsspektrometer mit einem Brennerkopf für Luft/Acetylen.

3.2. Hohlkathodenlampe für Magnesium.

4.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

4.1.
Vorbereitung der Probe

Der Wein wird 1:100 mit destilliertem Wasser verdünnt.

4.2.
Herstellung der Eichlösungen

In vier 100 ml-Meßkolben werden 5 — 10 — 15 und 20 ml der Lösung 2.2 gegeben und mit destilliertem Wasser zur Marke aufgefüllt. Diese Lösungen enthalten 0,25 — 0,50 — 0,75 und 1 mg Magnesium je Liter. Die Lösungen werden in Polyethylenflaschen aufbewahrt.

4.3.
Bestimmung

Die Messung erfolgt bei 285 nm. Der Nullpunkt wird mit destilliertem Wasser eingestellt. Der verdünnte Wein und die nach 4.2 hergestellten Eichlösungen werden nacheinander gemessen, die Messungen werden doppelt durchgeführt.

5.
ANGABE DER ERGEBNISSE

5.1.
Berechnung

Aus den Werten der Eichlösungen wird eine Eichkurve aufgestellt. Der Magnesiumgehalt C des verdünnten Weines wird der Eichkurve entnommen (Mittelwert aus 2 Messungen). Der Magnesiumgehalt des Weines, ausgedrückt in Milligramm pro Liter ohne Dezimalstelle, beträgt: 100 · C

5.2.
Wiederholbarkeit (r):

r = 3 mg/l.

5.3.
Vergleichbarkeit (R):

R = 8 mg/l.

29.
CALCIUM

1.
PRINZIP

Calcium wird direkt aus dem entsprechend verdünnten Wein mittels Atomabsorptionsspektrometrie nach Zusatz eines Spektralpuffers bestimmt.

2.
REAGENZIEN

2.1. Konzentrierte Calcium-Eichlösung: 1 g/l Es wird eine handelsübliche Calcium-Standardlösung verwendet. Diese Lösung kann auch hergestellt werden, indem 2,5 g Calciumcarbonat (Ca CO3) in einer ausreichenden Menge verdünnter Salzsäure (10 %, v/v) gelöst und mit destilliertem Wasser auf 1 Liter aufgefüllt werden.

2.2. Verdünnte Eichlösung, 50 mg/l Calcium

Anmerkung: Die Eichlösungen werden in Polyethylenflaschen aufbewahrt.

2.3. Lanthanchloridlösung, 50 g/l Lanthan 13,369 g Lanthanchlorid (La Cl3 · 7 H2O) werden in destilliertem Wasser gelöst; man fügt 1 ml Salzsäure (10 %, v/v) hinzu und füllt auf 100 ml auf.

3.
GERÄTSCHAFTEN

3.1. Atomabsorptionsspektrometer mit einem Brennerkopf für Luft/Acetylen.

3.2. Hohlkathodenlampe für Calcium.

4.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

4.1.
Vorbereitung der Probe

In ein 20 ml-Meßkölbchen gibt man 1 ml Wein, 2 ml der Lösung 2.3 und füllt mit destilliertem Wasser zur Marke auf. Der 1:20 verdünnte Wein enhält 5 g Lanthan je Liter.

Anmerkung: Für süße Weine ist die Konzentration von 5 g Lanthan je Liter nur ausreichend, wenn der Zuckergehalt in der Meßlösung (4.1) nicht mehr als 2,5 g/l beträgt. Für höhere Zuckerkonzentrationen muß der Lanthangehalt auf 10 g je Liter erhöht werden.

4.2.
Herstellung der Eichlösungen

In fünf 100 ml-Meßkolben werden 0 — 5 — 10 — 15 und 20 ml der Lösung 2.2 gegeben, man fügt jeweils 10 ml der Lösung 2.3 hinzu und füllt mit destilliertem Wasser zur Marke auf. Die so hergestellten Eichlösungen enthalten 0 — 2,5 — 5 — 7,5 bzw. 10 mg/l Calcium und 5 g/l Lanthan. Die Lösungen werden in Polyethylenflaschen aufbewahrt.

4.3.
Bestimmung

Die Messung erfolgt bei 422,7 nm. Der Nullpunkt wird mit der 5 g/l Lanthan enthaltenden Lösung (4.2) eingestellt. Der verdünnte Wein und die nach 4.2 hergestellten Eichlösungen werden nacheinander gemessen; es werden jeweils 2 Messungen durchgeführt.

5.
ANGABE DER ERGEBNISSE

5.1.
Berechnung

Aus den Werten der Eichlösungen wird eine Eichkurve aufgestellt. Der Calciumgehalt C des verdünnten Weines wird der Eichkurve entnommen (Mittelwert aus 2 Messungen). Der Calciumgehalt des Weines, ausgedrückt in Milligramm pro Liter ohne Dezimale, beträgt: 20 · C

5.2.
Wiederholbarkeit (r):

< 60 mg/l : r=
2,7 mg/l
> 60 mg/l : r=
4 mg/l.

5.3.
Vergleichbarkeit (R):

R=
0,114 xi - 0,5
xi=
Konzentration der Probe in mg/l.

30.
EISEN

1.
PRINZIP DER METHODEN

1.1.
Referenzmethode

Eisen wird nach Entfernung des Alkohols und geeigneter Verdünnung direkt mittels Atomabsorptionsspektrometrie bestimmt.

1.2.
Gebräuchliches Verfahren

Nach Aufschluß des Weines mit Wasserstoffperoxid wird das nun als Eisen (III) vorliegende Gesamteisen zu Eisen (II) reduziert und die durch Reaktion mit 1,10 Phenanthrolin entstehende Rotfärbung gemessen.

2.
REFERENZMETHODE

2.1.
Reagenzien

2.1.1. Konzentrierte Eisen(III)-Eichlösung, 1 g/l. Es wird eine handelsübliche Standardlösung verwendet. Diese Lösung kann auch hergestellt werden, indem 8,6341 g Ammoniumeisen(III)-sulfat, NH4Fe(SO4)2 · 12 H2O, in mit 1 M Salzsäure schwach angesäuertem, destilliertem Wasser gelöst und auf 1 Liter aufgefüllt werden.

2.1.2. Verdünnte Eisen(III)-Eichlösung, 100 mg/l.

2.2.
Gerätschaften

2.2.1. Rotationsverdampfer

2.2.2. Atomabsorptionsspektrometer mit Brennerkopf für Luft/Acetylen.

2.2.3. Hohlkathodenlampe für Eisen.

2.3.
Durchführung der Bestimmung

2.3.1.
Vorbereitung der Probe

Zur Entfernung des Alkohols wird der Wein am Rotationsverdampfer (50 — 60 oC) auf die Hälfte eingeengt und mit destilliertem Wasser auf das ursprüngliche Volumen aufgefüllt. Falls erforderlich, wird vor der Bestimmung eine Verdünnung vorgenommen.

2.3.2.
Herstellung der Eichlösungen

In fünf 100 ml-Meßkolben werden 1 — 2 — 3 — 4 und 5 ml der Eichlösung mit 100 mg/l Eisen (2.1.2) gegeben und mit destilliertem Wasser auf 100 ml aufgefüllt. Die so hergestellten Lösungen enthalten 1 — 2 — 3 — 4 und 5 mg Eisen je Liter. Diese Lösungen werden in Polyethylenflaschen aufbewahrt.

2.3.3.
Bestimmung

Die Messung erfolgt bei 248,3 nm. Der Nullpunkt wird mit destilliertem Wasser eingestellt. Die gegebenenfalls verdünnte Probe und die nach 2.3.2 hergestellten Eichlösungen werden nacheinander gemessen; die Messungen werden jeweils doppelt ausgeführt.

2.4.
Angabe der Ergebnisse

2.4.1.
Berechnung

Aus den Werten der Eichlösungen wird eine Eichkurve aufgestellt. Der Eisengehalt der gegebenenfalls verdünnten Probe wird der Eichkurve entnommen (Mittelwert aus 2 Messungen). Der Eisengehalt des Weines, ausgedrückt in Milligramm pro Liter ohne Dezimale, beträgt: C · F
F=
Verdünnungsfaktor.

3.
GEBRÄUCHLICHES VERFAHREN

3.1.
Reagenzien

3.1.1. Wasserstoffperoxid, (H2O2) 30 % (g/v), eisenfrei.

3.1.2. Salzsäure, eisenfrei, 1 M.

3.1.3. Ammoniaklösung, (ρ20 = 0,92 g/ml).

3.1.4. Bimsstein, mit kochender, verdünnter Salzsäure (1/2) behandelt und mit destilliertem Wasser gewaschen.

3.1.5. 2,5%ige Hydrochinonlösung (C6H6O2), angesäuert mit 1 ml konzentrierter Schwefelsäure (ρ20 = 1,84 g/ml) je 100 ml Lösung. Diese Lösung wird im Kühlschrank in einer dunklen Flasche aufbewahrt und beim geringsten Anzeichen einer Bräunung verworfen.

3.1.6. 20%ige Natriumsulfitlösung (Na2SO3), hergestellt aus neutralem, wasserfreiem Sulfit.

3.1.7. 0,5%ige Lösung von 1,10-Phenanthrolin (C12H8N2 · H2O) in Alkohol 96 % Vol.

3.1.8. 20%ige Ammoniumacetatlösung, (CH3COONH4).

3.1.9. Eisen(III)-Lösung, 1 g/l. Es wird eine handelsübliche Standardlösung verwendet. Man kann diese Lösung auch herstellen, indem 8,6341 g Ammoniumeisen(III)-sulfat (NH4Fe(SO4)2 · 12 H2O) in 100 ml 1 M Salzsäure (3.1.2) gelöst und mit der Salzsäure (3.1.2) auf 1000 ml aufgefüllt werden.

3.1.10 Verdünnte Eisen-Eichlösung, 100 ml/l.

3.2.
Gerätschaften

3.2.1. 100 ml Kjeldahlkolben.

3.2.2. Spektralphotometer zur Messung bei 508 nm.

3.3.
Durchführung der Bestimmung

3.3.1.
Aufschluß

3.3.1.1.
Weine mit einem Zuckergehalt von < 50 g/l
In einen 100 ml Kjeldahlkolben gibt man einige Bimssteinkörnchen (3.1.4), 25 ml Wein, 10 ml Wasserstoffperoxidlösung (3.1.1) und engt auf 2—3 ml ein. Nach dem Abkühlen gibt man zum Rückstand Ammoniaklösung (3.1.3) in der zur Alkalisierung und Ausfällung der Hydroxide erforderlichen Menge, ohne dabei die Kolbenwand zu benetzen. Nach dem Erkalten wird die alkalische Lösung mit so viel 1 M Salzsäure (3.1.2) versetzt, bis sich der Hydroxidniederschlag gelöst hat. Die Lösung wird dann unter Nachwaschen des Kolbens mit 1 M Salzsäure (3.1.2.) in einen 100 ml-Meßkolben überführt und mit 1 M Salzsäure (3.1.2) zur Marke aufgefüllt.
3.3.1.2.
Moste und Wein mit einem Zuckergehalt > 50 g/l

3.3.2.
Leerwert

Mit destilliertem Wasser und der gleichen Menge Wasserstoffperoxidlösung (3.1.1), wie sie für den Aufschluß verwendet wurde, wird nach dem in 3.3.1.1 beschriebenen Verfahren ein Leerwert angesetzt.

3.3.3.
Bestimmung

In zwei 50 ml-Meßkölbchen gibt man je 20 ml der salzsauren Lösung der Probe (3.3.1) und des Leerwertes (3.3.2) und fügt jeweils 2 ml der Hydrochinonlösung (3.1.5), 2 ml der Sulfitlösung (3.1.6) und 1 ml der 1,10-Phenanthrolinlösung (3.1.7) hinzu. Man läßt 15 Minuten stehen, um die Reduktion des Fe III zu Fe II ablaufen zu lassen. Nun setzt man 10 ml der Ammoniumacetatlösung (3.1.8) hinzu, füllt mit destilliertem Wasser auf 50 ml auf und schüttelt um. Die Extinktion der zu untersuchenden Lösung wird bei 508 nm gegen den Leerwert gemessen.

3.3.4.
Eichung

In vier 50 ml-Meßkölbchen werden 0,5 — 1 — 1,5 und 2 ml der Eichlösung mit 100 mg/l Eisen (3.1.10) und 20 ml destilliertes Wasser gegeben; man verfährt weiter wie unter 3.3.3 beschrieben. Diese Eichlösungen entsprechen 50 — 100 — 150 und 200 μg Eisen in der Meßlösung.

3.4.
Angabe der Ergebnisse

3.4.1.
Berechnung

Aus den Werten der Eichlösungen wird eine Eichkurve aufgestellt. Der Eisengehalt C in mg/l der Meßlösung, entsprechend 20 ml der salzsauren Aufschlußlösung bzw. 5 ml der zu untersuchenden Probe, wird der Eichkurve entnommen. Der Eisengehalt des Weines, ausgedrückt in mg/l mit einer Dezimale, beträgt: 200 · C Bei verdünnten Weinen (oder Mosten) beträgt der in mg/l Wein (oder Most) mit einer Dezimalstelle ausgedrückte Eisengehalt: 200 · C · F
F=
Verdünnungsfaktor.

31.
KUPFER

1.
PRINZIP DER METHODE

Atomabsorptionsspektrometrie.

2.
GERÄTSCHAFTEN

2.1. Platinschale.

2.2. Atomabsorptionsspektrometer.

2.3. Hohlkathodenlampe für Kupfer.

2.4. Betriebsgase: Luft/Acetylen oder Stickstoffmonoxid/Acetylen.

3.
REAGENZIEN

3.1. Kupfermetall.

3.2. Salpetersäure, 65 % (HNO3, ρ20 = 1,38 g/ml).

3.3. Verdünnte Salpetersäure, 1/2 (v/v).

3.4. Kupferlösung, 1 g/l Es wird eine handelsübliche Kupfer-Standardlösung verwendet. Diese Lösung kann auch hergestellt werden, indem 1,000 g Kupfermetall genau gewogen und in einem 1-Liter-Meßkolben mit der zur Lösung erforderlichen Menge verdünnter Salpetersäure (3.3) gelöst werden, man fügt sodann 10 ml Salpetersäure 65 % (3.2) zu und füllt mit bidestilliertem Wasser zur Marke auf.

3.5. Kupferlösung, 100 mg/l 10 ml der Lösung (3.4) werden in einem 100 ml-Meßkolben mit bidestilliertem Wasser zur Marke aufgefüllt.

4.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

4.1.
Vorbereitung der Probe

Falls erforderlich, wird eine geeignete Verdünnung mit bidestilliertem Wasser hergestellt.

4.2.
Herstellung der Eichlösungen

0,5 — 1 bzw. 2 ml der Lösung 3.5 (100 mg/l Cu) werden jeweils in 100 ml-Meßkolben pipettiert und mit bidestilliertem Wasser zur Marke aufgefüllt. Die Lösungen enthalten 0,5 — 1 bzw. 2 mg/l Kupfer.

4.3.
Bestimmung

Die Messung wird bei 324,8 nm durchgeführt. Der Nullpunkt wird mit bidestilliertem Wasser eingestellt. Die gegebenenfalls verdünnte Probe und die nach 4.2 hergestellten Eichlösungen werden nacheinander gemessen. Die Messungen werden jeweils doppelt ausgeführt.

5.
ANGABE DER ERGEBNISSE

5.1.
Berechnung

Aus den Werten der Eichlösungen wird eine Eichkurve aufgestellt. Der Kupfergehalt C in mg/l wird entsprechend der Extinktion der Eichkurve entnommen (Mittelwert aus 2 Messungen). Der Kupfergehalt des Weines, ausgedrückt in Milligramm pro Liter mit zwei Dezimalen, beträgt: C · F F = Verdünnungsfaktor.

Anmerkung:

a)
Die Eichlösungen und die Verdünnung der Probe sind entsprechend der Empfindlichkeit des verwendeten Gerätes und der Konzentration des Kupfers in der zu untersuchenden Probe zu wählen.
b)
Bei sehr niedrigen Kupferkonzentrationen in der zu untersuchenden Probe ist wie folgt zu verfahren: 100 ml der zu untersuchenden Probe werden in einer Platinschale auf dem Wasserbad bis zur sirupösen Konsistenz eingedampft und tropfenweise mit 2,5 ml konzentrierter Salpetersäure (3.2) versetzt, wobei möglichst der Boden der Schale bedeckt sein muß. Der Rückstand wird vorsichtig auf einer elektrischen Heizplatte oder auf einer kleinen Flamme verascht und die Platinschale für etwa 1 Stunde bei 500 oC (± 25 oC) in den Muffelofen gestellt. Nach dem Abkühlen wird die Asche mit 1 ml konzentrierter Salpetersäure (3.2) befeuchtet, mit einem Glasstab zu einem Brei verrührt und erneut unter den oben angegebenen Bedingungen eingedampft und verascht. Die Platinschale wird wiederum für 15 Minuten in den Muffelofen gestellt und die Behandlung mit konzentrierter Salpetersäure mindestens 3 mal wiederholt. Danach wird die Asche in 1 ml konzentrierter Salpetersäure (3.2) und 2 ml bidestilliertem Wasser gelöst und in ein 10 ml-Meßkölbchen gebracht. Die Platinschale wird 3 mal mit je 2 ml bidestilliertem Wasser nachgewaschen.

32.
CADMIUM

1.
PRINZIP DER METHODE

Das Cadmium wird direkt im Wein mittels flammenloser Atomabsorptionsspektrometrie bestimmt.

2.
GERÄTSCHAFTEN

Die verwendeten Glasgeräte müssen vorher mit heißer (70 — 80 oC), konzentrierter Salpetersäure gewaschen und mit bidestilliertem Wasser nachgespült sein.

2.1. Atomabsorptionsspektrometer, ausgerüstet mit einem Graphitrohr, einem Untergrundkompensator und einem Kompensationsschreiber.

2.2. Hohlkathodenlampe für Cadmium.

2.3. Mikroliterpipette für die Atomabsorptionsmessung, 5 μl.

3.
REAGENZIEN

Das verwendete Wasser sollte bidestilliertes Wasser aus einer Borosilikatglasapparatur oder Wasser der gleichen Qualität sein. Alle Reagenzien müssen Analysenqualität haben und vor allem cadmiumfrei sein.

3.1. o-Phosphorsäure 85%ig (ρ20 = 1,71 g/ml).

