Luftverkehrsschlichtungsverordnung

Verordnung nach § 57c des Luftverkehrsgesetzes zur Schlichtung im Luftverkehr

Abschnitt 1Privatrechtlich<br> organisierte Schlichtung<table><tr><td>§  1</td><td>Anerkennung</td></tr><tr><td><a href="/bund/luftschlichtv/2" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Sitz" data-lli="12" target="_blank">§  2</a></td><td>Sitz</td></tr><tr><td>§  3</td><td>Besetzung und Geschäftsverteilung der Schlichtungsstelle</td></tr><tr><td><a href="/bund/luftschlichtv/4" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Schlichter" data-lli="11" target="_blank">§  4</a></td><td>Schlichter</td></tr><tr><td>§  5</td><td>Besorgnis der Befangenheit</td></tr><tr><td>§  6</td><td>Beirat</td></tr><tr><td>§  7</td><td>Geschäftsstelle</td></tr><tr><td>§  8</td><td>Verfahrensordnung</td></tr><tr><td>§  9</td><td>Tätigkeitsbericht</td></tr></table>Abschnitt 2Verfahren für die<br> privatrechtlich organisierte<br> und die behördliche Schlichtung<table><tr><td><a href="/bund/luftschlichtv/10" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Verfahrensgrundsätze" data-lli="10" target="_blank">§ 10</a></td><td>Verfahrensgrundsätze</td></tr><tr><td><a href="/bund/luftschlichtv/11" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Anrufung der Schlichtungsstelle" data-lli="9" target="_blank">§ 11</a></td><td>Anrufung der Schlichtungsstelle</td></tr><tr><td><a href="/bund/luftschlichtv/12" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Unzulässigkeit der Schlichtung" data-lli="8" target="_blank">§ 12</a></td><td>Unzulässigkeit der Schlichtung</td></tr><tr><td><a href="/bund/luftschlichtv/13" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Schlichtungsverfahren" data-lli="7" target="_blank">§ 13</a></td><td>Schlichtungsverfahren</td></tr><tr><td><a href="/bund/luftschlichtv/14" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Schlichtungsvorschlag" data-lli="6" target="_blank">§ 14</a></td><td>Schlichtungsvorschlag</td></tr><tr><td><a href="/bund/luftschlichtv/15" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Beendigung der Schlichtung" data-lli="5" target="_blank">§ 15</a></td><td>Beendigung der Schlichtung</td></tr></table>Abschnitt 3Weitere Vorschriften<table><tr><td><a href="/bund/luftschlichtv/16" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Vereinfachtes Verfahren" data-lli="4" target="_blank">§ 16</a></td><td>Vereinfachtes Verfahren</td></tr><tr><td><a href="/bund/luftschlichtv/17" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Nachweisverfahren" data-lli="3" target="_blank">§ 17</a></td><td>Nachweisverfahren</td></tr><tr><td><a href="/bund/luftschlichtv/17a" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Verhältnis zum Verbraucherstreitbeilegungsgesetz" data-lli="2" target="_blank">§ 17a</a></td><td>Verhältnis zum Verbraucherstreitbeilegungsgesetz</td></tr></table>Abschnitt 4Schlussvorschriften<table><tr><td><a href="/bund/luftschlichtv/18" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Übergangsregelung" data-lli="1" target="_blank">§ 18</a></td><td>Übergangsregelung</td></tr><tr><td><a href="/bund/luftschlichtv/19" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Inkrafttreten" data-lli="0" target="_blank">§ 19</a></td><td>Inkrafttreten</td></tr></table>

<p>Diese Verordnung tritt am 1. November 2013 in Kraft.</p>

Inkrafttreten

<p>(1) <a href="/bund/luftschlichtv/6" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Beirat" data-lli="0" target="_blank">§ 6 Absatz 1 Satz 2, Absatz 2 und 3</a> ist auf privatrechtlich organisierte Einrichtungen, die bereits vor dem 1. November 2013 von der Bundesregierung als Schlichtungsstellen im Verkehrsbereich anerkannt worden sind, erst ab dem 9. Juli 2015 anzuwenden.</p><p>(2) Die durch Artikel 22 des Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie über alternative Streitbeilegung in Verbraucherangelegenheiten und zur Durchführung der Verordnung über Online-Streitbeilegung in Verbraucherangelegenheiten vom 19. Februar 2016 (BGBl. I S. 254) geänderten und eingefügten Vorschriften dieser Rechtsverordnung gelten nicht für Ansprüche, die vor dem 1. April 2016 entstanden sind.</p>

