ANHANG VI VO (EU) 2017/79

Technische Anforderungen zur Kompatibilität von bordeigenen eCall-Systemen mit den Ortungsdiensten der Galileo- und EGNOS-Systeme

1.
Anforderungen

1.1.
Anforderungen an die Kompatibilität

1.1.1. Die „Kompatibilität mit dem Galileo-System” bedeutet: Empfang und Verarbeitung von Signalen des offenen Dienstes von Galileo und deren Nutzung bei der Berechnung der letzten Position.

1.1.2. „Kompatibilität mit dem EGNOS-System” bedeutet: Empfang der Korrekturen des offenen Dienstes von EGNOS und deren Anwendung auf die GNSS-Signale, insbesondere GPS.

1.1.3. Die Kompatibilität des bordeigenen eCall-Systems mit den von den Galileo- und EGNOS-Systemen erbrachten Ortungsdiensten besteht in Bezug auf die Ortungsfähigkeiten in Absatz 1.1 und wird nachgewiesen durch Durchführung der Prüfverfahren in Absatz 2.

1.1.4. Die Prüfverfahren in Absatz 2.2 können entweder an der eCall-Einheit einschließlich der Nachbehandlungsfähigkeit durchgeführt werden oder direkt am GNSS-Empfänger, der Teil des eCalls ist.

1.2.
Leistungsanforderungen

1.2.1. Der GNSS-Empfänger muss in der Lage sein, die Navigationsdaten in einem NMEA-0183-Protokollformat (RMC-, GGA-, VTG-, GSA- und GSV-Datensatz) auszugeben. Der eCall-Verbindungsaufbau für NMEA-0183-Datensätze wird im Betriebshandbuch beschrieben.

1.2.2. Der GNSS-Empfänger, der Teil des eCalls ist, ist in der Lage, einzelne GNSS-Signale auf dem L1-/E1-Band von mindestens zwei globalen Satellitensystemen einschließlich Galileo und GPS zu empfangen und zu verarbeiten.

1.2.3. Der GNSS- Empfänger, der Teil des eCalls ist, ist in der Lage, kombinierte GNSS-Signale auf dem L1-/E1-Band von mindestens zwei globalen Satellitensystemen einschließlich Galileo und GPS zu empfangen und zu verarbeiten; und SBAS.

1.2.4. Der GNSS-Empfänger, der Teil des eCalls ist, ist in der Lage, Positionsangaben im WGS-84-Koordinatensystem bereitzustellen.

1.2.5. Die Ungenauigkeit bei der horizontalen Positionsbestimmung darf nicht mehr sein als

bei wolkenlosen Witterungsverhältnissen: 15 Meter bei einem Konfidenzniveau von 0,95 Wahrscheinlichkeit der Positionsgenauigkeit (PDOP) im Bereich von 2,0 bis 2,5;

bei Straßenschlucht-Bedingungen: 40 Meter bei einem Konfidenzniveau von 0,95 Wahrscheinlichkeit der Positionsgenauigkeit (PDOP) im Bereich von 3,5 bis 4,0;

1.2.6. Die festgelegten Anforderungen für die Genauigkeit gelten

in einem Geschwindigkeitsbereich von 0 bis [140] km/h;

in einem linearen Beschleunigungsbereich von 0 bis [2] G.

1.2.7. Kaltstartzeit bis zur ersten Positionsbestimmung beträgt nicht mehr als

60 Sekunden für Signalpegel bis zu minus 130 dBm;

300 Sekunden für Signalpegel bis zu minus 140 dBm;

1.2.8. Die Zeit für die Wiedererfassung des GNSS-Signals nach Ausblenden von 60 Sekunden für Signalpegel bis zu minus 130 dBm beträgt nicht mehr als 20 Sekunden nach Wiederherstellen der Sichtbarkeit des Navigationssatelliten.

