Kapazitätsreserveverordnung

Verordnung zur Regelung des Verfahrens der Beschaffung, des Einsatzes und der Abrechnung einer Kapazitätsreserve

<p>Die Bundesnetzagentur kann bei Verstößen gegen <a href="/bund/kapresv/3" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Verhältnis zu den Strommärkten, Anschlussverwendung" data-lli="0" target="_blank">§ 3</a> im Benehmen mit der zuständigen Aufsichtsbehörde den Betrieb der Anlage untersagen.</p>

Betriebsuntersagung

<p>(1) In der Kapazitätsreserve gebundene Erzeugungsanlagen und Speicher speisen ausschließlich auf Anforderung der Übertragungsnetzbetreiber ein. Die aufgrund gesetzlicher Vorgaben notwendigen Anfahrvorgänge bleiben davon unberührt. Der Betreiber muss geplante Anfahrvorgänge nach Satz 2 dem Anschluss-Übertragungsnetzbetreiber und, wenn die Anlage an ein Verteilernetz angeschlossen ist, dem Verteilernetzbetreiber unverzüglich schriftlich oder elektronisch mitteilen. Die Übertragungsnetzbetreiber können verlangen, dass der Anfahrvorgang zu einem anderen Zeitpunkt stattfindet, soweit dies technisch und rechtlich möglich ist. In der Kapazitätsreserve gebundene regelbare Lasten reduzieren ihren Wirkleistungsbezug vorbehaltlich der zulässigen Nichtverfügbarkeiten nach <a href="/bund/kapresv/27" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Verfügbarkeit" data-lli="3" target="_blank">§ 27</a> ausschließlich auf Anforderung der Übertragungsnetzbetreiber.</p><p>(2) Der Betreiber einer Kapazitätsreserveanlage darf die Leistung oder Arbeit seiner in der Reserve gebundenen Anlage weder vollständig noch teilweise auf den Strommärkten veräußern. Im Falle von Erzeugungsanlagen und Speichern ist auch eine Verwendung für den Eigenverbrauch untersagt. Die Teilnahme am Beschaffungsverfahren der Kapazitätsreserve steht nicht einer Veräußerung im Sinne von Satz 1 gleich. Die Sätze 1 und 2 sind auch nach dem Ende des Erbringungszeitraums in der Kapazitätsreserve bis zur endgültigen Stilllegung der Anlage anzuwenden.</p><p>(3) Jeder Betreiber regelbarer Lasten muss die elektrische Energie für die Erbringung der Reserveleistung jeweils mindestens sechs Monate vor Erbringung über Termingeschäfte mit physischer Erfüllung beschaffen; die Beschaffung von elektrischer Energie im vortägigen oder untertägigen Handel sowie eine Absicherung mit rein finanziellen Kontrakten sind unzulässig.</p><p>(4) Nach Ende des Erbringungszeitraums darf der Betreiber regelbarer Lasten abweichend von Absatz 2 Satz 4 die Leistung oder Arbeit der regelbaren Last weiterhin auf den Strommärkten veräußern.</p><p>(5) Für die Vermarktung auf den Märkten für Regelenergie nach <a href="/bund/stromnzv/6" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Grundsätze der Beschaffung von Regelenergie" data-lli="2" target="_blank">§ 6 Absatz 1</a> der <a href="/bund/stromnzv" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]" data-ll="true" target="_blank">Stromnetzzugangsverordnung</a> kann der Betreiber regelbarer Lasten wählen, <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>ob er einmalig Reserveleistung für die Kapazitätsreserve bereitstellen will und ab Beendigung seiner Teilnahme ohne Restriktionen an den Märkten für Regelenergie veräußern darf oder</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>ob er für zwei direkt aufeinander folgende Erbringungszeiträume Reserveleistung für die Kapazitätsreserve bereitstellen will und nach Beendigung seiner Teilnahme für den Zeitraum von 12 Monaten nicht an den Märkten für Regelenergie veräußern darf.</div></dd></dl>Das Wahlrecht ist innerhalb eines Monats ab Unterrichtung durch die Übertragungsnetzbetreiber nach <a href="/bund/kapresv/18" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Zuschlag" data-lli="1" target="_blank">§ 18 Absatz 1</a> auszuüben. Übt der Betreiber der regelbaren Last das Wahlrecht nicht fristgemäß aus, gilt die Variante in Satz 1 Nummer 1 als gewählt. Der Betreiber ist an seine Wahl gebunden.</p><p>(6) Baut der Betreiber die Erzeugungsanlage oder den Speicher ab und baut er sie vollständig oder teilweise an einem anderen Standort wieder auf, darf der in dieser Anlage nach dem Wiederaufbau erzeugte Strom nur außerhalb der europäischen Strommärkte nach <a href="/bund/enwg/3" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Begriffsbestimmungen" data-lli="0" target="_blank">§ 3 Nummer 18d</a> des <a href="/bund/enwg" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]" data-ll="true" target="_blank">Energiewirtschaftsgesetzes</a> vermarktet werden. Satz 1 ist entsprechend für die Verwendung des erzeugten Stroms für den Eigenverbrauch anzuwenden.</p><p>(7) Die Absätze 2 bis 6 sind auch auf Rechtsnachfolger des Betreibers sowie im Falle der vollständigen oder teilweisen Veräußerung der Anlage auf deren Erwerber anzuwenden.</p>

Verhältnis zu den Strommärkten, Anschlussverwendung

Allgemeine Bestimmungen

Teil 1

Anwendungsbereich

Begriffsbestimmungen

Anzeige- und Mitteilungspflichten der Betreiber

Verhältnis zur Regelenergie, zu abschaltbaren Lasten und zur Netzreserve

Beschaffungsverfahren Kapazitätsreserve

Teil 2

Grundsätze der Beschaffung, Zuständigkeit

Gegenstand der Beschaffung

Ausschreibungs- und Erbringungszeitraum

Teilnahmevoraussetzungen

Sicherheitsleistung

Bekanntmachung der Beschaffung

Höchstwert

Fristen, Bindung an Gebote

Gebote

Regeln für die Zusammenlegung

Beizufügende Nachweise und Erklärungen

Prüfung und Ausschluss von Geboten und Bietern

Zuschlag

Vergütung

Teilnahme von Anlagen der Netzreserve

Rechte und Pflichten aus dem Kapazitätsreservevertrag, Änderung und Übertragung des Vertrages

Kündigung des Vertrages

Nachbeschaffung

Einsatz der Kapazitätsreserve

Teil 3

Grundsätze

Aktivierung

Abruf

Verfügbarkeit

Funktionstest

Probeabrufe, Testfahrten

Nachbesserung

Abrechnung

Teil 4

Abrechnung zwischen Übertragungsnetzbetreiber und Betreiber der Kapazitätsreserveanlage

§ 43 KapResV

Betriebsuntersagung