ANHANG B VO (EU) 2014/431

JÄHRLICHE ENERGIESTATISTIKEN

In diesem Anhang werden der Erfassungsbereich, die Einheiten, der Berichtszeitraum, die Erhebungshäufigkeit, die Fristen und die Übermittlungsmodalitäten für die jährliche Erhebung von Energiestatistiken beschrieben. Begriffe, die nicht ausdrücklich in diesem Anhang bestimmt werden, werden in Anhang A erläutert.

1.
FESTE FOSSILE BRENNSTOFFE UND INDUSTRIELL ERZEUGTE GASE

1.1.
In Frage kommende Energieprodukte

Sofern nicht anders bestimmt, sind Daten zu allen folgenden Energieprodukten zu erheben:
EnergieproduktDefinition
1.
Anthrazit
Kohle mit hohem Inkohlungsgrad zur Verwendung in Industrie und Haushalten. Anthrazit enthält für gewöhnlich weniger als 10 % flüchtige Bestandteile und weist einen hohen Kohlenstoffgehalt auf (etwa 90 % fester Kohlenstoff). Sein oberer Heizwert liegt bei über 24000 kJ/kg, aschefrei.
2.
Kokskohle
Bituminöse Steinkohle, die zur Herstellung von Hochofenkoks geeignet ist. Ihr oberer Heizwert liegt bei über 24000 kJ/kg, aschefrei.
3.
Sonstige bituminöse Kohle

(Kesselkohle)

Kohle zur Dampferzeugung; umfasst alle Arten bituminöser Kohle außer Kokskohle und Anthrazit. Hat im Vergleich zu Anthrazit einen höheren Anteil an flüchtigen Bestandteilen (über 10 %) und einen niedrigeren Kohlenstoffgehalt (unter 90 % fester Kohlenstoff). Ihr oberer Heizwert liegt bei über 24000 kJ/kg, aschefrei. In Kokereien verwendete bituminöse Kohle ist als Kokskohle anzugeben.
4.
Subbituminöse Kohle
Nicht backende Kohle mit einem oberen Heizwert zwischen 20000 kJ/kg und 24000 kJ/kg, die mehr als 31 % flüchtige Bestandteile auf trockener, mineralstofffreier Basis enthält.
5.
Braunkohle
Nicht backende Kohle mit einem oberen Heizwert von unter 20000 kJ/kg und einem Gehalt von über 31 % an flüchtigen Bestandteilen auf trockener, mineralstofffreier Basis.
6.
Steinkohlenbriketts
Ein Brennstoffmaterial aus Feinkohle, das unter Zusatz eines Bindemittels in eine bestimmte Form gepresst wird. Wegen des zugesetzten Bindemittels kann die Menge der erzeugten Steinkohlenbriketts geringfügig größer sein als die Menge der im Umwandlungsprozess verbrauchten Kohle.
7.
Kokereikoks

Durch Verkokung von Kohle (hauptsächlich Kokskohle) bei hohen Temperaturen entstandenes festes Produkt mit einem niedrigen Anteil an Feuchtigkeit und flüchtigen Bestandteilen. Kokereikoks wird vorwiegend in der Eisen- und Stahlindustrie als Energieträger und als chemischer Zusatzstoff eingesetzt. Koksgrus und Gießereikoks werden ebenfalls zum Kokereikoks gezählt.

Ferner ist auch Halbkoks, ein durch Kohleverkokung bei niedrigen Temperaturen gewonnenes festes Erzeugnis, dieser Kategorie zuzurechnen. Halbkoks wird in Haushalten sowie in den Umwandlungsanlagen selbst als Brennstoff eingesetzt. Außerdem zählen auch Koks, Koksgrus und Halbkoks aus Braunkohle zu dieser Position.

8.
Gaskoks
Steinkohle-Nebenprodukt, das in Gaswerken zur Erzeugung von Stadtgas eingesetzt wird; Gaskoks wird zur Erzeugung von Heizwärme genutzt.
9.
Kohlenteer
Entsteht bei der Verkokung von bituminöser Kohle. Kohlenteer fällt entweder als flüssiges Nebenprodukt der Kokserzeugung durch Destillation in der Kokerei an oder wird aus Braunkohle hergestellt ( „Schwelteer” ). Aus Kohlenteer können durch Destillation weitere organische Erzeugnisse gewonnen werden (z. B. Benzol, Toluol, Naphthalin), die üblicherweise als Ausgangsstoffe für die petrochemische Industrie angegeben werden.
10.
BKB

(Braunkohlenbriketts)

Braunkohlenbriketts werden mittels Hochdruckverpressung bindemittelfrei aus Braunkohle oder subbituminöser Kohle unter Beigabe von getrockneter Feinkohle und Kohlenstaub hergestellt.
11.
Ortsgas

Alle Gastypen, die in öffentlichen oder privaten Anlagen erzeugt werden, die vorwiegend zur Erzeugung, zum Transport und zur Verteilung von Gas betrieben werden. Hierunter fallen auch Gase, die durch Verkokung erzeugt werden (einschließlich der in Koksöfen erzeugten und in Ortsgas umgewandelten Gase), sowie solche, die durch vollständige Vergasung mit oder ohne Anreicherung mit Mineralölprodukten (wie z. B. Flüssiggas oder Rückstandsheizöl) oder durch Reformieren und einfaches Mischen von Gasen und/oder Luft entstehen; diese Gase werden in den Zeilen „Aus sonstigen Quellen” erfasst. Ortsgas, das in Mischgas umgewandelt wird, welches durch das Erdgasnetz verteilt und verbraucht wird, ist unter dem Umwandlungssektor zu erfassen.

Die Erzeugung anderer Kohlegase (d. h. Kokereigas, Hochofengas und Gichtgas) sollte jeweils getrennt erfasst werden und nicht zur Ortsgaserzeugung gerechnet werden. Kohlegase, die in Gaswerke überführt werden, sollten (in ihrer eigenen Spalte) unter dem Umwandlungsbereich in der Zeile „Gaswerke” erfasst werden. Die Gesamtmenge an Ortsgas, die aus dem Transfer von anderen Kohlegasen resultiert, ist unter „Ortsgas” in der Zeile „Erzeugung” anzugeben.

12.
Kokereigas
Fällt als Nebenprodukt bei der Herstellung von Kokereikoks für die Eisen- und Stahlerzeugung an.
13.
Hochofengas
Fällt bei der Verbrennung von Koks in den Hochöfen der Eisen- und Stahlindustrie an. Es wird zurückgewonnen und zum Teil in der Anlage selbst, zum Teil in anderen Prozessen der Stahlproduktion bzw. in zur Verbrennung von Hochofengas ausgelegten Kraftwerken verwendet. Die Brennstoffmenge sollte auf der Basis des oberen Heizwerts angegeben werden.
14.
Sonstiges Konvertergas
Entsteht als Nebenprodukt bei der Herstellung von Stahl in Sauerstofföfen und wird beim Austreten aus dem Ofen gewonnen. Konvertergas wird auch als Hochofengas, Sauerstoffblasstahlgas oder (im Englischen) LD gas bezeichnet. Die gewonnene Brennstoffmenge sollte auf der Basis des oberen Heizwerts angegeben werden. Gilt auch für sonstige nicht anderweitig genannte industriell erzeugte Gase, z. B. brennbare Gase aus kohlenstoffhaltigen Materialien, die im Rahmen nicht anderweitig genannter industrieller und chemischer Verfahren gewonnen werden.
15.
Torf

Brennbares weiches, poröses oder verdichtetes Sediment pflanzlichen Ursprungs mit hohem Wassergehalt (im Ausgangszustand bis zu 90 %), leicht zu schneiden, von heller bis dunkelbrauner Farbe. Torf für die nichtenergetische Verwendung wird hier nicht erfasst.

Diese Begriffsbestimmung berührt nicht die Begriffsbestimmung erneuerbarer Energieträger gemäß der Richtlinie 2009/28/EG und den IPCC-Leitlinien für nationale Treibhausgasinventare aus dem Jahr 2006.

16.
Torferzeugnisse
Erzeugnisse wie Torfbriketts, indirekt oder indirekt aus Stich- und Brenntorf gewonnen.
17.
Ölschiefer und bituminöse Sande
Bei Ölschiefer und bituminösen Sanden handelt es sich um Sedimentgestein, das organische Substanz in Form von Kerogen enthält. Kerogen ist eine wachsartige, kohlenwasserstoffreiche Substanz, die als Vorläufersubstanz von Erdöl gilt. Ölschiefer kann direkt verbrannt werden oder behandelt werden, indem durch Erhitzung Schieferöl extrahiert wird. Schieferöl und andere durch Verflüssigung gewonnene Erzeugnisse sind im Jährlichen Ölfragebogen im Abschnitt „sonstige Kohlenwasserstoffe” anzugeben.

1.2.
Verzeichnis der Aggregate

Für alle im vorhergehenden Abschnitt angeführten Energieprodukte sind die folgenden Aggregate anzugeben, sofern nichts anderes bestimmt ist. Begriffe, die nicht ausdrücklich in diesem Anhang bestimmt werden, werden in Anhang A erläutert.

