ANHANG A VO (EG) 2008/273

(normativ)

VORBEREITUNG DER GEPACKTEN SÄULE

A.1.
REAGENZIEN UND APPARATUR

A.1.1. Toluol (C6H5CH3)

A.1.2. Dimethyldichlorsilan-Lösung [Si(CH3)2Cl2] 50 ml Dimethyldichlorsilan werden in 283 ml Toluol (A.1.1) aufgelöst.

A.1.3. Kakaobutter-Lösung mit einer Massenfraktion von 5 % Kakaobutter in n-Hexan (4.4) oder n-Heptan (4.5)

A.1.4. Stationäre Phase, 3 % OV-1 auf 125 bis 150 μm (100 bis 120 mesh) Gas ChromQ(1)

Anmerkung: Die Korngrößenangabe wurde gemäß BS 410 (alle Teile) in Mikrometer umgerechnet [6].

A.1.5. Glassäule, Innendurchmesser 2 mm, Länge 500 mm, U-förmig

A.1.6. Apparatur, zum Befüllen der gepackten Säule

A.1.6.1. Aufgabesäule mit Schraubkappen, versehen mit einer Markierung, bis zu der die Säule mit der stationären Phase zu befüllen ist

A.1.6.2. Feines Sieb, Maschenweite etwa 100 μm, mit Schraubkappe zum Verschließen der Glassäule wie in Abbildung A.3 dargestellt

A.1.6.3. Silanisierte Glaswolle, deaktiviert

A.1.6.4. Vibrator zur gleichmäßigen Verteilung der stationären Phase beim Befüllen

A.1.6.5. Silanisierungssysteme, zum Silanisieren der Glasoberfläche der Säule

A.1.6.6. Woulff-Flasche

A.1.6.7. Wasser-Absaugpumpe

A.2.
SILANISIERUNG (DEAKTIVIERUNG DER GLASOBERFLÄCHE)

Nach dem Anschließen der Woulff-Flasche (A.1.6.6) an die Wasserstrahlpumpe (A.1.6.7) wird Schlauch 2 (siehe Abbildung A.1) in die Dimethyldichlorsilan-Lösung (A.1.2) getaucht. Die Säule (A.1.5) wird mit dieser Lösung befüllt, indem der Absperrhahn geschlossen wird. Nach dem erneuten Öffnen des Absperrhahns werden die beiden Schläuche wieder herausgenommen. Die Säule wird auf einem Ständer befestigt. Anschließend wird die Säule mit einer Pipette vollständig mit Dimethyldichlorsilan-Lösung (A.1.2) gefüllt.

Abbildung A.1

Legende
1
Schlauch 1
2
Schlauch 2
3
Wasserstrahlpumpe
4
Absperrhahn
5
Glassäule
6
Dimethyldichlorsilan und Toluol
Die Säule wird 20 bis 30 Minuten stehen gelassen. Danach wird die Woulff-Flasche durch einen Saugflasche ersetzt. Die Säule wird entleert, indem sie an die Wasserstrahlpumpe (A.1.6.7) angeschlossen wird (siehe Abbildung A.2). Die entleerte Säule wird anschließend mit 75 ml Toluol (A.1.1) und mit 50 ml Methanol (4.3) gespült, indem Schlauch 2 in das Lösungsmittel getaucht wird. Die gespülte Säule wird bei einer Temperatur von 100 °C etwa 30 Minuten im Ofen (5.6) getrocknet.

Abbildung A.2

Legende
1
Schlauch 1
2
Schlauch 2
3
Wasserstrahlpumpe
4
Filterflasche
5
Glassäule
6
Spülmittel

A.3.
BEFÜLLEN

Die Säule wird mit der in Abbildung A.3 dargestellten Apparatur befüllt. Die stationäre Phase (A.1.4) wird bis zur Marke in die Aufgabesäule (A.1.6.1) gegeben. Der Boden der zu befüllenden Glassäule wird mit einem etwa 1 cm langen Stopfen aus silanisierter und komprimierter Glaswolle (A.1.6.3) verschlossen. Die Säule wird mit einem feinen Sieb (A.1.6.2) verschlossen.

Abbildung A.3

Legende
1
Stickstoffeinlass
2
Aufgabesäule, bis zur Marke mit OV-1 zu füllen
3
Zu füllende Glassäule
4
Schraubkappe mit Filter; hier liegt der durch die Glasfaser und die stationäre Phase ausgeübte Druck an.
Die Säule wird unter Druck (300 kPa unter Stickstoffzufuhr) mit der stationären Phase befüllt. Zur Erzielung einer homogenen, gleichmäßigen und festen Packung ist während des Befüllens ein Vibrator in der Säule auf- und abzuführen. Nach dem Befüllen wird ein fester Stopfen aus silanisierter Glaswolle (A.1.6.3) auf das andere Ende der gepackten Säule gesetzt. Das überstehende Material wird abgeschnitten. Der Stopfen wird mit einem Spatel einige Millimeter in die Säule gedrückt.

A.4.
VORBEHANDLUNG

Um Verunreinigungen auszuschließen, darf das hintere Ende der Säule während der Durchführung der Schritte a bis c nicht mit dem Detektor verbunden werden. Die befüllte Säule (A.3) ist wie folgt vorzubehandeln:
a)
Die Säule wird 15 Minuten mit Stickstoff gespült (Durchfluss 40 ml/min); der GC-Ofen wird auf 50 °C eingestellt;
b)
die Säule wird mit 1 °C/min auf 355 °C erwärmt; der Stickstoffdurchfluss beträgt 10 ml/min;
c)
die Säulentemperatur von 355 °C wird 12 bis 15 Stunden aufrechterhalten;
d)
in die Säule wird zweimal 1 μl Kakaobutter-Lösung (A.1.3) injiziert; dabei ist das in Absatz 7.3.4.1 genannte Temperaturprogramm für die gepackte Säule zu berücksichtigen;

Anmerkung: Kakaobutter besteht nahezu ausschließlich aus den hoch siedenden C50- bis C56-Triglyceriden und reduziert daher den erforderlichen Aufwand für die Vorbehandlung der Säule entsprechend den jeweiligen Kalibrierfaktoren.

e)
im Laufe von 2 bis 3 Tagen werden zwanzigmal jeweils 0,5 μl einer gemäß 7.2 hergestellten Milchfettlösung injiziert; dabei sind die in Absatz 7.3.4.1 genannten Einstellungen für die gepackte Säule vorzunehmen.

Zur Analyse von Testproben dürfen ausschließlich Säulen mit Kalibrierfaktoren von etwa 1 verwendet werden. Die Kalibrierfaktoren sollten nicht größer als 1,20 sein.

Fußnote(n):

(1)

Beispiel eines geeigneten handelsüblichen Produkts; diese Angabe soll Benutzern dieser internationalen Norm zur Orientierung dienen und ist nicht dahin gehend auszulegen, dass die ISO oder der IDF dieses Produkt unterstützen würde.

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