Übergangsregelung

<p>Für das Verhältnis der Vorschriften dieser Rechtsverordnung zu den Vorschriften des Verbraucherstreitbeilegungsgesetzes und der auf Grund des § 42 Absatz 1 dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen gilt <a href="/bund/luftvg/57d" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Verhältnis zum Verbraucherstreitbeilegungsgesetz" data-lli="0" target="_blank">§ 57d</a> des <a href="/bund/luftvg" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]" data-ll="true" target="_blank">Luftverkehrsgesetzes</a>.</p>

Verhältnis zum Verbraucherstreitbeilegungsgesetz

<p>(1) Zum Nachweis der Voraussetzungen für ein Entgelt nach <a href="/bund/luftvg/57" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Privatrechtlich organisierte Schlichtung" data-lli="0" target="_blank">§ 57 Absatz 5</a> des <a href="/bund/luftvg" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]" data-ll="true" target="_blank">Luftverkehrsgesetzes</a> erstellt die Schlichtungsstelle für den Zeitraum von zwei Jahren ab Anerkennung und Aufnahme der Schlichtung eine Übersicht über die Anzahl und die Ergebnisse der Schlichtungsfälle. Dabei sind die Schlichtungsverfahren, in denen der Anspruch nach dem Schlichtungsvorschlag ganz oder teilweise begründet war, und die, in denen der Anspruch nach dem Schlichtungsvorschlag unbegründet war, gesondert darzustellen.</p><p>(2) Sofern sich aus dieser Übersicht ergibt, dass bei der Schlichtungsstelle in dem Zeitraum nach Absatz 1 Satz 1 in mehr als der Hälfte der Fälle Ansprüche geltend gemacht wurden, die nach den Schlichtungsvorschlägen nicht bestanden, kann die Schlichtungsstelle beim Bundesamt für Justiz die Feststellung beantragen, dass der Nachweis nach § 57 Absatz 5 Satz 1 des Luftverkehrsgesetzes erbracht ist. Die Übersicht nach Absatz 1 ist dem Antrag beizufügen.</p><p>(3) Das Bundesamt für Justiz prüft, ob der Nachweis nach § 57 Absatz 5 Satz 1 des Luftverkehrsgesetzes erbracht ist, und fordert die Schlichtungsstelle gegebenenfalls zur Ergänzung von Angaben und Unterlagen auf.</p>