1.2.1.
Energieversorgungs- und Energieumwandlungssektoren

1.
Erzeugung
2.
Sonstige Quellen
Hier sind zwei Unterkategorien zu unterscheiden:

aufbereitete Schlämme, Mittelgut und sonstige weniger hochwertige Kohleprodukte, die nicht nach Kohlesorten klassifiziert werden können. Außerdem fällt in diese Unterkategorie die aus Abräumhalden und Abfallbehältern zurückgewonnene Kohle;

Lieferungen an Brennstoffen, deren Erzeugung in anderen Energiebilanzen erfasst wird, deren Verbrauch jedoch in der Energiebilanz der Kohle angeführt wird.

3.
Einfuhren
4.
Ausfuhren
5.
Grenzüberschreitender Seeverkehr (Bunker)
6.
Bestandsveränderungen
Negative Zahlen stehen für Bestandsvergrößerung, positive für Bestandsverkleinerung.
7.
Bruttoverbrauch
8.
Statistische Abweichung
9.
Umwandlungssektor insgesamt
Für die primäre oder sekundäre Umwandlung von Energie (z. B. Kohle in Strom, Kokereigas in Strom) oder die Umwandlung in abgeleitete Energieprodukte (z. B. Kokskohle in Koks) aufgewendete Brennstoffmenge.

1.2.2.
Energiesektor

1.
Energiesektor insgesamt
2.
Netzverluste
Verluste durch Transport und Verteilung sowie durch Abfackeln erzeugter Gase.
3.
Endverbrauch insgesamt
4.
Nichtenergetischer Endverbrauch insgesamt

1.2.3.
Angabe des Energie-Endverbrauchs

1.
Energetischer Endverbrauch
2.
Industrie
3.
Verkehrssektor
4.
Sonstige Sektoren

1.2.4.
Ein- und Ausfuhren

Einfuhren nach dem Herkunftsland, Ausfuhren nach dem Bestimmungsland. Gilt für Anthrazit, Kokskohle, sonstige bituminöse Kohle, subbituminöse Kohle, Braunkohle, Steinkohlenbriketts, Kokereikoks, Kohlenteer, Braunkohlenbriketts, Torf, Torfprodukte sowie Ölschiefer und bituminöse Sande.

1.3.
Heizwerte

Gilt für Anthrazit, Kokskohle, sonstige bituminöse Kohle, subbituminöse Kohle, Braunkohle, Steinkohlenbriketts, Kokereikoks, Gaskoks, Kohlenteer, Braunkohlenbriketts, Torf, Torfprodukte sowie Ölschiefer und bituminöse Sande. Für folgende Hauptaggregate sind sowohl die Brutto- als auch die Nettoheizwerte anzugeben:

1.
Erzeugung

2.
Einfuhren

3.
Ausfuhren

4.
Einsatz in Kokereien

5.
Einsatz in Hochöfen

6.
Einsatz in Stromerzeugungsanlagen, KWK-Anlagen und Wärmeerzeugungsanlagen hauptsächlich als Energieerzeuger tätiger Unternehmen

7.
Einsatz in der Industrie

8.
Andere Einsatzzwecke

1.4.
Maßeinheiten

1.
Energiemengen

103 Tonnen

Ausnahme: bei Gasen (Ortsgas, Kokereigas, Hochofengas, sonstiges Konvertergas) wird unmittelbar der Energiegehalt gemessen, weshalb die zu verwendende Einheit TJ ist (ausgehend vom Bruttoheizwert).

2.
Heizwerte
MJ/Tonne

1.5.
Ausnahmen und Befreiungen

Entfällt.

2.
ERDGAS

2.1.
In Frage kommende Energieprodukte

Diese Datenerhebung betrifft Erdgas, bestehend aus vorwiegend methanhaltigen Gasen in flüssigem oder gasförmigem Zustand, die in unterirdischen Lagerstätten vorkommen. Einbezogen sind „unabhängig vorhandenes” Gas aus Feldern, in denen Kohlenwasserstoffe nur gasförmig vorkommen, sowie das in Verbindung mit Rohöl erzeugte sogenannte „Begleitgas” und das aus Kohlegruben oder -flözen gewonnene Methan (Gruben- bzw. Flözgas). Nicht einbezogen sind Gase, die durch anaerobe Faulung von Biomasse entstehen (z. B. Stadt- oder Klärgas) oder Ortsgas.

2.2.
Verzeichnis der Aggregate

Für alle im vorhergehenden Abschnitt angeführten Energieprodukte sind die folgenden Aggregate anzugeben, sofern nichts anderes bestimmt ist.

2.2.1.
Energieversorgungs- und Energieumwandlungssektoren

Anzugeben sind Mengen sowohl in Mengen- als auch Energieeinheiten einschließlich der Brutto- und Nettoheizwerte für die folgenden Aggregate:
1.
Einheimische Erzeugung
Alle innerhalb der nationalen Grenzen geförderten trockenen vermarktbaren Mengen, einschließlich Offshore-Förderung. Nach Reinigung und Extraktion von Erdgaskondensaten und Schwefel gemessene Mengen. Ohne Extraktionsverluste und zurückgepresste, abgeblasene oder abgefackelte Mengen. Einschließlich der in der Erdgasindustrie bei der Erdgasförderung, in Pipelines und in Verarbeitungsanlagen eingesetzten Mengen.
2.
Sonstige Quellen
Mit Erdgas vermischte Kraftstoffe, die als Gemisch verbraucht werden.
3.
Einfuhren
4.
Ausfuhren
5.
Grenzüberschreitender Seeverkehr (Bunker)
6.
Bestandsveränderungen
Negative Zahlen stehen für Bestandsvergrößerung, positive für Bestandsverkleinerung.
7.
Bruttoverbrauch
8.
Statistische Abweichung
Hier müssen keine Heizwerte angegeben werden.
9.
Wiedergewinnbares Gas: Anfangs- und Endbestände
Für die Lieferung während eines beliebigen Input-Output-Zyklus verfügbare Gasmengen. Bezieht sich auf wiedergewinnbares Erdgas, das in speziellen Speichereinrichtungen gelagert wird (erschöpfte Gas- und/oder Ölfelder, Aquifer, Salzkavernen, gemischte Hohlräume oder Sonstiges) sowie auf die Speicherung von Flüssiggas. Gaspolster sind auszunehmen. Hier müssen keine Heizwerte angegeben werden.
10.
Abgeblasenes Gas
Die in der Produktionsstätte oder in der Gasaufbereitungsanlage an die Atmosphäre abgegebene Gasmenge. Hier müssen keine Heizwerte angegeben werden.
11.
Abgefackeltes Gas
Die in Fackeln in der Produktionsstätte oder in der Gasaufbereitungsanlage verbrannte Gasmenge. Hier müssen keine Heizwerte angegeben werden.
12.
Umwandlungssektor insgesamt
Brennstoffmengen, die für die Primär- oder Sekundärumwandlung von Energie (z. B. Erdgas in Strom) oder für die Umwandlung in Sekundärerzeugnisse (z. B. Erdgas in Methanol) verwendet werden.

2.2.2.
Energiesektor

1.
Energiesektor insgesamt
2.
Verteilungs- und Transportverluste

2.2.3.
Angabe des Energie-Endverbrauchs

Der Erdgasverbrauch ist für alle folgenden Aggregate getrennt nach energetischer Verwendung und, gegebenenfalls, nichtenergetischer Verwendung zu melden:
1.
Endverbrauch insgesamt
Unter dieser Überschrift sind der Energieendverbrauch und die nichtenergetischen Verwendungen getrennt zu melden.
2.
Verkehrssektor
3.
Industrie
4.
Sonstige Sektoren

2.2.4.
Ein- und Ausfuhren

Anzugeben sind sowohl die Gesamtmengen an Erdgas als auch der Flüssiggasanteil (LNG) pro Ursprungsland der Einfuhren und pro Bestimmungsland der Ausfuhren.

2.2.5.
Gasspeicherkapazitäten

1.
Name
Name des Standorts der Speicheranlage.
2.
Typ
Speichertyp, z. B. erschöpftes Gasfeld, Salzkaverne usw.
3.
Arbeitskapazität
Gesamte Gasspeicherkapazität abzüglich Gaspolster. Das Gaspolster ist das Gesamtvolumen an Gas, das als ständiger Lagerbestand benötigt wird, um während des gesamten Outputzyklus einen ausreichenden Druck im unterirdischen Speicher und eine ausreichende Lieferkapazität zu erhalten.
4.
Spitzenoutput
Höchstmögliche Rate, zu der Gas aus dem jeweiligen Speicher entnommen werden kann; entspricht der maximalen Entnahmekapazität.

2.3.
Maßeinheiten

1.
Energiemengen

Soweit nicht anders bestimmt, werden die Erdgasmengen nach ihrem Energiegehalt angegeben, d. h. in TJ auf der Basis des Bruttoheizwerts.

Soweit Volumenangaben verlangt werden, ist die Einheit 106 m3 unter Referenzgasbedingungen (15 °C, 101,325 kPa)

2.
Heizwerte
KJ/m3 unter Referenzgasbedingungen (15 °C, 101,325 kPa)
3.
Speicherarbeitskapazität
106 m3 unter Referenzgasbedingungen (15 °C, 101,325 kPa)
4.
Spitzenoutput
106 m3/Tag unter Referenzgasbedingungen (15 °C, 101,325 kPa)

2.4.
Ausnahmen und Befreiungen

Entfällt.

