Anlage 8 VO (EU) 2016/799

KALIBRIERUNGSPROTOKOLL

INHALTSVERZEICHNIS

1. EINLEITUNG 2. BEGRIFFE, BEGRIFFSBESTIMMUNGEN UND REFERENZDOKUMENTE 3. DIENSTEÜBERSICHT 3.1. Verfügbare Dienste 3.2. Antwortcodes 4. KOMMUNIKATIONSDIENSTE 4.1. Der Dienst StartCommunication 4.2. Der Dienst StopCommunication 4.2.1 Beschreibung der Nachricht 4.2.2 Nachrichtenformat 4.2.3 Parameterdefinition 4.3. Der Dienst TesterPresent 4.3.1 Beschreibung der Nachricht 4.3.2 Nachrichtenformat 5. VERWALTUNGSDIENSTE 5.1. Der Dienst StartDiagnosticSession 5.1.1 Beschreibung der Nachricht 5.1.2 Nachrichtenformat 5.1.3 Parameterdefinition 5.2. Der Dienst SecurityAccess 5.2.1 Beschreibung der Nachricht 5.2.2 Nachrichtenformat — SecurityAccess — requestSeed 5.2.3 Nachrichtenformat — SecurityAccess — sendKey 6. DATENÜBERTRAGUNGSDIENSTE 6.1. Dienst ReadDataByIdentifier 6.1.1 Beschreibung der Nachricht 6.1.2 Nachrichtenformat 6.1.3 Parameterdefinition 6.2. Der Dienst WriteDataByIdentifier 6.2.1 Beschreibung der Nachricht 6.2.2 Nachrichtenformat 6.2.3 Parameterdefinition 7. PRÜFIMPULSSTEUERUNG — FUNKTIONSEINHEIT EINGABE/AUSGABE-STEUERUNG 7.1. Der Dienst InputOutputControlByIdentifier 7.1.1 Beschreibung der Nachricht 7.1.2 Nachrichtenformat 7.1.3 Parameterdefinition 8. DER DIENST ROUTINECONTROL (ZEITEINSTELLUNG) 8.1. Beschreibung der Nachricht 8.2. Nachrichtenformat 9. DATARECORDS-FORMATE 9.1. Wertebereiche der übertragenen Parameter 9.2. dataRecords-Formate

1.
EINLEITUNG

In dieser Anlage wird der Datenaustausch zwischen einer Fahrzeugeinheit und einem Prüfgerät über die K-Leitung, die Teil der in Anlage 6 beschriebenen Kalibrierungsschnittstelle ist, beschrieben. Außerdem enthält sie eine Beschreibung der Steuerung der Eingangs-/Ausgangssignalleitung am Kalibrierungsanschluss. Das Aufbauen der K-Leitungskommunikation wird im Abschnitt 4 „Kommunikationsdienste” beschrieben. In dieser Anlage ist vom Konzept der Diagnosevorgänge die Rede, mit dem der Umfang der K-Leitungssteuerung unter verschiedenen Bedingungen festgelegt wird. Der Standardvorgang ist dabei die „StandardDiagnosticSession” , bei der aus einer Fahrzeugeinheit alle Daten ausgelesen, jedoch keine Daten in die Fahrzeugeinheit geschrieben werden können. Die Auswahl des Diagnosevorgangs wird im Abschnitt 5 „Verwaltungsdienste” beschrieben. Dieser Anhang gilt als relevant für beide Generationen von VU- und Werkstattkarten gemäß den in dieser Verordnung beschriebenen Interoperabilitätsanforderungen.
CPR_001
Im Programmiervorgang „ECUProgrammingSession” ist es möglich, Daten in die Fahrzeugeinheit einzugeben. Bei der Eingabe von Kalibrierungsdaten muss sich die Fahrzeugeinheit außerdem in der Betriebsart KALIBRIERUNG befinden.

Die Datenübertragung über die K-Leitung wird im Abschnitt 6 „Datenübertragungsdienste” beschrieben. Die Formate der übertragenen Daten werden in Abschnitt 8 „dataRecords-Formate” erläutert.

CPR_002
Der Einstellvorgang „ECUAdjustmentSession” ermöglicht die Auswahl der E/A-Betriebsart der Kalibrierungs-E/A-Signalleitung über die Schnittstelle der K-Leitung. Die Steuerung der Kalibrierungs-E/A-Signalleitung wird in Abschnitt 7 „Prüfimpulssteuerung — Funktionseinheit Eingabe/Ausgabe-Steuerung” beschrieben.
CPR_003
Im vorliegenden Dokument wird als Adresse für das Prüfgerät durchgängig „tt” verwendet. Ungeachtet dessen, dass für Prüfgeräte bevorzugte Adressen verwendet werden können, muss die VU auf jede Prüfgerätadresse richtig antworten. Die physische Adresse der VU ist 0xEE.

2.
BEGRIFFE, BEGRIFFSBESTIMMUNGEN UND REFERENZDOKUMENTE

Die Protokolle, Nachrichten und Fehlercodes beruhen grundsätzlich auf einem Normentwurf von ISO 14229-1 (Road vehicles — Diagnostic systems — Part 1: Diagnostic services, Version 6 vom 22. Februar 2001). Für die Service Identifier (SID), die Bedienanforderungen und -antworten sowie die Standardparameter werden Byte-Codierungen und hexadezimale Werte verwendet. Der Begriff „Prüfgerät” bezeichnet das zur Eingabe der Programmierungs-/Kalibrierungsdaten in die VU verwendete Gerät. Die Begriffe „Client” und „Server” beziehen sich auf das Prüfgerät bzw. die VU. Der Begriff „ECU” bedeutet „elektronische Steuereinheit” und bezieht sich auf die VU.

Referenzdokumente:

ISO 14230-2: Road Vehicles — Diagnostic Systems — Keyword Protocol 2000 — Part 2: Data Link Layer. First edition: 1999.

3.
DIENSTEÜBERSICHT

3.1.
Verfügbare Dienste

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die in dieser Anlage beschriebenen Dienste, die im Fahrtenschreiber verfügbar sein werden.
CPR_004
In der Tabelle sind die Dienste aufgeführt, die bei aktiviertem Diagnosevorgang verfügbar sind.

Spalte 1 enthält die verfügbaren Dienste.

Spalte 2 nennt den Abschnitt in der vorliegenden Anlage, in der der Dienst näher beschrieben wird.

Spalte 3 ordnet die Service-Identifier-Werte bei Anforderungsnachrichten zu.

Spalte 4 gibt die Dienste des Standardvorgangs „StandardDiagnosticSession” (SD) an, die in jeder VU implementiert sein müssen.

Spalte 5 gibt die Dienste des Einstellvorgangs „ECUAdjustmentSession” (ECUAS) an, die implementiert sein müssen, um die Steuerung der E/A-Signalleitung der für die Kalibrierung vorgesehenen Steckverbindung an der Frontplatte der VU zu gestatten.

Spalte 6 gibt die Dienste des Programmiervorgangs „ECUProgrammingSession” (ECUPS) an, die implementiert sein müssen, um die Programmierung von Parametern in der VU zu ermöglichen.

Tabelle 1

Übersicht über die SId-Werte

Dieses Symbol zeigt an, dass der betreffende Dienst bei diesem Diagnosevorgang obligatorisch ist.

Ein Feld ohne Symbol bedeutet, dass der betreffende Dienst bei diesem Diagnosevorgang nicht zugelassen ist.

Diagnosevorgänge
Name des DiagnosedienstesAbschnitt Nr.Wert SId Req.SDECUASECUPS
StartCommunication4.181
StopCommunication4.282
TesterPresent4.33E
StartDiagnosticSession5.110
SecurityAccess5.227
ReadDataByIdentifier6.122
WriteDataByIdentifier6.22E
InputOutputControlByIdentifier7.12F
RoutineControl831

3.2.
Antwortcodes

Für jeden Dienst sind Antwortcodes festgelegt.