1.2.9. Die Eingangsempfindlichkeit des Empfängers liegt bei

GNSS-Signalerfassung (Kaltstart) nicht mehr als 3600 Sekunden bei Signalpegel am Antenneneingang des eCalls von minus 144 dBm;

GNSS-Signalverfolgung und Berechnung der Navigationsdaten verfügbar für mindestens 600 Sekunden bei Signalpegel am Antenneneingang des eCalls von minus 155 dBm;

Wiedererfassung des GNSS-Signals und Berechnung der Navigationsdaten ist möglich und beträgt nicht mehr als 60 Sekunden bei Signalpegel am Antenneneingang des eCalls von minus 150 dBm.

1.2.10. Der GNSS-Empfänger ist in der Lage, mindestens einmal pro Sekunde eine Positionsbestimmung durchzuführen.

2.
Prüfverfahren

2.1.
Prüfbedingungen

2.1.1. Prüfgegenstand ist der eCall, der einen GNSS-Empfänger und eine GNSS-Antenne umfasst und Navigationsmerkmale und -eigenschaften des geprüften Systems spezifiziert.

2.1.2. Die Zahl der eCall-Prüfmuster beträgt mindestens 3 Exemplare, die parallel geprüft werden können.

2.1.3. Der eCall ist für die Prüfung mit der eingebauten SIM-Karte, dem Betriebshandbuch und der Software (auf elektronischen Speichermedien) ausgestattet.

2.1.4. Die beigefügten Unterlagen enthalten folgende Daten:

Seriennummer des Geräts;

Hardwareversion;

Softwareversion;

Identifikationsnummer des Gerätelieferanten;

einschlägige technische Unterlagen für die Durchführung der Prüfungen.

2.1.5. Die Prüfungen werden bei normalen Klimabedingungen gemäß der Norm ISO 16750-1:2006 durchgeführt:

Lufttemperatur 23 (± 5) °C;

relative Luftfeuchtigkeit 25 % bis 75 %.

2.1.6. Prüfungen des eCalls in Bezug auf seinen GNSS-Empfänger werden mit dem in Tabelle 1 aufgeführten Prüf- und Hilfsausrüstung durchgeführt.

Tabelle 1

Verzeichnis der empfohlenen Messinstrumente, Prüf- und Hilfsausrüstungen

Anmerkung: Es ist zulässig, andere ähnliche Ausrüstungstypen zu verwenden, die die Bestimmung der Merkmale mit der erforderlichen Genauigkeit ermöglichen.

Name der AusrüstungErforderliche technische Merkmale der Prüfausrüstung
MessbereichMessgenauigkeit
Simulator eines globalen Satellitennavigationssystems für Galileo- und GPS-SignaleZahl der simulierten Signale: mindestens 12

Die Genauigkeit definiert als die mittlere quadratische Abweichung der Zufallskomponente der Pseudoentfernung von Galileo- und GPS-Satelliten beträgt nicht mehr als:

stadiometrische Codephase: 0,1 Meter;

Trägerphase der Kommunikation: 0,001 Meter;

Pseudogeschwindigkeit: 0,005 Meter/Sekunde.

Digitale StoppuhrMaximaler Messumfang: 9 Stunden 59 Minuten 59,99 Sekunden

Tägliche Abweichung bei 25 (± 5)°С nicht mehr als 1,0 Sekunden.

Zeitdiskretheit 0,01 Sekunden.

Vektorieller Netzwerkanalysator

Frequenzspektrum: 300 kHz .. 4000 kHz

Dynamikbereich:

(minus 85 .. 40) dB

Genauigkeit F = ± 1 · 10– 6 kHz

Genauigkeit D = (0,1 .. 0,5) dB

Geräuscharmer Verstärker

Frequenzspektrum: 1200.. 1700 MHz

Geräuschkoeffizient: nicht mehr als 2,0 dB

Verstärkungskoeffizient: 24 dB

Dämpfungsglied 1Dynamikbereich: (0 .. 11) dBGenauigkeit ± 0,5 dB
Dämpfungsglied 2Dynamikbereich: (0 .. 110) dBGenauigkeit ± 0,5 dB
StromversorgungSpannungsbereich bei Gleichstrom: von 0,1 bis 30 VoltGenauigkeit V = ± 3 %
Stromstärke der Ausgangsspannung: mindestens 3 AmpereGenauigkeit A = ± 1 %

2.1.7. Sofern nicht anders angegeben befolgt die Simulation des GNSS-Signals das in Abbildung 1 gezeigte Muster bei wolkenlosen Witterungsverhältnissen.

