Registermodernisierungsgesetz

Gesetz zur Einführung und Verwendung einer Identifikationsnummer in der öffentlichen Verwaltung und zur Änderung weiterer Gesetze

<p>Artikel 1 § 12, Artikel 2 § 11, Artikel 5 Nummer 2, Artikel 7 Nummer 3, Artikel 8 Nummer 3, Artikel 19 Nummer 2 Buchstabe b und Artikel 21 treten am Tag nach der Verkündung in Kraft. Im Übrigen treten die Artikel 1 und 2 an dem Tag in Kraft, an dem das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat im Bundesgesetzblatt bekannt gibt, dass die technischen Voraussetzungen für den Betrieb nach dem Identifikationsnummerngesetz gegeben sind. Die Artikel <a href="/bund/ao/3" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Steuern, steuerliche Nebenleistungen" data-lli="5" target="_blank">3</a>, Artikel <a href="/bund/ao/4" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Gesetz" data-lli="4" target="_blank">4 Nummer 1 bis 4, Nummer 5 Buchstabe b, Nummer 6 und 7</a>, Artikel <a href="/bund/ao/5" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Ermessen" data-lli="3" target="_blank">5 Nummer 1</a> sowie Artikel <a href="/bund/ao/6" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Behörden, öffentliche und nicht-öffentliche Stellen, Finanzbehörden" data-lli="2" target="_blank">6</a> bis <a href="/bund/ao/20" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Steuern vom Einkommen und Vermögen der Körperschaften,
Personenvereinigungen, Vermögensmassen" data-lli="1" target="_blank">20</a> treten jeweils an dem Tag in Kraft, an dem das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat im Bundesgesetzblatt jeweils bekannt gibt, dass die technischen Voraussetzungen für die Verarbeitung der Identifikationsnummer nach § <a href="/bund/ao/139b" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Identifikationsnummer" data-lli="0" target="_blank">139b</a> der <a href="/bund/ao" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]" data-ll="true" target="_blank">Abgabenordnung</a> nach den jeweils geänderten Gesetzen vorliegen. Artikel 4 Nummer 5 Buchstabe a tritt am 1. Mai 2021 in Kraft.</p>

