Bayerisches Universitätsklinikagesetz

Gesetz über die Universitätsklinika des Freistaates Bayern

<p><span>(1) </span>Der Freistaat Bayern betreibt als rechtsfähige Anstalten des öffentlichen Rechts mit dem Recht zur Selbstverwaltung</p>
            <dl>
              <dt style="float: left;">1.</dt><dd>
                
                <p>das Klinikum der Universität Augsburg (Universitätsklinikum Augsburg),</p>
              </dd>
              <dt style="float: left;">2.</dt><dd>
                
                <p>das Klinikum der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Universitätsklinikum Erlangen),</p>
              </dd>
              <dt style="float: left;">3.</dt><dd>
                
                <p>das Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU Klinikum),</p>
              </dd>
              <dt style="float: left;">4.</dt><dd>
                
                <p>das Klinikum der Technischen Universität München (TUM Klinikum),</p>
              </dd>
              <dt style="float: left;">5.</dt><dd>
                
                <p>das Klinikum der Universität Regensburg (Universitätsklinikum Regensburg),</p>
              </dd>
              <dt style="float: left;">6.</dt><dd>
                
                <p>das Klinikum der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Universitätsklinikum Würzburg).</p>
              </dd>
            </dl><p><span>(2) </span>Über die Zuordnung von Einrichtungen zu einem Klinikum entscheidet das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (Staatsministerium) im Benehmen mit der Hochschulleitung und dem Klinikumsvorstand nach Anhörung des Aufsichtsrats durch Verwaltungsakt; Rechtsbehelfe dagegen haben keine aufschiebende Wirkung.</p><p><span>(3) </span>
              <sup>1</sup>Der Freistaat Bayern überlässt dem Klinikum ohne Änderung des Eigentums die für den Betrieb notwendigen Grundstücke unentgeltlich zur Nutzung.&nbsp;<sup>2</sup>Der Freistaat Bayern kann im Rahmen des staatlichen Immobilienmanagements hierfür weitere Grundstücke erwerben.&nbsp;<sup>3</sup>Soweit Grundstücke des Körperschaftsvermögens einer Universität dem Klinikum dienen, stellt sie die Universität unentgeltlich zur Verfügung.</p><p><span>(4) </span>Das Klinikum verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinn von <a href="/bund/ao/52" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Gemeinnützige Zwecke" data-lli="0" target="_blank">§  52</a> Abs. 2 Satz 1 Nr. 1, 3 und 7 der <a href="/bund/ao" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]" data-ll="true" target="_blank">Abgabenordnung (AO)</a>.</p>

