Lehramtsprüfungsordnung I

Ordnung der Ersten Prüfung für ein Lehramt an öffentlichen Schulen

(1) 
 Fachliche Zulassungsvoraussetzungen
 
 Nachweis von mindestens je 10 Leistungspunkten aus den Bereichen Pädagogik und Didaktik bei körperlicher Behinderung; dabei sind heil- und sonderpädagogische Grundlagen besonders zu berücksichtigen.(2) 
 Inhaltliche Prüfungsanforderungen
 
 <dl>
 <dt style="float: left;">1.</dt><dd>
 
 Pädagogik im Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung,
 </dd>
 <dt style="float: left;">2.</dt><dd>
 
 Didaktik im Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung.
 </dd>
 </dl>(3) 
 Prüfungsteile
 
 
 Schriftliche Prüfung
 Eine Aufgabe aus der Pädagogik oder aus der Didaktik im Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung
 (Bearbeitungszeit: 4 Stunden);
 zwei Themen werden zur Wahl gestellt.(4) 
 Nichtbestehen der Prüfung
 
 Für das Nichtbestehen der Prüfung gilt die Regelung in <a href="/bayern/lpo_i/32" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Erziehungswissenschaften" data-lli="0" target="_blank">§ 32</a> Abs. 5 entsprechend, außer im Falle der Erweiterung nach <a href="/bayern/lpo_i/101" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Sonderpädagogische Qualifikationen" data-lli="1" target="_blank">§ 101</a> Satz 1 und 2.

Körperbehindertenpädagogik – Qualifizierungsstudium (Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung)

(1) 
 Fachliche Zulassungsvoraussetzungen
 
 <dl>
 <dt style="float: left;">1.</dt><dd>
 
 Bei der Meldung zur Ersten Staatsprüfung sind nachzuweisen
 <dl>
 <dt style="float: left;">a)</dt><dd>
 
 die erfolgreiche Ableistung des pädagogisch-didaktischen Schulpraktikums,
 </dd>
 <dt style="float: left;">b)</dt><dd>
 
 mindestens 25 Leistungspunkte aus der Pädagogik und der Psychologie, davon
 <dl>
 <dt style="float: left;">aa)</dt><dd>
 
 mindestens 7 Leistungspunkte aus der Allgemeinen Pädagogik:
 darunter Sozialisationstheorien und empirische Sozialisationsforschung; Ideen-, Sozial- und Institutionengeschichte der Pädagogik; pädagogische Anthropologie;
 </dd>
 <dt style="float: left;">bb)</dt><dd>
 
 mindestens 7 Leistungspunkte aus der Schulpädagogik:
 darunter Theorie der Schule als Institution und Organisation einschließlich Personalentwicklung; Gesundheits- und Sexualerziehung; individuelle Förderung und Beratung;
 </dd>
 <dt style="float: left;">cc)</dt><dd>
 
 mindestens 10 Leistungspunkte aus der Psychologie:
 darunter Differentielle und Persönlichkeitspsychologie im Kontext der Schule; Sozialpsychologie der Schule und Familie; Auffälligkeiten im Erleben und Verhalten von Kindern und Jugendlichen;
 </dd>
 </dl>
 </dd>
 <dt style="float: left;">c)</dt><dd>
 
 für die Lehrämter an Grundschulen, Mittelschulen und für Sonderpädagogik insgesamt mindestens 8 Leistungspunkte aus den Bereichen Gesellschaftswissenschaften gemäß Nr. 2 und Theologie bzw. Philosophie gemäß Nr. 3, davon mindestens 3 Leistungspunkte aus dem Bereich Theologie bzw. Philosophie gemäß Nr. 3; bei Fächerverbindungen mit Evangelischer oder Katholischer Religionslehre oder wenn Evangelische oder Katholische Religionslehre im Rahmen der Didaktik der Grundschule oder der Didaktiken einer Fächergruppe der Mittelschule gewählt wird insgesamt mindestens 8 Leistungspunkte aus den Bereichen Gesellschaftswissenschaften gemäß Nr. 2 und Theologie bzw. Philosophie gemäß Nr. 3, davon mindestens 5 Leistungspunkte aus dem Bereich evangelische bzw. katholische Theologie gemäß Nr. 3 Buchst. a.
 </dd>
 </dl>
 </dd>
 <dt style="float: left;">2.</dt><dd>
 