Nachweisverfahren

<p>(1) Die privatrechtlich organisierte Schlichtungsstelle kann in ihrer Verfahrensordnung vorsehen, dass die Schlichtungsstelle dem Luftfahrtunternehmen mit der Zuleitung des Schlichtungsbegehrens nach <a href="/bund/luftschlichtv/13" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Schlichtungsverfahren" data-lli="7" target="_blank">§ 13 Absatz 1 Satz 1</a> einen Schlichtungsvorschlag übersendet, der auf den Darlegungen des Fluggastes basiert und im Übrigen <a href="/bund/luftschlichtv/14" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Schlichtungsvorschlag" data-lli="6" target="_blank">§ 14 Absatz 1 Satz 2 bis 4 sowie Absatz 2</a> entspricht. Wird ein solcher Schlichtungsvorschlag übersandt, unterrichtet die Schlichtungsstelle den Fluggast hierüber unter Beifügung des Schlichtungsvorschlags, sobald das Luftfahrtunternehmen nach <a href="/bund/luftschlichtv/13" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Schlichtungsverfahren" data-lli="5" target="_blank">§ 13 Absatz 1 Satz 2</a> Stellung genommen hat.</p><p>(2) Die behördliche Schlichtungsstelle kann dem Luftfahrtunternehmen mit der Zuleitung des Schlichtungsbegehrens nach <a href="/bund/luftschlichtv/13" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Schlichtungsverfahren" data-lli="4" target="_blank">§ 13 Absatz 1 Satz 1</a> einen Schlichtungsvorschlag übersenden, der auf den Darlegungen des Fluggastes basiert und im Übrigen <a href="/bund/luftschlichtv/14" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Schlichtungsvorschlag" data-lli="3" target="_blank">§ 14 Absatz 1 Satz 2 bis 4 sowie Absatz 2</a> entspricht. Wird ein solcher Schlichtungsvorschlag übersandt, unterrichtet die Schlichtungsstelle den Fluggast hierüber unter Beifügung des Schlichtungsvorschlags, sobald das Luftfahrtunternehmen nach <a href="/bund/luftschlichtv/13" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Schlichtungsverfahren" data-lli="2" target="_blank">§ 13 Absatz 1 Satz 2</a> Stellung genommen hat.</p><p>(3) Für vereinfachte Verfahren nach den Absätzen 1 und 2 gelten <a href="/bund/luftschlichtv/14" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Schlichtungsvorschlag" data-lli="1" target="_blank">§ 14 Absatz 4 Satz 1 und 2</a> sowie <a href="/bund/luftschlichtv/15" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Beendigung der Schlichtung" data-lli="0" target="_blank">§ 15 Absatz 1 und 2 Satz 1</a> entsprechend. Kommt es zu einer Einigung, ist das Schlichtungsverfahren beendet. Andernfalls wird das Schlichtungsverfahren fortgesetzt.</p>

Vereinfachtes Verfahren

<p>(1) Der Schlichtungsvorschlag kann innerhalb von vier Wochen ab Zugang bei den Beteiligten angenommen werden.</p><p>(2) Nach Ablauf der Frist nach Absatz 1 teilt die Schlichtungsstelle den Beteiligten das Ergebnis mit. Mit dieser Mitteilung ist das Verfahren beendet.</p><p>(3) Kommt es nicht zu einer Einigung, ist die Mitteilung nach Absatz 2 als Bescheinigung über einen erfolglosen Einigungsversuch nach § 15a Absatz 3 Satz 3 des Gesetzes betreffend die Einführung der Zivilprozessordnung zu bezeichnen. Die Namen der Beteiligten sind anzugeben.</p>

Beendigung der Schlichtung

<p>(1) Der Schlichter unterbreitet auf der Grundlage der Darlegungen der Beteiligten unter Berücksichtigung der vorgelegten Belege einen Schlichtungsvorschlag. Der Schlichtungsvorschlag folgt dem geltenden Recht und muss geeignet sein, den Streit der Beteiligten angemessen beizulegen. Der Schlichtungsvorschlag kann auch in der Mitteilung bestehen, dass der geltend gemachte Anspruch in vollem Umfang besteht oder nicht besteht. Der Schlichtungsvorschlag kann auch eine Empfehlung enthalten, ob und in welchem Umfang weitere Kosten, die nicht bei der Schlichtungsstelle angefallen sind, von den Beteiligten getragen werden sollen.</p><p>(2) Der Schlichtungsvorschlag ist kurz und verständlich zu begründen.</p><p>(3) Der Schlichtungsvorschlag ist den Beteiligten 90 Tage nach Eingang der vollständigen Beschwerdeakte zu übermitteln. Die Schlichtungsstelle kann diese Frist bei besonders schwierigen Streitigkeiten oder mit Zustimmung der Beteiligten verlängern. Die Beteiligten sind über die Verlängerung der Frist zu unterrichten.</p><p>(4) Mit der Übermittlung des Schlichtungsvorschlags sind die Beteiligten auf die Möglichkeit der Annahme, ihre Frist nach <a href="/bund/luftschlichtv/15" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Beendigung der Schlichtung" data-lli="0" target="_blank">§ 15 Absatz 1</a> und ihre Form hinzuweisen sowie darauf, dass sie zur Annahme nicht verpflichtet sind und bei Annahme des Schlichtungsvorschlags durch beide Beteiligte eine vertragliche Bindungswirkung eintritt. Der Fluggast ist zusätzlich darauf hinzuweisen, dass er bei Annahme durch beide Beteiligte den ursprünglich geltend gemachten Anspruch nicht mehr erfolgreich gerichtlich geltend machen kann. Er ist ferner darauf hinzuweisen, dass er bei Nichtannahme durch einen Beteiligten berechtigt ist, die Gerichte anzurufen.</p>