4.
KOMMUNIKATIONSDIENSTE

Um die Kommunikation aufzubauen und aufrecht zu erhalten, sind einige Dienste erforderlich, die nicht auf der Anwendungsschicht liegen. Die zur Verfügung stehenden Dienste sind in nachstehender Tabelle aufgeführt:

Tabelle 2

Kommunikationsdienste

Name des DienstesBeschreibung
StartCommunicationClient fordert Beginn eines Kommunikationsvorgangs mit einem (mehreren) Server(n) an
StopCommunicationClient fordert Beendigung des laufenden Kommunikationsvorgangs an
TesterPresentClient teilt dem Server mit, dass die Verbindung noch aktiv ist
CPR_005
Der Dienst StartCommunication wird genutzt, um eine Kommunikation einzuleiten. Für die Ausführung eines Dienstes ist es immer erforderlich, dass die Kommunikation initialisiert und die für die gewünschte Betriebsart geeigneten Kommunikationsparameter verwendet werden.

4.1.
Der Dienst StartCommunication

CPR_006
Bei Erhalt eines StartCommunication-Primitivs prüft die VU, ob die angeforderte Kommunikationsverbindung unter den gegebenen Bedingungen initialisiert werden kann. Gültige Bedingungen für die Initialisierung einer Kommunikationsverbindung sind im Dokument ISO 14230-2 beschrieben.
CPR_007
Die VU führt daraufhin alle erforderlichen Maßnahmen zur Initialisierung der Kommunikationsverbindung aus und versendet ein StartCommunication-Antwort-Primitiv mit den gewählten Positive Response-Parametern.
CPR_008
Erhält eine bereits initialisierte (und in eine Diagnosesitzung eingetretene) VU die Anforderung StartCommunication (z. B. aufgrund Wiederanlauf des Prüfgeräts nach einer Fehlerbedingung), muss die Anforderung angenommen und die VU neu initialisiert werden.
CPR_009
Falls sich die Kommunikationsverbindung aus irgendeinem Grund nicht initialisieren lässt, setzt die VU den Betrieb in der gleichen Weise wie unmittelbar vor dem Versuch zur Initialisierung der Kommunikationsverbindung fort.
CPR_010
Die Anforderungsnachricht StartCommunication muss an eine physische Adresse erfolgen.
CPR_011
Die Initialisierung der VU für Dienste erfolgt mithilfe einer „Schnellinitialisierung” :

Jeder Aktivität geht ein Bus-Ruhezustandstakt voraus.

Das Prüfgerät überträgt anschließend eine Initialisierungssequenz.

Alle zum Aufbau der Kommunikation benötigten Informationen sind in der Antwort der VU enthalten.

CPR_012
Nach Beendigung der Initialisierung:

Alle Kommunikationsparameter werden entsprechend den Schlüssel-Bytes auf die Werte in Tabelle 4 gesetzt.

Die VU wartet auf die erste Anforderung vom Prüfgerät.

Die VU befindet sich in der Standarddiagnosebetriebsart, d. h. der „StandardDiagnosticSession” .

Die Kalibrierungs-E/A-Signalleitung befindet sich im Standardzustand, d. h. im deaktivierten Zustand.

CPR_014
Die Übertragungsgeschwindigkeit (Baudrate) auf der K-Leitung beträgt 10400 Baud.
CPR_016
Die Schnellinitialisierung wird ausgelöst, indem das Prüfgerät eine Wake-Up-Sequenz (Wup) auf der K-Leitung überträgt. Diese beginnt nach dem Ruhezustandstakt auf der K-Leitung mit einem L-Takt TInil. Das Prüfgerät sendet das erste Bit des Dienstes StartCommunication im Anschluss an einen TWup-Takt, der nach der ersten fallenden Flanke beginnt.

CPR_017
Die Taktwerte für die Schnellinitialisierung sowie für die Kommunikation generell sind in den nachstehenden Tabellen im Einzelnen aufgeführt. Für den Ruhezustandstakt existieren mehrere Möglichkeiten:

Erste Übertragung nach Einschalten, Tidle = 300 ms.

Nach Abschluss eines Dienstes StopCommunication, Tidle = P3 Minimum

Nach Beendigung der Kommunikation durch Zeitüberschreitung (Time-Out) P3 Maximum, Tidle = 0.

Tabelle 3

Taktwerte zur Schnellinitialisierung

ParameterMin.Max.
TInil25 ± 1 ms24 ms26 ms
TWup50 ± 1 ms49 ms51 ms

Tabelle 4

Taktwerte für die Kommunikation

Takt-ParameterBeschreibung der ParameterUntere Grenzwerte [in ms]Obere Grenzwerte [in ms]
Min.Max.
P1Byte-Taktabstand für die VU-Antwort020
P2Zeit zwischen Prüfgerätanforderung und VU-Antwort bzw. zwei VU-Antworten25250
P3Zeit zwischen Ende der VU-Antworten und Beginn einer neuen Prüfgerätanforderung555000
P4Byte-Taktabstand für die Prüfgerätantwort520

CPR_018
Das Nachrichtenformat für die Schnellinitialisierung ist in den nachstehenden Tabellen spezifiziert.

Tabelle 5

Nachricht StartCommunication Request

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte — physische Adressierung81FMT
#2Zieladress-ByteEETGT
#3Quelladress-BytettSRC
#4StartCommunication Request Service Id81SCR
#5Prüfsumme00-FFCS

Tabelle 6

Nachricht StartCommunication Positive Response

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte — physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-BytettTGT
#3Quelladress-ByteEESRC
#4Zusatzlängen-Byte03LEN
#5StartCommunication Positive Response ServiceC1SCRPR
#6Schlüsselbyte 1EAKB1
#7Schlüsselbyte 28FKB2
#8Prüfsumme00-FFCS

CPR_019
Eine negative Antwort (Negative Response) auf die Anforderungsnachricht StartCommunication gibt es nicht. Kann keine positive Nachricht (Positive Response) gegeben werden, so erfolgt keine Initialisierung der VU, und diese verbleibt in ihrer normalen Betriebsart.

4.2.
Der Dienst StopCommunication

4.2.1
Beschreibung der Nachricht

Dieser Dienst der Kommunikationssteuerungsschicht hat zum Zweck, einen Kommunikationsvorgang zu beenden.
CPR_020
Bei Erhalt eines StopCommunication-Primitivs prüft die VU, ob die derzeitigen Bedingungen die Beendigung dieser Kommunikation gestatten. Ist dies der Fall, so führt die VU alle erforderlichen Maßnahmen zur Beendigung dieser Kommunikation durch.
CPR_021
Ist die Beendigung der Kommunikation möglich, gibt die VU vor der Beendigung der Kommunikation ein StopCommunication-Antwort-Primitiv mit den gewählten Positive Response-Parametern aus.
CPR_022
Falls sich die Kommunikation aus irgendeinem Grund nicht beenden lässt, gibt die VU ein StopCommunication-Antwort-Primitiv mit den gewählten Parametern für Negative Response aus.
CPR_023
Wird von der VU eine Zeitüberschreitung aufgrund P3max erkannt, muss die Kommunikation ohne Ausgabe eines Antwortelements beendet werden.

4.2.2
Nachrichtenformat

CPR_024
Die Nachrichtenformate für die StopCommunication-Primitive sind in den folgenden Tabellen aufgeführt.

Tabelle 7

Nachricht StopCommunication Request

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte — physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-ByteEETGT
#3Quelladress-BytettSRC
#4Zusatzlängen-Byte01LEN
#5StopCommunication Request Service82SPR
#6Prüfsumme00-FFCS

Tabelle 8

Nachricht StopCommunication Positive Response

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte — physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-BytettTGT
#3Quelladress-ByteEESRC
#4Zusatzlängen-Byte01LEN
#5StopCommunication Positive Response Service IdC2SPRPR
#6Prüfsumme00-FFCS

Tabelle 9

Nachricht StopCommunication Negative Response

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte — physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-BytettTGT
#3Quelladress-ByteEESRC
#4Zusatzlängen-Byte03LEN
#5Negative Response Service Id7FNR
#6StopCommunication Request Service Identification82SPR
#7responseCode = generalReject10RC_GR
#8Prüfsumme00-FFCS

4.2.3
Parameterdefinition

Dieser Dienst erfordert keine Parameterdefinition.

