Hufbeschlagverordnung

Verordnung über den Beschlag von Hufen und Klauen

<p>Die Prüfung besteht aus einem praktischen Teil nach Maßgabe des <a href="/bund/hufbeschlv/10" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Praktischer Teil der Prüfung" data-lli="1" target="_blank">§ 10</a> und einem theoretischen Teil nach Maßgabe des <a href="/bund/hufbeschlv/11" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Theoretischer Teil der Prüfung" data-lli="0" target="_blank">§ 11</a>.</p>

Prüfungsteile

<p>(1) Der theoretische Teil der Prüfung besteht aus den Prüfungsbereichen: <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>Anfertigung eines Fallberichts nach Maßgabe des Absatzes 2 und</div></dd> <dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>schriftliche Arbeit nach Maßgabe des Absatzes 3.</div></dd> </dl> </p><p>(2) Mit dem Fallbericht hat der Prüfling die Durchführung einer selbst gewählten Hufbeschlagarbeit oder Klauenbeschlagarbeit von einem besonderen fachlichen Interesse schriftlich und bildlich darzustellen. Er hat nach Erhalt der Prüfungszulassung zwei Themen dem Prüfungsausschuss vorzuschlagen, der ein Thema als Prüfungsbereichthema bestimmt. Der Fallbericht ist beim Prüfungsausschuss einzureichen, diesem in einem Prüfungsgespräch vorzustellen und mit ihm zu erörtern. Für die Erstellung des Fallberichts stehen dem Prüfling nach Erhalt des Themas mindestens 14 Tage zur Verfügung. Die Vorstellung und Erörterung des Berichts soll nicht länger als 30 Minuten dauern.</p><p>(3) In der schriftlichen Arbeit hat der Prüfling anhand inhaltsübergreifender Fragestellungen seine beruflichen Kenntnisse des Huf- und Klauenbeschlags unter Aufsicht, insbesondere zu folgenden Inhalten, nachzuweisen: <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>Evolution, Verhalten und Ansprüche der Tiere, insbesondere des Pferdes, Umgang mit Huf- und Klauentieren,</div></dd> <dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>Anatomie und Physiologie der Tiere, insbesondere des Pferdes, hauptsächlich des Bewegungsapparats mit Schwerpunkt Huf und Zehe,</div></dd> <dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>Erkrankungen des Bewegungsapparats, soweit der Hufbeschlag ihre Entstehung und Heilung beeinflusst,</div></dd> <dt style="float: left;">4.</dt><dd><div>Grundsätze und Regeln für die Ausführung des Huf- und Klauenbeschlags bei regelmäßigen, unregelmäßigen, fehlerhaften und durch Erkrankung veränderten Hufen oder Klauen, Gliedmaßenstellungen und Bewegungsabläufen,</div></dd> <dt style="float: left;">5.</dt><dd><div>Maßnahmen für besondere Gebrauchszwecke,</div></dd> <dt style="float: left;">6.</dt><dd><div>Pflege beschlagener und unbeschlagener Hufe,</div></dd> <dt style="float: left;">7.</dt><dd><div>Einrichtung des Arbeitsplatzes; Werkzeuge, Roh- und Werkstoffe sowie Fertigerzeugnisse des Huf- und Klauenbeschlags,</div></dd> <dt style="float: left;">8.</dt><dd><div>Tiergesundheit und Tierschutz,</div></dd> <dt style="float: left;">9.</dt><dd><div>Haftung des Hufbeschlagschmieds,</div></dd> <dt style="float: left;">10.</dt><dd><div>Rechnungslegung und Kundenberatung.</div></dd> </dl>Die schriftliche Arbeit soll nicht länger als 180 Minuten dauern. Sie ist durch eine mündliche Prüfung zu ergänzen, soweit diese für das Bestehen der Prüfung oder für die eindeutige Beurteilung der Prüfungsleistung von Bedeutung ist. Die Ergänzungsprüfung soll je Prüfling nicht länger als 30 Minuten dauern.</p>