Inkrafttreten

Abgabenordnung

<p>(1) Eine natürliche Person darf nicht mehr als eine Identifikationsnummer erhalten. Jede Identifikationsnummer darf nur einmal vergeben werden.</p><p>(2) Die Finanzbehörden dürfen die Identifikationsnummer verarbeiten, wenn die Verarbeitung zur Erfüllung der ihnen obliegenden Aufgaben erforderlich ist oder eine Rechtsvorschrift die Verarbeitung der Identifikationsnummer ausdrücklich erlaubt oder anordnet. Andere öffentliche oder nicht-öffentliche Stellen dürfen ohne Einwilligung der betroffenen Person <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>die Identifikationsnummer nur verarbeiten, soweit dies für Datenübermittlungen zwischen ihnen und den Finanzbehörden erforderlich ist oder eine Rechtsvorschrift die Verarbeitung der Identifikationsnummer ausdrücklich erlaubt oder anordnet,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>ihre Dateisysteme nur insoweit nach der Identifikationsnummer ordnen oder für den Zugriff erschließen, als dies für regelmäßige Datenübermittlungen zwischen ihnen und den Finanzbehörden erforderlich ist,</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>eine rechtmäßig erhobene Identifikationsnummer eines Steuerpflichtigen zur Erfüllung aller Mitteilungspflichten gegenüber Finanzbehörden verwenden, soweit die Mitteilungspflicht denselben Steuerpflichtigen betrifft und die Verarbeitung nach Nummer 1 zulässig wäre,</div></dd><dt style="float: left;">4.</dt><dd><div>eine durch ein verbundenes Unternehmen im Sinne des <a href="/bund/aktg/15" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Verbundene Unternehmen" data-lli="3" target="_blank">§ 15</a> des <a href="/bund/aktg" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]" data-ll="true" target="_blank">Aktiengesetzes</a> oder ein Unternehmen einer kreditwirtschaftlichen Verbundgruppe rechtmäßig erhobene Identifikationsnummer eines Steuerpflichtigen zur Erfüllung aller steuerlichen Mitwirkungspflichten verwenden, soweit die Mitwirkungspflicht denselben Steuerpflichtigen betrifft und die verwendende Stelle zum selben Unternehmensverbund wie die Stelle gehört, die die Identifikationsnummer erhoben hat und die Verarbeitung nach Nummer 1 zulässig wäre.</div></dd></dl></p><p>(3) Das Bundeszentralamt für Steuern speichert zu natürlichen Personen folgende Daten: <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>Identifikationsnummer,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>Wirtschafts-Identifikationsnummern,</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>Familienname,</div></dd><dt style="float: left;">4.</dt><dd><div>frühere Namen,</div></dd><dt style="float: left;">5.</dt><dd><div>Vornamen,</div></dd><dt style="float: left;">6.</dt><dd><div>Doktorgrad,</div></dd><dt style="float: left;">7.</dt><dd><div>(weggefallen),</div></dd><dt style="float: left;">8.</dt><dd><div>Tag und Ort der Geburt,</div></dd><dt style="float: left;">9.</dt><dd><div>Geschlecht,</div></dd><dt style="float: left;">10.</dt><dd><div>gegenwärtige oder letzte bekannte Anschrift,</div></dd><dt style="float: left;">11.</dt><dd><div>zuständige Finanzbehörden,</div></dd><dt style="float: left;">12.</dt><dd><div>Auskunftssperren nach dem Bundesmeldegesetz,</div></dd><dt style="float: left;">13.</dt><dd><div>Sterbetag,</div></dd><dt style="float: left;">14.</dt><dd><div>Tag des Ein- und Auszugs,</div></dd><dt style="float: left;">15.</dt><dd><div>Staatsangehörigkeiten sowie</div></dd><dt style="float: left;">16.</dt><dd><div>Datum des letzten Verwaltungskontakts (Monat, Jahr).</div></dd></dl></p><p>(3a) Außerdem speichert das Bundeszentralamt für Steuern zu natürlichen Personen die für sie nach Absatz 10 zuletzt übermittelte internationale Kontonummer (IBAN), bei ausländischen Kreditinstituten auch den internationalen Banken-Identifizierungsschlüssel (BIC).</p><p>(4) Die in Absatz 3 aufgeführten Daten werden gespeichert, um <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>sicherzustellen, dass eine Person nur eine Identifikationsnummer erhält und eine Identifikationsnummer nicht mehrfach vergeben wird,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>die Identifikationsnummer eines Steuerpflichtigen festzustellen,</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>zu erkennen, welche Finanzbehörden für einen Steuerpflichtigen zuständig sind,</div></dd><dt style="float: left;">4.</dt><dd><div>Daten, die auf Grund eines Gesetzes oder nach über- und zwischenstaatlichem Recht entgegenzunehmen sind, an die zuständigen Stellen weiterleiten zu können,</div></dd><dt style="float: left;">5.