Brauer- und Mälzerausbildungsverordnung

Verordnung über die Berufsausbildung zum Brauer und Mälzer und zur Brauerin und Mälzerin*

Abschnitt 1<p></p>Gegenstand, Dauer und<br> Gliederung der Berufsausbildung<p></p><table><tr><td>§  1</td><td>Staatliche Anerkennung des Ausbildungsberufes</td></tr><tr><td>§  2</td><td>Dauer der Berufsausbildung</td></tr><tr><td>§  3</td><td>Gegenstand der Berufsausbildung und Ausbildungsrahmenplan</td></tr><tr><td>§  4</td><td>Struktur der Berufsausbildung und Ausbildungsberufsbild</td></tr><tr><td>§  5</td><td>Ausbildungsplan</td></tr></table><p></p>Abschnitt 2<p></p>Abschluss- oder Gesellenprüfung<p></p><table><tr><td>§  6</td><td>Aufteilung in zwei Teile und Zeitpunkt</td></tr><tr><td>§  7</td><td>Inhalt von Teil 1</td></tr><tr><td>§  8</td><td>Prüfungsbereich von Teil 1</td></tr><tr><td>§  9</td><td>Inhalt von Teil 2</td></tr><tr><td><a href="/bund/braumaeausbv/10" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Prüfungsbereiche von Teil 2" data-lli="7" target="_blank">§ 10</a></td><td>Prüfungsbereiche von Teil 2</td></tr><tr><td><a href="/bund/braumaeausbv/11" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Prüfungsbereich Brauprozesse" data-lli="6" target="_blank">§ 11</a></td><td>Prüfungsbereich Brauprozesse</td></tr><tr><td><a href="/bund/braumaeausbv/12" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Prüfungsbereich Betriebstechnik" data-lli="5" target="_blank">§ 12</a></td><td>Prüfungsbereich Betriebstechnik</td></tr><tr><td><a href="/bund/braumaeausbv/13" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Prüfungsbereich Verfahrenstechnologie" data-lli="4" target="_blank">§ 13</a></td><td>Prüfungsbereich Verfahrenstechnologie</td></tr><tr><td><a href="/bund/braumaeausbv/14" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde" data-lli="3" target="_blank">§ 14</a></td><td>Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde</td></tr><tr><td><a href="/bund/braumaeausbv/15" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Gewichtung der Prüfungsbereiche und Anforderungen für das Bestehen der Abschluss- oder Gesellenprüfung" data-lli="2" target="_blank">§ 15</a></td><td>Gewichtung der Prüfungsbereiche und Anforderungen für das Bestehen der Abschluss- oder Gesellenprüfung</td></tr><tr><td><a href="/bund/braumaeausbv/16" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Mündliche Ergänzungsprüfung" data-lli="1" target="_blank">§ 16</a></td><td>Mündliche Ergänzungsprüfung</td></tr></table><p></p>Abschnitt 3<p></p>Schlussvorschriften<p></p><table><tr><td><a href="/bund/braumaeausbv/17" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Inkrafttreten, Außerkrafttreten" data-lli="0" target="_blank">§ 17</a></td><td>Inkrafttreten, Außerkrafttreten</td></tr></table><p></p><table><tr><td>Anlage:</td><td>Ausbildungsrahmenplan für die Berufsausbildung zum Brauer und Mälzer und zur Brauerin und Mälzerin</td></tr></table>

<p>Diese Verordnung tritt am 1. August 2021 in Kraft. Gleichzeitig tritt die Verordnung über die Berufsausbildung zum Brauer und Mälzer/zur Brauerin und Mälzerin vom 22. Februar 2007 (BGBl. I S. 186, 1202) außer Kraft.</p>

Inkrafttreten, Außerkrafttreten

<p>(1) Der Prüfling kann in einem Prüfungsbereich eine mündliche Ergänzungsprüfung beantragen.</p><p>(2) Dem Antrag ist stattzugeben, <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>wenn er für einen der folgenden Prüfungsbereiche gestellt worden ist: <dl><dt style="float: left;">a)</dt><dd><div>Verfahrenstechnologie oder</div></dd><dt style="float: left;">b)</dt><dd><div>Wirtschafts- und Sozialkunde,</div></dd></dl></div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>wenn der Prüfungsbereich nach Nummer 1 Buchstabe a oder Buchstabe b schlechter als mit „ausreichend“ bewertet worden ist und</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>wenn die mündliche Ergänzungsprüfung für das Bestehen der Abschluss- oder Gesellenprüfung den Ausschlag geben kann.</div></dd></dl></p><p>(3) Die mündliche Ergänzungsprüfung soll mindestens 15 Minuten dauern.</p><p>(4) Bei der Ermittlung des Ergebnisses für den Prüfungsbereich sind das bisherige Ergebnis und das Ergebnis der mündlichen Ergänzungsprüfung im Verhältnis 2 : 1 zu gewichten.</p>

