Artikel 6 RL 2002/83/EG

Zulassungsvoraussetzungen

(1) Der Herkunftsmitgliedstaat verlangt, dass die Versicherungsunternehmen, die ihre Zulassung beantragen,

a)
eine der folgenden Formen annehmen:

im Königreich Belgien: „société anonyme” / „naamloze vennootschap” , „société en commandite par actions” / „commanditaire vennootschap op aandelen” , „association d'assurance mutuelle” / „onderlinge verzekeringsvereniging” , „société coopérative” / „coöperatieve vennootschap” ;

in Bulgarien: „акционерно дружество” , „взаимозастрахователна кооперация” ;

in der Tschechischen Republik: „akciová společnost” , „družstvo” ;

im Königreich Dänemark: „aktieselskaber” , „gensidige selskaber” , „pensionskasser omfattet af lov om forsikringsvirksomhed (tværgående pensionskasser)” ;

in der Bundesrepublik Deutschland: „Aktiengesellschaft” , „Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit” , „öffentlich-rechtliches Wettbewerbsversicherungsunternehmen” ;

in der Republik Estland: „aktsiaselts” ;

in der Französischen Republik: „société anonyme” , „société d'assurance mutuelle” , „institution de prévoyance régie par le code de la sécurité sociale” , „institution de prévoyance régie par le code rural” , „mutuelles régies par le code de la mutualité” ;

in der Republik Kroatien: „dioničko društvo” , „društvo za uzajamno osiguranje” ;

in Irland: „incorporated companies limited by shares or by guarantee or unlimited” , „societies registered under the Industrial and Provident Societies Acts” und „societies registered under the Friendly Societies Acts” ;

in der Italienischen Republik: „società per azioni” , „società cooperativa” , „mutua di assicurazione” ;

in der Republik Zypern: „Εταιρεία περιορισμένης ευθύνης με μετοχές ή εταιρεία περιορισμένης ευθύνης με εγγύηση” ;

in der Republik Lettland: „apdrošināšanas akciju sabiedrība” , „savstarpējās apdrošināšanas kooperatīvā biedrība” ;

in der Republik Litauen: „akcinės bendrovės” , „uždarosios akcinės bendrovės” ;

im Großherzogtum Luxemburg: „société anonyme” , „société en commandite par actions” , „association d'assurance mutuelles” , „société coopérative” ;

in der Republik Ungarn: „biztosító részvénytársaság” , „biztosító szövetkezet” , „biztosító egyesület” , „külföldi székhelyű biztosító magyarországi fióktelepe” ;

in der Republik Malta: „kumpanija pubblika” , „kumpanija privata” , „fergħa” , „Korp ta’ l- Assikurazzjoni Rikonnoxxut” ;

im Königreich der Niederlande: „naamloze vennootschap” , „onderlinge waarborgmaatschappij” ;

im Vereinigten Königreich: „incorporated companies limited by shares or by guarantee or unlimited” , „societies registered under the Industrial and Provident Societies Acts” , „societies registered or incorporated under the Friendly Societies Acts” , „the association of underwriters known as Lloyd's” ;

in der Griechischen Republik: „ανώνυμη εταιρία” ;

im Königreich Spanien: „sociedad anónima” , „sociedad mutua” , „sociedad cooperativa” ;

in der Portugiesischen Republik: „sociedade anónima” , „mútua de seguros” ;

in Rumänien: „societăți pe acțiuni” , „societăți mutuale” ;

in der Republik Polen: „spółka akcyjna” , „towarzystwo ubezpieczeń wzajemnych” ;

in der Republik Österreich: „Aktiengesellschaft” , „Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit” ;

in der Republik Slowenien: „delniška družba” , „družba za vzajemno zavarovanje” ;

in der Slowakischen Republik: „akciová spoločnost” ;

in der Republik Finnland: „keskinäinen vakuutusyhtiö” / „ömsesidigt försäkringsbolag” , „vakuutusosakeyhtiö” / „försäkringsaktiebolag” , „vakuutusyhdistys/försäkringsförening” ;

im Schwedischen Königreich: „försäkringsaktiebolag” , „ömsesidiga försäkringsbolag” , „understödsföreningar” .

Das Versicherungsunternehmen kann ferner die Rechtsform der Europäischen Aktiengesellschaft annehmen, wenn diese geschaffen wird.