3.
STROM UND WÄRME

3.1.
In Frage kommende Energieprodukte

Dieses Kapitel betrifft Strom und Wärme.

3.2.
Verzeichnis der Aggregate

Für alle im vorhergehenden Abschnitt angeführten Energieprodukte sind die folgenden Aggregate anzugeben, sofern nichts anderes bestimmt ist. Begriffe, die nicht in ausdrücklich in diesem Kapitel bestimmt werden, werden in Anhang A erläutert. Die in den Kapiteln 1, 2, 4 und 5 angegebenen Definitionen und Einheiten gelten für Energieprodukte, die unter feste Brennstoffe, industriell erzeugte Gase, Erdgas, Rohöl und Mineralölprodukte, Energie aus erneuerbaren Quellen und Energie aus Abfall fallen.

3.2.1.
Energieversorgungs- und Energieumwandlungssektoren

In diesem Kapitel gelten folgende spezifische Definitionen für Strom und Wärme:
— Bruttostromerzeugung:
die Summe der von allen erfassten Anlagen (einschließlich Pumpspeicherwerke) erzeugten elektrischen Energie, gemessen an den Ausgangsklemmen der Hauptgeneratoren.
— Bruttowärmeerzeugung::
die gesamte von einer Anlage erzeugte Wärme, einschließlich der in Form heißer flüssiger oder gasförmiger Medien (Raumheizung, Heizung mit flüssigen Brennstoffen usw.) in den Hilfsaggregaten der Anlage eingesetzten Wärme und der Verluste durch Wärmeaustausch in der Anlage/im Netz sowie Wärme aus chemischen Prozessen, die als Primärträger eingesetzt wird.
— Nettostromerzeugung:
die Bruttostromerzeugung abzüglich der von den Hilfsaggregaten der Anlage verbrauchten elektrischen Energie und der Verluste in den Haupttransformatoren.
— Nettowärmeerzeugung:
die durch Messung der Vorlauf- und der Rücklauftemperatur ermittelte Wärmemenge, die an das Verteilernetz abgegeben wird.
Die in der nachstehenden Tabelle aufgeführten Aggregate sind für Kraftwerke hauptsächlich als Energieerzeuger tätiger Unternehmen und Kraftwerke von Eigenerzeugern getrennt anzugeben. Für beide Arten von Anlagen sind die Brutto- und die Nettostromerzeugung sowie die Brutto- und die Nettowärmeerzeugung getrennt für reine Stromerzeugungsanlagen, für KWK-Anlagen und für reine Wärmeerzeugungsanlagen für folgende Aggregate anzugeben, soweit zutreffend:
1.
Gesamterzeugung
Die in der nachstehenden Tabelle aufgeführten Aggregate sind als Gesamtwerte für Strom- und Wärmeerzeugung getrennt anzugeben, soweit zutreffend. Die ersten drei von ihnen sind aus den Angaben für die in der vorstehenden Tabelle aufgeführten Aggregate zu errechnen und müssen mit diesen übereinstimmen.
1.
Gesamtbruttoerzeugung
2.
Eigenverbrauch der Anlage
3.
Gesamtnettoerzeugung
4.
Einfuhren
Siehe auch die Erläuterungen unter Ziffer 5 „Ausfuhren” .
5.
Ausfuhren
Strommengen gelten als Ein- bzw. Ausfuhren, wenn sie über die Grenzen eines Landes hinweg befördert werden, und zwar unabhängig davon, ob eine Zollabfertigung stattgefunden hat oder nicht. Wird Strom durch ein Land hindurch geleitet, so ist die Menge als Ein- und als Ausfuhr zu erfassen.
6.
Verbrauch in Wärmepumpen
7.
Verbrauch in Elektrokesseln
8.
Verbrauch in Pumpspeicherwerken
9.
Verbrauch für Stromerzeugung
10.
Abgegebene Energie
Für Strom: die Nettostromerzeugung aller Kraftwerke des Landes, abzüglich des gleichzeitig in Wärmepumpen, Elektrokesseln und Pumpspeicherwerken verbrauchten Stroms und abzüglich oder zuzüglich der Aus- und Einfuhren. Für Wärme: die zum Verkauf an Dritte erzeugte Nettowärme aller Anlagen des Landes, abzüglich der für die Stromerzeugung verbrauchten Wärme und abzüglich oder zuzüglich der Aus- und Einfuhren.
11.
Übertragungs- und Verteilungsverluste
Alle bei Transport und Verteilung von Strom und Wärme auftretenden Verluste. Für Strom einschließlich Transformationsverluste, die nicht dem Kraftwerk zuzurechnen sind.
12.
Berechneter Gesamtverbrauch
13.
Statistische Abweichung
14.
Ermittelter Gesamtverbrauch
Der erzeugte Strom, die verkaufte Wärme und die aufgewendeten Brennstoffmengen und die in ihnen enthaltenen Gesamtenergiemengen auf der Grundlage der in den folgenden Tabelle aufgelisteten Brennstoffe sind für Anlagen von hauptsächlich als Energieerzeuger tätigen Unternehmen und für Anlagen von Eigenerzeugern getrennt anzugeben. Für beide Arten von Anlagen sind die Strom- und die Wärmeerzeugung für reine Stromerzeugungsanlagen, für KWK-Anlagen und für reine Wärmeerzeugungsanlagen getrennt anzugeben, soweit zutreffend.
1.
Feste Brennstoffe und industriell erzeugte Gase:
2.
Rohöl und Mineralölprodukte:
3.
Erdgas
4.
Energie aus erneuerbaren Quellen und aus Abfall

3.2.2.
Strom- und Wärmeverbrauch des Energiesektors

1.
Energiesektor insgesamt
Ohne Eigenverbrauch der Anlagen und Verbrauch in Pumpspeicherwerken, Wärmepumpen und Elektrokesseln

3.2.3.
Angabe des Energie-Endverbrauchs

1.
Industrie
2.
Verkehrssektor
3.
Haushalte
4.
gewerbliche und öffentliche Dienstleistungen
5.
Land- und Forstwirtschaft
6.
Fischerei und Fischzucht
7.
Nicht anderweitig genannt — sonstige

3.2.4.
Ein- und Ausfuhren

Ein- und Ausfuhren von Strom und Wärme nach Ländern

3.2.5.
Nettostrom- und -wärmeerzeugung der Eigenerzeuger

Für folgende Anlagen oder Wirtschaftszweige ist die Nettostrom- und -wärmeerzeugung der Eigenerzeuger für reine Stromerzeugungsanlagen, für KWK-Anlagen und für reine Wärmeerzeugungsanlagen getrennt anzugeben:
1.
Energiesektor insgesamt
2.
Verkehrssektor
3.
Übrige Sektoren: Es gilt das Verzeichnis der Aggregate unter Ziffer 3.2.3 ,Angabe des Energie-Endverbrauchs.

3.3.
Strukturdaten zur Strom- und Wärmeerzeugung

3.3.1.
Installierte elektrische Leistung und Spitzenlast

Die installierte elektrische Gesamtleistung ist für den 31. Dezember des Berichtsjahres anzugeben. Sie umfasst die elektrische Leistung der reinen Stromerzeugungsanlagen und der KWK-Anlagen. Die installierte elektrische Leistung ist die Summe der installierten elektrischen Leistungen aller Anlagen während einer bestimmten Betriebsdauer. Für die Zwecke dieser Statistik wird Dauerbetrieb angenommen. Das sind in der Praxis 15 Betriebsstunden täglich oder mehr. Die installierte Leistung ist die größte Wirkleistung, die bei vollem Betrieb der Anlage am Netzeinspeisungspunkt kontinuierlich abgegeben werden kann. Die Spitzenlast ist definiert als der höchste Energiewert, der von einem Netz oder einem Verbundnetz innerhalb des Landes aufgenommen oder geliefert wird. Folgende Angaben zur installierten elektrischen Leistung sind sowohl für hauptsächlich als Energieerzeuger tätige Unternehmen als auch für Eigenerzeuger zu machen:
1.
Gesamtbetrag
2.
Kernkraftwerke
3.
Wasserkraft
4.
Geothermische Energie
5.
Fotovoltaische Energie
6.
Thermische Sonnenenergie
7.
Gezeiten-/Wellen-/Meeresenergie
8.
Windkraft
9.
Flüssige Brennstoffe
Für das Netz sind folgende Angaben zur Spitzenlast zu machen:
10.
Spitzenlast
11.
Verfügbare Leistung in Spitzenlastzeiten
12.
Daten und Uhrzeiten der Spitzenlast

3.3.2.
Installierte elektrische Leistung der mit Brennstoffen betriebenen Anlagen

Die installierte elektrische Leistung der mit Brennstoffen betriebenen Anlagen ist sowohl für hauptsächlich als Energieerzeuger tätige Unternehmen als auch für Eigenerzeuger anzugeben, und zwar getrennt für jeden der in der nachstehenden Tabelle aufgeführten Anlagentypen. Für Mehrstoffanlagen ist anzugeben, welche Brennstoffe hauptsächlich und welche alternativ verwendet werden.
1.
Einstoffanlagen:
Schließt mit Kokerei-, Hochofen- oder Konvertergas betriebene Anlagen ein. Schließt mit Raffineriegas betriebene Anlagen ein. Schließt mit Ortsgas betriebene Anlagen ein.
2.
Mehrstoffanlagen für feste und flüssige Brennstoffe
3.
Mehrstoffanlagen für feste Brennstoffe und Erdgas
4.
Mehrstoffanlagen für flüssige Brennstoffe und Erdgas
5.
Mehrstoffanlagen für feste und flüssige Brennstoffe sowie Erdgas
Zu den Mehrstoffanlagen zählen nur Anlagen, die ständig mit mehreren Brennstoffen betrieben werden können. Sind in einer Anlage mehrere Blöcke vorhanden, die mit unterschiedlichen Brennstoffen betrieben werden, so sind die einzelnen Blöcke den entsprechenden Typen von Einstoffanlagen zuzuordnen.

