Anlage 9. VO (EU) 2016/799

TYPGENEHMIGUNG UND MINDESTANFORDERUNGEN AN DIE DURCHZUFÜHRENDEN PRÜFUNGEN

INHALTSVERZEICHNIS

1. EINLEITUNG 2. FUNKTIONSPRÜFUNGEN AN DER FAHRZEUGEINHEIT 3. FUNKTIONSTESTS AM BEWEGUNGSSENSOR 4. FUNKTIONSPRÜFUNGEN AN FAHRTENSCHREIBERKARTEN 5. PRÜFUNG EXTERNER GNSS-AUSRÜSTUNG 6. PRÜFUNGEN DER EXTERNEN AUSRÜSTUNG ZUR FERNKOMMUNIKATION 7. PAPIERFUNKTIONSPRÜFUNGEN 8. INTEROPERABILITÄTSPRÜFUNGEN 9. OSNMA-PRÜFUNGEN

1.
EINLEITUNG

1.1.
Typgenehmigung

Die EG-Typgenehmigung von Kontrollgeräten (oder deren Komponenten) oder einer Fahrtenschreiberkarte beruht auf:

einer Sicherheitszertifizierung auf Grundlage der Spezifizierung Allgemeiner Kriterien anhand einer Sicherheitsvorgabe in völliger Übereinstimmung mit Anlage 10 dieses Anhangs,

einer Funktionszertifizierung durch die Behörde eines Mitgliedstaates, mit der bestätigt wird, dass das geprüfte Teil hinsichtlich der ausgeführten Funktionen, der Messgenauigkeit und der Umwelteigenschaften die Anforderungen dieses Anhangs erfüllt,

einer Interoperabilitätszertifizierung durch die zuständige Stelle, mit der bestätigt wird, dass das Kontrollgerät (oder die Fahrtenschreiberkarte) mit dem erforderlichen Muster der Fahrtenschreiberkarte (bzw. des Kontrollgeräts) (siehe Kapitel 8 in diesem Anhang) uneingeschränkt interoperabel ist.

In dieser Anlage ist in Form von Mindestanforderungen festgelegt, welche Prüfungen eine Behörde der Mitgliedstaaten während der Funktionsprüfungen und welche Prüfungen eine zuständige Stelle während der Interoperabilitätsprüfungen durchführen muss. Die Verfahren zur Durchführung der Prüfungen bzw. die Art der Prüfungen werden nicht weiter spezifiziert. Die Aspekte der Sicherheitszertifizierung sind in dieser Anlage nicht enthalten. Werden bestimmte Prüfungen bereits für die Typgenehmigung im Rahmen des Verfahrens zur Sicherheitsbewertung und -zertifizierung durchgeführt, so brauchen diese Prüfungen nicht wiederholt zu werden. In diesem Fall sind lediglich die Ergebnisse dieser Sicherheitsprüfungen nachzuprüfen. Zu Informationszwecken sind in dieser Anlage Anforderungen, bei denen während der Sicherheitszertifizierung die Durchführung einer Prüfung erwartet wird (oder die mit durchzuführenden Prüfungen in einem engen Verhältnis stehen), mit einem „*” gekennzeichnet. Die nummerierten Randnummern beziehen sich auf den Hauptteil des Anhangs, während sich die übrigen Anforderungen auf die übrigen Anlagen beziehen (Beispiel: PIC_001 bezieht sich auf Anforderung PIC_001 von Anlage 3 Piktogramme). In dieser Anlage werden die Typgenehmigungen für den Bewegungssensor, für die Fahrzeugeinheit und für die externe GNSS-Ausrüstung getrennt betrachtet, da es sich dabei um Komponenten des Kontrollgeräts handelt. Jede Komponente enthält eine eigene Typgenehmigung, in der die anderen kompatiblen Komponenten angegeben werden. Die Funktionsprüfung des Bewegungssensors (bzw. der externen GNSS-Ausrüstung) erfolgt zusammen mit der Fahrzeugeinheit und umgekehrt. Eine Interoperabilität zwischen sämtlichen Bewegungssensormodellen (bzw. externen GNSS-Ausrüstungen) und sämtlichen Fahrzeugeinheitmodellen ist nicht erforderlich. In einem solchen Fall kann die Typgenehmigung für einen Bewegungssensor (bzw. externe GNSS-Ausrüstung) nur in Kombination mit der Typgenehmigung für die relevante Fahrzeugeinheit bzw. umgekehrt erteilt werden. Die Behörde der Mitgliedstaaten, die für die Funktionsprüfungen einer Fahrzeugeinheit oder einer externen GNSS-Ausrüstung zuständig ist, muss sicherstellen, dass der integrierte GNSS-Empfänger die in dieser Anlage festgelegten OSNMA-Prüfungen erfolgreich bestanden hat. Diese Prüfungen gelten als Teil der Funktionsprüfungen der Fahrzeugeinheit oder der externen GNSS-Ausrüstung.

1.2.
Referenzdokumente

In dieser Anlage werden folgende Referenzdokumente herangezogen:
IEC 60068-2-1:
Environmental testing — Part 2-1: Tests — Test A: Cold (Umgebungseinflüsse — Teil 2-1: Prüfverfahren — Prüfung A: Kälte)
IEC 60068-2-2:
Basic environmental testing procedures; part 2: tests; tests B: dry heat (Umgebungseinflüsse — Teil 2-2: Prüfverfahren — Prüfung B: Trockene Wärme) (sinusförmig).
IEC 60068-2-6:
Environmental testing — Part 2: Tests — Test Fc: Vibration (sinusoidal) (Umgebungseinflüsse — Teil 2-6: Prüfverfahren — Prüfung Fc: Schwingen (sinusförmig)
IEC 60068-2-14:
Environmental testing; Part 2-14: Tests; Test N: Change of temperature (Umgebungseinflüsse — Teil 2-14: Prüfverfahren — Prüfung N: Temperaturwechsel)
IEC 60068-2-27:
Environmental testing. Part 2: Tests. Test Ea and guidance: Shock (Umgebungseinflüsse; Teil 2-27: Prüfverfahren — Prüfung Ea und Leitfaden: Schocken)
IEC 60068-2-30:
Environmental testing — Part 2-30: Tests — Test Db: Damp heat, cyclic (12 h + 12 h cycle) (Umgebungseinflüsse — Teil 2-30: Prüfverfahren — Prüfung Db: Feuchte Wärme, zyklisch (12 + 12 Stunden))
IEC 60068-2-64:
Environmental testing — Part 2-64: Tests — Test Fh: Vibration, broadband random and guidance (Umgebungseinflüsse — Teil 2-64: Prüfverfahren — Prüfung Fh: Schwingen, Breitbandrauschen (digital geregelt) und Leitfaden)
IEC 60068-2-78
Environmental testing — Part 2-78: Tests — Test Cab: Damp heat, steady state (Umgebungseinflüsse — Teil 2-78: Prüfverfahren — Prüfung Cab: Feuchte Wärme, konstant)
ISO 16750-3 —
Mechanical loads (2012-12) (Mechanische Beanspruchungen)
ISO 16750-4 —
Climatic loads (2010-04) (Klimatische Beanspruchungen).
ISO 20653:
Road vehicles — Degree of protection (IP code) — Protection of electrical equipment against foreign objects, water and access (Straßenfahrzeuge — Schutzarten (IP-Code) — Schutz gegen fremde Objekte, Wasser und Kontakt — Elektrische Ausrüstungen)
ISO 10605:2008 + Technical Corrigendum:2010 + AMD1:2014
Road vehicles — Test methods for electrical disturbances from electrostatic discharge (Straßenfahrzeuge — Prüfverfahren für elektrische Störungen durch elektrostatische Entladungen)
ISO 7637-1:2002 + AMD1: 2008
Road vehicles — Electrical disturbances from conduction and coupling — Part 1: Definitions and general considerations (Straßenfahrzeuge; Elektrische Störungen durch Leitung und Kopplung — Teil 1: Allgemeines und Definitionen).
ISO 7637-2
Road vehicles — Electrical disturbances from conduction and coupling — Part 2: Electrical transient conduction along supply lines only (Straßenfahrzeuge — Elektrische Störungen durch Leitung und Kopplung — Teil 2: Elektrische, leitungsgeführte Störungen auf Versorgungsleitungen).
ISO 7637-3
Road vehicles — Electrical disturbances from conduction and coupling — Part 3: Electrical transient transmission by capacitive and inductive coupling via lines other than supply lines (Straßenfahrzeuge — Elektrische Störungen durch Leitung und Kopplung — Kapazitiv und induktiv gekoppelte Störungen auf andere als Versorgungsleitungen).
ISO/IEC 7816-1
Identification cards — Integrated circuit(s) cards with contacts — Part 1: Physical characteristics (Identifikationskarten — Chipkarten mit Kontakten — Teil 1: Physikalische Eigenschaften).
ISO/IEC 7816-2
Information technology — Identification cards — Integrated circuit(s) cards with contacts — Part 2: Dimensions and location of the contacts (Identifikationskarten — Chipkarten — Karten mit Kontakten — Teil 2: Maße und Anordnung der Kontakte).
ISO/IEC 7816-3
Information technology — Identification cards — Integrated circuit(s) cards with contacts — Part 3: Electronic signals and transmission protocol (Chipkarten mit Kontakten — Teil 3: Elektronische Eigenschaften und Übertragungsprotokolle).
ISO/IEC 10373-1:2006 + AMD1:2012
Identification cards — Test methods — Part 1: General characteristics (Identifikationskarten — Prüfverfahren — Teil 1: Generelle Eigenschaften).
ISO/IEC 10373-3:2010 + Technical Corrigendum:2013
Identification cards — Test methods — Part 3: Integrated circuit cards with contacts and related interface devices (Identifikationskarten — Prüfverfahren — Teil 3: Chipkarten mit Kontakten und zugehörige Schnittstellen-Geräte)
ISO 16844-3:2004, Cor 1:2006
Road vehicles — Tachograph systems — Part 3: Motion sensor interface (with vehicle units) (Straßenfahrzeuge — Fahrtschreiber (Kontrollgeräte) — Teil 3: Schnittstelle Bewegungssensor).
ISO 16844-4
Road vehicles — Tachograph systems — Part 4: CAN interface (Straßenfahrzeuge — Fahrtschreiber (Kontrollgeräte) — Teil 4: CAN-Schnittstelle).
ISO 16844-6
Road vehicles — Tachograph systems — Part 6: Diagnostics (Straßenfahrzeuge — Fahrtschreiber (Kontrollgeräte) — Teil 6: Diagnose)
ISO 16844-7
Road vehicles — Tachograph systems — Part 7: Parameter
ISO 534
Paper and board -- Determination of thickness, density and specific volume (Papier und Pappe — Bestimmung der Dicke, der Dichte und des spezifischen Volumens)
RGODP
Technischer Bericht der JRC – Receiver guidelines for OSNMA data processing (Leitlinien für Empfänger hinsichtlich der OSNMA-Datenverarbeitung)
UN ECE R10
Uniform provisions concerning the approval of vehicles with regard to electromagnetic compatibility (United Nation Economic Commission for Europe) (Regelung der Wirtschaftskommission für Europa bei den Vereinten Nationen über einheitliche technische Bedingungen für die Genehmigung von Fahrzeugen hinsichtlich der elektromagnetischen Verträglichkeit

2.
FUNKTIONSPRÜFUNGEN AN DER FAHRZEUGEINHEIT

Nr.PrüfungBeschreibungAnforderungsentsprechung
1.Administrative Prüfung
1.1DokumentationRichtigkeit der Dokumentation
1.2Prüfergebnisse des Herstellers

Ergebnisse der beim Einbau vom Hersteller durchgeführten Prüfung.