Abbildung 1

GebietElevationsbereich (Grad)Azimutbereich (Grad)
A0-50-360
HintergrundBereich aus Gebiet A

2.1.8. Diagramm wolkenloser Witterungsverhältnisse — Dämpfung:
0 dB
A– 100 dB oder Signal ausgeschaltet

2.2.
Prüfverfahren

2.2.1.
Prüfung der Erstellung von NMEA-0183-Datensätzen.

2.2.1.1. Verbindungen gemäß Abbildung 2 herstellen.
2.2.1.2. Vorbereiten und Einschalten des eCall. Einrichten des GNSS-Empfängers mithilfe des Betriebshandbuchs und der Entwicklersoftware für den Empfang von Signalen von Galileo, GPS und SBAS. Einrichten des GNSS-Empfängers für das Senden von NMEA-0183-Datensätzen (RMC-, GGA-, VTG-, GSA- und GSV-Datensätze).
2.2.1.3. Einrichten des Simulators gemäß dem Simulator-Benutzerhandbuch. Initialisieren des Simulatorskripts mit den Parametern in Tabelle 2 für Galileo-, GPS- und SBAS-Signale.

Tabelle 2

Wichtigste Parameter des Simulationsskripts für statisches Szenario

Simulierter ParameterWert
Prüfdauer, Std.:Min.:Sek.01:00:00
Ausgangsfrequenz1 Hertz
eCall-StandortJeder spezifizierte Landpunkt zwischen 80 °N und 80 °S im Koordinatensystem WGS-84
Troposphäre:Vom GNSS-Simulator vorgegebenes Standardmodell
Ionosphäre:Vom GNSS-Simulator vorgegebenes Standardmodell
PDOP-Wert im Prüfintervall2,0 ≤ PDOP ≤ 2,5
Simulierte Signale

Galileo (E1-Frequenzband OS);

GPS (L1-Frequenzband C/A -Code);

kombiniert Galileo/GPS/SBAS.

Signalstärke:
GNSS Galileo;
minus 135 dBm;
GNSS GPS.
minus 138,5 dBm;
Zahl der simulierten Satelliten:

mindestens 6 Galileo-Satelliten;

mindestens 6 GPS-Satelliten;

mindestens 2 SBAS-Satelliten;

2.2.1.4. Mittels einer entsprechenden seriellen Schnittstelle die Verbindung zwischen dem eCall und dem PC herstellen. Kontrolle der Möglichkeit, Navigationsangaben über das NMEA-0183-Protokoll zu empfangen. Der Wert von Feld 6 des GGA-Datensatzes wird auf „2” gesetzt.
2.2.1.5. Prüfergebnisse gelten als gelungen, wenn Navigationsangaben über das NMEA-0183-Protokoll von allen eCall-Prüfstücken empfangen werden.
2.2.1.6. Die Prüfung der NMEA-0183-Datensätze und die Bewertung der Positionsgenauigkeit in autonomem statischem Modus kann kombiniert werden.