4.3.
Der Dienst TesterPresent

4.3.1
Beschreibung der Nachricht

Mithilfe des Dienstes TesterPresent teilt das Prüfgerät dem Server mit, dass es sich noch immer in einer aktiven Verbindung mit ihm befindet, um zu verhindern, dass der Server automatisch in die normale Betriebsart zurückkehrt und dadurch möglicherweise die Verbindung beendet. Dieser Dienst sorgt durch regelmäßiges Aussenden einer Anforderung dafür, dass die Diagnosesitzung oder Verbindung aktiv bleibt, indem der P3-Zeitgeber bei jedem Erhalt einer Anforderung für diesen Dienst zurückgesetzt wird.

4.3.2
Nachrichtenformat

CPR_079
Die Nachrichtenformate für die TesterPresent-Primitive sind in den folgenden Tabellen aufgeführt.

Tabelle 10

Nachricht TesterPresent Request

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte — physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-ByteEETGT
#3Quelladress-BytettSRC
#4Zusatzlängen-Byte02LEN
#5TesterPresent Request Service Id3ETP
#6Sub Function = responseRequired =[ yes01RESPREQ_Y
no ]02RESPREQ_NO
#7Prüfsumme00-FFCS

CPR_080
Ist der Parameter responseRequired auf „yes” gesetzt, so antwortet der Server mit folgenden positiven Antwortnachrichten. Ist der Parameter auf „no” gesetzt, sendet der Server keine Antwort.

Tabelle 11

Nachricht TesterPresent Positive Response

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte — physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-BytettTGT
#3Quelladress-ByteEESRC
#4Zusatzlängen-Byte01LEN
#5TesterPresent Positive Response Service Id7ETPPR
#6Prüfsumme00-FFCS

CPR_081
Der Dienst verwendet die folgenden negativen Antwort-Codes:

Tabelle 12

Nachricht TesterPresent Negative Response

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte — physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-BytettTGT
#3Quelladress-ByteEESRC
#4Zusatzlängen-Byte03LEN
#5Negative Response Service Id7FNR
#6TesterPresent Request Service Identification3ETP
#7responseCode =[SubFunctionNotSupported-InvalidFormat12RC_SFNS_IF
incorrectMessageLength]13RC_IML
#8Prüfsumme00-FFCS

5.
VERWALTUNGSDIENSTE

Die zur Verfügung stehenden Dienste sind in nachstehender Tabelle aufgeführt:

Tabelle 13

Verwaltungsdienste

Name des DienstesBeschreibung
StartDiagnosticSessionClient fordert Beginn eines Diagnosevorgangs mit einer VU an
SecurityAccessClient ruft Funktionen auf, auf die nur berechtigte Benutzer Zugriff haben.

5.1.
Der Dienst StartDiagnosticSession

5.1.1
Beschreibung der Nachricht

CPR_025
Der Dienst StartDiagnosticSession dient dazu, verschiedene Diagnosevorgänge im Server zu aktivieren. Ein Diagnosevorgang aktiviert bestimmte Dienste nach Maßgabe von Tabelle 17. Mit einem solchen Vorgang kann der Fahrzeughersteller bestimmte Dienste aktivieren, die hier nicht beschrieben werden. Die Implementierungsregeln haben folgenden Festlegungen zu entsprechen:

Es ist stets genau ein Diagnosevorgang in der VU aktiv.

Die VU startet die „StandardDiagnosticSession” bei jedem Einschaltvorgang. Wird kein anderer Diagnosevorgang gestartet, so läuft die „StandardDiagnosticSession” so lange, wie die VU eingeschaltet ist.

Wird vom Prüfgerät ein bereits laufender Diagnosevorgang angefordert, sendet die VU eine positive Antwortnachricht (Positive Response).

Fordert das Prüfgerät einen neuen Diagnosevorgang an, sendet die VU zuerst eine positive Antwortnachricht auf „StartDiagnosticSession” , bevor der neue Diagnosevorgang in der VU aktiviert wird. Kann die VU den angeforderten neuen Diagnosevorgang nicht starten, antwortet sie mit einer negativen Antwortnachricht auf StartDiagnosticSession und setzt den laufenden Diagnosevorgang fort.

CPR_026
Ein Diagnosevorgang darf erst begonnen werden, wenn die Nachrichtenverbindung zwischen dem Client und der VU errichtet wurde.
CPR_027
Nach einer erfolgreichen Anforderung StartDiagnosticSession sind die in Tabelle 4 aufgeführten Taktparameter aktiv, wobei der Parameter diagnosticSession in der Anforderungsnachricht auf „StandardSession” gesetzt ist, wenn zuvor ein anderer Diagnosevorgang aktiv war.

5.1.2
Nachrichtenformat

CPR_028
Die Nachrichtenformate für die StartDiagnosticSession-Primitive sind in den folgenden Tabellen spezifiziert.

Tabelle 14

Nachricht StartDiagnosticSession Request

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte — physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-ByteEETGT
#3Quelladress-BytettSRC
#4Zusatzlängen-Byte02LEN
#5StartDiagnosticSession Request Service Id10STDS
#6diagnosticSession = [ein Wert aus Tabelle 17]xxDS_…
#7Prüfsumme00-FFCS

Tabelle 15

Nachricht StartDiagnosticSession Positive Response

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte — physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-BytettTGT
#3Quelladress-ByteEESRC
#4Zusatzlängen-Byte02LEN
#5StartDiagnosticSession Positive Response Service Id50STDSPR
#6diagnosticSession = [gleicher Wert wie Byte Nr. 6 in Tabelle 14]xxDS_…
#7Prüfsumme00-FFCS

Tabelle 16

Nachricht StartDiagnosticSession Negative Response

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte — physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-BytettTGT
#3Quelladress-ByteEESRC
#4Zusatzlängen-Byte03LEN
#5Negative Response Service Id7FNR
#6StartDiagnosticSession Request Service Id10STDS
#7ResponseCode =[subFunctionNotSupported(*)12RC_SFNS
incorrectMessageLength(**)13RC_IML
conditionsNotCorrect(***)22RC_CNC
#8Prüfsumme00-FFCS

5.1.3
Parameterdefinition

CPR_029
Der Parameter diagnosticSession (DS_) dient dem Dienst StartDiagnosticSession dazu, das spezielle Verhalten des Servers bzw. der Server zu wählen. Im vorliegenden Dokument sind folgende Diagnosevorgänge spezifiziert:

Tabelle 17

Definition der Werte für diagnosticSession

HexBeschreibungSymbolform
81

StandardDiagnosticSession

Dieser Diagnosevorgang aktiviert alle Dienste, die in Spalte 4 „SD” von Tabelle 1 angegeben sind. Diese Dienste ermöglichen das Auslesen der Daten von einem Server (VU). Dieser Diagnosevorgang ist aktiv, nachdem die Initialisierung zwischen Client (Prüfgerät) und Server (VU) erfolgreich abgeschlossen wurde. Dieser Diagnosevorgang kann durch andere in diesem Abschnitt genannte Diagnosevorgänge überschrieben werden.
SD
85

ECUProgrammingSession

Dieser Diagnosevorgang aktiviert alle Dienste, die in Spalte 6 „ECUPS” von Tabelle 1 angegeben sind. Diese Dienste unterstützen die Speicherprogrammierung eines Servers (VU). Dieser Diagnosevorgang kann durch andere in diesem Abschnitt genannte Diagnosevorgänge überschrieben werden.
ECUPS
87

ECUAdjustmentSession

Dieser Diagnosevorgang aktiviert alle Dienste, die in Spalte 5 „ECUAS” von Tabelle 1 angegeben sind. Diese Dienste unterstützen die Eingabe/Ausgabe-Steuerung eines Servers (VU). Dieser Diagnosevorgang kann durch andere in diesem Abschnitt genannte Diagnosevorgänge überschrieben werden.
ECUAS

5.2.
Der Dienst SecurityAccess

Das Schreiben von Kalibrierungsdaten ist nur dann möglich, wenn sich die VU in der Betriebsart KALIBRIERUNG befindet. Der Zugriff auf die Betriebsart KALIBRIERUNG wird erst gewährt, nachdem eine gültige Werkstattkarte in die VU eingesteckt und zusätzlich die richtige persönliche Geheimzahl (PIN) in die VU eingegeben wurde. Wenn sich die VU in der Betriebsart KALIBRIERUNG oder KONTROLLE befindet, ist der Zugriff auf die Eingabe/Ausgabe-Leitung für die Kalibrierung auch möglich. Der Dienst SecurityAccess stellt die Möglichkeit zur PIN-Eingabe bereit und zeigt dem Prüfgerät an, ob sich die VU in der Betriebsart KALIBRIERUNG befindet. Eine PIN-Eingabe durch alternative Methoden ist zulässig.

