ANHANG II VO (EG) 2005/92

THERMO-DRUCK-HYDROLYSE

1.
Mit Thermo-Druck-Hydrolyse ist die Behandlung tierischer Nebenprodukte unter folgenden Bedingungen gemeint:

a)
Die tierischen Nebenprodukte werden auf eine Kerntemperatur von mindestens 180 °C mindestens 40 Minuten lang ununterbrochen bei einem (absoluten) Druck von mindestens 12 bar erhitzt, und zwar durch indirekte Bedampfung des biolytischen Reaktors.
b)
Der Vorgang wird in einer Füllung durchgeführt, und das Material in dem Behälter wird ständig gemischt, und
c)
die tierischen Nebenprodukte werden in einer Weise behandelt, dass gleichzeitig die Zeit-Temperatur-Druck-Anforderungen erfüllt sind.

2.
Grundlage dieses Verfahrens ist ein Thermo-Druck-Dampfreaktor. Bei diesem erhöhten Druck und bei dieser erhöhten Temperatur erfolgt die Hydrolyse, bei der langkettige Moleküle des organischen Materials in kleinere Fragmente aufgebrochen werden.

Die tierischen Nebenprodukte, einschließlich ganzer Tierkörper, werden in einen Behälter ( „biolytischer Reaktor” ) gegeben. Der Behälter wird geschlossen und der Inhalt gemäß Nummer 1 Buchstabe a) erhitzt. Im Dehydratisierungszyklus wird der Wasserdampf kondensiert und kann für andere Zwecke verwendet oder als Abfall entsorgt werden. Ein Zyklus eines Reaktors dauert etwa vier Stunden.

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