3.4.
Daten zur Kernenergie

Es sind folgende Angaben zur zivilen Nutzung der Kernenergie zu machen:
1.

Anreicherungskapazität

Die jährliche Trennarbeitskapazität von in Betrieb befindlichen Anreicherungsanlagen (Uran-Isotopentrennung).

2.

Kapazität zur Herstellung neuer Brennelemente

Jahresproduktionskapazität von Brennelementefabriken. MOX-Brennelementefabriken sind ausgenommen.

3.

Produktionskapazität von MOX-Brennelementefabriken

Jahresproduktionskapazität von MOX-Brennelementefabriken. MOX-Brennstoff besteht aus einer Mischung aus Plutonium- und Uranoxid (Mischoxid — MOX).

4.

Herstellung neuer Brennelemente

Herstellung neuer fertiger Brennelemente in Anlagen zur Kernbrennstoffherstellung. Brennstäbe und andere unvollständige Erzeugnisse sind ausgenommen. Ebenfalls ausgenommen sind Anlagen zur Herstellung von MOX-Brennstoff.

5.

Herstellung von MOX-Brennelementen

Herstellung neuer fertiger Brennelemente in MOX-Brennelementefabriken. Brennstäbe und andere unvollständige Erzeugnisse sind ausgenommen.

6.

Erzeugung von nuklearer Wärme

Die Gesamtmenge der von Kernreaktoren erzeugten Wärme für die Stromerzeugung oder für andere sinnvolle Einsatzmöglichkeiten.

7.

Jährlicher mittlerer Abbrand an endgültig entnommenen bestrahlten Brennelementen

Berechneter Durchschnitt des Abbrands der Brennelemente, die während des Bezugsjahrs endgültig aus den Kernreaktoren entnommen worden sind. Ausgenommen sind Brennelemente, die vorübergehend entnommen und wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt wieder nachgeladen werden.

8.

Erzeugung von Uran und Plutonium in Wiederaufarbeitungsanlagen

Während des Bezugsjahrs in Wiederaufarbeitungsanlagen erzeugtes Uran und Plutonium.

9.

Kapazität von Wiederaufarbeitungsanlagen (Uran und Plutonium)

Jahreskapazität zur Wiederaufarbeitung von Uran und Plutonium.

3.5.
Maßeinheiten

1.
Energiemengen

Strom: GWh

Wärme: TJ

Feste Brennstoffe und industriell erzeugte Gase: Es gelten die in Kapitel 1 dieses Anhangs genannten Maßeinheiten.

Erdgas: Es gelten die in Kapitel 2 dieses Anhangs genannten Maßeinheiten.

Rohöl und Mineralölprodukte: Es gelten die in Kapitel 4 dieses Anhangs genannten Maßeinheiten.

Erneuerbare Energiequellen und Abfälle: Es gelten die in Kapitel 5 dieses Anhangs genannten Maßeinheiten.

Uranium und Plutonium: tSM (Tonnen Schwermetall).

2.
Leistung

Stromerzeugungskapazität: MWe

Heizleistung: MWt

Anreicherungskapazität (Uran-Isotopentrennung): (t TAE) Tonnen Trennarbeitseinheiten).

Kapazität zur Erzeugung von Brennelementen tSM (Tonnen Schwermetall).

3.6.
Ausnahmen und Befreiungen

Für Frankreich gilt eine Ausnahmeregelung in Bezug auf die Angabe für Aggregate für Wärme. Diese Ausnahmeregelung läuft aus, sobald Frankreich in der Lage ist, diese Angabe zu machen, auf jeden Fall aber spätestens vier Jahre nach dem Inkrafttreten dieser Verordnung.

4.
ROHÖL UND MINERALÖLPRODUKTE

4.1.
In Frage kommende Energieprodukte

Sofern nicht anders bestimmt, sind Daten zu allen folgenden Energieprodukten zu erheben:
EnergieproduktDefinition
1.
Rohöl
Rohöl ist ein Mineralöl natürlichen Ursprungs, bestehend aus einem Gemisch aus Kohlenwasserstoffen und verschiedenen Verunreinigungen wie z. B. Schwefel. Bei Umgebungstemperatur und atmosphärischem Druck ist Rohöl flüssig, seine physikalischen Eigenschaften (Dichte, Viskosität usw.) sind höchst unterschiedlich. Als Rohöl gelten auch vor Ort aus dem jeweils vorhandenen Begleitgas oder aus unabhängig vorhandenem Gas zurückgewonnene Kondensate, die dem gehandeltem Rohölstrom zugeführt werden.
2.
Erdgaskondensate
Erdgaskondensate bestehen aus flüssigen oder verflüssigten Kohlenwasserstoffen, die in Abtrennungsanlagen oder in Anlagen zur Verarbeitung von Gasen gewonnen wurden. Zu den Erdgaskondensaten zählen Ethan, Propan, (Iso-)Butan und (Iso-)Pentan sowie die verschiedenen Pentan-Plus-Formen (gelegentlich auch als ,Naturbenzin oder Prozesskondensat bezeichnet).
3.
Raffinerieeinsatzmaterial
Raffinerieeinsatzmaterial besteht aus verarbeitetem Öl, das zur weiteren Aufbereitung vorgesehen ist, aber nicht gemischt werden soll (z. B. Straight-Run-Heizöl oder Vakuumgasöl). Durch die anschließende Verarbeitung wird das Einsatzmaterial in verschiedene Ausgangs- oder Endprodukte umgewandelt. Diese Definition schließt Rückflüsse aus der petrochemischen Industrie in die Raffinerien ein (z. B. Pyrolysebenzin, C4-Fraktionen, Gasöl- und Heizölfraktionen).
4.
Zusatzstoffe/Oxigenate

Zusatzstoffe sind kohlenwasserstofffreie Verbindungen, die einem Produkt zugesetzt oder mit einem Produkt gemischt werden, um die Brennstoffeigenschaften des Produktes zu ändern (Oktanzahl, Cetanzahl, Verhalten bei Kälte usw.):

Oxigenate wie z. B. Alkohole (Methanol, Ethanol), Ether wie z. B. MTBE (Methyl-Tert-Butylether), ETBE (Ethyl-Tert-Butylether), TAME (Tert-Amyl-Methylether);

Ester (z. B. Rapsöl oder Dimethylester usw.);

chemische Verbindungen (z. B. Tetramethylblei, Tetraethylblei und Tenside).

Anmerkung: Es sind nur die zum Mischen mit Brennstoffen oder zur Verwendung als Brennstoffe bestimmten Mengen von Zusatzstoffen/Oxigenaten (Alkohole, Ether, Ester und sonstige chemische Verbindungen) anzugeben.

4.1.
Davon: Biobrennstoffe

Biobenzin und Biodiesel. Es gelten die Definitionen für Energie aus erneuerbaren Quellen und aus Abfall in Kapitel 5.

Es sind die Mengen von Biobrennstoffen anzugeben, die anderen flüssigen Brennstoffen zugesetzt werden, nicht die Gesamtmengen flüssige Brennstoffe + zugesetzte Biobrennstoffe.

Ohne Biobrennstoffe, die nicht mit Motorkraftstoffen vermischt sind (d. h. Biobrennstoffe in reiner Form); letztere sind nach den Bestimmungen von Kapitel 5 anzugeben. Biobrennstoffe, die Bestandteil von Motorkraftstoffen sind, sind als Anteile am jeweiligen Produkt anzugeben.

5.
Sonstige Kohlenwasserstoffe

Zu dieser Kategorie zählen aus bituminösem Sand, Schieferöl usw. erzeugtes Rohöl und bei der Kohleverflüssigung (siehe Kapitel 1) und der Umwandlung von Erdgas in Motorenbenzin entstehende Flüssigkeiten (siehe Kapitel 2) sowie Wasserstoff und emulgierte Öle (z. B. Orimulsion).

Ohne Schieferöl, für das die Bestimmungen von Kapitel 1 gelten.

Die Produktion von Schieferöl (Sekundärprodukt) ist unter der Kategorie , „sonstige Kohlenwasserstoffe” als „aus sonstigen Quellen” auszuweisen.

