Frühförderungsverordnung

Verordnung zur Früherkennung und Frühförderung behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder

<p>Leistungen nach <a href="/bund/fruehv/1" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Anwendungsbereich" data-lli="3" target="_blank">§ 1</a> umfassen <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>Leistungen zur medizinischen Rehabilitation (<a href="/bund/fruehv/5" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Leistungen zur medizinischen Rehabilitation" data-lli="2" target="_blank">§ 5</a>),</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>heilpädagogische Leistungen (<a href="/bund/fruehv/6" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Heilpädagogische Leistungen" data-lli="1" target="_blank">§ 6</a>) und</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>weitere Leistungen (<a href="/bund/fruehv/6a" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Weitere Leistungen" data-lli="0" target="_blank">§ 6a</a>).</div></dd></dl>Die erforderlichen Leistungen werden unter Inanspruchnahme von fachlich geeigneten interdisziplinären Frühförderstellen, von nach Landesrecht zugelassenen Einrichtungen mit vergleichbarem interdisziplinärem Förder-, Behandlungs- und Beratungsspektrum und von sozialpädiatrischen Zentren unter Einbeziehung des sozialen Umfelds der Kinder ausgeführt.</p>

Früherkennung und Frühförderung

<p>Weitere Leistungen der Komplexleistung Frühförderung sind insbesondere <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>die Beratung, Unterstützung und Begleitung der Erziehungsberechtigten als medizinisch-therapeutische Leistung nach <a href="/bund/fruehv/5" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Leistungen zur medizinischen Rehabilitation" data-lli="0" target="_blank">§ 5 Absatz 2</a>,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>offene, niedrigschwellige Beratungsangebote für Eltern, die ein Entwicklungsrisiko bei ihrem Kind vermuten. Dieses Beratungsangebot soll vor der Einleitung der Eingangsdiagnostik in Anspruch genommen werden können,</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>Leistungen zur Sicherstellung der Interdisziplinarität; diese sind insbesondere: <dl><dt style="float: left;">a)</dt><dd><div>Durchführung regelmäßiger interdisziplinärer Team- und Fallbesprechungen, auch der im Wege der Kooperation eingebundenen Mitarbeiter,</div></dd><dt style="float: left;">b)</dt><dd><div>die Dokumentation von Daten und Befunden,</div></dd><dt style="float: left;">c)</dt><dd><div>die Abstimmung und der Austausch mit anderen, das Kind betreuenden Institutionen,</div></dd><dt style="float: left;">d)</dt><dd><div>Fortbildung und Supervision,</div></dd></dl></div></dd><dt style="float: left;">4.</dt><dd><div>mobil aufsuchende Hilfen für die Erbringung heilpädagogischer und medizinisch-therapeutischer Leistungen außerhalb von interdisziplinären Frühförderstellen, nach Landesrecht zugelassenen Einrichtungen mit vergleichbarem interdisziplinärem Förder-, Behandlungs- und Beratungsspektrum und sozialpädiatrischen Zentren.</div></dd></dl>Für die mobile Form der Frühförderung kann es sowohl fachliche als auch organisatorische Gründe geben, etwa unzumutbare Anfahrtswege in ländlichen Gegenden. Eine medizinische Indikation ist somit nicht die notwendige Voraussetzung für die mobile Erbringung der Komplexleistung Frühförderung.</p>

Weitere Leistungen

<p>Heilpädagogische Leistungen nach <a href="/bund/sgb_ix/79" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Heilpädagogische Leistungen" data-lli="0" target="_blank">§ 79</a> des <a href="/bund/sgb_ix" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]" data-ll="true" target="_blank">Neunten Buches Sozialgesetzbuch</a> umfassen alle Maßnahmen, die die Entwicklung des Kindes und die Entfaltung seiner Persönlichkeit mit pädagogischen Mitteln anregen, einschließlich der jeweils erforderlichen sozial- und sonderpädagogischen, psychologischen und psychosozialen Hilfen sowie die Beratung der Erziehungsberechtigten; § 5 Abs. 2 und 3 gilt entsprechend.</p>

