ANHANG VO (EG) 2001/1619
NORM FÜR ÄPFEL UND BIRNEN
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I.
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BEGRIFFSBESTIMMUNG
Diese Norm gilt für Äpfel und Birnen der aus Malus domestica Borkh. und Pyrus communis L. hervorgegangenen Anbausorten zur Lieferung in frischem Zustand an den Verbraucher. Äpfel und Birnen für die industrielle Verarbeitung fallen nicht darunter.- II.
- BESTIMMUNGEN BETREFFEND DIE GÜTEEIGENSCHAFTEN
Die Norm bestimmt die Güteeigenschaften, die Äpfel und Birnen nach Aufbereitung und Verpackung aufweisen müssen.- A.
- Mindesteigenschaften
In allen Klassen müssen Äpfel und Birnen, vorbehaltlich besonderer Bestimmungen für jede Klasse und der zulässigen Toleranzen, sein:- —
ganz;
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gesund; ausgeschlossen sind Erzeugnisse mit Fäulnisbefall oder anderen Mängeln, die sie zum Verzehr ungeeignet machen;
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sauber; praktisch frei von sichtbaren Fremdstoffen;
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praktisch frei von Schädlingen;
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praktisch frei von Schäden durch Schädlinge;
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frei von anomaler äußerer Feuchtigkeit;
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frei von fremdem Geruch und/oder Geschmack.
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die Reifung fortsetzen können, damit der nach den jeweiligen Sortenmerkmalen angemessene Reifegrad erreicht werden kann(1),
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Transport und Hantierung aushalten und
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in zufriedenstellendem Zustand am Bestimmungsort ankommen.
- B.
- Klasseneinteilung
Äpfel und Birnen werden in die drei nachstehend definierten Klassen eingeteilt:- i)
Klasse Extra
Äpfel und Birnen dieser Klasse müssen von höchster Qualität sein. Sie müssen die sortentypische Form, Größe und Färbung aufweisen(2) und einen unverletzten Stiel besitzen. Das Fruchtfleisch muss frei von allen Mängeln sein. Sie dürfen keine Mängel aufweisen mit Ausnahme sehr leichter oberflächlicher Fehler, sofern diese das allgemeine Aussehen der Erzeugnisse und ihre Qualität, Haltbarkeit und Aufmachung im Packstück nicht beeinträchtigen. Die Birnen dürfen nicht grießig sein.- ii)
Klasse I
Äpfel und Birnen dieser Klasse müssen von guter Qualität sein. Sie müssen die sortentypische Form, Größe und Färbung aufweisen(3). Das Fruchtfleisch muss frei von allen Mängeln sein. Die folgenden leichten Fehler sind jedoch zulässig, sofern diese das allgemeine Aussehen der Erzeugnisse und ihre Qualität, Haltbarkeit und Aufmachung im Packstück nicht beeinträchtigen:- —
ein leichter Formfehler,
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ein leichter Entwicklungsfehler,
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ein leichter Farbfehler,
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leichte Schalenfehler, innerhalb nachstehender Grenzen:
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längliche Fehler bis zu 2 cm Länge;
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sonstige Fehler bis zu einer Gesamtfläche von 1 cm2, ausgenommen Schorfflecken (Venturia inaequalis), die insgesamt nicht größer als 0,25 cm2 sein dürfen;
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leichte, nicht verfärbte Druckstellen bis zu einer Gesamtfläche von 1 cm2.
- iii)
Klasse II
Zu dieser Klasse gehören Äpfel und Birnen, die nicht in die höheren Klassen eingestuft werden können, die aber den vorstehend definierten Mindesteigenschaften entsprechen(4). Das Fruchtfleisch muss frei von größeren Mängeln sein. Die folgenden Fehler sind zulässig, sofern die Früchte ihre wesentlichen Merkmale hinsichtlich Qualität, Haltbarkeit und Aufmachung behalten:- —
Formfehler,
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Entwicklungsfehler,
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Farbfehler,
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Schalenfehler, innerhalb nachstehender Grenzen:
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längliche Fehler bis zu 4 cm Länge,
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sonstige Fehler bis zu einer Gesamtfläche von 2,5 cm2, einschließlich leicht verfärbter Druckstellen, ausgenommen Schorfflecken (Venturia inaequalis), die insgesamt nicht größer als 1 cm2 sein dürfen.
- III.