6.
Raffineriegas (nicht verflüssigt)
Raffineriegas enthält ein Gemisch nicht kondensierbarer Gase (vorwiegend Wasserstoff, Methan, Ethan und Olefine), die bei der Destillation von Rohöl oder der Behandlung von Ölprodukten in Raffinerien (z. B. beim Cracken) gewonnen werden. Zu dieser Kategorie zählen auch Gase, die aus der petrochemischen Industrie zurückfließen.
7.
Ethan
Ein in natürlichem Zustand gasförmiger geradkettiger (unverzweigter) Kohlenwasserstoff (C2H6), der aus Erdgas- und Raffineriegasströmen gewonnen wird.
8.
LPG
Leichte Kohlenwasserstoffe auf Paraffinbasis, die als sekundäre Produkte in Raffinierungsprozessen sowie bei der Stabilisierung von Rohöl und bei der Verarbeitung von Erdgas entstehen; dabei handelt es sich in erster Linie um Propan (C3H8) und/oder Butan (C4Hl0). Propylen, Buten, Isobuten und Isobutylen können ebenfalls vorkommen. Für Transport und Lagerung wird LPG im Allgemeinen unter Druck verflüssigt.
9.
Naphtha

Naphtha ist ein Ausgangsstoff für die petrochemische Industrie (z. B. für die Herstellung von Ethylen oder Aromaten) oder für die Herstellung von Benzin durch Reformieren oder Isomerisierung in der Raffinerie.

Es umfasst Materialien im Destillationsbereich 30 °C bis 210 °C bzw. einem Teil dieses Bereichs.

10.
Motorenbenzin

Motorenbenzin ist ein als Kraftstoff für Ottomotoren in Kraftfahrzeugen verwendetes Gemisch leichter, zwischen 35 °C und 215 °C destillierender Kohlenwasserstoffe. In Motorenbenzin können Zusatzstoffe, Oxigenate und Mittel zur Verbesserung der Oktanzahl einschließlich Bleiverbindungen wie z. B. TEL (Tetraethylblei) und TML (Tetramethylblei) enthalten sein.

Zu dieser Kategorie gehört auch Motorenbenzin mit eingemischten Erzeugnissen (ohne Zusatzstoffe und Oxigenate) wie z. B. Alkylate, Isomerate, Reformate und zur Verwendung als Motorentreibstoff vorgesehenes gecracktes Benzin.

10.1.
Davon: Biobenzin
Es gelten die Definitionen für Energie aus erneuerbaren Quellen und aus Abfall in Kapitel 5.
11.
Flugbenzin
Motorenbenzin, das speziell für Flugzeug-Kolbenmotoren und mit der für sie erforderlichen Oktanzahl hergestellt wurde; der Gefrierpunkt liegt bei – 60 °C und der Destillationsbereich üblicherweise zwischen 30 und 180 °C.
12.
Flugturbinenkraftstoff (auf Naphthabasis oder JP4)
Alle leichten Kohlenwasserstofföle zur Verwendung in Flugturbinenaggregaten, die bei Temperaturen zwischen 100 °C und 250 °C destilliert werden. Bei der Herstellung werden Kerosine und Motorenbenzin oder Naphthaöle so gemischt, dass der Anteil an Aromaten maximal 25 Vol.-% beträgt und der Dampfdruck zwischen 13,7 und 20,6 kPa liegt.
13.
Flugturbinenkraftstoff auf Petroleumbasis

Destillat zur Nutzung in Flugturbinenaggregaten. Flugturbinenkraftstoff auf Petroleumbasis weist das gleiche Destillationsverhalten wie Kerosin auf (Destillationstemperatur zwischen 150 °C und 300 °C, im Allgemeinen maximal 250 °C) und hat den gleichen Flammpunkt. Seine besonderen Eigenschaften (z. B. der Gefrierpunkt) werden vom Internationalen Luftverkehrsverband (IATA) spezifiziert.

Hierzu gehören auch Kerosin-Mischprodukte.

13.1.
Bio-Flugturbinenkraftstoff
Aus Biomasse gewonnene flüssige Biobrennstoffe, als Zusatz für bzw. Ersatz für Flugturbinenkraftstoff.
14.
Sonstiges Kerosin
Raffiniertes Erdöldestillat, das in Bereichen außerhalb der Luftfahrt verwendet wird. Der Destillationsbereich liegt zwischen 150 °C und 300 °C.
15.
Diesel-/Gasöl (destilliertes Heizöl)
Diesel-/Gasöl bestehen vor allem aus Mitteldestillat (Destillationsbereich 180 °C bis 380 °C). Sie enthalten Beimischungen und werden für unterschiedliche Verwendung in verschiedenen Qualitäten hergestellt:
15.1.
Davon: Dieselkraftstoff für den Straßenverkehr
In der Regel schwefelarmer Kraftstoff für Kraftfahrzeuge (Pkw, Lkw usw.) mit Dieselmotoren;
15.1.1.
Unter 15.1: Davon: Biodiesel
Es gelten die Definitionen für Energie aus erneuerbaren Quellen und aus Abfall in Kapitel 5.
15.2
Davon: Heizöl und sonstiges Gasöl
Leichtes Heizöl für Industrie und Gewerbe, Dieselkraftstoff für Schiffe und Eisenbahnen und andere Gasöle, darunter zwischen 380 °C und 540 °C destillierende schwere Gasöle, die als petrochemische Ausgangsstoffe eingesetzt werden.
16.
Heizöle
Alle Rückstandsöle (schwere Heizöle) einschließlich der durch Mischung entstandenen Heizöle. Ihre Viskosität liegt über 10 cSt bei 80 °C, ihr Flammpunkt liegt stets über 50 °C und ihre Dichte stets über 0,90 kg/l.
16.1.
Davon: Mit niedrigem Schwefelgehalt
Schweres Heizöl mit einem Schwefelgehalt < 1 %.
16.2.
Davon: mit hohem Schwefelgehalt
Schweres Heizöl mit einem Schwefelgehalt ≥ 1 %.
17.
Testbenzin und Industriebrennstoffe

Zwischenprodukte von Destillationsprozessen im Naphtha-/Kerosinbereich. Sie werden unterteilt in:

— Spezialbenzin (Industriebrennstoff, SBP):
Leichte Öle, die bei Temperaturen zwischen 30 °C und 200 °C destillieren; sie sind je nach Trennung in der Destillationskolonne in 7 bis 8 Sorten erhältlich; die Sorten werden nach dem Temperaturunterschied zwischen den Volumina bei 5 %iger Destillation und bei 90 %iger Destillation unterschieden (maximal 60 °C).
— Testbenzin:
Spezialbenzin mit einem Flammpunkt über 30 C; der Destillationsbereich liegt zwischen 135 °C und 200 °C.

18.
Schmierstoffe

Aus Destillationsnebenprodukten gewonnene Kohlenwasserstoffe; sie werden vor allem zur Verringerung der Reibung zwischen aufeinander gleitenden Flächen eingesetzt.

Einschließlich fertiger Schmieröle vom Spindelöl bis zum Zylinderöl, der in Schmierfetten enthaltenen Öle, auch Motoröle, und aller Arten von Rohstoffen für Schmieröle.

19.
Bitumen

Bitumen ist ein fester, halbfester oder visköser Kohlenwasserstoff mit kolloidaler Struktur und brauner bis schwarzer Färbung, der durch die Vakuumdestillation der Ölrückstände gewonnen wird, die bei der atmosphärischen Destillation entstehen. Bitumen wird häufig auch als Asphalt bezeichnet und in erster Linie im Straßenbau und für Bedachungen verwendet.

Einschließlich Flüssigbitumen und Verschnittbitumen.

20.
Paraffinwachse
Gesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffe. Paraffinwachse sind Rückstände, die beim Entwachsen von Schmierölen gewonnen werden. Sie haben eine je nach Sorte feinere oder gröbere kristalline Struktur. Wesentliche Eigenschaften: Farblos, geruchlos, lichtdurchlässig und Schmelzpunkt über 45 °C.
21.
Petrolkoks

Petrolkoks ist ein schwarzes festes Nebenprodukt, das vor allem beim Cracken und Verkoken von Mineralöl-Halbfertigerzeugnissen, Rückständen aus der Vakuumdestillation und bei der Herstellung von Teer und Teerpechen mit verzögerter Verkokung oder nach dem Fließkoksverfahren anfällt. Er besteht hauptsächlich (zu 90 % bis 95 %) aus Kohlenstoff und hat einen geringen Aschegehalt. Er wird in der Stahlindustrie als Ausgangsstoff in Koksöfen verwendet, aber auch zu Heizzwecken, für die Elektrodenherstellung und zur Herstellung von Chemikalien. Die wichtigsten Formen sind Grünkoks und kalzinierter Koks.

Umfasst auch „Katalysatorkoks” , der sich während der Raffinierprozesse auf dem Katalysator ablagert. Dieser Koks kann nicht zurückgewonnen werden und wird in der Regel als Raffineriebrennstoff verwendet.

22.
Andere Erzeugnisse

Alle oben nicht ausdrücklich genannten Produkte, z. B. Teer und Schwefel.

Zu dieser Kategorie zählen auch Aromate wie BTX (Benzol, Toluol und Xylol) sowie Olefine (wie Propylen), die in Raffinerien erzeugt werden.