Nachweis auf Papier.

88, 89, 91
2.Sichtprüfung
2.1Übereinstimmung mit der Dokumentation
2.2Kennung / Markierungen224 bis 226
2.3Werkstoffe219 bis 223
2.4Plombierung398, 401 bis 405
2.5Externe Schnittstellen
3.Funktionsprüfungen
3.1Mögliche Funktionen02, 03, 04, 05, 07, 382
3.2Betriebsarten09 bis 11*, 134, 135
3.3Funktionen und Datenzugriffsrechte12*, 13*, 382, 383, 386 bis 389
3.4Überwachung des Einsteckens und Entnehmens der Karten15, 16, 17, 18, 19*, 20*, 134
3.5Geschwindigkeits-, Positions- und Wegstreckenmessung21 bis 37
3.6Zeitmessung (Prüfung bei 20 °C)38 bis 43
3.7Überwachung der Fahrertätigkeiten44 bis 53, 134
3.8Überwachung des Status der Fahrzeugführung54, 55 und 134
3.9Eingaben des Fahrers56 bis 62c
3.10Verwaltung der Unternehmenssperren63 bis 68
3.11Überwachung von Kontrollaktivitäten69, 70
3.12Feststellung von Ereignissen und Störungen71 bis 88a, 134
3.13Kenndaten der Fahrzeugeinheit93*, 94*, 97, 100
3.14Einsteck- und Entnahmedaten der Fahrer- oder der Werkstattkarte102* bis 104*
3.15Fahrertätigkeitsdaten105* bis 107*
3.16Orts- und Positionsdaten108* bis 112*
3.17Kilometerstandsdaten113* bis 115*
3.18Detaillierte Geschwindigkeitsdaten116*
3.19Ereignisdaten117*
3.20Störungsdaten118*
3.21Kalibrierungsdaten119* bis 121*
3.22Zeiteinstellungsdaten124*, 125*
3.23Kontrolldaten126*, 127*
3.24Unternehmenssperredaten128*
3.25Erfassen des Herunterladens129*
3.26Daten zu spezifischen Bedingungen130*, 131*
3.27Daten der Fahrtenschreiberkarten132*, 133*
3.28Grenzüberschreitungen133a* bis 133d*
3.29Be-/Entladevorgang133e* bis 133i*
3.30Digitale Karte133j* bis 133t*
3.31Aufzeichnung und Speicherung von Daten auf Fahrtenschreiberkarten

136, 137, 138*, 139*, 141*, 142, 143

144, 145, 146*, 147*, 147a*, 147b*, 148*, 149, 150, 150a

3.32Anzeige

90, 134,

151 bis 168,

PIC_001, DIS_001

3.33Drucken

90, 134,

169 bis 181, PIC_001, PRT_001 bis PRT_014

3.34Warnung

134, 182 bis 191,

PIC_001

3.35Herunterladen von Daten auf externe Datenträger90, 134, 192 bis 196
3.36Fernkommunikation für gezielte Straßenkontrollen197 bis 199
3.37Datenaustausch mit externen Zusatzgeräten200, 201
3.38Kalibrierung202 bis 206*, 383, 384, 386 bis 391
3.39Kalibrierungskontrolle unterwegs207 bis 209
3.40Zeiteinstellung210 bis 212*
3.41Überwachung von Grenzüberschreitungen226a bis 226c
3.42Softwareaktualisierung226d bis 226f
3.43Störungsfreiheit zusätzlicher Funktionen06, 425
3.44Bewegungssensor-Schnittstelle02, 122
3.45Externe GNSS-Ausrüstung03, 123
3.46Überprüfen, dass die Fahrzeugeinheit die herstellerdefinierten Ereignisse und/oder Störungen ermittelt, aufzeichnet und speichert, wenn ein gekoppelter Bewegungssensor auf Magnetfelder reagiert, die die Ermittlung von Fahrzeugbewegungsdaten stören.217
3,47Ziffernfolge und standardisierte DomänenparameterCSM_48, CSM_50
4.Umweltprüfungen
4.1Temperatur

Funktionsprüfung durch:

    Prüfung gemäß ISO 16750-4, Kapitel 5.1.1.2: Betriebsprüfung bei niedrigen Temperaturen (72 h @ – 20 °C)

    Diese Prüfung bezieht sich auf IEC 60068-2-1: Environmental testing — Part 2-1: Tests — Test A: Cold (Umgebungseinflüsse — Teil 2-1: Prüfverfahren – Prüfung A: Kälte)

    Prüfung gemäß ISO 16750-4, Kapitel 5.1.2.2: Betriebsprüfung bei hohen Temperaturen (72 h @ 70 °C)

    Diese Prüfung bezieht sich auf IEC 60068-2-2: Basic environmental testing procedures; part 2: tests; tests B: dry heat (Umgebungseinflüsse — Teil 2-2: Prüfverfahren — Prüfung B: Trockene Wärme)

    Prüfung gemäß ISO 16750-4, Kapitel 5.3.2: Schnelle Temperaturwechsel mit angegebener Übergangsdauer (– 20 °C/70 °C, 20 Zyklen, Haltezeit 2 h bei jeder Temperatur)

    In Bezug auf Mindest- und Höchsttemperatur sowie während der Temperaturzyklen ist (für die in Abschnitt 3 dieser Tabelle aufgeführten Prüfungen) eine geringere Anzahl an Prüfungen zulässig.

213
4.2LuftfeuchtigkeitIEC 60068-2-30, Prüfung Db, zum Nachweis, dass die Fahrzeugeinheit einer zyklischen Feuchtigkeitsprüfung (Wärmeprüfung) von sechs 24-Std.-Zyklen jeweils mit einer Temperaturänderung von + 25 °C bis + 55 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 97 % bei + 25 °C bzw. entsprechend 93 % bei + 55 °C standhält.214
4.3Mechanisch
1.
Sinusschwingungen

Nachweis, dass die Fahrzeugeinheit Sinusschwingungen mit folgenden Merkmalen standhält:

    konstante Verschiebung zwischen 5 und 11 Hz: max. 10 mm

    konstante Beschleunigung zwischen 11 und 300 Hz: 5 g

    Nachweis nach IEC 60068-2-6, Prüfung Fc, mit Mindestprüfdauer von 3 × 12 Std. (12 Std. je Achse)

    ISO 16750-3 schreibt für Geräte, die sich in einer entkoppelten Fahrerkabine befinden, keine Prüfung mit Sinusschwingungen vor.

2.
Zufallsschwingungen:

Prüfung gemäß ISO 16750-3, Kapitel 4.1.2.8: Prüfung VIII: Nutzfahrzeug, entkoppelte Fahrerkabine

Prüfung mit regellosem Schwingen, 10...2 000 Hz, RMS vertikal 21,3 m/s2, RMS longitudinal 11,8 m/s2, RMS lateral 13,1 m/s2, 3 Achsen, 32 Std. je Achse, einschließlich Temperaturzyklus – 20...70 °C.

Diese Prüfung bezieht sich auf IEC 60068-2-64: Environmental testing — Part 2-64: Tests — Test Fh: Vibration, broadband random and guidance (Umgebungseinflüsse — Teil 2-64: Prüfverfahren — Prüfung Fh: Schwingen, Breitbandrauschen (digital geregelt) und Leitfaden)

3.
Stöße:

mechanische Stöße mit 3 g Halbsinus gemäß ISO 16750.

Diese Prüfungen werden an zwei unterschiedlichen Proben des zu prüfenden Gerätetyps durchgeführt.