3.2. Verdünnte Phosphorsäurelösung: 8 ml o-Phosphorsäure (2.1) werden mit Wasser auf 100 ml aufgefüllt.

3.3. Lösung des Dinatriumsalzes der Ethylendinitrilotetraessigsäure 0,02 M EDTA.

3.4. Pufferlösung pH 9: 5,4 g Ammoniumchlorid werden in einem 100 ml-Meßkölbchen in einigen Milliliter Wasser gelöst; man fügt 35 ml einer Lösung von Ammoniumhydroxid (ρ20 = 0,92 g/ml), 25%ig (v/v), hinzu und füllt mit Wasser zur Marke auf.

3.5. Eriochromschwarz T: 1 % (g/g) in Natriumchlorid.

3.6. Cadmiumsulfat (3CdSO4, 8H2O) Gehaltsbestimmung: Man wägt genau 102,6 mg Cadmiumsulfat ab und bringt dieses quantitativ mit Wasser in einen Erlenmeyerkolben und schüttelt bis zur Lösung. Sodann fügt man 5 ml der Pufferlösung (2.4) und etwa 20 mg Eriochromschwarz T hinzu und titriert mit 0,02 M EDTA-Lösung (2.3) bis zum Farbumschlag nach blau. Verbrauchte ml EDTA = 20 ml. Weicht das Volumen etwas ab, korrigiert man entsprechend die Cadmiumsulfatmenge für die Herstellung der Referenzlösung.

3.7. Cadmiumstandardlösung 1 g/l Es wird eine handelsübliche Standardlösung verwendet. Diese Lösung kann auch hergestellt werden, indem 2,2820 g Cadmiumsulfat mit Wasser zu 1 Liter gelöst werden. Die Lösung wird in einer Borosilikatglasflasche mit Schliffstopfen aufbewahrt.

4.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

4.1.
Vorbereitung der Probe

Der Wein wird mit der Phosphorsäurelösung (2.2) im Verhältnis 1:2 verdünnt.

4.2.
Durch sukzessives Verdünnen der Cadmiumstandardlösung (3.7) werden Eichlösungen hergestellt, die 2,5—5—10 und 15 Mikrogramm Cadmium pro Liter (μg/l) enthalten.

4.3.
Bestimmung

4.3.1.
Ofen-Programm (die Parameter sind beispielhaft angegeben)

Trocknung bei 100 oC: 30 Sek. Veraschung bei 900 oC: 20 Sek. Atomisierung bei 2250 oC: 2 — 3 Sek. Strömungsgeschwindigkeit des Stickstoffs: 6 l/Min.

Anmerkung: Zum Ausheizen des Ofens wird nach Beendigung des Programms auf 2700 oC aufgeheizt.

4.3.2.
Messung

Die Messung erfolgt bei 228,8 nm. Der Nullpunkt wird mit bidestilliertem Wasser eingestellt. Der verdünnte Wein und die nach 4.2 hergestellten Eichlösungen (5 μl) werden nacheinander injiziert und gemessen. Es werden jeweils 3 Injektionen durchgeführt. Aus den 3 Injektionen wird der Mittelwert berechnet.

5.
ANGABE DER ERGEBNISSE

5.1.
Berechnung

Aus den Werten der Eichlösungen wird eine Eichkurve aufgestellt. Der Cadmiumgehalt C des verdünnten Weines (Mittelwert aus 3 Injektionen) wird der Eichkurve entnommen. Der Cadmiumgehalt des Weines, ausgedrückt in Mikrogramm pro Liter (μg/l), beträgt 2 C.

33.
SILBER

1.
PRINZIP DER METHODE

Atomabsorptionsspektrometrie nach Veraschung der Probe.

2.
GERÄTSCHAFTEN

2.1. Platinschale.

2.2. Wasserbad, 100 oC.

2.3. Muffelofen, 500—525 oC.

2.4. Atomabsorptionsspektrometer.

2.5. Hohlkathodenlampe für Silber.

2.6. Betriebsgase: Luft/Acetylen.

3.
REAGENZIEN

3.1. Silbernitrat (AgNO3).

3.2. Salpetersäure (HNO3, ρ20 = 1,38 g/ml).

3.3. Verdünnte Salpetersäure, 1:10 (v/v).

3.4. Silberlösung, 1 g/l Es wird eine handelsübliche Silber-Standardlösung verwendet. Diese Lösung kann auch hergestellt werden, indem 1,5750 g Silbernitrat (AgNO3) in einem 1-Liter-Meßkolben mit verdünnter Salpetersäure gelöst und mit dieser zur Marke aufgefüllt werden.

3.5. Silberlösung, 10 mg/l 10 ml der Lösung (3.4) werden in einem 1-Liter-Meßkolben mit verdünnter Salpetersäure (3.3) zur Marke aufgefüllt.

4.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

4.1.
Vorbereitung der Probe

20 ml der zu untersuchenden Probe werden in einer Platinschale auf dem siedenden Wasserbad zur Trockne eingedampft und im Muffelofen bei 500 bis 525 oC verascht. Die weiße Asche wird in 1 ml konzentrierter Salpetersäure (3.2) aufgenommen und auf dem Wasserbad zur Trockne gebracht; dieser Vorgang wird nochmals wiederholt. Sodann wird die Asche mit 5 ml verdünnter Salpetersäure (3.3) unter leichtem Erwärmen gelöst.

4.2.
Herstellung der Eichlösungen

2 - 4 - 6 - 8 - 10 und 20 ml der Lösung (3.5) werden jeweils in 100-ml-Meßkolben mit verdünnter Salpetersäure (3.3) zur Marke aufgefüllt. Diese Lösungen enthalten 0,20 - 0,40 - 0,60 - 0,80 - 1,0 und 2,0 mg/l Silber.

4.3.
Bestimmung

Die Messung wird bei 328,1 nm durchgeführt. Der Nullpunkt wird mit der verdünnten Salpetersäure (3.3) eingestellt. Die nach 4.1 erhaltene Lösung und die Eichlösungen werden nacheinander gemessen. Die Messungen werden jeweils doppelt ausgeführt.

5.
ANGABE DER ERGEBNISSE

5.1.
Berechnung

Aus den Werten der Eichlösungen wird eine Eichkurve aufgestellt. Der Silbergehalt C in mg/l der nach 4.1 erhaltenen Lösung wird entsprechend der gemessenen Extinktion der Eichkurve entnommen. Der Silbergehalt des Weines, ausgedrückt in Milligramm pro Liter mit 2 Dezimalstellen, beträgt: 0,25 C.

Anmerkung: Die Eichlösungen, das Probevolumen und das Endvolumen der Meßlösung sind entsprechend der Empfindlichkeit des verwendeten Gerätes zu wählen.

34.
ZINK

1.
PRINZIP

Zink wird nach Entfernung des Alkohols direkt aus dem Wein mittels Atomabsorptionsspektrometrie bestimmt.

2.
REAGENZIEN

Das hier verwendete Wasser muß ein in einem Borosilicatglas (Duranglas) bidestilliertes Wasser oder Wasser gleicher Reinheit sein.

2.1. Zink-Standardlösung, 1 g/l. Es wird eine handelsübliche Zink-Standardlösung verwendet. Diese Lösung kann auch hergestellt werden, indem 4,3975 g Zinksulfat (Zn SO4 · 7 H2O) in Wasser gelöst und auf 1 Liter aufgefüllt werden.

2.2. Verdünnte Zink-Standardlösung, 100 mg/l.

3.
GERÄTSCHAFTEN

3.1. Rotationsverdampfer.

3.2. Atomabsorptionsspektrometer mit einem Brennerkopf für Luft/Acetylen.

3.3. Hohlkathodenlampe für Zink.

4.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

4.1.
Vorbereitung der Probe

Zur Entfernung des Alkohols werden 100 ml Wein am Rotationsverdampfer (50—60 oC) auf die Hälfte eingeengt und mit bidestilliertem Wasser auf das Ausgangsvolumen von 100 ml wieder aufgefüllt.

4.2.
Herstellung der Eichlösungen

In vier 100-ml-Meßkolben werden 0,5 - 1 - 1,5 und 2 ml Zink-Standardlösung (2.2) (100 mg/l) gegeben und zur Marke mit bidestilliertem Wasser aufgefüllt. Der Zinkgehalt dieser Lösungen entspricht 0,5 - 1 - 1,5 und 2 mg/l.

4.3.
Bestimmung

Die Messung wird bei 213,9 nm durchgeführt. Der Nullpunkt wird mit bidestilliertem Wasser eingestellt. Der Wein und die Eichlösungen werden nacheinander gemessen. Die Messungen werden jeweils doppelt durchgeführt.

5.
ANGABE DER ERGEBNISSE

5.1.
Berechnung

Aus den Werten der Eichlösungen wird eine Eichkurve aufgestellt. Der Zinkgehalt des Weines wird der Eichkurve entnommen (Mittelwert aus 2 Messungen). Die Angabe erfolgt in mg/l mit 1 Dezimale.

35.
BLEI

1.
PRINZIP

Das Blei wird direkt im Wein mittels flammenloser Atomabsorptionsspektrometrie bestimmt.

2.
GERÄTSCHAFTEN

Die verwendeten Glasgeräte müssen vorher mit heißer (70—80 oC), konzentrierter Salpetersäure gewaschen und mit didestilliertem Wasser nachgespült sein.

2.1. Atomabsorptionsspektrometer ausgerüstet mit einem Graphitrohr, einem Untergrundkompensator und einem Kompensationsschreiber.

2.2. Hohlkathodenlampe für Blei.

2.3. Mikroliterpipette für die Atomabsorptionsmessung, 5 μl.

3.
REAGENZIEN

Alle Reagenzien müssen Analysenqualität haben und vor allem bleifrei sein. Das verwendete Wasser sollte bidestilliertes Wasser oder Wasser der gleichen Qualität sein.

3.1. o-Phosphorsäure, 85 %ig (ρ20 = 1,71 g/ml).

3.2. Verdünnte Phosphorsäurelösung: 8 ml o-Phosphorsäure (2.1) werden mit Wasser auf 100 ml aufgefüllt.

3.3. Salpetersäure, 65 %ig, (ρ20 = 1,38 g/ml).

3.4. Bleistandardlösung, 1 g/l. Es wird eine handelsübliche Standardlösung verwendet. Diese Lösung kann auch hergestellt werden, indem 1,6000 g Blei-II-nitrat Pb(NO3)2 in verdünnter Salpetersäure, 1 % (v/v), gelöst und auf 1 Liter aufgefüllt werden. Die Lösung wird in einer Glasflasche mit Schliffstopfen aufbewahrt.

4.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

4.1.
Vorbereitung der Probe

Der Wein wird entsprechend dem vermuteten Bleigehalt mit der Phosphorsäurelösung (2.2) verdünnt (1:2 oder 1:3).

4.2. Durch sukzessives Verdünnen der Bleistandardlösung (2.4) mit bidestilliertem Wasser werden Eichlösungen hergestellt, die 25 - 50 - 100 und 150 μg Blei pro Liter enthalten.

4.3. Bestimmung

4.3.1.
Ofen-Programm (die Parameter sind nur beispielhaft angegeben)

Trocknung bei 100 oC: 30 Sek. Veraschung bei 900 oC: 20 Sek. Atomisierung bei 2250 oC: 2—3 Sek. Strömungsgeschwindigkeit des Stickstoffs: 6 l/Min.

Anmerkung: Zum Ausheizen des Ofens wird nach Beendigung des Programms auf 2700 oC aufgeheizt.

4.3.2.
Messung

Die Messung erfolgt bei 217 nm. Der Nullpunkt wird mit bidestilliertem Wasser eingestellt. Der verdünnte Wein und die nach 4.2 hergestellten Eichlösungen werden nacheinander injiziert und gemessen. Es werden jeweils 3 Injektionen durchgeführt.

5.
ANGABE DER ERGEBNISSE

5.1.
Berechnung

Aus den Werten der Eichlösungen wird eine Eichkurve aufgestellt. Der Bleigehalt C des verdünnten Weines wird der Eichkurve entnommen (Mittelwert aus 3 Injektionen). Der Bleigehalt des Weines, ausgedrückt in Mikrogramm pro Liter (μg/l), beträgt: C × F. F = Verdünnungsfaktor.

36.
FLUORID

1.
PRINZIP

Der Fluoridgehalt des Weines wird, nach Zusatz einer Pufferlösung, mit einer ionensensitiven Festkörpermembranelektrode bestimmt. Das gemessene Potential ist proportional dem Logarithmus der Fluorionenaktivität in der Meßlösung gemäß Funktion E = Eo ± S log aF
E=
gemessenes Potential der ionensensitiven Elektrode gegen die Bezugselektrode in der Meßlösung.
Eo=
Standardpotential der Meßkette.
S=
Steigung der ionensensitiven Elektrode (Nernstfaktor). Die theoretische Steigung beträgt bei 25 oC 59,2 mV je Aktivitätsdekade.
aF=
Aktivität der Fluorionen in der Meßlösung.

2.
GERÄTSCHAFTEN

2.1. Fluorsensitive Festkörpermembranelektrode.

2.2. Referenzelektrode (Kalomel oder Ag/AgCl).

2.3. Millivoltmeter (pH-Meter mit spreizbarem Millivoltbereich oder Ionometer). Genauigkeit 0,1 mV.

2.4. Magnetrührer mit Isolierauflage zur Abschirmung der Probe vor Motorwärme. Rührstäbchen, kunststoffbeschichtet (Polyethylen oder gleichwertiges Material).

2.5. Kunststoffbecher, 30 bzw. 50 ml, sowie Kunststoffflaschen (Polyethylen oder gleichwertiges Material).

2.6. Präzisionspipetten (Mikroliterpipetten oder gleichwertige andere Pipetten).

3.
REAGENZIEN

3.1. Fluorid-Stammlösung 1000 mg/l. Es wird eine handelsübliche Standardlösung verwendet. Man kann diese Lösung auch wie folgt herstellen: 2,210 g Natriumfluorid z. A. (drei bis vier Stunden bei 105 oC getrocknet) werden in destilliertem Wasser gelöst. Anschließend wird mit destilliertem Wasser auf 1000,0 ml aufgefüllt. Die Lösung wird in einer Kunststoffflasche aufbewahrt.

3.2. Fluorid-Standardlösungen geeigneter Konzentration werden durch Verdünnen der Stammlösung mit destilliertem Wasser bereitet und in Kunststoffflaschen aufbewahrt. Standardlösungen mit Gehalten im ppm-Bereich sollten unmittelbar vor Gebrauch bereitet werden.

3.3. Citrat-Puffer pH 5.5. 10 g 1.2-Cyclohexylendinitrilotetraessigsäure (CDTA) z. A. werden in destilliertem Wasser aufgeschlämmt und einer Lösung von 58 g Natriumchlorid z. A. und 29,4 g tri-Natriumcitrat 2H2O z. A. in 700 ml destilliertem Wasser zugesetzt. Durch Zugabe von 32%iger Natronlauge (ca. 6 ml) wird CDTA gelöst. Anschließend setzt man 57 ml Eisessig (ρ20 = 1,05 g/ml) zu und stellt mit 32 %iger Natronlauge (ca. 45 ml) auf pH 5.5 ein. Nach dem Abkühlen wird mit destilliertem Wasser auf 1 Liter aufgefüllt.

4.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

Vorbemerkung:

Es ist darauf zu achten, daß alle Lösungen während der Messung bei einer Temperatur von 25 ± 1 oC gehalten werden. (Eine Abweichung um ± 1 oC bewirkt eine Änderung der theoretischen Steigung um ca. ± 0,2 mV).

4.1.
Direkte Bestimmung

In einen Kunststoffbecher wird eine definierte Menge Wein gegeben und mit dem gleichen Volumen Pufferlösung 3.3 versetzt. Während des anschließenden Meßvorganges wird die Lösung mit gleichbleibender mäßiger Geschwindigkeit gerührt. Es wird bis zur Anzeigenkonstanz im Abstand von 3 Minuten der Potentialwert in mV abgelesen. Als Anzeigenkonstanz wird eine Änderung von höchstens 0,2—0,3 mV/3 Min. betrachtet.

4.2.
Bestimmung mit dem Standardadditionsverfahren

Ohne das Rühren zu unterbrechen, wird der Meßlösung 4.1 mit einer Präzisionspipette ein bestimmtes Volumen einer Fluorid-Standardlösung zugesetzt und bei Anzeigenkonstanz der Potentialwert in mV abgelesen. Die Konzentration der addierten Standardlösung ist so zu wählen, daß
a)
die Fluoridkonzentration der Meßlösung 4.1 auf etwa das Doppelte bzw. Dreifache erhöht wird und
b)
die Volumenerhöhung der Meßlösung durch die Standardzugabe praktisch vernachlässigbar bleibt (< 1 %).

(Die Bedingung b) vereinfacht die Berechnung, siehe 5)

Die ungefähre Konzentration der Meßlösung 4.1 wird einer Eichkurve entnommen, die mit den 0,1 - 0,2 - 0,5 - 1,0 - 2,0 mg/l Fluorid enthaltenden Standardlösungen nach 4.1 aufgestellt wird. Die Eichkurve wird auf halblogarithmischem Papier aufgetragen.

Anmerkung: Liegt die ungefähre Konzentration der Meßlösung oberhalb des Eichbereiches, ist die Probe entsprechend zu verdünnen.

Beispiel: Der ungefähre Gehalt der Meßlösung 4.1 (Volumen 20 ml) sei 0,25 mg/l F-. Die Konzentration wird um 0,25 mg/l erhöht. Dazu werden der Lösung beispielsweise 0,20 ml (= 1 %) einer 25 mg/l F- enthaltenden oder 0,050 ml einer 100 mg/l F- enthaltenden Standardlösung mit jeweils geeigneten Präzisionspipetten zugefügt.

5.
BERECHNUNG

Der Fluoridgehalt der Meßlösung in mg/l ergibt sich aus folgender allgemeiner Formel: CF = Va x CaVo × 1antilog ΔE/S - 1
CF=
gesuchte Fluoridkonzentration der Meßlösung (mg/l).
Ca=
Konzentration der addierten Standardlösung (mg/l) (Va).
Vo=
ursprüngliches Volumen der Meßlösung vor Addition (ml).
Va=
Volumen der addierten Standardlösung (ml).
ΔE=
Differenz der nach 4.1 und 4.2 erhaltenen Potentialwerte E1 und E2 (mV).
S=
Steigung der Elektrode in der Meßlösung.
Ist Va gegen Vo vernachlässigbar klein (siehe 4.2), gilt die vereinfachte FormelCF = Ca × 1antilog ΔE/S - 1 Der erhaltene Wert ist mit dem durch den Pufferzusatz (4.1) gegebenen Verdünnungsfaktor zu multiplizieren.