</dt><dd><div>den Finanzbehörden die Erfüllung der ihnen durch Rechtsvorschrift zugewiesenen Aufgaben zu ermöglichen.</div></dd></dl>Die in Absatz 3 Nummer 1 und 8 aufgeführten Daten werden auch zur Ermittlung des Einkommens nach § 97a des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch gespeichert und können von den Trägern der gesetzlichen Rentenversicherung zu diesem Zweck verarbeitet werden. Die Regelungen des Identifikationsnummerngesetzes bleiben unberührt.</p><p>(4a) Die in Absatz 3 Nummer 3 bis 6, 8 und 10 aufgeführten Daten werden bei einer natürlichen Person, die ein Nutzerkonto im Sinne des <a href="/bund/ozg/2" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Begriffsbestimmungen" data-lli="2" target="_blank">§ 2 Absatz 5</a> des <a href="/bund/ozg" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]" data-ll="true" target="_blank">Onlinezugangsgesetzes</a> nutzt, auch zum Nachweis der Identität als Nutzer dieses Nutzerkontos gespeichert; diese Daten dürfen elektronisch an das Nutzerkonto übermittelt werden, wenn der Nutzer zuvor in die Übermittlung eingewilligt hat.</p><p>(4b) Die in Absatz 3 Nummer 1 und 8 aufgeführten Daten werden bei einer natürlichen Person auch für Zwecke der Digitalen Rentenübersicht gespeichert.</p><p>(4c) Die nach Absatz 3a gespeicherten Daten werden gespeichert, um eine unbare Auszahlung von Leistungen aus öffentlichen Mitteln zu ermöglichen, bei denen die Verwendung der nach Absatz 3a gespeicherten Daten vorgesehen ist. Die in Absatz 3 aufgeführten Daten werden bei einer natürlichen Person auch für die in Satz 1 genannten Zwecke gespeichert.</p><p>(5) Die in Absatz 3 aufgeführten Daten dürfen nur für die in den Absätzen 4 bis 4c genannten Zwecke verarbeitet werden. Die in Absatz 3a aufgeführten Daten dürfen nur für die in Absatz 4c genannten Zwecke verarbeitet werden; eine Übermittlung, Verwendung oder Beschlagnahme dieser Daten nach anderen Rechtsvorschriften ist unzulässig. Auskunftssperren nach dem Bundesmeldegesetz sind zu beachten und im Fall einer zulässigen Datenübermittlung ebenfalls zu übermitteln. Der Dritte, an den die Daten übermittelt werden, hat die Übermittlungssperren ebenfalls zu beachten. Die Regelungen des Identifikationsnummerngesetzes bleiben unberührt.</p><p>(6) Zum Zwecke der erstmaligen Zuteilung der Identifikationsnummer übermitteln die Meldebehörden dem Bundeszentralamt für Steuern für jeden in ihrem Zuständigkeitsbereich mit alleiniger Wohnung oder Hauptwohnung im Melderegister registrierten Einwohner folgende Daten: <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>Familienname,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>frühere Namen,</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>Vornamen,</div></dd><dt style="float: left;">4.</dt><dd><div>Doktorgrad,</div></dd><dt style="float: left;">5.</dt><dd><div>(weggefallen),</div></dd><dt style="float: left;">6.</dt><dd><div>Tag und Ort der Geburt,</div></dd><dt style="float: left;">7.</dt><dd><div>Geschlecht,</div></dd><dt style="float: left;">8.</dt><dd><div>gegenwärtige Anschrift der alleinigen Wohnung oder der Hauptwohnung,</div></dd><dt style="float: left;">9.</dt><dd><div>Tag des Ein- und Auszugs,</div></dd><dt style="float: left;">10.</dt><dd><div>Auskunftssperren nach dem Bundesmeldegesetz,</div></dd><dt style="float: left;">11.</dt><dd><div>Staatsangehörigkeiten sowie</div></dd><dt style="float: left;">12.</dt><dd><div>Datum des letzten Verwaltungskontakts (Monat, Jahr).</div></dd></dl>Hierzu haben die Meldebehörden jedem in ihrem Zuständigkeitsbereich mit alleiniger Wohnung oder Hauptwohnung registrierten Einwohner ein Vorläufiges Bearbeitungsmerkmal zu vergeben. Dieses übermitteln sie zusammen mit den Daten nach Satz 1 an das Bundeszentralamt für Steuern. Das Bundeszentralamt für Steuern teilt der zuständigen Meldebehörde die dem Steuerpflichtigen zugeteilte Identifikationsnummer zur Speicherung im Melderegister unter Angabe des Vorläufigen Bearbeitungsmerkmals mit und löscht das Vorläufige Bearbeitungsmerkmal anschließend.