2.2.2.
Bewertung der Positionsgenauigkeit in autonomem statischem Modus.

2.2.2.1. Verbindungen gemäß Abbildung 2 herstellen.
2.2.2.2. Vorbereiten und Einschalten des eCall. Mithilfe von Entwicklersoftware sicherstellen, dass der GNSS-Empfänger für den Empfang von kombinierten Galileo-, GPS- und SBAS-Signalen eingerichtet ist. Einrichten des GNSS-Empfängers für die Wiedergabe von Datensätzen nach dem NMEA-0183-Protokoll (GGA-, RMC-, VTG-, GSA- und GSV-Datensätze).
2.2.2.3. Einrichten des Simulators gemäß dem Benutzerhandbuch. Beginn der Simulation von kombinierten Galileo-, GPS- und SBAS-Signalskripten mit den festgelegten Parametern in Tabelle 2.
2.2.2.4. Einrichten der Aufnahme von NMEA-0183-Datensätzen nach Empfang der Navigationsdaten. Bis das Simulationsskript vollständig ist, werden die NMEA-0183-Datensätze vom GNSS-Empfänger in einer Datei abgelegt.
2.2.2.5. Nach Empfang der Navigationsdaten Einrichten der Aufnahme von NMEA-0183-Datensätzen, die vom GNSS-Empfänger bis zur Fertigstellung des Simulationsskripts in einer Datei abgelegt wurden.
2.2.2.6. Koordinaten extrahieren: Breitengrad (B) und Längengrad (L), die in GGA-(RMC-)Datensätzen enthalten sind.
2.2.2.7. Berechnung der systematischen Ungenauigkeit der Koordinatenbestimmung bei stationären Intervallen nach Formel (1) und (2), z. B. für die Breitengradkoordinate (B):
(1)ΔB(j) = B(j) – Btruej,
(2)dB1N Nj 1 ΔBj,

Btruej ist der tatsächliche Wert der Koordinate B zum Zeitpunkt j in Bogensekunden.

B(j) ist der vom GNSS-Empfänger bestimmte Wert der Koordinate B zum Zeitpunkt j in Bogensekunden.

N ist die Zahl der GGA- (RMC-)Datensätze, die während der Prüfung des GNSS-Empfängers empfangen wurden.

2.2.2.8. Auf diese Weise wird auch die systematische Ungenauigkeit der Koordinate L (Längengrad) berechnet.
2.2.2.9. Berechnung des Werts der Standardabweichung (SD) nach Formel (3) für Koordinate B:
(3)σBNj 1ΔBjdB2N1,
2.2.2.10. Auf diese Weise wird auch der SD-Wert der Koordinate L (Längengrad) berechnet.
2.2.2.11. Umrechnung der berechneten Koordinaten und SD-Werte der Längen- und Breitengradbestimmung von Bogensekunden in Meter nach den Formeln (4) — (5).
2.2.2.12. Für den Breitengrad:
(4-1)dBм2 a1e21e2sin2φ32 0,5″π1803600dB,
(4-2)σBм2 a1e21e2sin2φ32 0,5″π1803600σB,
2.2.2.13. Für den Längengrad:
(5-1)dLм2 acosφ1e2sin2φ 0,5″π1803600dL,
(5-2)σLм2 acosφ1e2sin2φ 0,5″π1803600σL,
— а—
Große Halbachse der Ellipse, Meter
— e—
erste Exzentrizität, [0-1]
— φ—
bestimmter Wert des Längengrads, Radiant.
2.2.2.14. Berechnung des Fehlers bei der horizontalen Position nach Formel (6):
(6)ΠdB2mdL2m2 σ2Bmσ2Lm,
2.2.2.15. Wiederholung der Prüfverfahren nach Absatz 2.2.2.3-2.2.2.14 für GNSS-Galileo-Signale mit Simulationsparametern gemäß Tabelle 2.
2.2.2.16. Wiederholung der Prüfverfahren nach Absatz 2.2.2.3-2.2.2.14 für GPS-GNSS-Signale mit Simulationsparametern gemäß Tabelle 2.
2.2.2.17. Wiederholung der Prüfverfahren nach Absatz 2.2.2.3-2.2.2.16 mit anderen eCall-Prüfstücken, die für die Prüfung bereitgestellt werden.
2.2.2.18. Bestimmung der für alle eCall-Prüfstücke erhaltenen Durchschnittswerte nach (6).
2.2.2.19. Prüfergebnisse gelten als zufriedenstellend, wenn die Fehler bei der horizontalen Position nach der Definition in Formel (6), die mit eCall-Prüfstücken erzielt werden, 15 Meter bei wolkenlosen Witterungsverhältnissen bei Konfidenzniveau 0,95 Wahrscheinlichkeit für alle Simulationsskripts nicht überschreiten.