- BESTIMMUNGEN BETREFFEND DIE GRÖSSENSORTIERUNG
Die Größe wird nach dem größten Querdurchmesser oder nach dem Gewicht bestimmt. In letzterem Fall ist das Mindestgewicht jedoch so festzusetzen, dass sämtliche Früchte den jeweiligen nachstehend angegebenen Mindestdurchmesser erreichen. Für alle Klassen sind folgende Mindestdurchmesser vorgeschrieben:(in mm) | |||
Extra | Klasse I | Klasse II | |
---|---|---|---|
Großfrüchtige Sorten (5) | 70 | 65 | 65 |
Andere Sorten | 60 | 55 | 55 |
Großfrüchtige Sorten (5) | 60 | 55 | 55 |
Andere Sorten | 55 | 50 | 45 |
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5 mm bei Früchten der Klasse Extra und Früchten der Klassen I und II, die in Reihen und Lagen gepackt sind(6).
- —
10 mm bei Früchten der Klasse I, die lose im Packstück oder in Fertigpackungen verpackt sind(7).
- IV.
- BESTIMMUNGEN BETREFFEND DIE TOLERANZEN
Güte- und Größentoleranzen sind in jedem Packstück für Erzeugnisse zulässig, die nicht den Anforderungen der angegebenen Klasse genügen.- A.
- Gütetoleranzen
- i)
- Klasse Extra
5 % nach Anzahl oder Gewicht Äpfel oder Birnen, die nicht den Eigenschaften der Klasse entsprechen, die aber denen der Klasse I — in Ausnahmefällen einschließlich der Toleranzen der Klasse I — genügen.- ii)
- Klasse I
10 % nach Anzahl oder Gewicht Äpfel oder Birnen, die nicht den Eigenschaften der Klasse entsprechen, die aber denen der Klasse II — in Ausnahmefällen einschließlich der Toleranzen der Klasse II — genügen. Diese Toleranz gilt jedoch nicht für Birnen ohne Stiel.- iii)
- Klasse II
10 % nach Anzahl oder Gewicht Äpfel oder Birnen, die weder den Eigenschaften der Klasse noch den Mindesteigenschaften entsprechen; ausgenommen sind jedoch Früchte mit Fäulnisbefall, stärkeren Quetschungen oder anderen Mängeln, die sie zum Verzehr ungeeignet machen. Innerhalb dieser Toleranz sind höchstens 2 % nach Anzahl und Gewicht Früchte mit folgenden Fehlern zulässig:- —
bedeutender Befall durch Korkfleckenkrankheit (Stippigkeit) oder Glasigkeit,
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leichte Verletzungen oder nicht vernarbte Risse,
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sehr leichte Fäulnisstellen,
- —
Vorhandensein von Schädlingen im Inneren der Frucht und/oder durch Schädlinge verursachte Schäden des Fruchtfleisches.
- B.
- Größentoleranzen
In allen Klassen:- a)
- für Früchte, die den Regeln der Gleichmäßigkeit unterliegen: 10 % nach Anzahl oder Gewicht Früchte, die der nächsthöheren oder nächstniedrigeren als der auf dem Packstück angegebenen Größe entsprechen, wobei für Früchte der kleinsten Größe eine Höchstabweichung von 5 mm unter der Mindestgröße zulässig ist.
- b)
- für Früchte, die nicht den Regeln der Gleichmäßigkeit unterliegen: 10 % nach Anzahl oder Gewicht Früchte, die nicht die vorgeschriebene Mindestgröße erreichen, diese aber um höchstens 5 mm unterschreiten.
- V.
- BESTIMMUNGEN BETREFFEND DIE AUFMACHUNG
- A.
- Gleichmäßigkeit
Der Inhalt jedes Packstücks muss einheitlich sein und darf nur Äpfel oder Birnen gleichen Ursprungs, gleicher Sorte, gleicher Güte und gleicher Größe (falls nach Größen sortiert ist) sowie des gleichen Reifegrades umfassen. Für die Klasse Extra ist außerdem eine einheitliche Färbung vorgeschrieben. Im Fall von Äpfeln in Kleinpackungen für den Verkauf an den Verbraucher und mit einem Nettogewicht von höchstens 3 kg ist Einheitlichkeit hinsichtlich der Sorte nicht vorgeschrieben. Bei der Vermarktung verschiedener Apfelsorten in ein und derselben Verpackung ist der einheitliche Ursprung der Äpfel nicht erforderlich. Der sichtbare Teil des Inhalts des Packstücks muss für den Gesamtinhalt repräsentativ sein. Abweichend von den vorstehenden Bestimmungen können die unter diese Verordnung fallenden Erzeugnisse unter den Bedingungen der Verordnung (EG) Nr. 48/2003 der Kommission(8) in Verkaufsverpackungen mit einem Nettogewicht von weniger als drei Kilogramm mit frischem Obst und Gemüse anderer Sorten gemischt werden.- B.
