Anlage 2 VO (EG) 2009/761

Nährmedien

Für die Tests kann eines der beiden folgenden Nährmedien verwendet werden: OECD-Medium: Originalmedium gemäß OECD TG 201 sowie gemäß ISO 8692 US. EPA-Medium AAP, auch gemäß ASTM. Bei der Herstellung dieser Medien sollten chemische Stoffe in Reagenzien- oder Analysequalität und entionisiertes Wasser verwendet werden.

Zusammensetzung des AAP-Mediums (US. EPA) und des Mediums gemäß OECD TG 201:

Bestandteil EPA OECD
mg/l mM mg/l mM
NaHCO3 15,0 0,179 50,0 0,595
NaNO3 25,5 0,300
NH4Cl 15,0 0,280
MgCl2·6(H2O) 12,16 0,0598 12,0 0,0590
CaCl2·2(H2O) 4,41 0,0300 18,0 0,122
MgSO4·7(H2O) 14,6 0,0592 15,0 0,0609
K2HPO4 1,044 0,00599
KH2PO4 1,60 0,00919
FeCl3·6(H2O) 0,160 0,000591 0,0640 0,000237
Na2EDTA·2(H2O) 0,300 0,000806 0,100 0,000269(*)
H3BO3 0,186 0,00300 0,185 0,00299
MnCl2·4(H2O) 0,415 0,00201 0,415 0,00210
ZnCl2 0,00327 0,000024 0,00300 0,0000220
CoCl2·6(H2O) 0,00143 0,000006 0,00150 0,00000630
Na2MoO4·2(H2O) 0,00726 0,000030 0,00700 0,0000289
CuCl2.2(H2O) 0,000012 0,00000007 0,00001 0,00000006
pH 7,5 8,1
Im Test mit der Kieselalge Navicula pelliculosa sind beide Medien mit Na2SiO3 · 9H20 aufzufüllen, bis eine Konzentration von 1,4 mg Si/l erreicht ist. Der pH-Wert des Mediums wird ermittelt, wenn sich das Carbonatsystem des Mediums und der Partialdruck des CO2 in der Umgebungsluft im Gleichgewicht befinden. Die ungefähre Beziehung zwischen dem pH-Wert bei 25 °C und der molaren Bicarbonat-Konzentration lässt sich mit folgender Formel berechnen: PHeq = 11,30 + log [HCO3] Bei 15 mg NaHCO3 pHeq = 7,5 (U.S. EPA-Medium) und 50 mg NaHCO3/l, pHeq = 8,1 (OECD-Medium).

Stoffliche Zusammensetzung des Prüfmediums

ElementEPAOECD
mg/lmg/l
C2,1447,148
N4,2023,927
P0,1860,285
K0,4690,459
Na11,04413,704
Ca1,2024,905
Mg2,9092,913
Fe0,0330,017
Mn0,1150,115

Herstellung des OECD-Mediums

Stammlösung 1: MakronährstoffeStammlösung 2: EisenStammlösung 3: SpurenelementeStammlösung 4: Bicarbonat
NährstoffKonzentration in der Stammlösung

NH4Cl

MgCl2·6H2O

CaCl2·2H2O

MgSO4·7H2O

KH2PO4

1,5 g·l–1

1,2 g·l–1

1,8 g·l–1

1,5 g·l–1

0,16 g·l–1

FeCl3·6H2O

Na2EDTA·2H2O

64 mg·l–1

100 mg·l–1

H3BO3

MnCl2·4H2O

ZnCl2

CoCl2·6H2O

CuCl2·2H2O

Na2MoO4·2H2O

185 mg·l–1

415 mg·l–1

3 mg·l–1

1,5 mg·l–1

0,01 mg·l–1

7 mg·l–1

NaHCO350 g·l–1
Na2SiO3·9H20
Die Stammlösungen sind durch Membranfiltration (mittlerer Porendurchmesser 0,2 µm) oder durch Autoklavieren (120 °C, 15 min) zu sterilisieren. Anschließend werden die Lösungen bei einer Temperatur von 4 °C dunkel gelagert. Die Stammlösungen 2 und 4 dürfen nicht autoklaviert werden, sondern sind durch Membranfiltration zu sterilisieren. Zum Herstellen des Nährmediums wird eine geeignete Menge der Stammlösungen 1-4 wie folgt zu Wasser hinzugegeben: Zu 500 ml sterilisiertem Wasser werden folgende Mengen hinzugegeben:

10 ml Stammlösung 1

1 ml Stammlösung 2

1 ml Stammlösung 3

1 ml Stammlösung 4

Anschließend wird sterilisiertes Wasser bis zu einem Volumen von 1000 ml hinzugegeben. Danach muss hinreichend Zeit zur Herstellung eines Gleichgewichts zwischen dem Medium und dem CO2-Gehalt der Umgebungsluft belassen werden; wenn erforderlich, ist das Nährmedium einige Stunden mit steriler gefilterter Luft zu sprudeln.

Herstellung des AAP-Mediums

A1.1.
Von den Stammlösungen aus A1.2.1–A1.2.7 ist jeweils 1 ml zu etwa 900 ml entionisiertem oder destilliertem Wasser hinzuzugeben; anschließend wird die Flüssigkeit bis zu einem Volumen von 1 l aufgefüllt.
A1.2.
Stammlösungen mit Makronährstoffen werden hergestellt, indem die folgenden Stoffmengen jeweils zu 500 ml entionisiertem oder destilliertem Wasser hinzugegeben werden. Die Reagenzien A1.2.1, A1.2.2, A1.2.3 und A1.2.4 können zu einer einzigen Stammlösung kombiniert werden.
A1.2.1.
NaNO3 — 12,750 g.
A1.2.2.
MgCL2·6H2O — 6,082 g.
A1.2.3.
CaCl2·2H2O — 2,205 g.
A1.2.4.
Micronutrient Stock Solution — (siehe A1.3).
A1.2.5.
MgSO4·7H2O — 7,350 g.
A1.2.6.
K2HPO4 — 0,522 g.
A1.2.7.
NaHCO3 — 7,500 g.
A1.2.8.
Na2SiO3·9H2O — Siehe Hinweis A1.1.

HinweisA1.1: Ausschließlich für im Test eingesetzte Kieselalgen-Arten zu verwenden; kann unmittelbar (202,4 mg) hinzugegeben oder mittelbar durch Auffüllen mit einer Stammlösung bis zum Erreichen einer Endkonzentration von 20 mg/l Si im Medium hinzugegeben werden.

A1.3.
Die Mikronährstoff-Lösung wird hergestellt, indem folgende Mengen in 500 ml entionisiertem oder destilliertem Wasser aufgelöst werden:
A1.3.1.
H3BO3 — 92,760 mg.
A1.3.2.
MnCl2·4H2O — 207,690 mg.
A1.3.3.
ZnCl2 — 1,635 mg.
A1.3.4.
FeCl3·6H2O — 79,880 mg.
A1.3.5.
CoCl2·6H2O — 0,714 mg.
A1.3.6.
Na2MoO4·2H2O — 3,630 mg.
A1.3.7.
CuCl2·2H2O — 0,006 mg.
A1.3.8.
Na2EDTA·2H2O — 150,000 mg.

[Dinatrium(ethylendinitril)tetraacetat]

A1.3.9.
Na2SeO4·5H2O — 0,005 mg Siehe Hinweis A1.2.

HinweisA1.2: Darf ausschließlich im Medium für Stammkulturen mit Kieselalgen-Arten verwendet werden.

A1.4.
Der pH-Wert ist auf 7,5 ± 0,1 einzustellen (mit 0,1 N oder 1,0 N NaOH oder HCl).
A1.5.
Wenn ein Teilchenzähler verwendet werden soll, wird das Medium durch einen 0,22-μm-Membranfilter in ein steriles Gefäß gefiltert; ansonsten erfolgt die Filtration in ein steriles Gefäß durch einen 0,45-μm-Filter.
A1.6.
Das Medium ist bis zur Verwendung bei einer Temperatur von etwa 4 °C dunkel zu lagern.

Fußnote(n):

(*)

Das Molverhältnis von EDTA zu Eisen ist geringfügig größer als eins. Daher kann das Eisen nicht ausfällen, und die Chelatbildung von Schwermetallionen wird minimiert.

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