219
4.4Schutz vor Wasser und vor FremdkörpernPrüfung gemäß ISO 20653: Road vehicles — Degree of protection (IP code) — Protection of electrical equipment against foreign objects, water and access (Straßenfahrzeuge — Schutzarten (IP-Code) — Schutz gegen fremde Objekte, Wasser und Kontakt — elektrische Ausrüstungen) (Keine Parameteränderung); Mindestwert IP 40220, 221
4.5Überspannungsschutz

Nachweis, dass die Fahrzeugeinheit folgende Versorgungsspannungen aushält:

24-V-Versionen:
34 V bei + 40 °C 1 Stunde
12-V-Versionen:
17 V bei + 40 °C 1 Stunde

(ISO 16750-2)

216
4.6Falschpolungsschutz

Nachweis, dass die Fahrzeugeinheit einer Umkehrung der Polarität der Stromversorgung standhält

(ISO 16750-2)

216
4.7Kurzschlussschutz

Nachweis, dass für Eingangs-/Ausgangssignale Schutz vor Kurzschluss der Stromversorgung und vor Erdschluss besteht

(ISO 16750-2)

216
5.EMV-Prüfungen
5.1Störaussendung und StöranfälligkeitEinhaltung von ECE-Regelung R10218
5.2Elektrostatische Entladung

Einhaltung von ISO 10605:2008 +

Technische Korrektur:2010 +

AMD1:2014: +/– 4 kV Kontaktentladung und +/– 8 kV Luftentladung

218
5.3Leitungsgeführte Störgrößen auf Versorgungsleitungen

24-V-Versionen: Einhaltung von ISO 7637-2 + ECE-Verordnung 10 Rev. 3:

    Impuls 1a: Vs = – 450 V Ri = 50 Ohm

    Impuls 2a: Vs = + 37 V Ri = 2 Ohm

    Impuls 2b: Vs = + 20 V Ri = 0,05 Ohm

    Impuls 3a: Vs = – 150 V Ri = 50 Ohm

    Impuls 3b: Vs = + 150 V Ri = 50 Ohm

    Impuls 4: Vs = – 16 V Va = – 12 V t6 = 100 ms

    Impuls 5: Vs = + 120 V Ri = 2,2 Ohm td = 250 ms

12-V-Versionen: Einhaltung von ISO 7637-1 + ECE-Verordnung 10 Rev. 3:

    Impuls 1: Vs = – 75 V Ri = 10 Ohm

    Impuls 2a: Vs = + 37 V Ri = 2 Ohm

    Impuls 2b: Vs = + 10 V Ri = 0,05 Ohm

    Impuls 3a: Vs = – 112 V Ri = 50 Ohm

    Impuls 3b: Vs = + 75 V Ri = 50 Ohm

    Impuls 4: Vs = – 6 V Va = – V t6 = 15 ms

    Impuls 5: Vs = + 65 V Ri = 3 Ohm td = 100 ms

    Impuls 5 ist nur in Fahrzeugeinheiten zu prüfen, die in Fahrzeugen installiert werden sollen, für die keine gemeinsame externe Blindlast vorgesehen ist.

Blindlastvorschläge siehe ISO 16750-2, 4. Ausgabe, Kapitel 4.6.4.

218

3.
FUNKTIONSTESTS AM BEWEGUNGSSENSOR

Nr.PrüfungBeschreibungAnforderungsentsprechung
1.Administrative Prüfung
1.1DokumentationRichtigkeit der Dokumentation
2.Sichtprüfung
2.1.Übereinstimmung mit der Dokumentation
2.2.Kennung/Markierungen225, 226,
2.3Werkstoffe219 bis 223
2.4.Plombierung398, 401 bis 405
3.Funktionsprüfungen
3.1Kenndaten des Sensors95 bis 97*
3.2Koppelung des Bewegungssensors mit der Fahrzeugeinheit122*, 204
3.3

Bewegungserkennung

Bewegungsmessgenauigkeit

30 bis 35
3.4VU-Schnittstelle02
3.5Überprüfen, dass der Bewegungssensor gegenüber konstanten Magnetfeldern unempfindlich ist. Andernfalls überprüfen, dass der Bewegungssensor auf konstante Magnetfelder reagiert, die die Ermittlung von Fahrzeugbewegungsdaten stören, sodass eine verbundene VU Sensorstörungen ermitteln, aufzeichnen und speichern kann217
4.Umweltprüfungen
4.1Betriebstemperatur

Prüfung der Funktionstüchtigkeit (entsprechend Festlegung in Prüfung Nr. 3.3) im Temperaturbereich [– 40 °C; + 135 °C] anhand:

    IEC 60068-2-1, Prüfung Ad, Prüfdauer 96 Std. bei Mindesttemperatur Tomin,

    IEC 60068-2-2 Prüfung Bd, Prüfdauer 96 Std. bei Höchsttemperatur Tomax

    Prüfung gemäß ISO 16750-4, Kapitel 5.1.1.2: Betriebsprüfung bei niedrigen Temperaturen (24 h @ – 40 °C)

    Diese Prüfung bezieht sich auf IEC 60068-2-1: Environmental testing — Part 2-1: Tests — Test A: Cold (Umgebungseinflüsse — Teil 2-1: Prüfverfahren — Prüfung A: Kälte) IEC 68-2-2 Prüfung Bd, Prüfdauer 96 Std. bei Mindesttemperatur – 40 °C.

    Prüfung gemäß ISO 16750-4, Kapitel 5.1.2.2: Betriebsprüfung bei hohen Temperaturen (96 h @ 135 °C)

    Diese Prüfung bezieht sich auf IEC 60068-2-2: Basic environmental testing procedures; part 2: tests; tests B: dry heat (Umgebungseinflüsse — Teil 2-2: Prüfverfahren — Prüfung B: Trockene Wärme)

213
4.2Temperaturzyklen

Prüfung gemäß ISO 16750-4, Kapitel 5.3.2: Schneller Temperaturwechsel mit angegebener Übergangsdauer (– 40 °C/135 °C, 20 Zyklen, Haltezeit 30 min bei jeder Temperatur)

IEC 60068-2-14: Environmental testing; Part 2-14: Tests; Test N: Change of temperature (Umgebungseinflüsse — Teil 2-14: Prüfverfahren — Prüfung N: Temperaturwechsel)

213
4.3LuftfeuchtigkeitszyklenPrüfung der Funktionstüchtigkeit (entsprechend Festlegung in Prüfung Nr. 3.3) anhand IEC 60068-2-30, Prüfung Db, sechs 24-Std.-Zyklen, jeweils mit einer Temperaturänderung von + 25 °C bis + 55 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 97 % bei + 25 °C bzw. entsprechend 93 % bei + 55 °C214
4.4Schwingungen

ISO 16750-3, Kapitel 4.1.2.6: Prüfung VI: Nutzfahrzeug, Motor, Getriebe

Schwingungsprüfung im gemischten Modus einschließlich

a)
Sinusschwingungsprüfung, 20…520 Hz, 11,4 … 120 m/s2, <=0,5 oct/min
b)
Zufallsschwingungsprüfung, 10…2000 Hz, RMS 177 m/s2

94 Std. je Achse, einschließlich Temperaturzyklus – 20…70 °C)

Diese Prüfung bezieht sich auf IEC 60068-2-80: Environmental testing — Part 2-80: Tests — Test Fi: Vibration — Mixed mode (Umgebungseinflüsse — Teil 2-80: Prüfverfahren — Prüfung Fi: Schwingungsprüfung im gemischten Modus)

219
4.5Mechanischer Stoß

ISO 16750-3, Kapitel 4.2.3: Prüfung VI: Prüfung für Geräte in oder auf dem Getriebe

Halbsinusstoß, Beschleunigung zu vereinbaren im Bereich 3000…15000 m/s2, Impulsdauer zu vereinbaren, jedoch < 1 ms, Anzahl an Stößen: zu vereinbaren

Diese Prüfung bezieht sich auf IEC 60068-2-27: Environmental testing. Part 2: Tests. Test Ea and guidance: Shock (Umgebungseinflüsse; Teil 2-27: Prüfverfahren — Prüfung Ea und Leitfaden: Schocken)

219
4.6Schutz vor Wasser und vor Fremdkörpern

Prüfung gemäß ISO 20653: Road vehicles — Degree of protection (IP code) — Protection of electrical equipment against foreign objects, water and access (Straßenfahrzeuge — Schutzarten (IP-Code) — Schutz gegen fremde Objekte, Wasser und Kontakt — Elektrische Ausrüstungen)

(Zielwert IP 64)

220, 221
4.7FalschpolungsschutzNachweis, dass der Bewegungssensor einer Umkehrung der Polarität der Stromversorgung standhält216
4.8KurzschlussschutzNachweis, dass für Eingangs-/Ausgangssignale Schutz vor Kurzschluss der Stromversorgung und vor Erdschluss besteht216
5.EMV
5.1Störaussendung und StöranfälligkeitÜberprüfung der Einhaltung von ECE-Regelung R10218
5.2Elektrostatische EntladungEinhaltung von ISO 10605:2008 + Technische Korrektur:2010 + AMD1:2014: +/- 4 kV Kontaktentladung und +/- 8 kV Luftentladung218
5.3Anfälligkeit gegenüber leitungsgeführten Störgrößen auf Datenleitungen

24-V-Versionen: Einhaltung von ISO 7637-2 + ECE-Verordnung 10 Rev. 3:

    Impuls 1a: Vs = – 450 V Ri = 50 Ohm

    Impuls 2a: Vs = + 37V Ri = 2 Ohm

    Impuls 2b: Vs = + 20V Ri = 0,05 Ohm

    Impuls 3a: Vs = – 150V Ri = 50 Ohm

    Impuls 3b: Vs = + 150V Ri = 50 Ohm

    Impuls 4: Vs = – 16 V Va = – 12 V t6 = 100 ms

    Impuls 5: Vs = + 120 V Ri = 2,2 Ohm td = 250 ms

12-V-Versionen: Einhaltung von ISO 7637-1 + ECE-Verordnung 10 Rev. 3:

    Impuls 1: Vs = – 75V Ri = 10 Ohm

    Impuls 2a: Vs = + 37V Ri = 2 Ohm

    Impuls 2b: Vs = + 10V Ri = 0,05 Ohm

    Impuls 3a: Vs = – 112V Ri = 50 Ohm

    Impuls 3b: Vs = + 75V Ri = 50 Ohm

    Impuls 4: Vs = – 6 V Va = – 5 V t6 = 15 ms

    Impuls 5: Vs = + 65 V Ri = 3 Ohm td = 100 ms

Impuls 5 ist nur in Fahrzeugeinheiten zu prüfen, die in Fahrzeugen installiert werden sollen, für die keine gemeinsame externe Blindlast vorgesehen ist

Blindlastvorschläge siehe ISO 16750-2, 4. Ausgabe, Kapitel 4.6.4

218

4.
FUNKTIONSPRÜFUNGEN AN FAHRTENSCHREIBERKARTEN

Die Prüfungen gemäß diesem Abschnitt 4,

    Abschnitt 5 „Protokollprüfungen” ,

    Abschnitt 6 „Kartenstruktur” und

    Abschnitt 7 „Funktionsprüfungen”

können vom prüfenden oder bescheinigenden Unternehmen während der CC-Sicherheitszertifizierung (Common Criteria bzw. Allgemeine Kriterien für die Bewertung der Sicherheit für Informationstechnologie) für das Chipmodul durchgeführt werden. Die Prüfungen 2.3 und 4.2 sind identisch. Hierbei handelt es sich um mechanische Prüfungen der Kombination Kartenkörper/Chipmodul. Wenn eine dieser Komponenten (Kartenkörper, Chipmodul) geändert wird, sind diese Prüfungen erforderlich.
Nr.PrüfungBeschreibungAnforderungsentsprechung
1.Administrative Prüfung
1.1DokumentationRichtigkeit der Dokumentation
2Kartenkörper
2.1Druckdesign

Gewährleistung, dass sämtliche Schutzanforderungen und die sichtbar anzubringenden Angaben korrekt gedruckt sind und den Vorgaben entsprechen.