37.
KOHLENDIOXID

1.
PRINZIP DER METHODE

1.1.
Referenzmethode

1.1.1.
Stillweine (Überdruck CO2< 0,5 · 105 Pa)

(7)

Einem aliquoten Teil der auf etwa 0 oC gekühlten Probe wird so viel Lauge zugesetzt, daß ein pH-Wert von 10—11 erreicht wird. Man titriert mit einer Säure in Gegenwart von Carbo-Anhydrase. Der Gehalt an Kohlendioxid errechnet sich aus der zur Titration von pH 8,6 (Bicarbonat) auf pH 4,0 (Kohlensäure) benötigten Menge an Säure unter Berücksichtigung des Leerwertes (von Kohlendioxid befreiter Wein).

1.1.2.
Perlweine und Schaumweine

Die Probe wird bis etwa zum Gefrierpunkt gekühlt. Nach Entnahme einer bestimmten Menge für den Blindwert bindet man in der übrigen Probe die Kohlensäure durch Alkalisieren in Form von Natriumcarbonat. Man titriert mit einer Säure in Gegenwart von Carbo-Anhydrase. Der Gehalt an Kohlendioxid errechnet sich aus der zur Titration von pH 8,6 (Bicarbonat) auf pH 4,0 (Kohlensäure) benötigten Menge an Säure unter Berücksichtigung des Leerwertes (von Kohlendioxid befreiter Wein).

1.2.
Gebräuchliche Methode: Perlweine und Schaumweine

Druckmessung: direkte Messung des Überdrucks in der Flasche mit einem Aphrometer.

2.
REFERENZMETHODE

2.1. Stillweine (Überdruck < 0,5 · 105 Pa).

2.1.1.
Gerätschaften

2.1.1.1. Magnetrührer.
2.1.1.2. pH-Meßgerät.

2.1.2.
Reagenzien

2.1.2.1. Natronlauge (NaOH), 0,1 M.
2.1.2.2. Schwefelsäure (H2SO4), 0,05 M.
2.1.2.3. Carbo-Anhydrase, 1 g/l.

2.1.3.
Durchführung der Bestimmung

Probe und 10 ml-Pipette werden auf 0 oC gekühlt. In ein 100 ml-Becherglas werden 25 ml Natronlauge (2.1.2.1) gegeben; man fügt 2 Tropfen der wäßrigen Carbo-Anhydrase-Lösung (2.1.2.3) zu. In die Lauge gibt man 10 ml des auf 0 oC gekühlten Weines unter Verwendung der ebenfalls auf 0 oC gekühlten Pipette. Sodann gibt man ein Magnetstäbchen in das Becherglas, stellt dieses auf einen Magnetrührer und hängt die Elektrode ein. Unter mäßigem Rühren wartet man, bis der Inhalt die umgebende Temperatur angenommen hat und fügt dann langsam 0,05 M Schwefelsäure (2.1.2.2) bis zum pH 8,6 zu. Danach gibt man weiter 0,05 M Schwefelsäure (2.1.2.2) bis zum pH 4,0 zu. n = verbrauchte ml 0,05 M Schwefelsäure zwischen pH 8,6 und 4,0. Leerwert: 50 ml Wein werden durch etwa 3minütiges Schütteln an der Wasserstrahlpumpe auf dem Wasserbad bei 25 oC von Kohlensäure befreit. 10 ml der so entcarbonisierten Probe werden wie oben beschrieben behandelt. n′ = verbrauchte ml 0,05 M Schwefelsäure zwischen pH 8,6 und 4,0.

2.1.4.
Angabe der Ergebnisse

1 ml 0,05 M Schwefelsäure = 4,4 mg CO2. Die Menge an Kohlendioxid in g/l Wein ist 0,44 (n - n′). Sie wird mit 2 Dezimalstellen angegeben.

Anmerkung: Beträgt der Gehalt an Kohlendioxid weniger als 1 g/l, ist die Zugabe von Carbo-Anhydrase nicht erforderlich.

2.2.
Perlweine und Schaumweine

2.2.1.
Gerätschaften

2.2.1.1. Magnetrührer.
2.2.1.2. pH-Meßgerät.

2.2.2.
Reagenzien

2.2.2.1. Natronlauge (NaOH), 50 % (g/g).
2.2.2.2. Schwefelsäure (H2SO4), 0,05 M.
2.2.2.3. Carbo-Anhydrase, 1 g/l.

2.2.3.
Durchführung der Bestimmung

An der Flasche mit dem zu analysierenden Wein wird die Füllhöhe markiert und dann bis zum Beginn des Gefrierens gekühlt. Man läßt die Flasche unter Schütteln bis zum Verschwinden der Eiskristalle sich langsam erwärmen, entkorkt schnell und gibt in einen graduierten Meßzylinder 45 bis 50 ml Wein (zur Bestimmung des Leerwertes). Das exakte Volumen „v” stellt man durch Ablesen am Meßzylinder fest, nachdem die Probe Zimmertemperatur erreicht hat. Sobald die Probenahme für den Leerwert stattgefunden hat, gibt man zum Flascheninhalt (750 ml) 20 ml der 50 %igen Natronlauge (2.2.2.1). Man wartet, bis die Probe Zimmertemperatur angenommen hat. In ein 100 ml-Becherglas gibt man 30 ml ausgekochtes, destilliertes Wasser, 2 Tropfen Carbo-Anhydrase-Lösung (2.2.2.3) sowie 10 ml des alkalisierten Weines. Sodann gibt man ein Magnetstäbchen in das Becherglas, stellt dieses auf einen Magnetrührer und hängt die Elektrode ein. Unter Rühren fügt man langsam 0,05 M Schwefelsäure (2.2.2.2) bis zum pH 8,6 zu. Danach gibt man weiter 0,05 M Schwefelsäure (2.2.2.2) bis zum pH 4,0 zu. n = verbrauchte ml 0,05 M Schwefelsäure zwischen pH 8,6 und 4,0. Leerwert: Zur Entfernung der Kohlensäure werden die obengenannten „v” ml Wein wie unter 2.1.3 beschrieben behandelt. 10 ml der so entcarbonisierten Probe werden in 30 ml ausgekochtes, destilliertes Wasser gegeben, und 2 bis 3 Tropfen Natronlauge (2.2.2.1) werden zugefügt, um die Lösung auf einen pH von 10—11 zu bringen. Dann verfährt man weiter wie oben beschrieben. n′ = verbrauchte ml 0,05 M Schwefelsäure zwischen pH 8,6 und 4,0.

2.2.4.
Angabe der Ergebnisse

1 ml 0,05 M Schwefelsäure = 4,4 mg CO2. Man bestimmt das Ausgangsvolumen (auf 1 ml genau), indem man die Flasche leert und mit Wasser bis zur Markierung füllt: = V ml. g/l CO2 = 0,44n - n′ · V - v + 20V - v Der Gehalt an CO2 wird mit 2 Dezimalen angegeben.

2.3.
Berechnung des theoretischen Überdrucks

Der Überdruck bei 20 oC Paph20 ausgedruckt in Pascal, ist gegeben durch die Formel: Paph20 = Q1,951 × 10-50,86 - 0,01 A1 - 0,00144 Z - Patm mit:
Q:
CO2-Gehalt des Weines in g/l.
A:
Alkoholgehalt des Weines in % Vol.
Z:
Zuckergehalt des Weines in g/l.
Patm:
Atmosphärendruck, ausgedrückt in Pascal.

3.
GEBRÄUCHLICHE METHODE (FÜR PERL- UND SCHAUMWEINE)

3.1.
Gerätschaften

3.1.1.
Aphrometer

Das Spezialmanometer, mit dem bei Perl- und Schaumweinen der Überdruck in der Flasche gemessen wird, bezeichnet man als Aphrometer. Je nach Art der Flaschenverschlüsse (Metallkapsel, Kronenkorken, Natur- oder Kunststoffkorken) werden unterschiedliche Aphrometer verwendet (Abbildungen 1 und 2). Das Manometer muß eine Einteilung in Pascal (Pa)(8) aufweisen. Zweckmäßigerweise wird eine Einteilung in 105 Pa oder Kilo-Pascal (kPa) gewählt. Es gibt verschiedene Güteklassen. Für genaue Messungen wird die Güteklasse 1 empfohlen. Die Güteklasse ist ausgedrückt in Prozent der Genauigkeit mit der die Skala abgelesen werden kann (Beispiel: Manometer 1000 kPa, Güteklasse 1, d. h. Maximaldruck = 1000 kPa, Ablesegenauigkeit ± 10 kPa). Die Manometer müssen regelmäßig überprüft werden (mindestens 1 mal pro Jahr).

3.2.
Durchführung der Bestimmung

Die Messung wird nach Einstellung der Temperatur (mindestens 24 Stunden) durchgeführt. Nach dem Durchstechen der Kapsel oder des Korkens mit dem Aphrometer wird die Flasche kräftig geschüttelt, bis der Druck konstant ist, danach wird die Ablesung vorgenommen.

3.3.
Angabe der Ergebnisse

Der Überdruck bei 20 oC (Paph20) wird in Pascal (Pa) oder in Kilopascal (kPa) angegeben. Die Angabe muß in Übereinstimmung mit der Genauigkeit des Manometers erfolgen (z. B. 6,3 · 105 Pa oder 630 kPa, nicht aber 6,33 · 105 Pa oder 633 kPa für ein Manometer 1000 kPa der Güteklasse 1). Weicht die Meßtemperatur von 20 oC ab, wird der gemessene Druck mit dem in Tabelle 1 angegebenen KoeffizientenPaph20Papht multipliziert, um ihn auf 20 oC umzurechnen.

4.
BEZIEHUNG ZWISCHEN DEM DRUCK UND DEM GEHALT AN CO2 IN PERL- ODER SCHAUMWEINEN

(9)

Ausgehend von dem Überdruck bei 20 oC (Paph20) berechnet man den absoluten Druck bei 20 oC (Pabs20): Pabs20 = Patm + Paph20
Patm=
Atmosphärendruck in Pascal.
Der Gehalt an CO2 im Wein ist durch folgende Beziehung gegeben:

Liter CO2/Liter Wein:

0,987 · 10-5 Pabs20 (0,86 - 0,01 A) (1 - 0,00144 Z)

g CO2/Liter Wein:

1,951 · 10-5 Pabs20 (0,86 - 0,01 A) (1 - 0,00144 Z).

A=
Alkohol des Weines bei 20 oC in % Vol.
Z=
Zuckergehalt des Weines in g/l.

Tabelle 1

Verhältnis des Überdrucks Paph20 eines Perl- oder Schaumweines bei 20 oC zum Überdruck Papht bei einer Temperatur t oC

01,85131,24
11,80141,20
21,74151,16
31,68161,13
41,64171,09
51,59181,06
61,54191,03
71,50201,00
81,45210,97
91,40220,95
101,36230,93
111,32240,91
121,28250,88

37a —
MESSUNG DES ÜBERDRUCKS BEI SCHAUM- UND PERLWEINEN

1.
PRINZIP

Nach thermischer Stabilisierung und Schütteln der Flasche wird der Überdruck anhand eines Aphrometers (Druckmessers) gemessen. Er wird in Pascal (Pa) ausgedrückt (Methode des Typs I). Die Methode gilt auch für Schaumwein mit zugesetzter Kohlensäure und Perlwein mit zugesetzter Kohlensäure.

2.
GERÄTSCHAFTEN

Das Gerät, mit dem bei Perl- und Schaumweinen der Überdruck in der Flasche gemessen wird, bezeichnet man als Aphrometer. Je nach Art der Flaschenverschlüsse (Metallkapsel, Kronenkorken, Naturkorken oder Plastikstopfen) werden unterschiedliche Aphrometer verwendet.

2.1
Bei Flaschen mit Metallkapsel oder Kronenkorken

Das Gerät besteht aus drei Teilen (Abbildung 1):

Der obere Teil (Durchstechvorrichtung) besteht aus dem Manometer, einer Schraub- und Spannvorrichtung, einer Endlosschraube, die in den mittleren Teil greift, und einer Kanüle, die die Kapsel durchsticht. Die Kanüle hat ein seitliches Loch, das den Druck auf das Manometer überträgt. Eine Anpressdichtung sorgt dafür, dass das Ganze wasserdicht auf dem Flaschenverschluss sitzt.

Der mittlere Teil (Zentrierring) dient dazu, den oberen Teil zu zentrieren. Er wird so auf den unteren Teil geschraubt, dass die Vorrichtung festen Halt auf der Flasche hat.

Der untere Teil (Widerlager) ist mit einem Sporn versehen, der unter das Mundstück der Flasche greift und das Ganze festhält. Es gibt für jeden Flaschentyp angepasste Ringe.

2.2
Bei Flaschen mit Naturkorken oder Plastikstopfen

Das Gerät besteht aus zwei Teilen (Abbildung 2):

Der obere Teil entspricht demjenigen des vorstehend beschriebenen Geräts, jedoch mit einer längeren Kanüle. Diese besteht aus einem langen hohlen Röhrchen, an dessen Ende sich eine Spitze befindet, um den Korken zu durchstechen. Diese Spitze ist lose angebracht und fällt nach Durchstechen des Korkens in den Wein.

Der untere Teil besteht aus dem Zentrierring und einer Spannvorrichtung, die auf dem Korken ruht. Diese ist mit vier Klemmen versehen, um das Ganze auf dem Korken zu befestigen.

Bemerkungen zu den Manometern, mit denen diese beiden Geräte ausgerüstet sind:

Sie können entweder mechanisch sein mit Bourdonrohr oder digital mit piezoelektrischem Druckmesser. Im ersteren Fall muss das Bourdonrohr aus rostfreiem Stahl sein.

Sie müssen eine Gradeinteilung in Pascal (Pa) aufweisen. Bei Schaumwein wird zweckmäßigerweise eine Gradeinteilung in 105 Pascal (105 Pa) oder Kilo-Pascal (kPa) gewählt.

Sie können verschiedenen Klassen angehören. Die Klasse eines Manometers ist abhängig von der prozentualen Abweichung vom Gesamtmessbereich bei der Ablesung (Beispiel: Manometer 1000 kPa Klasse 1, d. h. Maximaldruck 1000 kPa, Ablesegenauigkeit ± 10 kPa). Für genaue Messungen wird die Klasse 1 empfohlen.

3.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

Die Messung muss bei Flaschen erfolgen, deren Temperatur seit mindestens 24 Stunden stabil ist. Nach dem Durchstechen der Kapsel, des Naturkorkens oder des Plastikstopfens muss die Flasche kräftig geschüttelt werden, bis der Druck konstant ist; danach wird die Ablesung vorgenommen.

3.1
Flaschen mit Metallkapsel oder Kronenkorken

Der Sporn des Widerlagers wird unter das Mundstück der Flasche geschoben. Der Zentrierring wird zugeschraubt, bis die Vorrichtung festen Halt auf der Flasche hat. Dann wird der obere Teil auf den Zentrierring geschraubt. Um Gasverluste zu vermeiden, muss die Kapsel so rasch wie möglich durchstochen werden, damit die Anpressdichtung auf der Kapsel aufsitzt. Anschließend muss die Flasche stark geschüttelt werden, bis der Druck konstant ist und die Ablesung vorgenommen werden kann.

3.2
Flaschen mit Naturkorken oder Plastikstopfen

Am Ende der Kanüle wird eine Spitze angebracht. Die gesamte Vorrichtung wird auf den Korken gesetzt. Die vier Klemmen werden auf den Korken geschraubt. Der obere Teil wird zugeschraubt (die Kanüle durchsticht dann den Korken). Die Spitze muss in die Flasche fallen, damit der Druck auf das Manometer übertragen werden kann. Die Ablesung erfolgt, nachdem die Flasche geschüttelt wurde, bis der Druck konstant ist. Nach der Ablesung wird die Spitze wieder aus der Flasche entfernt.

4.
ANGABE DER ERGEBNISSE

Der Überdruck bei 20 °C (Paph20) wird in Pascal (Pa) oder in Kilopascal (kPa) angegeben. Die Angabe muss in Übereinstimmung mit der Genauigkeit des Manometers erfolgen (z. B. 6,3 105 Pa oder 630 kPa, nicht aber 6,33 105 Pa oder 633 kPa für ein Manometer 1000 kPa Gesamtmessbereich, Klasse 1). Weicht die Messtemperatur von 20 °C ab, so wird der gemessene Druck mit dem in Tabelle 1 angegebenen Koeffizienten multipliziert, um ihn auf 20 °C umzurechnen.

Tabelle 1

Verhältnis des Überdrucks Paph20 eines Perl- oder Schaumweins bei 20 °C zum Überdruck Papht bei einer Temperatur t

°C
01,85
11,80
21,74
31,68
41,64
51,59
61,54
71,50
81,45
91,40
101,36
111,32
121,28
131,24
141,20
151,16
161,13
171,09
181,06
191,03
201,00
210,97
220,95
230,93
240,91
250,88

5.
KONTROLLE DER ERGEBNISSE

Methode zur direkten Bestimmung der physischen Parameter (Methode des Typs I) Prüfung der Aphrometer Die Aphrometer müssen regelmäßig (mindestens einmal pro Jahr) geprüft werden. Die Prüfung erfolgt anhand eines Eichgeräts. Somit kann das zu prüfende Manometer mit einem parallel aufgestellten Referenzmanometer der höheren Klasse verglichen werden, das mit den nationalen Standards verbunden ist. Bei der Kontrolle werden die von beiden Geräten angegebenen Werte bei zunehmendem und dann abnehmendem Druck miteinander verglichen. Gibt es einen Unterschied, so können die erforderlichen Berichtigungen anhand einer Einstellschraube vorgenommen werden. Alle Laboratorien und zugelassenen Stellen sind mit solchen Eichgeräten ausgerüstet, die auch über die Manometerhersteller erhältlich sind.

38.
CYANVERBINDUNGEN

(Achtung: Sicherheitsbestimmungen für den Umgang mit Chemikalien für Chloramin T, Pyridin, Kaliumcyanid, Salzsäure und Phosphorsäure beachten. Verbrauchte Mittel nach den jeweils geltenden Umweltschutzvorschriften entsorgen. Vorsicht mit bei der Destillation von angesäuertem Wein freigewordenem Kaliumcyanid.

1.
PRINZIP

Die gesamte Blausäure des Weins wird durch Säurehydrolyse freigesetzt und durch Destillation abgetrennt. Nach Reaktion mit Chloramin T und Pyridin wird der entstandene Glutacondialdehyd mit Hilfe der Blaufärbung, die sich bei Reaktion mit 1,3-Dimethylbarbitursäure zeigt, kolorimetrisch bestimmt.

2.
GERÄTSCHAFTEN

2.1.
Destillationsapparatur

Das gleiche Destillationsgerät wie zur Bestimmung von Weinalkohol verwenden.

