Anlage 1 MarkschBergV

(zu § 6)

(Fundstelle: BGBl. I 2020, 1708 - 1710)

Messgenauigkeiten

1
Vermessungen über Tage
1.1
Anschlussmessungen
Anschlussmessungen an das amtliche Netz sind so durchzuführen, dass bei allen Punkten eine Lagegenauigkeit von ± 50 mm und eine Höhengenauigkeit von ± 30 mm eingehalten wird.
1.2
Messungen im Festpunktnetz
Bei Lage- und Höhenmessungen ist eine Genauigkeit von mindestens ± 300 mm einzuhalten.
1.3
Höhenfestpunktriss
Messungen für den Höhenfestpunktriss sind mit der Genauigkeit auszuführen, die für Messungen von bergbaubedingten Bodenbewegungen in der Klasse II anzuwenden ist (siehe Nummern 3.4 und 3.5).
1.4
Bestimmung des Einwirkungswinkels, Grenzwinkels oder Einwirkungsbereichs nach der Einwirkungsbereichs-Bergverordnung
Messungen für die Festlegung eines Grenzwinkels gemäß § 2 Absatz 4 oder eines Einwirkungsbereichs oder eines Einwirkungswinkels nach § 3 Absatz 1 der Einwirkungsbereichs-Bergverordnung sind mit der Genauigkeit auszuführen, die für Messungen von bergbaubedingten Bodenbewegungen in der Klasse II anzuwenden ist (siehe Nummer 3).
2
Vermessungen unter Tage
2.1
Punktlageübertragung
Nach Abseigerung ist für den Anfangspunkt des untertägigen Hauptzugnetzes eine innere Punktlagegenauigkeit von ± 100 mm einzuhalten.
2.2
Richtungsübertragungen
Richtungsübertragungen sind so genau durchzuführen, dass die Differenz zwischen zwei unabhängigen Richtungsbestimmungen den Betrag von 10 mgon nicht überschreitet.
2.3
Winkel- und Längenmessungen
2.3.1
Hauptzugnetz
2.3.1.1
Im Hauptzugnetz darf die Differenz zwischen zwei unabhängigen Messungen eines Brechungswinkels den Betrag von 3 mgon nicht überschreiten.
2.3.1.2
Die Differenz zwischen zwei unabhängigen Messungen einer Länge darf den folgenden Betrag nicht überschreiten:
d = 20 mm + s * 20 mm/km
Hierbei ist s die Messstrecke in km.
2.3.1.3
Wenn ein Hauptzug eine Gesamtlänge von 4 km, gemessen vom Anfangspunkt des untertägigen Hauptzugnetzes, überschreitet, sind am Anfangspunkt und nach den in der folgenden Tabelle festgelegten Entfernungen weitere Richtungsbestimmungen durchzuführen:
Gesamtlänge des
Hauptzuges bis
Richtungsbestimmungen
zwischen
km1 km und 2 km2 km und 3 km3 km und 4 km5 km und 6 km7 km und 8 km
 5x
 6x
 7xx
 8xxx
 9xxx
10xxxx
2.3.1.4
Bei der Fortführung des Hauptzugnetzes darf die Differenz der Kontrollwinkel und der Kontrolllängen zu der früheren Messung die Beträge nach den Nummern 2.3.1.1 und 2.3.1.2 nicht überschreiten.
2.3.2
Nebenzüge
2.3.2.1
In Nebenzügen darf die Differenz zwischen der ersten und der zweiten Messung eines Brechungswinkels den Betrag von 20 mgon nicht überschreiten.
2.3.2.2
Die Differenz zwischen zwei unabhängigen Messungen einer Länge darf den folgenden Betrag nicht überschreiten:
d = 40 mm + s * 40 mm/km
Hierbei ist s die Messstrecke in km.
2.3.2.3
Bei der Fortführung eines Nebenzuges darf die Differenz der Kontrollwinkel zu der früheren Messung die folgenden Beträge nicht überschreiten:
voraussichtliche GesamtlängeBetrag
bis   330 m40 mgon
bis   600 m30 mgon
bis 1 000 m20 mgon