Mündliche Ergänzungsprüfung

<p>(1) Die Bewertungen der einzelnen Prüfungsbereiche sind wie folgt zu gewichten: <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div><table><tr><td>Aufbereiten von Wasser und<br> Herstellen von Malz</td><td>mit 25 Prozent,</td></tr></table></div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div><table><tr><td>Brauprozesse</td><td>mit 30 Prozent,</td></tr></table></div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div><table><tr><td>Betriebstechnik</td><td>mit 15 Prozent,</td></tr></table></div></dd><dt style="float: left;">4.</dt><dd><div><table><tr><td>Verfahrenstechnologie</td><td>mit 20 Prozent,</td></tr></table></div></dd><dt style="float: left;">5.</dt><dd><div><table><tr><td>Wirtschafts- und Sozialkunde</td><td>mit 10 Prozent.</td></tr></table></div></dd></dl></p><p>(2) Die Abschluss- oder Gesellenprüfung ist bestanden, wenn die Prüfungsleistungen, auch unter Berücksichtigung einer mündlichen Ergänzungsprüfung nach <a href="/bund/braumaeausbv/16" data-href="/[lawProviderSlug]/[lawAbbreviation]/[lawNormAbbreviation]" data-tooltip="Mündliche Ergänzungsprüfung" data-lli="0" target="_blank">§ 16</a>, wie folgt bewertet worden sind: <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>im Gesamtergebnis von Teil 1 und Teil 2 mit mindestens „ausreichend“,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>im Ergebnis von Teil 2 mit mindestens „ausreichend“,</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>in mindestens drei Prüfungsbereichen von Teil 2 mit mindestens „ausreichend“ und</div></dd><dt style="float: left;">4.</dt><dd><div>in keinem Prüfungsbereich von Teil 2 mit „ungenügend“.</div></dd></dl></p>

Gewichtung der Prüfungsbereiche und Anforderungen für das Bestehen der Abschluss- oder Gesellenprüfung

<p>(1) Im Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde hat der Prüfling nachzuweisen, dass er in der Lage ist, allgemeine wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt darzustellen und zu beurteilen.</p><p>(2) Die Prüfungsaufgaben müssen praxisbezogen sein. Der Prüfling hat die Aufgaben schriftlich zu bearbeiten.</p><p>(3) Die Prüfungszeit beträgt 60 Minuten.</p>

Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde

<p>(1) Im Prüfungsbereich Verfahrenstechnologie hat der Prüfling nachzuweisen, dass er in der Lage ist, <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>Bier, Biermischgetränke, alkoholfreie Biere und alkoholfreie Erfrischungsgetränke herzustellen,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>Getränke zu filtrieren, haltbar zu machen und in unterschiedliche Gebinde abzufüllen,</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>Schankanlagen einzurichten und in Betrieb zu nehmen einschließlich des Zusammenbaus, der Reinigung und der Fehlersuche,</div></dd><dt style="float: left;">4.</dt><dd><div>rechtliche Vorschriften einzuhalten und</div></dd><dt style="float: left;">5.</dt><dd><div>Energie- und Stoffströme unter Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit zu steuern.</div></dd></dl>Dabei sind fachliche Probleme mit verknüpften arbeitsorganisatorischen, naturwissenschaftlichen, mathematischen, technologischen und betriebswirtschaftlichen Sachverhalten zu analysieren, zu bewerten und geeignete Lösungswege darzustellen sowie Maßnahmen zur Hygiene- und Qualitätssicherung, zur Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sowie zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz bei der Arbeit umzusetzen.</p><p>(2) Der Prüfling hat die Aufgaben schriftlich zu bearbeiten.</p><p>(3) Die Prüfungszeit beträgt 150 Minuten.</p>

Prüfungsbereich Verfahrenstechnologie

<p>(1) Im Prüfungsbereich Betriebstechnik hat der Prüfling nachzuweisen, dass er in der Lage ist, <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>Schankanlagen in Betrieb zu nehmen und zu übergeben,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>technische Einrichtungen zu warten,</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>ein Anlagenteil aus dem Abfüllbereich zu rüsten oder umzurüsten.</div></dd></dl>Dabei soll er Anforderungen der Qualitätssicherung, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sowie die Sicherheit und den Gesundheitsschutz bei der Arbeit beachten. Die Ergebnisse sind zu bewerten und zu dokumentieren. Der Prüfling soll die fachlichen Zusammenhänge aufzeigen und die Vorgehensweise bei seiner Arbeit begründen.</p><p>(2) Für den Nachweis nach Absatz 1 hat der Prüfling eine Arbeitsprobe durchzuführen. Hierfür wählt der Prüfungsausschuss eine Tätigkeit nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 bis 3 aus. Während der Arbeitsprobe wird mit dem Prüfling ein situatives Fachgespräch geführt.</p><p>(3) Die Prüfungszeit beträgt insgesamt 30 Minuten. Innerhalb dieser Zeit dauert das situative Fachgespräch höchstens 5 Minuten.</p>