2.2. Normalschliffkolben, 500 ml

2.3. Wasserbad, thermostatgesteuert, 20 oC

2.4. Spektralphotometer zur Messung der Extinktion bei 590 nm Wellenlänge

2.5. Glas- oder Einwegküvetten, 20 mm Schichtdicke.

3.
REAGENZIEN

3.1. Phosphorsäure (H3PO4), 25%ig (m/v)

3.2. Chloramin-T-Lösung (C7H7 ClNNa O2S · 3H2O), 3%ig (m/v)

3.3. 1,3-Dimethylbarbitursäurelösung: 3,658 g 1,3-Dimethylbarbitursäure (C6H8N2O3) werden in 15 ml Pyridin und 3 ml Salzsäure (ρ20 = 1,19 g/ml) gelöst und mit destilliertem Wasser auf 50 ml aufgefüllt

3.4. Kaliumcyanid (KCN)

3.5. Kaliumiodidlösung (KI) 10%ig (m/v)

3.6. Silbernitratlösung (AgNO3), 0,1 M

4.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

4.1.
Destillation

Der 500-ml-Kolben (2.2) wird mit 25 ml Wein, 50 ml destilliertem Wasser, 1 ml Phosphorsäure (3.l) und einigen Glasperlen beschickt. Danach wird der Kolben sofort an die Destillationsapparatur angeschlossen. Über ein ausgezogenes Verlängerungsrohr wird das Destillat direkt in eine mit 10 ml Wasser beschickte 50-ml-Meßvorlage übergeführt. Die Vorlage wird in Eiswasser gestellt. Es werden 30—35 ml Destillat überdestilliert bis in der Vorlage also ein Flüssigkeitsstand von ungefähr 45 ml erreicht ist. Das ausgezogene Verlängerungsrohr des Kühlers wird mit einigen Millilitern destilliertem Wasser ausgespült, das Destillat wird auf 20 oC temperiert und die Vorlage bis zur Marke mit destilliertem Wasser aufgefüllt.

4.2.
Messung

25 ml Destillat werden in einen 50-ml-Kolben mit Schliffstopfen überführt, mit 1 ml Chloramin-T-Lösung (3.2) versetzt und luftdicht verschlossen. Nach genau 60 Sekunden werden 3 ml 1,3-Dimethylbarbitursäure (3.3) zugefügt, der Kolben luftdicht verschlossen und 10 Minuten stehengelassen. Danach wird die Extinktion im Vergleich zum Standard (25 ml destilliertes Wasser anstelle vom 25 ml Destillat) bei einer Wellenlänge von 590 nm in Küvetten mit 20 mm Schichtdicke gemessen.

5.
AUFSTELLEN DER EICHKURVE

5.1.
Argentometrische Titration von Kaliumcyanid

Etwa 0,2 g KCN (3.4) werden genau eingewogen und in einem 300-ml-Erlenmeyerkolben mit 100 ml destilliertem Wasser gelöst. Anschließend werden 0,2 ml Kaliumiodidlösung (3.5) zugefügt und mit 0,1 M Silbernitratlösung (3.6) bis zum Eintreten einer stabilen Gelbfärbung titriert. Da 1 ml der 0,l-M-Silbernitratlösung 13,2 mg KCN entsprechen, kann der KCN-Gehalt der Probe berechnet werden.

5.2.
Eichkurve

5.2.1.
Vorbereitung der Eichlösungen

Mit KCN stellt man entsprechend des nach 5.1 bestimmten Gehalts eine Lösung her, die 30 mg/l HCN enthält (30 mg HCN entsprechen 72,3 mg KCN). Diese Lösung wird 1:10 verdünnt. Der 100-ml-Meßkolben wird jeweils mit 1,0, 2,0, 3,0, 4,0 und 5,0 ml der verdünnten Eichlösung beschickt und bis zur Marke mit destilliertem Wasser aufgefüllt. Die angesetzten Lösungen enthalten 30, 60, 90, 120 bzw. 150 μg/l Blausäure.

5.2.2.
Messung

25 ml der angesetzten Lösungen entnehmen und gemäß Nummer 4.1 und 4.2 fortfahren. Die mit diesen Eichlösungen gewonnenen Extinktionswerte werden in Beziehung zu den entsprechenden Blausäuregehalten als Gerade dargestellt, die durch den Nullpunkt verläuft.

6.
ANGABE DER ERGEBNISSE

Der Blausäuregehalt wird in Mikrogramm je Liter (μg/l) ohne Dezimale angegeben.

6.1.
Berechnung

Der Gehalt an Blausäure wird auf der Eichkurve abgelesen. Falls verdünnt wurde, muß das Ergebnis mit dem Verdünnungsfaktor multipliziert werden.
Weißwein=
r=
3,1 μg/l, d. h. ungefähr 6 % bei xi = 48,4 μg/l HCN
R=
12 μg/l, d. h. ungefähr 25 % bei xi = 48,4 μg/l HCN
Rotwein=
r=
6,4 μg/l, d. h. ungefähr 8 % bei xi = 80,5 μg/l HCN
R=
23 μg/l, d. h. ungefähr 29 % bei xi = 80,5 μg/l HCN.

39.
ALLYLISOTHIOCYANAT

1.
PRINZIP DER METHODE

Gaschromatographischer Nachweis des Allylisothiocyanats nach destillativer Anreicherung.

2.
REAGENZIEN

2.1. Ethanol, absolut.

2.2. Standard-Lösung: alkoholische Lösung von Allylisothiocyanat (C4H5NS), 15 mg/l abs. Ethanol.

2.3. Kühlmischung: Ethanol und Trockeneis (Temperatur -60 oC).

3.
GERÄTSCHAFTEN

3.1. Apparatur zur Destillation unter Stickstoff (siehe Abbildung).

3.2. Heizhaube mit Temperaturregelung.

3.3. Durchflußmesser.

3.4. Gaschromatograph mit ECD für Schwefelverbindungen (= 394 nm) oder jeder andere geeignete Detektor.

3.5. Edelstahlsäule (innerer Durchmesser: 3 mm, Länge 3 m), gefüllt mit 10 % CARBOWAX 20 M auf CHROMOSORB WHP, 80—100 mesh.

3.6. Mikroliterspritze 10 μl.

4.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

2 l Wein werden in den Destillierkolben gegeben. Man gibt einige Milliliter Ethanol (2.1) in die beiden Vorlagen, so daß das poröse Ende für die Gasverteilung der Überleitungsrohre vollständig eintaucht. Die beiden Vorlagen werden durch die Kühlmischung äußerlich gekühlt. Der Destillierkolben wird an die Vorlagen angeschlossen, und durch die Apparatur wird ein Stickstoffstrom (3 Liter/Stunde) geleitet. Der Wein wird dann durch entsprechende Einstellung der Temperatur an der regulierbaren Heizhaube auf 80 oC erhitzt, und anschließend werden 45 bis 50 ml Destillat aufgefangen. Gaschromatographische Bedingungen:

Temperatur des Einspritzblocks: 200 oC

Temperatur der Säule: 130 oC

Heliumdurchfluß: 20 ml/Minute.

Mit Hilfe der Mikroliterspritze wird von der Standardlösung eine solche Menge eingespritzt, daß ein deutlicher Peak von Allylisothiocyanat auftritt. Sodann spritzt man eine entsprechende Menge des Destillats ein und vergleicht aufgrund der Retentionszeiten den aus dem Destillat erhaltenen Peak mit dem der Standardlösung. Unter den oben angegebenen Bedingungen treten normalerweise keine Störungen von anderen Substanzen des Weines auf, die der Retentionszeit des Allylisothiocyanats entsprechen.

40.
FARBCHARAKTERISTIKA

1.
WEIN UND MOST

1.1.
Definition

Die Farbcharakteristika eines Weines sind seine Helligkeit und Farbigkeit. Die Helligkeit entspricht der Transmission. Sie ändert sich im umgekehrten Verhältnis zur Farbintensität eines Weines. Die Farbigkeit entspricht der dominierenden Wellenlänge (die den Farbton kennzeichnet) und der Reinheit. Übereinkommensgemäß und aus Gründen der Zweckmäßigkeit werden die Farbcharakteristika von Rot- und Roséweinen durch die Farbintensität und den Farbton nach einer als „Gebräuchliches Verfahren” vereinbarten Methode angegeben.

1.2.
Prinzip der Methoden

1.2.1.
Referenzmethode

Spektralphotometrisches Verfahren, das die Berechnung der Tristimulus-Werte und der erforderlichen Dreifarbenkoeffizienten zur Kennzeichnung der Farbe nach den Begriffen der „internationalen Kommission für Beleuchtung” (C.I.E.) gestattet.

1.2.2.
Gebräuchliche Methode (für Rot- und Roséweine)

Spektralphotometrisches Verfahren, nach dem die Farbcharakteristika vereinbarungsgemäß wie folgt ausgedrückt werden: Die Farbintensität wird durch die Summe der Extinktionen für 1 cm Schichtdicke bei den Wellenlängen 420, 520 und 620 nm angegeben. Die Farbnuance wird durch das Verhältnis der Extinktionen bei 420 nm und 520 nm ausgedrückt.

1.3.
Referenzmethode

1.3.1.
Gerätschaften

1.3.1.1. Spektralphotometer für Messungen zwischen 300 und 700 nm.
1.3.1.2. Glasküvette mit einer Schichtdicke (b) von 0,1 bzw. 0,2, 0,5, 1, 2 und 4 cm.

1.3.2.
Durchführung der Bestimmung

1.3.2.1.
Vorbereitung der Probe
Ist der Wein trübe, so muß er durch Zentrifugieren oder Filtrieren über eine Membran geklärt werden. Bei Jung- oder Schaumweinen muß der größte Teil des Kohlendioxids durch Schütteln unter Vakuum entfernt werden.
1.3.2.2.
Messung
Die Schichtdicke b der verwendeten Küvetten muß so gewählt werden, daß die gemessene Extinktion zwischen 0,3 und 0,7 liegt. Es wird empfohlen, Küvetten mit einer Schichtdicke von 2 cm (oder 4 cm) für Weißweine, von 1 cm für Roséweine und 0,1 cm (oder 0,2 cm) für Rotweine zu verwenden. Die spektralphotometrische Messung wird bei den Wellenlängen 445, 495, 550 und 625 nm gegen Wasser als Leerwert durchgeführt. Die für den Wein bei der Schichtdicke b abgelesenen Extinktionen (mit 3 Dezimalen) sind: E445, E495, E550 und E625.

1.3.3.
Berechnung

Die den Extinktionen bei b cm Schichtdicke entsprechenden Transmissionswerte (T %) werden Tabelle 1 entnommen: T445, T495, T550 und T625.

Man berechnet die Tristimuluswerte X, Y und Z, ausgedrückt in Dezimalen:

X = 0,42 · T625 + 0,35 · T550 + 0,21 · T445

Y = 0,20 · T625 + 0,63 · T550 + 0,17 · T495

Z = 0,24 · T495 + 0,94 · T445

Man berechnet die Farbkoordination x und y wie folgt:

x = XX + Y + Zy = YX + Y + Z

1.3.4.
Angabe der Ergebnisse

1.3.4.1. Die relative Helligkeit wird durch den Wert y, ausgedrückt in %, gegeben (schwarz: y = 0 %, farblos: y = 100 %).
1.3.4.2. Die Farbigkeit wird durch die dominierende Wellenlänge und die Reinheit ausgedrückt. Für die Bestimmung wird ein Farbdiagramm verwendet (siehe Abbildung 1). Der Punkt 0 entspricht hierbei der verwendeten weißen Lichtquelle, dargestellt durch einen Leuchtstandard C mit den Koordinaten xo = 0,3101 und yo = 0,3163 (dem normalen Tageslicht entsprechend).

Dominante Wellenlänge

Der Schnittpunkt C der Koordinaten x und y wird in das Diagramm eingetragen. Liegt C außerhalb des Dreiecks AOB, so werden die Punkte O und C durch eine Gerade verbunden, die im Punkt S die Linie der Spektraloberfläche schneidet. S entspricht der dominanten Wellenlänge.

Liegt C innerhalb des Dreiecks AOB, so zieht man die Gerade von C nach O. Diese schneidet die Linie der Spektraloberfläche an einem Punkt, der der Wellenlänge der Komplementärfarbe des Weines entspricht. Diese Wellenlänge wird mit dem Index C gekennzeichnet.

Reinheit

Liegt der Punkt C außerhalb des Dreiecks AOB, so wird die Reinheit, ausgedrückt in %, wie folgt berechnet:

100 × Entfernung von Punkt C nach Punkt OEntfernung von Punkt O nach Punkt S

Liegt Punkt C innerhalb des Dreiecks AOB, so wird die Reinheit, ausgedrückt in %, wie folgt berechnet:

100 × Entfernung von Punkt C nach Punkt OEntfernung von Punkt O nach Punkt P(10)

P ist der Punkt, in dem die Gerade OC den Purpurbereich schneidet.

Aus den Werten für x und y kann die Reinheit unmittelbar aus den Farbdiagrammen abgelesen werden (Abbildungen 2, 3, 4, 5 und 6).

1.3.4.3. Ergebnis Die Helligkeit, die Farbigkeit (ausgedrückt als dominante Wellenlänge) und die Reinheit beschreiben vollständig die Farbe des Weines. Im Analysezeugnis muß die zur Messung verwendete Schichtdicke mitangegeben werden.

1.4.
Gebräuchliche Methode

1.4.1.
Gerätschaften

1.4.1.1. Spektralphotometer für Messungen zwischen 300 und 700 nm.
1.4.1.2. Glasküvetten mit einer Schichtdicke b entsprechend 0,1 — 0,2 — 0,5 und 1 cm.

1.4.2.
Vorbereitung der Probe

Ist der Wein trübe, so muß er durch Zentrifugieren geklärt werden. Bei Jung- und Schaumweinen muß der größte Teil des Kohlendioxids durch Schütteln unter Vakuum entfernt werden.

1.4.3. Durchführung der Bestimmung Die Schichtdicke b der Küvette ist so zu wählen, daß die Extinktion E zwischen 0,3 und 0,7 liegt. Die spektralphotometrische Messung wird bei den Wellenlängen 420, 520 und 620 nm gegen Wasser als Leerwert durchgeführt.

1.4.4.
Angabe der Ergebnisse

1.4.4.1.
Berechnung
Man rechnet die bei den Wellenlängen abgelesenen Extinktionen auf 1 cm Schichtdicke um, indem man diese jeweils durch b, ausgedrückt in cm, dividiert. Die so erhaltenen Extinktionen werden mit E420, E520 und E620 bezeichnet. Die Intensität wird vereinbarungsgemäß wie folgt ausgedrückt: I = E420 + E520 + E620 Sie wird mit 3 Dezimalen angegeben. Die Farbnuance wird vereinbarungsgemäß wie folgt ausgedrückt: N = E420E520 Sie wird mit 3 Dezimalen angegeben.

TABELLE I

Gebrauchsanleitung:

Die 1. senkrechte Spalte gibt die 1. Dezimalstelle der Extinktion und die 1. waagrechte Spalte die 2. Dezimalstelle an. Um die entsprechenden Transmissionswerte zu erhalten, muß der im Schnittpunkt beider Spalten abgelesene Wert dividiert werden: durch 10, wenn die Extinktion unter 1, durch 100, wenn die Extinktion zwischen 1 und 2 und durch 1000, wenn die Extinktion zwischen 2 und 3 liegt.

Anmerkung:

Die jeweils in den einzelnen Spalten oben rechts angegebenen Ziffern dienen der Interpolation der dritten Dezimalstelle der Extinktion.

0123456789
23222221212020191919
01000977955933912891871851832813
18181717161616151515
1794776759741724708692676661646
14141414131313121212
2631617603589575562549537525513
11111111109910109
3501490479468457447436427417407
9998888878
4398389380371363355347339331324
7777676666
5316309302295288282275269263257
6565555555
6251245240234229224219214209204
4544444444
7199195190186182178174170166162
3434433333
8158155151148144141138135132129
3332323232
9126123120117115112110107105102

Beispiel:

Extinktion0,471,472,473,47
T %33,9 %3,4 %0,3 %0 %
Die Transmissionswerte T % werden auf 0,1 % genau angegeben.

2.
REKTIFIZIERTES TRAUBENMOSTKONZENTRAT

2.1.
Prinzip

In einer Verdünnung des RTK auf 25 o Brix (Zuckergehalt = 25 % (g/g)) wird die Extinktion bei 425 nm und einer Schichtdicke von 1 cm gemessen.

2.2.
Gerätschaften

2.2.1. Spektralphotometer für Messungen zwischen 300 und 700 nm.

2.2.2. Glasküvetten, Schichtdicke 1 cm.

2.2.3. Membranfilter 0,45 μm.

2.3.
Durchführung der Bestimmung

2.3.1.
Vorbereitung der Probe

Man verwendet eine Lösung von 25 o Brix (Zuckergehalt = 25 % (g/g)) siehe „pH-Bestimmung” unter 4.1.2. Man filtriert über eine Membrane (0,45 μm).

2.3.2.
Messung

Die spektralphotometrische Messung der nach 2.3.1 vorbereiteten Probe wird bei 425 nm in 1 cm Küvetten gegen Wasser als Leerwert durchgeführt.

2.4.
Angabe der Ergebnisse

Die Extinktion bei 425 nm der RTK-Lösung von 25 o Brix wird mit 2 Dezimalstellen angegeben.

41.
FOLIN-CIOCALTEU-INDEX

1.
DEFINITION

Der Folin-Ciocalteu-Index ist das bei Anwendung nachstehend beschriebener Methode erzielte Ergebnis.

2.
PRINZIP

Die phenolischen Bestandteile des Weines werden durch das Folin-Ciocalteu-Reagenz oxidiert. Letzteres besteht aus einer Mischung von Phosphorwolframsäure (H3PW12O40) und Phosphormolybdänsäure (H3PMo12O40), die bei der Oxidation der phenolischen Bestandteile zu blauem Wolfram-(W8O23) und Molybdän-(Mo8O23)oxid reduziert werden. Das Absorptionsmaximum der entstandenen blauen Farbe liegt bei 750 nm. Sie ist proportional dem Gehalt an phenolischen Bestandteilen.

3.
REAGENZIEN

Die Reagenzien müssen Analysenqualität aufweisen. Als Wasser ist destilliertes Wasser oder Wasser gleichwertiger Reinheit zu verwenden.

3.1.
Folin-Ciocalteu-Reagenz

Dieses Reagenz wird im Handel gebrauchsfertig angeboten. Es kann wie folgt hergestellt werden: 100 g Natriumwolframat (Na2WO4 · 2H2O) und 25 g Natriummolybdat (Na2MoO4, 2H2O) werden in 700 ml destilliertem Wasser gelöst; man fügt 50 ml Phosphorsäure 85 % (ρ20 = 1,71 g/ml) und 100 ml konzentrierte Salzsäure (ρ20 = 1,19 g/ml) hinzu. Man läßt am Rückfluß 10 Stunden lang sieden, fügt danach 150 g Lithiumsulfat (Li2SO4 · H2O) und einige Tropfen Brom hinzu und läßt erneut 15 Minuten lang sieden. Nach dem Abkühlen wird mit destilliertem Wasser auf 1 Liter aufgefüllt.

3.2. Natriumcarbonat (Na2CO3, wasserfrei) 20%ig (g/v).

4.
GERÄTSCHAFTEN

Gebräuchliches Labormaterial, insbesondere:

4.1. 100-ml-Meßkolben.

4.2. Spektralphotometer für die Messung bei 750 nm.

5.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

5.1.
Rotweine

In einen 100-ml-Meßkolben (4.1) werden in nachstehender Reihenfolge gegeben:
1ml Wein, 1: 5 verdünnt
50ml destilliertes Wasser
5ml Folin-Ciocalteu-Reagenz (3.1)
20ml Natriumcarbonatlösung (3.2).
Mit destilliertem Wasser wird auf 100 ml aufgefüllt. Man mischt und läßt 30 Minuten lang stehen, um die Reaktion ablaufen zu lassen. Die Extinktion wird bei 750 nm und einer Schichtdicke von 1 cm gegen einen Leerwert, der anstelle des Weines destilliertes Wasser enthält, gemessen. Liegt die abgelesene Extinktion nicht bei ungefähr 0,3, so sollte eine geeignetere Verdünnung gewählt werden.

5.2.
Weißwein

Die Bestimmung wird unter den gleichen Bedingungen mit 1 ml des unverdünnten Weines durchgeführt.

5.3.
Rektifiziertes Traubenmostkonzentrat

5.3.1.
Vorbereitung der Probe

Man verwendet eine RTK-Lösung, deren Zuckergehalt 25 % (g/g) beträgt (25 o Brix), die, wie in Kapitel „pH-Wert” unter 4.1.2 beschrieben, hergestellt wird.

5.3.2.
Messung

Die Messung wird, wie unter (5.1) für Rotweine beschrieben, mit 5 ml der nach (5.3.1) erhaltenen Probelösung durchgeführt. Es wird gegen einen Leerwert gemessen, der mit 5 ml einer 25%igen (g/g) Invertzuckerlösung (25 o Brix) hergestellt wurde.

6.
ANGABE DER ERGEBNISSE

ç.
Berechnung

Das Ergebnis wird in Form eines Index ausgedrückt, der durch Multiplizieren der Extinktion mit 100 bei 1 : 5 verdünnten Rotweinen (bzw. mit dem entsprechenden Verdünnungsfaktor) und mit 20 bei Weißweinen erhalten wird. Bei rektifiziertem Traubenmostkonzentrat wird die Extinktion mit 16 multipliziert.

6.2.
Wiederholbarkeit

Die Differenz zwischen den Ergebnissen von zwei gleichzeitig oder schnell hintereinander vom gleichen Analytiker durchgeführten Bestimmungen darf nicht größer als 1 sein. Eine gute Wiederholbarkeit der Ergebnisse hängt von der Verwendung sehr sauberer Geräte (Meßkolben und Küvetten) ab.

42.
SPEZIELLE METHODEN FÜR REKTIFIZIERTES TRAUBENMOSTKONZENTRAT (RTK)

a)
GESAMTKATIONEN

1.
PRINZIP

Die zu untersuchende Probe wird mit einem stark sauren Kationenaustauscher behandelt. Die Kationen werden gegen H+ ausgetauscht. Die Differenz zwischen dem Gesamtsäuregehalt des Eluates und dem der Probe ergibt den Gehalt an Gesamtkationen.

2.
GERÄTSCHAFTEN

2.1. Glassäule mit Hahn, Länge etwa 300 mm, innerer Durchmesser 10 — 11 mm.

2.2. pH-Meter (erforderliche Genauigkeit 1/10 pH-Einheiten).

2.3. Elektroden:

Glaselektrode; Aufbewahrung in destilliertem Wasser

als Referenzelektrode Kalomel-Kaliumchloridelektrode; Aufbewahrung in gesättigter Kaliumchloridlösung, oder

kombinierte Elektrode; Aufbewahrung in destilliertem Wasser.

3.
REAGENZIEN

3.1. Stark saurer Kationenaustauscher in H+-Form. Vor Gebrauch ist der Ionenaustauscher mit Wasser über Nacht aufzuquellen.

3.2. Natronlauge (NaOH), 0,1 M.

3.3. pH-Papier.

4.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

4.1.
Vorbereitung der Probe

Man stellt eine 40%ige (g/v) Lösung her (siehe „Gesamtsäure” unter 5.1.2).

4.2.
Vorbereitung der Austauschersäule

Man gibt etwa 10 ml zuvor aufgequollenen Ionenaustauscher in H+-Form in die Glassäule und wäscht mit destilliertem Wasser säurefrei (pH-Papier).

4.3.
Ionenaustausch

100 ml der nach 4.1 verdünnten Probe werden mit einer Geschwindigkeit von 1 Tropfen/Sekunde über die Säule gegeben. Die ablaufende Flüssigkeit wird in einem Becherglas aufgefangen; man wäscht mit 50 ml destilliertem Wasser nach. Man titriert das gesamte Eluat mit 0,1 M Natronlauge bis pH 7,0 bei 20 oC. Der Zusatz der Natronlauge muß langsam erfolgen und die Lösung ständig gerührt werden. Verbrauchte ml = n.

5.
ANGABE DER ERGEBNISSE

Die Gesamtkationen werden in Milliäquivalenten je Kilogramm Gesamtzucker (mval/kg) mit 1 Dezimalstelle angegeben.

5.1.
Berechnung

Säuregehalt des Eluates, ausgedrückt in mval/kg RTK = n · 2,5

Gesamtsäuregehalt des RTK, ausgedrückt in mval/kg (siehe „Gesamtsäure” , unter 6.1.2) = a

Gesamtkationen, ausgedrückt in mval/kg Gesamtzucker:

2,5 n - aP · 100

P=
Gesamtzucker in % (g/g).

b)
LEITFÄHIGKEIT

1.
PRINZIP

Die elektrische Leitfähigkeit einer Flüssigkeit wird mit Hilfe von 2 parallel angeordneten Platinelektroden (Wheatstonebrücke) bestimmt. Die Leitfähigkeit ist temperaturabhängig. Sie wird bei 20 oC angegeben.

2.
GERÄTSCHAFTEN

2.1. Leitfähigkeitsmeßgerät mit einem Meßbereich zwischen 1 und 1000 Mikrosiemens je cm.

2.2. Wasserbad zur Temperierung der zu untersuchenden Probe auf etwa 20 oC (20 ± 2 oC).

3.
REAGENZIEN

3.1. Entmineralisiertes Wasser; die spezifische Leitfähigkeit bei 20 oC muß unter 2 Mikrosiemens je cm liegen.

3.2. Kaliumchlorid-Eichlösung. 0,581 g Kaliumchlorid (KCl), das vorher bei 105 oC bis zur Gewichtskonstanz getrocknet wurde, werden in entmineralisiertem Wasser (3.1) gelöst und mit diesem Wasser (3.1) zu 1 Liter aufgefüllt. Diese Lösung hat eine Leitfähigkeit von 1000 Mikrosiemens je cm bei 20 oC. Haltbarkeit: 3 Monate.

4.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

4.1.
Vorbereitung der Probe

Man stellt eine Lösung von 25o Brix (Gesamtzuckergehalt 25 % g/g) her (siehe „pH-Wert” unter 4.1.2).

4.2.
Bestimmung der Leitfähigkeit

Die zu untersuchende Probe wird im Wasserbad auf etwa 20 oC temperiert und die Temperatur auf 0,1 oC genau abgelesen. Die Meßzelle des Leitfähigkeitsmeßgerätes wird 2 mal mit der zu untersuchenden Probe gespült. Man mißt die Leitfähigkeit in Mikrosiemens je cm.

5.
ANGABE DER ERGEBNISSE

Die Leitfähigkeit wird ausgedrückt in Mikrosiemens je cm (μS cm-1) bei 20 oC für eine Lösung von 25o Brix des RTK.

5.1.
Berechnung

Wenn das Gerät keine Temperaturkompensation hat, ist die gemessene Leitfähigkeit anhand von Tabelle I zu korrigieren. Liegt die Temperatur unter 20 oC, so ist der Korrekturwert hinzuzurechnen, liegt die Temperatur über 20 oC, so ist der Korrekturwert abzuziehen.

TABELLE I

Temperaturkorrektur der Leitfähigkeit in Mikrosiemens cm-1

LeitfähigkeitTemperatur

20,2

19,8

20,4

19,6

20,6

19,4

20,8

19,2

21,0

19,0

21,2

18,8

21,4

18,6

21,6

18,4

21,8

18,2

22,0(11)

18,0(12)

00000000000
500011111222
1000112233344
1501123345567
2001233456789
250123467891011
3001345789111213
35013568911121415
400235791112141618
4502368101214161820
5002479111315182022
55025710121417192224
60035811131618212426

c)
HYDROXYMETHYLFURFUROL (HMF)

1.
PRINZIP DER METHODEN

1.1.
Photometrische Methode

Die Aldehyde der Furangruppe, deren Hauptvertreter das HMF ist, reagieren mit Barbitursäure und p-Toluidin zu einer rotgefärbten Verbindung, deren Intensität bei 550 nm gemessen wird.

1.2.
Hochdruckflüssigkeitschromatographische Methode

Trennung über eine Reversed-Phase-Säule und Bestimmung im UV bei 280 nm.

2.
PHOTOMETRISCHE METHODE

2.1.
Gerätschaften

2.1.1. Spektralphotometer zur Durchführung der Messungen zwischen 300 und 700 nm.
2.1.2. Glasküvetten, Schichtdicke 1 cm.

2.2.
Reagenzien

2.2.1. Barbitursäurelösung 0,5 % (g/v): 500 mg Barbitursäure (C4O3N2H4) werden unter leichtem Erwärmen auf einem Wasserbad (100 oC) in destilliertem Wasser gelöst und auf 100 ml mit destilliertem Wasser aufgefüllt. Haltbarkeit: etwa 1 Woche.
2.2.2. p-Toluidinlösung 10 % (g/v): 10 g p-Toluidin (4-C6H4(CH3) NH2) werden in einem 100-ml-Meßkölbchen mit 50 ml 2-Propanol (CH3CH(OH)CH3) und 10 ml Eisessig (CH3COOH, ρ 20o = 1,05 g/ml) gelöst und mit 2-Propanol zur Marke aufgefüllt. Die Lösung ist täglich frisch herzustellen.
2.2.3. Wäßrige Acetaldehydlösung (CH3CHO), 1 % (g/v); frisch herzustellen.
2.2.4. Wäßrige Lösung von Hydroxymethylfurfural (C6O3H6), 1 g/l (Stammlösung). Aus dieser Lösung werden Lösungen mit 5 — 10 — 20 — 30 und 40 mg/l HMF hergestellt. Diese Lösungen (Stammlösung und Verdünnungen) sind jeweils frisch herzustellen.

2.3.
Durchführung der Bestimmung

2.3.1.
Vorbereitung der Probe
Man verwendet eine verdünnte Lösung des RTK (40 %, g/v); siehe „Gesamtsäure” unter 5.1.2. 2 ml dieser Lösung werden zur Bestimmung verwendet.
2.3.2.
Photometrische Bestimmung
In zwei 25-ml-Erlenmeyerkölbchen mit Schliff a und b pipettiert man 2 ml der vorbereiteten Probe (2.3.1), fügt jeweils 5 ml p-Toluidinlösung (2.2.2) hinzu und mischt. Sodann gibt man in Kölbchen b (Leerwert) 1 ml destilliertes Wasser und in Kölbchen a (Meßwert) 1 ml Barbitursäurelösung (2.2.1). Man gibt die Lösungen in die 1 cm Glasküvetten und mißt gegen den Leerwert bei 550 nm das Maximum der Färbung zwischen 2 und 5 Minuten. Proben mit Gehalten über 30 mg/l HMF müssen vorher verdünnt werden.
2.3.3.
Eichkurve
In zwei 25-ml-Erlenmeyerkölbchen mit Schliff a und b gibt man 2 ml der unter 2.2.4 hergestellten Verdünnungen, die 5 — 10 — 20 — 30 und 40 mg/l HMF enthalten und verfährt weiter wie unter 2.3.2 angegeben. Die erhaltene Eichkurve ist eine Gerade, die durch den Nullpunkt geht.

2.4.
Angabe der Ergebnisse

Der Gehalt an HMF im RTK wird in Milligramm je Kilogramm (mg/kg) Gesamtzucker angegeben.
2.4.1.
Berechnung
Der Gehalt „C” in mg HMF/l der untersuchten Probelösung wird der Eichkurve entnommen. Der Gehalt an HMF in mg/kg Gesamtzucker beträgt: 250 · CP
P=
Gehalt an Gesamtzucker % (g/g) des RTK.

3.
HOCHDRUCKFLÜSSIGKEITSSCHROMATOGRAPHISCHE METHODE

3.1.
Gerätschaften

3.1.1.
Hochdruckflüssigkeitschromatograph, ausgerüstet mit

einem Injektor mit Probenschleife 5 oder 10 μl;

einem UV-Detektor zur Messung bei 280 nm;

einer Trennsäule, Reversed Phase C18 (z. B. Bondapak C18-Corasil, Waters Ass.);

einem Schreiber, eventuell einem Integrator;

Fließgeschwindigkeit der mobilen Phase: 1,5 ml/Min.
3.1.2.
Membranfiltration (0,45 μm)

3.2.
Reagenzien

3.2.1. Bidestilliertes Wasser.
3.2.2. Methanol (CH3OH) destilliert oder HPLC-Qualität.
3.2.3. Essigsäure (CH3COOH, ρ20 = 1,05 g/ml).
3.2.4. Mobile Phase: Wasser-Methanol(3.2.2)-Eisessig (3.2.3), filtriert über eine Membrane (0,45 μm), (40—9—1 v/v). Das Fließmittel wird täglich frisch hergestellt und vor Gebrauch entgast.
3.2.5. HMF-Eichlösung, 25 mg/l (g/v) 25 mg HMF (C6H3O6) werden in einem 100-ml-Meßkölbchen in Methanol (3.2.2) gelöst und zur Marke aufgefüllt. Diese Lösung wird mit Methanol (3.2.2) 1: 10 verdünnt und über eine Membrane (0,45 μm) filtriert. Diese Lösung ist im Kühlschrank in dunkler Flasche, fest verschlossen, etwa 2 bis 3 Monate haltbar.

3.3.
Durchführung der Bestimmung

3.3.1.
Vorbereitung der Probe
Man verwendet eine verdünnte Lösung des RTK (40 %, g/v), siehe „Gesamtsäure” unter 5.1.2 und filtriert diese über eine Membrane (0,45 μm).
3.3.2.
Chromatographie
5 (oder 10 μl) der nach 3.3.1 vorbereiteten Probe und der Eichlösung (3.2.5) werden in den Chromatographen eingespritzt und die Chromatogramme aufgenommen. Die Retentionszeit des HMF beträgt etwa 6 bis 7 Minuten.

3.4.
ANGABE DER ERGEBNISSE

Der HMF-Gehalt des RTK wird in Milligramm je Kilogramm (mg/kg) Gesamtzucker angegeben.
3.4.1.
Berechnung
C = HMF-Gehalt in mg/l der 40%igen RTK-Lösung Der HMF-Gehalt des RTK, ausgedrückt in mg/kg Gesamtzucker beträgt: 250 · CP
P=
Gesamtzucker in % (g/g) des RTK.

d)
SCHWERMETALLE

1.
PRINZIP

I.
Schnellmethode zur Abschätzung des Gehaltes an Schwermetallen:

Die Schwermetalle werden in einer geeigneten Verdünnung des RTK durch die Färbung ihrer Sulfide nachgewiesen. Als Vergleich dient eine Bleilösung, die den zulässigen Höchstwert an Blei enthält.

II.
Bestimmung des Bleigehaltes mittels Atomabsorptionsspektrometrie:

Blei bildet mit Ammoniumpyrrolidindithiocarbamat ein Chelat. Nach Extraktion mit Isobutylmethylketon wird dieses bei 283,3 nm gemessen. Der Gehalt an Blei wird nach dem Additionsverfahren bestimmt.

2.
SCHNELLMETHODE

2.1.
Reagenzien

2.1.1. Verdünnte Salzsäure, 70%ig (g/v): 70 g Salzsäure (HCl) (ρ20 = 1,16 — 1,19 g/ml) werden mit Wasser zu 100 ml ergänzt.
2.1.2. Verdünnte Salzsäure, 20%ig (g/v): 20 g Salzsäure (HCl) (ρ20 = 1,16 — 1,19 g/ml) werden mit Wasser zu 100 ml ergänzt.
2.1.3. Verdünntes Ammoniak: 14 g Ammoniak (NH3) (ρ20 = 0,931 — 0,934 g/ml) werden mit Wasser zu 100 ml ergänzt.
2.1.4. Pufferlösung pH 3,5: 25 g Ammoniumacetat (CH3COONH4) werden in 25 ml Wasser gelöst, und 38 ml verdünnte Salzsäure werden (2.1.1) hinzugefügt. Falls erforderlich wird der pH-Wert mit verdünnter Salzsäure (2.1.2) oder verdünntem Ammoniak (2.1.3) eingestellt und sodann mit Wasser auf 100 ml ergänzt.
2.1.5. Thioacetamidlösung (C2H5NS), 4%ig (g/v).
2.1.6. Glycerinlösung (C3H8O3), 85%ig (g/v). nD20 oC = 1,449 — 1,455
2.1.7. Thioacetamidreagenz: Zu 0,2 ml der Thioacetamidlösung (2.1.5) fügt man 1 ml einer Mischung von 5 ml Wasser, 15 ml Natronlauge, 1 M und 20 ml Glycerinlösung (2.1.6) hinzu. Man erhitzt 20 Sekunden in einem Wasserbad von 100 oC. Das Reagenz ist unmittelbar vor Gebrauch herzustellen.
2.1.8. Bleilösung, 0,002 g/l: Man stellt eine Bleilösung von 1 g/l Blei her, indem man 0,400 g Bleinitrat Pb (NO3)2 in Wasser löst und mit Wasser zu 250 ml ergänzt. Bei Gebrauch wird die Lösung 2: 1000 (v/v) mit Wasser verdünnt.