 Die Studien aus dem Bereich Gesellschaftswissenschaften können aus folgenden Gebieten gewählt werden:
 <dl>
 <dt style="float: left;">a)</dt><dd>
 
 Politikwissenschaft
 Die Lehrveranstaltungen müssen sich auf folgende Thematik beziehen:
 Grundbegriffe des politischen Denkens und der politischen Bildung; bildungspolitische Konzeptionen der Gegenwart und ihre Auswirkungen auf Staat, Gesellschaft und Wirtschaft; politische Aspekte von Schule und Bildungswesen. Die Lehrveranstaltungen müssen die Kenntnis der politischen Grundordnung des freiheitlichen demokratischen Rechtsstaates, des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland und der Verfassung des Freistaates Bayern voraussetzen.
 </dd>
 <dt style="float: left;">b)</dt><dd>
 
 Soziologie
 Die Lehrveranstaltungen müssen sich auf folgende Thematik beziehen:
 Einführung in die Soziologie der Bildung und Erziehung mit besonderer Berücksichtigung der Familie und der Schule; Begriff der Sozialisation und ihre Bedeutung in den verschiedenen Altersstufen; die Schule als soziales Gebilde und organisatorisches System.
 </dd>
 <dt style="float: left;">c)</dt><dd>
 
 Volkskunde
 Die Lehrveranstaltungen müssen sich auf folgende Thematik beziehen:
 Einführung in die Volkskunde unter Berücksichtigung kultureller und interkultureller Umweltfragen; Analyse geschichtlicher und gegenwärtiger Volkskultur unter besonderer Berücksichtigung Bayerns.
 </dd>
 </dl>
 </dd>
 <dt style="float: left;">3.</dt><dd>
 
 Die Studien aus dem Bereich Theologie bzw. Philosophie müssen folgende Thematiken umfassen:
 <dl>
 <dt style="float: left;">a)</dt><dd>
 
 Evangelische bzw. katholische Theologie
 Religion/Religionen als pädagogisch-anthropologische Realität; Überblick über die religiösen Aspekte von Bildung und Erziehung; Kenntnis ethischer Probleme aus theologischer Sicht.
 </dd>
 <dt style="float: left;">b)</dt><dd>
 
 Philosophie
 Einführung in die philosophische Anthropologie und Ethik unter besonderer Berücksichtigung von pädagogisch bedeutsamen Problemen; Grundfragen der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie.
 </dd>
 </dl>
 </dd>
 </dl>(2) 
 Inhaltliche Prüfungsanforderungen
 
 <dl>
 <dt style="float: left;">1.</dt><dd>
 
 Allgemeine Pädagogik
 <dl>
 <dt style="float: left;">a)</dt><dd>
 
 theoretische Grundlagen von Erziehung,
 </dd>
 <dt style="float: left;">b)</dt><dd>
 
 theoretische Grundlagen von Bildung,
 </dd>
 <dt style="float: left;">c)</dt><dd>
 
 empirische Bildungsforschung und Lebenslanges Lernen.
 </dd>
 </dl>
 </dd>
 <dt style="float: left;">2.</dt><dd>
 
 Schulpädagogik
 <dl>
 <dt style="float: left;">a)</dt><dd>
 
 theoretische Grundlagen von Unterricht und Grundlagen der Medienpädagogik,
 </dd>
 <dt style="float: left;">b)</dt><dd>
 
 Planung und Gestaltung von Lernumgebungen, auch im Hinblick auf die Anforderungen von inklusivem Unterricht und die Möglichkeiten und Methoden des Lehrens und Lernens in der digitalen Welt,
 </dd>
 <dt style="float: left;">c)</dt><dd>
 
 Bilden und Erziehen in Schule und Unterricht.
 </dd>
 </dl>
 </dd>
 <dt style="float: left;">3.</dt><dd>
 
 Psychologie
 <dl>
 <dt style="float: left;">a)</dt><dd>
 
 Psychologie des Lehrens und Lernens,
 </dd>
 <dt style="float: left;">b)</dt><dd>
 