5.2.1
Beschreibung der Nachricht

Der Dienst SecurityAccess besteht aus der Nachricht SecurityAccess „requestSeed” , der möglicherweise eine Nachricht SecurityAccess „sendKey” folgt. Der Dienst SecurityAccess muss nach dem Dienst StartDiagnosticSession ausgeführt werden.
CPR_033
Mit der Nachricht SecurityAccess „requestSeed” stellt das Prüfgerät fest, ob die Fahrzeugeinheit zur Annahme einer PIN bereit ist.
CPR_034
Befindet sich die Fahrzeugeinheit bereits in der Betriebsart KALIBRIERUNG, beantwortet sie die Anforderung durch Versenden eines Seed 0x0000 mithilfe des Dienstes auf SecurityAccess Positive Response.
CPR_035
Ist die Fahrzeugeinheit zur Annahme einer PIN zur Verifizierung einer Werkstattkarte bereit, beantwortet sie die Anforderung durch Versenden eines Seed, der größer als 0x0000 ist, mithilfe des Dienstes SecurityAccess Positive Response.
CPR_036
Ist die Fahrzeugeinheit zur Annahme einer PIN vom Prüfgerät nicht bereit, weil entweder die eingesteckte Werkstattkarte ungültig ist, keine Werkstattkarte eingesteckt wurde oder die Fahrzeugeinheit eine andere Methode der PIN-Eingabe erwartet, beantwortet sie die Anforderung mit einer Negative Response, wobei der Antwortcode „conditionsNotCorrectOrRequestSequenceError” lautet.
CPR_037
Das Prüfgerät sendet dann gegebenenfalls eine Nachricht SecurityAccess „sendKey” , um eine PIN an die Fahrzeugeinheit zu übergeben. Um ausreichend Zeit für den Prozess der Kartenauthentisierung zu gewähren, sendet die VU den negativen Antwortcode „requestCorrectlyReceived-ResponsePending” , mit dem die Antwortzeit verlängert wird. Die längst mögliche Wartezeit darf jedoch 5 Minuten nicht überschreiten. Sobald der angeforderte Dienst abgeschlossen ist, sendet die VU eine positive oder negative Antwortnachricht mit einem anderen Antwortcode als diesem. Der negative Antwortcode „requestCorrectlyReceived-ResponsePending” kann so oft von der VU wiederholt werden, bis der angeforderte Dienst abgeschlossen ist und die abschließende Antwortnachricht gesandt wurde.
CPR_038
Die Fahrzeugeinheit darf diese Anforderung nur dann mit dem Dienst SecurityAccess Positive Response beantworten, wenn sie sich in der Betriebsart KALIBRIERUNG befindet.
CPR_039
In den nachstehenden Fällen muss die Fahrzeugeinheit diese Anforderung mit einer Negative Response bei folgendermaßen gesetzten Antwortcodes quittieren:

subFunctionNotsupported: ungültiges Format für den Parameter der Unterfunktion (accessType),

conditionsNotCorrectOrRequestSequenceError: Fahrzeugeinheit ist zur Annahme einer PIN-Eingabe nicht bereit,

invalidKey: ungültige PIN, Zahl der zulässigen PIN-Prüfversuche jedoch nicht überschritten,

exceededNumberOfAttempts: ungültige PIN und Zahl der zulässigen PIN-Prüfversuche überschritten,

generalReject: richtige PIN, gegenseitige Authentisierung mit Werkstattkarte ist jedoch fehlgeschlagen.

5.2.2
Nachrichtenformat — SecurityAccess — requestSeed

CPR_040
Die Nachrichtenformate für die SecurityAccess „requestSeed” -Primitive sind in den folgenden Tabellen spezifiziert.

Tabelle 18

Nachricht SecurityAccess Request — requestSeed

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte — physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-ByteEETGT
#3Quelladress-BytettSRC
#4Zusatzlängen-Byte02LEN
#5SecurityAccess Request Service Id27SA
#6accessType — requestSeed7DAT_RSD
#7Prüfsumme00-FFCS

Tabelle 19

Nachricht SecurityAccess — requestSeed Positive Response

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte — physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-BytettTGT
#3Quelladress-ByteEESRC
#4Zusatzlängen-Byte04LEN
#5SecurityAccess Positive Response Service ID67SAPR
#6accessType — requestSeed7DAT_RSD
#7Seed High00-FFSEEDH
#8Seed Low00-FFSEEDL
#9Prüfsumme00-FFCS

Tabelle 20

Nachricht SecurityAccess Negative Response

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte — physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-BytettTGT
#3Quelladress-ByteEESRC
#4Zusatzlängen-Byte03LEN
#5Negative Response Service Id7FNR
#6SecurityAccess Request Service Id27SA
#7responseCode =[conditionsNotCorrectOrRequestSequenceError22RC_CNC
incorrectMessageLength]13RC_IML
#8Prüfsumme00-FFCS

5.2.3
Nachrichtenformat — SecurityAccess — sendKey

CPR_041
Die Nachrichtenformate für die SecurityAccess „sendKey” -Primitive sind in den folgenden Tabellen spezifiziert.

Tabelle 21

Nachricht SecurityAccess Request — sendKey

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte — physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-ByteEETGT
#3Quelladress-BytettSRC
#4Zusatzlängen-Bytem+2LEN
#5SecurityAccess Request Service Id27SA
#6accessType — sendKey7EAT_SK
#7 bis #m+6Schlüssel #1 (H)xxKEY
Schlüssel #m (N, m muss mindestens 4 und darf höchstens 8 betragen)xx
#m+7Prüfsumme00-FFCS

Tabelle 22

Nachricht SecurityAccess — sendKey Positive Response

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte — physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-BytettTGT
#3Quelladress-ByteEESRC
#4Zusatzlängen-Byte02LEN
#5SecurityAccess Positive Response Service Id67SAPR
#6accessType — sendKey7EAT_SK
#7Prüfsumme00-FFCS

Tabelle 23

Nachricht SecurityAccess Negative Response

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte — physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-BytettTGT
#3Quelladress-ByteEESRC
#4Zusatzlängen-Byte03LEN
#5Negative Response Service Id7FNR
#6SecurityAccess Request Service Id27SA
#7ResponseCode =[generalReject10RC_GR
subFunctionNotSupported12RC_SFNS
incorrectMessageLength13RC_IML
conditionsNotCorrectOrRequestSequenceError22RC_CNC
invalidKey35RC_IK
exceededNumberOfAttempts36RC_ENA
requestCorrectlyReceived-ResponsePending]78RC_RCR_RP
#8Prüfsumme00-FFCS

6.
DATENÜBERTRAGUNGSDIENSTE

Die zur Verfügung stehenden Dienste sind in nachstehender Tabelle aufgeführt:

Tabelle 24

Datenübertragungsdienste

Name des DienstesBeschreibung
ReadDataByIdentifierClient fordert an, dass der aktuelle Wert eines Datensatzes durch Zugriff von recordDataIdentifier übertragen wird.
WriteDataByIdentifierClient fordert an, dass ein Datensatz von recordDataIdentifier geschrieben wird.

6.1.
Dienst ReadDataByIdentifier

6.1.1
Beschreibung der Nachricht

CPR_050
Mit dem Dienst ReadDataByIdentifier fordert der Client vom Server die Übertragung von Datensatzwerten an, die durch einen recordDataIdentifier gekennzeichnet sind. Der Fahrzeughersteller muss dafür sorgen, dass die Serverbedingungen zur Abwicklung dieses Dienstes erfüllt sind.

6.1.2
Nachrichtenformat

CPR_051
Die Nachrichtenformate für die ReadDataByIdentifier-Primitive sind in den folgenden Tabellen aufgeführt.