</p><p>(7) Die Meldebehörden haben im Falle der Speicherung einer Geburt im Melderegister sowie im Falle der Speicherung einer Person, für die bisher keine Identifikationsnummer zugeteilt worden ist, dem Bundeszentralamt für Steuern die Daten nach Absatz 6 Satz 1 zum Zwecke der Zuteilung der Identifikationsnummer zu übermitteln. Absatz 6 Satz 2 bis 4 gilt entsprechend. Wird im Melderegister eine Person gespeichert, der nach eigenen Angaben noch keine Identifikationsnummer zugeteilt worden ist, so können die Meldebehörden dies in einem maschinellen Verfahren beim Bundeszentralamt für Steuern überprüfen; dabei dürfen nur die Daten nach Absatz 3 verwendet werden. Stimmen die von der Meldebehörde übermittelten Daten mit den beim Bundeszentralamt für Steuern nach Absatz 3 gespeicherten Daten überein, teilt das Bundeszentralamt für Steuern der Meldebehörde die in Absatz 3 Nummer 1, 3, 5, 8 und 10 genannten Daten mit; andernfalls teilt es der Meldebehörde mit, dass keine Zuordnung möglich war.</p><p>(8) Die Meldebehörde teilt dem Bundeszentralamt für Steuern Änderungen der in Absatz 6 Satz 1 Nummer 1 bis 12 bezeichneten Daten sowie bei Sterbefällen den Sterbetag unter Angabe der Identifikationsnummer oder, sofern diese noch nicht zugeteilt wurde, unter Angabe des Vorläufigen Bearbeitungsmerkmals mit. Die Mitteilungspflicht der Registermodernisierungsbehörde gegenüber dem Bundeszentralamt für Steuern nach § 4 Absatz 4 des Identifikationsnummerngesetzes bleibt unberührt.</p><p>(9) Das Bundeszentralamt für Steuern unterrichtet die Meldebehörden, wenn ihm konkrete Anhaltspunkte für die Unrichtigkeit der ihm von den Meldebehörden übermittelten Daten vorliegen.</p><p>(10) Natürliche Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, können dem Bundeszentralamt für Steuern die IBAN, bei ausländischen Kreditinstituten auch den BIC, des für Auszahlungen in den Fällen des Absatzes 4c zu verwendenden Kontos unter Angabe der in Absatz 3 Nummer 1 und 8 genannten Daten in einem sicheren Verfahren <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>übermitteln,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>durch ihren Bevollmächtigten im Sinne des <a href="/bund/ao/80" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Bevollmächtigte und Beistände" data-lli="1" target="_blank">§ 80 Absatz 2</a> übermitteln lassen oder</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>durch das kontoführende Kreditinstitut übermitteln lassen; die Kreditinstitute haben zu diesem Zweck ein geeignetes Verfahren bereitzustellen.</div></dd></dl>Für natürliche Personen, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und für die nach <a href="/bund/estg/63" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Kinder" data-lli="0" target="_blank">§ 63</a> des <a href="/bund/estg" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]" data-ll="true" target="_blank">Einkommensteuergesetzes</a> Kindergeld festgesetzt worden ist, teilt die zuständige Familienkasse als mitteilungspflichtige Stelle dem Bundeszentralamt für Steuern für die in Absatz 4c genannten Zwecke unter Angabe der in Absatz 3 Nummer 1 und 8 genannten Daten der natürlichen Person die IBAN, bei ausländischen Kreditinstituten auch den BIC, des Kontos mit, auf welches das Kindergeld zuletzt ausgezahlt worden ist; dies gilt nicht, wenn es sich bei dem tatsächlichen Zahlungsempfänger weder um den Kindergeldberechtigten noch um das Kind handelt. Änderungen der nach den Sätzen 1 oder 2 bereits mitgeteilten IBAN, bei ausländischen Kreditinstituten auch des BIC, sind dem Bundeszentralamt für Steuern unter Angabe der in Absatz 3 Nummer 1 und 8 genannten Daten umgehend mitzuteilen.</p><p>(11) Die Übermittlung der in Absatz 10 genannten Daten an das Bundeszentralamt für Steuern muss elektronisch nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz über die amtlich bestimmte Schnittstelle erfolgen.</p><p>(12) Das Bundeszentralamt für Steuern stellt den für ein Verfahren im Sinne des Absatzes 4c zuständigen Stellen die in Absatz 3 Nummer 1, 3, 5, 8, 10, 12 und 13 sowie Absatz 3a genannten Daten zum automationsgestützten Abgleich oder zum Abruf durch Datenfernübertragung zur Verfügung.</p><p>(13) Eine Datenübermittlung an das Bundeszentralamt für Steuern nach Absatz 10 Satz 1 ist erstmals zu einem vom Bundesministerium der Finanzen zu bestimmenden und im Bundesgesetzblatt bekanntzumachenden Zeitpunkt zulässig. Die nach Absatz 10 Satz 2 mitteilungspflichtigen Stellen haben die von ihnen mitzuteilenden Daten erstmals zu einem vom Bundesministerium der Finanzen zu bestimmenden und im Bundesgesetzblatt bekanntzumachenden Zeitpunkt an das Bundeszentralamt für Steuern zu übermitteln. Wird Kindergeld erstmals nach dem vom Bundesministerium der Finanzen nach Satz 2 bestimmten Zeitpunkt ausgezahlt, gilt Satz 2 entsprechend.</p>