 Entwicklungspsychologie des Kindes- und Jugendalters,
 </dd>
 <dt style="float: left;">c)</dt><dd>
 
 pädagogisch-psychologische Diagnostik und Evaluation.
 </dd>
 </dl>
 </dd>
 </dl>(3) 
 Prüfung
 
 S c h r i f t l i c h e Prüfung &nbsp;1Eine Aufgabengruppe aus Allgemeiner Pädagogik oder Schulpädagogik oder Psychologie; (Bearbeitungszeit: 4 Stunden); &nbsp;2Die Aufgabengruppe besteht aus sechs Aufgaben, von denen jeweils zwei den drei Teilgebieten gemäß Abs. 2 Nr. 1 Buchst. a bis c oder Nr. 2 Buchst. a bis c oder Nr. 3 Buchst. a bis c schwerpunktmäßig zugeordnet sind.&nbsp;3Die Aufgaben können auch ganz oder teilweise in Form eines Tests gestellt werden.&nbsp;4In dem für die Prüfung gewählten Gebiet ist jeweils genau eine Aufgabe oder ein Test aus jedem der drei Teilgebiete zu bearbeiten.&nbsp;5Werden aus einem Teilgebiet zwei Aufgaben oder Tests bearbeitet gilt <a href="/bayern/lpo_i/26" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Schriftliche Prüfung" data-lli="0" target="_blank">§ 26</a> Abs. 7 Satz 4 und 5.(4) 
 Studium der Psychologie mit schulpsychologischem Schwerpunkt
 
 1Bei einer Fächerverbindung mit Psychologie mit schulpsychologischem Schwerpunkt oder im Fall einer Erweiterung des Studiums durch das Studium der Psychologie mit schulpsychologischem Schwerpunkt – ausgenommen die Erweiterung gemäß <a href="/bayern/baylbg/17" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Erweiterung des Studiums für das Lehramt an Gymnasien" data-lli="1" target="_blank">Art. 17</a> Nr. 3 <a href="/bayern/baylbg" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]" data-ll="true" target="_blank">BayLBG</a> und die nachträgliche Erweiterung gemäß <a href="/bayern/baylbg/23" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Besondere Bestimmungen für nachträgliche Erweiterungen des Studiums" data-lli="2" target="_blank">Art. 23</a> <a href="/bayern/baylbg" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]" data-ll="true" target="_blank">BayLBG</a> – können für die Prüfung nach Abs. 3 nur Allgemeine Pädagogik oder Schulpädagogik gewählt werden.&nbsp;2Die fachlichen Zulassungsvoraussetzungen nach Abs. 1 Nr. 1 Buchst. b Doppelbuchst. cc sind aus dem Studium der Psychologie mit schulpsychologischem Schwerpunkt gemäß <a href="/bayern/lpo_i/110" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Psychologie mit schulpsychologischem Schwerpunkt" data-lli="3" target="_blank">§ 110</a> nachzuweisen.(5) 
 Nichtbestehen der Prüfung
 
 Die Prüfung ist abweichend von <a href="/bayern/lpo_i/31" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Nichtbestehen der Prüfung" data-lli="4" target="_blank">§ 31</a> Abs. 1 Nr. 1 dann nicht bestanden, wenn die Leistung nach Abs. 3 schlechter als „mangelhaft“ bewertet ist; im Übrigen bleibt <a href="/bayern/lpo_i/31" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Nichtbestehen der Prüfung" data-lli="5" target="_blank">§ 31</a> unberührt.

Erziehungswissenschaften

1Das Studium einer sonderpädagogischen Qualifikation wird als Qualifizierungsstudium einer sonderpädagogischen Fachrichtung neben oder im Anschluss an das Studium eines Lehramts durchgeführt.&nbsp;2Der Erwerb einer sonderpädagogischen Qualifikation dient der nachträglichen Erweiterung eines Lehramts.&nbsp;3Für die Erste Staatsprüfung in einer sonderpädagogischen Qualifikation gelten die Bestimmungen der <a href="/bayern/lpo_i/103" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Gehörlosenpädagogik – Qualifizierungsstudium (Förderschwerpunkt Hören, visuell-auditive Ausrichtung)" data-lli="0" target="_blank">§§ 103</a> bis <a href="/bayern/lpo_i/109" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Pädagogik bei Verhaltensstörungen – Qualifizierungsstudium (Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung)" data-lli="1" target="_blank">109</a>.&nbsp;4<a href="/bayern/lpo_i/90" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Studium der sonderpädagogischen Fachrichtungen" data-lli="2" target="_blank">§ 90</a> Abs. 1 Satz 2 und 3 sowie § <a href="/bayern/lpo_i/102" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Praktikum" data-lli="3" target="_blank">102</a> gelten für das Studium einer sonderpädagogischen Qualifikation als Erweiterung des Studiums für ein Lehramt entsprechend.

