Anlage 4 AVPfleWoqG

Module der Weiterbildung zur PraxisanleitungBei Durchführung der Weiterbildung für Hebammen erfolgt die Vermittlung der Kompetenzen auf hebammenwissenschaftlicher und bezugswissenschaftlicher Basis und in Bezug zur Anleitungssituation und pädagogischen Haltung im Hebammenwesen.

Modul 1: In der Praxisanleitung auf ethischer sowie pflege- und bezugswissenschaftlicher Basis handeln (66 Unterrichtsstunden)

Themenbereiche

Stunden

Kompetenzen:

Praxisanleitungen

formulieren und reflektieren die eigene ethische Orientierung

treffen begründete und reflektierte Entscheidungen in der Pflege- und Anleitungspraxis unter Abwägung ethischer Prinzipien und Leitlinien

übernehmen Verantwortung für die Rahmenbedingungen des ethisch-moralischen Handelns

beachten im Lehr-Lernprozess die ethisch-moralischen Prinzipien des Pflegehandelns

analysieren Pflege im Spannungsfeld zwischen Ethik und Ökonomie

gestalten Pflege in der Praxis personenzentriert, evidenzbasiert und kritisch konstruktiv

recherchieren, verstehen, beurteilen wissenschaftliche Literatur und transformieren die Erkenntnisse in die Anleitungspraxis

gestalten Pflegeprozesse und insbesondere der Pflege vorbehaltene Tätigkeiten konstruktiv und für Auszubildende nachvollziehbar

beachten Systemzusammenhänge und engagieren sich eigen- oder mitverantwortlich auf Basis ihrer Werte für die Belange der Pflege- und Anleitungspraxis

handeln und anleiten unter ökonomischen und wissenschaftlichen Aspekten in der Pflege

Inhalte:

Ethik

Fragestellungen im Praxisfeld

ethische Entscheidungsfindungsmodelle

Pflegewissenschaft sowie Bezugswissenschaften

evidenzbasierte Praxis

Expertenstandards/Leitlinien

hermeneutisches Fallverstehen

vorbehaltene Tätigkeiten in der Pflege

66

Modul 2: Lernen

(40 Unterrichtsstunden)

Themenbereiche

Stunden

Kompetenzen:

Praxisanleitungen

erkennen den eigenen Lernbedarf und halten ihr Wissen zu relevanten Themen auf dem aktuellen Stand

entwickeln bei sich selbst, sowie bei Auszubildenden die Lern- und Leistungsmotivation sowie die Fähigkeit zur Selbstreflexion

organisieren und steuern ihr eigenes Lernen für formale und nicht-formale Bildungswege

stellen ihren Wissenszuwachs über geeignete Methoden dar

beteiligen sich an pädagogischen Diskussionen

setzen bei der methodisch/didaktischen Vorgehensweise lerntheoretische Erkenntnisse handlungsleitend ein

fördern bei Auszubildenden eigenverantwortliches und kooperatives Lernen

unterstützen die Persönlichkeitsentwicklung der Auszubildenden

beraten Auszubildende zu pädagogischen und psychosozialen Fragestellungen

Inhalte:

selbstorganisiertes Lernen/selbstgesteuertes Lernen

Lerntypen

Lernstrategien (Vorschlag: Auswahl geeigneter Lernstrategien oder Lerntaktiken)

Lernbiografie

erfahrungsbasiertes Lernen (zur Reflexion anleiten)

Lerntheorien (Behaviorismus (Klassische/operante Konditionierung), Kognitivismus, Konstruktivismus)

Lernberatung/Lerncoaching

Ausbildung von beruflicher Handlungskompetenz

Selbst- und Zeitmanagement

Bedeutung Lebenslanges Lernen

40

Modul 3: Professionelle Identität entwickeln

(42 Unterrichtsstunden)

Themenbereiche

Stunden

Kompetenzen:

Praxisanleitungen

setzen sich mit der Bedeutung der pädagogischen Führungsrolle auseinander und integrieren sie in den Alltag

nehmen die besondere pädagogische Freiheit und Verantwortung in ihrer Rolle an

reflektieren eigene Deutungs- und Handlungsmuster und lassen die Erkenntnisse in ihre Rolle und Beziehungsgestaltung einfließen

bauen in der beruflichen Praxis Beziehungen durch wechselseitige Interaktion unabhängig von kulturellem oder sozialem Hintergrund auf, halten sie aufrecht und beenden sie

gehen mit divergierenden Sichtweisen oder Zielen, oder schwer nachvollziehbarem Verhalten wertschätzend, respektvoll und empathisch um

beachten Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit und des eigenen Kompetenzbereiches

setzen Strategien zum Erhalt der eigenen Ressourcen und zur Reduktion von Belastungen ein

nehmen ihre spezifische Aufgabenstellung im Gesamtgefüge der Aus- und Weiterbildung wahr

unterscheiden die pädagogischen Settings Praxisbegleitung und Praxisanleitung

Inhalte:

Profession und Professionalisierung

berufliche Sozialisation

pädagogisches Selbstverständnis

pflegepädagogische Haltung

Rollen

Rollentheorie

soziale Rolle

Rollen im pflegerischen Kontext

Lehrerrolle – Wissensvermittler/Lernbegleiter

Kompetenzbereich

ausbildungsrelevante Gesetze

Jugendschutz

Arbeitszeitgesetz

Delegation/Substitution

Haftungsrecht

Kommunikation und Interaktion in Anleitungsprozessen der Pflege

Beziehungsgestaltung

Prinzipien der gewaltfreien Kommunikation

Integration von Auszubildenden in das Team

Nähe und Distanz in Lehr-Lernprozessen

Umgang mit Störungen

Diversität

Intergenerations-Situationen

interkulturelle Kompetenz

Reflexion (Selbstreflexion)

42

Modul 4: Lehr-Lernprozesse in der Praxisanleitung gestalten

(64 Unterrichtsstunden)

Themenbereiche

Stunden

Kompetenzen:

Praxisanleitungen

gestalten und begleiten Lehr-Lernprozesse im jeweiligen Praxisfeld

planen Anleitungen unter Berücksichtigung der individuellen Lernvoraussetzungen sowie der Lernbiographie

vereinbaren Lernziele mit dem Auszubildenden

planen Anleitungen unter Auswahl geeigneter Methoden

setzen gezielte Anleitungen unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen theoriegeleitet um

evaluieren eigene Anleitungen und nutzen Erkenntnisse zur weiteren Optimierung

richten ihr Handeln auf den rechtlichen Grundlagen der Pflege- und Anleitungspraxis aus

weisen Praxisanleitungen in geeigneter Form schriftlich nach

reflektieren eigene Kompetenzen und die Gestaltung ihrer Anleitungen kontinuierlich

beraten kollegial; optimieren und entwickeln sich hinsichtlich ihrer pädagogischen Kompetenzen weiter

fördern den Theorie-Praxis-Dialog

engagieren sich in einrichtungsinternen wie auch in lernortübergreifenden Entwicklungen und Kooperationen

Inhalte:

allgemein- und fachdidaktische Modelle

Lernzielformulierung/Lernzieltaxonomie/Kompetenzformulierung

Praxisanleitung

Anleitung und Methoden

Methoden selbstreflexiven Lernens

Medienkompetenz

Beratung und Kooperation

Dritter Lernort in Kooperation mit der Schule – Skills lab

Simulation und Demonstration

Lernortkooperation

Aus- und Weiterbildungsrelevante Gesetze

hier: Aufgaben, Umfang und Gestaltung der Praxisanleitung

48

Hospitation bei ausgebildeter Praxisanleitung

16

Modul 5: Formative und summative Bewertungen sowie praktische Prüfungen gestalten

(40 Unterrichtsstunden)

Themenbereiche

Stunden

Kompetenzen:

Praxisanleitungen

konzipieren Lern- und Prüfungsaufgaben in der praktischen Ausbildung kompetenzorientiert und adressatengerecht

beurteilen Lernleistungen auf Basis angemessenerer Instrumente/Bezugsnormen transparent

kommunizieren Lernergebnisse mit Auszubildenden konstruktiv, fördernd und wertschätzend

dokumentieren Lernergebnisse und Prüfungsleistungen nachvollziehbar und rechtssicher

Inhalte:

kompetenzorientierte Lernaufgaben und Prüfungen

Prüfungsrecht

Aus- und Weiterbildungsrelevante Gesetze

Ablauf von Prüfungen in der Praxis

objektivierte Leistungserfassung

Verhalten als Prüfer (verbal, nonverbal)

Operationalisierung von Lehr- und Lernzielen und deren Bewertung

Bewertungskriterien und deren Protokollierung

Notengebung und Notenkommunikation

Subjektivität/Objektivität der Benotung

Selbst- und Fremdreflexion

Bildungsqualität

40

Modul 6: Ausbildungsprojekte in der Praxis planen und durchführen

(48 Unterrichtsstunden)

Themenbereiche

Stunden

Kompetenzen:

Praxisanleitungen

identifizieren und greifen Veränderungsbedarfe in der praktischen Ausbildung mit Blick auf die Ausbildungsqualität auf

initiieren, steuern und evaluieren Praxisprojekte in ihrer Organisation mit dem Ziel, damit Veränderungsprozesse zu gestalten

planen auf Basis ausgewählter Methoden und Instrumente ein relevantes Praxisprojekt und führen es durch

evaluieren das Projekt mittels Selbst- und Fremdeinschätzung

stellen die Ergebnisse ihres Projektes öffentlich vor und führen eine Verbreitung ihrer Ideen und Erkenntnisse durch

dokumentieren das von ihnen verantwortete Projekt

tragen zum kontinuierlichen Verbesserungsprozess in der Praxisanleitung bei

Davon entfallen 16 Unterrichtsstunden auf die Einführung in das Projektmanagement und 32 Unterrichtsstunden auf die Durchführung des Projekts und den Projektbericht.

Inhalte:

Ausbildungsprojekte

Projektmanagement

klären von Projektauftrag und der erforderlichen Ressourcen

Planung, Durchführung und Evaluation des Projekts

Dokumentation des Projekts in einem Projektbericht

Qualitätssicherung im Projekt

48

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