[Bezeichner] Anhang 1C, Kapitel 4.1 „Sichtbare Daten” , 227) Die Vorderseite enthält: je nach Kartentyp die großgedruckten Wörter „Fahrerkarte” oder „Kontrollkarte” oder „Werkstattkarte” oder „Unternehmenskarte” in der Sprache bzw. den Sprachen des ausstellenden Mitgliedstaats; [Name des Mitgliedstaates] Anhang 1C, Kapitel 4.1 „Sichtbare Daten” , 228) Die Vorderseite enthält: den Namen des Mitgliedstaats, der die Karte ausstellt (fakultativ). [Zeichen] Anhang 1C, Kapitel 4.1 „Sichtbare Daten” , 229) Die Vorderseite enthält: das Unterscheidungszeichen des ausstellenden Mitgliedstaates im Negativdruck in einem blauen Rechteck, umgeben von zwölf gelben Sternen: [Nummerierung] Anhang 1C, Kapitel 4.1 „Sichtbare Daten” , 232) Die Rückseite enthält: eine Erläuterung zu den nummerierten Angaben auf der Vorderseite der Karte. [Farbe] Anhang 1C, Kapitel 4.1 „Sichtbare Daten” , 234) Die Fahrtenschreiberkarten werden mit folgender Hintergrundfarbe gedruckt:

Fahrerkarte: weiß,

Werkstattkarte: rot,

Kontrollkarte: blau,

Unternehmenskarte: gelb.

[Sicherheit] Anhang 1C, Kapitel 4.1 „Sichtbare Daten” , 235) Zum Schutz vor Fälschung und unbefugten Änderungen weisen die Fahrtenschreiberkarten mindestens folgende Merkmale auf:

ein Sicherheitshintergrunddesign mit feingemustertem Guillochen und Irisdruck,

mindestens eine zweifarbige Mikrodruckzeile.

[Markierungen] Anhang 1C, Kapitel 4.1 „Sichtbare Daten” , 236) Die Mitgliedstaaten können Farben oder Markierungen wie Staatssymbole oder Sicherheitsmerkmale hinzufügen. [Prüfzeichen] Die Fahrtenschreiberkarten tragen ein Prüfzeichen. Das Prüfzeichen besteht

aus einem Rechteck, in dem der Buchstabe „e” platziert ist, gefolgt von der Kennzahl oder dem Kennbuchstaben des Landes, das die Typgenehmigung erteilt hat,

aus einer Typgenehmigungsnummer, die der Nummer des Typgenehmigungsbogens für die Fahrtenschreiberkarte entspricht und an einer beliebigen Stelle in der Nähe des Rechtecks anzubringen ist.

227 bis 229, 232, 234 bis 236
2.2Mechanische Prüfungen [Kartengröße] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 7810, Identification cards — Physical characteristics, [5] Dimension of card, [5.1] Card size, [5.1.1] Card dimensions and tolererances, card type ID-1 Unused card (Identifikationskarten — Physikalische Eigenschaften, [5] Abmessungen der Karte, [5.1] Kartengröße, [5.1.1] Abmessungen der Karte und Toleranzen, Kartentyp ID-1 Nicht verwendete Karte) [Kartenränder] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 7810, Identification cards — Physical characteristics, [5] Dimension of card, [5.1] Card size, [5.1.2] Card edges (Identifikationskarten — Physikalische Eigenschaften, [5] Abmessungen der Karte, [5.1] Kartengröße, [5.1.2] Kartenränder) [Aufbau der Karte] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 7810, Identification cards — Physical characteristics, [6] Card construction (Identifikationskarten — Physikalische Eigenschaften, [6] Aufbau der Karte) [Kartenmaterialien] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 7810, Identification cards — Physical characteristics, [7] Card materials (Identifikationskarten — Physikalische Eigenschaften, [7] [Kartenmaterialien]) [Biegesteifigkeit] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 7810, Identification cards — Physical characteristics, [8] Card characteristics, [8.1] Bending stiffness (Identifikationskarten — Physikalische Eigenschaften, [8] Eigenschaften der Karte, [8.1] Biegesteifigkeit) [Toxizität] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 7810, Identification cards — Physical characteristics, [8] Card characteristics, [8.3] Toxicity (Identifikationskarten — Physikalische Eigenschaften, [8] Eigenschaften der Karte, [8.3] Toxizität) [Chemikalienbeständigkeit] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 7810, Identification cards — Physical characteristics, [8] Card characteristics, [8.4] Resistance to chemicals (Identifikationskarten — Physikalische Eigenschaften, [8] Eigenschaften der Karte, [8.4] Chemikalienbeständigkeit) [Stabilität der Karte] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 7810, Identification cards — Physical characteristics, [8] Card characteristics, [8.5] Card dimensional stability and warpage with temperature and humidity (Identifikationskarten — Physikalische Eigenschaften, [8] Eigenschaften der Karte, [8.5] Stabilität/Verzug der Kartenabmessungen unter Einfluss von Temperatur und Feuchte) [Licht] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 7810, Identification cards — Physical characteristics, [8] Card characteristics, [8.6] Light (Identifikationskarten — Physikalische Eigenschaften, [8] Eigenschaften der Karte, [8.6] Licht) [Haltbarkeit] Anhang 1C, Kapitel 4.4 „Spezifikationen für Umgebung und Elektrizität” , 241) Fahrtenschreiberkarten müssen bei Verwendung gemäß den Spezifikationen für Umgebung und Elektrizität während einer Dauer von fünf Jahren ordnungsgemäß funktionieren können. [Schälfestigkeit] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 7810, Identification cards — Physical characteristics, [8] Card characteristics, [8.8] Peel strength (Identifikationskarten — Physikalische Eigenschaften, [8] Eigenschaften der Karte, [8.8] Schälfestigkeit) [Farbhaftung/Blockfestigkeit] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 7810, Identification cards — Physical characteristics, [8] Card characteristics, [8.9] Adhesion or blocking (Identifikationskarten — Physikalische Eigenschaften, [8] Eigenschaften der Karte, [8.9] Farbhaftung/Blockfestigkeit) [Verzug] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 7810, Identification cards — Physical characteristics, [8] Card characteristics, [8.11] Overall card warpage (Identifikationskarten — Physikalische Eigenschaften, [8] Eigenschaften der Karte, [8.11] Genereller Verzug der Karte) [Hitzebeständigkeit] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 7810, Identification cards — Physical characteristics, [8] Card characteristics, [8.12] Resistance to heat (Identifikationskarten — Physikalische Eigenschaften, [8] Eigenschaften der Karte, [8.12] Hitzebeständigkeit) [Oberflächenverformung] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 7810, Identification cards — Physical characteristics, [8] Card characteristics, [8.13] Surface distortions (Identifikationskarten — Physikalische Eigenschaften, [8] Eigenschaften der Karte, [8.13] Oberflächenverformung) [Kontaminierung] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 7810, Identification cards — Physical characteristics, [8] Card characteristics, [8.14] Contamination and interaction of card components (Identifikationskarten — Physikalische Eigenschaften, [8] Eigenschaften der Karte, [8.14] Kontaminierung und Interaktion der Kartenkomponenten)

240, 243

ISO/IEC 7810

2.3Mechanische Prüfungen mit eingebettetem Chipmodul [Biegung] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 7810:2003/Änderung 1:2009, Identification cards — Physical characteristics, Amendment 1: Criteria for cards containing integrated circuits [9.2] Dynamic bending stress (Identifikationskarten — Physikalische Eigenschaften, Änderung 1: Kriterien für Karten mit integrierten Schaltkreisen, [9.2] Dynamische Biegebelastung) Gesamtzahl an Biegezyklen: 4000. [Torsion] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 7810:2003/Änderung 1:2009, Identification cards — Physical characteristics, Amendment 1: Criteria for cards containing integrated circuits [9.3] Dynamic torsional stress (Identifikationskarten — Physikalische Eigenschaften, Änderung 1: Kriterien für Karten mit integrierten Schaltkreisen, [9.3] Dynamische Torsionsbelastung) Gesamtzahl an Torsionszyklen: 4000.ISO/IEC 7810
3Modul
3.1Modul

Das Modul bildet die Kapselung des Chips und die Kontaktplatte.

[Oberflächenprofil] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 7816-1:2011, Identification cards — Integrated circuit cards — Part 1: Cards with contacts — Physical characteristics [4.2] Surface profile of contacts (Identifikationskarten — Chipkarten — Teil 1: Chipkarten mit Kontakten — Physikalische Eigenschaften, [4.2] Oberflächenprofil der Kontakte) [Mechanische Stärke] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 7816-1:2011, Identification cards — Integrated circuit cards — Part 1: Cards with contacts — Physical characteristics [4.3] Mechanical strength (of a card and contacts) (Identifikationskarten — Chipkarten — Teil 1: Chipkarten mit Kontakten — Physikalische Eigenschaften, [4.3] Mechanische Stärke (von Karte und Kontakten) [Elektrischer Widerstand] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 7816-1:2011, Identification cards — Integrated circuit cards — Part 1: Cards with contacts — Physical characteristics [4.4] Electrical resistance (of contacts) (Identifikationskarten — Chipkarten — Teil 1: Chipkarten mit Kontakten — Physikalische Eigenschaften, [4.4] Elektrischer Widerstand (der Kontakte) [Abmessungen] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 7816-2:2007, Identification cards — Integrated circuit cards — Part 2: Cards with contacts — Dimension and location of the contacts [3] Dimension of the contacts (Identifikationskarten — Chipkarten — Teil 2: Chipkarten mit Kontakten — Maße und Anordnung der Kontakte, [3] Maße der Kontakte [Anordnung] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 7816-2:2007, Identification cards — Integrated circuit cards — Part 2: Cards with contacts — Dimension and location of the contacts [4] Number and location of the contacts (Identifikationskarten — Chipkarten — Teil 2: Chipkarten mit Kontakten — Maße und Anordnung der Kontakte, [4] Anzahl und Anordnung der Kontakte Im Falle von Modulen mit sechs Kontakten zählen die Kontakte „C4” und „C8” nicht zu dieser Prüfanforderung.
ISO/IEC 7816
4Chip
4.1Chip [Betriebstemperatur] Der Chip der Fahrtenschreiberkarte muss bei Umgebungstemperaturen in einem Bereich zwischen – 25 °C und + 85 °C funktionieren. [Temperatur und Feuchte] Anhang 1C, Kapitel 4.4 „Spezifikationen für Umgebung und Elektrizität” , 241) Die Fahrtenschreiberkarten müssen unter allen klimatischen Bedingungen, die im Gebiet der Gemeinschaft gewöhnlich anzutreffen sind, ordnungsgemäß funktionieren können, mindestens im Temperaturbereich – 25 °C bis + 70 °C mit gelegentlichen Spitzen bis zu + 85 °C, wobei „gelegentlich” jeweils nicht mehr als 4 Stunden und nicht mehr als 100 mal während der Lebensdauer der Karte bedeutet. Die Fahrtenschreiberkarten werden aufeinanderfolgend den folgenden Temperaturen und Feuchtigkeiten für die angegebene Zeitdauer ausgesetzt. Nach jedem Schritt werden die Fahrtenschreiberkarten auf elektrische Funktionsfähigkeit geprüft.
1.
Temperatur von – 20 °C für 2 h.
2.
Temperatur von +/–0 °C für 2 h.
3.
Temperatur von + 20 °C, 50 % RF, für 2 h.
4.
Temperatur von 50 °C, 50 % RF, für 2 h.
5.
Temperatur von 70 °C, 50 % RF, für 2 h.