4.2.
Verzeichnis der Aggregate

Für alle im vorhergehenden Abschnitt angeführten Energieprodukte sind die folgenden Aggregate anzugeben, sofern nichts anderes bestimmt ist.

4.2.1.
Bereitstellung von Rohöl, NGL, Raffinerieeinsatzmaterial, Zusatzstoffe und sonstige Kohlenwasserstoffe

Die folgende Tabelle gilt für Rohöl, NGL, Raffinerieeinsatzmaterial, Zusatzstoffe/Oxigenate (einschließlich der Biobrennstoffanteile) und sonstige Kohlenwasserstoffe:
1.
Einheimische Erzeugung
Gilt nicht für Raffinerieeinsatzmaterial und Biobrennstoffe.
2. Aus anderen Quellen: Zusatzstoffe, Biobrennstoffe und sonstige Kohlenwasserstoffe, deren Erzeugung bereits in anderen Brennstoffbilanzen erfasst wird. Gilt nicht für Rohöl, NGL und Raffinerieeinsatzmaterial.
3.
Rückläufe aus der petrochemischen Industrie
Fertig- oder Halbfertigerzeugnisse, die von Endverbrauchern zur Weiterverarbeitung, zur Mischung oder zum Verkauf zurückgegeben werden. Gewöhnlich handelt es sich dabei um Nebenprodukte petrochemischer Herstellungsprozesse. Gilt nur für Raffinerieeinsatzmaterial.
4.
Übertragene Erzeugnisse
Importierte Mineralölerzeugnisse, die neu zugeordnet werden als zur Weiterverarbeitung in der Raffinerie und nicht zur Lieferung an die Endkunden bestimmte Halbfertigerzeugnisse. Gilt nur für Raffinerieeinsatzmaterial.
5.
Ein- und Ausfuhren
Einschließlich Rohöl und Mineralölprodukte, die im Rahmen von Verarbeitungsabkommen ein- oder ausgeführt wurden (d. h. Raffinieren auf Rechnung). Bei Rohöl und NGL ist das eigentliche Ursprungsland anzugeben; bei Raffinerieeinsatzmaterial und Fertigprodukten ist das Land des letzten Versands anzugeben. Einschließlich aller Flüssiggase (z. B. LPG), die durch Rückvergasung eingeführten Flüssigerdgases gewonnen wurden, und aller Mineralölprodukte, die von der petrochemischen Industrie direkt ein- oder ausgeführt werden. Anmerkung: Jeglicher Handel mit Biokraftstoffen, die nicht mit Motorkraftstoffen vermischt sind (d. h. in Reinform vorliegen), ist im Fragebogen über erneuerbare Energien anzugeben. Wiederausfuhren von Öl, das zur Weiterverarbeitung unter Zollverschluss eingeführt wurde, sind als Ausfuhr des Produkts vom Verarbeitungsland in das Bestimmungsland anzugeben.
6.
Direktverbrauch
Rohöl, NGL, Zusatzstoffe und Oxigenate (und der Anteil der Biobrennstoffe daran) sowie sonstige Kohlenwasserstoffe, die direkt und ohne vorherige Verarbeitung in Raffinerien verbraucht werden. Einschließlich des zur Stromerzeugung verfeuerten Rohöls.
7.
Bestandsveränderungen
Negative Zahlen stehen für Bestandsvergrößerung, positive für Bestandsverkleinerung.
8.
Berechneter Raffinerieeingang
Rechnerisch ermittelte Gesamtmenge an Produkten, die dem Raffinerieprozess zugeführt wurden. Definiert als: Einheimische Erzeugung + Aus sonstigen Quellen + Rückläufe aus der Industrie + Übertragene Produkte + Einfuhren – Ausfuhren – Direktverbrauch + Bestandsveränderungen
9.
Statistische Abweichung
Definiert als berechneter Raffinerieeingang minus erfasstem Raffinerieeingang.
10.
Erfasster Raffinerieeingang
Gemessene Gesamtmenge an Produkten, die dem Raffinerieprozess zugeführt wurden.
11.
Raffinerieverluste
Differenz zwischen erfasstem Raffinerieeingang und Brutto-Raffinerieausstoß. Verluste können in Destillationsprozessen durch Verdampfung entstehen. Verluste sind als positive Werte anzugeben. Volumengewinne sind möglich, Massegewinne nicht.
12.
Bestände auf dem Hoheitsgebiet des Staates am Anfang und am Ende des Bezugszeitraums
Alle auf dem Hoheitsgebiet des Staates vorhandenen Bestände, einschließlich Bestände von staatlichen Stellen, Großverbrauchern und Lagerunternehmen, Bestände an Bord einlaufender Hochseeschiffe, unter Zollverschluss lagernde Bestände und im Rahmen bilateraler Regierungsvereinbarungen oder ohne solche für andere gelagerte Bestände. Anfang und Ende des Bezugszeitraums sind dessen erster und letzter Tag.
13.
Nettoheizwert
Anzugeben sind der Nettoheizwert der Erzeugung, der Einfuhren und der Ausfuhren sowie der Gesamtdurchschnitt.

4.2.2.
Bereitstellung von Rohölerzeugnissen

Die in der folgenden Tabelle aufgeführten Angaben sind für Fertigerzeugnisse zu machen (Raffineriegas, Ethan, LPG, Naphtha, Motorenbenzin sowie der Anteil an Biobenzin, Flugbenzin, Flugturbinenkraftstoff auf Naphthabasis, Flugturbinenkraftstoff auf Petroleumbasis einschließlich des Bioanteils, sonstiges Kerosin, Diesel-/Gasöl, schweres Heizöl mit niedrigem und hohem Schwefelgehalt, Testbenzin und Industriebrennstoffe, Schmierstoffe, Bitumen, Paraffinwachse, Petrolkoks und sonstige Erzeugnisse). Direkt verfeuertes Rohöl und NGL ist unter Lieferungen von Fertigerzeugnissen und Austausch zwischen Erzeugnissen auszuweisen.
1.
Rohstoffeingänge
Menge an einheimischem oder eingeführtem Rohöl (einschließlich Kondensat) und einheimischen NGL, die ohne Aufbereitung in einer Ölraffinerie direkt verwendet werden, und Rückflüsse aus der petrochemischen Industrie, die zwar keine Rohstoffe sind, aber direkt verwendet werden.
2.
Brutto-Raffinerieausstoß
In einer Raffinerie oder Mischanlage erzeugte Menge an Fertigerzeugnissen. Ohne Raffinerieverluste, aber einschließlich Raffineriebrennstoff.
3.
Recyclingprodukte
Fertigprodukte, die ein zweites Mal das Vertriebsnetz durchlaufen, nachdem sie bereits einmal an Endverbraucher ausgeliefert wurden (z. B. wiederaufbereitete Schmierstoffe). Diese Mengen sind von Rückflüssen aus der petrochemischen Industrie zu unterscheiden.
4.
Raffineriebrennstoff
Erdölprodukte, die zur Aufrechterhaltung des Betriebs einer Raffinerie verbraucht werden. Ohne Produkte, die von Erdölunternehmen außerhalb des Raffinierprozesses verwendet werden, z. B. in Bunkern oder Öltankern. Einschließlich des Brennstoffverbrauchs der Raffinerien für die Erzeugung von Strom und Wärme zum Verkauf an Dritte.
5.
Ein- und Ausfuhren
6.
Grenzüberschreitender Seeverkehr (Bunker)
7.
Austausch zwischen Erzeugnissen
Erzeugnisse, die infolge einer Änderung ihrer Spezifikation oder ihrer Mischung mit einem anderen Erzeugnis neu zugeordnet werden. Ein negativer Eintrag für ein Produkt muss durch einen positiven Eintrag (bzw. mehrere Einträge) eines oder mehrerer anderer Produkte ausgeglichen werden und umgekehrt. Die positiven und negativen Einträge müssen sich zu Null addieren.
8.
Übertragene Erzeugnisse
Importierte Mineralölerzeugnisse, die neu zugeordnet werden als zur Weiterverarbeitung in der Raffinerie und nicht zur Lieferung an die Endkunden bestimmte Ausgangsstoffe.
9.
Bestandsveränderungen
Negative Zahlen stehen für Bestandsvergrößerung, positive für Bestandsverkleinerung.
10.
Berechnete Bruttoinlandslieferungen
Definiert als: Rohstoffeingänge + Raffineriebruttoleistung + Recycling-Produkte – Raffineriebrennstoff + Einfuhren – Ausfuhren – Bunkerbestände für die internationale Schifffahrt + Austausch zwischen Erzeugnissen – Übertragene Erzeugnisse + Bestandsveränderungen
11.
Statistische Abweichung
Definiert als berechnete Bruttoinlandslieferungen minus erfasste Bruttoinlandslieferungen.
12.
Erfasste Bruttoinlandslieferungen
Erfasste Lieferungen fertiger Mineralölprodukte aus Primärquellen (z. B. Raffinerien, Mischanlagen usw.) an den Inlandsmarkt. Dieser Wert kann vom berechneten Wert abweichen, was u. a. auf Unterschiede im Erfassungsbereich oder auf unterschiedliche Definitionen in den Berichtssystemen zurückzuführen ist.
13.
Rückläufe von der petrochemischen Industrie an die Raffinerien
14.
Bestände am Anfang und am Ende des Bezugszeitraums
Alle auf dem Hoheitsgebiet des Staates vorhandenen Bestände, einschließlich Bestände von staatlichen Stellen, Großverbrauchern und Lagerunternehmen, Bestände an Bord einlaufender Hochseeschiffe, unter Zollverschluss lagernde Bestände und im Rahmen bilateraler Regierungsvereinbarungen oder ohne solche für andere gelagerte Bestände. Anfang und Ende des Bezugszeitraums sind dessen erster und letzter Tag.
15.
Bestandsveränderungen bei den öffentlichen Versorgungsbetrieben
Anderweitig nicht unter Bestände und Bestandsveränderungen ausgewiesene Veränderungen der Bestände der öffentlichen Versorgungsbetriebe. Negative Zahlen stehen für Bestandsvergrößerung, positive für Bestandsverkleinerung. Gegebenenfalls einschließlich des direkt verfeuerten Rohöls und NGL.
16.
Nettoheizwert der Bruttoinlandslieferungen

