Schilder- und Lichtreklameherstellermeisterverordnung

Verordnung über die Meisterprüfung in den Teilen I und II im Schilder- und Lichtreklamehersteller-Handwerk

<p>(1) In der Prüfung in Teil I hat der Prüfling umfängliche und zusammenhängende berufliche Aufgaben zu lösen und dabei nachzuweisen, dass er wesentliche Tätigkeiten des Schilder- und Lichtreklamehersteller-Handwerks meisterhaft verrichtet.</p><p>(2) Die Prüfung in Teil I gliedert sich in folgende Prüfungsbereiche: <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>ein Meisterprüfungsprojekt nach <a href="/bund/schilichtmstrv/4" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Meisterprüfungsprojekt" data-lli="2" target="_blank">§ 4</a> und ein darauf bezogenes Fachgespräch nach <a href="/bund/schilichtmstrv/5" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Fachgespräch" data-lli="1" target="_blank">§ 5</a> sowie</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>eine Situationsaufgabe nach <a href="/bund/schilichtmstrv/6" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Situationsaufgabe" data-lli="0" target="_blank">§ 6</a>.</div></dd></dl></p>

Ziel und Gliederung der Prüfung in Teil I

<p>(1) Die Situationsaufgabe orientiert sich an einem Kundenauftrag und vervollständigt für die Meisterprüfung den Nachweis der beruflichen Handlungskompetenz im Schilder- und Lichtreklamehersteller-Handwerk.</p><p>(2) Die Situationsaufgabe wird nach Maßgabe der Vorschriften der Meisterprüfungsverfahrensverordnung festgelegt. Dabei sind folgende Arbeiten durchzuführen: <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>Folienapplikationen auf zwei dreidimensionalen Kraftfahrzeugbauteilen, wobei eine im Digitaldruck bedruckte und laminierte Folie sowie eine unifarbene Folie ohne Luftkanaltechnik appliziert werden und</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>Erstellung eines Objektes, bestehend aus zwei Platten, dabei haben diese je eine Fläche von mindestens 700 Millimetern mal 700 Millimetern: <dl><dt style="float: left;">a)</dt><dd><div>auf die erste mit Putz beschichtete Platte, dessen Putzkörnung mindestens 2 Millimeter beträgt, ein manuell gezeichnetes Monogramm, Logo oder Piktogramm mittels Pause, Schablonier-Technik oder ähnlicher Technik übertragen und zweifarbig auslegen sowie</div></dd><dt style="float: left;">b)</dt><dd><div>auf der zweiten Platte mit frei wählbarer Oberflächenbeschichtung folgende Tätigkeit ausführen: <dl><dt style="float: left;">aa)</dt><dd><div>einen Profilbuchstaben oder Vollmaterialbuchstaben oder eine Glasplatte mit Blattmetall belegen und montieren oder</div></dd><dt style="float: left;">bb)</dt><dd><div>einen dreifarbigen Siebdruck mit Passer auf ein Schild, das mindestens eine Materialstärke von 3 Millimetern aufweist und dessen Material frei wählbar ist, oder auf einen textilen Werkstoff drucken und montieren.</div></dd></dl></div></dd></dl></div></dd></dl>Bei der Gestaltung der zweiten Platte nach Satz 2 Nummer 2 Buchstabe b wählt der Meisterprüfungsausschuss eine der Teilarbeiten nach Satz 2 Nummer 2 Buchstabe b Doppelbuchstabe aa oder Doppelbuchstabe bb aus. Die Platten sind unter Beachtung der Grundsätze von Farbigkeit und Formensprache zu verbinden. Dabei ist die Technik des Zusammenbaus der Einzelplatten zum Objekt frei wählbar.</p><p>(3) Für die Bearbeitung der Situationsaufgabe stehen dem Prüfling höchstens 8 Stunden zur Verfügung.</p><p>(4) Jede Teilarbeit nach Absatz 2 Satz 2 Nummer 1 bis 2 wird gesondert bewertet. Die Bewertungen der Teilarbeiten nach Absatz 2 Satz 2 Nummer 1 und 2 sind wie folgt zu gewichten: <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>Absatz 2 Satz 2 Nummer 1 mit 40 Prozent,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>Absatz 2 Satz 2 Nummer 2 mit 60 Prozent, wobei die Gesamtbewertung der unter Buchstaben a und b ausgeführten Teilarbeiten dem arithmetischen Mittel der Bewertung entspricht.</div></dd></dl></p>

Situationsaufgabe

<p>(1) Im Fachgespräch hat der Prüfling nachzuweisen, dass er in der Lage ist, <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>die fachlichen Zusammenhänge aufzuzeigen, die dem Meisterprüfungsprojekt zugrunde liegen,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>Kunden zu beraten und dabei den jeweiligen Kundenwunsch sowie wirtschaftliche, rechtliche, technische und gestalterische Gesichtspunkte in das Beratungsgespräch einzubeziehen,</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>sein Vorgehen bei der Planung und Durchführung des Meisterprüfungsprojekts zu begründen sowie</div></dd><dt style="float: left;">4.</dt><dd><div>mit dem Meisterprüfungsprojekt verbundene berufsbezogene Probleme sowie deren Lösungen darzustellen und dabei aktuelle Entwicklungen im Schilder- und Lichtreklamehersteller-Handwerk zu berücksichtigen.</div></dd></dl></p><p>(2) Das Fachgespräch soll höchstens 30 Minuten dauern.</p>