Identifikationsnummer

<p>(1) Für die Besteuerung von Körperschaften, Personenvereinigungen und Vermögensmassen nach dem Einkommen und Vermögen ist das Finanzamt örtlich zuständig, in dessen Bezirk sich die Geschäftsleitung befindet.</p><p>(2) Befindet sich die Geschäftsleitung nicht im Geltungsbereich des Gesetzes oder lässt sich der Ort der Geschäftsleitung nicht feststellen, so ist das Finanzamt örtlich zuständig, in dessen Bezirk die Steuerpflichtige ihren Sitz hat.</p><p>(3) Ist weder die Geschäftsleitung noch der Sitz im Geltungsbereich des Gesetzes, so ist das Finanzamt örtlich zuständig, in dessen Bezirk sich Vermögen der Steuerpflichtigen und, wenn dies für mehrere Finanzämter zutrifft, das Finanzamt, in dessen Bezirk sich der wertvollste Teil des Vermögens befindet.</p><p>(4) Befindet sich weder die Geschäftsleitung noch der Sitz noch Vermögen der Steuerpflichtigen im Geltungsbereich des Gesetzes, so ist das Finanzamt örtlich zuständig, in dessen Bezirk die Tätigkeit im Geltungsbereich des Gesetzes vorwiegend ausgeübt oder verwertet wird oder worden ist.</p>

Steuern vom Einkommen und Vermögen der Körperschaften,
Personenvereinigungen, Vermögensmassen

<p>(1) Behörde ist jede öffentliche Stelle, die Aufgaben der öffentlichen Verwaltung wahrnimmt.</p><p>(1a) Öffentliche Stellen des Bundes sind die Behörden, die Organe der Rechtspflege und andere öffentlich-rechtlich organisierte Einrichtungen des Bundes, der bundesunmittelbaren Körperschaften, der Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts sowie deren Vereinigungen ungeachtet ihrer Rechtsform.</p><p>(1b) Öffentliche Stellen der Länder sind die Behörden, die Organe der Rechtspflege und andere öffentlich-rechtlich organisierte Einrichtungen eines Landes, einer Gemeinde, eines Gemeindeverbandes oder sonstiger der Aufsicht des Landes unterstehender juristischer Personen des öffentlichen Rechts sowie deren Vereinigungen ungeachtet ihrer Rechtsform.</p><p>(1c) Vereinigungen des privaten Rechts von öffentlichen Stellen des Bundes und der Länder, die Aufgaben der öffentlichen Verwaltung wahrnehmen, gelten ungeachtet der Beteiligung nicht-öffentlicher Stellen als öffentliche Stellen des Bundes, wenn <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>sie über den Bereich eines Landes hinaus tätig werden oder</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>dem Bund die absolute Mehrheit der Anteile gehört oder die absolute Mehrheit der Stimmen zusteht.</div></dd></dl>Anderenfalls gelten sie als öffentliche Stellen der Länder.</p><p>(1d) Nicht-öffentliche Stellen sind natürliche und juristische Personen, Gesellschaften und andere Personenvereinigungen des privaten Rechts, soweit sie nicht unter die Absätze 1a bis 1c fallen. Nimmt eine nicht-öffentliche Stelle hoheitliche Aufgaben der öffentlichen Verwaltung wahr, ist sie insoweit öffentliche Stelle im Sinne dieses Gesetzes.</p><p>(1e) Öffentliche Stellen des Bundes oder der Länder gelten als nicht-öffentliche Stellen im Sinne dieses Gesetzes, soweit sie als öffentlich-rechtliche Unternehmen am Wettbewerb teilnehmen.</p><p>(2) Finanzbehörden im Sinne dieses Gesetzes sind die folgenden im Gesetz über die Finanzverwaltung genannten Bundes- und Landesfinanzbehörden: <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>das Bundesministerium der Finanzen und die für die Finanzverwaltung zuständigen obersten Landesbehörden als oberste Behörden,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>das Bundeszentralamt für Steuern, das Informationstechnikzentrum Bund und die Generalzolldirektion als Bundesoberbehörden,</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>Rechenzentren sowie Landesfinanzbehörden, denen durch eine Rechtsverordnung nach <a href="/bund/ao/17" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Örtliche Zuständigkeit" data-lli="2" target="_blank">§ 17 Absatz 2 Satz 3 Nummer 3</a> des Finanzverwaltungsgesetzes die landesweite Zuständigkeit für Kassengeschäfte und das Erhebungsverfahren einschließlich der Vollstreckung übertragen worden ist, als Landesoberbehörden,</div></dd><dt style="float: left;">4.</dt><dd><div>die Oberfinanzdirektionen als Mittelbehörden,</div></dd><dt style="float: left;">4a.</dt><dd><div>die nach dem Finanzverwaltungsgesetz oder nach Landesrecht an Stelle einer Oberfinanzdirektion eingerichteten Landesfinanzbehörden,</div></dd><dt style="float: left;">5.</dt><dd><div>die Hauptzollämter einschließlich ihrer Dienststellen, die Zollfahndungsämter, die Finanzämter und die besonderen Landesfinanzbehörden als örtliche Behörden,</div></dd><dt style="float: left;">6.</dt><dd><div>Familienkassen,</div></dd><dt style="float: left;">7.</dt><dd><div>die zentrale Stelle im Sinne des <a href="/bund/estg/81" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Zentrale Stelle" data-lli="1" target="_blank">§ 81</a> des <a href="/bund/estg" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]" data-ll="true" target="_blank">Einkommensteuergesetzes</a> und</div></dd><dt style="float: left;">8.</dt><dd><div>die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See (<a href="/bund/estg/40a" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Pauschalierung der Lohnsteuer für Teilzeitbeschäftigte und geringfügig Beschäftigte" data-lli="0" target="_blank">§ 40a Abs. 6</a> des <a href="/bund/estg" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]" data-ll="true" target="_blank">Einkommensteuergesetzes</a>).</div></dd></dl></p>