Die Gesamtlänge ist vom Anschlusspunkt an das Hauptzugnetz zu bestimmen.
2.3.2.4
Die Differenz der Kontrolllängen zu der früheren Messung darf den Betrag nach Nummer 2.3.2.2 nicht überschreiten.
2.4
Teufenmessungen
Bei Teufenmessungen in seigeren Grubenbauen darf die Differenz zwischen zwei unabhängigen Messungen den folgenden Betrag nicht überschreiten:
d = 5 mm + L * 125 mm/km
Hierbei ist L die Messstrecke in km.
2.5
Höhenmessungen
Bei Höhenmessungen darf die Differenz zwischen zwei unabhängigen Messungen für die nachstehend aufgeführten Zwecke die folgenden Beträge nicht überschreiten:
MesszweckBetrag
Höhenfestpunktnetzd =  75 · √R [mm]
Höhenmessungen allgemeiner Artd = 300 · √R [mm]
Hierbei ist R der einfache Messweg in km.
2.6
Vermessungen in untertägigen Gewinnungsbetrieben geringer Ausdehnung
Die Differenz zwischen zwei unabhängigen Messungen darf das Zweifache der Werte nach den Nummern 2.1 bis 2.5 betragen, wenn die Entfernung der Grubenbaue vom Anfangspunkt des untertägigen Hauptzugnetzes nicht mehr als 1 km beträgt.
2.7
Punktgenauigkeiten
Es ist sicherzustellen, dass eine äußere Genauigkeit in der Lage und Höhe von ± 500 mm eingehalten wird.
3
Genauigkeiten für Messungen von bergbaubedingten Bodenbewegungen
3.1
Nivellitische Höhenmessungen
Die Differenz zwischen zwei unabhängigen Messungen bei den nachstehend aufgeführten Klassen darf die folgenden Beträge nicht überschreiten:
KlasseBetrag
Id =  2 · √R [mm]
IId =  3 · √R [mm]
IIId = 10 · √R [mm]
Hierbei ist R der einfache Messweg in km.
3.2
Längenmessungen
Die Differenz zwischen zwei unabhängigen Messungen bei den nachstehend aufgeführten Klassen darf die folgenden Beträge nicht überschreiten:
KlasseBetrag
Id = 1 mm + s * 10 mm/km
IId = 3 mm + s * 20 mm/km
IIId = 5 mm + s * 40 mm/km
Hierbei ist s die Messstrecke in km.
3.3
Winkelmessungen
Die Differenz zwischen zwei unabhängigen Messungen eines Brechungswinkels bei den nachstehend aufgeführten Klassen darf die folgenden Beträge nicht überschreiten:
KlasseBetrag
I 1 mgon
II 3 mgon
III10 mgon
3.4
Punktbestimmungen
Bei der unmittelbaren Bestimmung der Punktlage oder Punkthöhe ist die folgende innere Genauigkeit einzuhalten:
KlasseLage oder Höhe
Betrag
I 5 mm
II10 mm
III40 mm
3.5
Bestimmungen von Lage- und Höhenänderungen
Bei der unmittelbaren Bestimmung von Änderungen der Lage oder Höhe ist die folgende innere Genauigkeit einzuhalten:
KlasseLage oder Höhe
Betrag
I 3 mm
II 5 mm
III20 mm
3.6
Zuordnung der Messungen zu Klassen
Für die Zuordnung der Messungen zu den Klassen I bis III ist die Genauigkeit maßgebend, mit der Veränderungen der Lage und Höhe, die durch Einwirkungen auf die Oberfläche entstehen und Auswirkungen auf bauliche Anlagen haben, in Abhängigkeit von deren Empfindlichkeit zu erfassen sind.
Im Einzelnen ist Folgendes anzuwenden:
Messungen insbesondere fürKlasse
räumlich eng begrenzte und besonders empfindliche bauliche AnlagenI
empfindliche bauliche AnlagenII
räumlich ausgedehnte und weniger empfindliche bauliche AnlagenIII

Tipp: Verwenden Sie die Pfeiltasten der Tastatur zur Navigation zwischen Normen.