Fachgespräch

<p>(1) Der Prüfling hat ein Meisterprüfungsprojekt durchzuführen, das einem Kundenauftrag entspricht. Das Meisterprüfungsprojekt besteht aus Planungs-, Durchführungs-, Kontroll- und Dokumentationsarbeiten.</p><p>(2) Als Meisterprüfungsprojekt sind die Arbeiten nach den folgenden Sätzen durchzuführen. Eine körperhafte, aktiv leuchtende oder beleuchtete Werbeanlage unter Berücksichtigung der Nutzungsanforderung, des Kundenwunsches sowie der technischen Durchführbarkeit herzustellen. Dies umfasst: <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>die Planung mit <dl><dt style="float: left;">a)</dt><dd><div>Entwurfspräsentation mit Tag- und Nachtwirkung,</div></dd><dt style="float: left;">b)</dt><dd><div>mehrdimensionaler Produktionszeichnung als Dreitafelprojektion,</div></dd><dt style="float: left;">c)</dt><dd><div>Begründung der Gestaltung,</div></dd><dt style="float: left;">d)</dt><dd><div>Begründung der Materialauswahl,</div></dd><dt style="float: left;">e)</dt><dd><div>Befestigungskonzept,</div></dd><dt style="float: left;">f)</dt><dd><div>Schalt- und Belegungsplan,</div></dd><dt style="float: left;">g)</dt><dd><div>Gefährdungsbeurteilung für die Montagearbeiten,</div></dd><dt style="float: left;">h)</dt><dd><div>Kalkulation und Angebot,</div></dd></dl></div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>die Durchführung mit Herstellung einer aktiv leuchtenden oder beleuchteten Werbeanlage sowie</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>die Kontrolle mit <dl><dt style="float: left;">a)</dt><dd><div>Dokumentation,</div></dd><dt style="float: left;">b)</dt><dd><div>Nachkalkulation,</div></dd><dt style="float: left;">c)</dt><dd><div>nach allgemein anerkannten Regeln der Technik erstelltem Prüfprotokoll und</div></dd><dt style="float: left;">d)</dt><dd><div>dokumentierter Präsentation.</div></dd></dl></div></dd></dl></p><p>(3) Die Anforderungen an das jeweilige Meisterprüfungsprojekt werden nach Maßgabe der Vorschriften der Meisterprüfungsverfahrensverordnung festgelegt.</p><p>(4) Anhand der Anforderungen erarbeitet der Prüfling ein Umsetzungskonzept für den Kundenauftrag einschließlich einer Schätzung hinsichtlich des Zeit- und Materialbedarfs. Das Umsetzungskonzept hat er vor der Durchführung des Meisterprüfungsprojekts dem Meisterprüfungsausschuss zur Freigabe vorzulegen. Der Meisterprüfungsausschuss prüft, ob das Umsetzungskonzept den Anforderungen entspricht.</p><p>(5) Für die Bearbeitung des Meisterprüfungsprojekts stehen dem Prüfling fünf Arbeitstage zur Verfügung.</p><p>(6) Für die Bewertung des Meisterprüfungsprojekts werden die einzelnen Bestandteile wie folgt gewichtet: <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>die Planungsarbeiten anhand der Planungsunterlagen, bestehend aus Entwurf mit Tag- und Nachtwirkung, mehrdimensionaler Produktionszeichnung als Dreitafelprojektion, Begründung der Gestaltung, Begründung der Materialauswahl, Befestigungskonzept, Schalt- und Belegungsplan, Gefährdungsbeurteilung für die Montagearbeiten, sowie Kalkulation, mit 30 Prozent,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>die Durchführungsarbeiten mit 60 Prozent und</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>die Kontroll- und die Dokumentationsarbeiten anhand der Dokumentationsunterlagen, bestehend aus dem nach allgemein anerkannten Regeln der Technik erstellten Prüfprotokoll, der dokumentierten Präsentation und der Nachkalkulation, mit 10 Prozent.</div></dd></dl></p>

Meisterprüfungsprojekt

Gegenstand

Meisterprüfungsberufsbild

Gewichtung, Bestehen der Prüfung in Teil I

Ziel und Gliederung der Prüfung in Teil II

Handlungsfeld „Anforderungen von Kunden eines Betriebs im Schilder- und Lichtreklamehersteller-Handwerk analysieren, Lösungen erarbeiten und anbieten“

Handlungsfeld „Leistungen eines Betriebs im Schilder- und Lichtreklamehersteller-Handwerk erbringen, kontrollieren und übergeben“

Handlungsfeld „Einen Betrieb im Schilder- und Lichtreklamehersteller- Handwerk führen und organisieren“

Gewichtung, Bestehen der Prüfung in Teil II

Allgemeine Prüfungs- und Verfahrensregelungen, weitere Regelungen zur Meisterprüfung

Übergangsvorschrift

Inkrafttreten, Außerkrafttreten

Bundesrecht Deutschland

§ 3 SchiLichtMstrV

Ziel und Gliederung der Prüfung in Teil I