2.2.
Durchführung der Bestimmung

10 g RTK werden in 10 ml Wasser gelöst. Man fügt 2 ml der Pufferlösung pH 3,5 (2.1.4) hinzu und mischt. Man gibt 1,2 ml des Thioacetamidreagenzes (2.1.7) zu und mischt sofort. Unter gleichen Bedingungen wird eine Vergleichslösung hergestellt, die 10 ml der Bleilösung 0,002 g/l (2.1.8) enthält. Nach 2 Minuten darf die eventuell in der RTK-Lösung auftretende Braunfärbung nicht stärker als die der Bleivergleichslösung sein.

2.3.
Berechnung

Die Vergleichslösung entspricht, unter den obengenannten Durchführungsbedingungen, einem maximal zulässigen Gehalt an Schwermetallen, ausgedrückt als Blei, von 2 mg/kg RTK.

3.
BESTIMMUNG DES BLEIGEHALTES DURCH ATOMABSORPTIONSSPEKTROMETRIE

3.1.
Gerätschaften

3.1.1. Atomabsorptionsspektrometer mit einem Brennerkopf für Luft/Acetylen.
3.1.2. Hohlkathodenlampe für Blei.

3.2.
Reagenzien

3.2.1. Verdünnte Essigsäure: 12 g Eisessig (ρ20 = 1,05 g/ml) werden mit Wasser auf 100 ml aufgefüllt.
3.2.2. Ammoniumpyrrolidindithiocarbamat (C5H12 N2S2), 1%ig (g/v).
3.2.3. Isobutylmethylketon (CH3)2 CHCH2COCH3).
3.2.4. Bleilösung, 0,010 g/l Blei: Die Bleilösung 1 g/l (2.1.8) wird 1: 100 (v/v) verdünnt.

3.3.
Durchführung der Bestimmung

3.3.1.
Probelösung
10 g RTK werden in einer Mischung aus gleichen Teilen der verdünnten Essigsäurelösung (3.2.1) und Wasser gelöst und mit dieser Mischung auf 100 ml aufgefüllt. Man fügt 2 ml der Ammoniumpyrrolidindithiocarbamatlösung (3.2.2) und 10 ml Isobutylmethylketon (3.2.3) hinzu. Man schüttelt während 30 Sekunden (geschützt vor starker Lichteinstrahlung), läßt die Schichten sich trennen und verwendet die Isobutylmethylketonphase.
3.3.2.
Eichlösungen
Man stellt 3 Eichlösungen her, die zusätzlich zu den 10 g RTK noch 1 — 2 und 3 ml der Bleilösung 0,010 g/l (3.2.4) enthalten. Diese Lösungen werden, wie unter 3.3.1 beschrieben, behandelt.
3.3.3.
Leerwert
Man stellt einen Leerwert, wie unter 3.3.1 beschrieben, aber ohne Zusatz von RTK, her.
3.3.4.
Bestimmung
Die Messung wird bei 283,3 nm durchgeführt. Der Nullpunkt wird mit der Isobutylmethylketonphase des Leerwertes eingestellt. Die organischen Phasen der zu untersuchenden Lösung und der Eichlösungen werden nacheinander gemessen.

3.4.
Angabe der Ergebnisse

Der Bleigehalt wird in mg/kg RTK mit 1 Dezimale angegeben.
3.4.1.
Berechnung
Man stellt eine Eichkurve auf, indem man die gemessenen Extinktionen gegen die entsprechenden den Eichlösungen zugesetzten Konzentrationen Blei aufträgt. Die Extinktion der Probelösung wird als Konzentration Null eingetragen. Die durch die Meßpunkte gezogene Gerade gibt im Schnittpunkt mit der negativen Seite der Konzentrationsachse den Bleigehalt der Probelösung an.

e)
CHEMISCHE ALKOHOLBESTIMMUNG

Diese Bestimmungsmethode ist für Flüssigkeiten mit niedrigem Alkoholgehalt wie Most, Mostkonzentrat und RTK geeignet.

1.
PRINZIP

Einfache Destillation, Oxidation des Ethanols im Destillat durch Kaliumdichromat und Titration des Überschusses an Kaliumdichromat mit einer Fe-II-Salzlösung.

2.
GERÄTSCHAFTEN

2.1. Destillationsapparatur wie in Kapitel „Alkoholgehalt” unter 3.2 beschrieben.

3.
REAGENZIEN

3.1.
Kaliumdichromatlösung:

33,600 g Kaliumdichromat (K2Cr2O7) werden in Wasser gelöst und auf 1000 ml aufgefüllt. 1 ml dieser Lösung oxidiert 7,8924 mg Alkohol.

3.2.
Ammoniumeisen(II)-sulfatlösung:

135 g Ammoniumeisen(II)-sulfat ((NH4)2Fe(SO4)2.6H2O) werden in Wasser gelöst, man fügt 20 ml Schwefelsäure (ρ20 = 1,84 g/ml) zu und füllt auf 1000 ml auf. Frisch hergestellt entspricht 1 ml dieser Lösung 0,5 ml der Kaliumdichromatlösung. Die Lösung wird allmählich oxidiert.

3.3.
Kaliumpermanganatlösung:

1,088 g Kaliumpermanganat (KMnO4) werden in Wasser gelöst und auf 1000 ml aufgefüllt.

3.4.
Schwefelsäure, 1 + 1 verdünnt:

Zu 500 ml Wasser gibt man nach und nach unter Schütteln 500 ml Schwefelsäure (H2SO4, ρ20 = 1,84 g/ml).

3.5.
1,10-Phenanthrolinreagenz, eisenhaltig:

Man löst 0,695 g Eisen-II-sulfat (FeSO4 · 7 H2O) in 100 ml Wasser und fügt 1,485 g 1,10-Phenanthrolin-Monohydrat (C12H8N2 · H2O) hinzu. Zur besseren Lösung wird erwärmt. Die kräftig rote Lösung ist gut haltbar.

4.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

4.1.
Destillation

In den Destillierkolben gibt man 100 g RTK und 100 ml Wasser. Das Destillat wird in einem 100-ml-Meßkölbchen aufgefangen und mit Wasser zur Marke aufgefüllt.

4.2.
Oxidation

In einen 300-ml-Erlenmeyerkolben mit eingeschliffenem Glasstopfen (der Kolbenhals besitzt einen erweiterten Rand, um den Stopfen beim Öffnen des Kolbens ohne Verlust abspülen zu können) werden 20 ml der Kaliumdichromatlösung (3.3), 20 ml der verdünnten Schwefelsäure (3.4) gegeben und geschüttelt. Man fügt 20 ml Destillat zu. Der Kolben wird verschlossen, geschüttelt und mindestens 30 Minuten unter zeitweiligem Schütteln stehen gelassen (Probelösung). In gleicher Weise wird ein Leerwert angesetzt, der anstelle des Destillats 20 ml destilliertes Wasser enthält.

4.3.
Titration

Man gibt 4 Tropfen des 1,10-Phenanthrolinreagenzes (3.5) in die „Probelösung” . Der Kaliumdichromatüberschuß wird mit Ammoniumeisen(II)-sulfatlösung (3.2) bis zum Umschlag von blau-grün nach kastanienbraun. Um den Umschlagspunkt genau zu erfassen, titriert man mit der Kaliumpermanganatlösung (3.3) von kastanienbraun nach blau-grün zurück. 1/10 der titrierten ml dieser Lösung wird von den verbrauchten Millilitern Ammoniumeisen(II)-sulfatlösung abgezogen, n = tatsächlich verbrauchte Milliliter Ammoniumeisen(II)-sulfatlösung. Der Leerwert wird in gleicher Weise titriert, n′ = verbrauchte Milliliter Ammoniumeisen(II)-sulfatlösung.

5.
ANGABE DER ERGEBNISSE

Der Ethanolgehalt wird in g/kg Gesamtzucker mit 1 Dezimalstelle angegeben.

5.1.
Berechnung

n′ ml Eisen(II)-Salzlösung reduzieren 20 ml Kaliumdichromatlösung, die 157,85 mg Ethanol oxidieren. Folglich entspricht 1 ml Eisen(II)-Salzlösung: 157,85n′ mg Ethanol n′ - n ml Eisen(II)-Salzlösung entsprechen demnach: 157,85 · n′ - nn′ mg Ethanol Ethanol in g/kg RTK: 7,892 · n′ - nn′ Ethanol in g/kg Gesamtzucker: 789,2 · n′ - nn′ · P
P=
Gesamtzucker in % (g/g).

f)
MESOINOSIT, SCYLLOINOSIT UND SACCHAROSE

1.
PRINZIP

Gaschromatographische Bestimmung nach Derivatisierung.

2.
REAGENZIEN

2.1. Interner Standard: Xylit, 10 g/l (wäßrige Lösung, konserviert mit einer Spatelspitze Natriumazid).

2.2. Bis-(trimethylsilyl)-trifluoroacetamid-BSTFA-(C8H18F3NOSi2).

2.3. Chlortrimethylsilan (C3H9ClSi).

2.4. Pyridin p.a. (C5H5N).

2.5. meso-Inosit (C6H12O6).

3.
GERÄTSCHAFTEN

3.1. Gaschromatograph.

3.2. Fused silica Quarzkapillarsäule: 25 m × 0,3 mm, OV-1, Filmdicke 0,15 μm. Gaschromatographische Bedingungen:

Trägergas: Wasserstoff oder Helium mit 2 ml/Min.

Injektor/Detektor-Temperatur: 300 oC

Temperaturprogramm: 1 Min. bei 160 o, 4 oC/Min. auf 260 oC, 15 Min. isotherm bei 260 oC

Split: 1: 20.

3.3. Integrator.

3.4. Mikroliterspritze 10 μl.

3.5. Mikroliterpipetten: 50, 100 und 200 μl.

3.6. Derivatisierungskölbchen mit Teflonstopfen, 2 ml.

3.7. Trockenschrank.

4.
DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

Etwa 5 g rektifiziertes Traubenmostkonzentrat werden in ein 50-ml-Meßkölbchen eingewogen und mit 1 ml des internen Standards (2.1) versetzt. Man füllt mit Wasser zur Marke auf und mischt. 100 μl dieser Lösung werden in einem 2 ml Derivatisierungskölbchen (3.7) mittels eines schwachen Luftstromes zur Trockne gebracht. Um das Eindampfen zu erleichtern, können vorher 100 μl absoluter Alkohol zugesetzt werden. Der Rückstand wird in 100 μl Pyridin (2.4) aufgenommen. Man fügt dann 100 μl BSTFA (2.2) und 10 μl Chlortrimethylsilan (2.3) hinzu. Das Kölbchen wird mit dem Teflonstopfen verschlossen und 1 Stunde bei 60 oC im Trockenschrank erhitzt. 0,5 μl der Lösung werden mittels Heißnadel-Injektionstechnik bei dem oben angegebenen Splitverhältnis eingespritzt.

5.
BERECHNUNG

5.1.
Ermittlung der Responsefaktoren

Man stellt eine Standardlösung mit 60 g/l Glucose, 60 g/l Fructose, 1 g/l meso-Inosit und 1 g/l Saccharose her. 5 g dieser Lösung werden eingewogen und wie unter Punkt 4 beschrieben weiterbehandelt. Aus dem erhaltenen Chromatogramm werden die Responsefaktoren für meso-Inosit und Saccharose berechnet. Scyllo-Inosit, das nicht im Handel erhältlich ist, hat eine Retentionszeit die zwischen der des letzten Peaks der Glucoseanomere und der des meso-Inosits liegt (siehe Abbildung). Zur Berechnung verwendet man den Responsefaktor des meso-Inosits.

6.
ANGABE DER ERGEBNISSE

6.1. Meso-Inosit und Scyllo-Inosit werden in mg/kg Gesamtzucker und Saccharose in g/kg RTK mit 1 Dezimale angegeben.

43.
BESTIMMUNG DES VERHÄLTNISSES DER ISOTOPE 18O/16O IM WASSER DES WEINS

I.
BESCHREIBUNG DER METHODE

1.
Zweck der Methode

Mit dieser Methode soll das Verhältnis der Isotope 18O/16O in Wasser unterschiedlichen Ursprungs gemessen werden. Das Verhältnis der Isotope 18O/16O kann als Abweichung δ ‰ gegenüber dem Wert des Isotopenverhältnisses des internationalen Standards V.SMOW ausgedrückt werden: δi = RiRSMOW - 1 × 1000.

2.
Prinzip

Das Verhältnis der Isotope 18O/16O wird durch Massenspektrometrie des Isotopenverhältnisses (SMRI) aus den Ionenströmen m/z 46 (12C16O18O) und m/z 44 (12C16O2) bestimmt, die durch Kohlendioxid produziert werden, das nach Austausch mit dem Wasser des Weins nach folgender Reaktion gewonnen wird: C16O2 + H218O ↔ C16O18O + H216O. Das Kohlendioxid der Gasphase wird für die Analyse verwendet.

3.
Reagenzien:

Kohlendioxid für die Analyse,

SMOW (Standard Mean Ocean Water),

GISP (Greenland Ice Sheet Precipitation),

SLAP (Standard Light Arctic Precipitation),

Standardwasser, das dem Labor eigen ist und gegenüber den Standardproben der Internationalen Atomenergie-Organisation in Wien (IAEO) genauestens geeicht wurde.

4.
Laborausrüstung

Massenspektrometer für Isotopenverhältnisse mit einer internen Wiederholbarkeit von 0,05 ‰,

dreifacher Kollektor für die gleichzeitige Aufzeichnung der Ionen m/z 44, 45 und 46 oder, falls nicht vorhanden, doppelter Kollektor zum Messen der Ionen m/z 44 und 46,

thermostatisch geregeltes System (± 0,5 oC) zur Durchführung der Äqulibrierung zwischen CO2 und dem Wasser des Weins,

Vakuumpumpe, die einen Innendruck von 0,13 Pa erreichen kann,

Probenphiolen mit einem Volumen von 15 ml und einem dazugehörenden Kapillarröhrchen mit einem Innendurchmesser von 0,015 mm,

Eppendorf-Pipette mit Wegwerf-Trichter aus Plastik.

5.
Experimentelle Messungen

5.1.
Manuelle Methode

Verfahren bei der Äquilibrierungsmethode

Einführung der Probe

Auf die Eppendorf-Pipette mit festem Volumen von 1,5 ml wird ein Trichter gesetzt, und die zu analysierende Flüssigkeit wird anhand der Pipette in einen Kolben gegeben. Anschließend wird der Kolbenhals mit Silikonfett eingerieben und der Kolben am Ventil befestigt, wobei überprüft werden muß, daß dieses ordnungsgemäß geschlossen ist.

Der Vorhang wird bei jedem Kolben der Arbeitsplattform wiederholt, wobei das Standardwasser des Labors in einen der Kolben eingefüllt wird.

Entgasen der Plattform

Die beiden Plattformen werden mit Flüssigstickstoff gekühlt; anschließend wird das gesamte System bis zu 0,1 mm Hg gespült, indem die Ventile geöffnet werden. Danach werden die Ventile wieder geschlossen und läßt man die Vorrichtung sich wieder erwärmen. Der Entgasungszyklus wird wiederholt, bis keine Druckschwankungen mehr auftreten.

Äquilibrierung des Wassers und des CO2

Die Arbeitsplattform wird auf - 70 oC gekühlt (Mischung von Flüssigstickstoff und Alkohol), um das Wasser zu gefrieren; dann wird ein Vakuum um die Vorrichtung gebildet. Nach Stabilisierung des Vakuums wird die Plattform anhand des Ventils isoliert und wird das Einleitungssystem des CO2 gespült. Das gasförmige CO2 wird in die Arbeitsplattform eingeleitet, und nachdem sie vom Rest des Systems isoliert wurde, wird die Plattform 12 Stunden lang (eine Nacht) in das thermostatisch auf 25 oC (± 0,5 oC) geregelte Bad eingetaucht. Um die für die Äquilibrierung erforderliche Zeit zu optimisieren, wird geraten, die Proben am Ende des Tages vorzubereiten und die Nacht für die Einstellung des Gleichgewichts zu nutzen.

Übertragung des ausgetauschten CO2 in die Meßzellen

Ein Probenhalter, der soviel Meßzellen wie ausgetauschtes CO2 enthaltende Kolben trägt, wird an das Vakuumsystem neben der Arbeitsplattform angesetzt. Die leeren Zellen werden sorgfältig gespült und die in den Kolben enthaltenen ausgetauschten Gase werden hintereinander in die mit Flüssigstickstoff gekühlten Meßzellen übertragen. Anschließend läßt man die Meßzellen sich wieder auf Raumtemperatur erwärmen.

5.2.
Verwendung eines automatischen Austauschapparats

Zur Durchführung der Äqulibrierung werden die Probephiolen entweder mit 2 ml Wein oder 2 ml Wasser (Arbeitsreferenz des Labors) gefüllt und auf - 18 oC gekühlt. Die Probenhalter, die die gefrorenen Erzeugnisse enthalten, werden an das Äquilibrierungssystem angepaßt, und nachdem im System ein Vakuum gebildet wurde, wird das Kohlendioxid mit einem Druck von 800 hPa eingeleitet. Das Gleichgewicht wird erreicht bei einer Temperatur von 22 ± 0,5 oC nach einer Mindestdauer von 5 Stunden und bei gemäßigtem Schütteln. Da die Äqulibrierungsdauer von der Geometrie der Phiole abhängt, muß zunächst die Optimaldauer für das verwendete System festgestellt werden. Das in den Phiolen enthaltene Kohlendioxid wird anschließend anhand eines Kapillarröhrchens in die Einbringungskammer des Massenspektrometers eingeführt, und die Messung erfolgt nach einem für jeden Apparattyp eigenen Protokoll.

6.
Berechnung und Angabe der Ergebnisse

Die relative Differenz δ′ des Intensitätsverhältnisses der Ionen m/z 46 und 44 (I46/I44) zwischen der Stichprobe und dem Standard wird ausgedrückt in ‰ anhand folgender Relation: δ′ Probe = I46/I44 ProbeI46/I44 Referenz - 1 × 1000 Der Gehalt der Stichprobe an 18O im Verhältnis zum Standard V.SMOW auf der Skala V.SMOW-SLAP wird durch folgende Relation ausgedrückt: δ′18O = δ′ Probe - δ′ SMOWδ′ SMOW - δ′ SLAP × 55,5 Der akzeptierte Wert für das Wasser des SLAP beträgt - 55,5 ‰ gegenüber dem V.SMOW. Das Isotopenverhältnis des Standards muß nach jeder Reihe von zehn Messungen bei unbekannten Stichproben festgelegt werden.