Schlichtungsvorschlag

<p>(1) Wird eine Schlichtung nicht nach <a href="/bund/luftschlichtv/12" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Unzulässigkeit der Schlichtung" data-lli="3" target="_blank">§ 12</a> abgelehnt, leitet die Schlichtungsstelle das Schlichtungsbegehren dem Luftfahrtunternehmen zu. Das Luftfahrtunternehmen kann binnen vier Wochen Stellung nehmen. Der Fluggast ist hierüber in Kenntnis zu setzen. Die Schlichtungsstelle kann das Luftfahrtunternehmen auffordern, seine Angaben und Unterlagen innerhalb von weiteren zwei Wochen zu ergänzen. Die privatrechtlich organisierte Schlichtungsstelle kann in ihrer Verfahrensordnung die Fristen nach den Sätzen 2 und 4 verkürzen.</p><p>(2) Gibt das Luftfahrtunternehmen innerhalb der Fristen nach Absatz 1 Satz 2 und 4 keine Stellungnahme ab, unterbreitet der Schlichter nach Lage der Akten einen Schlichtungsvorschlag nach <a href="/bund/luftschlichtv/14" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Schlichtungsvorschlag" data-lli="2" target="_blank">§ 14 Absatz 1 und 2</a>.</p><p>(3) Eine Stellungnahme des Luftfahrtunternehmens wird dem Fluggast durch die Schlichtungsstelle zugeleitet. Der Fluggast kann binnen zwei Wochen erwidern. Ergibt sich aus der Stellungnahme des Luftfahrtunternehmens, dass das Schlichtungsbegehren nicht ausreichend begründet ist, erforderliche Belege nicht vorgelegt sind oder die Voraussetzungen für die Ablehnung der Schlichtung nach <a href="/bund/luftschlichtv/12" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Unzulässigkeit der Schlichtung" data-lli="1" target="_blank">§ 12 Absatz 1 bis 3</a> vorliegen, weist die Schlichtungsstelle den Fluggast mit der Zuleitung darauf hin. Zur Ergänzung seiner Darlegungen kann die Frist nach Satz 2 verlängert werden.</p><p>(4) Wenn das Luftfahrtunternehmen in seiner Stellungnahme erklärt, dass es die Forderung erfüllen wird, teilt die Schlichtungsstelle dem Fluggast mit, dass sich das Schlichtungsverfahren damit erledigt hat.</p><p>(5) Von einem Verfahren nach den Absätzen 1 bis 4 kann abgesehen werden, wenn der geltend gemachte Anspruch schon nach der Darlegung des Fluggastes offensichtlich unbegründet ist. In diesen Fällen endet das Schlichtungsverfahren mit einer Mitteilung an den Fluggast, die kurz und verständlich zu begründen ist. <a href="/bund/luftschlichtv/12" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Unzulässigkeit der Schlichtung" data-lli="0" target="_blank">§ 12 Absatz 4 Satz 2</a> gilt entsprechend.</p><p>(6) Sobald keine weiteren Angaben und Unterlagen mehr benötigt werden (Eingang der vollständigen Beschwerdeakte), benachrichtigt die Schlichtungsstelle die Beteiligten.</p>