Behörden, öffentliche und nicht-öffentliche Stellen, Finanzbehörden

<p>Ist die Finanzbehörde ermächtigt, nach ihrem Ermessen zu handeln, hat sie ihr Ermessen entsprechend dem Zweck der Ermächtigung auszuüben und die gesetzlichen Grenzen des Ermessens einzuhalten.</p>

Ermessen

Gesetz

<p>(1) Steuern sind Geldleistungen, die nicht eine Gegenleistung für eine besondere Leistung darstellen und von einem öffentlich-rechtlichen Gemeinwesen zur Erzielung von Einnahmen allen auferlegt werden, bei denen der Tatbestand zutrifft, an den das Gesetz die Leistungspflicht knüpft; die Erzielung von Einnahmen kann Nebenzweck sein.</p><p>(2) Realsteuern sind die Grundsteuer und die Gewerbesteuer.</p><p>(3) Einfuhr- und Ausfuhrabgaben nach Artikel 5 Nummer 20 und 21 des Zollkodex der Union sind Steuern im Sinne dieses Gesetzes. Zollkodex der Union bezeichnet die <a href="/eu/vo_eu_2013_952" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]" data-ll="true" target="_blank">Verordnung (EU) Nr. 952/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. Oktober 2013 zur Festlegung des Zollkodex der Union (ABl. L 269 vom 10.10.2013, S. 1, L 287, S. 90)</a> in der jeweils geltenden Fassung.</p><p>(4) Steuerliche Nebenleistungen sind <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>Verzögerungsgelder nach <a href="/bund/ao/146" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Ordnungsvorschriften für die Buchführung und für Aufzeichnungen" data-lli="22" target="_blank">§ 146 Absatz 2c</a>,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>Verspätungszuschläge nach <a href="/bund/ao/152" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Verspätungszuschlag" data-lli="21" target="_blank">§ 152</a>,</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>Zuschläge nach <a href="/bund/ao/162" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Schätzung von Besteuerungsgrundlagen" data-lli="20" target="_blank">§ 162 Absatz 4 und 4a</a>,</div></dd><dt style="float: left;">3a.</dt><dd><div>Mitwirkungsverzögerungsgelder nach <a href="/bund/ao/200a" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Qualifiziertes Mitwirkungsverlangen" data-lli="19" target="_blank">§ 200a Absatz 2</a> und Zuschläge zum Mitwirkungsverzögerungsgeld nach <a href="/bund/ao/200a" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Qualifiziertes Mitwirkungsverlangen" data-lli="18" target="_blank">§ 200a Absatz 3</a>,</div></dd><dt style="float: left;">4.</dt><dd><div>Zinsen nach den §§ <a href="/bund/ao/233" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Grundsatz" data-lli="17" target="_blank">233</a> bis <a href="/bund/ao/237" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Zinsen bei Aussetzung der Vollziehung" data-lli="16" target="_blank">237</a> sowie Zinsen nach den Steuergesetzen, auf die die §§ <a href="/bund/ao/238" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Höhe und Berechnung der Zinsen" data-lli="15" target="_blank">238</a> und <a href="/bund/ao/239" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Festsetzung der Zinsen" data-lli="14" target="_blank">239</a> anzuwenden sind, sowie Zinsen, die über die §§ <a href="/bund/ao/233" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Grundsatz" data-lli="13" target="_blank">233</a> bis <a href="/bund/ao/237" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Zinsen bei Aussetzung der Vollziehung" data-lli="12" target="_blank">237</a> und die Steuergesetze hinaus nach dem Recht der Europäischen Union auf zu erstattende Steuern zu leisten sind,</div></dd><dt style="float: left;">5.