Tabelle 25

Nachricht ReadDataByIdentifier Request

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte — physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-ByteEETGT
#3Quelladress-BytettSRC
#4Zusatzlängen-Byte03LEN
#5ReadDataByIdentifier Request Service Id22RDBI
#6 bis #7recordDataIdentifier = [ein Wert aus Tabelle 28]xxxxRDI_…
#8Prüfsumme00-FFCS

Tabelle 26

Nachricht ReadDataByIdentifier Positive Response

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte — physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-BytettTGT
#3Quelladress-ByteEESRC
#4Zusatzlängen-Bytem+3LEN
#5ReadDataByIdentifier Positive Response Service Id62RDBIPR
#6 und #7recordDataIdentifier = [gleicher Wert wie Bytes 6 und 7 in Tabelle 25]xxxxRDI_...
#8 bis #m+7dataRecord[] =[data#1xxDREC_DATA1
:::
data#m]xxDREC_DATAm
#m+8Prüfsumme00-FFCS

Tabelle 27

Nachricht ReadDataByIdentifier Negative Response

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte — physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-BytettTGT
#3Quelladress-ByteEESRC
#4Zusatzlängen-Byte03LEN
#5Negative Response Service Id7FNR
#6ReadDataByIdentifier Request Service Id22RDBI
#7ResponseCode=[requestOutOfRange31RC_ROOR
incorrectMessageLength13RC_IML
conditionsNotCorrect]22RC_CNC
#8Prüfsumme00-FFCS

6.1.3
Parameterdefinition

CPR_052
Der Parameter recordDataIdentifier (RDI_) in der Anforderungsnachricht ReadDataByIdentifier kennzeichnet einen Datensatz.
CPR_053
Die hier definierten Werte für recordDataIdentifier sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.

Die Tabelle recordDataIdentifier enthält fünf Spalten mit mehreren Zeilen.

Die 1. Spalte (Hex) enthält jeweils den hexadezimalen Wert für die in der 3. Spalte angeführte Anforderungsnachricht recordDataIdentifier.

Die 2. Spalte (Datenelement) gibt zum jeweiligen recordDataIdentifier das Datenelement gemäß Anlage 1 an (ggf. Umkodierung erforderlich).

Die 3. Spalte (Beschreibung) enthält den dazugehörigen Namen des recordDataIdentifier.

Die 4. Spalte (Zugriffsrechte) gibt die Zugriffsrechte des jeweiligen recordDataIdentifier an.

Die 5. Spalte (Symbolform) gibt die Symbolschreibweise des jeweiligen recordDataIdentifier an.

Tabelle 28

Definition der Werte für recordDataIdentifier

HexDatenelement

recordDataIdentifier-Name

(siehe Format in Abschnitt 8.2)

Zugriffsrechte

(Read/Write)

Symbolform
F90BCurrentDateTimeTimeDateR/WRDI_TD
F912HighResOdometerHighResolutionTotalVehicleDistanceR/WRDI_HRTVD
F918K-ConstantOfRecordingEquipmentKfactorR/WRDI_KF
F91CL-TyreCircumferenceLfactorTyreCircumferenceR/WRDI_LF
F91DW-VehicleCharacteristicConstantWvehicleCharacteristicFactorR/WRDI_WVCF
F921TyreSizeTyreSizeR/WRDI_TS
F922nextCalibrationDateNextCalibrationDateR/WRDI_NCD
F92CSpeedAuthorisedSpeedAuthorisedR/WRDI_SA
F97DvehicleRegistrationNationRegisteringMemberStateR/WRDI_RMS
F97EVehicleRegistrationNumberVehicleRegistrationNumberR/WRDI_ VRN
F190VehicleIdentificationNumberVINR/WRDI_ VIN
F9D0SensorSerialNumberMotionSensorSerialNumberRRDI_SSN
F9D1RemoteCommunicationModuleSerialNumberRemoteCommunicationFacilitySerialNumberRRDI_RCSN
F9D2SensorGNSSSerialNumberExternalGNSSFacilitySerialNumberRRDI_GSSN
F9D3SealDataVuSmartTachographSealsSerialNumberR/WRDI_SDV
F9D4VuSerialNumberVuSerialNumberRRDI_VSN
F9D5ByDefaultLoadTypeByDefaultLoadTypeR/WRDI_BDLT
F9D6TachographCardsGen1SuppressionTachographCardsGen1SuppressionR/WRDI_TCG1S
F9D7VehiclePositionVehiclePositionRRDI_VP
F9D8LastCalibrationCountryCalibrationCountryRRDI_CC

CPR_054
Der Parameter dataRecord (DREC_) dient der Nachricht Positive Response auf ReadDataByIdentifier dazu, dem Client (Prüfgerät) den durch die recordDataIdentifier gekennzeichneten Datensatz bereitzustellen. Die Datensatzformate werden in Abschnitt 8 definiert. Es können zusätzliche, vom Benutzer wählbare dataRecord-Werte, z. B. VU-abhängige Eingabedaten, interne Daten und Ausgabedaten integriert werden, diese werden jedoch hier nicht definiert.

6.2.
Der Dienst WriteDataByIdentifier

6.2.1
Beschreibung der Nachricht

CPR_056
Der Dienst WriteDataByIdentifier dient dem Client dazu, Datensatzwerte auf einen Server zu schreiben, die durch einen recordDataIdentifier gekennzeichnet sind. Der Fahrzeughersteller muss dafür sorgen, dass die Serverbedingungen zur Abwicklung dieses Dienstes erfüllt sind. Zur Aktualisierung der in Tabelle 28 aufgeführten Parameter muss sich die VU in der Betriebsart KALIBRIERUNG befinden.

6.2.2
Nachrichtenformat

CPR_057
Die Nachrichtenformate für die WriteDataByIdentifier-Primitive sind in den folgenden Tabellen aufgeführt.

Tabelle 29

Nachricht WriteDataByIdentifier Request

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte — physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-ByteEETGT
#3Quelladress-BytettSRC
#4Zusatzlängen-Bytem+3LEN
#5WriteDataByIdentifier Request Service Id2EWDBI
#6 bis #7recordDataIdentifier = [ein Wert aus Tabelle 28]xxxxRDI_…
#8 bis m+7dataRecord[] =[data#1xxDREC_DATA1
:::
data#m]xxDREC_DATAm
#m+8Prüfsumme00-FFCS

Tabelle 30

Nachricht WriteDataByIdentifier Positive Response

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte — physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-BytettTGT
#3Quelladress-ByteEESRC
#4Zusatzlängen-Byte03LEN
#5WriteDataByIdentifier Positive Response Service Id6EWDBIPR
#6 bis #7recordDataIdentifier = [gleicher Wert wie Bytes 6 und 7 in Tabelle 29]xxxxRDI_…
#8Prüfsumme00-FFCS

Tabelle 31

Nachricht WriteDataByIdentifier Negative Response

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte — physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-BytettTGT
#3Quelladress-ByteEESRC
#4Zusatzlängen-Byte03LEN
#5Negative Response Service Id7FNR
#6WriteDataByIdentifier Request Service Id2EWDBI
#7ResponseCode=[requestOutOfRange31RC_ROOR
incorrectMessageLength13RC_IML
conditionsNotCorrect]22RC_CNC
#8Prüfsumme00-FFCS

6.2.3
Parameterdefinition

Der Parameter recordDataIdentifier (RDI_) ist in Tabelle 28 definiert. Der Parameter dataRecord (DREC_) dient der Anforderungsnachricht WriteDataByIdentifier dazu, dem Server (VU) den durch die recordDataIdentifier gekennzeichneten Datensatzwerte bereitzustellen. Die Datensatzformate werden in Abschnitt 8 definiert.

7.
PRÜFIMPULSSTEUERUNG — FUNKTIONSEINHEIT EINGABE/AUSGABE-STEUERUNG

Die zur Verfügung stehenden Dienste sind in nachstehender Tabelle aufgeführt:

Tabelle 32

Funktionseinheit Eingabe/Ausgabe-Steuerung

Name des DienstesBeschreibung
InputOutputControlByIdentifierDer Client fordert die Steuerung einer speziellen Eingabe/Ausgabe für den Server an.

7.1.
Der Dienst InputOutputControlByIdentifier

7.1.1
Beschreibung der Nachricht

Über einen der Steckanschlüsse an der Vorderseite ist es möglich, Prüfimpulse mit einem geeigneten Prüfgerät zu steuern bzw. zu überwachen.
CPR_058
Diese Kalibrierungs-E/A-Signalleitung ist mit einem K-Leitungsbefehl konfigurierbar, wobei mit dem Dienst InputOutputControlByIdentifier die für die Leitung gewünschte Eingabe- bzw. Ausgabefunktion gewählt wird. Es gibt folgende Leitungszustände:

deaktiviert,

speedSignalInput: über die Kalibrierungs-E/A-Signalleitung wird ein Geschwindigkeitssignal (Testsignal) eingegeben, das das Geschwindigkeitssignal des Bewegungssensors ersetzt, diese Funktion ist in der Betriebsart KONTROLLE nicht verfügbar,

realTimeSpeedSignalOutputSensor: über die Kalibrierungs-E/A-Signalleitung wird das Geschwindigkeitssignal des Bewegungssensors ausgegeben,

RTCOutput: über die Kalibrierungs-E/A-Signalleitung wird das UTC-Zeitsignal ausgegeben, diese Funktion ist in der Betriebsart KONTROLLE nicht verfügbar.

CPR_059
Um den Leitungsstatus zu konfigurieren, muss sich die Fahrzeugeinheit in einem Einstellvorgang befinden und in die Betriebsart KALIBRIERUNG oder KONTROLLE gesetzt sein. Wenn sich die VU in der Betriebsart KALIBRIERUNG befindet, stehen die vier Leitungsstati zur Verfügung (deaktiviert, speedSignalInput, realTimeSpeedSignalOutputSensor, RTCOutput). Wenn sich die VU in der Betriebsart KONTROLLE befindet, stehen nur zwei Leitungsstati zur Verfügung (deaktiviert, realTimeSpeedOutputSensor). Bei Verlassen des Einstellvorgangs bzw. der Betriebsart KALIBRIERUNG oder KONTROLLE muss die Fahrzeugeinheit die Rückkehr der E/A-Signalleitung in den Status „deaktiviert” (Standardzustand) gewährleisten.
CPR_060
Treffen an der Echtzeit-Eingabeleitung für Geschwindigkeitssignale der VU Geschwindigkeitsimpulse ein, während die E/A-Signalleitung auf Eingabe gesetzt ist, muss die E/A-Signalleitung auf Ausgabe gesetzt werden oder in den deaktivierten Zustand zurückkehren.
CPR_061
Der Ablauf muss wie folgt sein:

Aufbau der Verbindung durch den Dienst StartCommunication

Einleiten eines Einstellvorgangs durch den Dienst StartDiagnosticSession und Eintritt in die Betriebsart KALIBRIERUNG oder KONTROLLE (die Reihenfolge dieser beiden Vorgänge ist nicht von Bedeutung).

Änderung des Ausgabestatus durch den Dienst InputOutputControlByIdentifier.

7.1.2
Nachrichtenformat

CPR_062
Die Nachrichtenformate für die InputOutputControlByIdentifier-Primitive sind in den folgenden Tabellen spezifiziert.

Tabelle 33

Nachricht InputOutputControlByIdentifier Request

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte — physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-ByteEETGT
#3Quelladress-BytettSRC
#4Zusatzlängen-BytexxLEN
#5InputOutputControlByIdentifier Request SId2FIOCBI
#6 und #7InputOutputIdentifier = [CalibrationInputOutput]F960IOI_CIO

#8 oder

#8 bis #9

ControlOptionRecord = [COR_…
inputOutputControlParameter — ein Wert aus Tabelle 36xxIOCP_…
controlState — ein Wert aus Tabelle 37 (siehe Hinweis unten)]xxCS_…
#9 oder #10Prüfsumme00-FFCS

Hinweis: Der Parameter controlState liegt nur in bestimmten Fällen vor (siehe 7.1.3).

Tabelle 34

Nachricht InputOutputControlByIdentifier Positive Response

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte — physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-BytettTGT
#3Quelladress-ByteEESRC
#4Zusatzlängen-BytexxLEN
#5InputOutputControlByIdentifier Positive Response SId6FIOCBIPR
#6 und #7inputOutputIdentifier = [CalibrationInputOutput]F960IOI_CIO

#8 oder

#8 bis #9

controlStatusRecord = [CSR_
inputOutputControlParameter (gleicher Wert wie Byte 8 in Tabelle 33)xxIOCP_…
controlState (gleicher Wert wie Byte 9 in Tabelle 33)] (falls zutreffend)xxCS_…
#9 oder #10Prüfsumme00-FFCS

Tabelle 35

Nachricht InputOutputControlByIdentifier Negative Response

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte — physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-BytettTGT
#3Quelladress-ByteEESRC
#4Zusatzlängen-Byte03LEN
#5Negative Response Service Id7FNR
#6inputOutputControlByIdentifier Request SId2FIOCBI
#7responseCode=[
incorrectMessageLength13RC_IML
conditionsNotCorrect22RC_CNC
requestOutOfRange31RC_ROOR
deviceControlLimitsExceeded]7ARC_DCLE
#8Prüfsumme00-FFCS

7.1.3
Parameterdefinition

CPR_064
Der Parameter inputOutputControlParameter (IOCP_) ist in folgender Tabelle beschrieben.

Tabelle 36

Definition der Werte für inputOutputControlParameter

HexBeschreibungSymbolform
00

ReturnControlToECU

Dieser Wert zeigt dem Server (VU) an, dass das Prüfgerät die Steuerung der Kalibrierungs-E/A-Signalleitung beendet hat.
RCTECU
01

ResetToDefault

Dieser Wert zeigt dem Server (VU) die Anforderung an, die Kalibrierungs-E/A-Signalleitung in den Standardstatus zurückzusetzen.
RTD
03

ShortTermAdjustment

Dieser Wert zeigt dem Server (VU) die Anforderung an, die Kalibrierungs-E/A-Signalleitung auf den im Parameter controlState enthaltenen Wert einzustellen.
STA

CPR_065
Der Parameter controlState liegt nur vor, wenn der inputOutputControlParameter auf ShortTermAdjustment gesetzt ist; folgende Werte sind möglich:

Tabelle 37

Definition der Werte für controlState

BetriebsartHex-WertBeschreibung
Deaktiviert00E/A-Leitung deaktiviert (Ausgangszustand)
Aktiviert01Kalibrierungs-E/A-Leitung als speedSignalInput aktiviert
Aktiviert02Kalibrierungs-E/A-Leitung als realTimeSpeedSignalOutputSensor aktiviert
Aktiviert03Kalibrierungs-E/A-Leitung als RTCOutput aktiviert

8.
DER DIENST ROUTINECONTROL (ZEITEINSTELLUNG)

8.1.
Beschreibung der Nachricht

CPR_065a

Der Dienst RoutineControl (TimeAdjustment) ermöglicht es, eine Anpassung der Systemuhr der Fahrzeugeinheit an die vom GNSS-Empfänger bereitgestellte Zeit auszulösen.

Die Fahrzeugeinheit muss sich im Modus KALIBRIERUNG befinden, damit der Dienst RoutineControl (TimeAdjustment) ausgeführt werden kann.

Voraussetzung: Es ist sichergestellt, dass die Fahrzeugeinheit authentisierte Positionsnachrichten vom GNSS-Empfänger empfangen kann.

Während die Zeiteinstellung läuft, antwortet die Fahrzeugeinheit auf die Anforderung RoutineControl, Unterfunktion requestRoutineResults mit routineInfo = 0x78.

Hinweis: Die Zeiteinstellung kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Das Diagnoseprüfgerät fordert den Zeiteinstellungsstatus unter Verwendung der Unterfunktion requestRoutineResults an.

8.2.
Nachrichtenformat

CPR_065b
Die Nachrichtenformate für den Dienst RoutineControl (TimeAdjustment) und seine Primitiven sind in den folgenden Tabellen aufgeführt.