Die Temperatur wird periodisch auf + 85 °C, 50 % RF, für 60 min erhöht.

6.
Temperatur von 70 °C, 85 % RF, für 2 h.

Die Temperatur wird periodisch auf + 85 °C, 85 % RF, für 30 min erhöht.

[Luftfeuchtigkeit] Anhang 1C, Kapitel 4.4 „Spezifikationen für Umgebung und Elektrizität” , 242) Die Fahrtenschreiberkarten müssen bei einer Luftfeuchtigkeit von 10 bis 90 % ordnungsgemäß funktionieren können. [Elektromagnetische Verträglichkeit — EMV] Anhang 1C, Kapitel 4.4 „Spezifikationen für Umgebung und Elektrizität” , 244) Während des Betriebs müssen die Fahrtenschreiberkarten ECE R10 bezüglich der elektromagnetischen Verträglichkeit erfüllen. [Statische Elektrizität] Anhang 1C, Kapitel 4.4 „Spezifikationen für Umgebung und Elektrizität” , 244) Während des Betriebs müssen die Fahrtenschreiberkarten gegen elektrostatische Entladungen geschützt sein. Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 7810:2003/Änderung 1:2009, Identification cards — Physical characteristics, Amendment 1: Criteria for cards containing integrated circuits [9.4] Static electricity [9.4.1] Contact IC cards (Identifikationskarten — Physikalische Eigenschaften, Änderung 1: Kriterien für Karten mit integrierten Schaltkreisen, [9.4] Statische Elektrizität, [9.4.1] Kontakt IS-Karten) Prüfspannung: 4000 V. [Röntgenstrahlen] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 7810:2003/Änderung 1:2009, Identification cards — Physical characteristics, Amendment 1: Criteria for cards containing integrated circuits [9.1] Röntgenstrahlen [Ultraviolettlicht] ISO/IEC 10373-1:2006, Identification cards — Test methods — Part 1: General characteristics [5.11] Ultraviolet light (Identifikationskarten — Physikalische Eigenschaften — Teil 1: Allgemeine Merkmale, [5.11] Ultraviolettlicht) [3-Rad] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 10373-1:2006/Änderung ISO/IEC 103731:2012, Identification cards — Test methods — Part 1: General characteristics, Amendment 1 [5.22] ICC — Mechanical strength: 3 wheel test for ICCs with contacts (Identifikationskarten — Physikalische Eigenschaften — Teil 1: Allgemeine Merkmale, Änderung 1, [5.22] ICC — Mechanische Belastbarkeit: 3-Rad-Prüfung für ICC mit Kontakten) [Umhüllung] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: MasterCard CQM V2.03:2013 [11.1.3] R-L3-14-8: Wrapping Test Robustness (Beständigkeit bei der Umhüllungsprüfung) [13.2.1.32] TM-422: Mechanical Reliability: Wrapping Test (Mechanische Zuverlässigkeit: Umhüllungsprüfung)

241 bis 244

ECE R10

ISO/IEC 7810

ISO/IEC 10373

4.2Mechanische Prüfungen, Chipmodule in Kartenkörper eingebettet -> wie 2.3 [Biegung] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 7810:2003/Änderung 1:2009, Identification cards — Physical characteristics, Amendment 1: Criteria for cards containing integrated circuits [9.2] Dynamic bending stress (Identifikationskarten — Physikalische Eigenschaften, Änderung 1: Kriterien für Karten mit integrierten Schaltkreisen, [9.2] Dynamische Biegebelastung) Gesamtzahl an Biegezyklen: 4000. [Torsion] Die Fahrtenschreiberkarten müssen die folgende Norm erfüllen: ISO/IEC 7810:2003/Änderung 1:2009, Identification cards — Physical characteristics, Amendment 1: Criteria for cards containing integrated circuits [9.3] Dynamic torsional stress (Identifikationskarten — Physikalische Eigenschaften, Änderung 1: Kriterien für Karten mit integrierten Schaltkreisen, [9.3] Dynamische Torsionsbelastung) Gesamtzahl an Torsionszyklen: 4000.ISO/IEC 7810
5Protokollprüfungen
5.1ATRPrüfen, dass ATR den Anforderungen entspricht

ISO/IEC 7816-3

TCS_14, TCS_17, TCS_18

5.2T=0Prüfen, dass Protokoll T=0 den Anforderungen entspricht

ISO/IEC 7816-3

TCS_11, TCS_12, TCS_13, TCS_15

5.3PTSPrüfen, dass der Befehl PTS durch Einstellen von T=1 ausgehend von T=0 den Anforderungen entspricht

ISO/IEC 7816-3

TCS_12, TCS_19, TCS_20, TCS_21

5.4T=1Prüfen, dass Protokoll T=1 den Anforderungen entspricht

ISO/IEC 7816-3

TCS_11, TCS_13, TCS_16

6Kartenstruktur
6.1Prüfen, dass die Dateistruktur der Karte den Anforderungen entspricht. Hierzu sind das Vorhandensein der obligatorischen Dateien auf der Karte und die Zugriffsbedingungen darauf zu überprüfen

TCS_22 bis TCS_28

TCS_140 bis TCS_179

7Funktionsprüfungen
7.1Normale Verarbeitung

Für jeden Befehl ist jede zulässige Ausführung zumindest einmal zu prüfen (z. B.: Prüfung des Befehls UPDATE BINARY mit CLA = „00” , CLA = „0C” und mit unterschiedlichen Parametern P1, P2 und Lc).

Prüfen, dass die Operationen auf der Karte tatsächlich ausgeführt wurden (z. B.: durch das Lesen der Datei, für die der Befehl ausgeführt wurde)

TCS_29 bis TCS_139
7.2Fehlermeldungen

Für jeden Befehl ist jede Fehlermeldung (entsprechend Anlage 2) zumindest einmal zu prüfen.

Jeder generische Fehler ist zumindest einmal zu prüfen (mit Ausnahme von 6400-Integritätsfehlern, die während der Sicherheitszertifizierung geprüft werden)

7.3Ziffernfolge und standardisierte DomänenparameterCSM_48, CSM_50
8Personalisierung
8.1Optische Personalisierung Anhang 1C, Kapitel 4.1 „Sichtbare Daten” , 230) Die Vorderseite enthält: Angaben zu der ausgestellten Karte. Anhang 1C, Kapitel 4.1 „Sichtbare Daten” , 231) Die Vorderseite enthält: Datumsangaben im Format „TT/MM/JJJJ” oder „TT.MM.JJJJ” (Tag, Monat, Jahr). Anhang 1C, Kapitel 4.1 „Sichtbare Daten” , 235) Zum Schutz vor Fälschung und unbefugten Änderungen weisen die Fahrtenschreiberkarten mindestens folgende Merkmale auf:

im Bereich des Lichtbilds eine Überlappung des Sicherheitshintergrunddesigns mit dem Lichtbild.

230, 231, 235

5.
PRÜFUNG EXTERNER GNSS-AUSRÜSTUNG

NeinPrüfungBeschreibungAnforderungsentsprechung
1.Administrative Prüfung
1.1DokumentationRichtigkeit der Dokumentation
2.Sichtprüfung der externen GNSS-Ausrüstung
2.1Übereinstimmung mit der Dokumentation
2.2Kennung/Markierungen224 bis 226
2.3Werkstoffe219 bis 223
3.Funktionsprüfungen
3.1Kenndaten des Sensors98,99
3.2Externes GNSS-Modul — Kopplung mit der Fahrzeugeinheit123, 205
3.3GNSS-Position36, 37
3.4VU-Schnittstelle, wenn es sich beim GNSS-Empfänger der VU um ein externes Gerät handelt.03
3.5Ziffernfolge und standardisierte DomänenparameterCSM_48, CSM_50
4.Umweltprüfungen
4.1Temperatur

Funktionsprüfung durch:

    Prüfung gemäß ISO 16750-4, Kapitel 5.1.1.2: Betriebsprüfung bei niedrigen Temperaturen (72 h @ – 20 °C)

    Diese Prüfung bezieht sich auf IEC 60068-2-1: Environmental testing — Part 2-1: Tests — Test A: Cold (Umgebungseinflüsse — Teil 2-1: Prüfverfahren — Prüfung A: Kälte)

    Prüfung gemäß ISO 16750-4, Kapitel 5.1.2.2: Betriebsprüfung bei hohen Temperaturen (72 h @ 70 °C)

    Diese Prüfung bezieht sich auf IEC 60068-2-2: Basic environmental testing procedures; part 2: tests; tests B: dry heat (Umgebungseinflüsse — Teil 2-2: Prüfverfahren — Prüfung B: Trockene Wärme)

    Prüfung gemäß ISO 16750-4, Kapitel 5.3.2: Schnelle Temperaturwechsel mit angegebener Übergangsdauer (– 20 °C/70 °C, 20 Zyklen, Haltezeit 1 h bei jeder Temperatur)

    In Bezug auf Mindest- und Höchsttemperatur sowie während der Temperaturzyklen ist (für die in Abschnitt 3 dieser Tabelle aufgeführten Prüfungen) eine geringere Anzahl an Prüfungen zulässig

213
4.2LuftfeuchtigkeitIEC 60068-2-30, Prüfung Db, zum Nachweis, dass die Fahrzeugeinheit einer zyklischen Feuchtigkeitsprüfung (Wärmeprüfung) von sechs 24-Std.-Zyklen jeweils mit einer Temperaturänderung von + 25 °C bis + 55 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 97 % bei +25 oC bzw. entsprechend 93 % bei + 55 °C standhält214
4.3Mechanisch
1.
Sinusschwingungen.