2.2.3.
Bewertung der Positionsgenauigkeit in autonomem dynamischem Modus.

2.2.3.1. Wiederholung der Prüfverfahren in Absatz 2.2.2; Absätze 2.2.2.15-2.2.2.16 jedoch mit Simulationsskript für Manövrierbewegungen gemäß Tabelle 3.

Tabelle 3

Wichtigste Parameter des Simulationsskripts für Manövrierbewegung

Simulierter ParameterWert
Prüfdauer, Std.:Min.:Sek.01:00:00
Ausgangsfrequenz1 Hertz
eCall-StandortJeder spezifizierte Landpunkt zwischen den Breitengraden 80 °N und 80 °S im Koordinatensystem WGS-84
Bewegungsmodell:Manövrierbewegung
Geschwindigkeit, km/h
140
Wendekreis, Meter
500
Beschleunigung im Wendekreis, Meter/Sekunde2
0,2
Troposphäre:Vom GNSS-Simulator vorgegebenes Standardmodell
Ionosphäre:Vom GNSS-Simulator vorgegebenes Standardmodell
PDOP-Wert im Prüfintervall2,0 ≤ PDOP ≤ 2,5
Simulierte SignaleKombiniert Galileo/GPS/SBAS.
Signalstärke:
GNSS Galileo;
minus 135 dBm;
GNSS GPS.
minus 138,5 dBm.
Zahl der simulierten Satelliten:

mindestens 6 Galileo-Satelliten;

mindestens 6 GPS-Satelliten;

mindestens 2 SBAS-Satelliten.

2.2.3.2. Bestimmung der für alle eCall-Prüfstücke erhaltenen Durchschnittswerte nach (6).
2.2.3.3. Prüfergebnisse gelten als zufriedenstellend, wenn die Fehler bei der horizontalen Position, die mit eCall-Prüfstücken erzielt werden, 15 Meter bei wolkenlosen Witterungsverhältnissen bei Konfidenzniveau 0,95 Wahrscheinlichkeit nicht überschreiten.

2.2.4.
Bewegung in Schattenbereichen, Bereichen mit periodischem Empfang von Navigationssignalen und Straßenschluchten.

2.2.4.1. Wiederholung der in Absatz 2.2.3 beschriebenen Prüfverfahren für das Simulationsskript für Bewegung in Schattenbereichen und Bereichen mit periodischem Empfang von Navigationssignalen (nach Tabelle 4) mit einem Signalmuster entsprechend einer Straßenschlucht nach Abbildung 3.

Tabelle 4

Wichtigste Parameter der Bewegung in Schattenbereichen und Bereichen mit periodischem Empfang von Navigationssignalen

Simulierter ParameterWert
Prüfdauer, Std.:Min.:Sek.01:00:00
Ausgangsfrequenz1 Hertz
eCall-StandortJeder spezifizierte Landpunkt zwischen den Breitengraden 80 °N und 80 °S im Koordinatensystem WGS-84
Bewegungsmodell:Manövrierbewegung
Geschwindigkeit, km/h
140
Wendekreis, Meter
500
Beschleunigung im Wendekreis, Meter/Sekunde2
0,2
Sichtbarkeit von Satelliten:
Intervalle der Sichtbarkeit von Signalen, in Sekunden;
300
Intervalle des Fehlens von Signalen, in Sekunden;
600
Troposphäre:Vom GNSS-Simulator vorgegebenes Standardmodell
Ionosphäre:Vom GNSS-Simulator vorgegebenes Standardmodell
PDOP-Wert im Prüfintervall3,5 ≤ PDOP ≤ 4,0
Simulierte SignaleKombiniert Galileo/GPS/SBAS.
Signalstärke:
GNSS Galileo;
minus 135 dBm;
GNSS GPS.
minus 138,5 dBm;
Zahl der simulierten Satelliten:

mindestens 6 Galileo-Satelliten;

mindestens 6 GPS-Satelliten;

mindestens 2 SBAS-Satelliten.

