ANHANG II VO (EG) 2003/437

DEFINITIONEN UND ZU MELDENDE STATISTIKEN

Unter der Überschrift jeder Definition befindet sich die Liste der Artikel oder Tabellen in der Verordnung, in denen ein Verweis auf den jeweiligen Begriff zu finden ist.

I.
DEFINITIONEN UND VARIABLEN VON ALLGEMEINEM BELANG

1.
Gemeinschaftsflughafen (Artikel 1 und 3)

Ein abgegrenztes Gebiet auf dem Land oder einem Gewässer in einem Mitgliedstaat, das den Bestimmungen des Vertrages unterliegt, entweder ganz oder teilweise für die Ankunft, den Abflug und die Bewegungen von Luftfahrzeugen am Boden bestimmt ist und gewerblichen Luftverkehrsdiensten offen steht (siehe -4-).

2.
Staatlicher Flug (Artikel 1 und Tabelle C1)

Jeder Flug, der von einem Luftfahrzeug für die Streitkräfte, den Zoll, die Polizei oder andere staatliche Stellen mit hoheitlichen Aufgaben durchgeführt wird. Jeder Flug, der von staatlichen Stellen zu einem „staatlichen Flug” erklärt wird. Der Ausdruck „mit Ausnahme von Flügen von Staatsluftfahrzeugen” in Artikel 1 ist auszulegen als „mit Ausnahme von staatlichen Flügen” .

3.
Fluggasteinheit (Artikel 3 Absätze 3, 4 und 5)

Eine Fluggasteinheit entspricht entweder einem Fluggast oder 100 kg Fracht und Post. Für die Aufstellung der Liste der Gemeinschaftsflughäfen (siehe -1-) nach Artikel 3 Absatz 2 und hinsichtlich des in Artikel 3 Absatz 4 und 5 genannten Übergangszeitraums sind bei der Berechnung der Schwellen anhand von „Fluggasteinheiten” bei Gemeinschaftsflughäfen (siehe -1-) die Gesamtzahl der beförderten Fluggäste (siehe -16-) plus der Gesamtzahl der Fluggäste im ungebrochenen Durchgangsverkehr (siehe -18-) (einmal gezählt) plus der Gesamtzahl der Fracht- und Posteinladung/-ausladung (siehe -17-) zu berücksichtigen.

4.
Gewerblicher Luftverkehrdienst (Artikel 1 und Tabellen A1, B1, C1)

Ein Flug oder eine Reihe von Flügen zur öffentlichen Beförderung von Fluggästen und/oder Fracht und Post gegen Entgelt. Bei dem Luftverkehrsdienst kann es sich entweder um Linienverkehr (siehe -5-) oder Gelegenheitsverkehr (siehe -6-) handeln.

5.
Linienverkehr (Tabellen A1 und B1)

Der Linienverkehr (siehe -4-) richtet sich nach einem veröffentlichten Zeitplan oder erfolgt so regelmäßig und häufig, dass leicht eine systematische Folge von Flügen erkennbar ist. Hierzu zählen auch zusätzliche Flüge, die durch Überlastung von Linienflügen veranlasst werden.

6.
Gelegenheitsverkehr (Tabellen A1 und B1)

Ein gewerblicher Luftverkehrsdienst (siehe -4-), bei dem es sich nicht um Linienverkehr (siehe -5-) handelt.

7.
Passagierflüge (Tabellen A1 und B1)

Linienverkehr (siehe -5-)oder Gelegenheitsverkehr (siehe -6-), der von einem Luftfahrzeug durchgeführt wird, das mindestens einen Zahlgast befördert, sowie alle Flüge, die in veröffentlichten Zeitplänen als für Fluggäste offen stehend aufgeführt sind. Hierzu zählen auch Flüge, bei denen sowohl Zahlgäste als auch Zahlfracht und -post befördert werden.

8.
Nur-Fracht-/Postflüge (Tabellen A1 und B1)

Linienverkehr (siehe -5-) oder Gelegenheitsverkehr (siehe -6-), der mit Luftfahrzeugen durchgeführt wird, die andere Zahlladungen als Zahlgäste, d. h. Fracht und Post, befördern. Hierzu zählen nicht Flüge, auf denen mindestens ein Zahlgast befördert wird sowie Flüge, die in veröffentlichten Zeitplänen als für Zahlgäste offen stehend aufgeführt sind.