4.2.3.
Bruttoinlandslieferungen nach Sektor

In den folgenden Tabellen sind die nachstehend aufgeführten Aggregate für folgende Erzeugnisse anzugeben: Rohöl, NGL, Raffineriegas, Ethan, LPG, Naphtha, Motorenbenzin insgesamt und der Bioanteil, Flugbenzin, Flugturbinenkraftstoff auf Naphthabasis, Flugturbinenkraftstoff auf Petroleumbasis insgesamt und der Bioanteil, sonstiges Kerosin, Diesel-/Gasöl (einschließlich der Anteile an Dieselkraftstoff für den Straßenverkehr, Heiz- und sonstiger Gasöle, Biodiesel und Diesel-/Gasöl ohne Bioanteile), schweres Heizöl insgesamt (einschließlich der Anteile an Heizöl mit niedrigem und hohem Schwefelgehalt), Testbenzin und Industriebrennstoff, Schmierstoffe, Bitumen, Paraffinwachse, Petrolkoks, sonstige Ölerzeugnisse. Anzugeben sind sowohl die Mengen für die energetische als auch für die nichtenergetische Verwendung sowie die Gesamtmenge.
1.
Umwandlungssektor insgesamt
Für die primäre oder sekundäre Umwandlung von Energie insgesamt verwendete Brennstoffmenge.
2.
Energiesektor insgesamt
Im Energiesektor insgesamt für energetische Zwecke verwendete Brennstoffmenge
3.
Netzverluste
Außerhalb der Raffinerie bei Transport und Verteilung auftretende Verluste. Einschließlich Pipelineverluste.
4.
Energetischer Endverbrauch
5.
Industrie
6.
Verkehrssektor
7.
Sonstige Sektoren
8.
Nichtenergetische Verwendung insgesamt
Als Rohstoffe verwendete Energieprodukte, d. h. Energieprodukte, die nicht als Brennstoffe verbraucht oder in andere Brennstoffe umgewandelt werden. Die Mengen dieser Produkte sind Bestandteile der oben aufgeführten Aggregate.

4.2.4.
Ein- und Ausfuhren

Einfuhren nach dem Herkunftsland, Ausfuhren nach dem Bestimmungsland. Siehe auch die Anmerkungen unter 4.2.1, Aggregat 5.

4.3.
Maßeinheiten

1.
Energiemengen
103 Tonnen
2.
Heizwerte
MJ/Tonne

4.4.
Ausnahmen und Befreiungen

Zypern ist von der Angabe der einzelnen Aggregate in Abschnitt 4.2.3 Punkt 7 (sonstige Sektoren) und Punkt 8 (nichtenergetische Verwendung insgesamt) befreit; nur die Gesamtwerte für diese Aggregate sind anzugeben.

5.
ENERGIE AUS ERNEUERBAREN QUELLEN UND AUS ABFALL

5.1.
In Frage kommende Energieprodukte

Sofern nicht anders bestimmt, sind Daten zu allen folgenden Energieprodukten zu erheben:
EnergieproduktDefinition
1.
Wasserkraft
Energiepotenzial und kinetische Energie des Wassers nach Umwandlung in Elektrizität in Wasserkraftwerken, einschließlich Pumpspeicherwerken. Meldepflicht besteht für Kraftwerke folgender Leistung: < 1 MW, 1 bis < 10 MW, ≥ 10 MW und für Pumpspeicherwerke.
2.
Geothermische Energie

Energie in Form der von der Erdkruste abgestrahlten Wärme, gewöhnlich in Form von heißem Wasser oder Dampf genutzt. Diese Energieerzeugung entspricht dem Enthalpieunterschied zwischen dem in der Förderbohrung gewonnenen und dem in der Injektionsbohrung in den Untergrund zurückgepumpten Fluidum. Erdwärme wird in geologisch geeigneten Vorkommen erschlossen:

Nutzung zur Stromerzeugung mit Trockendampf oder mit Sole mit hoher Enthalpie nach der Verdampfung,

direkte Nutzung zur Bereitstellung von Fernwärme sowie für Heizzwecke in der Landwirtschaft usw.

3.
Solarenergie
Zur Heißwasserbereitung und zur Stromerzeugung genutzte Sonneneinstrahlung. Die Energieerzeugung entspricht der für das Wärmeübertragungsmedium verfügbaren Wärme, d. h. der einfallenden Sonnenenergie abzüglich optischer Verluste und Kollektorverluste. Direkt genutzte passive Solarenergie zum Heizen, Kühlen und zur Beleuchtung von Wohn- und sonstigen Gebäuden wird nicht erfasst.
3.1.
Davon: Fotovoltaische Energie
Sonnenlicht, das mit Hilfe von Solarzellen in Elektrizität umgewandelt wird. Solarzellen werden in der Regel aus Halbleitermaterial hergestellt, das Elektrizität erzeugt, wenn es Sonnenlicht ausgesetzt wird.
3.2.
Davon: Thermische Sonnenenergie

Wärmeerzeugung aus Sonneneinstrahlung durch:

a)
Solarkraftwerke oder
b)
Geräte für die Brauchwassererhitzung in Haushalten sowie für die jahreszeitlich gebundene Beheizung von Schwimmbädern (z. B. Flachkollektoren, in erster Linie Thermosiphon-Anlagen).
4.
Gezeiten-/Wellen-/Meeresenergie
Mechanische Energie, die aus der Bewegung der Gezeiten oder der Wellen oder der Meeresströmung gewonnen und zur Stromerzeugung genutzt wird.
5.
Windkraft
In Windturbinen zur Erzeugung von Elektrizität genutzte kinetische Energie des Windes.
6.
Industrieabfälle (nicht erneuerbare Quellen)
Industrieabfälle (fest oder flüssig) als nicht erneuerbare Energiequelle, die zur Erzeugung von Elektrizität und/oder Wärme direkt verbrannt werden. Die verbrauchte Brennstoffmenge sollte als Nettoheizwert angegeben werden. Industrieabfälle aus erneuerbaren Energiequellen sind in den Kategorien feste Biomasse, Biogas und/oder flüssige Biobrennstoffe zu erfassen.
7.
Siedlungsabfälle
Abfälle aus Haushalten, Krankenhäusern und dem tertiären Sektor, die in besonderen Anlagen verbrannt werden, angegeben als Nettoheizwert.
7.1.
Davon: erneuerbare Energiequellen
Der Anteil der Siedlungsabfälle, der biologischen Ursprungs ist.
7.2.
Davon: nicht erneuerbare Energiequellen
Der Anteil der Siedlungsabfälle, der nicht biologischen Ursprungs ist.
8.
Feste Biobrennstoffe
Organisches, nicht fossiles Material biologischen Ursprungs, das als Brennstoff zur Erzeugung von Wärme oder Elektrizität genutzt werden kann. Folgende Formen werden unterschieden:
8.1.
Davon: Holzkohle
Feste Rückstände der zerstörenden Destillation und der Pyrolyse von Holz und sonstigem Pflanzenmaterial.
9.
Biogas:
Weitgehend aus Methan und Kohlendioxid bestehendes Gas, das durch anaerobe Verstoffwechselung von Biomasse gebildet wird.
10.
Flüssige Biobrennstoffe

Es sind die Mengen von Biobrennstoffen anzugeben, nicht die Gesamtmenge der flüssigen Brennstoffe, denen Biobrennstoffe zugesetzt werden. Bei Ein- und Ausfuhren flüssiger Biobrennstoffe sind nur die Mengen anzugeben, die nicht mit Motorkraftstoffen vermischt sind (d. h. Biobrennstoffe in reiner Form). Der Handel mit Motorkraftstoffen, denen flüssige Biobrennstoffe zugesetzt sind, fällt unter Kapitel 4, Daten über Öl.