GebietElevationsbereich (Grad)Azimutbereich (Grad)
A0-50-360
B5-30210-330
C5-3030-150
HintergrundBereich aus Gebiet A, B, C
2.2.4.2. Diagramm der Straßenschlucht — Dämpfung:
0 dB
B– 40 dB
C– 40 dB
A– 100 dB oder Signal ausgeschaltet
2.2.4.3. Prüfergebnisse gelten als zufriedenstellend, wenn die Fehler bei der horizontalen Position, die mit eCall-Prüfstücken erzielt werden, 40 Meter bei Straßenschluchtbedingungen bei Konfidenzniveau 0,95 Wahrscheinlichkeit nicht überschreiten.

2.2.5.
Kaltstartzeit bis zur ersten Positionsbestimmung.

2.2.5.1. Vorbereiten und Einschalten des eCall. Mithilfe von Entwicklersoftware sicherstellen, dass der GNSS-Empfänger für den Empfang von kombinierten Galileo- und GPS-Signalen eingerichtet ist.
2.2.5.2. Löschen aller Standort-, Geschwindigkeits-, Zeit-, Almanach- und Ephemeridendaten aus dem GNSS-Empfänger.
2.2.5.3. Einrichten des Simulators gemäß dem Simulator-Benutzerhandbuch. Initialisieren des Simulatorskripts mit den Parametern in Tabelle 2 für Galileo- und GPS- Signale mit Signalpegel minus 130 dBm.
2.2.5.4. Messung des Zeitintervalls zwischen dem Beginn der Signalsimulation und den ersten Navigationsdaten mithilfe einer Stoppuhr.
2.2.5.5. Die Prüfverfahren nach Absatz 2.2.5.2-2.2.5.4 mindestens zehnmal durchführen.
2.2.5.6. Berechnung der durchschnittlich benötigten Zeit bis zur ersten Positionsbestimmung im Kaltstartmodus auf der Grundlage von Messungen für alle für die Prüfung bereitgestellten eCall-Prüfstücke.
2.2.5.7. Die Prüfergebnisse gelten als positiv, wenn die Durchschnittswerte der nach Absatz 2.2.5.6 berechneten Zeit bis zur ersten Positionsbestimmung für Signalpegel bis minus 130 dBm für alle simulierten Signale 60 Sekunden nicht überschreiten.
2.2.5.8. Wiederholung des Prüfverfahrens nach Absatz 2.2.5.1-2.2.5.5 mit Signalpegel minus 140 dBm.
2.2.5.9. Die Prüfergebnisse nach Absatz 2.2.5.8 gelten als positiv, wenn die Durchschnittswerte der nach Absatz 2.2.5.6 berechneten Zeit bis zur ersten Positionsbestimmung für Signalpegel bis minus 140 dBm für alle simulierten Signale 300 Sekunden nicht überschreiten.

2.2.6.
Prüfung des Wiederempfangs von Verfolgungssignalen nach Ausblenden von 60 Sekunden Dauer.

2.2.6.1. Vorbereitung und Einschalten des eCalls nach dem Betriebshandbuch. Mithilfe von Entwicklersoftware sicherstellen, dass der GNSS-Empfänger für den Empfang von kombinierten Galileo- und GPS-Signalen eingerichtet ist.
2.2.6.2. Einrichten des Simulators gemäß dem Simulator-Benutzerhandbuch. Initialisieren des Simulatorskripts mit den Parametern in Tabelle 2 für Galileo- und GPS- Signale mit Signalpegel minus 130 dBm.
2.2.6.3. 15 Minuten warten und sicherstellen, dass der GNSS-Empfänger die eCall-Position berechnet hat.
2.2.6.4. Trennen des GNSS-Antennenkabels von dem eCall und nach 60 Sekunden wieder anschließen. Bestimmung der Dauer zwischen dem Zeitpunkt des Anschlusses des Kabels und der Wiederherstellung der Satellitenverfolgung und Berechnung der Navigationsdaten.
2.2.6.5. Das Prüfverfahren nach Absatz 2.2.6.4 mindestens zehnmal wiederholen.
2.2.6.6. Berechnung des Durchschnittswertes der Dauer der Wiederherstellung der Satellitensignale durch den eCall für alle durchgeführten Messungen und alle für die Prüfung bereitgestellten eCall-Prüfstücke.
2.2.6.7. Das Prüfergebnis gilt als positiv, wenn die Durchschnittswerte der Wiederherstellungszeit nach dem 60 Sekunden dauernden Ausblenden, gemessen nach Absatz 2.2.6.6, 20 Sekunden nicht überschreiten.