Nachweis, dass die Fahrzeugeinheit Sinusschwingungen mit folgenden Merkmalen standhält:

    konstante Verschiebung zwischen 5 und 11 Hz: max. 10 mm

    konstante Beschleunigung zwischen 11 und 300 Hz: 5 g

Nachweis nach IEC 60068-2-6, Prüfung Fc, mit Mindestprüfdauer von 3 × 12 Std. (12 Std. je Achse)

ISO 16750-3 schreibt für Geräte, die sich in einer entkoppelten Fahrerkabine befinden, keine Prüfung mit Sinusschwingungen vor.

2.
Zufallsschwingungen:

Prüfung gemäß ISO 16750-3, Kapitel 4.1.2.8: Prüfung VIII: Nutzfahrzeug, entkoppelte Fahrerkabine

Prüfung mit regellosem Schwingen, 10…2000 Hz, RMS vertikal 21,3 m/s2, RMS longitudinal 11,8 m/s2, RMS lateral 13,1 m/s2, 3 Achsen, 32 Std. je Achse, einschließlich Temperaturzyklus – 20…70 °C.

Diese Prüfung bezieht sich auf IEC 60068-2-64: Environmental testing — Part 2-64: Tests — Test Fh: Vibration, broadband random and guidance ( Umgebungseinflüsse — Teil 2-64: Prüfverfahren — Prüfung Fh: Schwingen, Breitbandrauschen (digital geregelt) und Leitfaden)

3.
Stöße:

mechanische Stöße mit 3 g Halbsinus gemäß ISO 16750.

Diese Prüfungen werden an zwei unterschiedlichen Proben des zu prüfenden Gerätetyps durchgeführt.

219
4.4Schutz vor Wasser und vor FremdkörpernPrüfung gemäß ISO 20653: Road vehicles — Degree of protection (IP code) — Protection of electrical equipment against foreign objects, water and access (Straßenfahrzeuge — Schutzarten (IP-Code) — Schutz gegen fremde Objekte, Wasser und Kontakt (Keine Parameteränderung)220, 221
4.5ÜberspannungsschutzNachweis, dass die Fahrzeugeinheit folgende Versorgungsspannungen aushält:216
24-V-Versionen:34V bei + 40 °C 1 Stunde
12-V-Versionen:17 V bei + 40 °C 1 Stunde
(ISO 16750-2, Kapitel 4.3)
4.6Falschpolungsschutz

Nachweis, dass die Fahrzeugeinheit einer Umkehrung der Polarität der Stromversorgung standhält

(ISO 16750-2, Kapitel 4.7)

216
4.7Kurzschlussschutz

Nachweis, dass für Eingangs-/Ausgangssignale Schutz vor Kurzschluss der Stromversorgung und vor Erdschluss besteht

(ISO 16750-2, Kapitel 4.10)

216
5EMV-Prüfungen
5.1Störaussendung und StöranfälligkeitEinhaltung von ECE-Regelung R10218
5.2Elektrostatische EntladungEinhaltung von ISO 10605:2008 + Technische Korrektur:2010 + AMD1:2014: +/– 4 kV Kontaktentladung und +/– 8 kV Luftentladung218
5.3Leitungsgeführte Störgrößen auf Versorgungsleitungen

24-V-Versionen: Einhaltung von ISO 7637-2 + ECE-Verordnung 10 Rev. 3:

    Impuls 1a: Vs = – 450 V Ri = 50 Ohm

    Impuls 2a: Vs = + 37V Ri = 2 Ohm

    Impuls 2b: Vs = + 20V Ri = 0,05 Ohm

    Impuls 3a: Vs = – 150V Ri = 50 Ohm

    Impuls 3b: Vs = + 150V Ri = 50 Ohm

    Impuls 4: Vs = – 16 V Va = -12 V t6 = 100 ms

    Impuls 5: Vs = + 120 V Ri = 2,2 Ohm td = 250 ms

12-V-Versionen: Einhaltung von ISO 7637-1 + ECE-Verordnung 10 Rev. 3:

    Impuls 1: Vs = – 75V Ri = 10 Ohm

    Impuls 2a: Vs = + 37V Ri = 2 Ohm

    Impuls 2b: Vs = + 10V Ri = 0,05 Ohm

    Impuls 3a: Vs = – 112V Ri = 50 Ohm

    Impuls 3b: Vs = + 75V Ri = 50 Ohm

    Impuls 4: Vs = – 6 V Va = -5 V t6 = 15 ms

    Impuls 5: Vs = + 65 V Ri = 3 Ohm td = 100 ms

Impuls 5 ist nur in Fahrzeugeinheiten zu prüfen, die in Fahrzeugen installiert werden sollen, für die keine gemeinsame externe Blindlast vorgesehen ist

Blindlastvorschläge siehe ISO 16750-2, 4. Ausgabe, Kapitel 4.6.4.

218

6.
PRÜFUNGEN DER EXTERNEN AUSRÜSTUNG ZUR FERNKOMMUNIKATION

Nr.PrüfungBeschreibungAnforderungsentsprechung
1.Administrative Prüfung
1.1DokumentationRichtigkeit der Dokumentation
2.Sichtprüfung
2.1Übereinstimmung mit der Dokumentation
2.2Kennung / Markierungen224 bis 226
2.3Werkstoffe219 bis 223
2.4Plombierung398, 401 bis 405
2.5Externe Schnittstellen
3.Funktionsprüfungen
3.1Fernkommunikation für gezielte Straßenkontrollen4, 197 bis 199
3.2Aufzeichnung und Speicherung von Daten im Massenspeicher91
3.3Kommunikation mit der FahrzeugeinheitAnlage 14 DSC_66 bis DSC_70, DSC_71 bis DSC_76
4.Umweltprüfungen
4.1Temperatur

Funktionsprüfung durch:

    Prüfung gemäß ISO 16750-4, Kapitel 5.1.1.2: Betriebsprüfung bei niedrigen Temperaturen (72 h @ – 20 °C)

    Diese Prüfung bezieht sich auf IEC 60068-2-1: Environmental testing — Part 2-1: Tests — Test A: Cold (Umgebungseinflüsse — Teil 2-1: Prüfverfahren — Prüfung A: Kälte)

    Prüfung gemäß ISO 16750-4, Kapitel 5.1.2.2: Betriebsprüfung bei hohen Temperaturen (72 h @ 70 °C)

    Diese Prüfung bezieht sich auf IEC 60068-2-2: Basic environmental testing procedures; part 2: tests; tests B: dry heat (Umgebungseinflüsse — Teil 2-2: Prüfverfahren — Prüfung B: Trockene Wärme)

    Prüfung gemäß ISO 16750-4, Kapitel 5.3.2: Schnelle Temperaturwechsel mit angegebener Übergangsdauer (– 20 °C/70 °C, 20 Zyklen, Haltezeit 1 h bei jeder Temperatur)

    In Bezug auf Mindest- und Höchsttemperatur sowie während der Temperaturzyklen ist (für die in Abschnitt 3 dieser Tabelle aufgeführten Prüfungen) eine geringere Anzahl an Prüfungen zulässig.

213
4.2Schutz vor Wasser und vor FremdkörpernPrüfung gemäß ISO 20653: Road vehicles — Degree of protection (IP code) — Protection of electrical equipment against foreign objects, water and access (Straßenfahrzeuge — Schutzarten (IP-Code) — Schutz gegen fremde Objekte, Wasser und Kontakt — Elektrische Ausrüstungen) (Zielwert IP40)220, 221
5EMV-Prüfungen
5.1Störaussendung und StöranfälligkeitEinhaltung von ECE-Regelung R10218
5.2Elektrostatische EntladungEinhaltung von ISO 10605:2008 + Technische Korrektur:2010 + AMD1:2014: +/– 4 kV Kontaktentladung und +/– 8 kV Luftentladung218
5.3Leitungsgeführte Störgrößen auf Versorgungsleitungen

24-V-Versionen: Einhaltung von ISO 7637-2 + ECE-Verordnung 10 Rev. 3:

    Impuls 1a: Vs = – 450 V Ri = 50 Ohm

    Impuls 2a: Vs = + 37 V Ri = 2 Ohm

    Impuls 2b: Vs = + 20 V Ri = 0,05 Ohm

    Impuls 3a: Vs = – 150 V Ri = 50 Ohm

    Impuls 3b: Vs = + 150 V Ri = 50 Ohm

    Impuls 4: Vs = – 16 V Va = – 12 V t6 = 100 ms

    Impuls 5: Vs = + 120 V Ri = 2,2 Ohm td = 250 ms

12-V-Versionen: Einhaltung von ISO 7637-1 + ECE-Verordnung 10 Rev. 3:

    Impuls 1: Vs = – 75 V Ri = 10 Ohm

    Impuls 2a: Vs = + 37 V Ri = 2 Ohm

    Impuls 2b: Vs = + 10 V Ri = 0,05 Ohm

    Impuls 3a: Vs = – 112 V Ri = 50 Ohm

    Impuls 3b: Vs = + 75 V Ri = 50 Ohm

    Impuls 4: Vs = – 6 V Va = – 5 V t6 = 15 ms

    Impuls 5: Vs = + 65 V Ri = 3 Ohm td = 100 ms

    Impuls 5 ist nur in Fahrzeugeinheiten zu prüfen, die in Fahrzeugen installiert werden sollen, für die keine gemeinsame externe Blindlast vorgesehen ist.

Blindlastvorschläge siehe ISO 16750-2, 4. Ausgabe, Kapitel 4.6.4.