7.
Verläßlichkeit:

Die Wiederholbarkeit (r) beträgt 0,24 ‰

Die Vergleichbarkeit (R) beträgt 0,50 ‰.

44.
BESTIMMUNG VON ETHYLCARBAMAT IN WEIN: SELEKTIVE, GASCHROMATOGRAPHISCHE/MASSENSPEKTROMETRISCHE BESTIMMUNG

(Achtung: Sicherheitsbestimmungen für den Umgang mit Chemikalien für Ethanol, Aceton und karzinogene Stoffe (Ethylcarbamat und Dichlormethan) beachten. Verbrauchtes Lösungsmittel nach Maßgabe der jeweils geltenden Umweltschutzvorschriften entsorgen.)

A.
Prinzip der Methode

Propylcarbamat wird einer Probe als innerer Standard zugesetzt, die Lösung wird mit Wasser verdünnt und in eine 50-ml-Feststoffextraktionssäule übergeführt. Ethylcarbamat und Propylcarbamat werden mit Dichlormethan eluiert. Das Eluat wird in einem Vakuumrotationsverdampfer eingeengt. Das Konzentrat wird gaschromatographisch (GC) analysiert; die Bestimmung erfolgt massenspektrometrisch in fragmentometrischer SIM-Technik (Selected Ions Monitoring)

B.
Gerätschaften und Chromatographiebedingungen (als Beispiel)

a)
Gaschromatograph/Massenspektrometer (GC/MS) und eventuell ein Probengeber und ein Datenauswertungssystem oder Ähnliches.

Kieselgelsäule 30 m(13) × 0,25 mm int., 0,25 μm Belegung vom Typ Carbowax 20M.

Durchführung der Bestimmung: Einspritzblock 180 oC, Trägergas Helium 1 ml/min Vordruck bei 25 oC, Einspritzung nach dem Verfahren, „splitlos/split” .

Temperaturführung: 40 oC, 0,75 min, dann mit 10 oC/min auf 60 oC, dann mit 3 oC/min auf 150 oC(14), dann auf 220 oC, dann 4,25 min auf 220 oC. Die spezifische Retentionszeit von Ethylcarbamat beträgt 23—27 min, die von Propylcarbamat 27—31 min.

Gaschromatograph/Spektrometer-lnterface (GC/MS): Transferlinie 220 oC. Massenspektrometer-Parameter manuell mit Perfluorotributylamin eingestellt und für eine niedrigere Massenempfindlichkeit optimiert, SlM-Technik, Lösungsmittel-Einwirkungszeit und Beginn der Aufnahme 22 min, Ionlebensdauer 100 ms.

b)
Vakuumrotationsverdampfer oder Kuderna-Danish-Evaporator

(Hinweis: Die Ethylcarbamat-Wiederfindungsrate der Testprobe C(g) muß während des Verfahrens 90—110 % betragen.)

c)
300-ml-Kölbchen, birnenförmig, Einheits-Schliffstopfen
d)
Eindickröhrchen — 4 ml, mit Teilung, mit teflonbeschichtetem Dichtring und Stopfen.

C.
Reagenzien

a)
Aceton — LC-Qualität

Hinweis: Vor Gebrauch jede Partie mittels GC/MS auf Fehlen eines Signals für Ionen m/e 62, 74 und 89 prüfen.

b)
Dichloromethan

Hinweis:

Vor Gebrauch jede Partie mittels GC/MS nach 200maligem Einengen auf Fehlen eines Signals für Ionen m/e 62, 74 und 89 prüfen.

c)
Ethanol — wasserfrei
d)
Ethylcarbamat (EC); Standardlösungen

1.
Stammlösung — 1,00 mg/ml. 100 mg EC (≥99 % Reinheit) in ein volumetrisches 100-ml-Fläschchen einwiegen und mit Aceton verdünnen
2.
Standard-Arbeitslösung — 10,0 μg/ml. Von der EC-Stammlösung 1 ml in ein 100-ml-Fläschchen überführen und bis zum Eichstrich mit Aceton verdünnen.

e)
Propylcarbamat (PC), Standardlösungen

1.
Stammlösung — 1,00 mg/ml. 100 mg PC (Reagenzqualität) in ein volumetrisches 100-ml-Fläschchen einwiegen und mit Aceton bis zum Eichstrich verdünnen.
2.
Standard-Arbeitslösung — 10,0 μg/ml. 1 ml der PC-Stammlösung in ein volumetrisches 100-ml-Fläschchen überführen und mit Aceton bis zum Eichstrich verdünnen.
3.
Innere PC-Standardlösung — 400 ng/ml. 4 ml der PC-Standard-Arbeitslösung in ein volumetrisches 100-ml-Fläschchen überführen und mit Wasser bis zum Eichstrich verdünnen.

f)
Geeichte EC-PC-Standardlösungen

Die EC- und PC-Standard-Arbeitslösungen d) 2 und e) 2 mit Dichlormethan wie folgt verdünnen:

1.
(100 ng EC und 400 ng PC)/ml,
2.
(200 ng EC und 400 ng PC)/ml,
3.
(400 ng EC und 400 ng PC)/ml,
4.
(800 ng EC und 400 ng PC)/ml,
5.
(1600 ng EC und 400 ng PC)/ml.

g)
Testprobe — 100 ng EC/ml in 40 % Ethanol.

1 ml der EC-Standard-Arbeitslösungen d) 2 in ein volumetrisches 100-ml-Fläschchen überführen mit 40 % Ethanol bis zum Eichstrich verdünnen.

h)
Feststoffextraktionssäule — Einwegmaterial, mit Kieselgur vorgepackt, Fassungsvermögen 50 ml

Hinweis: Vor der Analyse jede Partie EC/PC-Extraktionssäulen auf Fehlen eines Signals für Ionen m/e 62, 74 und 89 prüfen. Von der Testprobe (g) 100 ng EC/ml vorbereiten. 5,00 ml der Testprobe wie unter D a), E und F beschrieben analysieren. Eine Wiederfindung von 90—110 ng EC/ml ist zufriedenstellend. Absorptionsmittel mit unregelmäßigem Teilchendurchmesser können sehr langsame Fließgeschwindigkeiten zur Folge haben, die die EC- und PC-Wiederfindung beeinträchtigen. Wenn nach mehreren Versuchen 90—110 % des Wertes der Testprobe nicht erreicht wird, ist zur EC-Bestimmung die Säule zu wechseln oder eine Eichkurve mit korrigierter Wiederfindung zu verwenden. Zur Erstellung der korrigierten Eichkurve sind Standardlösungen, wie unter f) beschrieben, mit 40 % Ethanol anstatt Dichlormethan anzusetzen.

Von der Standard-Eichlösung wird 1 ml wie unter D, E und F beschrieben analysiert.

Unter Verwendung des EC/PC-Verhältnisses der ausgezogenen Standards wird eine neue Eichkurve erstellt.

D.
Vorbereitung der Testprobe

Von dem Testmaterial werden folgende Mengen in zwei gesonderte 100-ml-Bechergläser übergeführt:
a)
Wein mit mehr als 14 % vol. Alkohol: 5,00 ± 0,01 ml.
b)
Wein mit höchstens 14 % vol. Alkohol: 20,00 ± 0,01 ml.
Jedes Becherglas wird mit 1 ml innerer PC-Standardlösung C(e) (3) und soviel Wasser beschickt, daß ein Gesamtvolumen von 40 ml (bzw. 40 g) erreicht wird.

E.
Auszug

Auszug unter Extraktionslüfter mit geeigneter Entlüftungsleistung durchführen. Die Extraktionssäule wird mit der gemäß D angesetzten Probe beschickt. Das Becherglas wird mit 10 ml Wasser gespült und das Spülwasser der Säule aufgegeben. Die Flüssigkeit vier Minuten lang in die Säule einsickern lassen. Mit 2 × 80 ml Dichlormethan eluieren. Eluat in einem konischen 300-ml-Fläschchen auffangen. Eluat bis auf 2 bis 3 ml mit Hilfe eines Umlaufverdampfers auf dem Wasserbad (30 oC) eindampfen (

Hinweis: nicht bis zur Trockene eindampfen

). Den eingeengten Rückstand mittels Pasteur-Pipette in ein 4-ml-Röhrchen mit Meßteilung überführen. Das Fläschchen mit 1 ml Dichlormethan spülen, Spülflüssigkeit in das Röhrchen überführen. Die Probe wird unter schwachem Stickstoffstrom bis auf 1 ml eingeengt. Das Konzentrat eventuell in ein Fläschchen des Probengebers zwecks GC/MS-Analyse überführen.

F.
GC/MS-Analyse

a)
Eichkurve

Von jeder Standard-Eichlösung C f) wird jeweils 1 μl in den GC/MS eingespritzt. Zur graphischen Bestimmungen wird das EC-PC-Flächenverhältnisses als Massensignal auf das Ion m/e 62 auf der Ordinate und die EC-Menge in ng/ml (also 100, 200, 400, 800, 1600 ng/ml) auf der Abszisse abgetragen.

b)
Quantitative EC-Bestimmung

Von dem E-Konzentrat wird 1 μl in das GC/MS-System eingespritzt und das EC/PC-Flächenverhältnis für das Ion m/e 62 berechnet. Die EC-Konzentration (ng/ml) im Extrakt wird anhand der Eichkurve des inneren Standards bestimmt. Die EC-Konzentration in der Testprobe (ng/ml) errechnet sich durch Division der EC-Menge (ng) im Extrakt durch das Volumen der Testprobe (ml).

c)
Prüfung der EC-Reinheit

Prüfen, ob die Massensignale für die Ionen m/e 62, 74 und 89 zum Zeitpunkt der EC-Retention auftreten. Diese Signale sind jeweils typisch für die wichtigsten Fragmente (M - C2H2)+ und (M - CH3)+ und für das Molekülion (M). Das Vorhandensein von EC wird bestätigt, wenn die Verhältnisse dieser Ionen nicht größer ist als 20 % der Verhältnisse für den EC-Standard. Der Extrakt muß mitunter wieder eingeengt werden, um für das Ion m/e 89 ein ausreichendes Massensignal zu erzielen.

G.
Ringversuch

Die Tabelle 1 zeigt die Einzelergebnisse für die Schlepp-Probe für die beiden Weinarten. Die Anwendung des Cochran-Tests hat zur Eliminierung eines einzigen Ergebnispaares geführt, sowohl für Wein mit einem, Alkoholgehalt von über 14 % vol, als auch für Wein mit einem Alkoholgehalt von höchstens 14 % vol, die jeweils aus einem anderen Labor stammen. Mit zunehmender Ethylcarbamatkonzentration nimmt die relative Vergleichbarkeit (RSDR) tendenziell ab.

Leistung des Verfahrens zur GC/MS-Bestimmung von Ethylcarbamat EC in alkoholischen Getränken

Probe

Vorgefundener EC-Durchschnitt

(ng/ml)

Wiederfindung von zugesetztem EC

(%)

SrSR

RSDr

(%)

RSDR

(%)

Wein mit über 14 % vol401,594,774,0112,02
80893,327,004,148,74
162908,2011,115,056,84
Wein mit weniger als 14 % vol110,432,033,9418,47
25931,672,676,7310,73
48931,974,254,108,86

45.
BESTIMMUNG DES ISOTOPENVERHÄLTNISSES 13C/12C DURCH ISOTOPENVERHÄLTNIS-MASSENSPEKTROMETRIE (IR-MS) VON WEINETHANOL ODER ETHANOL AUS DER VERGÄRUNG VON TRAUBENMOST, KONZENTRIERTEM TRAUBENMOST UND REKTIFIZIERTEM TRAUBENMOSTKONZENTRAT

1.
ANWENDUNGSBEREICH

Die Methode ermöglicht die Messung des Isotopenverhältnisses 13C/12C von Weinethanol und Ethanol aus der Vergärung von Weinerzeugnissen (Traubenmost, konzentrierter Traubenmost, rektifiziertes Traubenmostkonzentrat).

2.
NORMATIVE REFERENZEN

ISO:
5725: 1994 „Präzision von Messverfahren; Ermittlung der Wiederhol- und Vergleichspräzision von festgelegten Messverfahren durch Ringversuche”
V-PDB:
Vienna-Pee-Dee Belemnit (RPDB = 0,0112372).
Methode 8 des Anhangs der vorliegenden Verordnung:
„Nachweis der Anreicherung von Traubenmost, Traubenmostkonzentrat, rektifiziertem Traubenmostkonzentrat und Wein durch kernresonanzmagnetische Messung des Deuteriumgehaltes (SNIF-NMR)” .

3.
DEFINITIONEN

13C/12C:
Verhältnis der Isotopen von Kohlenstoff 13 (13C) und Kohlenstoff 12 (12C) für eine gegebene Probe
δ13C:
Der δ-Wert ist die in pro mille (‰) angegebene Abweichung des Isotopenverhältnisses einer Probe relativ zu einem internationalen Standard.
SNIF-NMR:
Stellungsspezifische natürliche Isotopenfraktionierung, gemessen durch kernmagnetische Resonanzspektroskopie
V-PDB:
Vienna Pee Dee Belemnit. PDB ist die Hauptreferenz für die Messung natürlicher Variationen des Kohlenstoff—13-Isotopengehalts. Es handelt sich dabei um ein Kalziumkarbonat aus einem Cretaceischen Belemnit der Pee-Dee Formation in South Carolina (USA). Sein Isotopenverhältnis 13C/12C oder RPDB beträgt RPDB = 0,0112372. Die PDB-Reserven sind seit langem erschöpft, es bleibt jedoch die Hauptreferenz für die Darstellung natürlicher Variationen des Kohlenstoff 13-Isotopengehalts und dient zur Kalibrierung von Referenzmaterialien, die von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien (Österreich) erhältlich sind. Die Isotopenbestimmung für natürlich vorkommenden Kohlenstoff 13 werden daher gewöhnlich im Verhältnis zu V-PDB ausgedrückt.
m/z:
Masse-zur-Ladung-Verhältnis.

4.
PRINZIP

Bei der Fotosynthese erfolgt die Assimilation des Kohlendioxidgases durch die Pflanzen auf der Grundlage von zwei hauptsächlichen Metabolismusarten, des C3-Metabolismus (Calvin-Zyklus) und des C4-Metabolismus (Hatch und Slack). Diese zwei Arten der Fotosynthese weisen eine unterschiedliche Isotopenfraktionierung auf. Erzeugnisse, die von C4-Pflanzen stammen, wie z. B. Zucker und durch Gärung gewonnener Alkohol, weisen einen höheren 13C-Gehalt auf, als ähnliche Erzeugnisse von Pflanzen der C3-Gruppe. Die Mehrzahl der Pflanzen wie beispielsweise Reben und Rüben gehören der C3-Gruppe an. Rohrzucker und Mais gehören zur C4-Gruppe. Die Messung des 13C-Gehaltes ermöglicht so den Nachweis und die Quantifizierung von C4-Zuckern (Rohrzucker oder Maisisoglukose), die Traubenerzeugnissen (Traubenmost, Wein etc.) zugesetzt wurden. Die Kombination des 13C-Gehaltes und des Ergebnisses der SNIF-NMR-Messung ermöglicht außerdem die Quantifizierung des Zusatzes von Mischungen von Zuckern oder Alkoholen von C3-und C4-Pflanzen. Der 13C-Gehalt wird bestimmt mithilfe des bei der kompletten Verbrennung der Probe entstehenden Kohlendioxids. Die Häufigkeit der wichtigsten Massenisotopomeren 44 (12C16O2), 45 (13C16O2 und 12C17O16O) und 46 (12C16O18O), die sich aus den verschiedenen möglichen Kombinationen der Isotope 18O, 17O, 16O, 13C und 12C ergeben, werden mithilfe von Ionenströmen auf drei verschiedenen Kollektoren eines Isotopenverhältnis-Massenspektrometers gemessen. Die Anteile der Isotopomere 13C17O16O und 12C17O2 sind aufgrund ihres geringen Vorkommens vernachlässigbar. Der Ionenstrom für m/z = 45 wird um den Anteil an 12C17O16O korrigiert, der unter Berücksichtigung der relativen Häufigkeit von 18O und 17O anhand der Intensität des Stroms bei m/z = 46 berechnet wird (Craig-Korrektur). Der Vergleich mit einer an der internationalen Referenz V-PDB kalibrierten Referenz ermöglicht die Berechnung des δ13C-Wertes auf einer relativen Skala.

5.
REAGENZIEN

Die Reagenzien und Verbrauchsmaterialien hängen von den vom Laboratorium verwendeten Gerätschaften (6) ab. Die gewöhnlich verwendeten Systeme beruhen auf dem Prinzip des Elementaranalysators. Dieser kann für die Einführung von Proben in versiegelten Metallkapseln oder für die Injektion flüssiger Proben durch einen Septumverschluss mittels einer Spritze ausgerüstet sein. Je nach Art der verwendeten Instrumente können folgende Referenzmaterialien, Reagenzien und Verbrauchsmaterialien verwendet werden:

Referenzmaterialien

verfügbar von der IAEA:

NameMaterialδ13C gegenüber V-PDB (9)
IAEA-CH-6
Saccharose-10,4‰
IAEA-CH-7
Polyethylen-31,8‰
NBS22
Öl-29,7‰
USGS24
Graphit-16,1‰

verfügbar vom Institut für Referenzmaterialien und -messungen (IRMM) in Geel, Belgien:

NameMaterialδ13C gegenüber V-PDB (9)
CRM/BCR 656
Weinalkohol-26,93‰
CRM/BCR 657
Glukose-10,75‰
CRM/BCR 660
wässrige alkoholische Lösung (TAV 12 %)-26,72‰

Arbeitsstandard mit einem bekannten 13C/12C-Verhältnis, kalibriert an den internationalen Referenzmaterialien.

Die nachstehende Liste der Verbrauchsmaterialien wurde für die Durchflusssysteme erstellt:

Helium für die Analyse (CAS 07440-59-7),

Sauerstoff für die Analyse (CAS 07782-44-7),

Kohlendioxid für die Analyse, verwendet als sekundäres Referenzgas für die Bestimmung des 13C/12C--Verhältnisses (CAS 00124-38-9),

Oxydationsreagens für den Ofen des Verbrennungssystems, z. B. Kupfer(II)-Oxid für die Elementaranalyse (CAS 1317-38-0),

Trockenmittel zur Eliminierung des bei der Verbrennung entstehenden Wassers, z. B. Anhydron für die Elementaranalyse (Magnesiumperchlorat) (CAS 10034-81-8). (Nicht erforderlich für die Geräte, die mit einem Wasserentfernungssystem mit Kühlfalle oder selektiv durchlässigem Kapillarrohr ausgestattet sind).