2.2.7.
Prüfung der GNSS-Empfangsempfindlichkeit im Kaltstartmodus, Verfolgungsmodus und Wiederherstellungsszenario.

2.2.7.1. Einschalten des vektoriellen Netzwerkanalysators. Kalibrieren des vektoriellen Netzwerksanalysators nach dessen Betriebshandbuch.
2.2.7.2. Erstellen des Diagramms nach Abbildung 4.
2.2.7.3. Signalpfaddämpfung an den Dämpfern auf null einstellen. Messung des Frequenzgangs für einen gegebenen Signalpfad des E1/L1-Bands von Galileo bzw. GPS. Aufzeichnung des durchschnittlichen Pfadübertragungsfaktors in [dB] in diesem Frequenzband.
2.2.7.4. Errichten des in Abbildung 5 gezeigten Kreislaufs.
2.2.7.5. Vorbereitung und Einschalten des eCalls nach dem Betriebshandbuch. Mithilfe von Entwicklersoftware sicherstellen, dass der GNSS-Empfänger für den Empfang von Galileo- und GPS-Signalen eingerichtet ist. Bereinigen der RAM des GNSS-Empfängers, sodass der „Kaltstart” -Modus des GNSS-Empfängers des eCall hergestellt wird. Prüfen, dass die Positions-, Geschwindigkeits- und Zeitdaten zurückgesetzt sind.
2.2.7.6. Vorbereiten des GNSS-Signal-Simulators nach dessen Betriebshandbuch. Starten des Galileo- und GPS-Signal-Simulationsskripts mit den in Tabelle 2 enthaltenen Parametern. Ausgangsleistungspegel des Simulators auf minus 144 dBm einstellen.
2.2.7.7. Messung des Zeitintervalls zwischen dem Beginn der Signalsimulation und dem ersten Ergebnis für Navigationsdaten mithilfe einer Stoppuhr.
2.2.7.8. Signaldämpfung an den Dämpfern so einstellen, dass das Signal am eCall-Antenneneingang minus 155 dBm entspricht.
2.2.7.9. Mithilfe einer Stoppuhr überprüfen, dass eCall mindestens 600 Sekunden lang noch Navigationsdaten bereitstellt.
2.2.7.10. Signalpfaddämpfung an den Dämpfern so einstellen, dass das Signal am eCall-Antenneneingang minus 150 dBm entspricht.
2.2.7.11. Trennen des GNSS-Antennenkabels von dem eCall und nach 20 Sekunden wieder anschließen.
2.2.7.12. Bestimmung der Dauer zwischen dem Zeitpunkt des Anschlusses des Kabels und der Wiederherstellung der Satellitenverfolgung und Berechnung der Navigationsdaten.
2.2.7.13. Das Prüfergebnis gilt als positiv, wenn

der Zeitwert bis zur ersten Positionsbestimmung in „Kaltstartmodus” , gemessen nach Absatz 2.2.7.7, 3600 Sekunden bei Signalpegel am Antenneneingang des eCalls von minus 144 dBm bei allen eCall-Prüfstücken nicht überschreitet;

die GNSS-Navigationsdaten mindestens 600 Sekunden bei Signalpegel am Antenneneingang des eCalls von minus 155 dBm, gemessen nach Absatz 2.2.7.9 bei allen eCall-Prüfstücken zur Verfügung stehen;

und die Wiederherstellung von GNSS-Signalen und die Berechnung der Navigationsdaten bei Signalpegel am Antenneneingang des eCalls von minus 150 dBm möglich ist und das in Absatz 2.2.7.12 gemessene Zeitintervall 60 Sekunden bei allen eCall-Prüfstücken nicht überschreitet.

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