Schlichtungsverfahren

<p>(1) Wird eine Schlichtungsstelle wegen einer Streitigkeit angerufen, die der Schlichtung nach den §§ <a href="/bund/luftvg/57" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Privatrechtlich organisierte Schlichtung" data-lli="3" target="_blank">57</a> bis <a href="/bund/luftvg/57b" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Gemeinsame Vorschriften" data-lli="2" target="_blank">57b</a> des <a href="/bund/luftvg" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]" data-ll="true" target="_blank">Luftverkehrsgesetzes</a> oder einer Schlichtung durch diese Schlichtungsstelle nicht unterliegt, lehnt der Schlichter die Schlichtung ab. Kann wegen der Streitigkeit eine andere Schlichtungsstelle angerufen werden, gibt die Schlichtungsstelle das Schlichtungsbegehren unter Benachrichtigung des Fluggastes an die andere Schlichtungsstelle ab.</p><p>(2) Der Schlichter lehnt die Schlichtung ab, wenn die Voraussetzungen des <a href="/bund/luftvg/57b" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Gemeinsame Vorschriften" data-lli="1" target="_blank">§ 57b Absatz 2</a> des <a href="/bund/luftvg" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]" data-ll="true" target="_blank">Luftverkehrsgesetzes</a> vorliegen.</p><p>(3) Der Schlichter kann die Schlichtung ablehnen, wenn die Voraussetzung des <a href="/bund/luftvg/57b" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Gemeinsame Vorschriften" data-lli="0" target="_blank">§ 57b Absatz 3</a> des <a href="/bund/luftvg" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]" data-ll="true" target="_blank">Luftverkehrsgesetzes</a> vorliegt.</p><p>(4) Die Ablehnungen nach Absatz 1 Satz 1 sowie nach den Absätzen 2 und 3 sind kurz und verständlich zu begründen. Die Schlichtungsstelle teilt dem Fluggast die Ablehnung innerhalb von drei Wochen, nachdem sie von dem Ablehnungsgrund Kenntnis erlangt hat, mit.</p>

Unzulässigkeit der Schlichtung

<p>(1) Die Anrufung der Schlichtungsstelle erfolgt unter Angabe des Sachverhalts und der Forderung sowie unter Beifügung erforderlicher Belege. Der Fluggast hat weiterhin darzulegen, dass eine Streitigkeit über Ansprüche nach <a href="/bund/luftvg/57b" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Gemeinsame Vorschriften" data-lli="1" target="_blank">§ 57b Absatz 1</a> des <a href="/bund/luftvg" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]" data-ll="true" target="_blank">Luftverkehrsgesetzes</a> vorliegt, er den Anspruch unmittelbar gegenüber dem Luftfahrtunternehmen geltend gemacht hat und der Anspruch von dem Luftfahrtunternehmen abgelehnt wurde oder der Anspruch von dem Luftfahrtunternehmen weder anerkannt noch abgelehnt wurde und seit der Geltendmachung mehr als zwei Monate vergangen sind.</p><p>(2) Die Schlichtungsstelle bestätigt dem Fluggast den Eingang seines Schlichtungsbegehrens.</p><p>(3) Ist die Anrufung der Schlichtungsstelle nicht formgerecht erfolgt oder fehlen nach Absatz 1 erforderliche Angaben oder Belege, teilt die Schlichtungsstelle dies dem Fluggast mit und fordert ihn auf, innerhalb von drei Wochen die Mängel der Anrufung zu beheben. Dies gilt auch dann, wenn Anhaltspunkte dafür bestehen, dass die Schlichtungsstelle nach <a href="/bund/luftvg/57b" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Gemeinsame Vorschriften" data-lli="0" target="_blank">§ 57b Absatz 2</a> des <a href="/bund/luftvg" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]" data-ll="true" target="_blank">Luftverkehrsgesetzes</a> nicht angerufen werden kann. Die Frist nach Satz 1 kann verlängert werden. Werden die Mängel nicht fristgerecht behoben, so gilt das Schlichtungsbegehren als zurückgenommen. Die Schlichtungsstelle teilt dem Fluggast mit, dass ein Schlichtungsverfahren nicht durchgeführt wird.</p>

Anrufung der Schlichtungsstelle

<p>(1) Verfahrenssprache ist deutsch, sofern sich nicht Schlichtungsstelle, Fluggast und Luftfahrtunternehmen im Einzelfall auf eine andere Verfahrenssprache verständigen.</p><p>(2) Erklärungen im Schlichtungsverfahren, insbesondere Schlichtungsbegehren und sonstige Mitteilungen der Beteiligten oder der Schlichtungsstelle, bedürfen der Textform. Erklärungen und Belege der Beteiligten können elektronisch bei der Schlichtungsstelle eingereicht werden. Werden Erklärungen und Belege der Beteiligten nicht elektronisch bei der Schlichtungsstelle eingereicht, sind sie auf Verlangen der Schlichtungsstelle von den Beteiligten in doppelter Anzahl zu übermitteln. Die Schlichtungsstelle kann Erklärungen und Dokumente an einen Beteiligten elektronisch übermitteln, wenn er hierfür einen Zugang eröffnet hat.</p><p>(3) Die Beteiligten können sich im Verfahren vertreten lassen. Auf Verlangen der Schlichtungsstelle ist eine schriftliche Vollmacht einzureichen. Die Beteiligten dürfen nicht verpflichtet werden, sich vertreten zu lassen.</p>

