Anlage 9 RDE3 (VO (EU) 2017/1151)
Bewertung einer zu hohen oder zu geringen Fahrtdynamik
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1.
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EINFÜHRUNG
In dieser Anlage werden die Verfahren zur Überprüfung der Fahrtdynamik beschrieben, mit denen ermittelt wird, ob bei einer RDE-Fahrt die Dynamik zu hoch oder zu gering ist.- 2.
- SYMBOLE, PARAMETER UND EINHEITEN
a | — | Beschleunigung [m/s2] |
ai | — | Beschleunigung im Zeitabschnitt i [m/s2] |
apos | — | positive Beschleunigung größer als 0,1 m/s2 [m/s2] |
apos,i,k | — | positive Beschleunigung größer als 0,1 m/s2 in Zeitschritt i unter Berücksichtigung der innerorts, außerorts und auf Autobahnen gefahrenen Anteile [m/s2] |
ares | — | Beschleunigungsauflösung [m/s2] |
di | — | im Zeitabschnitt i zurückgelegte Strecke [m] |
di,k | — | im Zeitabschnitt i zurückgelegte Strecke [m] unter Berücksichtigung der innerorts, außerorts und auf Autobahnen gefahrenen Anteile |
Index (i) | — | einzelner Zeitabschnitt |
Index (j) | — | einzelner Zeitabschnitt von Datensätzen zur positiven Beschleunigung |
Index (k) | — | verweist auf die Kategorie (t = total (insgesamt), u = urban (innerorts), r = rural (außerorts), m = motorway (Autobahn)) |
Mk | — | Anzahl der innerorts, außerorts und auf Autobahnen gefahrenen Stichproben mit einer positiven Beschleunigung größer als 0,1 m/s2 |
Nk | — | Gesamtzahl der Stichproben für die innerorts, außerorts und auf Autobahnen gefahrenen Anteile und für die gesamte Fahrt |
RPAk | — | relative positive Beschleunigung für die innerorts, außerorts und auf Autobahnen gefahrenen Anteile [m/s2 oder kWs/(kg*km)] |
tk | — | Dauer der Stichproben für die innerorts, außerorts und auf Autobahnen gefahrenen Anteile und der gesamten Fahrt [s] |
v | — | Fahrzeuggeschwindigkeit [km/h] |
vi | — | tatsächliche Fahrzeuggeschwindigkeit im Zeitabschnitt i [km/h] |
vi,k | — | tatsächliche Fahrzeuggeschwindigkeit im Zeitabschnitt i unter Berücksichtigung der innerorts, außerorts und auf Autobahnen gefahrenen Anteile [km/h] |
(v × a)i | — | tatsächliche Fahrzeuggeschwindigkeit pro Beschleunigung im Zeitabschnitt i [m2/s3 oder W/kg] |
(v × a)j,k | — | tatsächliche Fahrzeuggeschwindigkeit pro positiver Beschleunigung größer als 0,1 m/s2 im Zeitabschnitt j unter Berücksichtigung der innerorts, außerorts und auf Autobahnen gefahrenen Anteile [m2/s3 oder W/kg] |
(v × apos)k-[95] | — | 95-Perzentil des Produkts der Fahrzeuggeschwindigkeit pro positiver Beschleunigung größer als 0,1 m/s2 für innerorts, außerorts und auf Autobahnen gefahrene Anteile [m2/s3 oder W/kg] |
— | durchschnittliche Fahrzeuggeschwindigkeit für innerorts, außerorts und auf Autobahnen gefahrene Anteile [km/h] |
- 3.
- FAHRTINDIKATOREN
- 3.1.
- Berechnungen
- 3.1.1.
- Vorverarbeitung der Daten
Dynamische Parameter wie Beschleunigung, (v × aapos) oder RPA werden mittels eines Geschwindigkeitssignals mit einer Genauigkeit von 0,1 % für alle Geschwindigkeitswerte über 3 km/h und einer Abtastfrequenz von 1 Hz ermittelt. Ansonsten wird die Beschleunigung mit einer Genauigkeit von 0,01 m/s2 und einer Abtastfrequenz von 1 Hz bestimmt. In diesem Fall ist für (v × aapos) ein gesondertes Geschwindigkeitssignal mit einer Genauigkeit von mindestens 0,1 km/h erforderlich. Die Geschwindigkeitskurve bildet die Grundlage für weitere Berechnungen und das Binning gemäß Absatz 3.1.2 und 3.1.3.- 3.1.2.