218

7.
PAPIERFUNKTIONSPRÜFUNGEN

Nr.PrüfungBeschreibungAnforderungsentsprechung
1.Administrative Prüfung
1,1DokumentationRichtigkeit der Dokumentation
2Allgemeine Prüfungen
2.1Zeichenzahl pro ZeileSichtprüfung der Ausdrucke.172
2.2MindestzeichengrößeSichtprüfung von Ausdrucken und Zeichen.173
2.3Unterstützte ZeichensätzeDer Drucker muss die in Anlage 1 Kapitel 4 „Zeichensätze” spezifizierten Zeichen unterstützen.174
2.4Definition der AusdruckeÜberprüfung der Typgenehmigung des Fahrtenschreibers und Prüfung der Ausdrucke174
2.5Lesbarkeit und Identifizierung der Ausdrucke

Prüfung der Ausdrucke

Nachgewiesen durch Prüfberichte und -protokolle des Herstellers.

Sämtliche Genehmigungsnummern der Fahrtenschreiber, mit denen das Druckerpapier verwendet werden kann, sind auf dem Papier abgedruckt.

175, 177, 178
2.6Hinzunahme handschriftlicher Notizen

Sichtprüfung: Unterschriftsfeld für den Fahrer ist verfügbar.

Felder für weitere handschriftliche Eintragungen sind verfügbar.

180
2.7Weitere Details auf den Seiten.

Die Vorder- und Rückseiten des Papiers können weitere Einzelheiten und Informationen enthalten.

Diese zusätzlichen Einzelheiten und Informationen dürfen die Lesbarkeit der Ausdrucke nicht beeinträchtigen.

Sichtprüfung.

177, 178
3Lagerprüfung
3.1Trockene Wärme

Vorbehandlung: 16 Stunden bei + 23 °C ± 2 °C/55 % ± 3 % relative Feuchte

Prüfumgebung: 72 Stunden bei + 70 °C ± 2 °C

Wiederherstellung: 16 Stunden bei + 23 °C ± 2 °C/55 % ±3 % relative Feuchte

176, 178

IEC 60068-2-2-Bb

3.2Feuchte Wärme

Vorbehandlung: 16 Stunden bei + 23 °C ± 2 °C/55 % ±3 % relative Feuchte

Prüfumgebung: 144 Stunden bei +55 °C ± 2 °C und 93 % ± 3 % RF

Wiederherstellung: 16 Stunden bei + 23 °C ± 2 °C/55 % ± 3 % relative Feuchte

176, 178

IEC 60068-2-78-Cab

4Betriebsprüfungen Papier
4.1Feuchtigkeitsbeständigkeit Hintergrund (unbedrucktes Papier)

Vorbehandlung: 16 Stunden bei + 23 °C ± 2 °C/55 % ± 3 % relative Feuchte

Prüfumgebung: 144 Stunden bei + 55 °C ± 2 °C und 93 % ± 3 % RF

Wiederherstellung: 16 Stunden bei + 23 °C ± 2 °C/55 % ± 3 % relative Feuchte

176, 178

IEC 60068-2-78-Cab

4.2Bedruckbarkeit

Vorbehandlung: 24 Stunden bei +40 °C ± 2 °C/93 % ± 3 % relative Feuchte

Prüfumgebung: Ausdruck erfolgt bei + 23 °C ± 2 °C

Wiederherstellung: 16 Stunden bei + 23 °C ± 2 °C/55 % ±3 % relative Feuchte

176, 178
4.3Wärmebeständigkeit

Vorbehandlung: 16 Stunden bei + 23 °C ± 2 °C/55 % ±3 % relative Feuchte

Prüfumgebung: 2 Stunden bei + 70 °C ± 2 °C, trockene Wärme

Wiederherstellung: 16 Stunden bei + 23 °C ± 2 °C/55 % ±3 % relative Feuchte

176, 178

IEC 60068-2-2-Bb

4.4Beständigkeit bei niedrigen Temperaturen

Vorbehandlung: 16 Stunden bei +23 °C ± 2 °C/55 % ± 3 % relative Feuchte

Prüfumgebung: 24 Stunden bei – 20 °C ± 3 °C, trockene Kälte

Wiederherstellung: 16 Stunden bei + 23 °C ± 2 °C/55 % ± 3 % relative Feuchte

176, 178

ISO 60068-2-1-Ab

4.5Lichtbeständigkeit

Vorbehandlung: 16 Stunden bei + 23 °C ± 2 °C/55 % ± 3 % relative Feuchte

Prüfumgebung: 100 Stunden unter 5000 Lux Beleuchtung bei + 23 °C ± 2 °C/55 % ± 3 % Relative Feuchte

Wiederherstellung: 16 Stunden bei + 23 °C ± 2 °C/55 % ± 3 % relative Feuchte

176, 178
Lesbarkeitskriterien für die Prüfungen 3.x und 4.x: Lesbarkeit des Ausdrucks ist gewährleistet, wenn die optische Dichte die folgenden Grenzwerte einhält:

    Gedruckte Zeichen: min. 1,0

    Hintergrund (unbedrucktes Papier): max. 0,2

Optische Dichten der Ausdrucke zu messen gemäß DIN EN ISO 534. Bei den Ausdrucken dürfen keine Änderungen der Maße auftreten; sie müssen perfekt lesbar bleiben.

8.
INTEROPERABILITÄTSPRÜFUNGEN

8.1
Interoperabilitätsprüfungen zwischen Fahrzeugeinheiten und Fahrtenschreiberkarten
8.2
Interoperabilitätsprüfungen zwischen Fahrzeugeinheiten und Bewegungssensoren
8.3
Interoperabilitätsprüfungen zwischen Fahrzeugeinheiten und externen GNSS-Ausrüstungen (soweit vorhanden)
Nr.PrüfungBeschreibung
1Gegenseitige AuthentisierungPrüfen, dass die gegenseitige Authentisierung zwischen der Fahrzeugeinheit und der Fahrtenschreiberkarte normal abläuft
2Lese-/Schreib-Prüfungen

Ausführung eines typischen Tätigkeitsszenarios an der Fahrzeugeinheit. Dabei sind in Abhängigkeit von der zu prüfenden Karte Schreibvorgänge in so vielen EF wie bei der Karte möglich durchzuführen.

Durch Herunterladen von einer Fahrzeugeinheit ist nachzuprüfen, ob die entsprechenden Aufzeichnungen ordnungsgemäß erfolgt sind.

Durch Herunterladen von einer Karte ist nachzuprüfen, ob die entsprechenden Aufzeichnungen ordnungsgemäß erfolgt sind.

Anhand täglicher Ausdrucke ist zu überprüfen, ob alle entsprechenden Aufzeichnungen korrekt zu lesen sind.

1KoppelungPrüfen, dass die Koppelung zwischen den Fahrzeugeinheiten und den Bewegungssensoren normal abläuft.
2Tätigkeitsprüfungen

Ausführung eines typischen Tätigkeitsszenarios am Bewegungssensor. Das Szenario hat eine normale Tätigkeit sowie die Erstellung so vieler Ereignisse bzw. Störungen wie möglich zu beinhalten.

Durch Herunterladen von einer Fahrzeugeinheit ist nachzuprüfen, ob die entsprechenden Aufzeichnungen ordnungsgemäß erfolgt sind.

Durch Herunterladen von einer Karte ist nachzuprüfen, ob die entsprechenden Aufzeichnungen ordnungsgemäß erfolgt sind.

Anhand eines täglichen Ausdrucks ist zu überprüfen, ob alle entsprechenden Aufzeichnungen korrekt zu lesen sind.

1Gegenseitige AuthentisierungPrüfen, dass die gegenseitige Authentisierung zwischen der Fahrzeugeinheit und dem externen GNSS-Modul normal abläuft.
2Tätigkeitsprüfungen

Ausführung eines typischen Tätigkeitsszenarios an der externen GNSS-Ausrüstung. Das Szenario hat eine normale Tätigkeit sowie die Erstellung so vieler Ereignisse bzw. Störungen wie möglich zu beinhalten.

Durch Herunterladen von einer Fahrzeugeinheit ist nachzuprüfen, ob die entsprechenden Aufzeichnungen ordnungsgemäß erfolgt sind.

Durch Herunterladen von einer Karte ist nachzuprüfen, ob die entsprechenden Aufzeichnungen ordnungsgemäß erfolgt sind.

Anhand eines täglichen Ausdrucks ist zu überprüfen, ob alle entsprechenden Aufzeichnungen korrekt zu lesen sind.

9.
OSNMA-PRÜFUNGEN

9.1.
Einleitung

In diesem Kapitel werden die Prüfungen beschrieben, mit denen die korrekte Implementierung von OSNMA im GNSS-Empfänger nachzuweisen ist. Da die Authentisierung der Satellitensignale ausschließlich vom GNSS-Empfänger und unabhängig von anderen Komponenten des Fahrtenschreibers durchgeführt wird, können die in diesem Kapitel beschriebenen Prüfungen am GNSS-Empfänger als eigenständiges Element durchgeführt werden. In diesem Fall legt der Hersteller des Fahrtenschreibers den Typgenehmigungsbehörden einen Bericht mit Einzelheiten zur Entwicklung und zu den Ergebnissen der Prüfungen vor, die unter der Verantwortung des Herstellers des GNSS-Empfängers durchgeführt wurden.

9.2
Anwendbare Bedingungen

Die in den OSNMA-Prüfungen festgelegten Kriterien für „bestanden” / „nicht bestanden” werden nur für die festgestellten Prüfbedingungen als gültig betrachtet.

Die Kriterien könnten zum Zeitpunkt der Erklärung des Galileo OSNMA-Dienstes und unter Berücksichtigung der damit verbundenen Leistungsverpflichtungen des Dienstes geändert werden.