Verfahrensgrundsätze

<p>(1) Die Schlichtung erfolgt durch einen Schlichter.</p><p>(2) Schlichter werden für mindestens vier Jahre bestellt. Einer der Schlichter ist zum Leiter der Schlichtungsstelle zu bestellen. Die Bestellungen bedürfen der Zustimmung des Beirats. Wiederbestellung ist zulässig.</p><p>(3) Schlichter müssen die Befähigung zum Richteramt haben und über das Fachwissen, die Fähigkeiten und die Erfahrung verfügen, die für die Tätigkeit des Schlichters erforderlich sind. Die Schlichter müssen unabhängig sein und die Gewähr für eine unparteiische Schlichtung bieten. Die Unabhängigkeit und Unparteilichkeit der Schlichter nach Satz 2 ist insbesondere dann nicht gewährleistet, wenn sie in den letzten drei Jahren vor ihrer Bestellung beschäftigt waren bei <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>einem an der Schlichtung durch diese Schlichtungsstelle teilnehmenden Luftfahrtunternehmen oder einem mit ihm verbundenen Unternehmen oder</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>einem Interessenverband der Luftverkehrswirtschaft, dem ein an der Schlichtung durch diese Schlichtungsstelle teilnehmendes Luftfahrtunternehmen oder ein mit ihm verbundenes Unternehmen angehört, oder</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>einem Verband, der Verbraucherinteressen im Luftverkehr wahrnimmt.</div></dd></dl>Während der Dauer der Bestellung darf der Schlichter eine Beschäftigung nach Satz 3 nicht aufnehmen. Auch darf er keine Tätigkeit aufnehmen, die geeignet ist, seine Unabhängigkeit und Unparteilichkeit zu beeinträchtigen.</p><p>(4) Schlichter sind an Weisungen nicht gebunden. Sie können nur abberufen werden, wenn <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>Tatsachen vorliegen, die eine unabhängige Ausübung der Schlichtertätigkeit nicht mehr erwarten lassen,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>sie nicht nur vorübergehend an der Wahrnehmung ihrer Schlichtertätigkeit gehindert sind oder</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>ein anderer wichtiger Grund vorliegt.</div></dd></dl>Die Abberufung bedarf der Zustimmung des Beirats.</p><p>(5) Schlichter haben über alles, was ihnen bei oder bei Gelegenheit ihrer Tätigkeit bekannt wird, Verschwiegenheit zu bewahren. Dies gilt auch nach Beendigung ihrer Tätigkeit. Die Schlichter haben die Beteiligten über den Umfang ihrer Verschwiegenheitspflichten zu informieren.</p>

Schlichter

<p>Die Schlichtungsstelle hat ihren Sitz in der Bundesrepublik Deutschland zu nehmen.</p>

§ 1	Anerkennung
§ 2	Sitz
§ 3	Besetzung und Geschäftsverteilung der Schlichtungsstelle
§ 4	Schlichter
§ 5	Besorgnis der Befangenheit
§ 6	Beirat
§ 7	Geschäftsstelle
§ 8	Verfahrensordnung
§ 9	Tätigkeitsbericht

§ 10	Verfahrensgrundsätze
§ 11	Anrufung der Schlichtungsstelle
§ 12	Unzulässigkeit der Schlichtung
§ 13	Schlichtungsverfahren
§ 14	Schlichtungsvorschlag
§ 15	Beendigung der Schlichtung

§ 16	Vereinfachtes Verfahren
§ 17	Nachweisverfahren
§ 17a	Verhältnis zum Verbraucherstreitbeilegungsgesetz

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