Heilpädagogische Leistungen

<p>(1) Die im Rahmen von Leistungen zur medizinischen Rehabilitation nach <a href="/bund/sgb_ix/46" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Früherkennung und Frühförderung" data-lli="1" target="_blank">§ 46</a> des <a href="/bund/sgb_ix" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]" data-ll="true" target="_blank">Neunten Buches Sozialgesetzbuch</a> zur Früherkennung und Frühförderung zu erbringenden medizinischen Leistungen umfassen insbesondere <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>ärztliche Behandlung einschließlich der zur Früherkennung und Diagnostik erforderlichen ärztlichen Tätigkeiten,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>nichtärztliche sozialpädiatrische Leistungen, psychologische, heilpädagogische und psychosoziale Leistungen, soweit und solange sie unter ärztlicher Verantwortung erbracht werden und erforderlich sind, um eine drohende oder bereits eingetretene Behinderung zum frühestmöglichen Zeitpunkt zu erkennen und einen individuellen Förder- und Behandlungsplan aufzustellen,</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>medizinisch-therapeutische Leistungen, insbesondere physikalische Therapie, Physiotherapie, Stimm-, Sprech- und Sprachtherapie sowie Ergotherapie, soweit sie auf Grund des Förder- und Behandlungsplans nach <a href="/bund/fruehv/7" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Förder- und Behandlungsplan" data-lli="0" target="_blank">§ 7</a> erforderlich sind.</div></dd></dl>Die Erbringung von medizinisch-therapeutischen Leistungen im Rahmen der Komplexleistung Frühförderung richtet sich grundsätzlich nicht nach den Vorgaben der Heilmittelrichtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses. Medizinisch-therapeutische Leistungen werden im Rahmen der Komplexleistung Frühförderung nach Maßgabe und auf der Grundlage des Förder- und Behandlungsplans erbracht.<br><br>(2) Die Leistungen nach Absatz 1 umfassen auch die Beratung der Erziehungsberechtigten, insbesondere <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>das Erstgespräch,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>anamnestische Gespräche mit Eltern und anderen Bezugspersonen,</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>die Vermittlung der Diagnose,</div></dd><dt style="float: left;">4.</dt><dd><div>Erörterung und Beratung des Förder- und Behandlungsplans,</div></dd><dt style="float: left;">5.</dt><dd><div>Austausch über den Entwicklungs- und Förderprozess des Kindes einschließlich Verhaltens- und Beziehungsfragen,</div></dd><dt style="float: left;">6.</dt><dd><div>Anleitung und Hilfe bei der Gestaltung des Alltags,</div></dd><dt style="float: left;">7.</dt><dd><div>Anleitung zur Einbeziehung in Förderung und Behandlung,</div></dd><dt style="float: left;">8.</dt><dd><div>Hilfen zur Unterstützung der Bezugspersonen bei der Krankheits- und Behinderungsverarbeitung,</div></dd><dt style="float: left;">9.</dt><dd><div>Vermittlung von weiteren Hilfs- und Beratungsangeboten.</div></dd></dl>(3) Weiter gehende Vereinbarungen auf Landesebene bleiben unberührt.</p>

Leistungen zur medizinischen Rehabilitation

<p>Die Abgrenzung der durch interdisziplinäre Frühförderstellen und sozialpädiatrische Zentren ausgeführten Leistungen nach § 46 Abs. 1 und 2 des Neunten Buches Sozialgesetzbuch zur Früherkennung und Frühförderung noch nicht eingeschulter behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder, die Übernahme und die Teilung der Kosten zwischen den beteiligten Rehabilitationsträgern sowie die Vereinbarung der Entgelte richtet sich nach den folgenden Vorschriften.</p>

§ 2 FrühV

Früherkennung und Frühförderung