6.
GERÄTSCHAFTEN UND MATERIAL

6.1.
Isotopenverhältnis-Massenspektrometer (IR-MS)

Die Isotopenverhältnis-Massenspektrometrie ermöglicht die Bestimmung des relativen Gehalts von 13C in natürlich vorkommendem CO2 mit einer internen Genauigkeit von 0,05 ‰ oder mehr, ausgedrückt als relativer Wert (9). Die interne Genauigkeit wird definiert als Differenz zwischen zwei Messungen an derselben CO2-Probe. Das Massenspektrometer dient zur Messung des Isotopenverhältnisses und ist im Normalfall mit einem Dreifachkollektor ausgestattet, um gleichzeitig die Stärke für das Verhältnis m/z = 44, 45 und 46 zu messen. Das Massenspektrometer für die Isotopenmessung muss daher entweder mit einem doppelten Einlasssystem ausgestattet sein, um abwechselnd die unbekannte Probe und eine Referenzprobe messen zu können, oder aber über ein integriertes System verfügen, das eine quantitative Verbrennung ausführt und das Kohlendioxid vor der Messung im Massenspektrometer von den anderen Verbrennungserzeugnissen trennt.

6.2.
Verbrennungsapparatur

Verbrennungsapparatur zur quantitativen Umwandlung von Ethanol in Kohlendioxid mit Eliminierung aller anderen Verbrennungsprodukte einschließlich des Wassers ohne Isotopenfraktionierung. Die Apparatur kann entweder aus einem in das Massenspektrometer integrierten Durchflusssystem (6.2.1) oder einem externen Verbrennungssystem (6.2.2) bestehen. Die Apparatur muss eine Präzision ermöglichen, die mindestens der unter (11) angegebenen entspricht.

6.2.1.
Durchflusssysteme

Diese bestehen entweder aus einem Elementaranalysator oder einem Gaschromatografen mit angeschlossenem Verbrennungssystem. Für die Systeme mit Einführung der Proben in Metallkapseln wird folgendes Labormaterial verwendet:

Volumen-Mikrospritze oder -Mikropipette mit geeignetem Trichter,

Waage mit einer Genauigkeit von 1 μg oder mehr,

Zange für die Einkapselung,

Zinnkapseln für flüssige Proben,

Zinnkapseln für feste Proben.

Anmerkung: Um das Risiko des Verdampfens der Ethanolproben zu begrenzen, ist es möglich, in die Kapseln ein absorbierendes Material (z. B. Chromosorb W 45-60 mesh) einzubringen, wobei vorher durch Messung geprüft werden muss, dass dieses keine signifikante Menge an Kohlenstoff enthält, die die Messung verfälschen könnte.

Bei Verwendung eines Elementaranalysators mit Flüssigkeitsinjektion oder eines Probevorbereitungssystems für die Gaschromatografie mit anschließender Verbrennung wird folgendes Labormaterial verwendet:

Spritze für Flüssigkeiten,

verschließbare Glasfläschchen mit inerten Septumverschlüssen.

Die o. g. Labormaterialien dienen als Beispiele und können je nach von dem jeweiligen Laboratorium verwendeter Verbrennungsapparatur und Massenspektrometer durch andere Materialien mit gleichwertiger Funktion ersetzt werden.

6.2.2.
Externe Vorbereitung der Probe

In diesem Fall werden die Kohlendioxidproben, die sich aus der Verbrennung der zu analysierenden Proben ergeben, sowie die Referenzprobe in Glaskolben aufgefangen und anschließend für die Isotopenanalyse an das Doppeleinlasssystem des Spektrometers angeschlossen. Dabei können verschiedene in der einschlägigen Literatur beschriebene Verbrennungsapparaturen verwendet werden:

geschlossenes Verbrennungssystem mit Sauerstoffgaszirkulation;

Elementaranalysator mit Helium- und Sauerstoffdurchfluss;

versiegelter Glaskolben mit Kupfer(II)-Oxid als Oxidationsmittel.

7.
VORBEREITUNG DER PROBEN

Vor der Isotopenbestimmung muss das Ethanol aus dem Wein extrahiert werden. Dies geschieht durch Destillation des Weins wie beschrieben unter Absatz 3.1 der Methode Nr. 8 (SNIF-NMR). Im Fall von Traubenmost, Traubenmostkonzentrat oder rektifiziertem Traubenmostkonzentrat müssen die Zucker zunächst wie unter Absatz 3.2 der Methode 8 beschrieben zu Ethanol fermentiert werden.

8.
DURCHFÜHRUNG

Alle Vorbereitungsschritte sind ohne signifikanten Ethanolverlust durch Verdampfen durchzuführen, welcher die Isotopenzusammensetzung der Probe verändern kann. Die nachstehende Beschreibung bezieht sich auf die üblicherweise angewandten Verfahren für die Verbrennung von Ethanolproben bei der Nutzung handelsüblicher automatischer Verbrennungssysteme. Jedes andere Verfahren, das die quantitative Umwandlung der Ethanolprobe in Kohlendioxid ohne Verdampfungsverluste gewährleistet, kann für die Vorbereitung des Kohlendioxids für die Isotopenanalyse verwendet werden. Durchführung des Versuchs bei Verwendung eines Elementaranalysators:
a)
Einkapselung der Proben:

es sind saubere Kapseln, Zange und Arbeitsplatte zu verwenden;

eine Kapsel geeigneter Größe ist mithilfe der Zange zu entnehmen;

mithilfe der Mikropipette wird die notwendige Menge Flüssigkeit in die Kapsel eingeführt;

Anmerkung: 3,84 mg reines Ethanol oder 4,17 mg Destillat mit einem Alkoholgehalt von 92 % m/m sind notwendig, um 2 mg Kohlenstoff zu erhalten. Die geeignete Destillatmenge ist auf dieselbe Weise je nach der erforderlichen Kohlenstoffmenge bzw. der Empfindlichkeit des Massenspektrometers zu berechnen;

die Kapsel wird mithilfe der Zange verschlossen;

jede Kapsel muss vollkommen dicht verschlossen sein. Ist dies nicht der Fall, ist sie auszusondern und es muss eine neue Kapsel vorbereitet werden;

für jede Probe sind zwei Kapseln vorzubereiten;

die Kapseln werden an geeigneter Stelle im automatischen Probenwechsler des Elementaranalysators angeordnet. Jede Kapsel ist sorgfältig mit einer Ordnungsnummer zu versehen;

die Kapseln mit dem Arbeitsstandard werden systematisch an den Anfang und an das Ende der Probenreihe gesetzt;

es sind regelmäßig Kontrollproben in die Probenreihe einzubringen.

b)
Kontrolle und Einstellung des Elementaranalysators und des Massenspektrometers

Einstellung der Ofentemperaturen des Elementaranalysators und des Helium- und Sauerstoffflusses für eine optimale Verbrennung der Probe;

Prüfung auf eventuelle Lecks im Elementaranalyse- und Massenspektrometriesystem (z. B. durch Kontrolle des Ionenstroms für m/z = 28, was N2 entspricht);

Einstellung des Massenspektrometers für die Messung von Ionenströmen bei m/z = 44, 45 und 46;

Überprüfung des Systems mithilfe von bekannten Kontrollproben vor Beginn der Messungen an den Proben.

c)
Durchführung einer Reihe von Messungen

Die im automatischen Probenwechsler des Elementaranalysators (oder des Chromatografen) angeordneten Proben werden nacheinander bearbeitet. Das Kohlendioxid jeder Probenverbrennung wird zum Massenspektrometer überführt, das die Ionenströme misst. Der mit den Geräten verbundene Computer registriert die Stärke der Ionenströme und berechnet die δ-Werte für jede Probe (9).

9.
BERECHNUNG

Ziel der Methode ist es, das Isotopenverhältnis 13C/12C von Ethanol aus Wein oder Traubenerzeugnissen nach der Fermetierung zu messen. Das Isotopenverhältnis 13C/12C kann durch seine Abweichung von einem Referenzwert ausgedrückt werden. Die isotopische Abweichung für Kohlenstoff 13 (δ13C) wird also auf einer Skala von Delta pro Tausend (δ/1000) berechnet, indem die Ergebnisse der Messprobe mit denen dem zuvor an der internationalen Referenz (V-PDB) kalibrierten Arbeitsstandard verglichen werden. Die δ13C-Werte der Probe (pr) im Verhältnis zu dem Arbeitsstandard (ref) werden wie folgt ausgedrückt: δ13Cpr/ref ‰ = 1000 × (Rpr- Rref)/Rref, wobei Rpr und Rref jeweils für das Isotopenverhältnis 13C/12C des Kohlendioxids der Probe und des Arbeitsstandards stehen. Die δ13C-Werte der Probe (pr) werden also im Verhältnis zu der V-PDB-Referenz wie folgt ausgedrückt: δ13Cpr/V-PDB ‰ = δ13Cpr/ref + δ13Cref/V-PDB + (δ13Cpr/ref × δ13Cref/V-PDB)/1000, wobei δ13Cref/V-PDB die vorher berechnete Abweichung des Arbeiststandards gegen die V-PDB-Referenz darstellt. Während der Messungen können leichte Abweichungen aufgrund der unterschiedlichen Messbedingungen auftreten. In diesem Fall müssen die δ13C-Werte der Proben gemäß der Differenz zwischen dem für die Kontrollprobe gemessenen δ13C-Wert und deren wirklichen Wert korrigiert werden, der zuvor an der internationalen V-PDB-Referenz kalibriert wurde. Zwischen zwei Messungen der Kontrollprobe kann die Messabweichung und damit die an den Messergebnissen der Proben durchzuführende Korrektur als linear angenommen werden. Die Kontrollprobe ist wenigstens zu Beginn und am Ende jeder Messreihe zu bestimmen. Danach kann mittels einer linearen Interpolation die Berichtigung für jede Probe berechnet werden.

10.
QUALITÄTSSICHERUNG UND KONTROLLE

Es ist zu kontrollieren, dass der 13C-Wert für die Kontrollprobe um nicht mehr als 0,5 ‰ von dem zulässigen Wert abweicht. Ist die Abweichung größer, ist die Einstellung des Spektrometers zu kontrollieren und gegebenenfalls anzupassen. Für jede Probe ist sicherzustellen, dass die Differenz zwischen den beiden nacheinander gemessenen Kapseln weniger als 0,3 ‰ beträgt. Das Endergebnis für eine bestimmte Probe ist somit der Mittelwert der Ergebnisse der beiden Kapseln. Liegt die Abweichung über 0,3 ‰, ist die Messung zu wiederholen. Eine korrekte Durchführung der Messung kann anhand der Stärke des Ionenstroms für m/z = 44 kontrolliert werden, der proportional zu der Menge des in den Elementaranalysator injizierten Kohlenstoffs ist. Unter Standardbedingungen müsste die Stärke dieses Ionenstroms für die analysierten Proben praktisch konstant sein. Eine signifikante Abweichung deutet auf eine Verdampfung des Ethanols (z. B. durch eine unzureichend verschlossene Kapsel) oder eine Instabilität des Elementaranalysators oder des Massenspektrometers hin.

11.
LEISTUNGSMERKMALE DER METHODE (Genauigkeit)

Ein erster Labor-Ringversuch (11.1) wurde an Destillaten aus Alkohol aus Wein, Rohrzucker und Rüben sowie verschiedenen Mischungen dieser drei Ausgangserzeugnisse durchgeführt. Da bei diesen Analysen der Destillationsschritt nicht mit einbezogen wurde, wurden zusätzliche Informationen aus anderen Ringversuchen an Wein (11.2) und insbesondere Eignungstestreihen (11.3) für Isotopenmessungen berücksichtigt. Die Ergebnisse zeigen, dass die verschiedenen Destillationssysteme und insbesondere die für die SNIF-NMR verwendeten Systeme bei Verwendung unter angemessenen Bedingungen keine signifikante Abweichung bei den Bestimmungen von δ13C von Weinalkohol aufweisen. Die im Ringversuch (11.1) an Destillaten ermittelten Präzisionsparameter sind praktisch identisch mit denen für Wein.

11.1.
Ringversuche an den Destillaten

Jahr der Ringversuche:
1996
Anzahl der Laboratorien:
20
Anzahl der Proben:
6 Proben im Doppel-Blindvergleich
Analyt:
δ13C von Ethanol
Code der ProbenAlkohol aus WeinAlkohol aus RübenAlkohol aus Rohrzucker
A & G80 %10 %10 %
B & C90 %10 %0 %
D & F0 %100 %0 %
E & I90 %0 %10 %
H & K100 %0 %0 %
J & L0 %0 %100 %

Proben

A/GB/CD/FE/IH/KJ/L
Anzahl der Laboratorien nach Beseitigung der herausfallenden Ergebnisse191817191919
Anzahl der akzeptierten Ergebnisse383634383838
Mittelwert (δ13C) ‰- 25,32- 26,75- 27,79- 25,26- 26,63- 12,54
Sr20,00640,00770,00310,01270,00690,0041
Wiederholstandardabweichung (Sr) ‰0,080,090,060,110,080,06
Wiederholgrenze r (2,8 × Sr) ‰0,220,250,160,320,230,18
SR20,03890,03090,03820,04590,03160,0584
Vergleichstandardabweichung (SR)0,200,180,200,210,180,24
Vergleichsgrenze R (2,8 × SR) ‰0,550,490,550,600,500,68

11.2.
Ringversuche anhand von zwei Weinen und einem Alkohol

Jahr des Ringversuchs:
1996
Anzahl der Laboratorien:

14 für die Destillation der Weine, davon 7 zugleich für die Messung von δ13C des Weinethanols

8 für die Messung von δ13C der Alkoholprobe

Anzahl der Proben:
3 (Weißwein 9,3 % vol., Weißwein 9,6 % vol. und Alkohol 93 % m/m)
Analyt:
δ13C von Ethanol

Proben

RotweinWeißweinAlkohol
Anzahl der Laboratorien778
Anzahl der akzeptierten Ergebnisse778
Mittelwert (δ13C) ‰- 26,20- 26,20- 25,08
Varianz der Vergleichbarkeit SR20,05250,07400,0962
Vergleichstandardabweichung (SR) ‰0,230,270,31
Vergleichsgrenze R (2,8 × SR)0,640,760,87
Die teilnehmenden Laboratorien haben unterschiedliche Destillationssysteme verwendet. Die in einem einzelnen Laboratorium durchgeführten Isotopenbestimmungen δ13C zeigen bei allen Destillaten des Ringversuchs weder Ausreißer noch signifikante Abweichungen von den Mittelwerten. Die Varianz der Ergebnisse (S2 = 0,0059) ist vergleichbar mit der Varianz der Wiederholbarkeit Sr2des Ringversuchs an den Destillaten (11.1).

11.3.
Ergebnisse der Eignungsprüfungen für die Isotopenbestimmung

Seit Dezember 1994 wurden regelmäßig internationale Eignungsprüfungen für die Isotopenbestimmung von Weinen und Alkoholen (Destillate mit 96 % vol.) durchgeführt. Die Ergebnisse ermöglichen den teilnehmenden Laboratorien, die Qualität ihrer Analysen zu überprüfen. Die statistische Auswertung der Ergebnisse ermöglicht die Erfassung der Abweichung der Bestimmungen unter Wiederholbedingungen und damit die Schätzung der Varianz und der Vergleichsgrenze. Die nachstehende Tabelle fasst die Ergebnisse für die δ 13 C-Bestimmung von Ethanol in Weinen und Destillaten zusammen:

N:
Anzahl der teilnehmenden Laboratorien

DatumWeinDestillate
NSRS2RRNSRS2RR
Dezember 199460,2100,0440,5960,1510,0230,42
Juni 199580,1330,0180,3780,1470,0210,41
Dezember 199570,0750,0060,2180,1150,0130,32
März 199690,2490,0620,70110,2780,0770,78
Juni 199680,1270,0160,3680,1890,0360,53
September 1996100,1470,0220,41110,2240,0500,63
Dezember 1996100,3300,1090,9290,0570,0030,16
März 1997100,0690,0050,1980,0590,0030,16
Juni 1997110,2800,0790,78110,1750,0310,49
September 1997120,2370,0560,66110,2030,0410,57
Dezember 1997110,1270,0160,36120,1560,0240,44
März 1998120,2850,0810,80130,2450,0600,69
Juni 1998120,1820,0330,51120,2630,0690,74
September 1998110,2640,0700,74120,3270,1070,91
Gewichteter Durchschnitt0,2150,0460,600,2090,0440,59

11.4.
Wiederhol- und Vergleichsgrenzen

Die in den vorstehenden Tabellen aufgeführten Daten der verschiedenen Labor-Ringversuche ermöglichen so für die vorliegende Methode die Bestimmung der Wiederhol- und Vergleichsgrenzen unter Einbeziehung des Destillationsschrittes:

    Wiederholgrenze r: 0,24

    Vergleichsgrenze R: 0,6.

Fußnote(n):

(1)

Jedes gleichwertige Pyknometer kann verwundet werden.

(2)

Ein Zahlenbeispiel wird in Abschnitt 6 dieses Kapitels gegeben.

(*)

* (Probe 2000/3 wird nicht berücksichtigt)

(3)

Beispiel: Für einen Massegehalt von 12 %: p = 0,12.

(4)

Vor dieser Berechnung muß die, wie oben angegeben, gemessene relative Dichte bzw. Volumenmasse des Weines um den von der flüchtigen Säure verursachten Fehler nach der folgenden Formel korrigiert werden:

dw = d2020 - 0,0000086 a oder ρw = ρ20 - 0,0000086 a;

a=
flüchtige Säure in Milliäquivalenten je 1 Liter.

(5)

Diese Werte werden von der zu erwartenden Datenbank der Gemeinschaft angegeben.

(6)

Einer der handelsüblichen Namen ist „Norit” .

(7)

105 Pascal (Pa) = 1 bar.

(8)

1 Pascal (Pa) = 1 N/m2 = 10-5bar.

(9)

Es ist nicht erforderlich, die anderen Gase (O2, N2 usw.), die nur in kleinen Mengen vorhanden sind und keinen Einfluß auf den Überdruck haben, zu berücksichtigen.

(10)

Dieser Abstand ist im Sinn von OC zu berechnen.

(11)

Korrekturwert abziehen.

(12)

Korrekturwert zuzählen.

(13)

Für bestimmte, besonders alkoholreiche Weine empfiehlt es sich mitunter, eine Kapillarsäule mit einer Länge von 50 m zu verwenden.

(14)

Für bestimmte, besonders alkoholreiche Weine empfiehlt es sich mitunter, eine Temperatursteuerung von 2 oC pro Minute zu verwenden.

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