Ferner können die Mitgliedstaaten gegebenenfalls öffentlich-rechtliche Unternehmen schaffen, wenn diese Einrichtungen zum Ziel haben, Versicherungsgeschäfte unter gleichen Bedingungen wie private Unternehmen durchzuführen;

b)
ihren Gesellschaftszweck unter Ausschluss jeder anderen Geschäftstätigkeit auf die in dieser Richtlinie genannten Tätigkeiten und auf solche Geschäfte beschränken, die unmittelbar hiermit in Zusammenhang stehen;
c)
einen Tätigkeitsplan gemäß Artikel 7 vorlegen;
d)
über den Mindestbetrag für den Garantiefonds nach Artikel 29 Absatz 2 verfügen;
e)
wirklich von Personen geleitet werden, die die erforderliche Zuverlässigkeit und die notwendige fachliche Qualifikation bzw. Berufserfahrung besitzen.

(2) Bestehen zwischen dem Versicherungsunternehmen und anderen natürlichen oder juristischen Personen enge Verbindungen, so erteilen die zuständigen Behörden die Zulassung außerdem nur dann, wenn diese Verbindungen sie nicht bei der ordnungsgemäßen Erfüllung ihrer Beaufsichtigungsaufgabe behindern.

Die zuständigen Behörden lehnen die Zulassung ferner ab, wenn sie bei der ordnungsgemäßen Erfüllung ihrer Beaufsichtigungsaufgabe durch die Rechts- und Verwaltungsvorschriften eines Drittlandes, denen eine oder mehrere natürliche oder juristische Personen unterstehen, zu denen das Versicherungsunternehmen enge Verbindungen besitzt, oder durch Schwierigkeiten bei deren Anwendung behindert werden.

Die zuständigen Behörden verlangen, dass die Versicherungsunternehmen ihnen die angeforderten Angaben übermitteln, damit sie sich davon überzeugen können, dass die Bedingungen des vorliegenden Absatzes auf Dauer erfüllt werden.

(3) Die Mitgliedstaaten verlangen, dass sich bei Versicherungsunternehmen die Hauptverwaltung im gleichen Mitgliedstaat befindet wie ihr Sitz.

(4) Beantragt ein Versicherungsunternehmen die Genehmigung zur Ausdehnung seiner Tätigkeit auf andere Versicherungszweige oder zur Ausdehnung einer Zulassung, die nur einen Teil der Risiken eines Versicherungszweigs umfasst, so muss es einen Tätigkeitsplan gemäß Artikel 7 vorlegen.

Es muss außerdem nachweisen, dass es über die Solvabilitätsspanne nach Artikel 28 und den Garantiefonds nach Artikel 29 Absätze 1 und 2 verfügt.

(5) Die Mitgliedstaaten sehen keine Vorschriften vor, in denen eine vorherige Genehmigung oder eine systematische Übermittlung der allgemeinen und besonderen Versicherungsbedingungen, der Tarife, der insbesondere für die Berechnung der Tarife und versicherungstechnischen Rückstellungen verwendeten technischen Grundlagen sowie der Formblätter und sonstigen Druckwerke, die das Unternehmen im Verkehr mit den Versicherungsnehmern zu verwenden beabsichtigt, verlangt wird.

Ungeachtet Unterabsatz 1 und mit dem alleinigen Ziel, die Einhaltung der einzelstaatlichen Rechtsvorschriften bezüglich der versicherungsmathematischen Grundsätze zu überwachen, kann der Herkunftsmitgliedstaat die systematische Übermittlung der für die Berechnung der Tarife und versicherungstechnischen Rückstellungen verwendeten technischen Grundlagen fordern, ohne dass dies für das Versicherungsunternehmen eine Voraussetzung für die Ausübung seiner Tätigkeit darstellen darf.

Diese Richtlinie steht der Möglichkeit nicht entgegen, dass die Mitgliedstaaten Rechts- oder Verwaltungsvorschriften beibehalten oder einführen, die die Genehmigung der Satzung und die Übermittlung aller für die ordnungsgemäße Aufsicht erforderlichen Dokumente vorschreiben.

Spätestens am 1. Juli 1999 legt die Kommission dem Rat einen Bericht über die Anwendung dieses Absatzes vor.

(6) In den Vorschriften, die in den Absätzen 1 bis 5 genannt werden, darf nicht vorgesehen werden, dass der Zulassungsantrag nach Maßgabe der wirtschaftlichen Erfordernisse des Marktes geprüft wird.

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