9.3.
Begriffsbestimmungen und Akronyme

9.3.1
Begriffsbestimmungen

GNSS-Kalt-/Warm-/Heißstart:

Bezieht sich auf die Startbedingung eines GNSS-Empfängers auf der Grundlage der Verfügbarkeit von Zeit (T), aktuellen Almanach- (A) und Ephemeriden-Daten (E), Position (P):

GNSS-Kaltstart: keine

GNSS-Warmstart: T, A, P

GNSS-Heißstart: T, A, E, P

OSNMA-Kalt-/Warm-/Heißstart:

Bezieht sich auf die Startbedingung der OSNMA-Funktion auf der Grundlage der Verfügbarkeit des öffentlichen Schlüssels (P) und der DSM-KROOT (K)-Informationen (gemäß der Begriffsbestimmung in den Leitlinien für OSNMA-Empfänger, auf die in Anlage 12 verwiesen wird):

OSNMA-Kaltstart: keine

OSNMA-Warmstart: P

OSNMA-Heißstart: P, K

9.3.2
Akronyme

ADKD
Authentication Data & Key Delay (Authentisierungsdaten und Schlüsselverzögerung)
DSM-KROOT
Digital Signature Message KROOT (Digitalsignaturnachricht KROOT)
GSM
Global Navigation Satellite System (Globales Satellitennavigationssystem)
KROOT
Root Key of the TESLA key chain (Wurzel-Schlüssel der TESLA-Schlüsselkette)
MAC
Message Authentication Code (Nachrichtenauthentisierungscode)
NMACK
Number of MAC & key blocks (Anzahl der MAC- und Schlüsselblöcke) (je 30 Sekunden)
OSNMA
Galileo Open Service Navigation Message Authentication (Authentisierung von Navigationsnachrichten im Offenen Dienst von Galileo)
SLMAC
Slow MAC (langsamer MAC)
TESLA
Timed Efficient Stream Loss-tolerant Authentication (zeitgesteuerte effiziente stromverlusttolerante Authentisierung) (in OSNMA verwendetes Protokoll)

9.4.
Ausrüstung für die Erzeugung der GNSS-Signale

Die GNSS-Signale können unter Verwendung eines GNSS-Simulators mit mehreren Konstellationen, der die Übertragung von OSNMA-Nachrichten unterstützt, erzeugt werden. Alternativ kann eine Hochfrequenzsignal-Wiedergabevorrichtung verwendet werden, die in der Lage ist, GNSS-Signalproben aus Dateien wiederzugeben. Die typische Bit-Tiefe und Abtastfrequenz sind 4 Bits I/Q und 10 MHz.

Es wird davon ausgegangen, dass der GNSS-Empfänger über Schnittstellen verfügt, über die Befehle zum Löschen des Empfängerspeichers gegeben werden können (unabhängiges Löschen des öffentlichen Schlüssels, von KROOT, Uhrzeitinformationen, Positionsinformationen, Ephemeriden- und Almanach-Daten), um die Realisierung der lokalen Zeit des Empfängers für die OSNMA-Zeitverifizierungsanforderung festzulegen und die kryptografischen Informationen zu laden. Diese Befehle können auf Prüfzwecke beschränkt sein und daher für den Nennbetrieb des Empfängers möglicherweise nicht verfügbar sein.

9.5
Prüfbedingungen

9.5.1
GNSS-Bedingungen

Die simulierten oder wiedergegebenen GNSS-Signale weisen folgende Merkmale auf:

Szenario eines statischen Nutzerempfängers

Mindestens GPS- und Galileo-Konstellationen

E1/L1-Frequenz

Mindestens 4 Galileo-Satelliten mit einem Höhenwinkel von mehr als 5°

Dauer wie für jede Prüfung erforderlich

Konstante Navigationsephemeriden von den Satelliten während der Prüfung

9.5.2
OSNMA-Bedingungen

Die im HF-Signal übermittelte OSNMA-9.4Merkmale auf:

Eine HKROOT-Nachricht, deren OSNMA-Status auf Betrieb oder Prüfung eingestellt ist, und eine feste DSM-KROOT von 8 Blöcken für die geltende Kette

Mindestens 4 Galileo-Satelliten, die OSNMA übertragen

Eine MACK-Nachricht mit einem MACK-Block (d. h. NMACK = 1) und mindestens einem ADKD = 0 und einem ADKD = 12 pro Satellit und MACK-Block

Eine Tag-Größe von 40 Bit

Die Tag-Mindestlänge, wie sie in den Leitlinien für OSNMA-Empfänger vorgeschrieben ist (derzeit 80 Bit).

Sofern nichts anderes angegeben, muss die interne Empfängerzeitrealisierung mit ausreichender Genauigkeit bekannt sein und ordnungsgemäß an die simulierte Zeit angeglichen sein. Dadurch wird gewährleistet, dass die Anforderung der Synchronisierung der OSNMA-Anfangszeit für jede Prüfbedingung erfüllt ist, d. h. eine nominale Synchronisierung für alle Prüfungen außer der SLMAC-Prüfung. Weitere Einzelheiten zur Zeitinitialisierung sind in den Leitlinien für OSNMA-Empfänger zu finden.

Hinweis: Die genannten Kriterien für „bestanden” / „nicht bestanden” sind konservativ und repräsentieren nicht die erwartete Leistung von Galileo OSNMA.

9.6.
Prüfspezifikation

Nr.PrüfungBeschreibungAnforderungsentsprechung
1.Administrative Prüfung
1.1DokumentationRichtigkeit der Dokumentation
2Allgemeine Prüfungen
2.1OSNMA-Heißstart

Ziel: Nachweis, dass der GNSS-Empfänger nach einem Heißstart eine Position mit OSNMA berechnet.

Prüfungsdurchführung:

    Der GNSS-Empfänger startet unter GNSS- und OSNMA-Heißstartbedingungen und empfängt die Signale sichtbarer Galileo-Satelliten.

    Der Empfänger authentisiert die Galileo-Navigationsdaten mit OSNMA (ADKD = 0) und stellt eine Position mit authentisierten Daten bereit.

    Kriterien für „bestanden” / „nicht bestanden” : Der Empfänger berechnet innerhalb von 160 Sekunden eine authentisierte Positionsbestimmung.

Anlage 12,

GNS_3b

2.2OSNMA-Warmstart

Ziel: Nachweis, dass der GNSS-Empfänger nach einem Warmstart eine Position mit OSNMA berechnet.

Prüfungsdurchführung:

    Vor Beginn der Prüfung werden die Ephemeriden- und KROOT-Informationen aus dem Speicher des GNSS-Empfängers gelöscht, um einen GNSS- und OSNMA-Warmstart zu erzwingen.

    Der GNSS-Empfänger startet und empfängt die Signale der sichtbaren Galileo-Satelliten.

    Die DSM-KROOT wird empfangen und verifiziert.

    Der Empfänger authentisiert die Galileo-Navigationsdaten mit OSNMA (ADKD = 0) und stellt eine Position mit authentisierten Daten bereit.

    Kriterien für „bestanden” / „nicht bestanden” : Der Empfänger berechnet innerhalb von 430 Sekunden eine authentisierte gültige Positionsbestimmung.

Anlage 12,

GNS_3b

2.3OSNMA-Warmstart mit SLMAC

Ziel: Nachweis, dass der GNSS-Empfänger nach einem Warmstart eine Position mit OSNMA mit einer Zeitinitialisierung berechnet, die den SLMAC-Modus erfordert (gemäß den Leitlinien für OSNMA-Empfänger).

Prüfungsdurchführung:

    Die interne Empfängerzeitrealisierung wird so konfiguriert, dass eine Anfangszeitunsicherheit zwischen 2 und 2,5 Sekunden besteht, sodass gemäß den Leitlinien für OSNMA-Empfänger der Modus „Slow MAC” aktiviert wird.

    Vor Beginn der Prüfungen werden die Ephemeriden- und KROOT-Informationen aus dem Speicher des GNSS-Empfängers gelöscht, um einen GNSS- und OSNMA-Warmstart zu erzwingen.

    Der GNSS-Empfänger startet und empfängt die Signale der sichtbaren Galileo-Satelliten.

    Die DSM-KROOT wird empfangen und verifiziert.

    Der Empfänger authentisiert die Galileo-Navigationsdaten nur mit OSNMA Slow MAC (ADKD = 12) und stellt eine Position mit authentisierten Daten bereit.

    Kriterien für „bestanden” / „nicht bestanden” : Der Empfänger berechnet innerhalb von 730 Sekunden eine authentisierte gültige Positionsbestimmung.

Anlage 12,

GNS_3b

2.4OSNMA-Heißstart mit wiedergegebenem Signal

Ziel: Nachweis, dass der GNSS-Empfänger ein wiedergegebenes Signal erkennt

Prüfungsdurchführung:

    Der GNSS-Empfänger startet unter GNSS- und OSNMA-Heißstartbedingungen und empfängt die Signale sichtbarer Galileo-Satelliten.

    Der Empfänger authentisiert die Galileo-Navigationsdaten mit OSNMA (ADKD = 0) und stellt eine Position mit authentisierten Daten bereit.

    Sobald der Empfänger eine PVT-Lösung mit authentisierten Daten bereitstellt, wird er ausgeschaltet.

    Ein wiedergegebenes Signal mit einer Verzögerung von 40 Sekunden bezogen auf das vorherige Signal wird simuliert, und der Empfänger wird eingeschaltet.

    Der Empfänger erkennt, dass die Galileo-Systemzeit aus der Signal-im Raum-Zeit (SIS-Zeit) und die lokale Zeitrealisierung die Synchronisierungsanforderung nicht erfüllen und stoppt die Verarbeitung von OSNMA-Daten gemäß den Leitlinien für OSNMA-Empfänger.

    Kriterien für „bestanden” / „nicht bestanden” : Der Empfänger erkennt die Wiedergabe und berechnet ab dem Start der Wiedergabe bis zum Ende der Prüfung keine authentisierte gültige Position.

Anlage 12,

GNS_3b

2.5OSNMA-Heißstart mit falschen Daten

Ziel: Nachweis, dass OSNMA falsche Daten erkennt.

Prüfungsdurchführung:

    Der GNSS-Empfänger startet unter GNSS- und OSNMA-Heißstartbedingungen.

    Der GNSS-Empfänger muss in der Lage sein, das Signal aller sichtbaren Galileo-Satelliten zu empfangen und die Echtheit ihrer Navigationsnachrichten mittels OSNMA zu verifizieren.

    Mindestens ein Bit der von jedem Galileo-Satelliten bereitgestellten Ephemeriden-Daten stimmt nicht mit den authentisierten Originaldaten überein, aber die Galileo-I/NAV-Nachricht muss konsistent sein, einschließlich CRC.

    Kriterien für „bestanden” / „nicht bestanden” : Der Empfänger erkennt die falschen Daten innerhalb von 160 Sekunden und berechnet bis zum Ende der Prüfung keine authentisierte gültige Position.

Anlage 12,

GNS_3b

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Tipp: Verwenden Sie die Pfeiltasten der Tastatur zur Navigation zwischen Normen.