ANHANG I RL 78/764/EWG
BEGRIFFSBESTIMMUNGEN
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1.
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Führersitz
„Führersitz” ist der einer einzigen Person Platz bietende Sitz, der für den Führer bestimmt ist, wenn dieser die Zugmaschine führt.- 2.
- Sitzfläche
„Sitzfläche” ist die nahezu horizontale Fläche des Sitzes, die die sitzende Haltung des Führers ermöglicht.- 3.
- Rückenlehne des Sitzes
„Rückenlehne des Sitzes” ist die nahezu vertikale Fläche des Sitzes, die dem Führer als Rückenstütze dient.- 4.
- Seitliche Halteelemente des Sitzes
„Seitliche Halteelemente des Sitzes” sind Vorrichtungen oder Formgestaltung des Sitzes zur Vermeidung eines seitlichen Rutschens des Führers.- 4.1.
- Armlehnen des Sitzes
„Armlehnen des Sitzes” sind die Stützvorrichtungen für die Arme des sitzenden Führers zu beiden Seiten des Sitzes.- 5.
- Sitzbezugspunkt (S)
„Sitzbezugspunkt (S)” ist der Punkt in der Längsmittelebene des Sitzes, in dem sich die Tangentialebene am unteren Teil der gepolsterten Rückenlehne mit einer Horizontalebene auf der Sitzoberfläche schneidet; diese Horizontalebene schneidet ihrerseits die Oberfläche des Sitzes 150 mm vor dem Sitzbezugspunkt (S) (vgl. Anhang II Anlage 1).- 6.
- Tiefe der Sitzfläche
„Tiefe der Sitzfläche” ist der horizontale Abstand zwischen dem Sitzbezugspunkt (S) und der Vorderkante der Sitzfläche.- 7.
- Breite der Sitzfläche
„Breite der Sitzfläche” ist der horizontale Abstand zwischen den Außenkanten der Sitzfläche, gemessen vertikal zur Längsmittelebene des Sitzes.- 8.
- Einstellbereich des Sitzes entsprechend dem Führergewicht
„Einstellbereich des Sitzes entsprechend dem Führergewicht” ist der Bereich zwischen den beiden Gewichten, die den mittleren Werten der Federkennlinie entsprechen, die für den leichtesten und den schwersten Führer berechnet werden.- 9.
- Federweg
„Federweg” ist der vertikale Abstand zwischen der höchsten Lage und der Lage, die ein Punkt auf der Sitzfläche in der Längs-Mittelebene 200 mm vor dem Sitzbezugspunkt zu einem bestimmten Zeitpunkt einnimmt.- 10.
- Schwingung
„Schwingung” ist die Aufwärts- und Abwärts-Bewegung des Führersitzes.- 11.
- Schwingungsbeschleunigung (a)
„Schwingungsbeschleunigung (a)” ist das zweite Differential des Federweges bezogen auf die Zeit.- 12.
- Effektivwert der Beschleunigung (aeff)
Effektivwert der Beschleunigung (aeff)) ist die zweite Wurzel aus dem zeitlichen Mittelwert des Quadrats der Beschleunigungen.- 13.
- Spektrale Leistungsdichte (Φ)
Spektrale Leistungsdichte (Φ) ist der Quotient aus dem Quadrat des Effektivwertes der Beschleunigung (aeff), gemessen hinter Terzfiltern, dividiert durch die Bandbreite dieser Filter.- 13.
- Bewertete Schwingungsbeschleunigung (aw)
Bewertete Schwingungsbeschleunigung (aw) ist die mit Hilfe eines Bewertungsfilters nach den Vorschriften des Punktes 2.5.3.3.5.2 von Anhang II gewichtete Schwingungsbeschleunigung.- awS:
- ist der Effektivwert der bewerteten Schwingungsbeschleunigung am Sitz, gemessen auf dem Prüfstand oder auf einer genormten Versuchsstrecke.
- awB:
- ist der Effektivwert der bewerteten Schwingungsbeschleunigung an der Sitzbefestigung, gemessen auf dem Prüfstand.
:a wB * - ist der Bezugswert zum Effektivwert der bewerteten Schwingungsbeschleunigung an der Sitzbefestigung.