Rechtsform

Abgabenordnung

<p>(1) Eine Körperschaft verfolgt gemeinnützige Zwecke, wenn ihre Tätigkeit darauf gerichtet ist, die Allgemeinheit auf materiellem, geistigem oder sittlichem Gebiet selbstlos zu fördern. Eine Förderung der Allgemeinheit ist nicht gegeben, wenn der Kreis der Personen, dem die Förderung zugute kommt, fest abgeschlossen ist, zum Beispiel Zugehörigkeit zu einer Familie oder zur Belegschaft eines Unternehmens, oder infolge seiner Abgrenzung, insbesondere nach räumlichen oder beruflichen Merkmalen, dauernd nur klein sein kann. Eine Förderung der Allgemeinheit liegt nicht allein deswegen vor, weil eine Körperschaft ihre Mittel einer Körperschaft des öffentlichen Rechts zuführt.</p><p>(2) Unter den Voraussetzungen des Absatzes 1 sind als Förderung der Allgemeinheit anzuerkennen:<dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>die Förderung von Wissenschaft und Forschung;</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>die Förderung der Religion;</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens und der öffentlichen Gesundheitspflege, insbesondere die Verhütung und Bekämpfung von übertragbaren Krankheiten, auch durch Krankenhäuser im Sinne des <a href="/bund/ao/67" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Krankenhäuser" data-lli="1" target="_blank">§ 67</a>, und von Tierseuchen;</div></dd><dt style="float: left;">4.</dt><dd><div>die Förderung der Jugend- und Altenhilfe;</div></dd><dt style="float: left;">5.</dt><dd><div>die Förderung von Kunst und Kultur;</div></dd><dt style="float: left;">6.</dt><dd><div>die Förderung des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege;</div></dd><dt style="float: left;">7.</dt><dd><div>die Förderung der Erziehung, Volks- und Berufsbildung einschließlich der Studentenhilfe;</div></dd><dt style="float: left;">8.</dt><dd><div>die Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes und der Naturschutzgesetze der Länder, des Umweltschutzes, einschließlich des Klimaschutzes, des Küstenschutzes und des Hochwasserschutzes;</div></dd><dt style="float: left;">9.</dt><dd><div>die Förderung des Wohlfahrtswesens, insbesondere der Zwecke der amtlich anerkannten Verbände der freien Wohlfahrtspflege (<a href="/bund/ao/23" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Einfuhr- und Ausfuhrabgaben und Verbrauchsteuern" data-lli="0" target="_blank">§ 23</a> der Umsatzsteuer-Durchführungsverordnung), ihrer Unterverbände und ihrer angeschlossenen Einrichtungen und Anstalten;</div></dd><dt style="float: left;">10.</dt><dd><div>die Förderung der Hilfe für politisch, rassistisch oder religiös Verfolgte, für Flüchtlinge, Vertriebene, Aussiedler, Spätaussiedler, Kriegsopfer, Kriegshinterbliebene, Kriegsbeschädigte und Kriegsgefangene, Zivilbeschädigte und Behinderte sowie Hilfe für Opfer von Straftaten; Förderung des Andenkens an Verfolgte, Kriegs- und Katastrophenopfer; Förderung des Suchdienstes für Vermisste, Förderung der Hilfe für Menschen, die auf Grund ihrer geschlechtlichen Identität oder ihrer geschlechtlichen Orientierung diskriminiert werden;</div></dd><dt style="float: left;">11.</dt><dd><div>die Förderung der Rettung aus Lebensgefahr;</div></dd><dt style="float: left;">12.</dt><dd><div>die Förderung des Feuer-, Arbeits-, Katastrophen- und Zivilschutzes sowie der Unfallverhütung;</div></dd><dt style="float: left;">13.</dt><dd><div>die Förderung internationaler Gesinnung, der Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und des Völkerverständigungsgedankens;</div></dd><dt style="float: left;">14.</dt><dd><div>die Förderung des Tierschutzes;</div></dd><dt style="float: left;">15.</dt><dd><div>die Förderung der Entwicklungszusammenarbeit;</div></dd><dt style="float: left;">16.</dt><dd><div>die Förderung von Verbraucherberatung und Verbraucherschutz;</div></dd><dt style="float: left;">17.</dt><dd><div>die Förderung der Fürsorge für Strafgefangene und ehemalige Strafgefangene;</div></dd><dt style="float: left;">18.</dt><dd><div>die Förderung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern;</div></dd><dt style="float: left;">19.</dt><dd><div>die Förderung des Schutzes von Ehe und Familie;</div></dd><dt style="float: left;">20.</dt><dd><div>die Förderung der Kriminalprävention;</div></dd><dt style="float: left;">21.</dt><dd><div>die Förderung des Sports (Schach gilt als Sport);</div></dd><dt style="float: left;">22.</dt><dd><div>die Förderung der Heimatpflege, Heimatkunde und der Ortsverschönerung;</div></dd><dt style="float: left;">23.</dt><dd><div>die Förderung der Tierzucht, der Pflanzenzucht, der Kleingärtnerei, des traditionellen Brauchtums einschließlich des Karnevals, der Fastnacht und des Faschings, der Soldaten- und Reservistenbetreuung, des Amateurfunkens, des Freifunks, des Modellflugs und des Hundesports;</div></dd><dt style="float: left;">24.</dt><dd><div>die allgemeine Förderung des demokratischen Staatswesens im Geltungsbereich dieses Gesetzes; hierzu gehören nicht Bestrebungen, die nur bestimmte Einzelinteressen staatsbürgerlicher Art verfolgen oder die auf den kommunalpolitischen Bereich beschränkt sind;</div></dd><dt style="float: left;">25.</dt><dd><div>die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements zugunsten gemeinnütziger, mildtätiger und kirchlicher Zwecke;</div></dd><dt style="float: left;">26.</dt><dd><div>die Förderung der Unterhaltung und Pflege von Friedhöfen und die Förderung der Unterhaltung von Gedenkstätten für nichtbestattungspflichtige Kinder und Föten.</div></dd></dl>Sofern der von der Körperschaft verfolgte Zweck nicht unter Satz 1 fällt, aber die Allgemeinheit auf materiellem, geistigem oder sittlichem Gebiet entsprechend selbstlos gefördert wird, kann dieser Zweck für gemeinnützig erklärt werden. Die obersten Finanzbehörden der Länder haben jeweils eine Finanzbehörde im Sinne des Finanzverwaltungsgesetzes zu bestimmen, die für Entscheidungen nach Satz 2 zuständig ist.</p>

Gemeinnützige Zwecke

Universitätsklinika

Teil 1

Aufgaben

Gewährträgerschaft, Finanzierung, Klinikumsvermögen

Rechtsaufsicht

Wirtschaftsführung, Rechnungswesen

Organe

Aufsichtsrat

Aufgaben des Aufsichtsrats

Klinikumsvorstand

Aufgaben des Klinikumsvorstands und seiner Mitglieder

Klinikumskonferenz

Zusammenarbeit mit der Universität

Zusammenarbeit der Universitätsklinika und Universitäten untereinander sowie mit hochschulexternen Dritten

Art. 1 BayUniKlinG

Rechtsform