Tabelle 37a

RoutineControl, Nachrichtenanforderung Routine (TimeAdjustment), Unterfunktion startRoutine

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte – physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-ByteEETGT
#3Quelladress-BytettSRC
#4Zusatzlängen-BytexxLEN
#5RoutineControl Request Sid (Dienstkennung für Anforderung RoutineControl)31RC
#6routineControlType = [startRoutine]01RCTP_STR
#7 und #8routineIdentifier = [TimeAdjustment]0100RI_TA
#9Prüfsumme00-FFCS

Tabelle 37b

RoutineControl, Routine (TimeAdjustment), Unterfunktion startRoutine, Positive Antwortnachricht

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte – physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-BytettTGT
#3Quelladress-ByteEESRC
#4Zusatzlängen-BytexxLEN
#5RoutineControl Positive Response Sid (Dienstkennung für positive Antwort für RoutineControl)71RCPR
#6routineControlType = [startRoutine]01RCTP_STR
#7 und #8routineIdentifier= [TimeAdjustment]0100RI_TA
#9Prüfsumme00-FFCS

Tabelle 37c

RoutineControl, Anforderungsnachricht Routine (TimeAdjustment), Unterfunktion requestRoutineResults

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte – physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-ByteEETGT
#3Quelladress-BytettSRC
#4Zusatzlängen-BytexxLEN
#5RoutineControl Request Sid (Dienstkennung für Anforderung RoutineControl)31RC
#6routineControlType = [requestRoutineResults]03RCTP_RRR
#7 und #8routineIdentifier= [TimeAdjustment]0100RI_TA
#9Prüfsumme00-FFCS

Tabelle 37d

RoutineControl, Routine (TimeAdjustment), Unterfunktion requestRoutineResults, Positive Antwortnachricht

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte – physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-BytettTGT
#3Quelladress-ByteEESRC
#4Zusatzlängen-BytexxLEN
#5RoutineControl Positive Response Sid (Dienstkennung für positive Antwort für RoutineControl)71RCPR
#6routineControlType = [requestRoutineResults]03RCTP_RRR
#7 und #8routineIdentifier= [TimeAdjustment]0100RI_TA
#9routineInfo (siehe Tabelle 37f)XXRINF_TA
#10routineStatusRecord[] = routineStatus#1 (siehe Tabelle 37g)XXRS_TA
#11Prüfsumme00-FFCS

Tabelle 37e

RoutineControl, Routine (TimeAdjustment), Negative Antwortnachricht

Byte-Nr.ParameterbezeichnungHex-WertSymbolform
#1Format-Byte – physische Adressierung80FMT
#2Zieladress-BytettTGT
#3Quelladress-ByteEESRC
#4Zusatzlängen-Byte03LEN
#5negativeResponse Service Id (Dienstkennung für negative Antwort)7FNR
#6inputOutputControlByIdentifier Request SId31RC
#7

responseCode=[

    sub-functionNotSupported

    incorrectMessageLengthOrInvalidFormat

    conditionsNotCorrect

    requestOutOfRange

]

12

13

22

31

SFNS

IMLOIF

CNC

ROOR

#8Prüfsumme00-FFCS

Tabelle 37f

RoutineControl, Routine (TimeAdjustment), routineInfo

routineInfoHex-WertBeschreibung
NormalExitWithResultAvailable61Die Routine wurde vollständig ausgeführt; zusätzliche Ergebnisse der Routine sind verfügbar.
RoutineExecutionOngoing78Die Ausführung der Routine läuft noch.

Tabelle 37g

RoutineControl, Routine (TimeAdjustment), routineStatus

Hex-WertPrüfergebnisBeschreibung
01positivDie Zeiteinstellung wurde erfolgreich abgeschlossen.
02..0FRFU
10negativKein GNSS-Signalempfang.
11..7FRFU
80..FFHerstellerspezifisch

9.
DATARECORDS-FORMATE

Dieser Abschnitt enthält:

allgemeine Regeln für die Parameter, die von der Fahrzeugeinheit zum Prüfgerät übertragen werden,

die Beschreibung der Formate für die in Abschnitt 6 erläuterten Datenübertragungsdienste.

CPR_067
Alle hier angegebenen Parameter müssen von der Fahrzeugeinheit unterstützt werden.
CPR_068
Von der Fahrzeugeinheit an das Prüfgerät aufgrund einer Anforderungsnachricht übertragene Daten müssen dem jeweiligen Messtyp entsprechen (d. h. dem aktuellen Wert des angeforderten Parameters, wie ihn die Fahrzeugeinheit gemessen oder vorgegeben hat).
9.1.
Wertebereiche der übertragenen Parameter

CPR_069
Tabelle 38 enthält die Wertebereiche, mit deren Hilfe die Gültigkeit der übermittelten Parameter festgestellt wird.
CPR_070
Mit den Werten im Bereich „Fehlerindikator” kann die Fahrzeugeinheit sofort mitteilen, dass aufgrund eines Fehlers im Fahrtenschreiber derzeit keine gültigen Werte vorhanden sind.
CPR_071
Mit den Werten im Bereich „Nicht verfügbar” kann die Fahrzeugeinheit eine Nachricht übermitteln, die einen in diesem Modul nicht verfügbaren oder nicht unterstützten Parameter enthält. Mit den Werten im Bereich „Nicht angefordert” kann die Fahrzeugeinheit eine Befehlsnachricht übermitteln und die Parameter angeben, für die es vom anderen Gerät keine Antwort erwartet.
CPR_072

Können wegen eines defekten Bauteils keine gültigen Daten für einen Parameter übermittelt werden, sollte mit dem in Tabelle 38 angegebenen Fehlerindikator anstelle von Daten für den angeforderten Parameter geantwortet werden. Wenn die gemessenen oder errechneten Daten Werte annehmen, die zwar gültig sind, aber außerhalb des festgelegten Wertebereichs für diesen Parameter liegen, ist der Fehlerindikator jedoch nicht zu verwenden. In diesem Fall sollte der jeweilige Mindest- oder Höchstwert für diesen Parameter übertragen werden.

Tabelle 38

Wertebereiche der dataRecords

Wertebereichsname

1 Byte

(Hex-Wert)

2 Bytes

(Hex-Wert)

4 Bytes

(Hex-Wert)

ASCII
Gültiges Signal00 bis FA0000 bis FAFF00000000 bis FAFFFFFF1 bis 254
Parameterspezifischer IndikatorFBFB00 bis FBFFFB000000 bis FBFFFFFFkeiner
Reserviert für zukünftige IndikatorbitsFC bis FDFC00 bis FDFFFC000000 bis FDFFFFFFkeiner
FehlerindikatorFEFE00 bis FEFFFE000000 bis FEFFFFFF0
Nicht verfügbar oder nicht angefordertFFFF00 bis FFFFFF000000 bis FFFFFFFFFF

CPR_073
Bei den in ASCII dargestellten Parametern ist der Stern „*” als Trennzeichen reserviert.

9.2.
dataRecords-Formate

In Tabelle 39 bis Tabelle 42 sind die Datensatzformate für die Dienste ReadDataByIdentifier und WriteDataByIdentifier angegeben.