Theoretischer Teil der Prüfung

<p>(1) Der praktische Teil besteht aus den Prüfungsbereichen: <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>Durchführung eines Warmbeschlags mit Hufeisen nach Maßgabe des Absatzes 2,</div></dd> <dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>Durchführung eines Beschlags mit alternativen Hufschutzmaterialien nach Maßgabe des Absatzes 3,</div></dd> <dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>Durchführung einer Barhufversorgung nach Maßgabe des Absatzes 4 und</div></dd> <dt style="float: left;">4.</dt><dd><div>Herstellung eines Huf- oder Klaueneisens nach Maßgabe des Absatzes 5.</div></dd> </dl>Bei der Durchführung der Aufgaben der Prüfungsbereiche nach den Nummern 1 bis 3 soll, entsprechend dem Grundsatz der vollständigen Handlung, die Prüfung jeweils alle hierbei erforderlichen Tätigkeitsschritte umfassen. Hierzu gehören neben der unmittelbaren Durchführung der Maßnahme insbesondere auch <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>die Beurteilung und Vorstellung des Pferdes vor und nach der Bearbeitung,</div></dd> <dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>die Planung und Dokumentation der Bearbeitung,</div></dd> <dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>die notwendige Beratung und Information des Pferdehalters und</div></dd> <dt style="float: left;">4.</dt><dd><div>die Beachtung des Tier- und des Arbeitsschutzes bei den Arbeiten.</div></dd> </dl> </p><p>Die Prüfung kann durch den Prüfungsausschuss aus Gründen des Tierschutzes abgebrochen werden. Der abgebrochene Prüfungsbereich ist mit ungenügend zu bewerten, soweit der Abbruch durch den Prüfling zu vertreten ist.</p><p>(2) Bei der Durchführung des Warmbeschlags hat der Prüfling den vollständigen Beschlag eines Pferdes mit Hufeisen durchzuführen. In unmittelbarem Zusammenhang mit den Arbeiten hat der Prüfling sein Handeln dem Prüfungsausschuss darzustellen und seine Entscheidungen in einem anschließenden Fachgespräch zu erläutern. Für die Durchführung der Aufgabe stehen bis zu 150 Minuten zur Verfügung. Das anschließende Fachgespräch soll nicht länger als 30 Minuten dauern.</p><p>(3) Bei der Durchführung des Beschlags mit alternativen Hufschutzmaterialien hat der Prüfling zwei Hufe eines Pferdes mit alternativen Hufschutzmaterialien zu versehen. In unmittelbarem Zusammenhang mit den Arbeiten hat der Prüfling sein Handeln dem Prüfungsausschuss darzustellen. Für die Durchführung der Aufgabe stehen bis zu 120 Minuten zur Verfügung. Das anschließende Fachgespräch, das insbesondere den Bereich des alternativen Hufschutzes zum Gegenstand haben soll, soll nicht länger als 30 Minuten dauern.</p><p>(4) Bei der Durchführung der Barhufversorgung hat der Prüfling zwei Hufe eines Pferdes zum Barhufgehen zu bearbeiten. In unmittelbarem Zusammenhang mit den Arbeiten hat der Prüfling sein Handeln dem Prüfungsausschuss darzustellen. Für die Durchführung der Aufgabe stehen bis zu 45 Minuten zur Verfügung. Das anschließende Fachgespräch, das insbesondere den Bereich Barhufbearbeitung zum Gegenstand haben soll, soll nicht länger als 30 Minuten dauern.</p><p>(5) Bei der Herstellung eines Huf- oder Klaueneisens hat der Prüfling entsprechend den Vorgaben des Prüfungsausschusses ein Prüfungsstück aus Stabmaterial zu schmieden. Die Prüfungsaufgabe soll unter Einbeziehung zeitgemäßer Techniken Bezug zur gängigen Berufspraxis aufweisen. Für die Durchführung der Aufgabe stehen bis zu 90 Minuten zur Verfügung.</p>

§ 9 HufBeschlV

Prüfungsteile