</dt><dd><div>Säumniszuschläge nach <a href="/bund/ao/240" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Säumniszuschläge" data-lli="11" target="_blank">§ 240</a>,</div></dd><dt style="float: left;">6.</dt><dd><div>Zwangsgelder nach <a href="/bund/ao/329" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Zwangsgeld" data-lli="10" target="_blank">§ 329</a>,</div></dd><dt style="float: left;">7.</dt><dd><div>Kosten nach den §§ <a href="/bund/ao/89" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Beratung, Auskunft" data-lli="9" target="_blank">89</a>, <a href="/bund/ao/89a" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Vorabverständigungsverfahren" data-lli="8" target="_blank">89a Absatz 7</a> sowie den §§ <a href="/bund/ao/178" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Kosten bei besonderer Inanspruchnahme der Zollbehörden" data-lli="7" target="_blank">178</a> und <a href="/bund/ao/337" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Kosten der Vollstreckung" data-lli="6" target="_blank">337</a> bis <a href="/bund/ao/345" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Reisekosten und Aufwandsentschädigungen" data-lli="5" target="_blank">345</a>,</div></dd><dt style="float: left;">8.</dt><dd><div>Zinsen auf Einfuhr- und Ausfuhrabgaben nach Artikel 5 Nummer 20 und 21 des Zollkodex der Union,</div></dd><dt style="float: left;">9.</dt><dd><div>Verspätungsgelder nach <a href="/bund/estg/22a" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Rentenbezugsmitteilungen an die zentrale Stelle" data-lli="4" target="_blank">§ 22a Absatz 5</a> des <a href="/bund/estg" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]" data-ll="true" target="_blank">Einkommensteuergesetzes</a> und</div></dd><dt style="float: left;">10.</dt><dd><div>Kosten nach <a href="/bund/ao/10" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Geschäftsleitung" data-lli="3" target="_blank">§ 10 Absatz 5</a> und § 11 Absatz 7 des Plattformen-Steuertransparenzgesetzes.</div></dd></dl></p><p>(5) Das Aufkommen der Zinsen auf Einfuhr- und Ausfuhrabgaben nach Artikel 5 Nummer 20 und 21 des Zollkodex der Union steht dem Bund zu. Das Aufkommen der übrigen Zinsen steht den jeweils steuerberechtigten Körperschaften zu. Das Aufkommen der Kosten im Sinne des <a href="/bund/ao/89" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Beratung, Auskunft" data-lli="2" target="_blank">§ 89</a> steht jeweils der Körperschaft zu, deren Behörde für die Erteilung der verbindlichen Auskunft zuständig ist. Das Aufkommen der Kosten im Sinne des <a href="/bund/ao/89a" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Vorabverständigungsverfahren" data-lli="1" target="_blank">§ 89a Absatz 7</a> steht dem Bund und dem jeweils betroffenen Land je zur Hälfte zu. Das Aufkommen der Kosten nach <a href="/bund/ao/10" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Geschäftsleitung" data-lli="0" target="_blank">§ 10 Absatz 5</a> und § 11 Absatz 7 des Plattformen-Steuertransparenzgesetzes steht dem Bund zu. Die übrigen steuerlichen Nebenleistungen fließen den verwaltenden Körperschaften zu.</p>

Art 22 RegMoG

Inkrafttreten