CPR_074

In Tabelle 39 sind Länge, Auflösung und Betriebsbereich für jeden durch seinen recordDataIdentifier gekennzeichneten Parameter angegeben:

Tabelle 39

dataRecords-Formate

ParameterbezeichnungDatenlänge (Bytes)AuflösungBetriebsbereich
TimeDate8siehe Tabelle 40
HighResolutionTotalVehicleDistance4Zuwachs 5 m/Bit, Ausgangswert 0 m0 bis +21055406 km
Kfactor2Zuwachs 0,001 Impulse/m/Bit, Ausgangswert 00 bis 64,255 Impulse/m
LfactorTyreCircumference2Zuwachs 0,125 10-3 m/Bit, Ausgangswert 00 bis 8,031 m
WvehicleCharacteristicFactor2Zuwachs 0,001 Impulse/m/Bit, Ausgangswert 00 bis 64,255 Impulse/m
TyreSize15ASCIIASCII
NextCalibrationDate3siehe Tabelle 41
SpeedAuthorised2Zuwachs 1/256 km/h/Bit, Ausgangswert 00 bis 250,996 km/h
RegisteringMemberState3ASCIIASCII
VehicleRegistrationNumber14siehe Tabelle 42
VIN17ASCIIASCII
SealDataVu55siehe Tabelle 43
ByDefaultLoadType1siehe Tabelle 44
VuSerialNumber8siehe Tabelle 45
SensorSerialNumber8siehe Tabelle 45
SensorGNSSSerialNumber8siehe Tabelle 45
RemoteCommunicationModuleSerialNumber8siehe Tabelle 45
TachographCardsGen1Suppression2siehe Tabelle 46
VehiclePosition14siehe Tabelle 47
CalibrationCountry3ASCIINationAlpha entsprechend Anlage 1

CPR_075

Tabelle 40 enthält die Formate der verschiedenen Bytes für den Parameter TimeDate:

Tabelle 40

Ausführliches Format des Parameters TimeDate (recordDataIdentifier-Wert F90B)

ByteParameterdefinitionAuflösungBetriebsbereich
1SekundenZuwachs 0,25 s/Bit, Ausgangswert 0 s0 bis 59,75 s
2MinutenZuwachs 1 min/Bit, Ausgangswert 0 min0 bis 59 min
3StundenZuwachs 1 h/Bit, Ausgangswert 0 h0 bis 23 h
4MonatZuwachs 1 Monat/Bit, Ausgangswert 0 Monate1 bis 12 Monate
5TagZuwachs 0,25 Tag/Bit, Ausgangswert 0 Tage (siehe HINWEIS unter Tabelle 41)0,25 bis 31,75 Tage
6Jahr

Zuwachs 1 Jahr/Bit, Ausgangswert +1985 Jahre

(siehe HINWEIS unter Tabelle 41)

1985 bis 2235 Jahre
7Lokaler Ausgangswert MinutenZuwachs 1 min/Bit, Ausgangswert -125 min-59 bis +59 min
8Lokaler Ausgangswert StundenZuwachs 1 h/Bit, Ausgangswert –125 h–23 bis +23 h

CPR_076

Tabelle 41 enthält die Formate der verschiedenen Bytes für den Parameter NextCalibrationDate:

Tabelle 41

Ausführliches Format des Parameters NextCalibrationDate (recordDataIdentifier-Wert F922)

ByteParameterdefinitionAuflösungBetriebsbereich
1MonatZuwachs 1 Monat/Bit, Ausgangswert 0 Monate1 bis 12 Monate
2TagZuwachs 0,25 Tage/Bit, Ausgangswert 0 Tage (siehe HINWEIS unten)0,25 bis 31,75 Tage
3Jahr

Zuwachs 1 Jahr/Bit, Ausgangswert +1985 Jahre

(siehe Hinweis unten)

1985 bis 2235 Jahre

HINWEIS zur Verwendung des Tag-Parameters:

1)
Der Datumswert 0 ist ungültig. Die Werte 1, 2, 3 und 4 kennzeichnen den ersten Tag des Monats; die Werte 5, 6, 7 und 8 kennzeichnen den zweiten Tag des Monats usw.
2)
Dieser Parameter hat keinen Einfluss auf den Stundenparameter oben.

HINWEIS zur Verwendung des Jahr-Parameters:

Der Wert 0 für das Jahr kennzeichnet das Jahr 1985; der Wert 1 das Jahr 1986 usw.

CPR_078

Tabelle 42 enthält die Formate der verschiedenen Bytes für den Parameter VehicleRegistrationNumber:

Tabelle 42

Ausführliches Format des Parameters VehicleRegistrationNumber (recordDataIdentifier-Wert F97E)

ByteParameterdefinitionAuflösungBetriebsbereich
1Codeseite (entsprechend Anlage 1)Nicht anwendbarVehicleRegistrationNumber
2 bis 14Amtliches Kennzeichen (entsprechend Anlage 1)Nicht anwendbarVehicleRegistrationNumber

CPR_090

Tabelle 43 enthält die Formate der verschiedenen Bytes für den Parameter SealDataVu:

Tabelle 43

Ausführliches Format des Parameters SealDataVu (recordDataIdentifier-Wert F9D3)

ByteParameterdefinitionAuflösungBetriebsbereich
1 bis 11sealRecord1. Format SealRecord entsprechend Anlage 1.Nicht anwendbarSealRecord
12 bis 22sealRecord2. Format SealRecord entsprechend Anlage 1.Nicht anwendbarSealRecord
23 bis 33sealRecord3. Format SealRecord entsprechend Anlage 1.Nicht anwendbarSealRecord
34 bis 44sealRecord4. Format SealRecord entsprechend Anlage 1.Nicht anwendbarSealRecord
45 bis 55sealRecord5. Format SealRecord entsprechend Anlage 1.Nicht anwendbarSealRecord

HINWEIS: Sind weniger als 5 Plomben verfügbar, wird der Wert EquipmentType in allen unbenutzten sealRecords auf 15, d. h. unbenutzt, gesetzt.

CPR_091

Tabelle 44 enthält die Formate der verschiedenen Bytes für den Parameter ByDefaultLoadType:

Tabelle 44

Ausführliches Format des Parameters ByDefaultLoadType (recordDataIdentifier-Wert F9D5)

ByteParameterdefinitionAuflösungBetriebsbereich
1

loadType

'00'H: Art der Ladung nicht definiert

'01'H: Güter

'02'H: Personen

Nicht anwendbar'00'H bis '02'H

CPR_092

Tabelle 45 enthält die Formate der verschiedenen Bytes für die Parameter VuSerialNumber, SensorSerialNumber, SensorGNSSSerialNumber und RemoteCommunicationModuleSerialNumber:

Tabelle 45

Ausführliches Format der Parameter VuSerialNumber, SensorSerialNumber, SensorGNSSSerialNumber und RemoteCommunicationModuleSerialNumber (recordDataIdentifier-Werte F9D4, F9D0, F9D2, F9D1)

ByteParameterdefinitionAuflösungBetriebsbereich
1

VuSerialNumber, SensorSerialNumber, SensorGNSSSerialNumber und RemoteCommunicationModuleSerialNumber:

    Format ExtendedSerialNumber entsprechend Anlage 1

Nicht anwendbarExtendedSerialNumber

CPR_093

Tabelle 46 enthält die Formate der verschiedenen Bytes für den Parameter TachographCardsGen1Suppression:

Tabelle 46

Ausführliches Format des Parameters TachographCardsGen1Suppression (recordDataIdentifier-Wert F9D6)

ByteParameterdefinitionAuflösungBetriebsbereich
1 bis 2TachographCardsGen1Suppression. Format TachographCardsGen1Suppression entsprechend Anlage 1.Nicht anwendbar'0000'H, 'A5E3'H

CPR_094

Tabelle 47 enthält die Formate der verschiedenen Bytes für den Parameter VehiclePosition.

Tabelle 47

Ausführliches Format des Parameters VehiclePosition (recordDataIdentifier-Wert F9D7)

ByteParameterdefinitionAuflösungBetriebsbereich
1 bis 4Zeitstempel der Bestimmung der Position des Fahrzeugs.Nicht anwendbarTimeReal
5GNSS-GenauigkeitNicht anwendbarGNSSAccuracy
6 bis 11FahrzeugpositionNicht anwendbarGeoCoordinates
12AuthentisierungsstatusNicht anwendbarPositionAuthenticationStatus
13Derzeitiges LandNicht anwendbarNationNumeric
14Derzeitige RegionNicht anwendbarRegionNumeric

Hinweis: Nach einer Aktualisierung der Fahrzeugposition kann sich die Aktualisierung des derzeitigen Landes und der derzeitigen Region verzögern.

Fußnote(n):

(*)

— Der in Byte Nr. 6 der Anforderungsnachricht eingetragene Wert wird nicht unterstützt, d. h., er ist nicht in Tabelle 17 definiert.

(**)

— Die Nachricht hat eine falsche Länge.

(***)

— Die Bedingungen für die angeforderte StartDiagnosticSession sind nicht erfüllt.

© Europäische Union 1998-2021

Tipp: Verwenden Sie die Pfeiltasten der Tastatur zur Navigation zwischen Normen.