- Berechnung von Strecke, Beschleunigung und (v × a)
Die folgenden Berechnungen sind über die gesamte zeitbasierte Geschwindigkeitskurve von Beginn bis Ende der Prüfdaten vorzunehmen. Die Vergrößerung der Strecke pro Datensatz ist wie folgt zu berechnen:di | ist die im Zeitabschnitt i zurückgelegte Strecke [m] | |
νi | ist die tatsächliche Fahrzeuggeschwindigkeit im Zeitabschnitt i [km/h] | |
Nt | ist die Gesamtzahl der Stichproben |
ai | ist die Beschleunigung im Zeitabschnitt i [m/s2]. Für i = 1: vi–1 = 0, für i = Nt: vi+ 1 =0. |
(v × a)i | ist das Produkt der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit pro Beschleunigung im Zeitabschnitt i [m2/s3 oder W/kg]. |
- 3.1.3.
- Binning der Ergebnisse
- 3.1.3.1.
- Binning der Ergebnisse
Nach der Berechnung von ai und (v × a)i sind die Werte vi, di, ai und (v × a)i in aufsteigender Reihenfolge der Fahrzeuggeschwindigkeit zu ordnen. Alle Datensätze mit (vi ≤ 60 km/h) zählen zum Geschwindigkeitsintervall „innerorts” , alle Datensätze mit (60 km/h < vi ≤ 90 km/h) zählen zum Geschwindigkeitsintervall „außerorts” und alle Datensätze mit (vi > 90 km/h) zählen zum Geschwindigkeitsintervall „Autobahn” . Bei Fahrzeugen der Klasse N 2, die mit einer Einrichtung zur Begrenzung der Geschwindigkeit auf 90 km/h ausgerüstet sind, gehören alle Datensätze mit vi ≤ 60 km/h zum Geschwindigkeitsintervall „innerorts” , alle Datensätze mit 60 km/h < vi ≤ 80 km/h zum Geschwindigkeitsintervall „außerorts” und alle Datensätze mit vi > 80 km/h zum Geschwindigkeitsintervall „Autobahn” . Die Anzahl der Datensätze mit Beschleunigungswertenai 0,1 m/s2 muss in jedem Geschwindigkeitsintervall größer als oder gleich 100 sein. Für jedes Geschwindigkeitsintervall wird die durchschnittliche Fahrzeuggeschwindigkeit (Nk | ist die Gesamtzahl der Stichproben für die innerorts, außerorts und auf Autobahnen gefahrenen Anteile. |
- 3.1.4.
- Berechnung von (v × apos)k-[95] pro Geschwindigkeitsintervall
Das 95-Perzentil der Werte von (v × apos) ist wie folgt zu berechnen: Die (v × apos)i,k-Werte innerhalb jedes Geschwindigkeitsintervalls sind für alle Datensätze mit ai,k > 0,1 m/s2 in aufsteigender Reihenfolge zu ordnen und die Gesamtzahl dieser Stichproben Mk ist zu bestimmen. Dann werden die Perzentilwerte den (v × apos)i,k-Werten mit ai,k > 0,1 m/s2 wie folgt zugeordnet: Der niedrigste Wert (v × apos) erhält das Perzentil 1/Mk, der zweitniedrigste das Perzentil 2/Mk, der drittniedrigste das Perzentil 3/Mk und der höchste Wert (Mk/Mk = 100 %). (v × apos)k-[95] ist der (v × apos)j,k-Wert (j/Mk = 95 %). Wenn j/Mk = 95 % nicht erreicht/eingehalten werden kann, ist (v × apos)k-[95] durch lineare Interpolation zwischen den aufeinanderfolgenden Stichproben j und j + 1 bei j/Mk < 95 % und (j + 1)/Mk > 95 % zu berechnen. Die relative positive Beschleunigung für jedes Geschwindigkeitsintervall ist wie folgt zu berechnen:RPAk | ist die relative positive Beschleunigung für die innerorts, außerorts und auf Autobahnen gefahrenen Anteile [m/s2 oder kWs/(kg*km)] | |
Mk | ist die Anzahl der innerorts, außerorts und auf Autobahnen gefahrenen Stichproben mit positiver Beschleunigung | |
Nk | ist die Gesamtzahl der Stichproben für die innerorts, außerorts und auf Autobahnen gefahrenen Anteile |
- 4.
- BEWERTUNG DER GÜLTIGKEIT DER FAHRT
- 4.1.1.
- Bewertung von (v × apos)k-[95] pro Geschwindigkeitsintervall (bei v in [km/h])
Wenn - 4.1.2.
- Bewertung der relativen positiven Beschleunigung (RPA) pro Geschwindigkeitsintervall
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