Prüfungsbereich Betriebstechnik

<p>(1) Im Prüfungsbereich Brauprozesse hat der Prüfling nachzuweisen, dass er in der Lage ist, <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>Arbeitsabläufe unter Beachtung rechtlicher, wirtschaftlicher und verfahrenstechnologischer Vorgaben zu planen,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>Roh- und Hilfsstoffe sowie Betriebsmittel auszuwählen und zu beurteilen,</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>Arbeitsmittel festzulegen und vorzubereiten,</div></dd><dt style="float: left;">4.</dt><dd><div>Messgeräte zu kalibrieren und einzusetzen,</div></dd><dt style="float: left;">5.</dt><dd><div>Brauprozesse zu steuern,</div></dd><dt style="float: left;">6.</dt><dd><div>Fehler und Qualitätsmängel zu ermitteln und zu beheben,</div></dd><dt style="float: left;">7.</dt><dd><div>Proben für mikrobiologische Untersuchungen bereitzustellen und Ergebnisse auszuwerten,</div></dd><dt style="float: left;">8.</dt><dd><div>sensorische und chemisch-technische Kontrollen durchzuführen,</div></dd><dt style="float: left;">9.</dt><dd><div>Maßnahmen zur Hygiene, zur Wirtschaftlichkeit und zur Nachhaltigkeit sowie zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz bei der Arbeit umzusetzen,</div></dd><dt style="float: left;">10.</dt><dd><div>Arbeitsergebnisse auszuwerten und zu dokumentieren sowie</div></dd><dt style="float: left;">11.</dt><dd><div>fachliche Zusammenhänge aufzuzeigen und das Vorgehen bei der Herstellung der Erzeugnisse zu begründen.</div></dd></dl></p><p>(2) Für den Nachweis nach Absatz 1 hat der Prüfling folgende Arbeitsproben durchzuführen: <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>zwei Arbeitsproben zu den Teilprozessen des Brauens nach Absatz 3 und</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>eine Arbeitsprobe in Form einer Qualitätskontrolle nach Absatz 4.</div></dd></dl>Während jeder der drei Arbeitsproben wird mit dem Prüfling ein situatives Fachgespräch geführt.</p><p>(3) Für die Arbeitsproben zu den Teilprozessen des Brauens wählt der Prüfungsausschuss zwei der folgenden Teilprozesse aus, wobei einer der Teilprozesse aus den Nummern 1 bis 4 und der andere Teilprozess aus den Nummern 5 bis 7 ausgewählt werden soll: <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>Schroten,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>Maischen,</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>Läutern,</div></dd><dt style="float: left;">4.</dt><dd><div>Würze kochen mit Hopfengabe,</div></dd><dt style="float: left;">5.</dt><dd><div>Würze kühlen, anstellen und Hefemanagement betreiben,</div></dd><dt style="float: left;">6.</dt><dd><div>Haupt- und Nachgärung sowie Lagerung steuern oder</div></dd><dt style="float: left;">7.</dt><dd><div>Filtrieren.</div></dd></dl>Der jeweils gewählte Teilprozess kann digital mittels eines Simulationsprogramms abgebildet werden. Vorher ist dem Prüfling Gelegenheit zu geben, sich in dieses Simulationsprogramm einzuarbeiten.</p><p>(4) Für die Arbeitsprobe in Form einer Qualitätskontrolle soll der Prüfling <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>die Qualität von Roh-, Zusatz- oder Hilfsstoffen, Halbfabrikaten oder Fertigprodukten beurteilen,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>bei der Qualitätskontrolle Proben ziehen und diese auswerten sowie</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>Parameter bestimmen.</div></dd></dl></p><p>(5) Die Prüfungszeit beträgt insgesamt 90 Minuten. Jede Arbeitsprobe dauert 30 Minuten. Innerhalb dieser Zeiten dauern die situativen Fachgespräche jeweils höchstens 5 Minuten.</p>

Prüfungsbereich Brauprozesse

<p>Teil 2 der Abschluss- oder Gesellenprüfung findet in den folgenden Prüfungsbereichen statt: <dl><dt style="float: left;">1.</dt><dd><div>Brauprozesse,</div></dd><dt style="float: left;">2.</dt><dd><div>Betriebstechnik,</div></dd><dt style="float: left;">3.</dt><dd><div>Verfahrenstechnologie sowie</div></dd><dt style="float: left;">4.</dt><dd><div>Wirtschafts- und Sozialkunde.</div></dd></dl></p>

§ 1	Staatliche Anerkennung des Ausbildungsberufes
§ 2	Dauer der Berufsausbildung
§ 3	Gegenstand der Berufsausbildung und Ausbildungsrahmenplan
§ 4	Struktur der Berufsausbildung und Ausbildungsberufsbild
§ 5	Ausbildungsplan

§ 6	Aufteilung in zwei Teile und Zeitpunkt
§ 7	Inhalt von Teil 1
§ 8	Prüfungsbereich von Teil 1
§ 9	Inhalt von Teil 2
§ 10	Prüfungsbereiche von Teil 2
§ 11	Prüfungsbereich Brauprozesse
§ 12	Prüfungsbereich Betriebstechnik
§ 13	Prüfungsbereich Verfahrenstechnologie
§ 14	Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde
§ 15	Gewichtung der Prüfungsbereiche und Anforderungen für das Bestehen der Abschluss- oder Gesellenprüfung
§ 16	Mündliche Ergänzungsprüfung

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