9.
Luftfahrtunternehmen (gewerbliche Luftverkehrsgesellschaft) (Tabellen A1, B1 und C1)

Ein Luftfahrtunternehmen mit einer gültigen Betriebslizenz zur Durchführung gewerblicher Flüge (siehe -13-). Haben Luftfahrtunternehmen ein Jointventure oder andere vertragliche Vereinbarungen geschlossen, aufgrund deren zwei oder mehr von ihnen für das Angebot und den Verkauf von Luftverkehrsprodukten auf einem Flug oder einer Flugkombination getrennt verantwortlich sind, so ist das den Flug tatsächlich ausführende Luftfahrtunternehmen anzugeben.

II.
DEFINITIONEN UND VARIABLEN FÜR TABELLE A1 (TEILSTRECKE)

10.
Teilstrecke (Tabelle A1)

Eine Teilstrecke ist die von einem Luftfahrzeug zurückgelegte Strecke zwischen Start und nächster Landung.

11.
Fluggäste an Bord (Tabelle A1)

Alle Fluggäste, die sich bei der Landung auf oder dem Start vom Meldeflughafen an Bord des Luftfahrzeugs befinden. Alle Zahlgäste und nicht zahlenden Fluggäste, die sich während einer Teilstrecke (siehe -10-) an Bord eines Luftfahrzeugs befinden. Hierzu zählen auch Fluggäste im ungebrochenen Durchgangsverkehr (siehe -18-) (Zählung bei Ankunft und Flug).

12.
Fracht und Post an Bord (Tabelle A1)

Sämtliche Fracht und Post, die sich bei der Landung auf oder dem Start vom Meldeflughafen an Bord des Luftfahrzeugs befinden. Sämtliche Fracht und Post, die sich auf einer Teilstrecke (siehe -10-) an Bord eines Luftfahrzeugs befinden. Hierzu zählen auch Fracht und Post in ungebrochenem Durchgangsverkehr (Zählung bei Ankunft und Abflug). Eingeschlossen sind Kurierdienstsendungen und Diplomatenpost. Ausgeschlossen ist das Fluggastgepäck.

13.
Gewerbliche Flüge (Tabelle A1)

Ein Flug, der zur öffentlichen Beförderung von Fluggästen und/oder Fracht und Post gegen Entgelt durchgeführt wird. In Tabelle A1 werden die gewerblichen Flüge aggregiert, um die anderen „Indikatorfelder” (Fluggäste an Bord (siehe -11-), Fracht und Post an Bord (siehe -12-) und verfügbare Fluggast-Sitzplätze (siehe -14-)) zu berechnen.

14.
Verfügbare Fluggast-Sitzplätze (Tabelle A1)

Die Gesamtzahl der jeweils zwischen den zwei Flughäfen einer Teilstrecke (siehe -10-) angebotenen Sitzplätze für Fluggäste. Auf einer Teilstrecke (siehe -10-) darf die Gesamtzahl der Zahlgäste die Gesamtzahl der verfügbaren Fluggast-Sitzplätze nicht übersteigen. Hierin eingeschlossen sind Sitzplätze, die bereits für eine Teilstrecke verkauft worden sind, d. h. solche, die von Fluggästen im ungebrochenen Durchgangsverkehr (siehe -18-) belegt sind. Ausgenommen sind Sitzplätze, die aufgrund der Höchstlastbegrenzungen nicht für die Beförderung von Fluggästen zur Verfügung stehen. Sind Angaben auf dieser Grundlage nicht verfügbar, so sollte eine der folgenden Schätzungen geliefert werden, und zwar in der angegebenen absteigenden Reihenfolge der Genauigkeit:
1.
die Sitzplatzaufteilung des jeweiligen Flugzeugs, ausgedrückt als Zahl der im Luftfahrzeug (gekennzeichnet durch dessen Luftfahrzeugkennung) verfügbaren Fluggast-Sitzplätze,
2.
die durchschnittliche Sitzaufteilung des Luftfahrzeugs, ausgedrückt als durchschnittliche Zahl der Fluggast-Sitzplätze, die in einem Luftfahrzeug dieses Typs bei dem jeweiligen Luftfahrtunternehmen verfügbar sind, und
3.
die durchschnittliche Sitzplatzaufteilung des Luftfahrzeugs, ausgedrückt als durchschnittliche Zahl von Fluggast-Sitzplätzen, die in einem Luftfahrzeug dieses Typs verfügbar sind.