- Verpackung
Die Äpfel und Birnen müssen so verpackt sein, dass sie angemessen geschützt sind. Das im Inneren des Packstücks verwendete Material muss neu, sauber und so beschaffen sein, dass es bei den Erzeugnissen keine äußeren oder inneren Veränderungen hervorrufen kann. Die Verwendung von Material, insbesondere von Papier oder Aufklebern mit Geschäftsangaben, ist zulässig, sofern zur Beschriftung oder Etikettierung ungiftige Farbe bzw. ungiftiger Klebstoff verwendet wird. Die Packstücke müssen frei von jeglichen Fremdstoffen sein.- C.
- Aufmachung
Früchte der Klasse Extra müssen in Reihen und Lagen verpackt sein.- VI.
- BESTIMMUNGEN BETREFFEND DIE KENNZEICHNUNG
Jedes Packstück muss zusammenhängend auf einer Seite folgende Angaben in lesbaren, unverwischbaren und von außen sichtbaren Buchstaben aufweisen:- A.
Identifizierung
Packer und/oder Absender: Name und Anschrift oder von einer amtlichen Stelle erteilte oder anerkannte kodierte Bezeichnung. Falls jedoch eine kodierte Bezeichnung verwendet wird, muss die Angabe „Packer und/oder Absender” (oder eine entsprechende Abkürzung) in unmittelbarem Zusammenhang mit der kodierten Bezeichnung angebracht sein.- B.
Art des Erzeugnisses
- —
„Äpfel” oder „Birnen” , wenn der Inhalt von außen nicht sichtbar ist,
- —
Name der Sorte oder gegebenenfalls der Sorten.
- C.
Ursprung des Erzeugnisses
Ursprungsland und — wahlfrei — Anbaugebiet oder nationale, regionale oder örtliche Bezeichnung. Im Fall einer für den Verkauf an den Verbraucher bestimmten Verpackung mit verschiedenen Apfelsorten unterschiedlichen Ursprungs gemäß Ziffer V Buchstabe A Absatz 3 ist für jede der betreffenden Apfelsorten das Ursprungsland anzugeben.- D.
Handelsmerkmale
- —
Klasse,
- —
Größe oder, bei in Lagen gepackten Früchten, Stückzahl.
Erfolgt die Angabe nach der Größe, so muss diese wie folgt ausgedrückt werden:
- a)
- bei Früchten, die den Regeln der Gleichmäßigkeit unterliegen, durch den Mindest- und den Höchstdurchmesser;
- b)
- bei Früchten, die den Regeln der Gleichmäßigkeit nicht unterliegen, durch den Durchmesser der kleinsten Frucht im Packstück, gefolgt von der Angabe „und darüber” oder „+” oder gegebenenfalls durch den Durchmesser der größten Frucht im Packstück.
- E.
Amtlicher Kontrollstempel (wahlfrei)
Fußnote(n):
- (1)
Aufgrund der sortentypischen Merkmale der Sorte Fuji bezüglich der Pflückreife ist eine radiale Glasigkeit zulässig, sofern sie sich auf den Bereich der Gefäßbündel der jeweiligen Frucht beschränkt.
- (2)
In der Anlage zu dieser Norm sind die Kriterien für Färbung und Berostung bei Äpfeln definiert und eine nichterschöpfende Liste der Sorten aufgeführt, für die die einzelnen Kriterien gelten.
- (3)
In der Anlage zu dieser Norm sind die Kriterien für Färbung und Berostung bei Äpfeln definiert und eine nichterschöpfende Liste der Sorten aufgeführt, für die die einzelnen Kriterien gelten.
- (4)
In der Anlage zu dieser Norm sind die Kriterien für Färbung und Berostung bei Äpfeln definiert und eine nichterschöpfende Liste der Sorten aufgeführt, für die die einzelnen Kriterien gelten.
- (5)
In der Anlage zu dieser Norm ist eine nichterschöpfende Liste der großfrüchtigen Sorten aufgeführt.
- (6)
Für Äpfel der Sorten Bramley's Seedling (Bramley, Triomphe de Kiel) und Horneburger darf der Unterschied im Durchmesser jedoch bis zu 10 mm betragen.
- (7)
Für Äpfel der Sorten Bramley's Seedling (Bramley, Triomphe de Kiel) und Horneburger darf der Unterschied im Durchmesser jedoch bis zu 20 mm betragen.
- (8)
ABl. L 7 vom 11.1.2003, S. 65.
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