:a wS * - ist der korrigierte Effektivwert der bewerteten Schwingungsbeschleunigung am Sitz, gemessen auf dem Prüfstand.
:a wF * - ist der Effektivwert der bewerteten Schwingungsbeschleunigung an der Sitzbefestigung, gemessen auf einer genormten Versuchsstrecke.
- 14.
- Schwingungsverhältnis
„Schwingungsverhältnis” ist das Verhältnis der bewerteten Schwingungsbeschleunigung des Führersitzes zu der an der Sitzbefestigung entsprechend Anhang II Ziffer 2.5.3.3.2 gemessenen Beschleunigung.- 15.
- Schwingungsklasse
„Schwingungsklasse” ist die Klasse bzw. Gruppe von Zugmaschinen, die gleiche Schwingungsmerkmale aufweisen.- 16.
- Zugmaschine der Kategorie A
„Zugmaschine der Kategorie A” ist die Zugmaschine, die sich aufgrund ähnlicher Konstruktionsmerkmale einer bestimmten Schwingungsklasse zuordnen läßt.16.1. Diese Zugmaschinen weisen folgende Merkmale auf:Anzahl der Achsen: zwei,
Federung: Hinterachse ungefedert.
Anzahl der Achsen: zwei,
Federung: Hinterachse ungefedert.
16.2. Die Zugmaschinen der Kategorie A werden in drei Klassen aufgeteilt:- Klasse I:
- Zugmaschinen mit einem Leergewicht bis 3600 kg,
- Klasse II:
- Zugmaschinen mit einem Leergewicht zwischen 3600 kg und 6500 kg,
- Klasse III:
- Zugmaschinen mit einem Leergewicht von mehr als 6500 kg.
- 18.
- Bezugs-Zugmaschine
„Bezugs-Zugmaschine” ist die Zugmaschine, die spezifische Schwingungen aufweist, anhand deren die Sollwerte für den Versuch am Schwingungsprüfstand für einen Sitz ermittelt werden können, der für Zugmaschinen einer bestimmten Schwingungsklasse bestimmt ist.18.1. Die spektrale Leistungsdichte der Beschleunigung der vertikalen Schwingung an der Sitzbefestigung der Bezugs-Zugmaschine muß die in Anhang II, Anlagen 9 und 10, angegebenen Bedingungen erfüllen.
18.2. Unter dem Vorbehalt, daß die Bedingung unter Punkt 18.1 erfüllt ist, muß die Bezugs-Zugmaschine den in der nachstehenden Tabelle angegebenen Werten entsprechen.
Klasse I | Klasse II | Toleranzen(1) | |
---|---|---|---|
Leergewicht in kg | 3040 | 4750 | ± 5 % |
| 1300 | 1830 | ± 5 % |
| 1740 | 2920 | ± 5 % |
Bereifung vorn | 7,50-18 | 12,4/11-28 | |
Bereifung hinten | 16,9/14-34 | 16,9/14-38 | |
Luftdruck vorn in bar(2) | 2,0 | 1,5 | + 0,1 bar |
Luftdruck hinten in bar(2) | 1,1 | 1,3 | + 0,1 bar |
Radstand in mm | 2125 | 2590 | ± 10 % |
- 17.
- Zugmaschine der Kategorie B
„Zugmaschine der Kategorie B” ist eine Zugmaschine, die sich keiner Schwingungsklasse der Kategorie A zuordnen läßt.- 18.
- Sitze des gleichen Typs
„Sitze des gleichen Typs” sind Sitze, die untereinander keine wesentlichen Unterschiede aufweisen. Sie können sich jedoch in folgenden Punkten unterscheiden:18.1. Abmessungen;
18.2. Lage und Neigung der Rückenlehne;
18.3. Neigung der Sitzfläche;
18.4. Längen- und Höheneinstellung.
Fußnote(n):
- (1)
Diese Toleranzen dürfen nur überschritten werden, wenn die Bedingung unter Punkt 18.1 erfüllt werden muß.
- (2)
Diese Werte gelten für Diagonalreifen. Bei Verwendung von Radialreifen ist der Luftdruck um 15 % zu erhöhen.
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