III.
DEFINITIONEN UND VARIABLEN FÜR TABELLE B1 (STRECKENHERKUNFTS- UND STRECKENZIELVERKEHR) UND TABELLE C1 (FLUGHÄFEN)

15.
Streckenherkunfts- und Streckenzielverkehr (Tabelle B1)

Beförderungsleistung eines gewerblichen Luftverkehrsdienstes (siehe -4-), gekennzeichnet durch eine gleich bleibende Flugnummer und anhand des Abflug- und des Ankunftsorts nach Flughafenpaaren aufgeschlüsselt. Ist für Fluggäste, Fracht oder Post der Startflughafen nicht bekannt, sollte als Abflugort die Streckenherkunft des Luftfahrzeugs angegeben werden; dementsprechend ist für den Fall, dass der Ankunftsflughafen des Luftfahrzeugs nicht bekannt ist, das Streckenziel des Luftfahrzeugs als Ankunftsort anzugeben.

16.
Beförderte Fluggäste (Tabellen B1 und C1)

Alle Fluggäste auf einem bestimmten Flug (mit derselben Flugnummer), die nur einmal gezählt werden und nicht noch einmal für jede Teilstrecke (siehe -10-) des Fluges. Alle Zahlgäste und nicht zahlenden Fluggäste, deren Reise am Meldeflughafen beginnt oder endet, sowie umsteigende Fluggäste, die am Meldeflughafen zusteigen oder aussteigen. Ausgenommen sind Fluggäste im ungebrochenen Durchgangsverkehr (siehe -18-).

17.
Fracht- und Posteinladung/-ausladung (Tabellen B1 und C1)

Sämtliche Fracht und Post, die in ein Luftfahrzeug eingeladen oder aus ihm ausgeladen werden. Eingeschlossen sind Kurierdienstsendungen und Diplomatenpost. Ausgeschlossen ist das Fluggastgepäck. Ausgeschlossen sind Fracht und Post im ungebrochenen Durchgangsverkehr.

18.
Fluggäste im ungebrochenen Durchgangsverkehr (Tabelle C1)

Fluggäste, die nach einer kurzen Zwischenlandung ihre Reise mit demselben Flugzeug und einem Flug mit derselben Flugnummer wie der des Flugs, mit dem sie angekommen sind, fortsetzen. Für die Gesamtwerte der Flughafenstatistik sowie für die Berechnung der Fluggasteinheiten (siehe -3-), werden Fluggäste im ungebrochenen Durchgangsverkehr nur einmal gezählt. Fluggäste, die wegen technischer Probleme das Flugzeug wechseln, aber mit einem Flug mit derselben Flugnummer weiterreisen, werden als Fluggäste im ungebrochenen Durchgangsverkehr gezählt. Auf einigen Flügen mit Zwischenlandungen ändert sich die Flugnummer an einem bestimmten Flughafen, um anzuzeigen, dass der Übergang vom Hinflug zum Rückflug stattgefunden hat. Ein Beispiel hierfür ist ein Flug von Barcelona nach Hamburg, der vor dem Rückflug nach Barcelona über Frankfurt führt. Wenn in einem solchen Fall die Fluggäste ihre Reise an einen Zwischenlandeort mit demselben Luftfahrzeug fortsetzen, sind sie als Fluggäste im ungebrochenen Durchgangsverkehr zu zählen.

19.
Luftfahrzeugbewegungen insgesamt im gewerblichen Luftverkehr (Tabelle C1)

Alle Starts und Landungen für Flüge, die gegen Entgelt durchgeführt werden. Hierzu zählen auch gewerbliche Luftverkehrsdienste (siehe -4-) und generell die gesamte gewerbliche Luftfahrt.

20.
Luftfahrzeugbewegungen insgesamt (Tabelle C1)

Alle Starts und Landungen eines Luftfahrzeugs. Hierzu zählen die Luftfahrzeugbewegungen insgesamt im gewerblichen Luftverkehr (siehe -19-) sowie alle nicht gewerblichen Flüge. Ausgeschlossen sind staatliche Flüge (siehe -2-). Ausgeschlossen sind Aufsetzen und Durchstarten, Durchstarten und erfolglose Landeanflüge.

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