ANHANG XV VO (EG) 2008/273

(Artikel 11)

NACHWEIS VON ANTIMIKROBIOTIKA-RÜCKSTÄNDEN IN MAGERMILCHPULVER

Es muss ein Hemmstoff-Screening-Test für Antimikrobiotika mit Geobacillus stearothermophilus var. calidolactis (entsprechend Stamm C953) als Testorganismus durchgeführt werden, der empfindlich genug ist, um 4 μg Benzylpenicillin pro kg Milch und 100 μg Sulfonamide pro kg Milch nachzuweisen. Handelsübliche Tests können verwendet werden, wenn sie für Benzylpenicillin und Sulfonamid ausreichend empfindlich sind. Für den Test wird rekonstituiertes Magermilchpulver verwendet (1 g Pulver +9 ml destilliertes Wasser). Der Test wird wie in ISO/TS 26844:2006 Milk and milk products — Determination of antimicrobial residues — Tube diffusion test IDF — Bulletin Nr. 258/1991, Abschnitt 1, Kapitel 2, beschrieben oder gemäß den Anweisungen des Test-Kit-Herstellers(1) durchgeführt.

Positive Ergebnisse sind wie folgt zu interpretieren:

1.
β-Laktame können durch Wiederholung des Tests unter Zugabe von Penicillinase zum Testsystem nachgewiesen werden(2).

Negatives Ergebnis: Der Hemmstoff ist ein Beta-Lactam-Antibiotikum.

Positives Ergebnis: Der Hemmstoff kann mit diesem Verfahren nicht nachgewiesen werden; entsprechend ist mit Schritt 2 fortzufahren.

2.
Sulfonamide können durch Wiederholung des Tests unter Zugabe von p-Aminobenzoesäure zum Testsystem nachgewiesen werden.

Negatives Ergebnis: Der Hemmstoff ist ein Sulfonamid.

Erneut positives Ergebnis: Der Hemmstoff kann mit diesem Verfahren nicht nachgewiesen werden; weiter mit Schritt 3.

3.
β-Laktame und Sulfonamid können nachgewiesen werden, indem der Test unter Zugabe von Pencillinase + p-Aminobenzoesäure zum Testsystem wiederholt wird.

Negatives Ergebnis: Der Hemmstoff ist ein Beta-Lactam-Antibiotikum und ein Sulfonamid.

Positives Ergebnis: Der Hemmstoff kann mit diesem Verfahren nicht nachgewiesen werden.

Fußnote(n):

(1)

Achtung: Bei der Analyse von Magermilchpulver können falsch-positive Ergebnisse auftreten. Es muss daher unbedingt sichergestellt werden, dass der Test keine falsch-positiven Ergebnisse erbringen kann.

(2)

Einige β-Laktame sind weniger empfindlich gegenüber β-Laktamase. In diesen Fällen ist eine zusätzliche vorherige Erwärmung der Probe (1 ml Testprobe mit 0,3 ml Penase-Konzentrat bei 37 °C über 2 Std.) zu empfehlen.

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