Anzugeben sind folgende flüssige Biobrennstoffe:

10.1.
Davon: Biobenzin
Dazu zählen Bioethanol (aus Biomasse und/oder aus der biologisch abbaubaren Fraktion von Abfall gewonnenes Ethanol), Biomethanol (aus Biomasse und/oder aus der biologisch abbaubaren Fraktion von Abfall gewonnenes Methanol), Bio-ETBE (auf der Basis von Bioethanol erzeugter Ethyl-Tert-Butyl-Ether; der Volumenprozentanteil des Biokraftstoffs an Bio-ETBE beträgt 47 %) und Bio-MTBE (auf der Basis von Biomethanol erzeugter Methyl-Tert-Butyl-Ether; der Volumenprozentanteil des Biokraftstoffs an Bio-MTBE beträgt 36 %).
10.1.1.
Biobenzin, Davon: Bioethanol
Aus Biomasse und/oder aus der biologisch abbaubaren Fraktion von Abfall gewonnenes Ethanol
10.2.
Davon: Biodiesel
Dazu zählen Biodiesel (ein aus pflanzlichen oder tierischen Ölen gewonnener Methylester mit Dieseleigenschaften), Biodimethylether (ein aus Biomasse gewonnener Dimethylether), Fischer-Tropsch-Kraftstoffe (aus Biomasse gewonnene Fischer-Tropsch-Kraftstoffe), kalt extrahiertes Bioöl (nur durch mechanische Behandlung aus Ölsaaten gewonnenes Öl) und alle sonstigen flüssigen Biobrennstoffe, die entweder mit Dieselkraftstoff vermischt oder diesem hinzugefügt oder die anstelle von Dieselkraftstoff verwendet werden.
10.3.
Bio-Flugturbinenkraftstoff
Aus Biomasse gewonnene flüssige Biobrennstoffe, als Zusatz für bzw. Ersatz für Flugturbinenkraftstoff.
10.4.
Sonstige flüssige Biobrennstoffe
Flüssige Biobrennstoffe, die direkt als Kraftstoff verwendet und nicht unter Biobenzin oder Biodiesel fallen.

5.2.
Verzeichnis der Aggregate

Für alle im vorhergehenden Abschnitt angeführten Energieprodukte sind die folgenden Aggregate anzugeben, sofern nichts anderes bestimmt ist.

5.2.1.
Bruttostrom- und -wärmeerzeugung

Die Strom- und Wärmeerzeugung aus den in Abschnitt 5.1 genannten Energieprodukten (ohne Holzkohle, Biobenzin und Bio-Flugturbinenkraftstoff) sind für folgende Erzeuger getrennt anzugeben, soweit zutreffend:

für Anlagen hauptsächlich als Energieerzeuger tätiger Unternehmen und Anlagen von Eigenerzeugern;

für reine Stromerzeugungsanlagen, reine Wärmeerzeugungsanlagen und KWK-Anlagen.

Diese Anforderung gilt nicht für Holzkohle. Bei den flüssigen Biobrennstoffen sind Biobenzin und Bio-Flugturbinenkraftstoff ausgenommen. Für Wasserkraftwerke sind die Angaben nach folgendem Muster zu unterteilen: Anlagen mit einer elektrischen Leistung bis 1 MW, zwischen 1 und 10 MW und über 10 MW.

5.2.2.
Energieversorgungs- und Energieumwandlungssektoren

Die Mengen der in Abschnitt 5.1 aufgeführten Energieprodukte (außer Wasserkraft, fotovoltaische Energie, Gezeiten-/Wellen-/Meeresenergie und Windkraft), die in den Energieversorgungs- und Energieumwandlungssektoren verbraucht werden, sind in folgenden Aggregaten anzugeben:
1.
Erzeugung
2.
Einfuhren
3.
Ausfuhren
4.
Bestandsveränderungen
Negative Zahlen stehen für Bestandsvergrößerung, positive für Bestandsverkleinerung.
5.
Bruttoverbrauch
6.
Statistische Abweichung
7.
Umwandlungssektor insgesamt
Die für die Umwandlung von Primärenergie in Sekundärenergie (z. B. von Deponiegas in Elektrizität) oder die Umwandlung in abgeleitete Energieprodukte (z. B. für Mischgas verwendetes Biogas) verbrauchten Mengen an Energie aus erneuerbaren Quellen und aus Abfall.

5.2.3.
Energiesektor

Die Mengen der in Abschnitt 5.1 aufgeführten Energieprodukte (außer Wasserkraft, fotovoltaische Energie, Gezeiten-/Wellen-/Meeresenergie und Windkraft), die im Energiesektor verbraucht werden oder für den Endverbrauch zur Verfügung stehen, sind in folgenden Aggregaten anzugeben:
1.
Energiesektor insgesamt
Die vom Energiesektor bei seiner Umwandlungstätigkeit verbrauchten Mengen an Energie aus erneuerbaren Quellen und aus Abfall. Beispiel: Die für Heizzwecke, zur Beleuchtung oder zum Betrieb von Pumpen oder Kompressoren verbrauchte Energie aus erneuerbaren Quellen und aus Abfall. Die Mengen an Energie aus erneuerbaren Quellen und aus Abfall, die in eine andere Energieform umgewandelt werden, sind dem Umwandlungssektor zuzurechnen.
2.
Netzverluste
Alle bei Transport und Verteilung auftretenden Verluste.

5.2.4.
Energie-Endverbrauch

Für die in Abschnitt 5.1 aufgeführten Energieprodukte (außer Wasserkraft, fotovoltaische Energie, Gezeiten-/Wellen-/Meeresenergie und Windkraft) sind folgende Aggregate anzugeben:
1.
Energetischer Endverbrauch
2.
Industrie
3.
Verkehrssektor
4.
Sonstige Sektoren

5.2.5.
Technische Merkmale der Anlagen

Anzugeben sind folgende jeweils zum Ende des Berichtsjahres geltende Stromerzeugungskapazitäten:
1.
Wasserkraft
Meldepflicht besteht für Anlagen folgender Größenordnung: < 1 MW, 1 bis < 10 MW, ≥ 10 MW für gemischte Anlagen und für reine Pumpspeicherwerke sowie für alle Größenklassen zusammen. Der unter Nutzung der Pumpspeicher erzeugte Strom ist nicht zu berücksichtigen.
2.
Geothermische Energie
3.
Fotovoltaische Energie
4.
Thermische Sonnenenergie
5.
Gezeiten-/Wellen-/Meeresenergie
6.
Windkraft
7.
Industrieabfälle (nicht erneuerbare Quellen)
8.
Siedlungsabfälle
9.
Feste Biobrennstoffe
10.
Biogase
11.
Biodiesel
12.
Sonstige flüssige Biobrennstoffe
Anzugeben ist die Gesamtfläche installierter Sonnenkollektoren. Anzugeben ist die Produktionskapazität für folgende Biobrennstoffe:
1.
Biobenzin
2.
Biodiesel
3.
Bio-Flugbenzin
4.
Sonstige flüssige Biobrennstoffe

5.2.6.
Ein- und Ausfuhren

Für folgende Produkte sind Angaben zu machen (Einfuhren nach dem Herkunftsland, Ausfuhren nach dem Bestimmungsland):
1.
Biobenzin
2.
Bio-Flugbenzin
3.
Biodiesel
4.
Sonstige flüssige Biobrennstoffe
5.
Holzpellets

5.2.7.
Produktion von festen Biobrennstoffen und Biogasen

Anzugeben sind die Produktionsmengen für folgende Produkte:
1.
Feste Biobrennstoffe (außer Holzkohle)
2.
Biogase aus anaerober Gärung
3.
Biogase aus thermischen Prozessen

5.3.
Heizwerte

Für folgende Produkte sind durchschnittliche Nettoheizwerte anzugeben:

1.
Biobenzin

2.
Bioethanol

3.
Biodiesel

4.
Bio-Flugbenzin

5.
Sonstige flüssige Biobrennstoffe

6.
Holzkohle

5.4.
Maßeinheiten

1.
Stromerzeugung
MWh
2.
Wärmeerzeugung
TJ
3.
Energieprodukte aus erneuerbaren Quellen

Biobenzin, Biodiesel und sonstige flüssige Biobrennstoffe: Tonnen

Holzkohle: 1000 Tonnen

Alle anderen: TJ (auf der Basis der Nettoheizwerte)

4.
Sonnenkollektorfläche
1000 m2
5.
Anlagenkapazität

Biobrennstoffe: Tonnen/Jahr

Alle anderen: MWe

6.
Heizwerte
KJ/kg (Nettoheizwert)

5.5.
Ausnahmen und Befreiungen

Entfällt.

6.
ANWENDBARE BESTIMMUNGEN

Folgende Bestimmungen gelten für die Erhebung aller in den vorstehenden Abschnitten aufgeführten Daten:

1. Berichtszeitraum Ein Kalenderjahr (1. Januar bis 31. Dezember).

2.
Periodizität

Jährlich.

3.
Frist für die Datenübermittlung

30. November des Jahres nach Ablauf des Berichtszeitraums.

4.
Übertragungsformat und -verfahren

Die Daten sind nach einem geeigneten, von Eurostat festgelegten Austauschstandard zu übermitteln. Die Daten werden elektronisch an das zentrale Eurostat-Portal übermittelt oder in dieses heraufgeladen.

© Europäische Union 1998-2021

Tipp: Verwenden Sie die Pfeiltasten der Tastatur zur Navigation zwischen Normen.