Sonderpädagogische Qualifikationen

Allgemeine Bestimmungen für die Erste Lehramtsprüfung

Kapitel I

Bezeichnung und Zweck der Prüfung

Begriffsbestimmungen

Fachnote

Gesamtnote der Ersten Lehramtsprüfung

Bekanntgabe der Prüfungsergebnisse

Nichtbestehen der Ersten Lehramtsprüfung

Besondere Bestimmungen für die Erste Staatsprüfung

Kapitel II

Organisation und Verfahren

Erster Teil

Durchführung der Prüfung

Prüfungshauptausschüsse

Aufgaben der Prüfungshauptausschüsse

Aufgaben des Prüfungsamts

Prüfungsberechtigte Personen

Notenskala und Notenbildung

Unterschleif und Beeinflussungsversuch

Wiederholung der Prüfung bei Nichtbestehen

Wiederholung der Prüfung zur Notenverbesserung

Freiversuch

Rücktritt, Verhinderung und Versäumnis

Ausschluss von der Teilnahme an der Prüfung

Überprüfung von Prüfungsentscheidungen

Gegenstand der Prüfungen und Regelstudienzeiten

Bekanntmachung der Prüfungen, Prüfungstermine

Studienumfang und Zulassungsvoraussetzungen

Anrechnung verwandter Studien

Meldung zur Prüfung

Gegenstand, Inhalt und Zeitpunkt der Prüfung

Schriftliche Prüfung

Praktische Prüfung

Mündliche Prüfung

Schriftliche Hausarbeit

Durchschnittsnote

Nichtbestehen der Prüfung

Fachliche Inhalte

Zweiter Teil

Die Lehrämter: die einzelnen Fächer, Fächerverbindungen, Erweiterungen des Studiums

Erziehungswissenschaftliches Studium, Fachdidaktik, Praktika

Abschnitt I

Fachdidaktik

Praktika

Fächerverbindungen des Lehramts an Grundschulen; Studium der Didaktik der Grundschule

Abschnitt II

Fächerverbindungen, Erweiterungen

Didaktik der Grundschule

Fächerverbindungen des Lehramts an Mittelschulen; Studium der Didaktiken einer Fächergruppe der Mittelschule einschließlich der fachwissenschaftlichen Grundlagen

Abschnitt III

Didaktiken einer Fächergruppe der Mittelschule

Fächerverbindungen des Lehramts an Realschulen; Studium der Unterrichtsfächer für die Lehrämter an Grundschulen, Mittelschulen, Realschulen, beruflichen Schulen und für Sonderpädagogik

Abschnitt IV

Beruf und Wirtschaft

Biologie

Chemie

Deutsch

Deutsch als Zweitsprache

Englisch

Ethik

Französisch

Geographie

Geschichte

Informatik

Islamischer Unterricht

Kunst

Mathematik

Musik

Physik

Evangelische Religionslehre

Katholische Religionslehre

Politik und Gesellschaft

Sport

Tschechisch

Wirtschaftswissenschaften

Fächerverbindungen des Lehramts an Gymnasien; vertieftes Studium der Fächer

Abschnitt V

Fächerverbindungen

Erweiterungen

Chinesisch

Griechisch

Italienisch

Kunst (als Doppelfach)

Latein

Musik (als Doppelfach)

Philosophie/Ethik

Polnisch

Russisch

Spanisch

Landesrecht Bayern

Lernbehindertenpädagogik – Qualifizierungsstudium (Förderschwerpunkt Lernen – Pädagogik bei Lernschwierigkeiten/Lernbeeinträchtigungen)

Geistigbehindertenpädagogik – Qualifizierungsstudium (Förderschwerpunkt geistige Entwicklung)

§ 105 LPO I

Körperbehindertenpädagogik – Qualifizierungsstudium (Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung)