ANHANG III RL 2013/51/Euratom
ÜBERWACHUNG IM HINBLICK AUF DIE RICHTDOSIS UND DIE LEISTUNGSMERKMALE DER ANALYSE
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1.
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Überwachung der Einhaltung der RD
Die Mitgliedstaaten können verschiedene zuverlässige Prüfstrategien anwenden, um das Vorhandensein von Radioaktivität in Wasser für den menschlichen Gebrauch anzugeben. Diese Strategien können die Prüfung auf bestimmte Radionuklide oder auf ein einzelnes Radionuklid oder die Prüfung der Brutto-Alpha-Aktivität oder der Brutto-Beta-Aktivität umfassen.- a)
- Prüfung auf bestimmte Radionuklide oder ein einzelnes Radionuklid
Wenn eine der Aktivitätskonzentrationen 20 % des entsprechenden abgeleiteten Wertes übersteigt oder wenn die Tritiumkonzentration den in Anhang I genannten Parameterwert übersteigt, ist eine Analyse zusätzlicher Radionuklide erforderlich. Welche Radionuklide zu messen sind, legen die Mitgliedstaaten unter Berücksichtigung aller relevanten Informationen über mögliche Radioaktivitätsquellen fest.- b)
- Prüfstrategien für die Brutto-Alpha-Aktivität und die Brutto-Beta-Aktivität
Die Mitgliedstaaten können Prüfstrategien für die Brutto-Alpha-Aktivität und die Brutto-Beta-Aktivität(1) anwenden, um den Parameterwert für die Richtdosis zu überwachen. Zu diesem Zweck sind Prüfniveaus für die Brutto-Alpha-Aktivität oder die Brutto-Beta-Aktivität festzulegen. Das empfohlene Prüfniveau für die Brutto-Alpha-Aktivität beträgt 0,1 Bq/l. Das empfohlene Prüfniveau für die Brutto-Beta-Aktivität beträgt 1,0 Bq/l. Liegen die Brutto-Alpha-Aktivität und die Brutto-Beta-Aktivität unter 0,1 Bq/l bzw. 1,0 Bq/l, kann der Mitgliedstaat davon ausgehen, dass die Richtdosis unter dem Parameterwert von 0,1 mSv liegt und keine weiteren radiologischen Untersuchungen erforderlich sind, wenn nicht aus anderen Informationsquellen bekannt ist, dass bestimmte Radionuklide in dem Wasser vorhanden sind und voraussichtlich zu einer Richtdosis von über 0,1 mSv führen. Liegt die Brutto-Alpha-Aktivität über 0,1 Bq/l oder die Brutto-Beta-Aktivität über 1,0 Bq/l, ist eine Analyse auf spezifische Radionuklide erforderlich. Die Mitgliedstaaten können alternative Prüfniveaus für die Brutto-Alpha-Aktivität und die Brutto-Beta-Aktivität festlegen, wenn sie nachweisen können, dass diese alternativen Niveaus mit der Richtdosis von 0,1 mSv im Einklang stehen. Welche Radionuklide zu messen sind, legen die Mitgliedstaaten unter Berücksichtigung aller relevanten Informationen über mögliche Radioaktivitätsquellen fest. Da erhöhte Tritiumwerte ein Anzeichen dafür sein können, dass andere künstliche Radionuklide vorhanden sind, sollten Tritium, die Brutto-Alpha-Aktivität und die Brutto-Beta-Aktivität in derselben Probe gemessen werden.- 2.
- Berechnung der RD
Die RD wird berechnet anhand der gemessenen Radionuklidkonzentrationen und der Dosiskoeffizienten in Anhang III Tabelle A der Richtlinie 96/29/Euratom oder neuerer, von den zuständigen Behörden des Mitgliedstaats anerkannter Angaben auf der Grundlage der jährlichen Wasseraufnahme (730 l für Erwachsene). Trifft die folgende Formel zu, können die Mitgliedstaaten davon ausgehen, dass die RD unter dem Parameterwert von 0,1 mSv liegt und keine weitere Untersuchung erforderlich ist:- Ci(obs)=
- beobachtete Konzentration des Radionuklids i
- Ci(der)=
- abgeleitete Konzentration des Radionuklids i
- n=
- Anzahl der nachgewiesenen Radionuklide
Ursprung | Nuklid | Abgeleitete Konzentration |
---|---|---|
Natürlich | U-238(3) | 3,0 Bq/l |
U-234(3) | 2,8 Bq/l | |
Ra-226 | 0,5 Bq/l | |
Ra-228 | 0,2 Bq/l | |
Pb-210 | 0,2 Bq/l | |
Po-210 | 0,1 Bq/l | |
Künstlich | C-14 | 240 Bq/l |
Sr-90 | 4,9 Bq/l | |
Pu-239/Pu-240 | 0,6 Bq/l | |
Am-241 | 0,7 Bq/l | |
Co-60 | 40 Bq/l | |
Cs-134 | 7,2 Bq/l | |
Cs-137 | 11 Bq/l | |
I-131 | 6,2 Bq/l |
- 3.
- Leistungsmerkmale und Analysemethoden
Im Fall der folgenden Parameter und Radionuklide muss die angewandte Analysemethode mindestens geeignet sein, die Aktivitätskonzentrationen mit der nachstehend angegebenen Nachweisgrenze zu messen:Parameter und Radionuklide | Nachweisgrenze (Anm. 1, 2) | Anmerkungen |
---|---|---|
Tritium | 10 Bq/l | Anm. 3 |
Radon | 10 Bq/l | Anm. 3 |
Brutto-Alpha-Aktivität | 0,04 Bq/l | Anm. 4 |
Brutto-Beta-Aktivität | 0,4 Bq/l | Anm. 4 |
U-238 | 0,02 Bq/l | |
U-234 | 0,02 Bq/l | |
Ra-226 | 0,04 Bq/l | |
Ra-228 | 0,02 Bq/l | Anm. 5 |
Pb-210 | 0,02 Bq/l | |
Po-210 | 0,01 Bq/l | |
C-14 | 20 Bq/l | |
Sr-90 | 0,4 Bq/l | |
Pu-239/Pu-240 | 0,04 Bq/l | |
Am-241 | 0,06 Bq/l | |
Co-60 | 0,5 Bq/l | |
Cs-134 | 0,5 Bq/l | |
Cs-137 | 0,5 Bq/l | |
I-131 | 0,5 Bq/l |
Fußnote(n):
- (1)
Die Brutto-Beta-Aktivität kann gegebenenfalls durch die Rest-Beta-Aktivität nach Abzug der K-40-Aktivitätskonzentration ersetzt werden.
- (2)
Diese Tabelle enthält die häufigsten natürlichen und künstlichen Radionuklide. Hierbei handelt es sich um genaue Werte, die für eine Dosis von 0,1 mSv und eine jährliche Aufnahme von 730 Litern anhand der Dosiskoeffizienten in Anhang III Tabelle A der Richtlinie 96/29/Euratom berechnet wurden. Die abgeleiteten Konzentrationen für andere Radionuklide können auf der gleichen Grundlage berechnet werden, und die Werte können anhand von neueren, von den zuständigen Behörden des Mitgliedstaats anerkannten Angaben aktualisiert werden.
- (3)
Diese Tabelle berücksichtigt nur die radiologischen Eigenschaften von Uran, nicht seine chemische Toxizität.
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